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35
Zusammengefasster Lagebericht
des Vossloh
 
Konzerns
 
und der Vossloh
 
AG zum 31. Dezember 2022
36
 
Geschäft und Rahmenbedingungen
38
 
Wirtschaftsbericht
38
 
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
39
 
Ertragslage
43
 
Finanzlage und Investitionen
46
 
Vermögenslage
47
 
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Geschäftsentwicklung
und Lage des Vossloh
 
Konzerns
48
 
Geschäftsentwicklung Core Components
50
 
Geschäftsentwicklung Customized Modules
51
 
Geschäftsentwicklung Lifecycle Solutions
52
 
Vossloh
 
AG – Analyse des Jahresabschlusses
54
 
Übernahmerechtliche Angaben
nach § 289a HGB und § 315a HGB
58
 
Mitarbeitende
59
 
Forschung & Entwicklung
64
 
Risiko-
 
und Chancenbericht
72
 
Internes Kontrollsystem
75
 
Prognosebericht
78
 
Nichtfinanzielle Konzernerklärung
36
Geschäft und Rahmenbedingungen
Segmentierung und Wettbewerbsposition
Vossloh
 
ist weltweit in den Märkten für Bahninfrastruktur tätig. Das Unternehmen bietet ein breites
Leistungsspektrum unter einem Dach für den Fahrweg Schiene an: Schienenbefestigungssysteme,
Betonschwellen, Weichensysteme und
 
Kreuzungen sowie innovative und zunehmend digitalbasierte
Dienstleistungen für den gesamten Lebenszyklus von Schienen und Weichen.
 
Vossloh
 
bekennt sich zu einer
nachhaltigen Unternehmensführung und zum Klimaschutz und leistet mit seinen Produkten und
Dienstleistungen einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität von Menschen und Gütern.
Die Aktivitäten sind in drei Geschäftsbereiche – Core Components, Customized Modules und Lifecycle
Solutions – gegliedert. Der Geschäftsbereich Core Components besteht aus den beiden Geschäftsfeldern
Vossloh
 
Fastening Systems und Vossloh
 
Tie Technologies.
 
Zu den beiden anderen Geschäftsbereichen gehört
jeweils ein Geschäftsfeld: Vossloh
 
Switch Systems zu Customized Modules und Vossloh
 
Rail Services zu
Lifecycle Solutions. Ausführliche Darstellungen zu den einzelnen Geschäftsbereichen finden Sie auf den
Seiten 48 ff.
Im Bahninfrastrukturgeschäft hat Vossloh
 
folgende Wettbewerbspositionen inne:
-
Vosslo
 
h
 
ist ein weltweit führender Anbieter und Technologieführer bei Schienenbefestigungssystemen.
-
Vossloh
 
ist einer der weltweiten Markt- und Technologieführer im Segment Weichen
 
und Kreuzungen.
-
Vossloh
 
ist ein führender Anbieter von innovativen Technologien und Dienstleistungen
 
für den gesamten
Lebenszyklus von Schienen und Weichen.
-
Vossloh
 
ist führender Hersteller von Betonschwellen in Nordamerika und Australien.
Organisation
Der Vossloh
 
Konzern ist weltweit tätig. Lokale Präsenz und Nähe zu den Kunden gehören zu den
wesentlichen Bestandteilen der geschäftlichen Aktivitäten. Bedeutende Produktionsstätten für die
Schienenbefestigungssysteme des Geschäftsfelds Fastening Systems befinden sich in Deutschland, China,
Polen und den USA. Das Geschäftsfeld Tie Technologies
 
produziert Betonschwellen in den USA, in Mexiko,
Kanada und Australien. Die Herstellung der Weichensysteme
 
im Geschäftsbereich Customized Modules
erfolgt vor allem in Frankreich, Schweden, Australien, Luxemburg, Polen, Portugal, Finnland,
Großbritannien, Indien, Serbien und China. Die Dienstleistungen für Schienenwege im Geschäftsbereich
Lifecycle Solutions werden überwiegend in West
 
-
 
und Nordeuropa sowie in China erbracht.
Vossloh
 
unterhält weltweit Vertriebsgesellschaften
 
und Niederlassungen. Das Unternehmen geht fallweise
Joint Ventures
 
und Kooperationen mit kompetenten Partnern vor Ort ein. Wesentliche
 
Konzerngesellschaften
und zugleich Führungsgesellschaften sind:
-
Vossloh
 
Fastening Systems GmbH, Werdohl/Deutschland,
 
und Rocla Concrete Tie, Inc., Lakewood,
Colorado/USA, für den Geschäftsbereich Core Components,
-
Vossloh
 
Cogifer SA, Rueil-Malmaison/Frankreich, für den Geschäftsbereich Customized Modules sowie
-
Vossloh
 
Rail Services GmbH, Hamburg/Deutschland, für den Geschäftsbereich Lifecycle Solutions.
 
37
Steuerungssystem
Die für den Vossloh
 
Konzern bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren sind Wertbeitrag,
 
Umsatz,
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) und EBIT-Marge
 
(EBIT / Umsatz). Während Umsatz, EBIT und
EBIT-Marge
 
die entscheidenden Kennzahlen für die kurzfristige Betrachtung darstellen, steht bei der
längerfristigen Steuerung der Geschäftsfelder im Rahmen der wertorientierten Wachstumsstrategie
insbesondere der Wertbeitrag
 
im Fokus. Im Rahmen der externen Berichterstattung ist der Wertbeitrag die
zentrale Ergebnisgröße der Geschäftsbereiche und -felder.
Die EBITDA-Marge wird im Gegensatz zum Vorjahr
 
nicht mehr als bedeutsamster finanzieller
Leistungsindikator eingestuft, da die wesentlichen Erfolgstreiber nahezu identisch wie beim EBIT sind und
die Kennzahl nicht mehr zur Steuerung des Vossloh
 
Konzerns herangezogen wird.
Positive Wertbeiträge
 
werden erzielt, wenn eine Prämie auf die von Eigen- und Fremdkapitalgebern
geforderte Verzinsung
 
(Kapitalkosten) erwirtschaftet wird. Die Prämie ergibt sich aus der Differenz zwischen
der erwirtschafteten Kapitalrendite, gemessen als Return on Capital Employed (ROCE, ermittelt als
EBIT/durchschnittliches Capital Employed), und den Kapitalkosten, die als gewichteter Durchschnitt der
Eigen- und Fremdkapitalkosten ermittelt werden. Durch Multiplikation der Prämie mit dem
durchschnittlichen Capital Employed ergibt sich der absolute Wertbeitrag
 
einer Periode. Im Rahmen der
internen Steuerung werden ROCE und Wertbeitrag
 
auf einer Vorsteuerbasis
 
ermittelt.
Die Eigenkapitalkosten resultieren im Wesentlichen
 
aus einem risikolosen Zinssatz plus einer
Marktrisikoprämie. Aufgrund der Vorsteuerbetrachtung
 
wird der Verzinsungsfaktor
 
entsprechend angepasst.
Die Fremdkapitalkosten setzen sich aus den durchschnittlichen Finanzierungskonditionen des Konzerns
zusammen. Das zur Ermittlung der gewichteten Kapitalkosten angesetzte Verhältnis
 
von Eigenkapital zu
verzinslichem Fremdkapital leitet sich nicht aus der Bilanz ab, da es zum einen auf einer Zielgröße für die
Finanzierungsstruktur basiert. Zum anderen erfolgt der Ansatz des Eigenkapitals nicht zu den in der Bilanz
enthaltenen Buch-, sondern zu Zielmarktwerten. Zur internen Steuerung wurde im Geschäftsjahr 2022 wie im
Vorjahr
 
ein Kapitalkostensatz (Weighted
 
Average Cost of Capital, WACC)
 
vor Steuern in Höhe von 7,0 %
als Verzinsungserwartung
 
der Kapitalgeber angesetzt.
 
Grundsätzlich existieren zwei Hebel zur Erhöhung des Wertbeitrags:
 
Erhöhung des EBIT und Optimierung
des gebundenen Kapitals (Capital Employed). Aus beiden Größen leitet sich zugleich der ROCE ab. Um diese
Kennzahl zu erhöhen, setzt Vossloh
 
bei den beeinflussbaren Größen an. Daher werden ergänzend
insbesondere das Working Capital und
 
die Working-Capital-Intensität (durchschnittliches
 
Working
Capital/Jahresumsatz) sowie der Free Cashflow betrachtet.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren unterstützen das Management bei der Führung und der langfristigen
strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren dienen jedoch nicht
vorrangig zur Steuerung des Unternehmens. Vielmehr ermöglichen
 
sie erweiterte Erkenntnisse über die
Situation im Konzern und lassen darauf aufbauende Entscheidungen zu. Im Vossloh
 
Konzern sind demnach
keine nichtfinanziellen Leistungsindikatoren gemäß § 289c Abs. 3 Nr. 5 HGB vorhanden. Nicht primär
steuerungsrelevante nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden in der nichtfinanziellen Konzernerklärung
ab Seite 78 ff. erläutert.
Die monatliche Finanzberichterstattung für das Management der Vossloh
 
AG ist ein zentrales Element zur
laufenden Analyse und Steuerung der Geschäftsbereiche und -felder sowie des Konzerns. Hierbei werden die
von den einbezogenen Konzerngesellschaften erstellten Abschlüsse und die wesentlichen Kennzahlen ebenso
konsolidiert und analysiert wie die monatliche Jahresvorschau. Planabweichungen werden hinsichtlich ihrer
Auswirkung auf die finanziellen Ziele untersucht. Eine Risikoberichterstattung ergänzt die monatliche
Jahresvorschau um potenzielle Vermögensminderungen
 
und -mehrungen. Maßnahmen zur Sicherstellung der
Zielerreichung werden laufend hinsichtlich ihrer Wirksamkeit analysiert. Die Finanzzahlen der operativen
Einheiten werden intensiv durch deren Management und den Konzernvorstand unter Einbeziehung der
relevanten Zentralabteilungen der Vossloh
 
AG diskutiert.
38
Wirtschaftsbericht
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Investitionen in die Bahninfrastruktur erfolgen weltweit in der Regel nach langfristigen
Entscheidungsprozessen. Kurzfristige konjunkturelle Entwicklungen spiegeln sich deshalb nur bedingt in den
Absatzmärkten für Bahntechnik wider. Von
 
größerer Bedeutung ist die Entwicklung der
Verschuldungssituation
 
der Staaten in den Absatzmärkten von Vossloh,
 
da sich die Auftraggeber des
Konzerns ganz überwiegend in öffentlicher Hand befinden. Die Verschuldungsquote
 
(also der Schuldenstand
im Verhältnis
 
zum Bruttoinlandsprodukt) der Euro-Länder belief sich laut Angaben des Statistischen Amts
der Europäischen Union (Eurostat) zum Ende des dritten Quartals 2022 auf 93,0 % – aktuellere Zahlen lagen
zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Geschäftsberichts nicht vor. Am Vergleichszeitpunkt
 
des Vorjahres
 
hatte
sie bei 97,3 % gelegen. Ende September 2022 betrug die Verschuldungsquote
 
der gesamten EU 85,1 % im
Vergleich
 
zu 89,7 % im Vorjahr.
 
Die geringeren Verschuldungsquoten
 
resultieren aus einem stärkeren
Wachstum des Bruttoinlandprodukts gegenüber
 
dem Wachstum des öffentlichen
 
Schuldenstands.
Global betrachtet zeigt der Markt für Bahntechnologie seit Jahren eine stetig wachsende Tendenz
 
– eine Folge
der weltweit steigenden Nachfrage nach umweltfreundlicher, sicherer und wirtschaftlicher Mobilität für
Menschen und Güter. Treiber dieser Entwicklung
 
sind unter anderen Megatrends wie
Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und insbesondere ein steigendes Umweltbewusstsein. Kein anderer
Verkehrsträger
 
kann eine bessere Ökobilanz aufweisen. Wenn
 
es darum geht, immer mehr Menschen und
Güter zu transportieren und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck dieser Mobilität zu reduzieren, um
dem Klimawandel zu begegnen, müssen größere Anteile im Personen-
 
und Güterverkehr auf die Schiene
verlagert werden. Weltweit
 
werden Investitionsprogramme zur Förderung des Verkehrsträgers
 
Bahn
aufgesetzt. Deutschland hatte beispielsweise im Jahr 2020 das Programm „Starke Schiene“ verabschiedet und
mit der Deutschen
 
Bahn vereinbart, gemeinsam bis zum Jahr 2030 die Rekordsumme von 86 Mrd.€ in den
Erhalt und die Modernisierung des bestehenden Schienennetzes zu investieren. Ägypten hat in dem
Infrastrukturinvestitionsplan „Egypt Vision 2030“ vorgesehen,
 
bis dahin knapp 50 Mrd.€ in den Ausbau des
Schienennetzes zu investieren, darunter ein 1.800 Kilometer langer
 
Streckenabschnitt für
Schnellverbindungen. Als weiteres Beispiel will Australien bis 2030 umgerechnet 77 Mrd.€ in den
Infrastrukturausbau einschließlich des Bahnverkehrs investieren. Auch darüber hinaus befindet sich die
Bahnbranche in einem tiefen Umbruch. Die Digitalisierung und Automatisierung, künstliche Intelligenz
sowie Standardisierung und Liberalisierung im Schienenverkehr verändern die Rahmenbedingungen
signifikant. Innovationen gewinnen zunehmend an Bedeutung.
 
Eine Reihe von Studien analysiert regelmäßig die Entwicklungen auf dem weltweiten Markt für
Bahntechnologie. Die bedeutsamste Publikation ist die „World
 
Rail Market Study“ des europäischen
Verbands
 
der Bahnindustrie UNIFE. Die Studie wird in zweijährlichem Rhythmus aktualisiert. Die jüngsten
Ergebnisse wurden im September 2022 während der InnoTrans in Berlin, der weltweit größten Fachmesse für
Verkehrstechnik
 
,
 
veröffentlicht.
UNIFE beziffert das derzeitige weltweite Volumen
 
des Bahnmarkts auf rund 177 Mrd.€ pro Jahr.
Gegenwärtig stuft der europäische Branchenverband rund 61 % des Gesamtvolumens des Bahnmarkts – also
etwa 107 Mrd.€ – als „zugänglich“ ein. Zugänglich bedeutet, dass der entsprechende Markt grundsätzlich für
europäische Lieferanten geöffnet ist und die Marktnachfrage nicht exklusiv durch inländische Hersteller
gedeckt wird.
Vossloh
 
konzentriert sich auf Produkte und Dienstleistungen für die Bahninfrastruktur. Die Marktsegmente
Infrastruktur und Infrastrukturservices sind daher für Vossloh
 
von besonderer Bedeutung. Bei der
Infrastruktur belief sich der zugängliche Markt gemäß UNIFE-Daten zuletzt auf 22,8 Mrd.€ pro Jahr.
 
Das
Volumen
 
des zugänglichen Marktes für Infrastrukturservices beträgt laut UNIFE derzeit rund 6,1 Mrd.€.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
39
Ertragslage
Vossloh Geschäftsbereiche – Auftragseingang und Auftragsbestand
Auftragseingang
Auftragsbestand
Mio.€
2022
2021
2022
2021
Core Components
554,4
398,4
285,4
211,8
Customized Modules
563,3
452,5
488,1
391,4
Lifecycle Solutions
162,3
122,2
37,5
14,9
Konsolidierung
-33,0
-25,5
-11,4
-6,7
Konzern
1.247,0
947,6
799,6
611,4
Im Geschäftsjahr 2022 erreichte Vossloh
 
neue Rekordstände beim Auftragseingang und Auftragsbestand. Der
Auftragseingang erreichte einen historischen Höchstwert und lag um 31,6 % über dem Vorjahreswert.
 
Der
deutliche Anstieg wurde von allen Geschäftsbereichen getragen. Im Geschäftsbereich Core Components
erzielte vor allem das Geschäftsfeld Fastening Systems ein deutliches Plus, unter anderem aufgrund von
Großaufträgen in China und Ägypten. Vossloh
 
Tie Technologies,
 
das zweite Geschäftsfeld im
Geschäftsbereich Core Components, übertraf ebenfalls deutlich das Vorjahresniveau
 
bei den
Auftragseingängen. Das Geschäftsfeld verzeichnete vor allem in den USA und Australien deutlich höhere
Auftragseingänge. Der Anstieg im Geschäftsbereich Customized Modules war weitgehend auf die Region
Europa zurückzuführen, insbesondere in Italien, Polen, Portugal und Frankreich. Die höheren
Auftragseingänge im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions gingen vor allem auf eine positive Entwicklung in
Deutschland und den Niederlanden zurück. Das Book-to-Bill-Verhältnis
 
auf Konzernebene als Verhältnis
 
von
Auftragseingang zu Umsatz lag bei 1,19 (Vorjahr:
 
1,01).
 
Der Auftragsbestand des Vossloh
 
Konzerns lag zum Ende des Jahres 2022 ebenfalls auf einem sehr hohen
Niveau und übertraf den Vorjahreswert
 
um 30,8 %. Aufgrund der hohen Zahl von Rahmenverträgen besitzt
die Kennzahl „Auftragsbestand“ nur eine eingeschränkte Aussagekraft,
 
denn das Auftragsvolumen von
gewonnenen Rahmenverträgen wird in der Regel erst zum Zeitpunkt des Abrufs im Auftragseingang erfasst.
Der Vossloh
 
Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen deutlichen Umsatzanstieg und übertraf erstmals
im Kerngeschäft Bahninfrastruktur die
 
Milliardengrenze. Nach 942,8 Mio.€ im Vorjahr
 
stiegen die Umsätze
um 11,0 % auf 1.046,1 Mio.€. Sie lagen damit deutlich über dem ursprünglich erwarteten Prognosekorridor
von 925 Mio.€ bis 1 Mrd.€ und am oberen Ende des zum Jahresende 2022 angehobenen Prognosekorridors
von 1 Mrd.€ bis 1,05 Mrd.€. Alle Geschäftsbereiche trugen zum Umsatzanstieg bei, wobei der
Geschäftsbereich Core Components und hier vor allem das Geschäftsfeld Fastening Systems den größten
Beitrag leistete. In den Geschäftsbereichen Customized Modules und Lifecycle Solutions ging der
Umsatzanstieg auch auf die erstmalig ganzjährig in den Konsolidierungskreis einbezogenen Gesellschaften
Futrifer-Indústrias Ferroviárias und Vossloh
 
ETS zurück. Die daraus resultierende Umsatzsteigerung betrug
insgesamt 23,3 Mio.€.
 
 
Auftragseingang
erreicht historischen
Höchstwert
Umsatz deutlich
höher als erwartet,
 
1-Mrd.€-Marke
übertroffen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
40
Vossloh Konzern – Umsatzverteilung nach Regionen
Mio.€
%
Mio.€
%
2022
2021
Deutschland
101,7
9,7
94,6
10,0
Frankreich
89,7
8,6
73,1
7,8
Übriges Westeuropa
87,7
8,4
71,2
7,6
Nordeuropa
130,1
12,4
114,9
12,2
Südeuropa
101,9
9,8
81,3
8,6
Osteuropa
78,9
7,5
67,4
7,1
Europa gesamt
590,0
56,4
502,5
53,3
Amerika
122,6
11,7
89,8
9,5
Asien
204,6
19,6
218,9
23,2
Afrika
22,3
2,1
28,3
3,0
Australien
106,6
10,2
103,3
11,0
Gesamt
1.046,1
100,0
942,8
100,0
Die Umsätze in Europa legten im Berichtsjahr um 17,4 % gegenüber dem Vorjahr
 
zu. Für den Anstieg in
Westeuropa waren maßgeblich höhere
 
Umsätze des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions in den
Niederlanden sowie des Geschäftsbereichs Customized Modules in Frankreich verantwortlich. In Nordeuropa
übertrafen die Umsätze das Vorjahresniveau
 
um 13,3 %.
 
Der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions erzielte in
Dänemark und der Geschäftsbereich Customized Modules in Norwegen höhere Umsätze. In Südeuropa
steigerte Vossloh
 
die Umsätze um 25,4 % gegenüber dem Vorjahr.
 
Dies ging hauptsächlich auf höhere
Umsatzerlöse in der Türkei, aber auch auf
 
konsolidierungsbedingt höhere Umsatzbeiträge des
Geschäftsbereichs Customized Modules in Portugal
 
zurück. In Osteuropa lag der Umsatz um 17,1 % über
dem Vorjahresniveau,
 
maßgeblich getrieben durch das Geschäftsfeld Fastening Systems mit höheren
Umsätzen in Rumänien und Tschechien.
In Amerika stiegen die Umsätze 2022 um 36,5 % im Vergleich
 
zum Vorjahr.
 
Der Anstieg resultierte im
Wesentlichen
 
aus höheren Umsätzen der Geschäftsbereiche Core Components und Customized Modules in
Mexiko. Zudem übertraf auch der Umsatz in Kanada dank des Geschäftsfelds Tie Technologies
 
den
Vorjahreswert.
 
Die Umsätze des Konzerns in den USA lagen dagegen leicht unter dem Vorjahreswert
 
.
In Asien blieben die Umsätze des Konzerns um 6,6 % hinter dem hohen Vorjahreswert
 
zurück. Dies lag
weitgehend an geringeren Umsatzbeiträgen des Geschäftsfelds Fastening Systems in den Vereinigten
Arabischen Emiraten.
In Australien übertrafen die Konzernumsätze das bereits hohe Vorjahresniveau
 
um 3,2 %. Der leichte
Umsatzanstieg ist insbesondere auf höhere Umsätze des Geschäftsfelds Fastening Systems zurückzuführen.
In Afrika verzeichnete der Vossloh
 
Konzern um 21,2 % geringere Umsätze. Der Rückgang ging maßgeblich
auf gesunkene Umsätze des Geschäftsbereichs Customized Modules in Ägypten zurück.
Die Herstellungskosten des Vossloh
 
Konzerns summierten sich im Berichtsjahr auf 809,3 Mio.€ und waren
damit der Umsatzentwicklung folgend deutlich höher als im Vorjahr
 
(724,8 Mio.€). Der Anteil der
Herstellungskosten am Umsatz lag im Berichtsjahr unter anderem aufgrund deutlich gestiegener
Materialpreise
 
bei 77,4 % (Vorjahr:
 
76,9 %). Die Vertriebs
 
-
 
und Verwaltungskosten
 
im Vossloh
 
Konzern
stiegen von 160,8 Mio.€ auf 163,7 Mio.€. Der Anteil dieser Aufwendungen an den Umsatzerlösen lag mit
15,6 % unter dem Vorjahreswert
 
von 17,0 %. Das sonstige betriebliche Ergebnis – der Saldo von sonstigem
betrieblichen Ertrag von 20,9 Mio.€ (Vorjahr:
 
18,7 Mio.€) und sonstigem
 
betrieblichen
 
Aufwand von
11,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
7,8 Mio.€) – betrug 9,6 Mio.€ und war leicht geringer als der Vorjahreswert
 
von
10,9 Mio.€.
 
Signifikanter
Umsatzanstieg in
Europa, vor allem in
den Niederlanden,
Frankreich und
Portugal
Umsatz in Amerika
deutlich über dem
Vorjahr
Umsätze in Asien
unter dem Vorjahr,
aber weiterhin auf
hohem Niveau
Umsätze in Australien
leicht über Vorjahr
Umsätze in Afrika
unter dem Vorjahr
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
41
Vossloh Konzern – Umsatz und Ergebnis
Mio.€
%
Mio.€
%
2022
2021
Umsatz
1.046,1
100,0
942,8
100,0
EBITDA/EBITDA-Marge
131,2
12,5
124,2
13,2
EBIT/EBIT-Marge
78,1
7,5
72,3
7,7
Konzernergebnis
56,0
5,4
35,9
3,8
Ergebnis je Aktie (in €)
2,38
1,31
Vossloh
 
erzielte im Geschäftsjahr 2022 eine deutliche Steigerung des Ergebnisses vor Zinsen und
Ertragsteuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahr.
 
Das EBIT konnte um 8,0 % verbessert werden. Auch das
EBITDA (EBIT vor Abschreibungen) war höher als im Vorjahr
 
und stieg um 5,7 % an. Der Anstieg ging auf
die Geschäftsbereiche Customized Modules und Lifecycle Solutions zurück. Trotz erheblicher Belastungen
aus höheren Beschaffungspreisen lag die EBIT-Marge
 
am unteren Rand des ursprünglich prognostizierten
Korridors von 7,5 % bis 8,5 % und im oberen Bereich des zum Jahresende 2022 angepassten Korridors von
7,0 % bis 7,5 %. Die EBITDA-Marge erreichte den ursprünglichen Prognosekorridor von 13 % bis 14 %
nicht, lag aber ebenfalls am oberen Rand des zuletzt kommunizierten Korridors von 12,0 % bis 12,5 %.
Das Nettozinsergebnis im Geschäftsjahr 2022
 
sank auf -10,6 Mio.€ im Vergleich
 
zum Vorjahreswert
 
von -
7,5 Mio.€. Im Wesentlichen ging dies
 
auf Währungsumrechnungsverluste aus Stichtagsbewertungen
bestehender Fremdwährungspositionen im Bereich der Konzernfinanzierung zurück. Das Ergebnis vor
Ertragsteuern erhöhte sich im Berichtsjahr auf 67,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
64,8 Mio.€).
Die Ertragsteuern im Vossloh
 
Konzern betrugen im Berichtsjahr 12,5 Mio.€. Aufgrund einer
gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierung im inländischen Organkreis sowie eines verbesserten Ausblicks
der französischen Gesellschaften konnten aktive latente Steuern wieder angesetzt werden. Im Vorjahr
 
waren
im Inland im Zusammenhang mit der steuerlich wirksamen Hybridanleihe aktive latente Steuern
wertgemindert worden. Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten hatte erneut keinen wesentlichen
Einfluss auf das Konzernergebnis und verbesserte sich leicht von -0,3 Mio.€ im Vorjahr
 
auf 1,0 Mio.€. Das
Konzernergebnis wurde gegenüber 2021 deutlich um 56,2 % gesteigert.
 
6,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
5,1 Mio.€) vom Konzernergebnis standen den Hybridkapitalgebern zu, während den
anderen Gesellschaftern 8,3 Mio.€ zuzurechnen waren (Vorjahr:
 
7,7 Mio.€). Das den Anteilseignern der
Vossloh
 
AG zuzurechnende Konzernergebnis lag mit 41,7 Mio.€ ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert
von 23,1 Mio.€. Daraus resultierte bei einer unveränderten durchschnittlichen Zahl im Umlauf befindlicher
Aktien von 17.564.180 Stück ein im Vorjahresvergleich
 
deutlich verbessertes Ergebnis je Aktie von 2,38 €
(Vorjahr:
 
1,31 €).
 
EBIT trotz
Belastungen aus
höheren
Beschaffungskosten
deutlich gestiegen
Ergebnis je Aktie
deutlich über dem
Vorjahr
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
42
Vorstand
 
und Aufsichtsrat der Vossloh
 
AG verfolgen das Ziel, die Aktionärinnen und Aktionäre angemessen
an der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns zu beteiligen. Vorstand
 
und Aufsichtsrat werden daher der
für den 24. Mai 2023 geplanten Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende
in Höhe von 1,00 € (Vorjahr:
 
1,00 €) auszuschütten.
Vossloh Konzern – Wertmanagement
Mio.€
2022
2021
Capital Employed (Durchschnitt)
950,6
896,9
ROCE (in %)
8,2
8,1
Wertbeitrag
11,5
9,5
Der ROCE lag auf dem Niveau des Vorjahres.
 
Der Wertbeitrag übertraf infolge des höheren EBIT den
Vorjahreswert
 
leicht. Das durchschnittliche Capital Employed stieg aufgrund eines im Jahresdurchschnitt
höheren Anlagevermögens und Working
 
Capital spürbar an. Der gewichtete Kapitalkostensatz vor Steuern
(WACC)
 
lag im Geschäftsjahr 2022 noch unverändert bei 7,0 %.
In der folgenden Tabelle ist eine Überleitung der Kennzahlen ROCE und
 
Wertbeitrag auf das in der Gewinn-
und Verlustrechnung
 
aufgeführte EBIT dargestellt.
Überleitung Wertbeitrag und
 
ROCE auf das EBIT
Mio.€
2022
2021
Prämie in % (ROCE - WACC)
1,2
1,1
Durchschnittliches Capital Employed
950,6
896,9
Wertbeitrag
11,5
9,5
Kapitalkosten auf das durchschnittliche Capital Employed
 
66,6
62,8
EBIT
78,1
72,3
 
Dividende in Höhe
von 1,00 € je Aktie
für 2022
 
geplant
Wertbeitrag leicht
höher als im Vorjahr
43
Finanzlage und Investitionen
Als Konzernobergesellschaft trägt die Vossloh
 
AG die Verantwortung
 
für das Finanzmanagement des
Konzerns. Dem Bereich Treasury des Konzerns obliegen die zentrale Steuerung der Zahlungsströme, die
Sicherung der Finanzierung sämtlicher Konzerngesellschaften sowie die Absicherung und Steuerung
finanzieller Risiken. Neben Liquiditätsrisiken zählen dazu insbesondere Risiken aus Zins- und
Währungsschwankungen. Zur Absicherung werden unter anderem derivative Finanzinstrumente eingesetzt.
Die Konzerngesellschaften werden im Wesentlichen
 
durch konzerninterne Mittelbereitstellungen der Vossloh
AG finanziert. Nur in Einzelfällen, in denen eine ausländische Finanzierung wirtschaftlich vorteilhafter oder
rechtlich notwendig ist, erfolgt eine originäre Finanzierung in einzelnen Konzerngesellschaften.
Die Nettofinanzschuld des Vossloh
 
Konzerns (berechnet als Finanzverbindlichkeiten abzüglich
Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten abzüglich kurzfristiger Wertpapiere)
 
ohne
Leasingverbindlichkeiten erhöhte sich vom Jahresende 2021 mit 174,0 Mio.€ auf 197,6 Mio.€ zum Ende des
Geschäftsjahres 2022. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen
 
aus Dividenden-, Leasing- und Zinszahlungen.
Dagegen war der Free Cashflow im Geschäftsjahr 2022 trotz eines spürbaren Working
 
-Capital-Aufbaus
infolge höherer Beschaffungspreise und einer stärkeren Bevorratung positiv und wirkte sich mindernd auf die
Nettofinanzschuld aus. Zum Jahresende 2022 belief sich die Nettofinanzschuld inklusive der
Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 39,9 Mio.€ (Vorjahr:
 
41,6 Mio.€) auf 237,5 Mio.€ (Vorjahr:
215,6 Mio.€).
 
Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Ende des Berichtsjahres 316,6 Mio.€ und lagen damit über dem
Vorjahreswert
 
von 291,6 Mio.€. Ende 2021 entfielen 115 Mio.€ der Finanzverbindlichkeiten auf die im
Geschäftsjahr 2017 platzierten Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten von sieben Jahren (bis Juli 2024). Die
Verzinsung
 
war für einen Betrag von 90 Mio.€ mit 1,763 % fixiert und für den Restbetrag von 25 Mio.€
variabel mit einer Marge von 120 Basispunkten über Euribor.
 
Daneben war zum Jahresende 2021 ein
Schuldscheindarlehen in Höhe von 25 Mio.€ mit einer Laufzeit von sieben Jahren (bis Dezember 2028) bei
einer festen Verzinsung
 
von 0,8 % pro Jahr platziert worden. Mit diesen Mitteln löste Vossloh
 
im Januar 2022
den variabel verzinslichen Schuldschein in gleicher Höhe mit einer Laufzeit bis Juli 2024 vorzeitig ab. Der
Anteil kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten sank daher gegenüber dem Vorjahreswert
 
von 69,2 Mio.€ auf
49,2 Mio.€. Weitere 88
 
Mio.€ der Finanzverbindlichkeiten zum Jahresende 2022 entfielen auf
Inanspruchnahmen des im November 2017 abgeschlossenen Konsortialkredits mit einem Volumen
 
von
derzeit 230 Mio.€ und einer Laufzeit bis November 2024. Die Verzinsung
 
lag zum Jahresende bei 2,75 % und
ergab sich aus dem jeweiligen Referenzzinssatz (Euribor beziehungsweise €STR) sowie einer im
Kreditvertrag vereinbarten Marge, die sich an der Kennzahl Nettofinanzschuld zu EBITDA orientiert. Zum
Jahresende lag die angewendete Marge bei 1,0 %. Für diese Kennzahl (Covenant) ist eine Maximalhöhe
festgelegt, deren Überschreitung den kreditgebenden Banken die Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung
einräumt. Die Einhaltung des Covenants ist halbjährlich nachzuweisen; sie war zum Halbjahr und Ende 2022
gegeben. Des Weiteren hatte die Vossloh
 
AG Ende 2022 – unverändert gegenüber dem Vorja
 
hr – ein
Darlehen über 20 Mio.€ bei der DZ-Bank mit einer Laufzeit bis Juli 2024 und einer Marge von 0,75 % über
dem 3-Monats-Euribor aufgenommen. Die Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten
sowie kurzfristigen Wertpapieren
 
betrug zum Ende des Berichtsjahres 79,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
76,0 Mio.€).
Die Haftungsverhältnisse reduzierten sich gegenüber dem Jahresende 2021 von 58,0 Mio.€ auf 51,7 Mio.€.
Der Großteil davon entfiel mit 46,2 Mio.€ auf das ehemalige Geschäftsfeld Locomotives. Für diese noch
bestehenden Haftungsverhältnisse hat die Vossloh
 
AG eine unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaft
auf erste Anforderung einer erstklassigen Bank erhalten.
 
Nettofinanzschuld
unter anderem durch
höheres Working
Capital gestiegen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
44
Zum Jahresende standen dem Konzern neben den Zahlungsmitteln zugesagte, aber nicht genutzte Kreditlinien
in Höhe von insgesamt 219,6 Mio.€ (Vorjahr:
 
279,0 Mio.€) zur Verfügung
 
.
Die im Februar 2021 begebene Hybridanleihe über 150 Mio.€ mit unendlicher Laufzeit kann erstmals nach
fünf Jahren durch die Gesellschaft gekündigt und zurückgezahlt werden. Die Verzinsung
 
beläuft sich in den
ersten fünf Jahren auf 4,0 %. Darüber hinaus kann sich in Abhängigkeit von der Nachhaltigkeits-
Performance, die anhand der Ratings von ISS ESG und MSCI ESG Research gemessen wird, der
Rückzahlungsbetrag erhöhen. Die Ausgestaltung der Anleihe bewirkt eine Behandlung im Konzernabschluss
als Eigenkapital. Die daraus resultierende Erhöhung der Eigenkapitalquote und die damit einhergehende
Stärkung der Bilanzstruktur führen zu einer deutlich größeren finanziellen Flexibilität, die die Umsetzung der
Unternehmensstrategie positiv flankiert.
 
Vossloh
 
Konzern – Entwicklung des Cashflows
Mio.€
2022
2021
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
71,6
81,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit
-44,9
-57,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
-29,3
-30,8
Netto-Mittelzufluss/-abfluss
-2,6
-7,4
Free Cashflow
27,9
30,6
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit lag im Berichtsjahr unter dem Vorjahreswert.
 
Während der
Bruttocashflow (berechnet als Summe aus EBIT fortgeführter und nicht fortgeführter Aktivitäten sowie
Abschreibungen/Wertminderungen
 
auf langfristige Vermögenswerte
 
[saldiert mit Zuschreibungen] sowie
Veränderung
 
langfristiger Rückstellungen) infolge des höheren EBIT den Vorjahreswert
 
übertraf, wirkte sich
vor allem ein spürbarer Anstieg des Working
 
Capital negativ aus. Bei geringeren Zahlungsabflüssen aus
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
 
und Sachanlagen lag der Free Cashflow (definiert als
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit abzüglich der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen sowie Investitionen in Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen und zuzüglich
Einzahlungen aus Gewinnausschüttungen oder dem Verkauf
 
von at-equity einbezogenen Unternehmen)
 
leicht unter Vorjahresniveau
 
.
 
Im Vergleich
 
zum Vorjahr
 
waren weniger liquide Mittel im Cashflow aus
Investitionstätigkeit abgeflossen, vor allem aufgrund der 2021 angefallenen Mittelabflüsse für den Erwerb der
niederländischen Gesellschaft ETS Spoor BV.
 
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zeigte sich im
Vergleich
 
zum Vorjahr
 
nahezu unverändert.
 
Free Cashflow trotz
eines spürbaren
Working-Capital-
Anstiegs nur leicht
unter Vorjahr
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
45
Vossloh
 
Konzern – Investitionen und Abschreibungen
Mio.€
2022
2021
Investitionen
Abschreibungen
Investitionen
Abschreibungen
Core Components
18,9
24,6
23,6
24,3
Customized Modules
16,3
15,1
14,2
13,7
Lifecycle Solutions
16,7
12,7
11,4
12,3
Vossloh AG/Konsolidierung
6,3
0,7
2,1
1,6
Gesamt
58,2
53,1
51,3
51,9
Im Geschäftsbereich Core Components lagen die Investitionen spürbar unter dem Vorjahresniveau.
Ursächlich hierfür waren geringere Investitionen im Geschäftsfeld Fastening Systems, nachdem die „Fabrik
der Zukunft“
 
fertiggestellt worden war. Die größte Einzelinvestition im Berichtsjahr betraf den Aufbau
 
der
Serienfertigung für die innovative Verbundstoffschwelle
 
am polnischen Produktionsstandort. Die
Investitionen im Geschäftsfeld Tie Technologies
 
übertrafen dagegen den Vorjahreswert.
 
Das Geschäftsfeld
investierte vor allem an den australischen Standorten in die Erweiterung der Produktionskapazitäten. Die
größte Einzelinvestition im Geschäftsbereich Customized Modules bezog sich auf die Optimierung der
Produktionsprozesse am schwedischen Produktionsstandort. Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions wurde
weiterhin vor allem in eine Hochleistungsfräsmaschine investiert. Die in der obigen Tabelle
 
ausgewiesenen
Investitionen geben die Zugänge im Geschäftsjahr wieder und umfassen auch Investitionen in
Vermögenswerte,
 
die durch einen Leasingvertrag finanziert sind. In der Kapitalflussrechnung werden
Investitionen ausgewiesen, soweit sie bereits zu Auszahlungen geführt haben. Insofern weichen die Werte
voneinander ab. Die Abschreibungen auf Konzernebene, die in der Kapitalflussrechnung dem EBIT wieder
hinzugerechnet werden, sind inklusive Wertminderungen
 
beziehungsweise Wertaufholungen dargestellt
 
und
lagen auf Vorjahresniveau.
Die Investitionsverpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
(Bestellobligo) beliefen sich zum 31. Dezember 2022
 
insgesamt auf 23,2 Mio.€ (Vorjahr:
 
12,7 Mio.€).
 
Der
Anstieg resultierte im Wesentlichen
 
aus Bestellungen für den polnischen Produktionsstandort des
Geschäftsfelds Fastening Systems für den Aufbau der Serienfertigung der Verbundstoffschwelle.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
46
Vermögenslage
Vossloh
 
Konzern – Vermögenslage
31.12.2022
31.12.2021
Bilanzsumme
Mio.€
1.368,8
1.289,4
Eigenkapital
Mio.€
625,1
587,9
Eigenkapitalquote
%
45,7
45,6
Working Capital (Stichtag)
1
Mio.€
191,6
175,6
Anlagevermögen
2
Mio.€
731,6
726,0
Capital Employed (Stichtag)
3
Mio.€
923,2
901,6
1
Working Capital = Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich
 
Vertragsvermögenswerten) plus Vorräte minus
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich Vertragsschulden) minus erhaltene Anzahlungen
 
minus sonstige
kurzfristige Rückstellungen (bereinigt um
 
nicht dem operativen Geschäftsbetrieb zuzuordnende
 
Sachverhalte)
2
 
Anlagevermögen = Immaterielle Vermögenswerte zzgl. Sachanlagen zzgl.
 
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
 
zzgl.
Beteiligungen an at-equity einbezogenen
 
Unternehmen zzgl. übrige langfristige Finanzinstrumente
3
 
Capital Employed = Working Capital plus Anlagevermögen
Das Eigenkapital des Vossloh
 
Konzerns lag am Jahresende 2022 spürbar über dem Vorjahreswert.
Wesentlicher Treiber
 
dieser Entwicklung war das positive Konzernergebnis 2022. Die Eigenkapitalquote war
infolge der gestiegenen Bilanzsumme nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr.
Das Working Capital
 
zum Stichtag 31. Dezember 2022 ist im Vergleich
 
zum Vorjahr
 
spürbar angestiegen.
Wesentlicher Treiber
 
der Entwicklung waren höhere Vorratsbestände
 
als im Vorjahr.
 
Dies ging vor allem auf
eine stärkere Bevorratung, um Versorgungsengpässe
 
zu vermeiden, sowie auf höhere Beschaffungspreise
zurück. Daher lag auch das durchschnittliche Working
 
Capital mit 218,1 Mio.€ über dem Vorjahreswert
 
von
194,7 Mio.€. Die durchschnittliche Working
 
-Capital-Intensität – das Verhältnis
 
von durchschnittlichem
Working Capital
 
zu Umsatz – betrug 20,8 % (Vorjahr:
 
20,6 %).
Eigenkapitalquote
weiterhin über 45 %
Working-Capital-
Intensität nahezu
 
unverändert
47
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Geschäftsentwicklung und Lage
 
des
Vossloh
 
Konzerns
Das Geschäftsjahr 2022 war von zahlreichen Krisen wie dem Krieg in der Ukraine, enorm steigenden
Beschaffungspreisen sowie den anhaltenden Folgen der Coronapandemie geprägt. Vossloh
 
hat in dieser
schwierigen Situation erneut ein überdurchschnittliches Maß an Resilienz bewiesen und den Wachstumskurs
auch 2022 fortgesetzt. Der Umsatz im Bahninfrastrukturgeschäft überschritt erstmals die Milliardengrenze
und stieg im Jahresvergleich um 11,0 % auf 1.046,1 Mio.€. Damit übertraf der erzielte Umsatz deutlich
 
den
ursprünglich prognostizierten Korridor von 925 Mio.€ bis 1 Mrd.€. Das EBIT stieg spürbar von 72,3 Mio.€
auf 78,1
 
Mio.€ an. Der Anstieg ist vor dem Hintergrund deutlich höherer Beschaffungskosten, die nicht
vollständig an die Kunden weitergereicht werden konnten, äußerst bemerkenswert. Trotz der daraus
resultierenden nachteiligen Auswirkungen auf die Profitabilität lag die EBIT-Marge
 
mit 7,5 % am unteren
Ende des ursprünglich erwarteten Korridors von 7,5 % bis 8,5 %. Der Wertbeitrag
 
lag bei 11,5 Mio.€ und
damit ebenfalls innerhalb der prognostizierten Spanne des Unternehmens von 5 Mio.€ bis 20 Mio.€.
Die Auftragseingänge entwickelten sich ebenfalls sehr positiv. Im Vergleich
 
zum Vorjahr
 
sind sie stark um
31,6 % gewachsen und erreichten mit 1,25 Mrd.€ ein Rekordniveau. Der Auftragsbestand stieg um 30,8 %
gegenüber Vorjahr.
 
Das Book-to-Bill-Verhältnis
 
im Konzern erreichte den hohen Wert von
 
1,19 bei deutlich
gesteigerten Umsätzen.
 
Der Blick auf die Vermögens
 
-
 
und Finanzlage ist angesichts der Rahmenbedingungen ebenfalls insgesamt
 
positiv zu werten. Das Eigenkapital stieg um 6,3 % auf 625,1 Mio.€ im Vergleich
 
zum Vorjahr.
 
Die
Eigenkapitalquote blieb mit 45,7 % nahezu unverändert auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
 
Die
Nettofinanzschuld erhöhte sich allerdings als Folge des höheren Working
 
Capital von 215,6 Mio.€ Ende 2021
auf 237,5 Mio.€ zum Jahresende 2022. Der Free Cashflow lag mit 27,9 Mio.€ nur leicht unter dem
Vorjahreswert
 
von 30,6 Mio.€. Vor
 
dem Hintergrund gestiegener Beschaffungspreise und einer stärkeren
Bevorratung, um Versorgungsengpässe
 
zu vermeiden, ist diese Entwicklung sehr zufriedenstellend.
Unter strategischen Gesichtspunkten verlief das Geschäftsjahr 2022 ebenfalls erfolgreich. Vossloh
 
hat beim
richtungsweisenden Vorzeigeprojekt
 
zur datenbasierten Zustandsüberwachung von Weichen
 
in Schweden
einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die erfolgreich validierte Lösung zielt darauf ab, die Effizienz der
Instandhaltungsarbeiten zu steigern, ungeplante Ausfallzeiten von Weichen
 
zu minimieren und damit die
Verfügbarkeit
 
des Fahrwegs deutlich zu erhöhen. Daneben wurde im Berichtsjahr unter anderem der Aufbau
einer Serienfertigung für die Herstellung der innovativen, nachhaltigen Verbundstoffschwelle
 
am polnischen
Produktionsstandort des Geschäftsfelds Fastening Systems beschlossen und begonnen. Bei der neuartigen
Verbundstoffschwelle
 
handelt es sich um eine umweltfreundlichere Alternative zu Holzschwellen, die
vollständig recyclingfähig ist und deutlich geringere Lebenszykluskosten aufweist.
 
Insgesamt war 2022 für den Vossloh
 
Konzern aus operativer und strategischer Sicht ein überaus erfolgreiches
Geschäftsjahr.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
48
Geschäftsentwicklung Core Components
Im Geschäftsbereich Core Components hat Vossloh
 
sein Angebot an industriell gefertigten Serienprodukten
zusammengefasst, die in hoher Stückzahl für Projekte der Bahninfrastruktur benötigt werden. Darunter fallen
die im Geschäftsfeld Fastening Systems entwickelten, produzierten und vertriebenen
Schienenbefestigungssysteme für sämtliche Einsatzbereiche weltweit – von der Schwerlast- bis zur
Hochgeschwindigkeitsstrecke sowie im Nahverkehr. Das Geschäftsfeld
 
Tie Technologies
 
ist der führende
Hersteller von Betonstreckenschwellen in Nordamerika und Australien. Neben Betonstreckenschwellen
werden Weichenschwellen,
 
Betonelemente für die Feste Fahrbahn und Bahnübergangssysteme hergestellt.
Core Components
2022
2021
Auftragseingang
Mio.€
554,4
398,4
Auftragsbestand
Mio.€
285,4
211,8
Umsatz
1
Mio.€
482,1
429,1
EBITDA
 
Mio.€
68,4
71,0
EBITDA-Marge
 
%
14,2
16,5
EBIT
 
Mio.€
43,7
46,7
EBIT-Marge
 
%
9,1
10,9
Working Capital (Durchschnitt)
Mio.€
125,1
117,5
Working-Capital-Intensität (Durchschnitt)
%
26,0
27,4
Capital Employed (Durchschnitt)
Mio.€
367,6
346,5
ROCE
%
11,9
13,5
Wertbeitrag
Mio.€
18,0
22,4
1
Umsatzerlöse umfassen Außenumsatzerlöse
 
sowie Umsätze mit anderen Geschäftsbereichen.
Die Auftragseingänge des Geschäftsbereichs Core Components im Berichtsjahr übertrafen den Vorjahreswert
deutlich um 156,0 Mio.€. Dies entspricht einer Steigerung von fast 40 %. Beide Geschäftsfelder konnten eine
signifikante Steigerung bei den erhaltenen Aufträgen verbuchen. Das Geschäftsfeld Fastening Systems konnte
im Jahr 2022 unter anderem drei Großaufträge zur Lieferung der Befestigungssysteme für den Neubau von
Hochgeschwindigkeitsstrecken in China und Ägypten gewinnen. Im Geschäftsfeld Tie Technologies
 
erhöhten
sich die Auftragseingänge in den USA und in Australien. Der Auftragsbestand zum Ende des Jahres 2022 lag
um 73,6 Mio.€ beziehungsweise 34,8 % über dem Vorjahr
 
eswert.
 
Im Berichtsjahr stiegen die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Core Components um 12,4 %. Im
Wesentlichen
 
trug das Geschäftsfeld Fastening Systems zu dieser positiven Entwicklung bei, aber auch das
Geschäftsfeld Tie Technologies
 
konnte deutlich höhere Erlöse als im Vorjahr
 
realisieren.
Das EBIT im Geschäftsbereich Core Components lag um 3,0 Mio.€ unter dem Vorjahr
 
eswert. Der Rückgang
ging insbesondere auf gestiegene Beschaffungspreise zurück. Die höheren Beschaffungspreise konnten
 
nicht
vollständig an die Kunden weitergegeben werden, was sich insbesondere nachteilig auf die Profitabilität
ausgewirkt hat. Zudem wurde im Berichtsjahr eine Wertminderung
 
an einer at-equity bilanzierten Beteiligung
im Geschäftsfeld Fastening Systems vorgenommen.
 
Als Folge des geringeren EBIT bei einem gleichzeitig höheren durchschnittlichen Capital Employed sank der
Return on Capital Employed (ROCE) im Geschäftsjahr 2022.Sowohl das durchschnittliche Working
 
Capital
als auch das durchschnittliche Anlagevermögen als Bestandteile des Capital Employed stiegen gegenüber
2021
 
an. Die Entwicklung des durchschnittlichen Working
 
Capital war in erster Linie auf ein deutlich höheres
Vorratsvermögen
 
im Berichtsjahr zurückzuführen. Die durchschnittliche Wor
 
king-Capital-Intensität lag dank
eines verbesserten Forderungsmanagements um 1,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahr
 
eswert. Im Vergleich
zum Vorjahr
 
ergab sich im Geschäftsjahr 2022 ein geringerer Wertbeitrag
 
.
 
Deutlich höhere
Auftragseingänge im
Vorjahresvergleich
Umsatz signifikant
um 12,4 % gestiegen
EBIT und EBIT-
Marge 2022 durch
höhere
Beschaffungspreise
belastet
49
Vossloh
 
Fastening Systems
Im Geschäftsjahr 2022 beliefen sich die Auftragseingänge von Vossloh
 
Fastening Systems auf ein Volumen
von insgesamt 391,8 Mio.€, während der Vorjahreswert
 
bei 269,5 Mio.€ gelegen hatte. In vielen Regionen
stieg die Nachfrage an. Zudem trugen auch die gewonnenen Großaufträge zur Lieferung der
Schienenbefestigungssysteme für den Neubau von zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken in China sowie einer
Hochgeschwindigkeitsstrecke im Norden Ägyptens zu der Entwicklung bei. Der Auftragsbestand Ende 2022
hat sich gegenüber dem Vorjahresstichtag
 
um 49,1 Mio.€ auf 199,1 Mio.€ erhöht.
Die Umsatzerlöse bei Vossloh
 
Fastening Systems im Jahr 2022 betrugen 341,3 Mio.€ nach 292,4 Mio.€ im
Vorjahr.
 
Diese Entwicklung wurde wesentlich durch Lieferungen für Projekte in Mexiko und in der Türkei
beeinflusst. Daneben waren aber auch insbesondere in Osteuropa, in China und in Australien
Umsatzzuwächse zu verzeichnen. Diese konnten Mindererlöse in den Vereinigten
 
Arabischen Emiraten mehr
als kompensieren.
Der Wertbeitrag von Vossloh
 
Fastening Systems sank analog zum EBIT auf 18,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
23,3
Mio.€),
 
lag aber dennoch weiterhin auf hohem Niveau.
 
Vossloh
 
Tie Technologies
Das Geschäftsfeld Tie Technologies
 
verzeichnete im Berichtsjahr Auftragseingänge in Höhe von 178,0
Mio.€, die damit um 45,7 Mio.€ über dem Vorjahreswert
 
von 132,3 Mio.€ lagen. Der Anstieg war im
Wesentlichen
 
auf höhere Neuaufträge im US-Geschäft und in Australien zurückzuführen, während sich in
Mexiko und Kanada die Auftragseingänge leicht unter dem Vorjahresniveau
 
bewegten. Der Auftragsbestand
Ende 2022 betrug 89,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
65,1 Mio.€).
Die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Tie Technologies
 
summierten sich auf 156,3 Mio.€ und lagen damit
deutlich über dem Vorjahreswert
 
von 142,3 Mio.€. Höhere Umsätze in Kanada und in Mexiko konnten die
geringeren Umsätze in Australien mehr als kompensieren. Die Umsätze in den USA waren nahezu auf
Vorjahresniveau
 
.
Der Wertbeitrag von Vossloh
 
Tie Technologies
 
lag mit -0,2 Mio.€ leicht über dem Vorjahresniveau
 
von -0,8
Mio.€.
Auftragseingänge
deutlich über dem
Vorjahr
Umsatzerlöse deutlich
gesteigert
Erneut hoher positiver
Wertbeitrag
 
Auftragseingänge in
den USA und
Australien über dem
Vorjahr
 
 
Umsatzerlöse über
dem Vorjahr
 
eswert
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
50
Geschäftsentwicklung Customized Modules
Im Geschäftsbereich Customized Modules sind alle Leistungen des Konzerns rund um Herstellung, Einbau
und Wartung individualisierter Infrastrukturmodule
 
für den Bahnbereich gebündelt. Zum Geschäftsbereich
gehört das Geschäftsfeld Switch Systems, einer der weltweit größten Anbieter von Weichensystemen.
 
Das
Produktportfolio deckt ein sehr breites Anwendungsspektrum ab und reicht von der Stadtbahn- bis zur
Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Customized Modules
2022
2021
Auftragseingang
Mio.€
563,3
452,5
Auftragsbestand
Mio.€
488,1
391,4
Umsatz
1
Mio.€
456,1
418,7
EBITDA
Mio.€
52,3
47,6
EBITDA-Marge
%
11,5
11,4
EBIT
Mio.€
37,1
34,0
EBIT-Marge
%
8,1
8,1
Working Capital (Durchschnitt)
Mio.€
73,1
69,5
Working-Capital-Intensität (Durchschnitt)
%
16,0
16,6
Capital Employed (Durchschnitt)
Mio.€
376,2
366,6
ROCE
%
9,9
9,3
Wertbeitrag
Mio.€
10,8
8,3
1
Umsatzerlöse umfassen Außenumsatzerlöse
 
sowie Umsätze mit anderen Geschäftsbereichen.
Die Auftragseingänge im Geschäftsbereich Customized Modules lagen um 24,5 % über dem Vorjahreswert.
Insbesondere in Italien und Polen sowie konsolidierungsbedingt in Portugal lagen die Neuaufträge über dem
Vorjahreswert,
 
während in der Türkei, in Mexiko sowie in Australien geringere Auftragseingänge zu
verzeichnen waren.
Die Umsätze des Geschäftsbereichs lagen um 37,4 Mio.€ über dem Wert
 
von 2021. Zuwächse waren
insbesondere in Frankreich, Portugal und der Türkei zu verzeichnen, wodurch Rückgänge vor allem in
Ägypten mehr als ausgeglichen werden konnten. In Portugal ging der Anstieg auf eine zu Beginn des letzten
Quartals 2021 erstmalig vollkonsolidierte Gesellschaft zurück, deren Umsatzbeiträge im Jahr 2022 ganzjährig
berücksichtigt wurden. Die daraus resultierende Umsatzsteigerung betrug 12,6 Mio.€.
Das EBIT des Geschäftsbereichs lag 2022 um 9,4 % über dem Vorjahreswert
 
,
 
und das trotz der Belastungen
aus höheren Beschaffungspreisen.
Dieser insgesamt positiven Entwicklung folgend lag der ROCE trotz eines erhöhten durchschnittlichen
Capital Employed über dem Vorjahreswert.
 
Auch der Wertbeitrag verbesserte
 
sich somit deutlich.
Das durchschnittliche Working Capital
 
erhöhte sich insbesondere aufgrund eines höheren Vorratsvermögens
leicht. Der prozentuale Anstieg fiel allerdings geringer aus als das Umsatzwachstum. Somit sank die
durchschnittliche Working
 
-Capital-Intensität geringfügig um 0,6 Prozentpunkte gegenüber 2021.
Auftragsbestand
deutlich über dem
Vorjahreswert
Umsätze deutlich
gestiegen
EBIT über dem
Vorjahrese
 
rgebnis
 
Working-Capital-
Intensität leicht
verbessert
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
51
Geschäftsentwicklung Lifecycle Solutions
Der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions konzentriert sich mit dem Geschäftsfeld Rail Services auf
spezialisierte Dienstleistungen rund um die Instandhaltung von Schienen und Weichen.
 
Die innovativen
Technologien fördern die Sicherheit von Bahnstrecken
 
und tragen zu einer Verlängerung
 
der Lebensdauer
von Schienen und Weichen und zu höherer Streckenverfügbarkeit
 
bei. Zum Serviceportfolio gehören vor
allem die Instandhaltung, die korrektive und präventive Pflege von Schienen und Weichen
 
durch Fräsen und
Schleifen, Schweißdienstleistungen sowie Schienen- und Weichenlogistik.
 
Die umfassenden Dienstleistungen
von Lifecycle Solutions ergänzen die Produktangebote von Core Components und Customized Modules.
Lifecycle Solutions
2022
2021
Auftragseingang
Mio.€
162,3
122,2
Auftragsbestand
Mio.€
37,5
14,9
Umsatz
1
Mio.€
136,0
115,5
EBITDA
 
Mio.€
24,2
21,6
EBITDA-Marge
 
%
17,8
18,7
EBIT
 
Mio.€
11,5
9,3
EBIT-Marge
 
%
8,4
8,0
Working Capital (Durchschnitt)
Mio.€
24,2
13,0
Working-Capital-Intensität (Durchschnitt)
%
17,8
11,2
Capital Employed (Durchschnitt)
Mio.€
205,0
184,3
ROCE
%
5,6
5,0
Wertbeitrag
Mio.€
-2,9
-3,6
1
 
Umsatzerlöse umfassen Außenumsatzerlöse
 
sowie Umsätze mit anderen Geschäftsbereichen.
Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions deutlich höhere
Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahr
 
,
 
die im Wesentlichen im Bereich Hochgeschwindigkeitsschleifen
sowie durch Mehraufträge in den Niederlanden erzielt wurden. Der Auftragsbestand am Jahresende 2022 lag
deutlich über dem Vorjahreswert.
Der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions erzielte um 17,7 % höhere Erlöse als im Vorjahr.
 
Der Anstieg ging
insbesondere auf höhere Umsätze in den Niederlanden, in Dänemark und in Deutschland zurück, wodurch
Rückgänge vor allem in Schweden und in China mehr als ausgeglichen werden konnten. In den Niederlanden
ging der Umsatzanstieg insbesondere auf die im Vorjahr
 
erworbene Gesellschaft ETS Spoor zurück, die seit
August 2021 in den Konsolidierungskreis einbezogen ist. Die daraus resultierende Umsatzsteigerung im
Vergleich
 
zum Vorjahr
 
betrug 10,7 Mio.€. Der Internationalisierungsgrad des Geschäftsbereichs Lifecycle
Solutions – gemessen an den erzielten Umsatzerlösen außerhalb Deutschlands – stieg im Geschäftsjahr 2022
auf
54,4 % (Vorjahr: 48,4
%
).
Das EBIT des Geschäftsbereichs stieg im Vergleich
 
zum Vorjahr
 
deutlich um 2,2 Mio.€. Dazu trugen unter
anderem höhere Ergebnisbeiträge der niederländischen Gesellschaft sowie höhere Ergebnisbeiträge aus
Maschinenverkäufen bei.
Der Wertbeitrag erhöhte sich um 0,7 Mio.€. Die
 
Working-Capital-Intensität
 
stieg im Vorjahresvergleich vor allem
aufgrund einer höheren
 
Bevorratung, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.
Auftragseingänge
deutlich über dem
Vorjahr
Umsätze um 17,7 %
gestiegen
EBIT um 23,7 %
gestiegen
52
Vossloh
 
AG – Analyse des Jahresabschlusses
Die Vossloh
 
AG steht als operative
Management- und Finanzholding an der Spitze des Vossloh
 
Konzerns.
Sie steuert und überwacht alle wesentlichen Aktivitäten innerhalb des Konzerns. Neben der Festlegung der
Konzernstrategie und der Steuerung der Unternehmensentwicklung übernimmt sie die Allokation der
finanziellen Mittel, insbesondere für Investitionen oder Akquisitionen. Sie ist unter anderem verantwortlich
für das Konzernrechnungswesen, das Konzerncontrolling, das konzernweite Treasury,
 
das Risiko- und
Chancenmanagement, die Interne Revision sowie die Bereiche Innovation & Entwicklung,
EHS/Nachhaltigkeit, Informationstechnologie, Recht & Compliance, Investor Relations und
Unternehmenskommunikation. Sie steuert vertriebliche Aktivitäten einschließlich der
Marketingkommunikation. Ihr obliegen die Personalpolitik, die Personalentwicklung und die Betreuung der
obersten Führungsebenen des Konzerns. Vertreter
 
der einzelnen Geschäftsfelder berichten im Rahmen
regelmäßiger Termine über sämtliche relevanten Vorgänge
 
und Entwicklungen in ihrem jeweiligen
Zuständigkeitsbereich. Der Vorstand
 
nimmt in diesem Rahmen sowie im Zuge der Ausübung seiner
jeweiligen funktionalen Führungsverantwortung direkten Einfluss auf die operative Steuerung der
Geschäftsfelder. Darüber hinaus wird die enge Einbindung des Vorstands
 
in wesentliche operative
Entscheidungen
 
durch einen umfangreichen Zustimmungskatalog sichergestellt.
Die Vossloh
 
AG erstellt ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften
 
des Handelsgesetzbuchs (HGB) und des
Aktiengesetzes (AktG). Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf den Jahresabschluss. In Einzelfällen
ist die Behandlung bestimmter Geschäftsvorfälle im Konzernabschluss gemäß IFRS anders abgebildet
worden. Im Geschäftsjahr haben sich die einschlägigen Vorschriften
 
des HGB im Wesentlichen nicht
geändert.
Analyse des Jahresabschlusses
Die von der Vossloh
 
AG für das Geschäftsjahr 2022
 
ausgewiesenen Umsatzerlöse von 11,7
 
Mio.€ (Vorjahr:
7,6 Mio.€) resultierten überwiegend aus Umlagen an Konzerngesellschaften, für die eine Vielzahl
 
von
Leistungen durch die Vossloh
 
AG erfolgte (im Wesentlichen in den Bereichen
 
IT und Marketing, daneben
noch für Leistungen in den Bereichen Digitalisierung sowie Internationaler Vertrieb
 
).
Die betrieblichen Aufwendungen stehen insbesondere im Zusammenhang mit der Management- und der
Finanzierungsfunktion der Gesellschaft. Der Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Entwicklung der
Vossloh
 
AG folgen den Aktivitäten der Tochter-
 
und Beteiligungsgesellschaften. Die bedeutsamsten
Leistungsindikatoren der Vossloh
 
AG sind die allgemeinen Verwaltungskosten,
 
das Finanzergebnis und das
Ergebnis nach Steuern beziehungsweise der Jahresüberschuss.
Die Verwaltungskosten
 
sind 2022
 
mit 19,0 Mio.€ gegenüber dem Vorjahr
 
(18,5 Mio.€) leicht gestiegen. Die
Personalaufwendungen in Höhe von 13,7 Mio.€ haben sich gegenüber dem Vorjahr
 
(12,0 Mio.€) leicht
erhöht,
 
was neben den gestiegenen Gehältern seine Ursache in einer Anpassung der Pensionsrückstellungen
aufgrund der zu erwartenden Rentenanpassungen hat. Auch die Messekosten sind gegenüber dem Vorjahr
aufgrund der im Berichtsjahr erstmalig wieder durchgeführten Branchenmesse InnoTrans
 
angestiegen.
Gegenläufig haben sich Beratungskosten im Vergleich
 
zum Vorjahr
 
leicht reduziert.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen blieben im Berichtsjahr mit 1,7 Mio.€ auf einem nahezu
konstanten Niveau im Vergleich
 
zum Vorjahr
 
(1,6 Mio.€); sie enthalten ausschließlich Verluste
 
aus
Fremdwährungsbewertungen. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2,6 Mio.€ lagen aufgrund
einer Rückstellungsauflösung deutlich über dem Vorjahreswert
 
von 0,5 Mio.€.
 
Das Finanzergebnis 2022 fiel gegenüber dem Vorjahr
 
deutlich von 27,0 Mio.€ auf -46,3 Mio.€. Wesentliche
Erträge aus Beteiligungen (20,0 Mio.€) sowie aus Gewinnabführungen (17,1 Mio.€) konnten
Verlustübernahmen
 
in Höhe von 6,1 Mio.€ sowie insbesondere Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe
von 74,7 Mio.€ nicht kompensieren. Wesentlicher
 
Treiber dieser Wertberichtigung
 
war der gestiegene
risikofreie Zins,
 
 
53
wodurch der beizulegende Wert der Beteiligungen
 
entsprechend sank. Darüber hinaus standen Zinserträgen in
Höhe von 8,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
6,7 Mio.€) – im Wesentlichen aus der Weiterreichung
 
von kurzfristigen
Krediten oder längerfristigen Darlehen an Konzerngesellschaften – Zinsaufwendungen in Höhe von 11,9
Mio.€ (Vorjahr:
 
12,8 Mio.€) gegenüber.
Das negative Zinsergebnis resultierte in wesentlichem Ausmaß aus dem Zinsaufwand durch die
Hybridanleihe in Höhe von 6,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
5,1 Mio.€). Ertragsteuern fielen vor dem Hintergrund der
bestehenden Verlus
 
tvorträge mit 0,0 Mio.€ unverändert gegenüber dem Vorjahr
 
in sehr geringer Höhe an. Der
Jahresfehlbetrag der Vossloh
 
AG betrug im Berichtsjahr 64,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
Jahresüberschuss von
7,7 Mio.€).
 
Die Bilanzsumme sank im Vorjahresvergleich
 
von 918,6 Mio.€ auf 855,0 Mio.€. Das Finanzanlagevermögen
sank dabei als Saldo der vorgenommenen Wertberichtigungen
 
und der Erhöhung der Ausleihungen an
Tochtergesellschaften
 
um 54,7 Mio.€, die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 14,9 Mio.€. Das
immaterielle Anlagevermögen stieg durch die Arbeiten im Zusammenhang mit der Umstellung der ERP-
Software im Konzern von 4,0 Mio.€ im Vorjahr
 
auf 9,7 Mio.€ deutlich an.
Die Verbindlichkeiten
 
gegenüber Kreditinstituten auf der Passivseite der Bilanz haben sich zum
Berichtsstichtag mit 238,0 Mio.€ gegenüber dem Vorjahr
 
(210,7 Mio.€) leicht erhöht. Die Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen sanken um 12,6 Mio.€ auf
 
17,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
30,4 Mio.€). Die
Rückstellungen beliefen sich auf 31,6 Mio.€ und lagen damit aufgrund der bereits erwähnten zusätzlichen
Dotierung der Pensionsrückstellungen über dem Niveau des Vorjahres
 
von 28,8 Mio.€. Das Eigenkapital hat
sich aufgrund der Dividendenzahlung und des Jahresfehlbetrags von 490,3 Mio.€ auf 408,4 Mio.€ deutlich
vermindert. Die Eigenkapitalquote sank daher gegenüber dem Vorjahr
 
von 53,4 % auf 47,8 %.
 
Insgesamt ist nach Einschätzung des Vorstands
 
die Vermögens
 
-
 
und Finanzlage der Vossloh
 
AG angesichts
der immer noch sehr hohen Eigenkapitalquote zum Ende des Geschäftsjahres als positiv zu beurteilen. Die
Ertragslage ist aufgrund der außerplanmäßigen Abschreibung auf Finanzanlagen im Berichtszeitraum
hingegen als nicht zufriedenstellend einzustufen.
Abhängigkeitsbericht
Der Vorstand
 
der Vossloh
 
AG geht aufgrund der am 31. Dezember 2022
 
weiterhin bei 50,09 % liegenden
mittelbaren Beteiligung von Frau Nadia Thiele sowie Herrn Robin Brühmüller als Testamentsvollstrecker
 
des
verstorbenen Heinz Hermann Thiele am Grundkapital von einer Abhängigkeit der Vossloh
 
AG im Sinne des
§ 17 AktG aus. Gemäß § 312 AktG wurde ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
erstellt, der die folgende Erklärung enthält: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen
zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in
dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten. Benachteiligende Maßnahmen auf Veranlassung
 
oder im Interesse von Frau Thiele
oder Herrn Brühmüller sowie von einem der mit den genannten Personen verbundenen Unternehmen wurden
nicht getroffen. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns im Zeitpunkt der
berichtspflichtigen Vorgänge
 
bekannt waren.“ Der Bericht wurde vom Abschlussprüfer geprüft und mit
einem uneingeschränkten Vermerk
 
versehen.
54
Übernahmerechtliche Angaben nach § 289a HGB und §
315a HGB
Nachfolgend sind die nach §§ 289a und 315a HGB geforderten übernahmerechtlichen Angaben zum
 
31. Dezember 2022
 
dargestellt.
 
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft beträgt 49.857.682,23 €. Es ist eingeteilt in
17.564.180 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien.
 
Beschränkungen
 
von Stimmrechten oder der Übertragbarkeit der Aktien
Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine
Stimme. Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte oder der Übertragbarkeit der Aktien sind dem
Vorstand
 
der Gesellschaft nicht bekannt.
10 % der Stimmrechte überschreitende Beteiligung am Kapital
Unter Zugrundelegung der der Gesellschaft gemäß den Vorschriften
 
des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG)
übermittelten Stimmrechtsmitteilungen besteht eine Beteiligung am Kapital der Gesellschaft, die 10 % der
Stimmrechte überschreitet. Die KB Holding GmbH, Grünwald, Deutschland, hält 50,09 % der Stimmrechte
an der Vossloh
 
AG. Diese Stimmrechte sind ausweislich der Stimmrechtsmitteilungen nach § 34 Abs. 1
WpHG der TIB Vermögens
 
-
 
und Beteiligungsholding GmbH, Grünwald, Deutschland, der Stella
Vermögensverwaltung
 
GmbH, Grünwald, Deutschland, und Frau Nadia Thiele, München, Deutschland,
sowie Herrn Robin Brühmüller (als Testamentsvollstrecker für den
 
Nachlass des verstorbenen Heinz
Hermann Thiele), München, Deutschland, zuzurechnen.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.
Stimmrechtskontrolle bei Arbeitnehmerbeteiligungen
Arbeitnehmer, die als Aktionäre an der Gesellschaft beteiligt sind, üben ihre Kontrollrechte wie andere
Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften
 
und der Satzung aus.
Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern;
 
Satzungsänderungen
Die Ernennung und die Abberufung von Vorstandsmitgliedern
 
der Gesellschaft richten sich nach den §§ 84,
85 AktG in Verbindung
 
mit § 7 der Satzung. Gemäß § 84 Abs. 1 AktG bestellt der Aufsichtsrat die Mitglieder
des Vorstands.
 
Die Amtszeit beträgt höchstens fünf Jahre, wobei eine wiederholte Bestellung oder
Verlängerung
 
der Amtszeit zulässig ist. Ein Widerruf der Bestellung ist gemäß § 84 Abs. 4 AktG möglich.
Änderungen der Satzung bedürfen nach § 179 Abs. 1 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung. Gemäß
§ 21 Abs. 2 der Satzung fasst die Hauptversammlung ihre Beschlüsse, soweit nicht das Gesetz zwingend
etwas anderes vorschreibt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Sofern das Gesetz außer der
Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, genügt die einfache Mehrheit des bei der
Beschlussfassung anwesenden Grundkapitals, es sei denn, das Gesetz oder die Satzung schreibt zwingend
etwas anderes vor. § 27 der Satzung ermächtigt den Aufsichtsrat, Satzungsänderungen,
 
die nur die Fassung
betreffen, zu beschließen. Der Aufsichtsrat ist gemäß § 4 Abs. 4 der Satzung ferner ermächtigt, die Fassung
der Satzung entsprechend der Durchführung einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem oder bedingtem Kapital
anzupassen.
Befugnisse des Vorstands
 
zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf
Die Befugnisse des Vorstands
 
zur Ausgabe von Aktien ergeben sich aus § 4 der Satzung.
 
55
Genehmigtes Kapital
Der Vorstand
 
ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 26. Mai 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch
Ausgabe auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um
bis zu insgesamt 24.928.841,11 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020).
Den Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen. Die Aktien können auch von einem oder mehreren
Kreditinstituten mit der Verpflichtung
 
übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.
Der Vorstand
 
ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in den
folgenden Fällen auszuschließen:
(i)
 
um Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht
auszunehmen;
(ii)
 
um den Inhabern – oder im Fall von Namenspapieren den Gläubigern – von zum Zeitpunkt der
Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 umlaufenden Wandel
 
-
 
und/oder Optionsrechten
beziehungsweise einer Wandlungspflicht
 
aus von der Gesellschaft oder einer ihrer 100-prozentigen
Konzerngesellschaften künftig zu begebenden Wandel
 
-
 
und/oder Optionsschuldverschreibungen ein
Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandel
 
-
und/oder Optionsrechte beziehungsweise nach Erfüllung einer Wandlungspflicht
 
als Aktionären zustehen
würde;
(iii) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der neuen
 
Aktien den Börsenpreis
der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des
Ausgabebetrags nicht wesentlich unterschreitet und die ausgegebenen Aktien insgesamt 10 % des
Grundkapitals weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch zum Zeitpunkt der Ausübung
 
dieser
Ermächtigung überschreiten. Auf diese Kapitalgrenze werden angerechnet: (1.) die Veräußerung
 
eigener
Aktien, sofern sie während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß §
186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt; (2.) diejenigen Aktien, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen
mit Wandlungs-
 
und/oder Optionsrechten beziehungsweise einer Wandlungspflicht
 
ausgegeben werden
beziehungsweise auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser
Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4
AktG ausgegeben werden; sowie (3.) diejenigen Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung
auf Grundlage anderer Kapitalmaßnahmen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gemäß oder
in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden;
 
(iv) bei
 
Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen.
Die in den vorstehenden Absätzen (i) bis (iv) enthaltenen Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss bei
Kapitalerhöhungen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen sind insgesamt auf einen Betrag, der 10 % des
Grundkapitals nicht überschreitet, und zwar weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung
noch zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung, beschränkt. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze
sind darüber hinaus anzurechnen: (1.) eigene Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter
Ausschluss des Bezugsrechts veräußert werden; (2.) diejenigen Aktien, die zur Bedienung von
Schuldverschreibungen ausgegeben werden, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser
Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben wurden; sowie (3.) diejenigen
Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung auf Grundlage anderer Kapitalmaßnahmen unter
Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben wurden.
 
Der Vorstand
 
ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der
Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.
Weitere Einzelheiten der Ermächtigung
 
ergeben sich aus § 4 der Satzung.
 
56
Erwerb eigener Aktien
Es besteht derzeit keine Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien durch die Gesellschaft.
Zum 31. Dezember 2022
 
verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.
Vereinbarungen
 
unter der Bedingung eines Kontrollwechsels
Es bestehen acht wesentliche Vereinbarungen
 
der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines
Kontrollwechsels stehen.
Bei sieben dieser Vereinbarungen
 
bedeutet Kontrollwechsel, dass eine Person oder eine Gruppe von
gemeinsam handelnden Personen – mit Ausnahme der Nachkommen, Ehegatten, Erben, Stiftungen oder
sonstigen Begünstigten der letztwilligen Verfügung
 
von Herrn Heinz Hermann Thiele – direkt oder indirekt
mehr als 50 % der Kapitalanteile beziehungsweise Stimmrechte an der Gesellschaft erlangt:
- ein Schuldscheindarlehen, arrangiert durch die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale und BNP
Paribas: Der Darlehensvertrag sieht für den Fall eines Kontrollwechsels das Recht der Darlehensgeber vor,
innerhalb von 30 Tagen nach Kenntniserlangung
 
die Zahlung der ausstehenden Beträge einschließlich
aufgelaufener Zinsen zu verlangen;
- ein Konsortialkreditvertrag mit der Bayerischen Landesbank, der BNP Paribas Niederlassung Deutschland,
der Commerzbank AG, der Deutsche Bank AG, Filiale Deutschlandgeschäft, der HSBC Trinkaus
 
&
Burkhardt GmbH, der Landesbank Baden-Württemberg, der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale
und der Skandinaviska Enskilda Banken AB (publ) Frankfurt Branch einschließlich der auf dieser
Grundlage geschlossenen Unterkreditlinienvereinbarungen: Bei Vorliegen
 
eines Kontrollwechsels hat jede
einzelne Bank das Recht, innerhalb von 30 Tagen nach Mitteilung
 
den auf sie entfallenden Teil des Kredits
zu kündigen. Im Fall einer Kündigung sind ausstehende Inanspruchnahmen einschließlich aufgelaufener
Zinsen mit einer Frist von mindestens 15 Tagen fällig und zahlbar;
- ein Avalkreditvertrag mit der Skandinaviska
 
Enskilda Banken AB (publ) Frankfurt Branch: Bei Vorliegen
eines Kontrollwechsels besteht ein außerordentliches Kündigungsrecht der Bank. Im Falle einer Kündigung
ist der ausstehende Betrag einschließlich aufgelaufener Zinsen sofort fällig;
- ein Kautionsversicherungsvertrag mit der Tryg Deutschland, Niederlassung der Tryg
 
Forsikring A/S: Bei
Vorliegen
 
eines Kontrollwechsels hat der Versicherer
 
das Recht, innerhalb von 30 Tagen nach
Kenntniserlangung den Vertrag
 
fristlos zu kündigen. Im Fall einer Kündigung kann der Versicherer
 
für die
noch im Obligo stehenden Avale eine Sicherheit in
 
Form einer Barhinterlegung fordern;
- eine Hybridanleihe, arrangiert durch die M.M. Warburg
 
& Co. und Jefferies GmbH: Die Anleihe sieht für
den Fall eines Kontrollwechsels das Recht der Emittentin vor, die Anleihe zu kündigen und die
Rückzahlung der ausstehenden Beträge einschließlich aufgelaufener Zinsen zu einem näher zu
bestimmenden Zeitpunkt zu verlangen. Wird das Kündigungsrecht durch die Emittentin
 
nicht ausgeübt,
erhöht sich der für die Berechnung der Zinsen ansonsten anwendbare Zinssatz um zusätzliche 500
Basispunkte;
 
- ein Darlehensvertrag mit der DZ Bank AG: Für den Fall eines Kontrollwechsels ist zwischen den Parteien
eine zufriedenstellende Einigung zur Fortsetzung des Darlehensverhältnisses gegebenenfalls zu veränderten
Bedingungen zu erzielen. Kommt eine Einigung nicht innerhalb eines Monats zustande, kann die Bank das
Darlehen einschließlich aufgelaufener Zinsen fristlos kündigen;
- ein Schuldscheindarlehen, arrangiert durch die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale: Der
Darlehensvertrag sieht für den Fall eines Kontrollwechsels das Recht der Darlehensgeber vor, innerhalb von
30 Tagen nach Kenntniserlangung die Zahlung der
 
ausstehenden Beträge einschließlich aufgelaufener
Zinsen zu verlangen.
 
57
Bei einer weiteren Vereinbarung
 
bedeutet Kontrollwechsel im Wesentlichen
 
den Erwerb von mehr als 30 %
der Stimmrechte durch eine oder mehrere gemeinsam handelnde Personen, wobei in Bezug auf die
Nachkommen, Ehegatten, Erben, Stiftungen oder sonstigen Begünstigten der letztwilligen Verfügung
 
von
Herrn Heinz Hermann Thiele ein Kontrollwechsel bei Überschreiten von 50 % der Kapitalanteile vorliegt:
- ein Avalkreditvertrag mit der Deutsche Bank AG: Für den Fall eines Kontrollwechsels
 
sind Verhandlungen
zur Weiterführung des
 
Rahmenkredits gegebenenfalls unter veränderten Bedingungen und Konditionen
vorgesehen. Die Bank ist nach einem Kontrollwechsel nicht verpflichtet, weitere Inanspruchnahmen zu
finanzieren.
Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels
Mit keinem Mitglied des Vorstands
 
oder Arbeitnehmer der Gesellschaft wurden Entschädigungsvereinba-
rungen für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
58
Mitarbeitende
Im Vossloh
 
Konzern engagierten sich zum 31. Dezember 2022 weltweit 3.882 Mitarbeitende
1
 
für die Ziele
des Unternehmens. Das waren 195 Beschäftigte mehr als im Vorjahr
 
(3.687 Mitarbeitende), was einem
Anstieg von 5,3 % entspricht.
 
Kennzahlen Mitarbeitende
T€
2022
2021
Personalaufwand pro Person
59,8
58,6
Umsatz pro Person
275,7
261,0
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeitenden betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 3.794 gegenüber 3.612
im Geschäftsjahr 2021. Der Zuwachs von 5,0 % ist auf alle Geschäftsbereiche zurückzuführen. Einer der
Gründe für den Anstieg liegt in der zu Beginn des letzten Quartals 2021 erstmalig vollkonsolidierten
portugiesischen Gesellschaft im Geschäftsbereich Customized Modules, deren Mitarbeitende im Jahr 2022
ganzjährig in die Durchschnittsberechnung einbezogen wurden.
Von
 
der durchschnittlichen Gesamtzahl der Mitarbeitenden waren 73,6 % (Vorjahr:
 
72,9 %) an den
europäischen Standorten beschäftigt. Von
 
den verbleibenden 26,4 % waren 51,7 % (Vorjahr:
 
54,1 %) in
Asien, 26,4 % (Vorjahr:
 
25,2 %) im amerikanischen Raum und 21,9 % (Vorjahr:
 
20,7 %) in Australien tätig.
Personalaufwand
Mio.€
2022
2021
Löhne und Gehälter
182,3
169,5
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
38,5
36,8
Altersversorgung
6,0
5,5
Gesamt
226,8
211,8
Geschäftsbereiche
Die durchschnittliche Zahl von Mitarbeitenden verteilt sich wie folgt auf die Geschäftsbereiche.
 
Mit dem
jeweiligen Personalaufwand konnte folgender Umsatz generiert werden:
Geschäftsbereich
Zahl Ø Personen
Personalaufwand pro Person
in T€
Umsatz pro Person in T€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Core Components
937
879
65,8
64,7
514,6
488,3
Customized Modules
2.241
2.150
50,4
49,5
203,5
194,7
Lifecycle Solutions
549
520
71,1
69,8
247,7
222,0
Darüber hinaus waren durchschnittlich 67 Mitarbeitende (Vorjahr:
 
63) bei der Vossloh
 
AG beschäftigt.
Für weitergehende Informationen verweisen wir an dieser Stelle auf die Ausführungen in der
nichtfinanziellen Konzernerklärung unter den Abschnitten „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ sowie
„Personalstrategie und -führung“.
1
 
Die Anzahl der Mitarbeitenden wird in diesem Abschnitt
 
auf Basis von Vollzeitäquivalenten angegeben.
59
Forschung & Entwicklung
Vossloh
 
gehört auf seinen Tätigkeitsfeldern in der Bahninfrastruktur zu den Technologieführern.
 
Innovation
ist ein entscheidender Baustein für die technologische Wettbewerbsfähigkeit
 
des Unternehmens. Im Interesse
der Sicherheit gelten für die Produkte und Dienstleistungen von Vossloh
 
detaillierte technische Vorgaben
 
und
Normen, die zwingend einzuhalten sind. Bis Produkte und Dienstleistungen für die Bahninfrastruktur
marktreif sind, durchlaufen sie in der Regel mehrjährige (Weiter
 
-)Entwicklungs-
 
und Testphasen sowie
komplexe Zulassungsverfahren durch unabhängige Prüfungseinrichtungen. Forschungs- und
Entwicklungsprojekte von Vossloh
 
sind deshalb zumeist auf mehrere Jahre angelegt.
Um den spezifischen Erwartungen der Kunden in den einzelnen Marktregionen nachhaltig gerecht zu werden
und die eigene Wettbewerbsposition
 
weiter zu stärken, investiert Vossloh
 
mit einem strukturierten
Innovationsmanagement stetig in die Weiterentwicklung
 
und Optimierung seiner Produkte und
Dienstleistungen. Prinzipien und Vorgehensweisen
 
definiert die im Jahr 2021 verabschiedete konzernweit
gültige Innovationsrichtlinie (Innovation Playbook), deren Umsetzung durch ein Group Innovation
Committee sichergestellt wird. Ziel ist es, im Unternehmen die geschäftsfeldübergreifende
 
Zusammenarbeit
bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie Geschäftsmodelle weiter zu intensivieren
und gleichzeitig sowohl Kunden als auch Zulieferer mit ihrer jeweiligen spezifischen Expertise stärker in die
Forschungs-
 
und Entwicklungsprozesse einzubinden. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen zudem
seine Produktionsprozesse überprüft und ist dabei, durch Modernisierung sowie weitere Automatisierung und
Spezialisierung kontinuierliche Effizienzsteigerungen zu realisieren.
Ein Fokus der Innovation bei Vossloh
 
liegt auf der Digitalisierung als Bindeglied zwischen Hardware und
Dienstleistungen. Durch den Einsatz spezialisierter Sensorik erhebt das Unternehmen Daten über den Zustand
des Fahrwegs und die Belastungen im Gleis. Aus diesen Daten kann unter anderem Wissen über den Grad der
Abnutzung der Komponenten gewonnen werden. Mit diesem Wissen lassen sich Aussagen treffen, welche
Instandhaltungsstrategien wann am sinnvollsten angewendet werden sollten. So kann das Risiko eines
Ausfalls von Komponenten – und damit des jeweiligen Streckenabschnitts mitsamt seiner Infrastruktur –
während des laufenden Betriebs reduziert werden. In diesem Zusammenhang spielt auch der Einsatz
künstlicher Intelligenz eine wichtige Rolle, mit der Verschleißmuster
 
erkennbar werden, wodurch Ausfälle
von Fahrwegkomponenten vorausgesehen und durch planbare Instandhaltungsmaßnahmen vermieden werden
können. Vossloh
 
nutzt dabei sein systemisches Fahrwegverständnis, um dem zentralen Kundenbedürfnis – die
Verfügbarkeit
 
des Fahrwegs Schiene – zu begegnen, und entwickelt ganzheitliche Lösungen im
Zusammenspiel aller Geschäftseinheiten.
2022 war das Leitmotiv von Vossloh
 
– enabling green mobility – gleichzeitig der Claim für die Präsenz auf
der InnoTrans in Berlin, der weltweit größten Messe für Schienenverkehrstechnik und -infrastruktur.
 
Passend
zum Messemotto standen mit Advanced infrastructure, Future turnout environment und Smart maintenance
drei Schwerpunktthemen im Fokus. Vossloh
 
zeigte in Berlin Lösungen, die dafür sorgen, dass die
Schieneninfrastruktur robuster und widerstandsfähiger und die Streckenverfügbarkeit erhöht wird, obgleich
die Anforderungen an das Schienennetz permanent steigen. Gleichzeitig spielten bei den gezeigten Lösungen
Nachhaltigkeitskriterien wie geringer Materialeinsatz und Energieverbrauch eine wichtige Rolle.
Ein wesentlicher Teil der Forschungs-
 
und Entwicklungsarbeit von Vossloh
 
findet zielgerichtet im Rahmen
einzelner Kundenaufträge statt. Entsprechend werden diese Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung
 
bei
den Herstellungskosten und nicht unter Forschung & Entwicklung (F&E) ausgewiesen. Ausgaben für die
Entwicklung eines marktreifen Produkts werden aktiviert, soweit die in IAS 38 in diesem Zusammenhang
definierten Kriterien erfüllt sind. Nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden – sofern nicht unter
den Herstellungskosten ausgewiesen – als Forschungs- und Entwicklungskosten gezeigt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
60
Im Jahr 2022 summierten sich die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung – inklusive aktivierter
Eigenleistungen – auf insgesamt 11,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
12,2 Mio.€). Dies entspricht einem Anteil am
Konzernumsatz von rund 1,1 % (Vorjahr:
 
1,3 %). Mit 4,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
4,2 Mio.€) entfielen die F&E-
Ausgaben im Geschäftsbereich Core Components weitestgehend auf das Geschäftsfeld Fastening Systems. Im
Geschäftsbereich Customized Modules betrugen die F&E-Ausgaben 3,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
4,8 Mio.€).
3,6 Mio.€ (Vorjahr:
 
2,5 Mio.€) waren dem Geschäftsbereich Lifecycle Solutions zuzurechnen, während
0,4 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,7 Mio.€) auf die Vossloh
 
AG entfielen.
Die aktivierten Zugänge aus Eigenleistungen sowie aus Lieferungen oder Leistungen Dritter im Geschäftsjahr
2022 in Höhe von 3,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
3,2 Mio.€) betrafen hauptsächlich den Geschäftsbereich Lifecycle
Solutions.
Vossloh
 
Konzern – Forschungs- und Entwicklungsausgaben
Mio.€
2022
2021
Forschungs-
 
und Entwicklungsausgaben
11,8
12,2
 
davon aktiviert
3,5
3,2
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (GuV)
8,3
9,0
Abschreibungen (auf aktivierte Entwicklungskosten)
0,4
0,8
Bei der Forschung und Entwicklung im Rahmen neuer Produkte und Dienstleistungen konzentrierte sich
Vossloh
 
auch im Jahr 2022 auf einige wesentliche Herausforderungen, die die Bahnbranche aktuell zu
bewältigen hat. Es geht einerseits darum, die Verfügbarkeit
 
von Bahnstrecken zu erhöhen und zugleich
Lösungen für die Folgen der dadurch steigenden Gleisbelastung wie Verschleiß
 
oder Lärmemissionen zu
entwickeln. Andererseits ist das Ziel, die Lebensdauer von Infrastruktur(-Komponenten) zu verlängern und so
deren Lebenszykluskosten zu reduzieren. Vossloh
 
verfügt über ein umfassendes Wissen über das komplexe
System „Fahrweg Schiene“. Auf dieser Basis kann das Unternehmen wesentlich zur Steigerung der Effizienz
der Instandhaltung von Schienennetzen beitragen. Der Aspekt der Digitalisierung spielt hierbei eine zentrale
Rolle. Der Fokus liegt auf einer intelligenten Fahrbahn und ihrem digitalen Monitoring. So wird ein
störungsfreier Betrieb gefördert und die Voraussetzung
 
für mehr Verkehr
 
auf der Schiene geschaffen. Damit
leistet Vossloh
 
einen Beitrag zu einer leistungsfähigeren Bahninfrastruktur, die wiederum notwendige
Voraussetzung
 
für die umweltfreundliche Mobilität von Menschen und Gütern ist – enabling green mobility.
Die Digitalisierung der Bahninfrastruktur eröffnet Vossloh
 
neue Möglichkeiten der Wertschöpfung
 
mit seinen
Produkten und Dienstleistungen. Vossloh
 
Applikationen führen Messdaten und Zustandsinformationen aus
dem Gleis zusammen, bieten einen schnellen Überblick über den Handlungsbedarf an den Strecken und
schlagen passende Maßnahmen zur Schadensbehebung vor.
 
So sammeln konfigurierbare IoT-Sensoren
 
von
Vossloh
 
Daten durch die Messung von Schwingungszuständen in der Nähe der Weichen.
 
Via Mobilfunknetz
werden die vorqualifizierten und verdichteten Messdaten an eine von Vossloh
 
eigens entwickelte
cloudbasierte Plattform zur Auswertung weitergeleitet. Auf der Plattform werden die von den Sensoren
gesammelten Messdaten verarbeitet, um ein untypisches Verhalten
 
des Gleises zu identifizieren und
Instandhaltungsmaßnahmen vorzuschlagen.
 
Die Schienenbearbeitungsmaschinen von Vossloh
 
,
 
die mit einer Reihe von Sensoren wie Laser oder
Wirbelstrom ausgestattet sind, dienen somit zusätzlich als Diagnosefahrzeuge. Sie vermessen den
Schienenzustand im laufenden Fahrplan und übertragen die gesammelten Daten in ein Asset-Management-
System, zum Beispiel die im eigenen Haus entwickelten Applikationen mapl-e oder MR.Pro. Dabei kann
mapl-e den Zustand nicht nur anschaulich darstellen, sondern auch bewerten und daraus
Instandhaltungsmaßnahmen ableiten sowie eine wirtschaftliche Bewertung der erforderlichen Arbeiten
vornehmen.
 
Auf dieser Grundlage kann der Asset-Manager eine Planung und ein Budget für die
Instandhaltung ermitteln. Alle Messdaten, Analysen, Bewertungen und Handlungsempfehlungen für ihre
Strecken können Vossloh
 
Kunden in einem geschützten Bereich unserer digitalen Analyseplattform einsehen.
Mit diesem digitalen Service ermöglicht es Vossloh
 
seinen Kunden, ihr Wissen über ihre Infrastruktur
signifikant zu vertiefen und deren Verfügbarkeit
 
durch gezielte, auch präventive Instandhaltung zu erhöhen.
 
Streckenverfügbarkeit
maximieren,
Lebenszykluskosten
reduzieren
Zustandsdaten als
Basis für
vorausschauende
Instandhaltung
 
61
Weichen zählen zu den kritischsten
 
und wartungsintensivsten Elementen des Fahrwegs Schiene. Eine
Hauptursache für mangelnde Streckenverfügbarkeit sind Weichenstörungen
 
und damit einhergehende
ungeplante Instandhaltungsmaßnahmen. Gleichzeitig sind Weichen
 
der ideale Ausgangspunkt für die
kontinuierliche sensorgestützte Erfassung von Zustandsdaten. Da sich an Weichen
 
nicht nur Gleise, sondern
auch verschiedene Signal- und Steuerungssysteme kreuzen, ist der Informationsgehalt der hier gesammelten
Daten besonders hoch. Für das Weichenmanagement
 
stehen mittlerweile diverse digitale Lösungen zur
Verfügung.
 
Im städtischen Nahverkehr beispielsweise kann der kompakte elektrohydraulische Antrieb
Easydrive von Vossloh
 
mit Smart-Sensor-Technologie für die
 
Zustandsfernüberwachung aufgerüstet werden.
Konventionelle Weichenantriebe können
 
mit der PM-Diagbox nachgerüstet und dadurch smart werden. Für
Vollbahnstrecken
 
bietet Vossloh
 
mit dem neuartigen Weichenantrieb
 
Easyswitch MIM-H eine modulare
Plug-and-play-Lösung mit hoher Zuverlässigkeit. Mit der Eigenentwicklung Smart Monitoring Vossloh
(SMV) werden bereits die Weichenantriebe
 
einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in Frankreich überwacht.
Dadurch lassen sich nicht nur Ausfälle von Weichenantrieben
 
vorhersagen, sondern auch die Notwendigkeit
von Stopfarbeiten im Bereich von Weichen
 
erkennen.
Vossloh
 
setzt auch Drohnen ein, um beispielsweise digitale dreidimensionale Modelle hoch frequentierter
Streckenabschnitte zu erstellen. Auf Basis dieser 3D-Modelle können Gleislayout, Weichengeometrie
 
oder
der Austausch von Gleisabschnitten optimiert werden, um höhere Geschwindigkeiten und mehr Kapazitäten
auf der Strecke bei gleichzeitig weniger Wartungsaufwand
 
zu realisieren. Das Konzept V-Drone macht auch
Sanierungsprojekte effizienter, sicherer und transparenter,
 
weil Messungen und Digitalisierung ohne Personen
im Gleis erfolgen können und die Gleise während der Messungen weiterhin uneingeschränkt nutzbar sind.
Chancen bietet die Digitalisierung zudem direkt für die F&E-Aktivitäten von Vossloh
 
.
 
Die Forschungs- und
Entwicklungsarbeit stützt sich in allen Geschäftsbereichen immer stärker auf Daten verarbeitende
Technologien – ein Trend,
 
der 2022 anhielt. So nutzt Vossloh
 
beispielsweise die Kombination aus
Mehrkörpersimulation und
 
Finite-Elemente-Simulation. Mit Vosslohs
 
innovativem DYNADeV gelingt die
Simulation des Rad-Schiene-Kontakts zur Vorhersage
 
des mechanischen Verhaltens
 
einer Weiche. Dieses
Simulationswerkzeug ersetzt teure Messungen im Gleis und zeitaufwendige Laborversuche. Mit dem
digitalen Verfahren
 
können Weichen nicht nur viel schneller als bisher
 
entwickelt und zertifiziert werden.
Anhand der Daten kann auch festgestellt werden, welche Züge die bestehende Infrastruktur schädigen, zum
Beispiel durch verformte Räder. Unser jüngstes Beispiel in einer anderen Produktlinie
 
für eine erfolgreiche
Entwicklung mit digitalen Mitteln ist die neue M-Generation der Spannklemmen von Vossloh:
 
Ein Team mit
Spezialisten aus verschiedenen Bereichen konnte die Entwicklung der neuen Spannklemmen-Generation in
nur rund zwölf Monaten erfolgreich abschließen – mit vielfältigen Vorteilen
 
für unsere Kunden.
 
Innovationen von Vossloh
 
haben immer auch eine „leise Schiene“ im Fokus, denn Lärm und Vibrationen
beeinträchtigen die Menschen vor allem in urbanen Ballungsräumen. Mit dämpfenden
Schienenbefestigungen, Flüsterweichen oder dem Akustikschliff von Gleisen trägt Vossloh
 
dazu bei,
Lärmemissionen zu reduzieren. Mehrere Lösungen in diesem Bereich wurden 2022 weiter verbessert.
Darüber hinaus bietet das Unternehmen entsprechende Instandhaltungsdienstleistungen an, die nachweislich
Lärmemissionen reduzieren. Mit Sensortechnologie überwacht Vossloh
 
die Geräuschentwicklung und kann
durch gezielte Gleisschliffe den Geräuschpegel der Schieneninfrastruktur dauerhaft niedrig halten. Dies ist ein
weiteres Beispiel dafür, wie das Unternehmen die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt, um die
Lebensqualität im urbanen Raum durch Lärmvermeidung zu fördern.
 
Beiträge für eine
„leise Schiene“
62
Für einen Teil der Entwicklungsaufgaben greift Vossloh
 
schon seit Langem auf das spezifische Know-how
externer Fachleute zurück. Der Konzern verfügt über ein weitreichendes Expertennetzwerk. So arbeitet das
Unternehmen im Rahmen langfristiger Partnerschaften auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen
Konstellationen eng mit namhaften Universitäten und Forschungsinstituten in aller Welt
 
zusammen,
beispielsweise in Deutschland, Frankreich, Schweden, China, Australien und in den USA. Im Bereich
Digitalisierung und Big-Data-Analyse stehen insbesondere Kooperationen mit Technologieunternehmen
 
und
Start-ups im Fokus. Eine wichtige Partnerschaft stellt exemplarisch das mit Rhomberg Sersa gegründete Joint
Venture
 
dar, das ein breites Spektrum an Monitoring- und Serviceleistungen zur Instandhaltung von Weichen
und Gleisen anbietet. Mit der Software MR.Pro verfügt das Gemeinschaftsunternehmen über systemoffene
digitale Werkzeuge zur Auswertung
 
und Visualisierung von Zustand und Substanz der Gleisinfrastruktur.
Im Geschäftsbereich Core Components stand 2022 im Geschäftsfeld Fastening Systems die Entwicklung der
neuen Spannklemme im Blickpunkt. Ihre innovative Geometrie mit nach außen gebogenen Federarmen
ermöglicht den Einsatz elastischerer Systeme zur weiteren Reduzierung von Vibrationen.
 
Die M-Generation
punktet mit optimierter Performance, erhöhter Lebensdauer, einer reduzierten Komplexität des
Angebotsportfolios und einer signifikant verbesserten CO2-Bilanz dank neuer Mikro-Stahllegierung und
eines kompakteren Designs. Verschiedene
 
Modelle kamen 2022 in Europa und Nordamerika ins Testgleis.
Bei der Weiterentwicklung der
cellentic
-Zwischenplatten ging es schwerpunktmäßig darum, den Einsatz
gesundheitsschädlicher Nitrosamine bei der Herstellung gänzlich zu vermeiden.
cellentic
-Komponenten
optimieren die Elastizität des Gleises, verringern Vibrationen,
 
reduzieren den Körperschall und schonen den
Oberbau – insbesondere wenn sie in Kombination mit der ebenfalls von Vossloh
 
entwickelten
Verbundstoffschwelle
 
Engineered Polymer Sleeper (EPS) verbaut werden. Für die Produktion der EPS wird
nach mehrjährigen Tests aktuell eine Serienfertigung
 
aufgebaut. Im Geschäftsfeld Tie Technologies
 
bildeten
im Berichtsjahr material-
 
und energiesparende Veränderungen
 
bei der Zusammensetzung des Betons für
Bahnschwellen einen Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten. Ein wesentlicher Fokus lag auf der Verwendung
einer innovativen Zementmischung, die durch eine veränderte Zusammensetzung bei gleichbleibenden
Eigenschaften eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz hat.
Der Geschäftsbereich Customized Modules schloss 2022 die Entwicklung einer Ultraschallprüfung von
Herzstücken aus gegossenem Manganstahl ab. Sie eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für die Gießerei,
sondern auch für die Inspektion dieser wichtigen Weichenelemente
 
im Gleis. Mit dem Weichenantrieb
Flexidrive-4M entstand ein Produkt für Metro und Vollbahn,
 
das konsequent auf die sehr lange Lebensdauer
von einer Million Schaltvorgängen ausgelegt ist, unter anderem durch reibungsarme Materialien und ein
Gehäuse, das die inneren Teile gegen schwierigste Klimabedingungen
 
schützt. Diese Antriebe werden derzeit
erstmals in Finnland getestet. Für den zuvor über Jahre hinweg in unterschiedlichen Installationen erprobten
extrem harten Walzstahl CogX für Herzstücke und
 
Zungen entstand eine Produktlinie, die weltweit angeboten
wird. Das Material zeigt eine im Vergleich
 
zu bisherigen Lösungen höhere Verschleiß
 
-
 
und Stoßfestigkeit
sowie eine um bis zu 30 % längere Lebensdauer. Ebenfalls in eine Produktlinie überführt
 
wurde nach
mehrjährigen erfolgreichen Testeinsätzen
 
COGISLIDE, die im Geschäftsbereich entwickelte Beschichtung.
Sind Gleitstühle in Weichen
 
mit diesem Material überzogen, können die Zungenschienen auch ohne
Schmierung reibungsfrei und mit geringem Energieaufwand bewegt werden.
Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions geht es bei der (Weiter
 
-)Entwicklungsarbeit zum einen um
Maschinen zur Schienenbearbeitung, zum anderen um Onboard-Messsysteme zur noch umfassenderen
Zustandserfassung von Schienenstrecken sowie um Software zur Auswertung und Darstellung der
gesammelten Daten (Stichwort „Smart Maintenance“). 2022 wurden Steuerung, Sensorik und Messtechnik
verschiedener Schleif- und Fräsfahrzeuge an neue Anforderungen adaptiert. Da von Kunden immer öfter
angefragt, untersucht der Geschäftsbereich systematisch Alternativen zum Diesel- oder Benzinantrieb seiner
Maschinen. Erprobt wurden batteriebetriebene Elektromotoren und die Energieversorgung
 
über Fremdstrom
aus (mehreren gekoppelten) Traktionsfahrzeugen. Marktreif ist mittlerweile der SoniQ Rail Explorer,
 
ein
handgeführtes Ultraschallprüfsystem zur Erkennung und Lokalisierung von betriebsbedingten
Unregelmäßigkeiten im Schieneninneren. Die Neuentwicklung überzeugte bei der Erprobung im Gleis mit
geringem Gewicht, leichter Handhabung und hoher Robustheit.
 
Kooperationen und
Partnerschaften
F&E in den
Geschäftsbereichen
63
Zusätzlich zum Produkt- und Serviceportfolio entwickelt Vossloh
 
kontinuierlich seine Produktionsprozesse
weiter. Ziel sind hocheffiziente, smarte Fabriken.
 
Ein Paradebeispiel dafür ist die „Fabrik der Zukunft“ am
Stammsitz in Werdohl mit einer digital gesteuerten,
 
hoch automatisierten Spannklemmenproduktion.
 
Auch
die Spezialisierung der beiden großen Weichenwerke
 
des Konzerns auf bestimmte Wertschöpfungsschritte
(Metallbearbeitung in Reichshoffen, Endmontage und Versand
 
in Fère-en-Tardenois) erbrachte deutliche
Effizienzgewinne. Weiter
 
intensiviert wurden 2022 die Zusammenarbeit der Vossloh
 
Einheiten untereinander
und der schnelle,
 
geschäftsfeldübergreifende Wissensaustausch im Rahmen internationaler
Entwicklungsprojekte. Dafür nutzt das Unternehmen modernste Kommunikations-
 
und
Kollaborationslösungen; entsprechend wurde auch im Jahr 2022 die IT-Struktur
 
weiter ausgebaut und
vereinheitlicht.
Schlanke Prozesse und digitale Datenflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette
 
prägen die internen
Prozesse bei Vossloh
 
immer stärker. Eines der größten Projekte im Unternehmen ist „one.ERP“. Mit dem
konzernweit einheitlichen Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)System entsteht ein Werkzeug
 
für die
grenzenlose Zusammenarbeit aller Beschäftigten. Denn die gewählte Lösung lässt sich nicht nur an die
unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Vossloh
 
Einheiten anpassen, sondern macht auch die Anbindung
weiterer Plattformen möglich, beispielsweise von Customer-Relationship-Management (CRM) oder Produkt-
Lebenszyklus-Management (PLM). Das Projekt wurde im Berichtszeitraum planmäßig vorangetrieben.
 
Optimierung von
Produktion und
Verwaltung
64
Risiko- und Chancenbericht
Grundsätze und Organisation
Risiken und Chancen für die Vermögens
 
-, Finanz-
 
und Ertragslage des Unternehmens werden im Vossloh
Konzern auf allen Ebenen planmäßig identifiziert, analysiert, bewertet, überwacht,
 
gesteuert sowie an die
jeweils zuständigen Stellen berichtet. Für Vossloh
 
ist der sachgemäße Umgang mit Risiken und Chancen Teil
der verantwortungsvollen Unternehmensführung. Vossloh
 
hat dafür ein konzernweites Risiko- und
Chancenmanagementsystem eingerichtet. Dessen Aufgabe ist es, bei Veränderungen
 
einerseits negative
Auswirkungen zu verhindern oder zu begrenzen und andererseits sich bietende Chancen aufzuzeigen und
nutzbar zu machen. Das Risiko- und Chancenmanagementsystem erfasst neben der Vossloh
 
AG sämtliche in-
und ausländischen Tochtergesellschaften,
 
an denen die Vossloh
 
AG direkt oder indirekt beteiligt ist,
unabhängig von deren Einbeziehung in den Konzernabschluss. Auf die Risiko- und Chancenlage der Vossloh
AG wird am Abschluss des Kapitels gesondert eingegangen. Akquirierte Gesellschaften werden jeweils
umgehend in das System integriert.
Das Risiko-
 
und Chancenmanagementsystem ist Bestandteil der Geschäfts-, Planungs-
 
und Kontrollprozesse.
Die Aufbau- und Ablauforganisation sind in einer konzernweiten Richtlinie dokumentiert, die letztmalig im
Geschäftsjahr 2021 vor dem Hintergrund der ergänzenden Anforderungen des Prüfungsstandards IDW PS
340 n. F. aktualisiert und auch
 
im Geschäftsjahr 2022 unverändert umgesetzt wurde. Die Aktualisierung
konzentriert sich im Wesentlichen auf die
 
Prüfung gegenseitiger Abhängigkeiten der gemeldeten
Einzelrisiken und deren Aggregation zu einer Gesamtrisikoposition (Nettobetrachtung), die abschließend ins
Verhältnis
 
zur Risikotragfähigkeit des Konzerns gesetzt wird. Die Risikotragfähigkeit des Konzerns wird
systematisch auf Basis von Ergebnis-
 
und Liquiditätskennzahlen erhoben und fortlaufend durch das
Konzerncontrolling und den Vorstand
 
überprüft. Zusätzlich werden Risiken mit einem sehr hohen
Schadenswert und einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit (unter 5 %, sogenannte Tail
 
-Events), sofern
relevant, im Berichtswesen systematisch erfasst.
Der Aufbau des Risiko- und Chancenmanagementsystems orientiert sich an der Struktur der betrieblichen
Abläufe der jeweiligen Organisationseinheiten. Auf allen Konzernebenen sind Risikoverantwortliche,
Risikobeauftragte und Risikocontroller benannt. Eine permanente Inventur identifiziert fortlaufend Risiken
und Chancen und stellt sicher, dass relevante Risiken und Chancen effektiv,
 
unverzüglich und systematisch
erfasst werden.
Vossloh
 
bewertet Risiken und Chancen im Hinblick auf ihre möglichen Auswirkungen auf die Ertrags- und
Finanzlage. Primär werden die möglichen Auswirkungen anhand des finanziellen Leistungsindikators EBIT
ermittelt; ergänzend wird deren Einfluss auf die Liquiditätssituation ausgewiesen. Bei Zins- und
Ertragsteuerrisiken sowie Risiken aus nicht fortgeführten Aktivitäten wird auf den Einfluss des Risikos auf
das Konzernergebnis Bezug genommen. Neben der wahrscheinlichsten Ergebnisauswirkung
 
werden auch der
Worst Case und der Best
 
Case ermittelt. Gemäß dem Value
 
-at-Risk-Ansatz wird dafür eine
Mindestwahrscheinlichkeit von 5 % vorausgesetzt. Ergänzend erfolgt eine Einschätzung der
Eintrittswahrscheinlichkeit. Tail-Events
 
werden separat dargestellt. Zudem sind auch nichtfinanzielle Risiken
und Chancen Bestandteil des Risikoberichtswesens. Sie werden im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf
nichtfinanzielle Aspekte, beispielsweise Umwelt- oder Arbeitnehmerbelange, bewertet.
Vossloh
 
dokumentiert und bereitet Risiken und Chancen in standardisierten Berichten auf. Sie enthalten
detaillierte Informationen über die Risiken und Chancen, die Bewertungsparameter und mögliche
Maßnahmen zur Steuerung der Risiken oder zur Nutzung der Chancen. Die Berichterstattung über die Risiken
und Chancen erfolgt vierteljährlich. Sie ergänzt die jeweils aktuelle Jahresvorschau und umfasst zudem
absehbare und hinreichend konkrete Risiken und Chancen der folgenden drei Jahre. Ad-hoc-Berichte
vervollständigen das periodische Reporting und ermöglichen jederzeit eine aktuelle Einschätzung der Lage.
Adressaten der Risikoberichte sind der Vorstand
 
der Vossloh
 
AG sowie das Management der
Konzerngesellschaften und der Geschäftsfelder. Sie steuern und
 
überwachen die Risiken und Chancen.
Regelmäßig besprechen das
 
 
doc1p31i0
65
Management der Geschäftsfelder, das Konzerncontrolling und der Vorstand
 
die aktuelle Risikosituation.
Die enge personelle Verflechtung
 
erlaubt dabei einen raschen Informationsfluss und ermöglicht auch
kurzfristige Reaktionen. Der Vorstand
 
hat geeignete Maßnahmen getroffen, um frühzeitig Entwicklungen
erkennen zu können, die den Fortbestand des Konzerns gefährden. Neben dem Berichtswesen unterstützt das
interne Kontrollsystem (IKS) dabei, Risiken in bestehenden Prozessen aufzudecken, zu vermeiden und so
möglichen Fehlentwicklungen vorzubeugen. Die Interne Revision kontrolliert jährlich, ob das Risiko-
 
und
Chancenmanagementsystem angemessen und funktionsfähig ist und ob es mit den gesetzlichen Vorgaben
übereinstimmt. 2021 wurden die Anpassungen aufgrund der geänderten Anforderungen des
Prüfungsstandards IDW PS 340 n.F. von
 
einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft begleitend geprüft.
Zudem führt der Abschlussprüfer regelmäßig eine Prüfung des Risikofrüherkennungssystems (RFS-Prüfung)
durch.
Welche Bedeutung einzelne
 
Risikokategorien für den Vossloh
 
Konzern haben, wird grundsätzlich auf Basis
der potenziellen negativen und positiven Auswirkungen auf die prognostizierten finanziellen Ergebnisgrößen,
verbunden mit der Eintrittswahrscheinlichkeit der jeweiligen Risikokategorie, bewertet. Dabei erfolgt eine
Darstellung der Risikosituation nach der Umsetzung von Risikobegrenzungsmaßnahmen (Nettobetrachtung)
auf Basis einer Worst-Case-Bewertung.
 
Anhand der beiden Faktoren „Höhe der möglichen negativen
Auswirkung“
 
und „Eintrittswahrscheinlichkeit“
 
erfolgt eine Klassifizierung der Risikokategorien als hoch,
mittel oder gering.
Dies kann der folgenden Abbildung entnommen werden:
Die folgenden Ausführungen veranschaulichen die zum Zeitpunkt des Bilanzstichtags relevanten und für die
Entwicklung des Vossloh
 
Konzerns wesentlichen Risiken und Chancen innerhalb der betrachteten
Risikokategorien. Hierbei werden Einzelrisiken und -chancen gesondert hervorgehoben, sofern sie unter
Berücksichtigung einer Mindesteintrittswahrscheinlichkeit einen Worst
 
Case oder Best Case über 2 Mio.€
(Nettobetrachtung) aufweisen.
Gesamtwirtschaftliche Risiken und Chancen sowie Branchenrisiken
 
und -chancen
Gesamtwirtschaftliche Risiken und Chancen entstehen grundsätzlich aus Konjunkturschwankungen,
gesellschaftspolitischen Ereignissen, Wechselkurs
 
-
 
und Zinsentwicklungen sowie aus Änderungen der
rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Branchenrisiken und -chancen ergeben sich aus der
Wettbewerbssituation
 
und der Charakteristik der Zielmärkte sowie aus globalen Megatrends wie
Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Globalisierung, Nachhaltigkeit oder Digitalisierung.
 
66
Die Folgen des Ausbruchs des Russland- Ukraine-Kriegs im Februar 2022 haben Vossloh
 
vor allem indirekt
durch Schwierigkeiten in der Lieferkette und durch die dynamische Preisentwicklung bei Vormaterialien
 
und
auf den Energiemärkten getroffen. Vossloh
 
begegnet diesen Risiken durch Qualifizierung von
Alternativlieferanten sowie fortlaufende Analysen des Energiemarkts und Umsetzung geeigneter Maßnahmen
zur Risikoreduktion. Die primär in einem Joint Venture
 
und einer Handelsgesellschaft gebündelten
Aktivitäten in Russland machen lediglich einen geringen Anteil am Konzernumsatz aus.
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Vossloh
 
Konzern waren im Geschäftsjahr 2022 noch
spürbar. Störungen in der Produktion aufgrund von Infektionsfällen innerhalb
 
der Belegschaft oder
behördlichen
 
Vorgaben
 
sowie Ausfälle von Mitarbeitenden bei Lieferanten und Kunden störten die
Betriebsabläufe allerdings nur in sehr begrenztem Maße. Auswirkungen auf die Betriebsabläufe können auch
2023 nicht gänzlich ausgeschlossen werden, werden aber als gering eingeschätzt.
Einen weiteren Einfluss auf Vossloh
 
haben ordnungspolitische Maßnahmen, der Stand der Deregulierung des
Schienenverkehrs im jeweiligen Land und die finanziellen Spielräume der öffentlichen Haushalte. Letztere
sind mitentscheidend für die Investitionsfähigkeit öffentlicher Auftraggeber.
 
Eine geringere Verfügbarkeit
von öffentlichen Finanzierungsmitteln kann sich negativ auf die künftige Geschäftsentwicklung von Vossloh
auswirken, eine höhere entsprechend positiv.
 
In den für den Konzern bedeutsamen Märkten der
Infrastrukturinstandhaltung waren in den letzten Jahren Einsparungen aufgrund der weiterhin angespannten
Haushaltslage vieler öffentlicher Auftraggeber zu verzeichnen gewesen. Zur Bekämpfung der 2022 deutlich
gestiegenen
 
Inflationsraten hat sowohl die amerikanische als auch die europäische Zentralbank die Leitzinsen
in mehreren Schritten deutlich angehoben. Dies kann die Kosten der Refinanzierung öffentlicher Haushalte
belasten und dadurch verfügbare Finanzierungsmittel einschränken. Demgegenüber ist aktuell vermehrt der
politische Wille zu beobachten, deutlich mehr Transporte
 
auf den umweltverträglichsten Verkehrsträger,
 
die
Schiene, zu verlagern, um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Zahlreiche Regionen weltweit haben
Förderprogramme aufgesetzt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In vielen Ländern sind
Wirtschaftsbelebungsprogramme angekündigt, die auch zusätzliche Investitionen
 
in die Bahninfrastruktur
zum Ziel haben.
Vossloh
 
war im Berichtsjahr 2022 weltweit in den Märkten für Bahninfrastruktur tätig. In diesem Bereich
zählt der Konzern auf ausgewählten Märkten zu den führenden Anbietern. Mehr als 85 % seiner Umsätze
erwirtschaftet Vossloh
 
in Europa, Amerika und Asien.
Die Märkte für Bahninfrastruktur in Europa zeichnen sich überwiegend durch weitgehend stabile politische
und ökonomische Verhältnisse
 
aus. Die amerikanischen Märkte zeigen eine deutlich höhere Volatilität
 
auf der
Nachfrageseite, da es sich bei den Bahn- und Netzbetreibern insbesondere im Frachtbereich überwiegend um
nicht öffentlich finanzierte Kunden handelt. Das Geschäft von Vossloh
 
in Asien ist durch Projekte des
anhaltend starken Neubaus von Hochgeschwindigkeitsstrecken in China geprägt. Aktivitäten in diesen und
anderen Märkten – insbesondere im übrigen Asien, in Australien und in Afrika – bergen für Vossloh
 
neben
Chancen auch zusätzliche Risiken. In den genannten Märkten können sich Risiken vor allem aus politischen
und gesellschaftlichen Instabilitäten, protektionistischen Tendenzen
 
und aus der Entwicklung des Ölpreises,
aus Wechselkursschwankungen
 
– im Wesentlichen Translationsrisiken
 
– und aus rechtlichen Unsicherheiten
ergeben.
Darüber hinaus bestehen vereinzelt Risiken, dass Produkte durch neue technische Entwicklungen substituiert
werden oder dass neue Wettbewerber in den
 
Markt eintreten. Die Wettbewerbsintensität hat
 
im Bereich
Bahninfrastruktur in den vergangenen Jahren spürbar und nachhaltig zugenommen. Vossloh
 
begegnet diesen
Risiken mit einer ständigen Weiterentwicklung
 
seiner Produkte und Dienstleistungen, der konsequenten
Ausrichtung seiner Aktivitäten auf die Bedürfnisse der Kunden und mit umfassenden
Kostensenkungsmaßnahmen. Bei der Kundenausrichtung nehmen die Digitalisierung und – daraus
resultierend – neue Geschäftsmodelle eine immer bedeutsamere Rolle ein.
 
67
Vossloh
 
stuft das gesamtwirtschaftliche Risiko als Folge des Russland-Ukraine-Kriegs aufgrund des geringen
direkten Exposures sowie das Risiko aus der Covid-19-Pandemie insgesamt unverändert als gering ein.
Unverändert gegenüber dem Vorjahr
 
wird das Branchenrisiko für die prognostizierten finanziellen Ziele
ebenfalls als gering eingeschätzt.
Operative Risiken und Chancen
Operative Risiken und Chancen können in den verschiedenen betrieblichen Aufgabenbereichen entstehen,
insbesondere bei der Beschaffung, in der Produktion und bei der Auftragsabwicklung. Im
Beschaffungsprozess strebt Vossloh
 
eine Begrenzung von Preisänderungsrisiken durch langfristige
vertragliche Vereinbarungen
 
oder durch Preisgleitklauseln bei Lieferanten und Kunden an. Allerdings ist die
Durchsetzung von Preisgleitklauseln häufig nicht oder nur mit zeitlicher Verzögerung
 
möglich.
Währungskursrisiken im Zuge der Beschaffung begrenzt Vossloh
 
überwiegend durch den Einsatz von
Devisentermingeschäften. Die in der Mittelfristplanung unterstellten Entwicklungen der Preise für Material
und Komponenten basieren im Wesentlichen
 
auf Informationen von Lieferanten und auf Marktanalysen.
Vossloh
 
beobachtet fortlaufend die Veränderungen
 
der Material- und Energiepreise. Sollte die Entwicklung
der Preise, der eingesetzten Materialien sowie der für den Produktionsprozess benötigten Energieträger von
den getroffenen Annahmen abweichen, können sich Risiken oder Chancen für den prognostizierten Ertrag aus
höheren oder geringeren Beschaffungspreisen insbesondere im Geschäftsbereich Core Components ergeben.
Infolge der dynamischen Inflationsentwicklung können Tarifabschlüsse
 
zu höheren oder geringeren als
prognostizierten Ergebnissen führen. Hierbei handelt es sich um wesentliche Einzelrisiken beziehungsweise
um wesentliche Einzelchancen.
 
Im Verlauf
 
des Beschaffungsprozesses können sich Risiken durch Lieferantenausfälle, Rohstoffverknappung,
Qualitätsprobleme bei Materialien oder zeitliche Verzögerungen
 
bei Zulieferungen ergeben. Vossloh
minimiert diese Risiken durch die bevorzugte Zusammenarbeit mit langjährig bewährten Partnern und eine
Verbesserung
 
der Wertschöpfungstiefe in ausgewählten Bereichen.
 
Trotz einer sorgfältigen Auswahl der
Lieferanten, einer kontinuierlichen Betreuung dieser Zulieferer und des Aufbaus alternativer
Bezugsmöglichkeiten können zukünftige Risiken im Beschaffungsprozess zwar begrenzt, aber nicht
ausgeschlossen werden.
Innerhalb des Wertschöpfungsprozesses
 
sind die operativen Einheiten grundsätzlich der Gefahr von
Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen in der Fertigung sowie Arbeitssicherheits-
 
und Umweltrisiken
ausgesetzt. Diese Risiken können verstärkt auftreten, wenn signifikante Investitionen an einem Standort
Einfluss auf die Produktionsprozesse haben. Vossloh
 
vermeidet oder reduziert die daraus entstehenden
Risiken durch umfassende Richtlinien und Verfahrensanweisungen
 
zum Projekt- und Qualitätsmanagement,
zur Produktions-
 
und Arbeitssicherheit sowie zum Umweltschutz. Die Zertifizierung gemäß internationalen
Qualitäts-, Umwelt- und Sozialstandards wie ISO 9001, ISO 14001, ISO 50001 oder OHSAS 18001
beziehungsweise ISO 45001 ist im Vossloh
 
Konzern weit fortgeschritten. Sind neu akquirierte Einheiten nicht
entsprechend zertifiziert, werden sie so rasch wie möglich an diese Standards herangeführt.
Im Zuge der Auftragsabwicklung können, insbesondere bei hoher Auslastung der Werke
 
oder technisch
anspruchsvollen Produkten, bei Vossloh
 
Risiken aus der Komplexität von Projekten entstehen. Sie können
aus unerwarteten technischen Schwierigkeiten, unvorhersehbaren Entwicklungen an Projektstandorten,
Problemen bei Partner- oder Subunternehmen, logistischen Herausforderungen sowie Verschiebungen
 
von
Zulassungs-, Abnahme- oder Abrechnungszeitpunkten resultieren. Dies kann in Einzelfällen zu signifikanten
Mehraufwendungen oder Vertragsstrafen
 
führen. Diese Risiken lassen sich durch eine entsprechende
Gestaltung der Verträge
 
und ein umfassendes Kapazitäts-, Projekt- und Qualitätsmanagement zwar
begrenzen, aber nicht vollständig ausschließen. Andererseits können indirekt vereinzelt Chancen entstehen,
wenn gebildete Risikovorsorgen nicht vollständig in Anspruch genommen werden müssen.
 
 
68
Nach Akquisitionen können sich Risiken aus notwendigen Wertminderungen
 
der Geschäfts- oder
Firmenwerte ergeben,
 
wenn die mittel- und langfristige operative Entwicklung der jeweiligen Einheiten
deutlich schwächer als erwartet ausfällt und/oder sich die Bewertungsparameter (zum Beispiel das allgemeine
Zinsniveau) stark verändern. Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden gemäß IFRS 3
in Verbindung
 
mit IAS 36 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird die Werthaltigkeit der Geschäfts-
oder Firmenwerte jährlich zum Bilanzstichtag überprüft (Impairment-
Te
st). Bei außergewöhnlichen
Ereignissen erfolgt ein Werthaltigkeitstest
 
auch unterjährig.
Dabei wird dem jeweiligen Buchwert einer Gruppe sogenannter Cash Generating Units (CGUs), der
Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben zugeordnet sind, der Nutzungswert
gegenübergestellt.
 
Für bestehende operative Risiken hat Vossloh
 
entsprechend den Vorschriften
 
der einschlägigen IFRS
Risikovorsorgen bilanziell erfasst. Trotz der Vorsorgen
 
für bekannte Risiken mit einer überwiegenden
Eintrittswahrscheinlichkeit können weitere Ergebnisbelastungen aus der Umstrukturierung einzelner
Standorte nicht vollkommen ausgeschlossen werden und sich negativ auf die Erreichung der prognostizierten
finanziellen Ziele auswirken. Die absolute Risikohöhe aus der Abarbeitung von Projekten ist abhängig vom
Volumen
 
und der Höhe der Entwicklungsleistungen des jeweiligen Auftrags sowie der Qualität der
produzierten Erzeugnisse.
Vossloh
 
schätzt das Risiko aus dem Wertschöpfungsprozess
 
und der Abarbeitung von Projekten sowie das
Risiko aus Materialpreisveränderungen unverändert als mittel ein. Das Risiko etwaiger Wertminderungen
 
der
Geschäfts- oder Firmenwerte wird ebenfalls wie im Vorjahr
 
als mittel eingestuft. Die übrigen operativen
Risiken werden in Summe unverändert als gering eingeschätzt.
Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen
Die Abteilung Corporate Treasury überwacht und begrenzt im Vossloh
 
Konzern die finanziellen Risiken und
optimiert fortlaufend die Konzernfinanzierung. Ziele, Grundsätze, Aufgaben und Kompetenzen folgen
entsprechenden Richtlinien. Vorrangiges
 
Ziel ist die Bestandssicherung des Unternehmens, indem jederzeit
die Zahlungs- und Finanzierungsfähigkeit gewährleistet ist. Des Weiteren
 
werden konzerninterne Synergie-
und Skalenpotenziale realisiert, soweit dies zweckmäßig erscheint.
Derivative Finanzinstrumente setzt Vossloh
 
ausschließlich zur Absicherung von konkreten Risiken aus
bestehenden oder absehbaren Grundgeschäften ein. Diese ökonomischen Sicherungsbeziehungen werden
auch bilanziell im Regelfall als Sicherungsbeziehungen abgebildet. Dabei handelt es sich ausschließlich um
im Vorhinein
 
genehmigte, marktgängige Finanzinstrumente. Die Funktionen Handel, Abwicklung und
Controlling sind organisatorisch getrennt. Das Konzern-Treasury sichert und überwacht
 
fortlaufend die
Effektivität der Risikoabsicherung. Im Einzelnen steuert es folgende Finanzrisiken: Liquiditätsrisiken,
Risiken aus Zinsänderungen (Cashflow-Risiken), Preisänderungsrisiken und Ausfallrisiken.
Liquiditätsrisiken
Liquiditätsrisiken bestünden, wenn Vossloh
 
fällige Verpflichtungen
 
nicht fristgerecht und uneingeschränkt
begleichen könnte. Deshalb verfügt der Konzern über eine kontinuierliche Liquiditätssteuerung, die auch
Reserven für potenzielle Sonderfaktoren sowie den erforderlichen Spielraum für die Umsetzung der
Unternehmensstrategie berücksichtigt. Ein konzerninterner Finanzausgleich mithilfe von Cash-Pooling-
Systemen in einzelnen Ländern und Intercompany-Darlehen erleichtert die Nutzung von
Liquiditätsüberschüssen einzelner Konzerngesellschaften für den Finanzierungsbedarf anderer.
Die Finanzierung und Liquiditätsbereitstellung erfolgen in der Regel zentral über die Vossloh
 
AG als
Konzernholding. Im Februar 2021 hat die Vossloh
 
AG eine Hybridanleihe über 150 Mio.€ begeben. Die
Anleihe hat eine unendliche Laufzeit und kann erstmals zum Februar 2026 seitens Vossloh
 
gekündigt und
zurückgezahlt werden. Aus diesen Mitteln wurden die im Juli 2021 fälligen Schuldscheindarlehen in Höhe
von 135 Mio.€ getilgt. Mit den Erlösen eines Ende Dezember 2021 begebenen Schuldscheindarlehens in
Höhe von 25 Mio.€ mit einer Laufzeit bis Dezember 2028 wurde im Januar 2022 vorzeitig ein noch bis Juli
2024 laufendes und variabel verzinsliches Schuldscheindarlehen in gleicher Höhe abgelöst. Damit existieren
 
 
69
aus den im Juli 2017 begebenen Schuldscheindarlehen nur noch Darlehen in Höhe von 90 Mio.€ mit einer
Fälligkeit im Juli 2024. Seit November 2017 besteht ein mit acht Banken abgeschlossener Konsortialkredit
über 150 Mio.€ mit einer Laufzeit bis November 2024. Das Kreditvolumen wurde im April 2019 um 80
Mio.€ auf 230 Mio.€ erhöht und kann während der Vertragslaufzeit
 
bei Bedarf um weitere maximal 70 Mio.€
erhöht werden. Die Mittel stehen dem Unternehmen in Form einer revolvierenden Kreditlinie zur Verfügung,
die flexibel in Anspruch genommen werden kann. Im Juli 2021 wurde mit einer weiteren Bank ein variabel
verzinslicher Darlehensvertrag über 20 Mio.€ mit einer Laufzeit bis Juli 2024 abgeschlossen und in Anspruch
genommen. Zum Jahresende standen dem Konzern neben den Zahlungsmitteln nicht ausgenutzte Kreditlinien
in Höhe von 219,6 Mio.€ zur Verfügung.
Es bestehen weder Finanzierungs- noch Liquiditätsengpässe. Insgesamt stuft Vossloh
 
das Liquiditätsrisiko
unverändert als gering ein.
Risiken aus Zinsänderungen
Änderungen des zukünftigen Zinsniveaus können bei variabel verzinslichen Vermögens
 
-
 
und
Schuldpositionen Schwankungen der Zahlungsströme hervorrufen. Dieses Risiko sichert Vossloh
gegebenenfalls durch den Einsatz von Zinsswaps und Zinscaps ab. Das Unternehmen analysiert regelmäßig,
wie sich Änderungen des Zinsniveaus auf die Zahlungsströme auswirken. Im Sinne eines aktiven
Risikomanagements wurden die variablen Zinsströme eines 2018 abgeschlossenen langfristigen Darlehens
mit einem Zinsswap zum gleichen Zeitpunkt in feste Zahlungsströme getauscht. Im August 2022 wurden
darüber hinaus zwei Forward-Payer-Zinsswaps für die Refinanzierung der Mitte 2024 fällig werdenden
Schuldscheindarlehen abgeschlossen. Damit wurde der Referenzzinssatz für zwei Drittel des fällig werdenden
Volume
 
ns für die neuen Laufzeiten über fünf und sieben Jahre fixiert.
 
Die positiven oder negativen
Auswirkungen einer potenziellen Änderung des EZB-Leitzinsniveaus auf die Zahlungsströme werden als
niedrig eingeschätzt. Dieses Risiko wird anders als im Vorjahr
 
als mittel eingestuft.
Preisänderungsrisiken
Preisänderungsrisiken resultieren daraus, dass sich der Wert
 
eines Finanzinstruments wegen höherer oder
niedrigerer Marktzinssätze oder Wechselkurse
 
ändert. Bestehende wie zukünftig zu erwartende
Verbindlichkeiten
 
oder Forderungen in Fremdwährungen werden bei Vossloh
 
in der Regel zum Zeitpunkt der
Auftragsvergabe mit Devisentermingeschäften abgesichert. Translationsrisiken
 
– resultierend aus der
Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen – werden laufend überwacht. Aufgrund des hohen Grads der
Absicherung von Preisänderungsrisiken wird dieses Risiko insgesamt unverändert als gering klassifiziert.
Ausfallrisiken
Ausfallrisiken ergeben sich, wenn ein Vertragspartner
 
bei einem Geschäft seinen Verpflichtungen
 
nicht oder
nicht fristgerecht nachkommt und dadurch bei Vossloh
 
finanzielle Verluste verursacht.
 
Der Konzern
minimiert das Ausfallrisiko, indem er sich auf Vertragspartner
 
mit überwiegend guter bis ausgezeichneter
Bonität beschränkt, wobei die Bewertung, soweit verfügbar, im Wesentlichen
 
auf den Aussagen
internationaler Rating-Agenturen basiert. Zum Jahresende 2022 verteilten sich die Geldanlagen und die
derivativen Finanzinstrumente mit positiven Marktwerten zu 59 % auf Vertragspartner
 
mit einem Rating von
AA+ bis AA–, zu 17 % auf Vertragspartner
 
mit einem Rating von A+ bis A–, zu 23 % auf Vertragspartner
mit einem Rating von BBB+ bis BBB– und zu 1 % auf Vertragspartner
 
mit einem Rating von BB oder
keinem verfügbaren Rating. Des Weiteren
 
verteilt der Konzern seine Finanzaktiva auf eine Vielzahl von
Kreditinstituten und streut so das Risiko breit. Abhängigkeiten gegenüber einzelnen Kreditinstituten
bestanden und bestehen nicht.
Da es sich bei den Kunden von Vossloh
 
häufig um öffentliche Auftraggeber handelt, besteht insgesamt ein
geringes Ausfallrisiko. Dennoch werden Außenstände fortlaufend von den Konzerngesellschaften überwacht;
sie sind teilweise zusätzlich über Kreditversicherungen abgesichert. Trotz der ergriffenen
Vorsorgemaßnahmen
 
können finanzielle Belastungen aus Forderungsausfällen nicht vollkommen
ausgeschlossen werden. Im Exportgeschäft werden Aufträge üblicherweise mit Dokumentenakkreditiven
abgewickelt, um das Ausfallrisiko abzusichern. Aufgrund der Beschränkung auf Vertragspartner
 
mit guter
oder ausgezeichneter Bonität wird das Ausfallrisiko unverändert als gering eingestuft.
 
 
70
Rechtliche Risiken und Chancen
Rechtliche Risiken entstehen für Vossloh
 
insbesondere aus Reklamationen, Garantieansprüchen,
Schadensersatzforderungen und Rechtsstreitigkeiten. Erkennbare Risiken werden, soweit möglich und
wirtschaftlich sinnvoll, durch Versicherungen
 
gedeckt und – sofern die entsprechenden Voraussetzungen
vorliegen – in der Bilanz durch Rückstellungen berücksichtigt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass
Schäden entstehen können, die nicht oder nicht ausreichend versichert sind oder über die gebildeten
Vorsorgen
 
hinausgehen. Andererseits können sich indirekt Chancen aus einer nicht vollständigen
Inanspruchnahme gebildeter Risikovorsorgen ergeben.
Konzerngesellschaften der Deutsche Bahn AG haben Schadensersatzansprüche gegen die zum Konzern
gehörende Gesellschaft Vossloh
 
Rail Services Deutschland GmbH (vormals Vossloh
 
Rail Center GmbH),
Hamburg, erhoben. Wenngleich
 
die der Gesellschaft unmittelbar zurechenbaren Schäden im Jahr 2016 durch
einen Teilvergleich
 
mit der Deutsche Bahn AG abgeschlossen wurden, verbleibt unverändert das Risiko einer
gesamtschuldnerischen Haftung für noch nicht regulierte Schäden. Die Ansprüche wurden im Jahr 2022
erstinstanzlich abgewiesen. Für etwaige noch offene Ansprüche hat die Vossloh
 
Rail Services Deutschland
GmbH einen Freistellungsanspruch, der teilweise mit Banksicherheiten abgesichert ist. Darüber hinaus haben
verschiedene Kunden Schadensersatzforderungen im Zusammenhang mit laufenden oder abgeschlossenen
Kartellverfahren im Bereich Weichen
 
erhoben. Rückstellungen für Schadensersatzansprüche werden gebildet,
sofern die Durchsetzung einzelner Ansprüche der Kunden als überwiegend wahrscheinlich eingestuft wird
und eine zuverlässige Schätzung potenzieller Schadenshöhen möglich erscheint. Hierbei handelt es sich um
ein wesentliches Einzelrisiko beziehungsweise eine wesentliche Einzelchance.
Resultierend aus den Desinvestitionen der vergangenen Jahre wurden den jeweiligen Erwerbern in den
Kaufverträgen bestimmte Garantie- und Freistellungsansprüche gewährt. Für diese Ansprüche werden
Risikovorsorgen gebildet, sofern eine Inanspruchnahme aus den Garantien und Freistellungen als
überwiegend wahrscheinlich eingestuft wird. Chancen können indirekt entstehen, wenn gebildete
Risikovorsorgen nicht vollständig in Anspruch genommen werden müssen. Hierbei handelt es sich um
wesentliche Einzelrisiken sowie -chancen.
Für die bestehenden rechtlichen Risiken wurden gemäß den anzuwendenden IFRS Risikovorsorgen gebildet.
 
Eine aus rechtlichen Risiken resultierende Belastung der prognostizierten finanziellen Ziele für Vossloh
 
kann
nicht ausgeschlossen werden. Sie wird insgesamt unverändert als mittleres Risiko eingestuft.
Nichtfinanzielle Risiken und Chancen
1
Gemäß HGB ist über diejenigen nichtfinanziellen Risiken zu berichten, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit
des Unternehmens, den Geschäftsbeziehungen sowie Produkten und Dienstleistungen verbunden sind und die
sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte
Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von
Korruption und Bestechung haben oder haben werden. Die nichtfinanziellen Risiken sind Bestandteil der
Risikoberichterstattung des Vossloh
 
Konzerns.
Aktuell wurden keine wesentlichen Risiken identifiziert, die die beschriebenen Kriterien erfüllen. Vossloh
stuft daher die Risikosituation aus nichtfinanziellen Sachverhalten unverändert als gering ein.
 
1
 
Gegenstand der Prüfung der nichtfinanziellen Konzernerklärung
 
zur Erlangung begrenzter Sicherheit durch die Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, siehe Seiten 114 ff.
71
Sonstige Risiken und Chancen
Die sonstigen Risiken setzen sich primär aus Personal-
 
und Informationstechnologierisiken zusammen.
Eine nicht adäquate personelle Ausstattung, zum Beispiel aufgrund eines Mangels an Führungs- und
Fachkräften, kann die wirtschaftliche Lage des Konzerns negativ beeinflussen. Darüber hinaus können sich
Personalrisiken aus einer hohen Fluktuation von Leistungsträgern und einem unzureichenden
Ausbildungsstand sowie durch von Mitarbeitenden verursachte Fehler oder Diebstähle ergeben. Diesen
Risiken begegnet Vossloh
 
mit einer Vielzahl von Maßnahmen. Hierzu zählt insbesondere, dass sich das
Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber positioniert, um so im Wettbewerb
 
um hoch qualifizierte Fachkräfte
zu bestehen. Diverse Entwicklungsmaßnahmen verbessern den Kenntnisstand der Mitarbeitenden fortlaufend,
und attraktive Vergütungsstrukturen
 
erhöhen die Chancen, Beschäftigte langfristig an das Unternehmen zu
binden.
 
Eine komplexe und leistungsfähige Informationstechnologie hat entscheidenden Einfluss auf die Steuerung
der operativen und strategischen Geschäftsprozesse. In Zeiten der Digitalisierung ist die Leistungsfähigkeit
der Informationstechnologie von besonderer Bedeutung. Vossloh
 
beobachtet eine weltweite kontinuierliche
Zunahme von Bedrohungen der Cybersicherheit und optimiert seine IT-Infrastruktur
 
fortlaufend.
Insbesondere mithilfe von technischen und organisatorischen Vorkehrungen
 
minimiert Vossloh
 
Risiken im
Zusammenhang mit der Verlässlichkeit,
 
Verfügbarkeit
 
und Vertraulichkeit
 
der in den Informationssystemen
gespeicherten Daten. Die Vossloh
 
AG wird permanent durch interne und externe Sicherheitsexperten betreut.
Potenzielle Angriffe werden durch modernste Systeme analysiert und verhindert. Kontinuierliche
Verbesserungen
 
des ohnehin hohen Sicherheitsstandards innerhalb des Konzerns, der unter anderem
Maßnahmen wie die Härtung der Infrastruktur und Multifaktor-Authentifizierung umfasst, werden durch ein
Schulungsprogramm für die Mitarbeitenden abgerundet.
Sonstige Risiken hatten 2022 keinen wesentlichen Einfluss auf das Konzernergebnis. Das Risiko wird
insgesamt als gering eingestuft.
Risiken und Chancen der Vossloh
 
AG
Die Vossloh
 
AG erstellt ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften
 
des Handelsgesetzbuchs und des
Aktiengesetzes. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf Chancen und Risiken im Einzelabschluss der
Vossloh
 
AG auf den handelsrechtlichen Jahresüberschuss, der im Wesentlichen
 
von den Verwaltungskosten,
dem Finanz-
 
und Steuerergebnis beeinflusst wird.
 
Als operative Managementholding unterliegt das Finanzergebnis der Vossloh
 
AG im Wesentlichen denselben
oben genannten Chancen und Risiken des Konzerns. Chancen und Risiken können sich generell in Form
veränderter Dividendenzahlungen, höherer oder verminderter Ergebnisabführungen beziehungsweise
Verlustübernahmen
 
sowie hinsichtlich der Werthaltigkeit
 
von Finanzanlagen auswirken.
 
Bei Zinsänderungen ist der Jahresüberschuss Schwankungen des Pensionsaufwands innerhalb der
Verwaltungskosten
 
unterworfen, ebenso kann sich die Werthaltigkeit
 
von Finanzanlagen im Finanzergebnis
beispielsweise als Folge steigender Zinsen negativ ändern. Risikovorsorgen für Desinvestitionsprojekte,
sofern in der Vossloh
 
AG bilanziert, können bei abweichender Inanspruchnahme zu positiven oder negativen
Veränderungen
 
des Jahresüberschusses führen.
 
72
Zusammenfassende Beurteilung der Risiko-
 
und Chancenlage
Sämtliche beschriebenen Risiken und Chancen, denen der Vossloh
 
Konzern sowie die Vossloh
 
AG ausgesetzt
sind, unterliegen hinsichtlich ihrer Einflüsse auf die Vermögens
 
-, Finanz-
 
und Ertragslage einer permanenten
Kontrolle und Steuerung. Für die derzeit bekannten und mehrheitlich wahrscheinlichen Risiken wurden
entsprechend den einschlägigen IFRS notwendige Risikovorsorgen gebildet. Darüber hinaus bestehende
Risiken und Chancen werden – soweit hinreichend konkretisiert – in den aktuellen Jahresprognosen
berücksichtigt. Auf dieser Basis geht Vossloh
 
zum Zeitpunkt der Aufstellung des Geschäftsberichts –
unverändert gegenüber dem Vorjahr
 
– von keinen signifikanten Abweichungen bei der Erreichung der Ziele
für das Geschäftsjahr 2023 aus. Aus derzeitiger Sicht ergibt sich weder aus einzelnen Risiken noch aus der
Gesamtheit aller zurzeit bekannten Risiken unter Substanz- und Liquiditätsaspekten eine Bestandsgefährdung
des Vossloh
 
Konzerns. Das vorhandene Konzerneigenkapital reicht zur Deckung potenzieller Risiken aus.
Insofern ist die Risiko- und Chancenlage im Vossloh
 
Konzern insgesamt als zufriedenstellend einzustufen.
Internes Kontrollsystem
Das interne Kontrollsystem als Gesamtheit aller systematisch definierten Kontrollen und
Überwachungsaktivitäten hat das Ziel, die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung, die
Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Übereinstimmung aller Aktivitäten mit Gesetzen und
Richtlinien zu gewährleisten. Bezogen auf den Rechnungslegungsprozess umfasst das interne Kontrollsystem
alle Grundsätze, Verfahren
 
und Maßnahmen des Vossloh
 
Konzerns zur Sicherung der Wirksamkeit,
Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung
 
der
maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.
Ein effektives und effizientes internes Kontrollsystem ist entscheidend, um Risiken in den
Geschäftsprozessen erfolgreich zu steuern. Eine angemessene Funktionstrennung und die Anwendung des
Vieraugenprinzips reduzieren das Risiko betrügerischer
 
Handlungen.
 
In seiner Ausgestaltung betrachtet das interne Kontrollsystem bei Vossloh
 
alle wesentlichen
Geschäftsprozesse und geht über Kontrollen im Rechnungslegungsprozess hinaus. Im
Rechnungslegungsprozess selbst tragen verschiedene Überwachungsmaßnahmen und Kontrollen
beispielsweise dazu bei, dass der Konzernabschluss regelungskonform erstellt wird. Ferner existieren
konzernweite Vorgaben
 
und Richtlinien beispielsweise für den Prozess des monatlichen Reportings, für
Investitionen, Angebotsabgaben, Compliance und das Risikomanagement. Die Geschäftsfelder und die
Gesellschaften des Vossloh
 
Konzerns sind ferner angehalten, dezentral wesentliche Bereiche mit Richtlinien
zu regeln.
Bei relevanten IT-Systemen
 
führt Vossloh
 
regelmäßig Systemsicherungen durch, um Datenverluste und
Systemausfälle möglichst zu vermeiden. Zum Sicherungskonzept gehören unter anderem maßgeschneiderte
Berechtigungen und Zugangsbeschränkungen. Vossloh
 
entwickelt die Anforderungen an das interne
Kontrollsystem kontinuierlich weiter und passt die Kontrolllandschaft an sich ändernde Prozesse an.
Zur Sicherstellung der konzernweiten systematischen Risikofrüherkennung sind bei Vossloh
 
ein
Überwachungssystem zur Früherkennung existenzgefährdender Risiken gemäß § 91 Abs. 2 AktG, daneben
ein angemessenes und wirksames internes Kontrollsystem sowie ein Risikomanagementsystem gemäß § 91
Abs. 3 AktG eingerichtet. Diese Systeme dienen dazu, existenzgefährdende sowie darüber hinaus auch
sonstige Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu steuern und zu überwachen. Der Konzernabschlussprüfer
beurteilt gemäß § 317 Abs. 4 HGB die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems.
 
 
73
Verantwortlich
 
für das interne Kontrollsystem sind auf Ebene der Geschäftsfelder die jeweiligen
Führungsgesellschaften mit einer Vielzahl von abgestimmten Regelungen
 
und Richtlinien, auf Konzernebene
gemeinschaftlich im Wesentlichen
 
die Abteilungen Controlling, Rechnungswesen, Treasury und Recht sowie
die Interne Revision. Prozessintegrierte und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen sind Elemente
eines internen Überwachungssystems. Neben manuellen Prozesskontrollen – zum Beispiel dem
Vieraugenprinzip – sind auch IT-Prozesse
 
ein wesentlicher Teil der prozessintegrierten Maßnahmen.
 
Des
Weiteren werden durch die Abteilung
 
Recht prozessintegrierte Überwachungen sichergestellt.
Der Aufsichtsrat, hier insbesondere der Prüfungsausschuss, die Interne Revision und die Abteilung Recht der
Vossloh
 
AG sowie die dezentral auf der Ebene der Führungsgesellschaften der Geschäftsfelder beauftragten
Mitarbeitenden sind für die prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten verantwortlich. Der
Abschlussprüfer/Konzernabschlussprüfer führt daneben ebenfalls prozessunabhängige Prüfungstätigkeiten
durch.
 
Informationstechnologie
Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge
 
erfolgt dezentral in den lokalen Buchhaltungssystemen der
Konzerngesellschaften. Zur Aufstellung des Konzernabschlusses der Vossloh
 
AG ergänzen die
Tochterunternehmen die jeweiligen, auf Basis konzerneinheitlicher
 
Bilanzierungsmethoden erstellten
Einzelabschlüsse durch weitere Informationen zu standardisierten Berichtspaketen, die dann durch sämtliche
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen in das im Konzern verwendete Berichts- und
Konsolidierungssystem eingestellt werden. In diesem System, dem Cognos Controller aus dem Hause IBM
(derzeit verwendete Version:
 
10.4.0), erfolgt sowohl die Konsolidierung als auch die Bereitstellung
zusätzlicher Managementinformationen.
Bis auf wenige Ausnahmen erfolgt die Buchhaltung der Konzerngesellschaften in einem einheitlichen System
des Herstellers SAP.
 
Dieses IT-System ermöglicht
 
im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess einen
zentralen Zugriff sowie zentral initiierte Kontrollen. Bislang wird das System in der Vossloh
 
AG sowie bei
der weit überwiegenden Zahl der Gesellschaften aller Geschäftsbereiche verwendet.
 
Wesentliche Aktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit
 
und Verlässlichkeit der
Rechnungslegung/Konzernrechnungslegung
Das „Handbuch Konzernberichtswesen“ des Vossloh
 
Konzerns regelt die einheitlichen Bilanzierungs-
 
und
Bewertungsgrundsätze für die in den Vossloh
 
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie auch
konkrete formale Anforderungen an den Konzernabschluss. Die formalen Anforderungen umfassen unter
anderem die verbindliche Verwendung
 
eines standardisierten und vollständigen Formularsatzes.
Das „Handbuch Konzernberichtswesen“ wird regelmäßig überarbeitet und fortentwickelt; die letzte
Aktualisierung erfolgte im Sommer 2022. Neue oder überarbeitete Versionen
 
werden allen am
Konzernrechnungslegungsprozess Beteiligten auf direktem Weg
 
über das konzernweite Intranet zur
Verfügung
 
gestellt.
 
Nach der dezentralen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge
 
in den Konzerngesellschaften erfolgt die
Durchsicht der monatlichen Abschlüsse sowie des Jahresabschlusses auf der Ebene der Führungsgesellschaft
des jeweiligen Geschäftsfelds. Anhaltspunkte für Kontrollen sind, neben einer zufälligen Auswahl,
insbesondere größere oder ungewöhnliche Geschäftsvorfälle.
 
Auf Ebene der Vossloh
 
AG erfolgen weitere Plausibilitätsprüfungen durch die Abteilungen Rechnungswesen,
Recht und Controlling unter Verwendung
 
geeigneter Validierungsregeln,
 
um die korrekte Einhaltung der
anzuwendenden Regelungen der IFRS sowie des HGB sicherzustellen.
Außerdem erfolgen auf Konzernebene auch die Aufbereitung und die Aggregation weiterer Daten für die
Bereitstellung der im Anhang und im Lagebericht enthaltenen Informationen (einschließlich wesentlicher
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag).
 
 
74
Das interne Kontroll-
 
und Risikomanagementsystem unterstützt durch die im Vossloh
 
Konzern festgelegten
Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen die vollständige Erfassung, Aufbereitung und
Würdigung unternehmensbezogener Sachverhalte sowie deren sachgerechte Darstellung in der
Konzernrechnungslegung.
Fehlerhafte Ermessensentscheidungen, die Umgehung von Kontrollen, kriminelle Handlungen oder sonstige
Umstände können der Natur der Sache nach nicht vollständig ausgeschlossen werden, sodass auch die
konzernweite Anwendung der eingesetzten Systeme keine absolute Sicherheit gewährleisten kann, dass der
Konzernabschluss fehlerfrei ist.
Einschränkende Hinweise
Die getroffenen Aussagen beziehen sich nur auf die Vossloh
 
AG sowie die in den Konzernabschluss der
Vossloh
 
AG einbezogenen Unternehmen, bei denen die Vossloh
 
AG mittelbar oder unmittelbar über die
Möglichkeit verfügt, deren Finanz-
 
und Geschäftspolitik zu bestimmen.
 
Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen Kontrollsystems
1
Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem sind regelmäßig Gegenstand der Prüfungsaktivitäten
der Internen Revision. Diese erfolgen entweder im Rahmen des risikobasierten jährlichen Prüfungsplans oder
im Rahmen von unterjährig durchgeführten Prüfungen. Über die kritischen Kontrollschwächen werden der
Vorstand
 
und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Vossloh
 
AG informiert. Die
Risikoberichterstattung ist ferner Teil der regelmäßigen
 
Berichterstattung im Prüfungsausschuss. Dem
Vorstand
 
sind aus der Befassung mit dem internen Kontrollsystem und dem Risikomanagementsystem sowie
aus der Berichterstattung keine Umstände bekannt, die vermuten lassen, dass das interne Kontrollsystem oder
Risikomanagementsystem zum 31. Dezember 2022 in ihrer jeweiligen Gesamtheit nicht angemessen oder
nicht wirksam gewesen wäre.
Verweis auf die Erklärung
 
zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB und § 315d HGB
Die Erklärung zur Unternehmensführung ist im Geschäftsbericht abgedruckt; dieser ist dauerhaft über die
Website der Vossloh
 
AG (siehe www.vossloh.com > Investor Relations > Mitteilungen und
Veröffentlichungen
 
> Finanzpublikationen) zugänglich.
1
 
Aussagen in diesem Abschnitt sind nicht Gegenstand der
 
Abschlussprüfung
75
Prognosebericht
Der Prognosebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Erwartungen des Managements von
Vossloh
 
hinsichtlich der künftigen Entwicklung des Konzerns beruhen. Diesen Erwartungen liegen
Einschätzungen zugrunde, die das Management anhand verfügbarer Informationen getroffen hat.
Berücksichtigt wurden Annahmen zur künftigen Entwicklung des internationalen Bahntechnikmarkts sowie
insbesondere die spezifischen Geschäftserwartungen der Geschäftsbereiche des Vossloh
 
Konzerns. Die
getroffenen Aussagen unterliegen Risiken und Chancen, die Vossloh
 
nicht vollständig kontrollieren und
steuern kann. Zur Vertiefung
 
wird diesbezüglich auf die Ausführungen zum Risiko-
 
und Chancenbericht des
Konzerns (ab Seite 64) verwiesen. Sollten die dem Ausblick zugrunde liegenden Annahmen nicht zutreffen
oder die beschriebenen Risiken oder Chancen eintreten, können die tatsächlichen Ergebnisse und
Entwicklungen von dieser Prognose abweichen. Der Vossloh
 
Konzern übernimmt keine Verpflichtung,
 
die in
diesem Prognosebericht enthaltenen Aussagen außerhalb der gesetzlichen Veröffentlichungsvorschriften
 
zu
aktualisieren.
Makroökonomische Entwicklungen und Ausblick auf den Bahntechnikmarkt
Die Schwankungen der Weltwirtschaft
 
haben auf die kurzfristige Entwicklung von Vossloh
 
generell nur
begrenzten Einfluss. Investitionen in die Bahninfrastruktur erfolgen weltweit in der Regel nach langfristigen
Entscheidungsprozessen. Konjunkturelle Trends spiegeln sich deshalb nur bedingt auf den für Vossloh
relevanten Märkten wider. Längerfristig kann allerdings ein Anstieg der Verschuldung
 
einzelner Länder,
insbesondere im Heimatmarkt Europa, einen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit von Vossloh
 
haben.
Der überwiegende Anteil der Kunden von Vossloh
 
wird mit öffentlichen Mitteln finanziert. Sparmaßnahmen
in den für Vossloh
 
relevanten Märkten aufgrund einer hohen Verschuldung
 
der jeweiligen Staatshaushalte
können in einzelnen Ländern nicht ausgeschlossen werden. Dem gegenüber stehen der weltweite Trend zu
mehr Nachhaltigkeit und die damit zunehmende Attraktivität des Verkehrsträgers
 
Schiene sowie damit
verbundene Förderprogramme. Daraus werden vermehrte Investitionen in die von Vossloh
 
angebotenen
Produkte und Dienstleistungen der Bahninfrastruktur erwartet.
Der
 
europäische
 
Verband
 
der
 
Bahnindustrie
 
UNIFE
 
analysiert
 
mit
 
seiner
 
„World
 
Rail
 
Market
 
Study“
 
im
Zweijahresrhythmus ausführlich
 
die Entwicklungen auf
 
dem weltweiten Bahntechnikmarkt
 
und erarbeitet auf
dieser Basis fundierte Vorhersagen
 
für die kommenden Jahre.
 
Die aktuell gültige Studie
 
wurde im September
2022
 
vorgestellt.
 
Danach
 
wird
 
das
 
jährliche
 
weltweite
 
Volumen
 
des
 
gesamten
 
Bahntechnikmarkts
 
von
durchschnittlich rund 176 Mrd.€ im Zeitraum 2019
 
bis 2021 auf durchschnittlich rund 211 Mrd.€ im Zeitraum
2025
 
bis
 
2027
 
anwachsen
 
 
eine
 
Wachstumsrate
 
von
 
durchschnittlich
 
3,0 %
 
pro
 
Jahr.
 
Dabei
 
wird
 
der
 
für
europäische Anbieter
 
wie Vossloh
 
zugängliche Markt
 
nach Schätzungen
 
der UNIFE etwa
 
127 Mrd.€
 
für den
Zeitraum 2025
 
bis 2027 betragen. Als zugänglich gelten Märkte, die für europäische Lieferanten geöffnet sind
und
 
in
 
denen,
 
soweit
 
es
 
sich
 
um
 
außereuropäische
 
Märkte
 
handelt,
 
die
 
Nachfrage
 
nicht
 
exklusiv
 
durch
inländische
 
Kapazitäten
 
gedeckt
 
wird.
 
Bei
 
Märkten,
 
in
 
denen europäische
 
Anbieter nur
 
über Joint
 
-Venture-
Strukturen tätig werden können, wird die Hälfte des
 
Marktvolumens als zugänglich eingestuft. Zum Vergleich:
Für
 
den
 
Zeitraum
 
2019
 
bis
 
2021
 
galt
 
ein
 
Marktvolumen
 
von
 
durchschnittlich
 
rund
 
107
 
Mrd.€
 
pro
 
Jahr
 
als
zugänglich. Die erwartete Steigerung auf 127 Mrd.€ bedeutet eine Zunahme von 2,9 % pro Jahr.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
76
Die UNIFE-Studie zeigt starke Unterschiede in der regionalen Verteilung
 
des prognostizierten
Marktwachstums. Der größte zugängliche Bahntechnikmarkt ist und bleibt Westeuropa
 
mit einem jährlichen
Volumen
 
von rund 41 Mrd.€ im Zeitraum 2019
 
bis 2021. Hier wird ein Marktwachstum von jährlich 3,9 %
auf circa 52 Mrd.€ im Zeitraum 2025
 
bis 2027 erwartet. Es folgen die NAFTA-Region
 
mit aktuell rund 26
Mrd.€ und zukünftig etwa 31 Mrd.€ jährlichem Marktvolumen (+3,2 %) sowie die Region Asien-Pazifik mit
einem Volumen
 
von knapp 19 Mrd.€, das auf rund 21 Mrd.€ ansteigen soll (+2,1 %). In diesen drei Regionen
sind über drei Viertel des gesamten zugänglichen Bahntechnikmarkts verortet. Für
 
die restlichen Regionen
rechnet UNIFE mit folgenden Wachstumsraten
 
in den kommenden Jahren: Afrika/Naher Osten 7,7 %,
Osteuropa 6,7 %, Lateinamerika 4,9 % und GUS -23,4 %.
Der europäische Branchenverband der Bahnindustrie gliedert den Markt für Bahntechnik in die Segmente
Infrastruktur, Schienenfahrzeuge, Leit- und Sicherungstechnik, Services sowie Turnkey
 
-Projekte. Mit seinen
Geschäftsbereichen Core Components, Customized Modules und Lifecycle Solutions ist Vossloh
 
im Segment
Infrastruktur und im Teilbereich Infrastrukturservices des
 
Segments Services aktiv. Das Volumen
 
des
weltweit zugänglichen Infrastrukturmarkts im Zeitraum 2019
 
bis 2021 beziffert UNIFE auf durchschnittlich
23 Mrd.€ pro Jahr. Die Wachstumsprognose
 
bis zum Zeitraum 2025
 
bis 2027 liegt bei jährlich 3,8 %. Daraus
ergibt sich ein zukünftiges Marktvolumen von jährlich rund 29 Mrd.€. Die Wachstumsprognose
 
für das
Teilsegment Infrastrukturservices bis zum Zeitraum 202
 
5
 
bis 2027 beträgt 1,8 %, sodass ein Anstieg des
zugänglichen Marktvolumens von gegenwärtig 6,1 Mrd.€ pro Jahr auf 6,8 Mrd.€ erwartet wird. In Summe
belief sich der für Vossloh
 
relevante und zugängliche Markt im Zeitraum 2019
 
bis 2021 auf etwa 29 Mrd.€
pro Jahr. Er soll bis zum Zeitraum 2025
 
bis 2027 auf rund 35 Mrd.€ wachsen (+3,4 %).
Ausblick für das Jahr 2023
Die Prognose für den Vossloh
 
Konzern basiert auf der erwarteten Entwicklung der drei Geschäftsbereiche
Core Components, Customized Modules und Lifecycle Solutions sowie der Vossloh
 
AG. Schwerpunktmäßig
fließen in die Umsatzplanung von Vossloh
 
geschäftsfeldspezifische Annahmen ein. Sie berücksichtigen unter
anderem Produktperspektiven, das erwartete Verhalten
 
der Wettbewerber,
 
Projektwahrscheinlichkeiten sowie
Marktchancen und -risiken in einzelnen Regionen. Die Kunden von Vossloh
 
sind öffentliche und private
Nah-,Güter- und Fernverkehrsbetreiber, die Investitionen nach langfristigen
 
Entscheidungsprozessen und im
Rahmen längerfristiger Finanzierungen tätigen. Als Partner begleitet Vossloh
 
seine Kunden über Jahre
hinweg. Gemeinsam mit ihnen plant und entwickelt das Unternehmen Lösungen für individuelle Produkt-
 
und
Serviceerfordernisse. Dies bringt in der Regel mehrmonatige, zum Teil sogar mehrjährige
 
Liefer- und
Projektlaufzeiten mit sich.
Prognose steuerungsrelevanter Kennzahlen
2022
Erwartung 2023
Umsatz
Mio.€
1.046,1
1.050 bis 1.150
EBIT
 
%
78,1
79 bis 88
EBIT-Marge
1
%
7,5
7,2 bis 8,0
Wertbeitrag
Mio.€
11,5
0 bis 10
1
Der Korridor für die EBIT-Marge bezieht sich auf den Mittelwert
 
der Umsatzprognose.
Vossloh
 
erwartet für das Geschäftsjahr 2023
 
Umsätze zwischen 1,05 Mrd.€ und 1,15 Mrd.€ (2022: 1.046,1
Mio.€). Eine wesentliche Basis für den erwarteten Umsatzanstieg bildet der hohe Auftragsbestand zum Ende
des abgelaufenen Geschäftsjahres. Es wird erwartet, dass sämtliche Geschäftsbereiche zum Umsatzwachstum
im Konzern beitragen. Im Geschäftsbereich Core Components prognostiziert Vossloh
 
im Geschäftsfeld
Fastening Systems Umsätze in etwa auf Vorjahresniveau,
 
im Geschäftsfeld Tie Technologies
 
rechnet Vossloh
mit steigenden Umsätzen. Hier wird insbesondere von einer spürbaren Nachfragebelebung in Nordamerika
ausgegangen.
 
 
Weiterer
Umsatzanstieg auf
1,05 Mrd.€ bis 1,15
Mrd.€ prognostiziert
 
77
Im Geschäftsbereich Customized Modules erwartet Vossloh
 
Umsatzsteigerungen im Wesentlichen bei der
französischen Führungsgesellschaft sowie der Gesellschaft in Luxemburg. Der Geschäftsbereich Lifecycle
Solutions rechnet vor allem aufgrund des im September 2022 abgeschlossenen Rahmenvertrags zur
präventiven Schieneninstandhaltung mit der Deutschen Bahn mit einem deutlichen Umsatzanstieg.
 
Der Vossloh
 
Konzern rechnet auch für das Geschäftsjahr 2023 mit einem weiteren Anstieg des absoluten
EBIT. Analog zum Umsatz sollen auch beim EBIT sämtliche
 
Geschäftsbereiche zur Steigerung beitragen.
Aus heutiger Sicht wird das EBIT in einem Korridor zwischen 79 Mio.€ und 88 Mio.€ erwartet. Bezogen auf
den Mittelwert dieser Umsatzprognose ergibt sich hieraus eine EBIT-Marge
 
zwischen 7,2 % und 8,0 %
(2022: 7,5 %).
 
Das durchschnittliche Capital Employed wird im Geschäftsjahr 2023
 
voraussichtlich leicht über dem Niveau
des Vorjahres
 
liegen. Der für die interne Steuerung relevante gewichtete Kapitalkostensatz vor Steuern
(WA
 
CC) wird im Geschäftsjahr 2023
 
infolge der allgemeinen Zinsentwicklung auf 8,5 % angehoben
(Vorjahr:
 
7,0 %). Für den Wertbeitrag
 
wird trotz der Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes im
Geschäftsjahr 2023
 
ein Wert zwischen 0 und 10 Mio.€ erwartet.
 
Die Vossloh
 
AG erstellt ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften
 
des Handelsgesetzbuchs und des
Aktiengesetzes. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Einzelabschluss. Das Ergebnis der
Vossloh
 
AG als operativer Managementholding wird maßgeblich durch die Verwaltungskosten
 
und das
Finanzergebnis beeinflusst. Die Verwaltungskosten
 
der Vossloh
 
AG werden im Geschäftsjahr 2023
erwartungsgemäß signifikant ansteigen. Neben einer Erhöhung der Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
tragen insbesondere erwartete Gehaltssteigerungen zu dieser Entwicklung bei. Für das Finanzergebnis
erwartet Vossloh
 
eine signifikante Verbesserung
 
gegenüber dem Vorjahr,
 
nachdem das Geschäftsjahr 2022
durch außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen deutlich belastet war.
 
Insgesamt wird somit für
2023 eine deutliche Verbesserung
 
beim Ergebnis nach Steuern gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 erwartet.
Für die kommenden Jahre hat die weitere Umsetzung der Unternehmensstrategie bei Vossloh
 
oberste
Priorität. Neben organischem Wachstum
 
bei steigender Profitabilität stehen dabei spezifische Kooperationen
und Akquisitionen im Fokus, um das Kerngeschäft strategisch weiterzuentwickeln und den
Unternehmenswert des Konzerns nachhaltig zu steigern. Die Planung für das Geschäftsjahr 2023 in der
dargestellten Form berücksichtigt allein das angestrebte organische Wachstum.
 
EBIT zwischen 79
Mio.€
 
und 88 Mio.€
erwartet
Wertbeitrag zwischen
0 und 10 Mio.€
erwartet
 
78
Nichtfinanzielle Konzernerklärung
1
Die nichtfinanzielle Konzernerklärung von Vossloh
 
nach §§ 315b und 315c HGB für das Jahr 2022 wird zur
Erfüllung der handelsrechtlichen Anforderungen abgegeben. Bei der Erstellung dieser Erklärung hat Vossloh
sich zur Auswahl der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren an den Standards der Global Reporting Initiative
GRI und den Prinzipien des United Nations (UN) Global Compact orientiert. Vossloh
 
bekennt sich zu einer
nachhaltigen Unternehmensführung und zum Klimaschutz. Nachhaltigkeit ist einer der fünf Grundwerte des
Unternehmens. Das Nachhaltigkeitsversprechen des Vorstands
 
ist auf der Unternehmenswebseite
www.vossloh.com veröff
 
entlicht (Rubrik „Investor Relations“ > „Nachhaltigkeit“ > „Nachhaltigkeitsstrategie
und -management“).
Vosslohs
 
Nachhaltigkeitsengagement
enabling green
mobility – für eine
nachhaltige Zukunft
Bedeutung von
Nachhaltigkeit für das
Geschäftsmodell von
Vossloh
Konzernweite
Nachhaltigkeits-
strategie
„Nachhaltige, sichere und benutzerfreundliche Schienenmobilität für eine bessere Welt“
 
ist die
Unternehmensvision von Vossloh.
 
Als weltweit erfolgreicher Anbieter von integrierten
Bahninfrastrukturlösungen mit einer 140-jährigen Tradition und einem einzigartigen Portfolio rund
 
um den
Fahrweg Schiene leistet Vossloh
 
einen wesentlichen Beitrag zur Mobilität von Menschen und zum Transport
von Gütern. Sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr ist die Schiene der umweltfreundlichste, effizienteste
und sicherste Verkehrsträger.
 
Mehr Verkehr
 
auf der Schiene ist daher eine wesentliche Voraussetzung
 
für das
Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele. Dabei eröffnet der digitale Wandel
 
in der Bahnindustrie dem
Verkehrsträger
 
Schiene erhebliche neue Möglichkeiten, seine ökologischen Vorteile
 
noch stärker
auszuspielen und einen noch größeren Beitrag zur nachhaltigen Lösung der weltweiten Herausforderungen im
Verkehrssektor
 
zu leisten.
Die Verantwortung
 
des Unternehmens beschränkt sich jedoch nicht darauf, den Weg
 
für eine nachhaltige
Mobilität zu ebnen. Vossloh
 
ist davon überzeugt, dass Unternehmen in ihren Entscheidungen und ihrem
Verhalten
 
ökonomische, soziale und ökologische Aspekte in Einklang bringen müssen. Langfristiger Erfolg
erfordert einen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft und
 
zur Erhaltung aller Möglichkeiten für künftige
Generationen. Vossloh
 
hat sich daher bewusst für Nachhaltigkeit als einen seiner Unternehmenswerte
entschieden: „Wir übernehmen Verantwortung
 
und tragen Sorge für die Welt,
 
in der wir leben.“
Nachhaltigkeitsstrategie und -management
Vossloh
 
bietet Produkte und Dienstleistungen an, die leistungsfähige Schienenwege mit einer höheren
Auslastung ermöglichen. Ziel ist es, die Verfügbarkeit
 
bestehender Bahnstrecken zu erhöhen, einen
effizienten und störungsfreien Betrieb zu ermöglichen und die Lebenszykluskosten der Infrastruktur zu
senken. Für weitere Ausführungen zum Geschäftsmodell wird auf die Seiten 36 f. verwiesen.
Unter dem Leitmotiv „enabling green mobility“ ist Vossloh
 
eine treibende Kraft für kundenorientierte,
innovative und nachhaltige Produkte sowie Dienstleistungen rund um den Fahrweg Schiene. Dieser Anspruch
spiegelt sich auch in der Nachhaltigkeitsstrategie von Vossloh
 
wider. Vossloh
 
verfolgt seit dem Geschäftsjahr
2021 eine überarbeitete, konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie, die zum Ziel hat, die
Nachhaltigkeitsaktivitäten im Konzern zentral auszurichten und zu fokussieren, Vosslohs
 
positiven Einfluss
auf Umwelt und Gesellschaft weiter zu verbessern und die Nachhaltigkeitsleistung des Konzerns
transparenter zu machen. Der Vorstand
 
der Vossloh
 
AG hat die Nachhaltigkeitsstrategie und die sie
unterstützende Richtlinie im Jahr 2021 verabschiedet und zugleich Vosslohs
 
Nachhaltigkeitsversprechen, mit
dem der Vorstand
 
den Anspruch und die Fokussierung unterstrichen und bekräftigt hat, auf den Internetseiten
der Gesellschaft veröffentlicht.
 
1
 
Nicht Gegenstand der Abschlussprüfung, jedoch Gegenstand
 
einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit.
 
Den
Prüfungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers finden Sie auf den Seiten 114 ff.
doc1p45i1 doc1p45i4 doc1p45i3 doc1p45i2 doc1p45i4 doc1p45i1 doc1p45i1 doc1p45i0
79
Die Nachhaltigkeitsrichtlinie bildet den organisatorischen Rahmen und legt konzernweit die Grundsätze für
alle Nachhaltigkeitsaktivitäten und -initiativen von Vossloh
 
fest. Die Richtlinie definiert insbesondere die
Handlungsfelder sowie Organisation, Verantwortlichkeiten
 
und Prozesse. Ausrichtung und Fokus der
Nachhaltigkeitsaktivitäten wurden durch eine Wesentlichkeitsanalyse
 
zur Bestimmung der für Vossloh
relevanten Nachhaltigkeitsthemen ermittelt. Für diese wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen wurden
anschließend konkrete Nachhaltigkeitsziele bestimmt. Die Ziele werden mittels Nachhaltigkeitsinitiativen
sowie der weiteren Integration von ökologischen und sozialen Aspekten in die Geschäfts- und
Entscheidungsprozesse des Unternehmens verfolgt. Mit seiner internen und externen Kommunikation will
Vossloh
 
seine Nachhaltigkeitsleistung transparent machen und das Engagement aller Mitarbeitenden auf dem
Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen weiter fördern.
Vossloh
 
hat seine Nachhaltigkeitsaktivitäten in acht Handlungsfelder gegliedert, die eine gezielte und
effiziente Verfolgung
 
der in der Wesentlichkeitsanalyse
 
identifizierten Themen ermöglichen:
Nachhaltigkeitsstrategie und -management
Umwelt- und Klimaschutz
Sichere und nachhaltige Mobilität
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Personalstrategie und -führung
Good Corporate Citizenship
Nachhaltige Lieferketten und Arbeitsprozesse
Unternehmensethik und Menschenrechte
Der übergreifende Bereich „Nachhaltigkeitsstrategie und -management“ bildet den Rahmen für die sieben
anderen Handlungsfelder sowie für die weitere Ausrichtung des Konzerns.
Der Konzernvorstand trägt die Gesamtverantwortung für alle Nachhaltigkeitsthemen und stellt sicher,
 
dass
Vossloh
 
seiner ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung
 
gerecht wird und einen positiven
Beitrag zum Wohl von Umwelt und
 
Gesellschaft leistet. Im operativen Management ist das Thema
Nachhaltigkeit dem Chief Operating Officer (COO) unterstellt. Daneben gibt es in der Vossloh
 
AG die
Abteilung Corporate Sustainability.
 
Die 2020 geschaffene Funktion des direkt an den Vorstand
 
berichtenden
Head of Corporate Sustainability ist für die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie sowie
für die Steuerung der konzernweiten Nachhaltigkeitsinitiativen verantwortlich. Darüber hinaus hat der
Vorstand
 
ein Group Sustainability Committee zur zentralen Steuerung aller Nachhaltigkeitsaktivitäten
innerhalb des Konzerns eingerichtet, das vom Head of Corporate Sustainability geleitet wird. Ihm gehören die
Bereichsleiter wichtiger Zentralfunktionen der Vossloh
 
AG sowie die Geschäftsführer und
Nachhaltigkeitsbeauftragten der Geschäftsfelder an. Zudem hat jedes Geschäftsfeld einen Nachhaltigkeits-,
Gesundheits-
 
und Sicherheitsbeauftragten ernannt.
 
Konzernweites
Nachhaltigkeits-
programm
Nachhaltigkeits-
organisation
 
80
EU-Taxonomie
 
und externe Bewertungen
Seit dem Geschäftsjahr 2021 setzt Vossloh
 
die Berichtspflichten der EU-Taxonomieverordnung um.
 
Hierbei
handelt es sich um ein normiertes Klassifizierungssystem zur Definition ökologisch nachhaltiger
Wirtschaftsaktivitäten. Für das Berichtsjahr 2022 werden wie im Vorjahr
 
die Umsatzerlöse zu 100 % als
taxonomiefähig eingestuft. Der Anteil der ökologisch nachhaltigen und damit taxonomiekonformen Umsätze,
die im Wesentlichen
 
Umsätze betreffen, die sich auf elektrifizierte Strecken beziehen, erhöhte sich im
Geschäftsjahr auf 64 % (Vorjahr:
 
62 %). Beide Werte sind erneut hervorragend
 
und unterstreichen das
nachhaltige Geschäftsmodell von Vossloh.
 
Ausführliche Informationen zu den Vorgaben
 
der EU-Taxonomie,
eine umfassende und detaillierte Beschreibung der Umsetzung bei Vossloh
 
sowie die geforderten Kennzahlen
gemäß Anhang II des delegierten Rechtsakts der EU-Kommission finden Sie auf den Seiten 103 ff. des
Geschäftsberichts.
Verschieden
 
e
 
Rating-Agenturen beurteilen und würdigen seit vielen Jahren regelmäßig die
Nachhaltigkeitsleistungen von Vossloh.
 
Aktuell wird das Unternehmen unter anderem von Institutional
Shareholder Services (ISS) ESG mit einem Prime-Status geführt, womit der Vossloh
 
Konzern zu den besten
zehn Prozent seiner Industrie zählt. EcoVadis
 
führt Vossloh
 
mit einem Silber-Status, und gemäß dem
erhaltenen Score zählt Vossloh
 
zu den besten zehn Prozent aller von EcoVadis
 
bewerteten Unternehmen.
MSCI ESG Research hat im Berichtsjahr 2022 ihr Rating von Vossloh
 
von A auf die zweitbeste Stufe AA
(auf einer Skala von AAA bis CCC) hochgesetzt. Solche Beurteilungen spielen für Vossloh
 
eine besondere
Rolle: Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland platzierte der Konzern Anfang 2021 eine
nachhaltigkeitsorientierte Hybridanleihe. Der Rückzahlungsbetrag der Anleihe ist an die Nachhaltigkeits-
Performance des Unternehmens gekoppelt, gemessen anhand der Bewertungen von ISS ESG und MSCI ESG
Research.
 
Ein weiteres Kriterium für die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Vossloh
 
ist die Zertifizierung nach
international anerkannten Normen und Standards. Die Vossloh
 
Einheiten sind überwiegend nach mindestens
einer der internationalen Qualitäts-, Umwelt-, Energieeffizienz-
 
oder Arbeitsschutznormen wie ISO 9001,
ISO 14001, ISO 50001, ISO 45001 oder deren Vorgängernorm
 
OHSAS 18001 oder einer vergleichbaren
nationalen Norm zertifiziert und verfügen über entsprechende Managementsysteme. Zum 31. Dezember 2022
waren wie im Vorjahr
 
98 % der Vossloh
 
Mitarbeitenden an einem Standort beschäftigt, der eine oder mehrere
dieser Zertifizierungen aufweist. Der Anteil der operativen Gesellschaften mit mindestens einer dieser
Zertifizierungen liegt bei 97 %.
Themen, Ziele und Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit
Um die für das Unternehmen relevanten Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, hat Vossloh
 
im Jahr 2021
eine Wesentlichkeitsanalyse
 
unter Beteiligung repräsentativer externer und interner Stakeholder sowie des
Group Sustainability Committees und des Vorstands
 
durchgeführt. Dazu wurden insgesamt 38 potenziell
relevante Nachhaltigkeitsthemen in sieben Handlungsfelder eingeteilt. Im Rahmen der
Wesentlichkeitsanalyse
 
wurden 198 repräsentative Stakeholder befragt, darunter 53 externe Teilnehmer.
 
Die
Rangfolge und Priorisierung der Nachhaltigkeitsthemen wurden ermittelt, indem für jedes Thema die
Erwartungen der Stakeholder mit der Relevanz für Vossloh
 
in Beziehung gesetzt wurden. Für die weitere
Nachhaltigkeitsarbeit des Unternehmens wurden vom Vorstand
 
und dem Group Sustainability Committee
insgesamt sieben Fokusthemen bestimmt, die mit jeweils einem konkreten Nachhaltigkeitsziel versehen
wurden. Für das Berichtsjahr 2022 ergab sich kein Änderungs- oder Ergänzungsbedarf
 
hinsichtlich der
Themen- und Zielauswahl. Vossloh
 
berichtet deshalb im Folgenden erneut über 23 Einzelthemen in sieben
Handlungsfeldern.
 
100 % der Umsätze
taxonomiefähig,
 
64 %
 
taxonomiekonform
Ratings
unterstreichen
Vosslohs
Nachhaltigkeits-
leistung
Berichterstattung über
nichtfinanzielle
Themen
 
doc1p47i0
81
Darüber hinaus wird in dieser Erklärung berichtet, wie der Konzern die zehn Prinzipien des UN Global
Compact umsetzt.
Die Berichterstattung umfasst die weltweiten Aktivitäten von Vossloh
 
.
 
Der betrachtete Kreis der
Unternehmen entspricht dem Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses (siehe Seite 128 f., Stichwort
„Konsolidierung“). Zu einigen nichtfinanziellen Themen enthält der Lagebericht zusätzliche und/oder
detailliertere Informationen, auf die jeweils verwiesen wird. Die Risikoberichterstattung des Unternehmens
umfasst alle wesentlichen Risiken, die mit der Geschäftstätigkeit von Vossloh
 
verbunden sind. Sie umfasst
auch die wesentlichen nichtfinanziellen Risiken, denen Vossloh
 
ausgesetzt sein kann (siehe Abschnitt
„Nichtfinanzielle Risiken und Chancen“ auf Seite 70).
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
82
In der folgenden Tabelle sind die sieben Handlungsfelder
 
mit den jeweiligen konzernweiten
Nachhaltigkeitszielen dargestellt, die den Nachhaltigkeitsaspekten gemäß § 289c HGB zugeordnet sind:
Nachhaltigkeitsaspekte
Handlungsfelder
Konzernziele
Nachhaltigkeitsstrategie und
-
management
Umweltbelange
 
Umwelt & Klimaschutz
- CO2-Neutralität bis 2030 (Scope 1 und Scope 2)
 
Arbeitnehmerbelange
Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz
- Reduktion der Häufigkeit von Arbeitsunfällen
jährlich um 20 %
Personalstrategie und -führung
- Einführung und Umsetzung der neuen
wertebasierten Vossloh Führungsprinzipien
- Implementierung einer konzernweiten
Diversity-, Gleichstellungs-
 
und
Inklusionsrichtlinie
Soziale Belange
Good Corporate Citizenship
- Implementierung eines Corporate-Volunteering-
Programms zur Stärkung des gesellschaftlichen
Engagements
Achtung der Menschenrechte
Unternehmensethik und
Menschenrechte
- 90 % nachhaltiges strategisches
Beschaffungsvolumen bis 2025
 
Bekämpfung von Korruption
und Bestechung
Nachhaltige Lieferketten und
Arbeitsprozesse
Weitere Aspekte
Sichere und nachhaltige Mobilität
- Reduktion des ökologischen Fußabdrucks der
Produkte und Dienstleistungen von Vossloh
entlang der gesamten Wertschöpfungskette
 
Für alle genannten Ziele sind Kennzahlen definiert, über die der Grad der Zielerreichung gemessen wird.
Ende 2021 hatte das Unternehmen zudem für jedes Ziel eine konzernweite Nachhaltigkeitsinitiative gestartet.
Sie wurden 2022 weitergeführt und erbrachten erste Ergebnisse, über die in den jeweiligen
 
Kapiteln berichtet
wird. Über alle Aktivitäten wurden das Group Sustainability Committee und der Vorstand
 
regelmäßig
informiert.
Über die für den gesamten Konzern geltenden Handlungsfelder und Nachhaltigkeitsziele hinaus gibt es in den
verschiedenen Geschäftsfeldern und an einzelnen Standorten des Unternehmens vielfältige weitere
Nachhaltigkeitsinitiativen. Zum 31. Dezember 2022 gab es insgesamt 44 laufende Nachhaltigkeitsinitiativen.
Umwelt- und Klimaschutz
Der Vossloh
 
Konzern achtet auf einen effizienten Umgang mit Ressourcen und die Minimierung von
Umweltbelastungen. Die kontinuierliche Optimierung des Material-, Energie-
 
und Personaleinsatzes sowie
die stetige Verbesserung
 
der Prozesse sind schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen fester Bestandteil des
Tagesgeschäfts. Dies gilt für die Herstellung von Bahninfrastrukturprodukten
 
und -komponenten ebenso wie
für
 
Dienstleistungen
 
rund um den Fahrweg Schiene. Für Umweltthemen sind an den Standorten der
Konzerngesellschaften darüber hinaus Umweltbeauftragte ernannt und entsprechende Berichtssysteme
installiert worden. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren 84 % (Vorjahr:
 
83 %) der Mitarbeitenden bei
einer nach ISO 14001 zertifizierten Einheit beschäftigt. Der Anteil der operativen Gesellschaften mit einer
entsprechenden Zertifizierung lag bei 65 %.
 
Konzernweite
Handlungsfelder und
Nachhaltigkeitsziele
doc1p49i0 doc1p45i1 doc1p45i3 doc1p49i0
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
83
Im Bereich „Umwelt- und Klimaschutz“ hat Vossloh
 
vier Themen im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse
 
als
relevant identifiziert:
 
 
Energieeffizienz und Treibhausgasemissionen
Betriebsbedingter Lärm, Vibrationen und Staubverschmutzung
Wasserverbrauch
Abfallmanagement
Sie werden im Folgenden näher dargestellt. Das für diesen Bereich definierte konzernweite
Nachhaltigkeitsziel betrifft das Einzelthema „Energieeffizienz und
 
Treibhausgasemissionen“; über
Maßnahmen und Fortschritte wird dort berichtet.
Hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Klimawandel sind für Vossloh
 
insbesondere die CO
2e
(CO
2
-
Aquivalente)-Emissionen relevant. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 schrittweise CO
2e
-
Neutralität (Scope 1 und Scope 2) zu erreichen. Die Zielerreichung wird anhand der Indikatoren CO
2e
-
Emissionen, CO
2e
-Intensität (Tonnen CO2e/Umsatz in Mio.€) und Energieintensität
 
(Energieverbrauch in
MWh/Umsatz in Mio.€) gemessen. Für Vossloh
 
sind die Energieintensität
 
und die CO
2e
-Intensität die
zentralen Indikatoren für Energieeffizienz und die Minimierung der CO
2e
-Emissionen, auch im Hinblick auf
die Wachstumsziele des Unternehmens.
Im Rahmen der konzernweiten Initiative „Carbon Neutrality 2030 (Scope 1 & 2)“ hat ein
bereichsübergreifendes Team
 
unter der Leitung des Head of Corporate Sustainability im Jahr 2022 Pläne zur
Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO
2
-Emissionen eingeführt. Dabei konzentrieren sich die Teams
sowohl auf die energieintensivsten Prozesse und Anlagen als auch auf die CO
2
-intensivsten Energiequellen.
Das Projektteam stellte Daten über die Ausgangssituation in allen Einheiten zusammen, beschrieb die Ziele
und legte die Messinstrumente fest. Der nächste Schritt war die Schulung der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in allen Abteilungen.
Parallel dazu wurde auf Ebene der Einzelgesellschaften und Standorte ein umfangreiches Paket an
Maßnahmen erarbeitet, mit deren Hilfe schrittweise jährliche Reduktionsziele erreicht werden sollen. Einige
Vorhaben
 
daraus wurden bereits 2022 umgesetzt und brachten erste Fortschritte. So beziehen nun
beispielsweise alle deutschen Vossloh
 
Standorte sowie mehrere Einheiten in Serbien, Finnland, Schweden,
Großbritannien und den Niederlanden ausschließlich „grünen“ Strom. Für die Folgejahre erwartet Vossloh
auf Basis der Maßnahmenpläne eine kontinuierliche Reduzierung der direkten und indirekten CO
2e
-
Emissionen im Verhält
 
nis zum Umsatz des Vossloh
 
Konzerns.
 
Die folgenden Tabellen stellen die Verbräuche
 
der wesentlichen Energieträger im Vossloh
 
Konzern für das
Berichtsjahr und die Vergleichszahle
 
n
 
aus dem Jahr 2021 dar:
MWh (Vossloh Konzern)
2022
2021
Gasverbrauch
80.391,6
90.854,2
Stromverbrauch
74.454,5
71.529,5
Fernwärmeverbrauch
3.887,7
4.586,4
Liter (Vossloh Konzern)
2022
2021
Heizölverbrauch
101.638,0
244.403,1
Kraftstoffverbrauch
1.744.685,5
969.009,0
Die Höhe der CO
2e
- beziehungsweise Treibhausgasemissionen (THG) von Vossloh
 
wurde – wie in den
Vorjahr
 
en – auf der Grundlage des GHG-Protokolls (Greenhouse Gas Protocol) in den Kategorien Scope 1
und Scope 2 mit folgenden Ergebnissen ermittelt:
 
Energieeffizienz und
Treibhausgas-
emissionen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
84
t CO
2
-Äquivalente Scope 1 (Vossloh Konzern)
2022
2021
Gasverbrauch
14.676,2
16.643,5
Heizölverbrauch
258,2
620,8
Kraftstoffverbrauch
4.384,4
2.390,8
Scope 1
19.318,8
19.655,1
t CO
2
-Äquivalente Scope 2 (Vossloh Konzern)
2022
2021
Stromverbrauch
24.281,6
26.496,0
Fernwärmeverbrauch
1.252,2
1.333,4
Scope 2
25.533,8
27.829,4
Die folgende Tabelle stellt die Energie
 
-
 
und CO
2e
-Intensität dar, jeweils ins Verhältnis
 
gesetzt zum
Gesamtumsatz des Vossloh
 
Konzerns.
Energie- und CO
2
-Äquivalente-Intensität (Vossloh Konzern)
2022
2021
Energieintensität (MWh/Mio.€)
170,4
190,7
CO
2e
-Intensität (Tonnen CO
2e
/Mio.€)
42,9
50,4
Der Vossloh
 
Konzern hat trotz eines signifikant höheren Umsatzes seine CO
2e
-Emissionen (Scope 1 und 2)
im Geschäftsjahr 2022 spürbar reduziert. Während der Umsatz um 11,0 % gestiegen ist, reduzierten sich die
Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 5,5 % im Vergleich
 
zum Vorjahr.
 
Die CO
2e
-Intensität, also die CO
2e
-
Emissionen in Tonnen pro Mio.€ Umsatz, konnte Vossloh
 
im Jahr 2022 sogar noch deutlicher um signifikante
14,9 % senken. Die wesentlichen Treiber für diese beachtliche Entwicklung waren vor allem ein deutlich
zurückgegangener Gasverbrauch, insbesondere infolge von Effizienzverbesserungen und intensivierten
Energieeinsparmaßnahmen, der einen deutlichen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs aufgrund
 
erhöhter
Geschäftsaktivitäten und gestiegener Reisetätigkeiten mehr als ausgleichen konnte. Daneben ging die
geringere CO
2e
-Intensität auf einen stetig steigenden Anteil des Bezugs von grünem beziehungsweise CO
2
-
ärmerem Strom zurück.
 
Für die Ermittlung der Treibhausgasemissionen, die die vor- und nachgelagerten
 
Bereiche betreffen (Scope
3), verfügt Vossloh
 
bislang noch nicht über ausreichende Datengrundlagen.
Alle Geschäftsbereiche investieren seit Jahren gezielt in die Senkung des Energieverbrauchs und die
Steigerung der Energieeffizienz. Beispielhafte Maßnahmen sind die Umstellung der Beleuchtung
 
auf LED-
Technologie, die Nutzung der Produktionsabwärme an mehreren
 
Standorten und der Wechsel von
 
immer
mehr Einheiten zu Ökostrom-Anbietern. Systematisch prüfen die Einheiten, ob die Installation von
Photovoltaikanlagen und/oder Wärmepumpen die Energiebilanz verbessern kann. Der Geschäftsbereich
Customized Modules gab 2022 eine Untersuchung in Auftrag, ob an ausgewählten Standorten auch ein
Biomassekraftwerk in die Energieversorgung eingebunden werden kann. Grundsätzlich ist
 
– gerade auch in
Anbetracht der hohen Energiepreise – der Energieverbrauch ein wesentliches Kriterium bei
Investitionsentscheidungen sowie bei der Optimierung der Prozesse. Im Jahr 2022 hat Vossloh
 
insbesondere
an seinen europäischen Standorten die Beheizung der Produktionsstätten und Verwaltungsgebäude
 
optimiert,
was zu erheblichen Energieeinsparungen und einer Verringerung
 
der CO
2e
-Emissionen bei gleichzeitiger
Wahrung angenehmer Arbeitsbedingungen
 
geführt hat.
Die operativen Einheiten des Unternehmens arbeiten mit einer Vielzahl von
 
Maßnahmen daran, die CO
2
-
Emissionen stetig weiter zu verringern. Für Vossloh
 
Fastening Systems war Energieeffizienz ein Leitmotiv
beim Bau und der Ausrüstung der „Fabrik der Zukunft“ in Werdohl.
 
Mit Erfolg: Der Energieeinsatz pro
1.000 gebogene Spannklemmen ist deutlich niedriger als bei der früheren Produktion.
Dennoch werden konsequent weitere Verbesserungsmöglichkeiten
 
gesucht – auch im Kleinen. Um Strom zu
sparen, wurden 2022 beispielsweise die Wochenend
 
abschaltung in der Beize und die
Druckluftleckagemessung umgestellt. Daneben investiert das Geschäftsfeld Fastening Systems in regenerative
Energien. Am Standort Werdohl
 
wurden Solarpanels bestellt, die 2023 installiert werden sollen und die bei
vollem Betrieb jährlich bis zu 560 MWh Energie liefern. Am Standort im chinesischen Anyang wurde 2022
ebenfalls mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Werks
 
begonnen. Am polnischen
Produktionsstandort liefen die Planungen für die Installation von Solarzellen und Wärmepumpen an.
 
 
 
 
 
 
 
 
85
Im Geschäftsbereich Customized Modules wurden unter anderen folgende Maßnahmen umgesetzt: Über die
Einführung von sogenannten “Energie-Gembas” lassen sich schnell Bestandsaufnahmen vor Ort,
beispielsweise während einer Werksbesichtigung
 
oder Schulung durchführen, die zur
 
Bewusstseinsbildung
beitragen. An einem indischen Standort wurden Solar-Aufdachanlagen installiert, die zur Energieversorgung
beitragen. An einem weiteren indischen Standort wurde die Wärmebehandlungsanlage für Weichengussteile
erneuert, die den Gasverbrauch wesentlich reduziert hat. Der Heizölverbrauch an einem Standort in
Großbritannien wurde durch neue und effizientere Heizkessel sowie eine kontinuierliche
Temperaturüberwachung deutlich verbessert.
Bei der Herstellung seiner Produkte und der Erbringung seiner Dienstleistungen ist das Unternehmen bestrebt,
die an den jeweiligen Standorten anfallenden Emissionen von Lärm und Staub oder Schwingungen und
Vibrationen so gering wie möglich zu halten, um die Belastung der Mitarbeitenden,
 
Anwohnenden und
benachbarten Einrichtungen bei den Gleisbauarbeiten weitgehend zu vermeiden. Vossloh
 
Fastening Systems
hat 2022 die Biegepressen im Werk in Werdohl
 
mit Schallschutzkabinen ausgestattet. Auch im
Geschäftsbereich Customized Modules wurden 2022 lärmmindernde Anlagen an mehreren Standorten
eingebaut.
 
In den Fabriken von Vossloh
 
wird Wasser vor allem zur Oberflächenbehandlung von
 
Produkten, als
Kühlmittel bei verschiedenen Produktionsprozessen sowie für die Herstellung von Betonschwellen gebraucht.
Das Wasser beziehen die Vossloh
 
Einheiten von den jeweiligen lokalen öffentlichen Wasserversorgern.
 
Das
Unternehmen verfolgt den Anspruch, die elementare Ressource so effizient wie möglich einzusetzen.
Insbesondere in wasserintensiven Produktionsbereichen wird das gebrauchte Wasser
 
deshalb in eigenen
Anlagen wiederaufbereitet und in den Betriebsprozess zurückgeführt. Teilweise
 
arbeiten die
Produktionseinheiten mit geschlossenen Wasserkreisläufen.
 
Abwasser entsorgt Vossloh
 
an allen Standorten
über die jeweiligen öffentlichen Abwassersysteme. Während der Produktion stark verunreinigtes
Brauchwasser wird dabei zuvor in unternehmenseigenen Kläranlagen so aufbereitet, dass es (mindestens) den
Einleitungsstandards der öffentlichen Systeme entspricht.
Die folgende Tabelle stellt die über Zähler ermittelten Wasserverbräuche
 
im Vossloh
 
Konzern dar:
m
3
 
(Vossloh Konzern)
2022
2021
Wasserverbrauch
177.797,6
178.173,3
Der Wasserverbrauch lag trotz des deutlich
 
höheren Konzernumsatzes leicht unter dem Vorjahreswert.
 
Der
Rückgang ging hauptsächlich auf einen deutlich effizienteren Wassereinsatz
 
in den Produktionsstätten des
Geschäftsfelds Fastening Systems zurück. Insbesondere in Deutschland konnte in der neuen Produktionsstätte
in Werdohl der Wasserverbrauch
 
signifikant reduziert werden.
 
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie haben sich alle Vossloh
 
Gesellschaften zum Ziel gesetzt,
verantwortungsvoll und sparsam mit natürlichen Ressourcen umzugehen. In den einzelnen Einheiten werden
Materialverbräuche und Entsorgungsmengen erfasst und kontrolliert. Die Vossloh
 
Einheiten wenden nach
Abfallarten getrennte, sichere Entsorgungswege an. Die ausgewählten Entsorgungsunternehmen werden
regelmäßig überprüft. Wo technisch
 
möglich und sinnvoll, reduzieren geschlossene Kreisläufe und
Wiederaufbereitungsanlagen den Verbrauch
 
wertvoller neuer Rohstoffe auf ein Minimum.
 
Betriebsbedingter
Lärm, Vibrationen
und
Staubverschmutzung
Wasserverbrauch
Abfallmanagement
 
doc1p49i0 doc1p45i4 doc1p45i4 doc1p45i4 doc1p45i3
86
Wiederverwertung kann den Rohstoffbedarf und die Abfallmengen reduzieren.
 
Ökonomisch sinnvolle
Recyclingprogramme und -verfahren sorgen bei Vossloh
 
dafür, dass die Menge des letztlich zu
deponierenden Mülls stetig sinkt. Stahlschrott und Kunststoff werden an allen Standorten recycelt. An
mehreren Standorten setzt Vossloh
 
Fastening Systems wiederverwendbare Transportcontainer ein. Vossloh
Tie Technologies
 
recycelt Prozesswasser in großem Umfang. Customized Modules verarbeitet in Fère-en-
Tardenois das Verpackungsmaterial
 
der angelieferten Rohstoffe weiter. Der Geschäftsbereich
 
hatte 2021
zudem ein Projekt initiiert und im Jahr 2022 weiterverfolgt, um den Prozentsatz des eingesetzten
Recyclingstahls beim Guss von Weichenherzstücken
 
weiter zu steigern.
Auch Downcycling, also die Wiederaufbereitung von Materialien ohne Erhaltung
 
der ursprünglichen Qualität,
kann ein Weg sein, um den
 
Lebenszyklus des Materials zu verlängern. So werden bei Vossloh
 
Rail Services
nicht wiederaufzubereitende Reste von Schleifkörpern als Zusatz in der Schlackeproduktion verwendet.
Sichere und nachhaltige Mobilität
Der Verkehrsträger
 
Schiene gewinnt, gerade vor dem Hintergrund ambitionierter Klimaschutzziele, enorm an
Bedeutung. Mehr Verkehr
 
auf die Schiene zu bringen, ist ein Kernelement zukunftsfähiger, umwelt- und
klimafreundlicher Mobilität.
Im Bereich „Sichere und nachhaltige Mobilität“ hat Vossloh
 
im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse
 
die fünf
Themen
Streckenverfügbarkeit
Produktsicherheit
Lärmreduzierung im Gleis
Ökologisch nachhaltige Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen
Partnerschaft mit Kunden und Zulieferern
als nachhaltigkeitsrelevant identifiziert. Sie werden im Folgenden näher dargestellt. Das für diesen Bereich
definierte konzernweite Nachhaltigkeitsziel betrifft das Einzelthema „Ökologisch nachhaltige Gestaltung von
Produkten und Dienstleistungen“; über Maßnahmen und Fortschritte wird dort berichtet.
Mit Blick auf begrenzte Investitionsbudgets sowie angesichts langer Planungs-
 
und Genehmigungszeiten für
den Neubau von Bahnstrecken wird die effizientere Nutzung bestehender Schienenstrecken immer wichtiger
– durch stärkere Auslastung, höhere Fahrgeschwindigkeiten oder längere (und damit auch schwerere) Züge.
Je höher allerdings die Belastung der Bahninfrastruktur ist, desto höher ist der Verschleiß
 
und desto wichtiger
werden ihre permanente Überwachung und Instandhaltung zur Vermeidung
 
von Ausfällen. Vossloh
 
kann
zwei Beiträge zur Erhöhung der Verfügbarkeit
 
des Fahrwegs Schiene leisten: Vossloh
 
kann einerseits
Produkte entwickeln und herstellen, die langlebiger und wartungsärmer sind. Andererseits kann Vossloh
 
zu
einer effizienteren Instandhaltung des Schienennetzes beitragen. Hier deckt Vossloh
 
bei der Weichen-
 
und
Schieneninstandhaltung die gesamte Bedarfspalette für korrektives Fräsen und präventives Schleifen ab. In
Vollbahn
 
-
 
wie in Nahverkehrsnetzen bietet das Unternehmen mit High Speed Grinding (HSG), High
Performance Milling (VTM performance), Multi Purpose Milling (VTM compact) und dem System Flexis
maßgeschneiderte Lösungen für jede Art von Bahnstrecke, die die Lebensdauer und Nutzbarkeit der
Schieneninfrastruktur verlängern. Daneben verfügt Vossloh
 
über Schweißdienstleistungen sowie
Logistikkompetenz vom Schienen- und Weichenaustausch
 
bis zur kompletten Erneuerung von
Streckenabschnitten.
Dabei kombiniert der Konzern den Einsatz seiner innovativen Schleif- und Frästechnologien mit der
Diagnose des Zustands der Infrastruktur. Gerade in diesem Bereich eröffnet
 
die Digitalisierung erhebliches
Potenzial, insbesondere für die zustandsbasierte und perspektivisch prädiktive Instandhaltung. Streckenseitig
erfasste Zustandsdaten von Gleisen und Weichen
 
werden um die Diagnosedaten ergänzt, die die mit
Messtechnologie ausgestatteten Schleifmaschinen liefern. Applikationen wie mapl-e und MR.Pro führen die
gesammelten Daten in der unternehmenseigenen cloudbasierten Plattform zusammen, geben einen
 
Streckenverfügbarkeit
87
schnellen Überblick über den Handlungsbedarf für Strecken(-Abschnitte) und schlagen passende Maßnahmen
zur Schadensverhinderung oder -behebung vor. Der Vorteil
 
liegt auf der Hand: Smart Maintenance orientiert
sich am tatsächlichen Instandhaltungsbedarf, statt wie bisher fest vorgegebenen Intervallen zu folgen.
Gleichzeitig sind die Schleifmaschinen von Vossloh
 
so ausgelegt, dass sie im fahrplanmäßigen Verkehr
„mitschwimmen“ können. So müssen Strecken für die Instandhaltung nicht mehr gesperrt werden.
Für die Produkte und Dienstleistungen von Vossloh
 
gelten detaillierte technische Vorgaben
 
und Normen, die
zwingend einzuhalten sind. Alle wesentlichen Produktionsstandorte verfügen über ein Qualitätsmanagement
gemäß ISO 9001 oder einem vergleichbaren nationalen Standard wie dem US-amerikanischen AAR M1003.
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren 96 % (Vorjahr:
 
97 %) der Vossloh
 
Mitarbeitenden bei einer so
zertifizierten Einheit beschäftigt. Der Anteil der operativen Gesellschaften mit einer entsprechenden
Zertifizierung lag bei 94 %.
Dem Einsatz der Produkte und Dienstleistungen im Gleis gehen in der Regel aufwendige, oft jahrelange
Prüfungen voraus. Sie erfolgen in unternehmenseigenen Prüfständen und Testlaboren,
 
bei Testnutzungen von
Kunden sowie im Rahmen der komplexen Zulassungsverfahren durch zertifizierte Prüforganisationen. Alle
Geschäftsfelder von Vossloh
 
verfügen über Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, in denen hoch
spezialisierte Fachkräfte arbeiten (siehe Kapitel „Forschung & Entwicklung“ auf den Seiten 59 ff.).
Mit an die jeweiligen Anforderungen angepassten Anleitungen, Einweisungen, Beratungen, Schulungen und
Seminaren zum Teil vor,
 
zum Teil nach der Lieferung stellt Vossloh
 
sicher, dass die Mitarbeitenden der
Kunden angemessen mit den Produkten des Unternehmens umgehen können. Für Fragen seitens der Kunden
stehen Fachleute aus Vertrieb
 
und Technik zur Verfügung.
Um mögliche Beeinträchtigungen der Sicherheit seiner Produkte und Dienstleistungen zu minimieren, legt
Vossloh
 
großen Wert auf die sorgfältige
 
Auswahl seiner Lieferanten. Sie erfolgt durch die einzelnen
operativen Einheiten mit ihrem spezifischen Fachwissen. Diese unterziehen potenzielle Lieferanten vor der
erstmaligen Beauftragung einer umfassenden Bewertung, basierend auf einer Lieferantenselbstauskunft. Ein
wesentlicher Sachverhalt betrifft stets die Erfüllung der von Vossloh
 
vorgegebenen Qualitätsstandards.
Produktqualität,
 
Service und Liefertreue etwa sind in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung.
Alle Partner, mit denen Vossloh
 
zusammenarbeitet, werden immer wieder nach festgelegten Gesichtspunkten
beurteilt, insbesondere hinsichtlich der Qualität. Aufträge werden nur an solche Unternehmen vergeben, die
auf der Liste zugelassener Lieferanten stehen. Lieferanten von Vossloh
 
müssen zudem generell jederzeit
gewährleisten können, dass ihre Waren und
 
Dienstleistungen behördlichen und gesetzlichen Vorgaben
entsprechen.
Die Reduzierung von Lärm im Bahnverkehr und eine verbesserte Schienenakustik sind seit Jahren
Schwerpunkte der Forschungs-
 
und Entwicklungsarbeit bei Vossloh
 
(siehe auch das Kapitel „Forschung &
Entwicklung“ auf den Seiten 59 ff.). Den Lärm an seiner Quelle zu bekämpfen, ist dabei besonders wirksam.
Vossloh
 
optimiert dafür den Rad-Schiene-Kontakt im Gleis. Das Unternehmen bietet in allen
Geschäftsbereichen Produkte und Dienstleistungen an, die den Schienenlärm nachhaltig reduzieren können.
Beispiele sind die cellentic-Komponenten und Schienenbefestigungssysteme mit einem hohen
Kunststoffanteil, die den Körperschall dämpfen, die sogenannten Flüsterweichen sowie die
Schienenbearbeitungstechnologien (Schleifen, Fräsen) für die Wiederherstellung
 
einer glatten und damit
leisen Oberfläche. Die Schienen-
 
und Weichenbearbeitungsmaschinen
 
sorgen durch exakten Materialabtrag
für eine Lärmreduzierung um bis zu 10 dB(A). Dabei arbeiten auch die Maschinen selbst sehr leise. So bleibt
beispielsweise die Geräuschentwicklung der Kompaktfräse VTM compact im Betrieb unter 78 dB(A), sodass
Anwohnende auch während einer Nachtschicht nicht belästigt werden. Zum Vergleich:
 
In einer ruhigen
Wohnstraße liegt die Lautstärke bei 40 dB(A),
 
ein Pkw mit 50 km/h erreicht bereits einen Wert um 70 dB(A).
 
Produktsicherheit
Lärmreduzierung im
Gleis
88
Bereits aus wirtschaftlichen Gründen streben alle Einheiten von Vossloh
 
einen möglichst sparsamen Umgang
mit Ressourcen an. So fließen bereits seit Jahren Nachhaltigkeitskriterien in die Entwicklung und Gestaltung
neuer Produkte und Dienstleistungen ein. 2021 waren mit Hilfe der konzernweiten Innovationsrichtlinie
(„Innovation Playbook“) zunächst alle Innovationsprozesse geschäftsfeldübergreifend harmonisiert worden.
In einem Folgeschritt wurden 2022 die in den Geschäftsfeldern existierenden Ansätze und Kriterien zur
nachhaltigen Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen zusammengetragen, um diese ebenfalls
aneinander anzugleichen und die entsprechende Innovationsrichtlinie zu ergänzen und mit konkreten
Handlungsempfehlungen zu vervollständigen. Unter anderen kommen den Nachhaltigkeitsaspekten eines
niedrigen Energieverbrauchs (und damit niedrigen CO
2
-Ausstoßes) oder der Nichtverwendung
problematischer Rohmaterialien dabei eine zentrale Bedeutung zu. Ebenso bezieht die Betrachtung von
Anfang an den gesamten Lebenszyklus eines Produkts einschließlich Recycling und/oder Entsorgung mit ein.
Gleiches gilt für die langfristigen Auswirkungen einer Dienstleistung in Form von Ökobilanzen gemäß
internationaler Normen wie ISO 14040 oder 14044.
 
Die aktuelle konzernweite Nachhaltigkeitsinitiative verfolgt das Ziel, den ökologischen Fußabdruck der
Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
 
zu verringern. Dafür wurde in
allen drei Geschäftsbereichen anhand eines oder mehrerer Produkte eine Lebenszyklusanalyse (Life Cycle
Assessment, LCA) vorgenommen, die dem Ansatz „Cradle to Grave“folgt. Die daraus gewonnenen
Erkenntnisse werden als EcoDesign-Prinzipien in den Innovations- und Entwicklungsprozess von Produkten
und Dienstleistungen integriert, um deren Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Auch die Sichtweise von Kunden und Zulieferern und deren Bedürfnisse bezüglich Nachhaltigkeitsaspekten
werden frühzeitig in den Entwicklungsprozess aufgenommen, um einen hohen „Product-Market-fit“ zu
erreichen.
Parallel zu den Lebenszyklusanalysen wurden eine geeignete LCA-Software und ein Datenbanksystem
ausgewählt. Zum Jahresende hatte in jedem Geschäftsbereich (mindestens) ein Produkt oder eine
Dienstleistung einen LCA-Prozess durchlaufen. Der Fokus lag dabei auf dem verursachten CO
2
-Ausstoß. Der
für die Analyse eines Produkts oder einer Dienstleistung notwendige Aufwand ist in den Geschäftsfeldern
naturgemäß sehr unterschiedlich. 2023 sollen aus den Ergebnissen der LCAs jeweils die Faktoren
herausgefiltert werden, bei denen aufgrund von Veränderungen
 
die höchste Reduktion der CO
2
-Emissionen
zu erwarten ist. Das Geschäftsfeld Fastening Systems hat bisher für 19 Produkte die Umweltauswirkungen
von der Entwicklung bis zum Werkstor
 
dokumentiert. Nach dem gleichen Ansatz führte Vossloh
 
Rail
Services im dritten Quartal erstmals eine Lebenszyklusanalyse für einen HSG-city-Schleifzug durch.
 
Seit jeher sind Kunden immer auch Partner von Vossloh.
 
Teilweise verbinden
 
sie jahrzehntelange
Geschäftsbeziehungen, insbesondere bei der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte,
Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle. So erfolgen in den Geschäftsbereichen Core Components und
Customized Modules häufig Testeinbauten auf ausgewählten
 
Bahnstrecken von Kunden. In der jüngeren
Vergangenheit
 
wurde so beispielsweise die neuartige Verbundstoffschwelle
 
Engineered Polymer Sleeper
(EPS) unter anderem in den USA, in Schweden, Rumänien, Finnland und Deutschland getestet. Ähnlich
gründlichen Praxistests bei Streckenbetreibern in mehreren Ländern wurde der neue, digital steuerbare
Weichenantrieb MIM-H unterzogen.
 
Bei Vossloh
 
Fastening Systems bestehen Partnerschaften unter anderem
für die Entwicklung eines neuen Schienenbefestigungssystems für Feste Fahrbahn
 
in Städten sowie eines
kundenspezifischen Befestigungssystems für ein schienengebundenes automatisches Verkehrsmittel
(Peoplemover). Auch die Schleif- und Fräsmaschinen des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions stellten ihre
Marktreife zunächst bei testweisen Einsätzen bei Kunden unter Beweis. Der mehrjährige Rahmenvertrag mit
Trafikverket zur Zustandsüberwachung von insgesamt 1.000 Weichen
 
in Schweden ist ein weiteres Beispiel
für die partnerschaftliche Beziehung zu Kunden von Vossloh.
 
Hier werden die Strategien für ein effizientes
und zielgerichtetes Vorgehen
 
gemeinsam entwickelt und Entscheidungen über konkrete Maßnahmen in enger
Absprache getroffen.
Voraussetzung
 
für eine solch enge Zusammenarbeit sind zufriedene Kunden, weshalb die Vossloh
 
Einheiten
großen Wert auf ein strukturiertes Feedback
 
legen – auch, um aus etwaigen Fehlern zu lernen. Die
konzernweit ausgerollte einheitliche Software für das Customer-Relationship-Management (CRM) beinhaltet
ein
 
Ökologisch
nachhaltige
Gestaltung von
Produkten und
Dienstleistungen
Partnerschaft mit
Kunden und
Zulieferern
doc1p45i1 doc1p49i0 doc1p55i1
89
Tool zur Einschätzung der Kundenzufriedenheit
 
mithilfe bestimmter, mit den Kundengruppen verbundener
Fragen.
2022 holten mehrere Geschäftsfelder auf unterschiedliche Weise
 
ein Kundenfeedback ein. So bat Vossloh
Fastening Systems in Deutschland erneut eine kleine Gruppe von Top
 
-Kunden um Bewertung und führte in
China sowie in Polen breitere Befragungen durch. Bei Vossloh
 
Switch Systems gab es an mehreren
Standorten Befragungen auf Basis des „Net Promoter Score“-Systems. Die Ergebnisse zeigten eine hohe
Zufriedenheit mit den Produkten und Dienstleistungen von Vossloh.
 
Vereinzelt
 
vorgebrachte Kritikpunkte
regten zu Verbesserungen
 
an, die kurzfristig umgesetzt wurden.
Auch mit Zulieferern geht Vossloh
 
Partnerschaften ein, damit deren Produkte exakt den von Vossloh
gewünschten Anforderungen entsprechen. Ein Beispiel ist hier CogX: Den wärmebehandelten, laminierten
Stahl für Herzstücke und Weichenzungen
 
entwickelte Vossloh
 
Switch Systems gemeinsam mit Arcelor
Mittal. Beim Bau des Schienenfräszugs SF03 W-FFS, der die hochkomplexe
 
Technik zur vollständigen
Reprofilierung von Gleisen in nur einer Überfahrt beinhaltet, setzt Vossloh
 
Rail Services auf die bewährte
Zusammenarbeit mit Linsinger. Alle Sensoren für die Überwachung der Weichen
 
in Schweden werden von
einem Partner geliefert, der die Produkte gemeinsam mit Vossloh
 
an die dort gegebenen Voraussetzungen
angepasst hat.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Sicherheit und der Schutz der Gesundheit aller Mitarbeitenden und aller anderen Personen, die sich in unseren
Geschäftsräumen aufhalten, stehen bei Vossloh
 
im Mittelpunkt der Fürsorgepflicht. Das Unternehmen strebt
an, möglichst viele Bereiche nach der international anerkannten Norm ISO 45001 zertifizieren zu lassen
(siehe auch „Zertifizierungen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“
 
auf den Seiten
 
91 f.). Die
Norm gibt dem Unternehmen geeignete Instrumente und Maßnahmen an die Hand, um Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz in seine Prozesse zu integrieren. Für die Führungskräfte der operativen Einheiten ist das
Erreichen der definierten Arbeitsschutzkennzahlen fester Bestandteil ihrer entgeltbezogenen
Zielvereinbarungen. Seit 2021 steht allen Mitarbeitenden über die Vossloh
 
-Learning-Plattform (VLP) ein
Schulungsmodul zum Arbeits- und Gesundheitsschutz zur Verfügung.
Im Bereich „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ hat Vossloh
 
im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse
die drei Themen
Arbeitssicherheit
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Zertifizierungen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
als nachhaltigkeitsrelevant identifiziert. Sie werden im Folgenden näher dargestellt. Das für diesen Bereich
definierte konzernweite Nachhaltigkeitsziel betrifft das Einzelthema „Arbeitssicherheit“; über Maßnahmen
und Fortschritte wird dort berichtet.
Auch im abgelaufenen Jahr hatte die anhaltende Covid-19-Pandemie Vossloh
 
vor die Herausforderung
gestellt, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen und Ansteckungen mit dem Virus
 
am Arbeitsplatz zu
verhindern. Koordiniert über den Covid-19-Krisenstab, bestehend aus dem Chief Operating Officer, dem
Head of Corporate Sustainability, der Head of Corporate
 
Human Resources, dem Head of Corporate
Controlling sowie den HSE-Verantwortlichen
 
der Geschäftseinheiten, wurden Schutz-
 
und
Vorsichtsmaßnahmen
 
aufrechterhalten und bei Bedarf nachjustiert. Der Konzernbetriebsrat, die
Arbeitnehmervertretungen vor Ort und das Work
 
Safety Committee waren in die Entscheidungen
eingebunden. Das Unternehmen informierte seine Mitarbeitenden über die Auswirkungen von Impfungen
gegen das Virus; teilweise wurden auch Impfaktionen durchgeführt.
 
Trotz tendenziell milderer Krankheitsverläufe als zu Beginn der Pandemie blieb für die Mitarbeitenden in der
Produktion die Anweisung bestehen, beim Verdacht
 
einer Infektion zunächst zu Hause zu bleiben und sich
testen zu lassen. Für die Beschäftigten in den Verwaltungsbereichen
 
wurden Arbeitszeitmodelle mit
verschiedenen Homeoffice-Anteilen entwickelt, die auch künftig als Maßnahme für eine bessere Work
 
-Life-
Balance und zur Schaffung eines motivierenden Arbeitsumfelds Bestand haben sollen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
90
Seit 2012 gibt es bei Vossloh
 
mit dem Work Safety Committee ein ständiges konzernweites
Arbeitsschutzgremium. Damit wurden in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur Harmonisierung der
Arbeitsschutzbedingungen in den verschiedenen Geschäftsbereichen eingeleitet. So wurde beispielsweise eine
einheitliche Arbeitsschutzpolitik entwickelt, die für alle Gesellschaften weltweit verbindlich ist. In dieser
Politik ist die Vision der Null-Unfall-Strategie definiert. Auch bei der Entwicklung der konzerneigenen
Unfallverhütungs-App SAFE+ spielte das Work
 
Safety Committee eine wichtige Rolle.
Die aktuelle konzernweite Nachhaltigkeitsinitiative verfolgt das Ziel, die Häufigkeit von Arbeitsunfällen
jährlich um 20 % zu reduzieren. Relevante Kennzahlen für die Zielerreichung sind die international
gebräuchlichen Größen Lost Time Accidents Frequency Rate (LTAFR,
 
Häufigkeit der Unfälle mit
verletzungsbedingtem Arbeitsausfall) und Lost Time Accidents Severity Rate (LTASR,
 
Schwere der Unfälle
mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall) sowie die Zahl der über die SAFE+-App gemeldeten und
minimierten potenziellen Unfallrisiken.
Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung spielt das Work
 
Safety Committee unter Leitung des Head of
Corporate Sustainability - in enger Abstimmung mit dem Konzernbetriebsrat. Der Ausschuss hat sich auch im
Geschäftsjahr 2022 intensiv mit den diversen Maßnahmen und Programmen zur Verbesserung
 
der
Arbeitssicherheit bei Vossloh
 
beschäftigt. Unter anderem hat das Work
 
Safety Committee eine neue globale
Trainingskampagne zur Erkennung und Meldung von Arbeitssicherheitsrisiken mit dem Titel
 
„See
Something. Say Something.“ vorbereitet sowie ein Konzept zur Selbstevaluation aller Standorte mit Blick auf
den Reifegrad der Arbeitssicherheitsvorkehrungen erstellt. Das Konzept verfolgt insbesondere auch das Ziel,
innerhalb des Konzerns gemeinsam und voneinander zu lernen und die Arbeitssicherheit bei Vossloh
kontinuierlich zu verbessern.
 
Mit dem gleichen Ziel befasst sich der Gesamtvorstand vierteljährlich mit den Leitern der Geschäftsfelder,
um aktuelle Entwicklungen im Bereich Arbeitssicherheit, Häufigkeit, Schwere und Ursachen für
Arbeitsunfälle sowie eingeleitete Präventions-
 
und Korrekturmaßnahmen zu besprechen.
 
All diese Maßnahmen wirkten sich im Geschäftsjahr 2022 sehr positiv auf die Arbeitssicherheit bei Vossloh
aus. Arbeitsunfälle werden bei Vossloh
 
konzernweit über die gesetzlichen Pflichten hinaus nach einheitlichen
Kriterien dokumentiert. Unfälle, die aufgrund der gesundheitlichen Beeinträchtigung eines Mitarbeitenden zu
Ausfallzeiten führen, werden direkt an den Vorstand
 
gemeldet.
Arbeitsunfälle (Vossloh Konzern)
2022
2021
Lost Time Accidents (LTA)
1
107
118
Lost Time Accidents Frequency Rate (LTAFR)
2
13,6
16,4
Lost Time Accidents Severity Rate (LTASR)
3
1,6
2,8
1 Unfälle mit verletzungsbedingtem Ausfall eines Mitarbeitenden oder
 
Leiharbeitnehmenden von mindestens 1 Stunde.
2 Häufigkeit der Unfälle mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall
 
eines Mitarbeitenden oder Leiharbeitnehmenden von
mindestens 1 Stunde, gemessen in Zahl der Arbeitsunfälle im
 
Verhältnis zur kumulierten Ist-Arbeitszeit, bezogen auf 1 Million
Arbeitsstunden.
3 Schwere der Unfälle mit verletzungsbedingtem Arbeitsausfall
 
eines Mitarbeitenden oder Leiharbeitnehmenden von mindestens
 
1
Stunde, gemessen in Dauer des Arbeitsausfalls im Verhältnis zur kumulierten Ist-Arbeitszeit, bezogen auf 1.000
 
Arbeitsstunden.
Die Unfallhäufigkeit (LTAFR)
 
konnte im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr
 
um 17,1 % reduziert
werden. Bei der Schwere der Unfälle (LTASR)
 
gelang Vossloh
 
sogar eine Reduktion um 42,9 %.
 
Wie im Vorjahr
 
ereignete sich 2022 im Vossloh
 
Konzern kein Arbeitsunfall mit Todesfolge.
Generell werden bei Vossloh
 
sowohl Unfälle mit und ohne Arbeitsausfall als auch Beinaheunfälle analysiert,
um daraus standortübergreifend für die Zukunft zu lernen und die Unfallzahlen zu senken. Damit es erst gar
nicht zu Unfällen am Arbeitsplatz kommt, ist Prävention dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Dazu
gehören unter anderem regelmäßige verhaltensorientierte Sicherheitsbegehungen, die das
Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeitenden schärfen, regelmäßige Sicherheitsunterweisungen und -trainings
für alle Mitarbeitenden, Onlineschulungen zu sicherheitsrelevanten Themen, die Bereitstellung umfassender
 
 
Arbeitssicherheit
91
Schutzausrüstung, Sicherheitskennzeichnungen an den Arbeitsplätzen sowie Sensibilisierungskampagnen.
Dabei kommen häufig auch eindrückliche Videos oder Safety-Flashs
 
(anonymisierte Zusammenfassungen)
von Unfällen zum Einsatz. Regelmäßig und nicht nur in der Produktion erfolgt konzernweit zum Beginn eines
Arbeitstags oder einer Zusammenkunft die Aktion „4 Sekunden für die Sicherheit“ mit einem kurzen Hinweis
zu einem ausgewählten Sicherheitsaspekt.
Eine wichtige Rolle bei der Minimierung möglicher Risiken – und damit bei der Erreichung des Ziels, die
Häufigkeit der Arbeitsunfälle konzernweit jährlich um 20 % zu senken – spielt die SAFE+-App. Zum 31.
Dezember 2022 war SAFE+ in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar.
 
Eine Version
 
mit weiteren im
Konzern gesprochenen Sprachen wird im Jahr 2023 zur Verfügung
 
gestellt. Über die App können und sollen
die Vossloh
 
Beschäftigten in ihrem Arbeitsalltag erkannte Sicherheitsrisiken melden, um an allen Standorten
und in allen Bereichen die Gefahrenmomente systematisch zu reduzieren. Im Verlauf
 
des Jahres 2022
meldeten Mitarbeitende insgesamt 1.309 potenzielle Unfallrisiken, 975 davon (74 %) wurden umgehend
minimiert.
Müssen Mitarbeitende im Rahmen ihrer Tätigkeit für Vossloh
 
international reisen, steht ihnen das
Reisesicherheitsmanagement des Konzerns zur Verfügung.
 
Sie erhalten dann umfassende Unterstützung im
Hinblick auf medizinische und sicherheitstechnische Aspekte ihrer Reise wie auch bei der Vorsorge
 
für
eventuelle Notfälle. Dafür stehen Travel Security Manager im Unternehmen sowie die weltweiten Assistance-
Center und die Assistance-App eines Dienstleisters bereit.
Das betriebliche Gesundheitsmanagement von Vossloh
 
verfolgt das Ziel, allen Mitarbeitenden Möglichkeiten
zur Gesundheitsprävention und -förderung zu eröffnen. Dazu gehören die bereits genannten
Arbeitssicherheitsmaßnahmen, Ergonomie am Arbeitsplatz, Fahrsicherheitstrainings und werksärztliche
Betreuung ebenso wie ein tägliches Obstangebot, Ernährungsberatung, Betriebssport (unter anderem Lauf-
und Radfahrgruppen sowie Yogakurse),
 
Rauchentwöhnungsunterstützung und Vorsorgeangebote
 
(unter
anderem Darmkrebsvorsorge, Grippeschutzimpfungen, Vital
 
-Screenings, Tipps zur Gesunderhaltung).
Bei Vossloh
 
Fastening Systems in Werdohl startete 2022 die
 
Initiative „VFS bleibt gesund“ mit Fokus auf
Muskel-Skelett-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stressbewältigung und Ernährung. Unter
anderem gab es die Möglichkeit, an einem kostenlosen Probetraining im örtlichen Fitnessstudio, der
Vorbereitung
 
auf einen Firmenlauf und das Stadtradeln, Workshops zum Umgang
 
mit psychischen
Belastungen sowie Vorträge
 
n
 
zum Thema Ernährung teilzunehmen. Bei Customized Modules erhalten die
Mitarbeitenden bei Bedarf psychologische Unterstützung durch eine rund um die Uhr besetzte Telefonhotline.
Gemeinsam mit den Experten des Dienstleistungsunternehmens pme Familienservice GmbH hat Vossloh
seine Mitarbeitenden an deutschen Standorten auch im Jahr 2022 in schwierigen Phasen unterstützt, in denen
Familienmitglieder besonders viel Aufmerksamkeit benötigten – sei es bei der Kinderbetreuung, der Pflege
von Angehörigen oder in persönlichen Krisen. Zudem hat Vossloh
 
während des Berichtszeitraums die
Einführung einer betrieblichen Krankenzusatzversicherung zum 1. Januar 2023 vorbereitet. Das umfassende
Leistungsangebot können die Mitarbeitenden aller Tochtergesellschaft
 
en in Deutschland in Anspruch
nehmen. Sie profitieren von einem arbeitgeberfinanzierten Betrag in Höhe von 300 Euro pro Jahr, den sie für
eine Vielzahl von medizinischen Leistungen nutzen können
 
.
Der Sicherheit am Arbeitsplatz und dem Gesundheitsschutz für Mitarbeitende widmet Vossloh
 
hohe
Aufmerksamkeit. Die Einführung eines entsprechenden Managementsystems und seine Zertifizierung
integrieren die entsprechenden Themen in die laufenden Prozesse eines Unternehmens. Die vorgeschriebenen
Audits durch unabhängige externe Prüfer stellen sicher, dass die rechtlichen Verpflichtungen
 
und
Anforderungen erfüllt werden. International gängig in diesem Bereich ist der Standard ISO 45001; er hat den
früher häufigeren Standard OHSAS 18001 (Occupational Health and Safety Assessment Series) abgelöst.
Ende 2022 beschäftigten die nach diesem Standard zertifizierten Einheiten rund 89 % der Vossloh
Mitarbeitenden (Vorjahr:
 
88 %). Der Anteil der operativen Gesellschaften mit einer entsprechenden
Zertifizierung lag bei 81 %.
 
Betriebliches
Gesundheits-
management
Zertifizierungen im
Bereich
Arbeitssicherheit und
 
Gesundheitsschutz
doc1p49i0 doc1p45i1 doc1p45i1 doc1p45i1 doc1p55i1
92
Im Juni 2022 durchlief das Werk
 
von Vossloh
 
Fastening Systems im chinesischen Anyang erstmals die
Auditierung nach ISO 45001 und schloss sie erfolgreich ab. Bei Vossloh
 
Rail Services wurde 2022 die
niederländische Vossloh
 
ETS BV in die Matrixzertifizierung des Geschäftsbereichs integriert. Im
Geschäftsbereich Customized Modules wurde 2022 die erstmalige Zertifizierung des Standorts Bydgoszcz
nach ISO 45001 erfolgreich abgeschlossen.
 
Anfang 2023 lag auch das Zertifikat für das Werk in Malaysia
vor. Grundsätzlich verfolgt Vossloh
 
das Ziel, neu zum Konzern gekommene Einheiten schnellstmöglich nach
ISO 45001 zu zertifizieren.
Personalstrategie und -führung
Engagierte und überzeugte Mitarbeitende sind die Grundlage für den langfristigen Erfolg eines
Unternehmens. Deshalb legt Vossloh
 
großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen.
 
Chancengleichheit, faire
Entlohnung, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
 
in allen Bereichen, zusätzliche betriebliche Leistungen
über gesetzliche und/oder tarifliche Regelungen hinaus und ein motivierendes Arbeitsumfeld sind dabei
wesentliche Aspekte. Die Beachtung der lokalen gesetzlichen Regelungen und Standards ist Bestandteil der
Compliance-Verpflichtung
 
(siehe dazu den Sachverhalt „Compliance“ auf den Seiten 98 ff.).
Im Bereich „Personalstrategie und -führung“ hat Vossloh
 
im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse die fünf
Themen
Werte und Führungsprinzipien
Aus-, Fort- und Weiterbildung
Motivierendes Arbeitsumfeld
Gleichstellung und Inklusion
Diversity
als nachhaltigkeitsrelevant identifiziert. Sie werden im Folgenden näher dargestellt. Für das Fokusthema sind
zwei konzernweite Nachhaltigkeitsziele definiert. Ein Ziel betrifft das Einzelthema „Werte
 
und
Führungsprinzipien“, das andere Ziel betrifft das Einzelthema „Diversity“. Über Maßnahmen und Fortschritte
wird jeweils dort berichtet.
Die Leitidee „One Vossloh“
 
wird immer wichtiger: Nach Abschluss der Restrukturierung,der Fokussierung
auf den Fahrweg Schiene sowie der Aufnahme des Themas Nachhaltigkeit in die Unternehmenswerte und in
die Unternehmensstrategie arbeitet Vossloh
 
an einem neuen Selbstverständnis für die Kommunikation nach
innen und außen. Dabei wurden im Rahmen der konzernweiten Nachhaltigkeitsinitiative Ende 2021 drei
Führungsprinzipien etabliert: „Wir schaffen Werte
 
für Vossloh“,
 
„Wir forcieren stetige Verbesserung“,
 
„Wir
sind Teil des Teams“.
 
Diese wertebasierten Leitlinien gelten nicht nur für das Management, sondern für alle
Mitarbeitenden bei Vossloh.
 
Anhand von ebenfalls bereits im Jahr 2021 definierten Indikatoren kann
transparent überprüft werden, ob Entscheidungen diesen Führungsprinzipien entsprechen. 2022 fanden
konzernweit Trainings zu dem Themenbereich statt, die von einer Kommunikationskampagne flankiert
wurden. Zum Jahresende 2022 hatten bereits mehr als 80 % aller Führungskräfte im Unternehmen eine
Schulung zu den Führungsprinzipien absolviert. Für die Mitarbeitenden im Vertrieb
 
aller Geschäftsfelder
wurde zudem ein zweitägiger Workshop
 
angeboten, bei dem es darum ging, wie bei den Kunden eine hohe
Wertschätzung von Vossloh
 
erreicht werden kann.
Ebenfalls noch im Jahr 2021 war ein konzernweit einheitlicher Talent-
 
und Nachfolgeprozess eingeführt
worden, der im Jahresverlauf 2022 global ausgerollt wurde. Dabei fanden in allen Einheiten runde Tische
statt, bei denen die Mitglieder der obersten beiden Führungsebenen Evaluierungen der Belegschaften
entsprechend den neuen Vorgaben
 
vornahmen.
Für 2023 sind weitere Trainings sowohl zu den Werten
 
und Führungsprinzipien als auch zum Talent-
 
und
Nachfolgeprozess geplant. Unterstützt werden Führungskräfte und Mitarbeitende durch einen Blended-
Learning-Ansatz, bestehend aus E-Learnings, Trainings und Fallstudien im Rahmen eines
Erfahrungsaustauschs. Künftig wird jährlich durch Follow-ups mithilfe des People Review Process (PRP) und
der runden Tische überprüft, dass beide Themen die beabsichtigte Wirkung
 
erzielen.
 
Werte und
Führungsprinzipien
 
93
Die generellen „Spielregeln“ des Arbeitens bei Vossloh
 
sind in einem Code of Conduct zusammengefasst,
den jeder einzelne Mitarbeitende mit Eintritt ins Unternehmen durch seine Unterschrift anerkennt. Die im
Code of Conduct niedergelegten Verhaltensgrundsätze
 
sind verbindliche Richtschnur und Maßstab für die
tägliche Arbeit aller Unternehmensangehörigen (siehe den Sachverhalt „Compliance“ auf den Seiten
 
98 ff.).
Ein großes Plus von Vossloh
 
– auch im Hinblick auf seine Attraktivität als Arbeitgeber – ist das umfassende
Angebot an Entwicklungsmaßnahmen für die Beschäftigten. Das Unternehmen fördert gezielt Talente,
 
indem
es bestrebt ist, ihnen attraktive Arbeitsplätze zu bieten. Nachwuchskräfte bekommen unter anderem die
Möglichkeit, übergreifend international, projektbezogen und digital zu arbeiten. Im Rahmen des jährlichen
Mitarbeitendengesprächs werden die jeweiligen Maßnahmen zur individuellen Förderung des Beschäftigten
auf Basis des betrieblichen Bedarfs vereinbart. Die passgenaue Umsetzung der Maßnahmen wird von den
Personalabteilungen eng begleitet und evaluiert. Zusätzlich setzen sich Führungskräfte und Mitarbeitende zu
einem Halbjahresgespräch zusammen, um den Erreichungsgrad der vereinbarten Ziele und
Entwicklungsmaßnahmen zu besprechen.
Während des Berichtszeitraums wurden im Zuge des People Review Process für Führungskräfte und
außertarifliche Mitarbeitende erstmals nicht nur Individualziele und Entwicklungsmaßnahmen vereinbart, also
„Was“, sondern auch „Wie“
 
diese Maßnahmen und Ziele im Sinne der Unternehmenswerte und
Führungsprinzipien erreicht werden sollen. Im Laufe des Jahres durchliefen diesen Prozess 90,5 % aller
Führungskräfte und außertariflichen Mitarbeitenden (Vorjahr:
 
80,7 %).
Die Vielzahl von Weiterbildungsmaßnahmen
 
für Vossloh
 
Mitarbeitende auf allen Kompetenzfeldern umfasst
externe und interne Trainingsmaßnahmen, zum Beispiel Workshops,
 
Mitarbeit in Projekten und Coachings
sowie zunehmend digitale Lernangebote. In der Fabrik der Zukunft von Vossloh
 
Fastening Systems in
Werdohl wurde im Berichtsjahr das
 
Qualifizierungsprogramm für noch nicht geschulte bestehende sowie für
neue Mitarbeitende fortgesetzt. Auch 2022 standen Trainings im Online-
 
und Blended-Learning-Format im
Fokus. Insgesamt nahmen 2.143 Mitarbeitende an 8.305 Veranstaltungen
 
teil – 8,5 % mehr als im Vorjahr.
 
Vossloh
 
fördert zudem eigene Initiativen von Mitarbeitenden zur Qualifizierung, beispielsweise ein
berufsbegleitendes Studium. So gewährt Vossloh
 
Fastening Systems Mitarbeitenden in China, die sich
weiterbilden, etwa vor Prüfungen einen zusätzlichen freien Tag zur besseren
 
Vorbereitung.
 
Darüber hinaus
gibt es das geschäftsfeldübergreifende LEAD!-Programm, mit dem Potenzialträger auf weiterführende
Aufgaben vorbereitet werden. Es war im Vorjahr
 
überarbeitet und an den neu erarbeiteten Werten
 
und
Führungsprinzipien ausgerichtet worden.
Die Vossloh
 
-Learning-Plattform (VLP) ist das digitale Umfeld für kontinuierliches Lernen („Learn“), Teilen
(„Share“) und Wachsen
 
(„Grow“) im Unternehmen. Die Plattform soll eine inspirierende und motivierende
Lernkultur schaffen, zu der alle Mitarbeitenden beitragen und von der auch alle profitieren können. Die VLP
zeigt beispielhaft, dass Lernen jeden Tag und
 
auf vielfältige Weise stattfindet. Die Lernangebote sind in die
Bereiche „onsite“, „tailormade“ und „digital learnings“ unterteilt, sodass je nach Lernbedarf schnell eine
passende Lösung gefunden werden kann. Die VLP steht allen Mitarbeitenden weltweit in deutscher,
englischer und französischer Sprache zur Verfügung
 
.
 
Aus-, Fort- und
Weiterbildung
94
Alternde Gesellschaften in den Industrieländern, Fachkräftemangel in vielen Teilen
 
der Welt, zunehmend
digitale Arbeitswelten, globaler Wettbewerb
 
um gut ausgebildete Ingenieure, veränderte Erwartungen der
jungen Generation an Arbeitgeber: Das sind nur einige der Herausforderungen im Bereich Human Resources,
denen sich Vossloh
 
zu stellen hat. Das Unternehmen legt deshalb großen Wert darauf, seinen
 
Beschäftigten
ein motivierendes Arbeitsumfeld zu bieten. Ein grünes Unternehmen in einer krisensicheren Branche zu sein,
ist wichtiger Bestandteil für die Aktivitäten im Bereich Employer-Branding.
Moderne IT-Ausstattung,
 
tägliches Obstangebot, kostenloses Mineralwasser, Überraschungsgeschenke zu
besonderen Anlässen (etwa Weihnachten,
 
Ostern, in den USA auch Thanksgiving), Sportgruppen oder
gemeinsame Unternehmungen der Belegschaft sind bei Vossloh
 
selbstverständliche Incentives für
Mitarbeitende.
 
Vossloh
 
praktiziert eine lebensphasenorientierte Personalpolitik. Das Thema „Vereinbarkeit
 
von Beruf und
Familie“ wird konstruktiv zwischen Arbeitnehmervertretern und Management diskutiert. Die deutschen
Vossloh
 
Gesellschaften sind nach dem Audit „Beruf und Familie“ zertifiziert.
 
Im März 2022 wurde in allen französischen Unternehmen des Vossloh
 
Konzerns ein sogenannter Sozialpakt
eingeführt, der für einen besseren Ausgleich zwischen beruflichen und privaten Belangen sorgen soll. Zu den
Richtlinien zählt etwa das Verbot,
 
E-Mails oder Telefonate außerhalb der regulären Arbeitszeiten
 
zu
verschicken oder zu führen. Eine Privilegierung genießen zudem Mitarbeiter, die ihre Angehörigen
 
selbst zu
Hause pflegen. Um die Work-Life-Balance noch
 
weiter zu verbessern, wurden für alle Standorte besondere
Homeoffice-Regelungen geschaffen oder Teilzeitarbeit
 
ermöglicht sowie für Eltern zusätzliche
Erleichterungen eingerichtet, um eine bessere Vereinbarkeit
 
von Familie und Beruf sicherzustellen. Alle
Regelungen müssen dabei im Einklang mit den Vorschriften
 
der jeweiligen Länder stehen.
Sachverhalte, die die Nachhaltigkeitsorientierung von Vossloh
 
weiter stärken, werden ebenfalls vom
Anreizsystem des Unternehmens erfasst. 2021 war – in enger Zusammenarbeit von Arbeitnehmervertretung
und Vorstand
 
– der in einigen Geschäftseinheiten bestehende kontinuierliche Verbesserungsprozess
 
(KVP)
zum konzernweiten Ideenprogramm Fit 4 Future umgestaltet worden. Dabei können alle Mitarbeitenden über
eine in vielen Sprachen verfügbare App Ideen einreichen und deren Umsetzung geschäftsfeldübergreifend
begleiten. Ausdrückliches Ziel ist es, den Einsatz von Material, Energie sowie Arbeitskraft und -zeit in allen
Bereichen des Unternehmens zu reduzieren und damit die Kosten zu senken. Die besten Projekte, die aus den
eingereichten Vorschlägen
 
entstehen, nehmen an einem jährlichen Wettbewerb
 
teil. Drei von einer Jury
ausgewählte Projekte werden mit dem Eduard-Vossloh
 
-Preis prämiert. Die Finalisten stellen ihre Ideen im
Rahmen des jährlichen Führungskräfte-Meetings „Leaders‘ Lounge“ vor.
 
Die Teilnehmer der Leaders‘
Lounge entscheiden über die Reihenfolge der Sieger. 2022 standen Projekte
 
aus Luxemburg, Deutschland und
Australien als Finalisten zur Wahl.
Insgesamt reichten die Mitarbeitenden beziehungsweise Teams
 
aller Geschäftsfelder im Berichtsjahr fast
1000 Ideen ein (Vorjahr:
 
über 650 Ideen), von denen knapp 300 bereits 2022 umgesetzt wurden. Für den nach
dem Firmengründer benannten Preis – bestehend aus einem Geldbetrag sowie Trainings-
 
und Teambuilding-
Angeboten – wurden zwölf Vorschläge
 
nominiert. Den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt ein
Team von Vossloh
 
Switch Systems aus Rumelange (Luxemburg).
 
Die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden erheben die Gesellschaften des Vossloh
 
Konzerns regelmäßig durch
Befragungen zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für
Verbesserungsmaßnahmen
 
und Veränderungen.
 
2022 gab es Befragungen der Mitarbeitenden unter anderem
bei Vossloh
 
Fastening Systems an den chinesischen Standorten (jeweils zu den Arbeitsbedingungen;
 
im
Anschluss wurden zahlreiche Vorschläge
 
direkt umgesetzt) und in Polen (mit Schwerpunkt auf
Onlineschulungen, deren Qualität als gut bewertet wurde). Aufgrund der positiven Bewertungen durch die
Auszubildenden in Deutschland erhielt Vossloh
 
erneut das Gütesiegel „Ausbildungsbetrieb 2022“. Im
Geschäftsbereich Customized Modules ist Vossloh
 
Nordic Switch Systems Vorreiter
 
in Sachen
Mitarbeitendenbefragungen, unter anderem mit regelmäßigen Erhebungen zur Arbeitsmotivation. Das
Vorgehen
 
soll ab 2023 von den anderen Einheiten des Geschäftsbereichs übernommen werden. Vossloh
 
Rail
Services geht
 
Motivierendes
Arbeitsumfeld
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
95
beim Thema Mitarbeiterzufriedenheit noch einen Schritt weiter: Zufriedene Beschäftigte, die weitere
Fachkräfte für Vossloh
 
werben, erhalten eine Prämie.
Grundsätzlich achtet Vossloh
 
auf Chancengleichheit der Geschlechter. Die 2021 überarbeitete Diversity-,
Gleichstellungs-
 
und Inklusionsrichtlinie bildet den konzernweiten Rahmen für verschiedene Initiativen in
diesem Bereich, etwa bei der Sensibilisierung von Führungskräften, bei der Auswahl von Mitarbeitenden für
High-Potential-Programme, bei der Besetzung offener Stellen oder im Rahmen der lebensphasenorientierten
Personalpolitik. Im Geschäftsbereich Customized Modules entfaltet die 2019 gestartete Initiative „All on
track“ trotz vorübergehender Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie Wirkung.
 
Befördert worden
war die Initiative durch die Tatsache, dass in Frankreich Firmen mit mehr als 50
 
Mitarbeitenden verpflichtet
sind, jährlich Kennzahlen zu veröffentlichen, die die berufliche Gleichstellung von Männern und Frauen
betreffen. In diesem Penicaud-Index erreichte Vossloh
 
Cogifer SA, Führungsgesellschaft des
Geschäftsbereichs Customized Modules, 2022 von 100 möglichen Punkten 87. Vossloh
 
Cogifer ist zudem
Partner der französischen Organisation Elles bougent, die Frauen ermutigt, wissenschaftlich-technische
Studiengänge zu wählen und eine Karriere in diesem Bereich anzustreben. In Deutschland ist das
Geschäftsfeld Rail Services Firmenpate für protechnicale e.V.,
 
einen Verein,
 
der gezielt junge Frauen im
technischen Bereich fördert.
Als global agierender Konzern fördert Vossloh
 
aktiv die Vielfalt seiner Belegschaft. Hier ging das
Unternehmen 2022 im Rahmen der konzernweiten Nachhaltigkeitsinitiative einen Schritt weiter: Es wurden
in jeder Geschäftseinheit Diversity-Beauftragte benannt. Sie fungieren nicht nur als Anlaufstelle, sondern
sollen auch entsprechende Projekte in ihren jeweiligen Geschäftseinheiten anstoßen oder umsetzen. Erste
Ideen und Best-Practice-Beispiele wurden beim Kick-off-Meeting der Beauftragten diskutiert.
 
Im Jahr 2022 beschäftigte Vossloh
 
quer über alle Hierarchieebenen Frauen und Männer aus 44 Nationen mit
unterschiedlichen Qualifikationen, Bildungsabschlüssen und Ausbildungswegen sowie unterschiedlicher
beruflicher Erfahrung und Betriebszugehörigkeitsdauer.
 
Die französischen Vossloh
 
Standorte beteiligen sich
an der landesweiten Initiative TREMPLIN (übersetzt: Sprungbrett; Abkürzung für TRansport EMPLoi
INnovation). Sie will den Fachkräftemangel in der Transport-
 
und Logistikbranche verringern, indem sie
Menschen mit Handicap zu einer Bewerbung ermuntert und sie fördert. Vossloh
 
Rail Services bietet im
Rahmen eines Nachwuchscampus Praktika und Ausbildungsplätze für sozial benachteiligte Jugendliche an.
Unter den Auszubildenden des Geschäftsfelds sind zudem mehrere Geflüchtete.
Die folgende Tabelle gibt einige wesentliche Kennzahlen im Personalbereich
 
wieder, die vor dem
Hintergrund von Vossloh
 
als weltweit produzierendem Industrieunternehmen zu sehen sind:
Personalstruktur
1
 
im Vossloh Konzern (zum 31.12.)
2022
2021
Anteil Frauen an der Gesamtbelegschaft (in %)
15,2
14,9
Altersstruktur der Beschäftigten (in %)
 
< 31 Jahre
16,1
16,5
 
31–50 Jahre
54,0
53,3
> 50 Jahre
29,9
30,2
Betriebszugehörigkeit der Beschäftigten (in %)
 
0–10 Jahre
60,8
59,2
 
11–20 Jahre
21,0
22,2
>
 
20 Jahre
18,2
18,6
Mitarbeitende nach Regionen (in %)
 
Deutschland
20,7
22,1
 
Frankreich
19,6
21,1
 
Übriges Europa
32,5
30,9
 
Asien
13,2
14,0
 
Amerika
7,7
6,6
 
Australien
6,3
5,3
1
 
Zahl der Mitarbeitenden auf Basis des tatsächlichen Personalbestands
 
(Headcounts).
 
Gleichstellung und
Inklusion
 
Diversity
 
96
Good Corporate Citizenship
Vossloh
 
versteht sich als „guter Bürger“. Als solcher engagiert sich das Unternehmen sozial und karitativ für
das Gemeinwesen an seinen jeweiligen Standorten.
Im Bereich „Good Corporate Citizenship“ hat Vossloh
 
im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse das Thema
„gesellschaftliches Engagement“ als nachhaltigkeitsrelevant identifiziert. Ziel war es, im Laufe des Jahres
2022 ein konzernweites Corporate-Volunteering
 
-Programm einzurichten.
Soziale Belange liegen bei Vossloh
 
bislang im Verantwortungsbereich
 
der operativen Einheiten, sodass bisher
kein konzernweites Konzept bestand. Auch wurden die Beiträge, die die einzelnen Unternehmenseinheiten für
das Gemeinwesen an den verschiedenen Standorten leisten, nicht systematisch erfasst. In einem ersten Schritt
wurde 2022 das Corporate-Volunteering
 
-Programm „Stronger Together – Responsible. Caring. Generous.“
entwickelt. Es soll die Vision und die Werte
 
von Vossloh
 
unterstützen, indem die Mitarbeitenden zur
Übernahme von Verantwortung
 
für die Gemeinden und das soziale Umfeld ermutigt werden. Für ihr
Engagement sollen sie bis zu einen (bezahlten) Arbeitstag jährlich aufwenden können.
Um konzernweit einheitliche Vorgaben
 
herauszuarbeiten, wurde zunächst ein Überblick über die bisherigen
vielfältigen Aktivitäten der Vossloh
 
Einheiten erstellt und das Ergebnis dann mit Modellen anderer
Unternehmen verglichen und analysiert. Als professioneller Partner für die konkrete Gestaltung und
Umsetzung wurde die international renommierte Wirtschaftshochschule
 
ESCP Berlin an Bord geholt. Nach
finaler Prüfung im Frühjahr 2023 soll das Programm im Laufe des Jahres konzernweit eingeführt werden.
Traditionell unterstützen einzelne Vossloh
 
Gesellschaften in unterschiedlichen Formen die Zivilgesellschaften
an ihren jeweiligen Standorten. So erhalten etwa Vereine,
 
Sozial- und Kultureinrichtungen oder
Organisationen zur Unterstützung benachteiligter Menschen Geld- und Sachspenden. Viele
 
Vossloh
 
Einheiten
stellen Mitarbeitende für ehrenamtliche Tätigkeiten im öffentlichen Interesse frei, zum Beispiel für den
Feuerwehrdienst, die Mitwirkung in Gemeinderäten oder für Verbandsarbeit.
 
Der Geschäftsbereich Lifecycle
Solutions ermöglicht seinen Mitarbeitenden schon ein stärkeres Engagement im sozialen, sportlichen,
kulturellen oder Umweltbereich, indem er Geldbeträge bereitstellt, die an gemeinnützige Organisationen
vergeben werden können. Bei der australischen Tochtergesellschaft
 
Austrak gibt es bereits einen bezahlten
Abwesenheitstag, um für eine Wohltätigkeitsorganisation
 
eigener Wahl zu arbeiten.
 
Gesellschaftliches
Engagement
 
97
Nachhaltige Lieferketten und Arbeitsprozesse
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, über das eigene Werkstor
 
hinauszublicken. Es geht um das Management
der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen über
ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Beschaffung von Rohstoffen über Verarbeitungs
 
-
 
und
Herstellungsprozesse sowie den Einsatz der Produkte und Dienstleistungen bis zu ihrer Entsorgung
beziehungsweise ihrem Recycling.
Vossloh
 
wird auf diese Aspekte zukünftig ein noch stärkeres Augenmerk richten: Im Rahmen der
Nachhaltigkeitsinitiativen hat sich der Konzern freiwillig zu einer verantwortungsvollen Beschaffung
verpflichtet. Der Vorstand
 
der Vossloh
 
AG bekennt sich zum Grundprinzip höchster Umwelt-, Sozial- und
Governancestandards bei Beschaffungsentscheidungen und hat im Dezember 2022 auf der
Unternehmenswebseite www.vossloh.com das Responsible
 
Sourcing Commitment veröffentlicht (siehe
Rubrik „Investor Relations“ > „Nachhaltigkeit“ > „Nachhaltige Lieferketten und Arbeitsprozesse“).
Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse
 
2021 wurde der Bereich „Nachhaltige Lieferketten und
Arbeitsprozesse“ (Sustainable Supply Chains and Operations) als eines von sieben Fokusthemen identifiziert.
Als Ziel wurde definiert, Nachhaltigkeit in der Lieferkette auszubauen und bis 2025 den Anteil des nachhaltig
eingekauften strategischen Beschaffungsvolumens auf 90 % zu steigern. Im Rahmen eines Responsible-
Sourcing-Management-Systems ist vorgesehen, dass ab 2023 im Einkauf Nachhaltigkeitskriterien definiert
und etabliert, eine kriterienbasierte Risikoprüfung von Lieferanten durchgeführt und Lieferanten auf einen
konzernweit geltenden Code of Conduct verpflichtet werden.
 
Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Vossloh
 
Konzern ein Managementsystem zur Steuerung eines nachhaltigen
Einkaufs erarbeitet und eingerichtet. Dabei wurden in einem umfassenden Prozess und in Zusammenarbeit
mit einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auch relevante Nachhaltigkeitsrisiken
 
ermittelt,
 
und
ihre Relevanz für Vossloh
 
in bestehenden Lieferketten wurde geprüft.
Dieses
 
Responsible-Sourcing-Management-System soll sicherstellen, dass im Zuge der Beauftragung von
und während der Zusammenarbeit mit Lieferanten Nachhaltigkeitskriterien eine wesentliche
Berücksichtigung finden. Vossloh
 
wird ab 2023 von strategischen Lieferanten Auskunft über eingerichtete
Maßnahmen und Prozesse zur Sicherstellung von Umwelt-, Sozial- und Governancestandards verlangen. Auf
Basis dieser Selbstauskunft nebst entsprechenden Nachweisen sollen die Einkaufsabteilungen von Vossloh
ein Nachhaltigkeitsprofil der Lieferanten erstellen. Vossloh
 
erwartet, dass seine Lieferanten im Rahmen ihrer
Aktivitäten Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert einräumen und interne Maßnahmen zu deren
Sicherstellung einrichten. Ferner sollen Lieferanten, um Vossloh
 
zu beliefern, grundsätzlich einem
Mindestmaß an Nachhaltigkeit genügen.
Zudem wirkt Vossloh
 
in der Zusammenarbeit mit Lieferanten auf eine kontinuierliche Verbesserung
 
von
Umwelt- und Sozialbedingungen, insbesondere Arbeitsstandards, sowie im Bereich Good Governance hin.
Bestehende und neue strategische Lieferanten werden aufgefordert, den Vossloh
 
Verhaltenskodex
 
für
Geschäftspartner anzuerkennen, der ab 2023 in überarbeiteter Form weltweit für strategische Lieferanten
verpflichtend ist. Er definiert wesentliche und verbindliche Regeln zu nachhaltigem Handeln für Vossloh
Geschäftspartner, an denen sich auch das Unternehmen selbst ausrichtet: Einhaltung geltender Gesetze,
insbesondere Achtung weltweit geltender Menschen- und Arbeitnehmerrechte, Verbot
 
von Kinder- und
Zwangsarbeit, Gesundheits-
 
und Sicherheitsstandards, Umweltschutz, Transparenz in der Lieferkette sowie
verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien genauso wie Verbot
 
von Korruption und Bestechung und
Einhaltung von Gesetzen zur Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs.
 
Ein besonderer Schwerpunkt der nachhaltigen Beschaffung liegt auf dem Verbot
 
des Bezugs von sogenannten
Konfliktmineralien (3TG).
 
Das Unternehmen hat dazu 2022 auf seiner Webseite
 
www.vossloh.com ein
entsprechendes Statement veröffentlicht (siehe Rubrik „Investor Relations“ > „Nachhaltigkeit“ >
„Nachhaltige Lieferketten und Arbeitsprozesse“). Vossloh
 
selbst verwendet für die Herstellung seiner
Produkte oder die Erbringung seiner Dienstleistungen wissentlich keine 3TG-Mineralien (also Zinn, Tantal,
Wolfram oder Gold),
 
Verantwortungsvolle
Beschaffung
 
98
die aus Konflikt- und Hochrisikogebieten (CAHRAs) stammen und deren Erwerb direkt oder indirekt
bewaffnete Konflikte finanzieren oder anderweitig begünstigen könnte. Die Sicherstellung des Bezugsverbots
solcher Rohstoffe ist Gegenstand des Lieferantenauswahlprozesses bei Vossloh
 
und Teil der Verpflichtungen
der Lieferanten im Verhaltenskodex
 
für Geschäftspartner.
Die Einhaltung der anerkannten Pflichten soll ab 2023 im Rahmen von regelmäßigen Audits auf Grundlage
des ermittelten Risikoprofils und unter Berücksichtigung länderspezifischer Risiken des liefernden
Produktionsstandorts geprüft werden. Erfüllt ein Geschäftspartner die an ihn gerichteten Erwartungen nicht,
beabsichtigt Vossloh
 
grundsätzlich auf Verbesserungen
 
hinzuwirken. Bei schwerwiegenden Verstößen
 
gegen
die Verpflichtungen
 
aus dem Vossloh
 
Verhaltenskodex
 
für Geschäftspartner oder der wiederholten fehlenden
Bereitschaft, angemessene Abhilfemaßnahmen nachzuweisen, kann unter anderem die Geschäftsbeziehung
beendigt werden.
Mitarbeitende, Geschäftspartner und Dritte können sich bei Hinweisen auf mögliche Verletzungen
 
des
Verhaltenskodex
 
es für Geschäftspartner an die zuständigen internen Stellen bei Vossloh
 
oder an die
Compliance-Ombudspersonen wenden.
Unternehmensethik und Menschenrechte
Im Folgenden werden die nichtfinanziellen Themen und Aspekte Corporate Governance, Compliance,
insbesondere Bekämpfung von Korruption und Bestechung, kartellrechtskonformes Verhalten
 
sowie Achtung
der Menschenrechte erläutert. Allen vorgenannten Punkten sind Verantwortung
 
und Risikominimierung
gemein.
Vossloh
 
trägt als global tätiges Unternehmen mit einer 140-jährigen Tradition gesellschaftliche
Verantwortung
 
gegenüber Kunden, Mitarbeitenden, Partnern, Kapitalgebern und der Öffentlichkeit. Aus
dieser Verantwortung
 
leitet Vossloh
 
den Anspruch ab, dass sich das Unternehmen und seine Mitarbeitenden
jederzeit und überall an geltende Gesetze halten, ethische Grundwerte respektieren und vorbildlich handeln.
Dieser Anspruch ist im Vossloh
 
Code of Conduct schriftlich fixiert. Der Code of Conduct, den alle
Mitarbeitenden beim Eintritt ins Unternehmen unterzeichnen, soll ihnen helfen, dieser Verantwortung
 
gerecht
zu werden.
Als deutsche Aktiengesellschaft besitzt die Vossloh
 
AG eine dualistische Leitungs- und
Überwachungsstruktur, die sich in den beiden Organen Vorstand
 
und Aufsichtsrat widerspiegelt. Beide
Organe sind dem Wohl
 
des Unternehmens und den Interessen der Aktionäre verpflichtet. Die
Hauptversammlung als drittes Organ ist für wesentliche Grundsatzentscheidungen der Gesellschaft zuständig
(siehe zu diesem Abschnitt den Corporate-Governance-Bericht auf den Seiten 28 ff.).
Die Vermeidung
 
von Gesetzesverstößen aller Art, insbesondere von Korruption und wettbewerbswidrigem
Verhalten,
 
ist ein zentrales Anliegen des Vorstands
 
für die gesamte Vossloh
 
Gruppe. Der Vorstand
 
hat dies
auch unmissverständlich in seinem Compliance Commitment zusammengefasst, in dem es unter anderem
heißt: „Die Einhaltung von Recht und Gesetz hat absoluten Vorrang
 
vor dem Abschluss eines Geschäfts oder
dem Erreichen interner Zielvorgaben. Eher verzichten wir auf einen Auftrag, als Gesetze zu verletzen.
Verstöße
 
gegen Gesetze und unsere internen Richtlinien werden nicht toleriert und führen zu Sanktionen
(Zero Tolerance).“ (Siehe www.vossloh.com
 
>„Investor Relations“ > „Corporate Governance“ >
„Compliance“).
 
Innerhalb des Vorstands
 
führt der Chief Executive Officer (CEO) den Bereich Compliance.
Der Vorstand
 
hat für den Vossloh
 
Konzern ein Compliance-Management-System eingerichtet. Eine
„Geschäftsordnung Compliance für den Vossloh
 
Konzern“ regelt die Compliance-Organisation, die
Aufgabenverteilung auf die Funktionsträger und die Berichtspflichten auf allen Unternehmensebenen. Die
Compliance-Organisation besteht aus dem Chief Compliance Officer (unterstützt durch
 
ein Compliance-
Office), dem Group Compliance Committee auf Ebene der Vossloh
 
AG, Compliance Officern und
Compliance Committees in den Geschäftsfeldern sowie Local Compliance Officern in den operativen
Gesellschaften.
 
Good Corporate
Governance
 
Compliance mit
gesetzlichen und
regulatorischen
Vorgaben
 
99
Das Compliance-Management-System ist darauf ausgerichtet, Risiken für Compliance-Verstöße
 
zu erkennen
und sie durch geeignete Maßnahmen zu minimieren, um damit Schäden und Haftungsrisiken von Vossloh
 
und
den Unternehmensangehörigen abzuwenden. Im Rahmen einer im Jahr 2016 mit externer Unterstützung
durchgeführten
 
und zuletzt 2021 aktualisierten Risikobestandsaufnahme wurden Bestechung im
geschäftlichen Verkehr
 
sowie Verstöße
 
gegen Wettbewerbsrecht als zentrale Compliance
 
-Risiken
identifiziert. Dies betrifft insbesondere den Vertrieb
 
und alle vertriebsunterstützenden Aktivitäten unter
Einbeziehung von Intermediären. Das Compliance-Management-System greift diese Risiken auf und
minimiert sie durch geeignete Prozesse und Maßnahmen.
Basis des Compliance-Management-Systems von Vossloh
 
ist seit dem Jahr 2007 der Vossloh
 
Code of
Conduct (Verhaltenskodex).
 
Dieses Regelwerk konkretisiert und präzisiert die Werte
 
von Integrität und
integrem Geschäftsgebaren und fasst sie in klare und einfache Regeln und Prinzipien. Er liegt gegenwärtig in
15 Sprachen vor und ist für alle Unternehmensangehörigen verbindlich. Er wurde zuletzt 2016 umfassend
überarbeitet und weiterentwickelt. Es bestehen zudem Richtlinien zur Korruptionsprävention, zu
kartellrechtskonformem Verhalten
 
und zur Einschaltung von Intermediären sowie eine Datenschutzrichtlinie,
eine Exportkontrollrichtlinie und eine Insider-Richtlinie (für weitere Informationen zu Compliance bei
Vossloh
 
siehe www.vossloh.com > „Investor Relations“ > „Corporate Governance“ > „Compliance“).
Compliance im Rahmen der geschäftlichen Aktivitäten ist Gegenstand regelmäßiger Präsenzschulungen in
allen Vossloh
 
Gesellschaften. Der Schulungsbedarf und die Teilnehmer werden
 
auf Basis des Vossloh
Compliance-Schulungskonzepts von den Compliance Officern der Geschäftsfelder und den Local Compliance
Officern ermittelt und festgelegt. Das Compliance Office unter Leitung des Chief Compliance Officers hält
durchgeführte Präsenzschulungen zentral nach. 2022 richtete Vossloh
 
weltweit Compliance-Schulungen mit
insgesamt 1.283 Teilnehmern aus (2021: 723).
Compliance-Schulungen finden zudem in Form eines 2021 grundlegend aktualisierten E-Learnings statt. Das
Basismodul „Code of Conduct – Compliance-Grundlagen“ richtet sich an alle Mitarbeitenden mit
Computerarbeitsplatz. Daneben gibt es zwei Module zu den Schwerpunkten Wettbewerbsrecht
 
und
Korruptionsprävention für sämtliche Führungskräfte und Mitarbeitende mit Außenkontakt. An den gleichen
Adressatenkreis wendet sich das „Auffrischungs“-Modul zu Korruptionsprävention, Wettbewerbsrecht
 
und
Außenwirtschaftsrecht. Alle neuen Mitarbeitenden durchlaufen sukzessive das E-Learning-Programm. Die
Local Compliance Officer halten die Teilnahme
 
systematisch nach und mahnen sie bei Bedarf an. Die
Schulungsquote lag zum Stichtag 31. Dezember 2022 bei 96,3 % (2021: 95,0 %).
Um die Einhaltung der Vorgaben
 
des Compliance-Management-Systems in den einzelnen operativen
Einheiten zu überprüfen, werden – zumeist mit Unterstützung externer Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
 
Compliance-Audits durchgeführt. Sie erfolgen sowohl anlassbezogen als auch verdachtsunabhängig. 2022
wurden drei anlassunabhängige Compliance-Audits durchgeführt; davon wurde eine im Jahr 2022 begonnene
Prüfung erst 2023 abgeschlossen. Ferner werden Compliance-Themen auch im Rahmen der Internen Revision
mitgeprüft. Das Unternehmen lässt sein Compliance-Management-System darüber hinaus regelmäßig durch
externe Experten überprüfen und sich Empfehlungen für eine Weiterentwicklung
 
und Verbesserung
 
geben.
Die bislang letzte umfassende Überprüfung erfolgte im Jahr 2017; der Prüfungsbericht ist auf der Internetseite
www.vossloh.com > „Investor Relations“ > „Corporate
 
Governance“> „Compliance“ veröffentlicht. Soweit
Feststellungen und Empfehlungen für die Compliance-Arbeit ausgesprochen wurden, wurden und werden sie
im Zuge der kontinuierlichen Weiterentwicklung
 
und Verbesserung
 
des Compliance-Management-Systems
umgesetzt. Im Jahr 2018 hatte Vossloh
 
zudem mit externer Unterstützung eine Bestandsaufnahme und eine
Umfrage unter
 
Führungskräften und Mitarbeitenden im Konzern durchgeführt, die insbesondere die
Wirksamkeit des eingerichteten Compliance-Management-Systems bestätigt hatten. Im Geschäftsjahr 2021
wurde mit Unterstützung einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eine erneute konzernweite Compliance-
Risikobestandsaufnahme durchgeführt. Gegenstand dieser Risikobestandsaufnahme war die konzernweite
Ermittlung der Compliance-Risiken des Vossloh
 
Konzerns in den Bereichen Kartellrecht,
Korruptionsbekämpfung sowie Exportkontrolle unter Berücksichtigung bestehender Compliance-Regeln und
-Maßnahmen (siehe hierzu auch den Abschnitt „Rechtliche Risiken und Chancen“
 
auf der Seite 70). Die
Angemessenheit des bestehenden Compliance-Management-Systems konnte dadurch insgesamt weiterhin
bestätigt werden. Ferner führen das
 
doc1p55i1 doc1p45i3 doc1p55i1 doc1p45i1 doc1p55i1 doc1p45i1
100
Compliance Office und das Corporate Controlling jährlich Risikodialoge mit ausgewählten Gesellschaften
des Vossloh
 
Konzerns durch, um die Wirksamkeit des Compliance-Management-Systems mit Blick auf die
Erfassung wesentlicher Risiken zu prüfen; im Jahr 2022 fanden zwei Risikodialoge statt.
 
In Zusammenarbeit mit einer international agierenden Rechtsanwaltskanzlei hat Vossloh
 
eine Whistleblower-
Hotline eingerichtet. Neben der Möglichkeit der direkten Ansprache der Compliance Officer haben
Unternehmensangehörige sowie externe Hinweisgeber auf diesem Weg
 
die Möglichkeit, in ihrer
Muttersprache einem unabhängigen, außenstehenden Ansprechpartner (Ombudsperson) Hinweise auf ein
mögliches Fehlverhalten zu geben. Die Whistleblower-Hotline ist derzeit für 24 Länder eingerichtet, sodass
die wesentlichen Regionen und die im Vossloh
 
Konzern gesprochenen Sprachen weitgehend abgedeckt
werden. 2022 wurden die Ombudspersonen zweimal kontaktiert (2021: dreimal). Sämtliche daraus folgenden
Ermittlungen hinsichtlich möglicher Compliance-Verstöße
 
wurden abgeschlossen.
Vossloh
 
hat ferner besondere Vorkehrungen
 
getroffen, um die Beachtung außenwirtschaftsrechtlicher
Vorschriften,
 
insbesondere des Exportkontroll-
 
und des Embargorechts, sicherzustellen. Über die
Selbstverständlichkeit hinaus, dass anwendbare Rechtsvorschriften zu beachten sind, teilt Vossloh
 
die mit
dem Außenwirtschaftsrecht verfolgten sicherheitspolitischen Ziele, insbesondere die Stärkung internationaler
Friedensbemühungen sowie die Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Eine gruppenweit gültige
Exportkontrollrichtlinie schafft auf Basis des geltenden Rechts für den gesamten Vossloh
 
Konzern und alle
Vossloh
 
Mitarbeitenden einen verbindlichen Rahmen, um die Einhaltung der jeweils anwendbaren rechtlichen
Vorgaben
 
sicherzustellen. Die Rahmenvorgaben dieser Richtlinie werden durch weitergehende Vorschriften
in Gestalt von Arbeits- und Organisationsanweisungen oder Prozessbeschreibungen ergänzt. Gemäß der
Richtlinie ernennt jede operativ tätige Einheit einen Ausfuhrverantwortlichen und einen Trade Compliance
Officer (TCO). In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Personalabteilungen entwickeln sie
Schulungskonzepte und sorgen dafür, dass alle Mitarbeitenden, die in
 
außenwirtschaftlich relevanten
Bereichen tätig sind, entsprechend geschult werden. Das zentrale Compliance-E-Learning-Tool
 
von Vossloh
enthält zudem das Modul „Außenwirtschaftsrecht“.
Der Vossloh
 
Konzern erwartet auch von seinen Lieferanten und Dienstleistern ein regelkonformes Handeln
und Verhalten,
 
das Recht und Gesetz entspricht. Dies wird im Einzelfall sowie anlassbezogen geprüft und
kontrolliert. Für die Zusammenarbeit mit Handelsvertretern, Agenten, Distributoren und Beratern im
Vertriebsbereich
 
gilt konzernweit verbindlich die „Richtlinie zur Einschaltung von Intermediären“. Deren
Ziel ist es, dem Risiko unlauterer Praktiken durch beauftragte Dritte vorzubeugen und die Risiken für das
Unternehmen und seine Unternehmensangehörigen zu minimieren.
Als Bestandteil seines Compliance-Management-Systems führt Vossloh
 
ein gruppenweites Verbandsregister,
das alle Unternehmens-
 
und privaten Mitgliedschaften in Industrieverbänden erfasst. Die wichtigsten
Mitgliedschaften der Vossloh
 
AG sind:
Verband
 
der Bahnindustrie in Deutschland e.V.
 
(VDB)
Union des Industries Ferroviaires Européennes (UNIFE), Verband
 
der europäischen Eisenbahnindustrie
Deutsches Verkehrsforum
Institut für Bahntechnik GmbH (IfB)
Allianz pro Schiene e.V.
Verband
 
Deutscher Verkehrsunternehmen
 
e.V.
 
(VDV)
Vossloh
 
tätigt keine Spenden an politische Parteien oder ähnliche Institutionen.
Der Vossloh
 
Konzern ist bestrebt, in seinem unternehmerischen Handeln die international anerkannten
Menschenrechte zu achten, und hat dies unter Punkt 10 („Schutz von Menschen- und Arbeitnehmerrechten“)
im Vossloh
 
Code of Conduct verbindlich für alle Mitarbeitenden kodifiziert. Der Code of Conduct ist auf der
Unternehmenswebseite www.vossloh.com >
 
„Investor Relations“ > „Corporate Governance“ > „Compliance“
öffentlich zugänglich. Risiken, die aus Verstößen
 
gegen Menschenrechte resultieren können, werden im
Abschnitt „Nichtfinanzielle Risiken und Chancen“ auf Seite 70 erfasst.
 
Achtung der
Menschen- und
Arbeitnehmerrechte
 
doc1p49i0 doc1p45i3 doc1p67i2 doc1p67i1 doc1p49i0 doc1p67i2
101
Um das Risiko von Kinderarbeit zu minimieren, beschäftigt Vossloh
 
generell keine Arbeitnehmer unter 14
beziehungsweise 15 Jahren (je nach gesetzlicher Festlegung in den einzelnen Ländern). Zudem liegt der
Großteil der Produktionsstätten von Vossloh
 
in Europa. Bei Mitarbeitenden unter 18 Jahren handelt es sich in
der Regel um Auszubildende. Die für sie verantwortlichen Ausbilder stehen in der Pflicht, alle einschlägigen
Gesetze und Vorschriften
 
des Arbeitsrechts und Arbeitsschutzes einzuhalten. Für Hinweise auf ein mögliches
Fehlverhalten steht die Whistleblower-Hotline zur Verfügung.
 
Im Geschäftsjahr 2022 wurden keine Hinweise
zu einer Ver
 
letzung von Menschenrechten gemeldet (2021: ebenfalls keine Hinweise).
Bedeutende Kooperationsverträge neueren Datums, beispielsweise Joint-Venture
 
-Verträge,
 
schließen in der
Regel den Vossloh
 
Code of Conduct und damit auch dessen Aussagen zu Menschenrechten als bindende
Verhaltensrichtlinie
 
ein. Gleiches gilt für die Verträge
 
mit Intermediären (zum Beispiel Handelsvertretern
 
und
Distributoren).
Die verschiedenen Vossloh
 
Gesellschaften unterziehen ihre Lieferanten und Intermediäre vor dem ersten
Vertragsabschluss
 
intensiven Eingangsprüfungen. Hier ergab sich bislang keine Veranlassung
 
für Prüfungen
auf die Einhaltung von Menschenrechten.
Die Beachtung der lokalen gesetzlichen Regelungen und Standards (beispielsweise Mindestlohn oder
arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen) ist Bestandteil der Compliance-Verpflichtung.
 
Europa- und
Konzernbetriebsrat, Vorstand
 
und Corporate Human Resources (HR) tauschen sich bei Vossloh
 
regelmäßig
aus, um den Informationsfluss sicherzustellen, Verbesserungsmöglichkeiten
 
zu diskutieren sowie gemeinsam
neue Themen aufzugreifen und in Projekten zu bearbeiten.
Der Schutz personenbezogener Daten ist Vossloh
 
ein wichtiges Anliegen. Das Unternehmen hat im Einklang
mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sein Datenschutzmanagementsystem
überarbeitet und die Organisation den neuen rechtlichen Erfordernissen angepasst. Die geltende
Datenschutzrichtlinie ist für alle Vossloh
 
Gesellschaften und alle Mitarbeitenden weltweit verbindlich, auch
außerhalb der Europäischen Union. Die Einhaltung der Vossloh
 
Datenschutzrichtlinie wird durch bestellte
Datenschutzbeauftragte und Datenschutzkoordinatoren sowie ein regelmäßig tagendes Datenschutzkomitee
auf Ebene der Vossloh
 
AG überwacht.
UN Global Compact und Umsetzung seiner zehn Prinzipien
Vossloh
 
ist Mitglied im United Nations (UN) Global Compact. Durch die Unterstützung der Prinzipien des
UN Global Compact unterstreicht das Unternehmen seinen Beitrag zur Erreichung der globalen
Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) bis zum Jahr 2030. Der Konzern fokussiert sich
mit seinem Engagement auf 6 der insgesamt 17 SDGs:
SDG 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung
befähigen
SDG 6: Verfügbarkeit
 
und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und
 
Sanitärversorgung für alle
gewährleisten
SDG 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive
Vollbeschäftigung
 
und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
SDG 9: Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige
 
Industrialisierung
fördern und Innovationen unterstützen
SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
SDG 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen
ergreifen
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Selbstverpflichtungen,
 
Leitbilder und Managementsysteme,
die dem Konzern helfen, die Prinzipien des UN Global Compact in seine Geschäftsprozesse zu integrieren:
 
Datenschutz und
Schutz der
Privatsphäre
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
102
Prinzip
Leitbilder, Richtlinien und
Managementsysteme von Vossloh
Abschnitt der nichtfinanziellen
Konzernerklärung
Menschenrechte
1.
Unternehmen sollen den Schutz der
internationalen Menschenrechte
unterstützen und achten.
- Vossloh Code of Conduct
- Konzernweite Arbeitsschutzpolitik
- Konzernweites
Reisesicherheitsmanagement
- Betriebliches Gesundheits-
management der Vossloh Gesellschaften
- Konzernweite Datenschutzrichtlinie
gemäß DSGVO
- Werte und Führungsprinzipien
 
- Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz
- Achtung der Menschen-
 
und
Arbeitnehmerrechte
- Compliance mit gesetzlichen und
regulatorischen Vorgaben
2.
Unternehmen sollen sicherstellen,
dass sie sich nicht an
Menschenrechtsverletzungen
mitschuldig machen.
Arbeitsnormen
3.
Unternehmen sollen die
Vereinigungsfreiheit und die
wirksame Anerkennung des Rechts
auf Kollektivverhandlungen wahren.
- Vossloh Code of Conduct
- Corporate Compliance Commitment
- Konzernweites Compliance-
Management-System
- Konzernweite Diversity-,
Gleichstellungs- und Inklusionsrichtlinie
- Initiative „All on track“ im
Geschäftsbereich Customized Modules
- Werte und Führungsprinzipien
 
- Compliance mit gesetzlichen und
regulatorischen Vorgaben
- Achtung der Menschen-
 
und
Arbeitnehmerrechte
- Gleichstellung und Inklusion
- Diversity
4.
Unternehmen sollen für die
Beseitigung aller Formen von
Zwangsarbeit eintreten.
5.
Unternehmen sollen für die
Abschaffung von Kinderarbeit
eintreten.
6.
Unternehmen sollen für die
Beseitigung von Diskriminierung bei
Anstellung und Erwerbstätigkeit
eintreten.
Umweltschutz
7.
Unternehmen sollen im Umgang mit
Umweltproblemen dem
Vorsorgeprinzip
 
folgen.
- Vossloh Code of Conduct
- Konzernweites
Umweltmanagementsystem
- Abfall- und Gefahrstoffmanagement
der Vossloh Gesellschaften
- Qualitätsmanagement der Vossloh
Gesellschaften
- Umwelt- und Klimaschutz
- Ökologische Gestaltung von Produkten
und Dienstleistungen
- Verantwortungsvolle Beschaffung
8.
Unternehmen sollen Initiativen
ergreifen, um größeres
Umweltbewusstsein zu fördern.
9.
Unternehmen sollen die Entwicklung
und Verbreitung umweltfreundlicher
Technologien beschleunigen.
Korruptionsprävention
10.
Unternehmen sollen gegen alle Arten
der Korruption eintreten,
einschließlich Erpressung und
Bestechung.
- Vossloh Code of Conduct
- Corporate Compliance Commitment
- Konzernweites Compliance-
Management-System
- Konzernweite Embargo- und
Exportkontrollrichtlinie
- Konzernweite Richtlinie zur
Einschaltung von Intermediären
- Werte und Führungsprinzipien
 
- Compliance mit gesetzlichen und
regulatorischen Vorgaben
 
doc1p49i0 doc1p45i4 doc1p45i1
103
EU-Taxonomie
 
und ihre Umsetzung bei Vossloh
 
Mit ihrer europaweiten Klimaschutzinitiative “Green Deal” zielt die EU-Kommission darauf ab, den
Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtscha
 
ft sowie
Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Ein zentraler Bestandteil davon ist die EU-
Taxonomieverordnung, ein Klassifizierungssystem
 
zur Definition ökologisch nachhaltiger
Wirtschaftsaktivitäten. Die Verordnung,
 
die am 12. Juli 2020 in Kraft getreten ist, definiert sechs
Umweltziele:
1.
 
Klimaschutz
2.
 
Anpassung an den Klimawandel
3.
 
Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser
 
-
 
und Meeresressourcen
4.
 
Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
5.
 
Vermeidung
 
und Verminderung
 
der Umweltverschmutzung
6.
 
Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme
Bisher wurden konkrete Kriterien nur für die ersten beiden Umweltziele definiert. Die verbleibenden
Kriterien für die Umweltziele drei bis sechs werden aktuell noch erarbeitet und daher voraussichtlich für die
Berichterstattung der kommenden Jahre relevant werden.
 
Gemäß den Vorgaben
 
der EU-Taxonomie sind Wirtschaftstätigkeiten
 
ökologisch nachhaltig, wenn sie
einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung eines oder mehrerer der sechs genannten Umweltziele leisten
(Substantial Contribution),
die Erreichung der fünf weiteren EU-Umweltziele nicht erheblich beeinträchtigen (do no significant
harm, DNSH) und
Mindestvorschriften für Arbeitssicherheit und Menschenrechte einhalten (Minimum Safeguards,
Mindestschutz).
Ob eine Wirtschaftstätigkeit die ersten beiden Punkte erfüllt, wird anhand von technischen
Bewertungskriterien ermittelt. Sie liegen aktuell nur für die ersten beiden EU-Umweltziele vor.
 
Somit sind für
das Geschäftsjahr 2022 nur zu diesen beiden Zielen Angaben zu machen.
Die Regelungen differenzieren zwischen taxonomiefähigen (eligible) und taxonomiekonformen (aligned)
Aktivitäten. Lassen sich Aktivitäten den Taxonomiekriterien
 
zuordnen, sind sie taxonomiefähig, unabhängig
davon, ob die technischen Bewertungskriterien erfüllt werden. Aktivitäten sind taxonomiekonform, wenn die
taxonomiefähigen Aktivitäten die Kriterien auch erfüllen.
Gemäß der EU-Taxonomieverordnung berichtet
 
Vossloh
 
nachfolgend über den Anteil der Umsatzerlöse, der
Investitionsausgaben (CapEx) und der Betriebsausgaben (OpEx) von taxonomiefähigen und
nichttaxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten.
Die Berichterstattung für das Geschäftsjahr 2022 erfolgt gemäß Taxonomie
 
verordnung in der Fassung vom
18. Juni 2020 und der technischen Bewertungskriterien des delegierten Rechtsakts zur Taxonomie-
Verordnung
 
vom 4. Juni 2021. Die darin enthaltenen Formulierungen unterliegen noch
Auslegungsunsicherheiten. Im Folgenden ist die Interpretation von Vossloh
 
dargestellt.
 
Die Geschäftsaktivitäten von Vossloh
 
wurden 2021 zunächst im Rahmen einer initialen Sortierung den
relevanten Taxonomiekriterien zugeordnet.
 
Daraufhin wurden Interviews und Workshops
 
mit den jeweiligen
Ansprechpartnern und Experten aus den Fachbereichen der Geschäftsfelder sowie wesentlicher
Konzerngesellschaften durchgeführt. Ziel der Gespräche war es, die dortigen Geschäftsaktivitäten zu
analysieren und zu prüfen, ob entsprechende Taxonomiekriterien
 
für die Geschäftsaktivitäten tatsächlich
erfüllt wurden (Alignment-Prüfung).
 
doc1p45i4 doc1p45i3 doc1p45i3
104
Die Analyse aller Aktivitäten der Geschäftsbereiche Core Components, Customized Modules und Lifecycle
Solutions ergab, dass sämtliche Geschäftstätigkeiten von Vossloh
 
der Kategorie
„Schienenverkehrsinfrastruktur“ (Abschnitt 6.14. des delegierten Rechtsakts zur Taxonomieverordnung
 
vom
4. Juni 2021) zugeordnet werden können. Gemäß der Verordnung
 
umfasst diese Kategorie unter anderem den
Bau, die Modernisierung, den Betrieb und die Wartung
 
von Bahnverkehrsstrecken. Der Großteil der
Geschäftsaktivitäten von Vossloh
 
deckt die Herstellung und Lieferung wesentlicher Komponenten und
Systeme der Schieneninfrastruktur ab. Daneben bietet Vossloh
 
umfassende Dienstleistungen rund um den
Fahrweg Schiene an, wovon ein wesentlicher Teil die Instandhaltung
 
von Schienen und Weichen betrifft.
Vossloh
 
ist entweder unmittelbar am Bau, der Modernisierung oder der Instandhaltung von Bahninfrastruktur
beteiligt oder liefert seine Produkte an Kunden, die sie für die Konstruktion oder Wartung
 
der Bahnstrecken
benötigen.
 
Damit Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig eingestuft werden,
 
müssen sie die technischen
Bewertungskriterien für die Taxonomiekonformität erfüllen.
 
Die
 
taxonomiekonformen Tätigkeiten wurden
analysiert und die
 
Anteile an Umsatzerlösen, CapEx und OpEx
 
wie folgt ermittelt:
Substantial Contribution: Die Einhaltung der technischen Bewertungskriterien wurde individuell für die
Tätigkeiten jedes Geschäftsfelds geprüft.
Do no significant harm (DNSH): Die DNSH-Kriterien beziehen sich überwiegend auf die Einhaltung
gesetzlicher Vorgaben
 
sowie beim Ziel „Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft“ auf grundlegende
Aspekte der Geschäftsaktivität. Vor
 
diesem Hintergrund war regelmäßig eine Einschätzung der DNSH-
Konformität auf Ebene des Geschäftsfelds sachgerecht.
 
Minimum Safeguards: Hier wurde ein konzernweiter Ansatz zur Sicherstellung der Minimum-
Safeguards- Vorgaben
 
umgesetzt, der eine sachgerechte und lückenlose Verfolgung
 
dieser Vorgaben
ermöglicht.
Die Geschäftsaktivitäten von Vossloh
 
tragen zu einem verfügbaren und leistungsfähigen Schienennetz bei,
das eine Grundvoraussetzung für die unter Umweltschutzaspekten
 
gewünschte Verlagerung
 
des Verkehrs
 
auf
die Schiene ist (siehe hierzu die Ausführungen auf der Seite 86 des Geschäftsberichts). Kein anderer
Verkehrsträger
 
ist klimafreundlicher als die Schiene. Im Sinne der Taxonomieverordnung
 
sind die
Geschäftsaktivitäten von Vossloh
 
insgesamt als eine “ermöglichende Tätigkeit für klimafreundliche
Mobilität” anzusehen. Für die Geschäftsaktivitäten von Vossloh
 
ist grundsätzlich von einem wesentlichen
Beitrag zum Klimaschutz (Substantial Contribution) auszugehen, wenn sie die in der Kategorie
“Schienenverkehrsinfrastruktur” dargelegten technischen Bewertungskriterien erfüllen.
 
Gemäß der
Verordnung
 
wird für die Aktivitäten von Vossloh
 
ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz nur unterstellt,
wenn sie auf elektrifizierten oder auf Bahnstrecken, für die ein Plan zur Elektrifizierung vorliegt, erbracht
werden. Bahnstrecken, die nur für den Transport fossiler Brennstoffe bestimmt sind,
 
fallen nicht hierunter.
Die Elektrifizierung der Schieneninfrastruktur liegt nicht im Verantwortungsbereich
 
von Vossloh
 
,
 
und
teilweise sind die Einsatzorte der Produkte nicht bekannt. Bei der Analyse, ob die Kriterien hinsichtlich der
Elektrifizierung tatsächlich erfüllt werden, hat Vossloh
 
einen dreistufigen Prozess verfolgt. In einem ersten
Schritt nahm das Unternehmen bei sämtlichen Aktivitäten, die auf Hochgeschwindigkeitsstrecken und im
schienengebundenen Stadtverkehr erfolgen, einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz an, da diese
Strecken in der Regel vollständig elektrifiziert sind. Für die restlichen Anwendungsbereiche hat Vossloh
 
in
einem zweiten Schritt die wesentlichen Einzelprojekte hinsichtlich der Elektrifizierung der Bahnstrecken
analysiert. Im dritten Schritt wurde für die restlichen Projekte die Elektrifizierungsrate des jeweiligen Landes
herangezogen. Die Daten stammen aus öffentlich zugänglichen Studien und Angaben von offiziellen
statistischen Behörden, Bahnunternehmen sowie Schienenverbänden. Zudem wurden sämtliche Aktivitäten
der Geschäftsbereiche Core Components, Customized Modules und Lifecycle Solutions in allen Ländern im
Zusammenhang mit Bahnstrecken untersucht, die für den Transport von fossilen Brennstoffen
 
ausgelegt sind.
Diese Aktivitäten erfüllen nicht die Bewertungskriterien für die Taxonomiekonformität.
 
Im Ergebnis konnten
keine Aktivitäten von Vossloh
 
mit Bahnstrecken dieser Art in Verbindung
 
gebracht werden.
105
Vossloh
 
hat sich bei der Analyse der Aktivitäten vor allem auf deren wesentlichen Beitrag für das Umweltziel
„Klimaschutz“ fokussiert. Aktivitäten, die wesentlich zum Umweltziel „Anpassung an den Klimawandel“
beitragen, wurden nicht identifiziert.
Als Nächstes waren die als klimaschützend eingestuften Aktivitäten dahin gehend zu prüfen, ob sie zu einer
erheblichen Beeinträchtigung eines oder mehrerer der oben genannten Umweltziele führten (DNSH-
Kriterien). Hinsichtlich der DNSH-Kriterien zum EU-Umweltziel „Anpassung an den Klimawandel“ gibt es
keine Anhaltspunkte, dass die physischen Folgen des Klimawandels die Wirtschaftstätigkeiten von
 
Vossloh
wesentlich beeinträchtigen.
 
Die Kriterien für das EU-Umweltziel „Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser
 
-
 
und Meeresressourcen“
referenzieren im Wesentlichen auf gesetzliche
 
und behördliche Vorgaben,
 
zu deren Einhaltung Vossloh
verpflichtet ist. Zahlreiche Geschäftstätigkeiten von Vossloh
 
kommen vollständig ohne die Nutzung der
Ressource Wasser aus, beispielsweise das
 
Fräsen und Schleifen von Schienen und Weichen,
Schweißleistungen, Logistiktätigkeiten oder auch Montagearbeiten. Ansonsten wird die Ressource in den
Vossloh
 
Fabriken vor allem zur Oberflächenbehandlung von Produkten, als Kühlmittel bei
Fertigungsprozessen sowie für die Herstellung von Betonschwellen gebraucht. Verunreinigte
 
Abwässer
werden in werkseigenen Kläranlagen so behandelt, dass sie mindestens den Einleitungsstandards der
öffentlichen Wasserversorgung
 
entsprechen (siehe hierzu auch die Ausführungen auf der Seite 85).
Im Hinblick auf das Umweltziel „Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft“ erfüllen Vossloh
 
Produkte die
Anforderungen an eine lange Haltbarkeit und Langlebigkeit, da die meisten Komponenten auf eine sehr lange
Lebensdauer ausgelegt und am Ende ihrer Nutzungsdauer recycelbar und verwertbar sind. Darüber hinaus
trägt das Serviceportfolio des Geschäftsbereichs Lifecycle Solution zu einer Verlängerung
 
der Lebensdauer
von Schienen und Weichen bei.
Auch die Vorgaben
 
bezüglich des EU-Umweltziels „Vermeidung
 
und Verminderung
 
der
Umweltverschmutzung“ werden seitens Vo
 
ssloh erfüllt. Eine große Zahl von Produkten und Dienstleistungen
von Vossloh
 
trägt etwa zur Reduktion von Lärm und Vibrationen im Gleis bei (siehe hierzu auch den
Abschnitt „Lärmreduzierung im Gleis“ auf der Seite 87).
Bezüglich des EU-Umweltziels „Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität
 
und der Ökosysteme“ gilt:
Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) und vergleichbare Prüfungen werden von Vossloh
 
durchgeführt,
soweit ein entsprechendes Erfordernis besteht. Vossloh
 
unterliegt bei der Herstellung von Produkten in der
Regel nicht der UVP-Pflicht. Schließlich trägt Vossloh
 
durch die Erhöhung der Streckenverfügbarkeit und
damit die Ermöglichung von mehr Verkehr
 
bei gleicher Landnutzung dazu bei, den Flächenbedarf für die
Errichtung von Schieneninfrastruktur zu minimieren und somit einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu
leisten.
Angaben zur Einhaltung der Mindestvorschriften hinsichtlich Arbeitssicherheit und Menschenrechten finden
sich auf den Seiten 89 ff. und 98 ff.
 
in diesem Bericht.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
106
Unter Zugrundelegung dieses Vorgehens
 
und der genannten Annahmen und Schätzungen ergeben sich für
den Vossloh
 
Konzern folgende Werte für die taxonomiefähigen und
 
-konformen Umsatzerlöse, CapEx und
OpEx:
2022
2021
Absolut
 
(in Mio.€)
Taxonomiefähig
(in Mio.€ / in %)
Taxonomie-
konform
(in Mio.€ / in %)
Absolut
 
(in Mio.€)
Taxonomiefähig
(in Mio.€ / in %)
Taxonomie-
konform
(in Mio.€ / in %)
Umsatzerlöse
1.046,1
1.046,1 / 100
672,3 / 64
942,8
942,8 / 100
584,5 / 62
CapEx
58,2
45,6 / 78
31,2 / 54
66,2
57,6 / 87
39,6 / 60
OpEx
50,1
48,1 / 96
32,8 / 65
45,2
43,4 / 96
29,1 / 64
Die Umsatzerlöse der taxonomiekonformen Geschäftsaktivitäten übertrafen den Wert
 
des Vorjahres
 
um 15,0
%. Der Anstieg ist in erster Linie auf den Geschäftsbereich Core Components zurückzuführen. Daneben
konnten auch die anderen beiden Geschäftsbereiche, Customized Modules und Lifecycle Solutions, ihre
Umsätze deutlich steigern. Der Anteil taxonomiekonformer
 
Umsatzerlöse erhöht sich leicht um 2
Prozentpunkte. Dies lag im Wesentlichen
 
an einem höheren Umsatzanteil mit elektrifizierten Bahnstrecken.
Die Investitionsausgaben (CapEx) der taxonomiekonformen Aktivitäten lagen um 21,2 % unter dem
Vorjahreswert.
 
Der Anteil taxonomiekonformer Umsatzerlöse ging entsprechend um 6 Prozentpunkte zurück.
Der prozentuale Rückgang resultierte hauptsächlich aus höheren Investitionen für ein konzernweit
einheitliches ERP-System, die definitionsgemäß als nicht taxonomiefähig einzustufen sind. Dadurch hat sich
gemäß den Kriterien der Verordnung
 
der Anteil ökologisch nachhaltiger Investitionen an den
Gesamtinvestitionen reduziert.
Die Betriebsausgaben (OpEx) der taxonomiekonformen Aktivitäten erhöhten sich im Vorjahresvergleich
 
um
12,7 %. Der Anteil taxonomiekonformer Betriebsausgaben stieg um einen Prozentpunkt. Der Anstieg ist
insbesondere auf höhere Wartungs
 
-
 
und Reparaturaufwendungen zurückzuführen.
Die Umsatzerlöse sind definiert als Nettoumsatzerlöse gemäß IFRS, wie sie in der Gewinn- und
Verlustrechnung
 
ausgewiesen sind, und beziehen sich mithin nur auf vollkonsolidierte Tochtergesellschaften.
Der Anteil der ökologisch nachhaltigen Umsatzerlöse ermittelt sich, indem die taxonomiekonformen
Nettoumsatzerlöse durch die gesamten Umsatzerlöse im Konzern geteilt werden. Weitere
 
Informationen zu
den Umsatzerlösen finden sich auf den Seiten 131 f. des Geschäftsberichts.
Zusammensetzung des Umsatzerlösezählers
Mio.€
2022
2021
Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden
672,3
584,5
Gesamt
672,3
584,5
Die Investitionsausgaben (CapEx) umfassen Investitionen in langfristige immaterielle oder materielle
Vermögenswerte
 
einschließlich der im Rahmen von Asset- oder Share-Deals erworbenen Güter, wie sie in der
Konzernbilanz ersichtlich sind. Die Berechnung der Investitionsausgaben (CapEx) erfolgt auf Bruttobasis,
also ohne Berücksichtigung von Neubewertungen oder planmäßigen wie auch außerplanmäßigen
Abschreibungen. Weitere Informationen
 
zu CapEx finden Sie auf den Seiten 141 ff. des Geschäftsberichts.
 
Weiter gehende
Informationen zu
Umsatz, CapEx und
OpEx
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
107
Der Zähler für die Ermittlung der taxonomiekonformen CapEx setzt sich wie folgt zusammen:
Zusammensetzung des CapEx-Zählers
Mio.€
2022
2021
Zugänge zu Sachanlagen
1,6
1,4
Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten
24,4
22,6
Zugänge zu als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
0,0
1,4
Zugänge zu Nutzungsrechten
5,2
3,7
Zugänge zu im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen
0,0
10,5
Gesamt
31,2
39,6
Die Betriebsausgaben (OpEx) berücksichtigen nicht aktivierbare Aufwendungen, die in der Gewinn- und
Verlustrechnung
 
erfasst sind, etwa Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristiges
Leasing, Wartung und
 
Instandhaltung sowie alle anderen direkten Aufwendungen aus der Instandhaltung von
Sachanlagen zur Sicherstellung der Betriebsbereitschaft der taxonomiefähigen Vermögenswerte.
 
Der Zähler für die Ermittlung der taxonomiekonformen OpEx ergibt sich wie folgt:
Zusammensetzung des OpEx-Zählers
Mio.€
2022
2021
Forschung und Entwicklung
6,1
6,1
Wartungs-
 
und Reparaturaufwendungen
23,9
20,7
Leasingaufwendungen
2,0
1,7
Schulungsaufwendungen
0,8
0,6
Gesamt
32,8
29,1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
108
Kennzahlen zur EU-Taxonomie gemäß Anhang
 
II des delegierten Rechtsakts der EU-Kommission
Umsatzerlöse
DNSH-Kriterien
(„Keine erhebliche Beeinträchtigung“)
Wirtschaftstätigkeiten
Code(s)
Absoluter Umsatz
Umsatzanteil
wesentlicher Beitrag zum
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser
-
und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umweltver
schmutzung
Biologische Vielfalt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomie-
konformer
Umsatz-
anteil,
 
Jahr 2022
Taxonomie-
konformer
Umsatz-
anteil,
 
Jahr 2021
Kategorie
(ermögli-
chende
Tätig-
keiten)
Kategorie
(Über-
gangs-
tätig-
keiten)
in Mio.€
%
%
J/N
J/N
J/N
J/N
J/N
J/N
%
%
E
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(taxonomiekonform)
6.14. Schienenverkehrsinfrastruktur
6.14
672,3
64
64
J
J
J
J
J
J
64
62
E
/
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
672,3
64
64
64
62
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch
nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten)
6.14. Schienenverkehrsinfrastruktur
6.14
373,8
36
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten) (A.2)
373,8
36
Total (A.1 + A.2)
1.046,1
100
64
62
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
0,0
0
Gesamt (A + B)
1.046,1
100
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
110
CapEx
DNSH-Kriterien
(„Keine erhebliche Beeinträchtigung“)
Wirtschaftstätigkeiten
Code(s)
Absoluter CapEx
Anteil CapEx
wesentlicher Beitrag zum
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser
-
und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umweltver
schmutzung
Biologische Vielfalt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomie-
konformer
CapEx-
Anteil,
 
Jahr 2022
Taxonomie-
konformer
CapEx-
Anteil,
 
Jahr 2021
Kategorie
(ermögli-
chende
Tätig-
keiten)
Kategorie
(Über-
gangs-
tätig-
keiten)
in Mio.€
%
%
J/N
J/N
J/N
J/N
J/N
J/N
%
%
E
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(taxonomiekonform)
6.14. Schienenverkehrsinfrastruktur
6.14
31,2
54
54
J
J
J
J
J
J
54
60
E
/
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
31,2
54
54
54
60
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch
nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten)
6.14. Schienenverkehrsinfrastruktur
6.14
14,4
24
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten) (A.2)
14,4
24
Total (A.1 + A.2)
45,6
78
54
60
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
12,6
22
Gesamt (A + B)
58,2
100
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
112
OpEx
DNSH-Kriterien
(„Keine erhebliche Beeinträchtigung“)
Wirtschaftstätigkeiten
Code(s)
Absoluter OpEx
Anteil OpEx
wesentlicher Beitrag zum
Klimaschutz
Anpassung an den
Klimawandel
Wasser
-
und
Meeresressourcen
Kreislaufwirtschaft
Umweltverschmutzung
Biologische Vielfalt und
Ökosysteme
Mindestschutz
Taxonomie-
konformer
OpEx-
Anteil,
 
Jahr 2022
Taxonomie-
konformer
OpEx-
Anteil,
 
Jahr 2021
Kategorie
(ermögli-
chende
Tätig-
keiten)
Kategorie
(Über-
gangs-
tätig-
keiten)
in Mio.€
%
%
J/N
J/N
J/N
J/N
J/N
J/N
%
%
E
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(taxonomiekonform)
6.14. Schienenverkehrsinfrastruktur
6.14
32,8
65
65
J
J
J
J
J
J
65
64
E
/
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
32,8
65
65
65
64
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch
nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten)
6.14. Schienenverkehrsinfrastruktur
6.14
15,3
31
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch
nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten) (A.2)
15,3
31
Total (A.1 + A.2)
48,1
96
65
64
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
2,0
4
Gesamt (A + B)
50,1
100
118
119
Konzernabschluss der Vossloh
 
AG
 
zum 31. Dezember 2022
120
 
Gewinn- und Verlustrechnung
120
 
Gesamtergebnisrechnung
121
 
Kapitalflussrechnung
122
 
Bilanz
123
 
Eigenkapitalveränderungsrechnung
124
 
Konzernanhang der Vossloh
 
AG zum 31. Dezember 2022
Segmentinformationen nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
120
 
Gewinn-
 
und Verlustrechnung
Mio.€
Anhang
2022
2021
Umsatzerlöse
(1)
1.046,1
942,8
Herstellungskosten
(2.1)
-809,3
-724,8
Vertriebs-
 
und Verwaltungskosten
(2.2)
-163,7
-160,8
Wertberichtigungen bzw. Zuschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte
0,9
2,3
Forschungs-
 
und Entwicklungskosten
(2.3)
-8,3
-9,0
Sonstiger betrieblicher Ertrag
(3.1)
20,9
18,7
Sonstiger betrieblicher Aufwand
(3.2)
-11,3
-7,8
Betriebsergebnis
75,3
61,4
Beteiligungsergebnis aus at-equity einbezogenen Unternehmen
4,6
4,5
Übrige Finanzerträge
(4.1)
0,3
6,4
Übrige Finanzaufwendungen
(4.2)
-2,1
0,0
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)
78,1
72,3
Zinserträge
(5.2)
7,5
5,2
Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen
(5.1)
-18,1
-12,7
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
67,5
64,8
Ertragsteuern
(6)
-12,5
-28,6
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten
55,0
36,2
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten
(7)
1,0
-0,3
Konzernergebnis
56,0
35,9
 
davon entfallen auf Anteilseigner der Vossloh AG
41,7
23,1
 
davon entfallen auf Hybridkapitalgeber
6,0
5,1
 
davon entfallen auf Anteile anderer Gesellschafter
(8)
8,3
7,7
Ergebnis je Aktie
Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie (in €)
(9)
2,38
1,31
 
davon entfallen auf fortgeführte Aktivitäten
2,32
1,33
 
davon entfallen auf nicht fortgeführte Aktivitäten
0,06
-0,02
Gesamtergebnisrechnung
Mio.€
Anhang
2022
2021
Konzernergebnis
56,0
35,9
 
Marktwertänderung von Sicherungsinstrumenten (Cashflow-Hedging)
 
4,3
-0,1
 
Währungsumrechnungsdifferenzen
(23)
0,0
12,7
 
Ertragsteuern
 
-1,4
0,1
Beträge, die gegebenenfalls in künftigen Perioden in die
 
Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert
werden
2,9
12,7
 
Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne
(24)
12,0
1,9
 
Ertragsteuern
 
(16)
-3,1
-0,7
Beträge, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
8,9
1,2
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen
11,8
13,9
Gesamtergebnis
67,8
49,8
 
davon entfallen auf Anteilseigner der Vossloh AG
54,3
34,2
 
davon entfallen auf Hybridkapitalgeber
6,0
5,1
 
davon entfallen auf Anteile anderer Gesellschafter
7,5
10,5
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
121
 
Kapitalflussrechnung
Mio.€
2022
2021
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)
78,1
72,3
EBIT aus nicht fortgeführten Aktivitäten
1,0
-0,3
Abschreibungen/Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte (saldiert mit Zuschreibungen)
53,1
51,6
Veränderung der langfristigen Rückstellungen
-1,7
1,5
Bruttocashflow
130,5
125,1
Veränderung der Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen (soweit nicht zahlungswirksam)
-4,6
-11,3
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge
-4,1
-2,5
Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten
0,0
-1,2
Gezahlte Ertragsteuern
-23,4
-23,0
Veränderung des Working
 
Capital
-21,4
-1,9
Veränderungen sonstiger Aktiva und Passiva
-5,4
-3,9
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
71,6
81,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
-44,9
-51,7
Einzahlungen aus Gewinnausschüttungen von at-equity einbezogenen
 
Unternehmen
1,2
1,0
Free Cashflow
27,9
30,6
Investitionen in langfristige Finanzinstrumente
-0,4
0,0
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
0,6
3,1
Auszahlungen/Einzahlungen aus dem Kauf/Verkauf von kurzfristigen Wertpapieren
-1,4
-0,2
Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Finanzinstrumenten
0,0
0,2
Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
-
-0,8
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
-
-9,5
Cashflow aus Investitionstätigkeit
-44,9
-57,9
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
-26,5
-26,2
Nettoeinzahlungen aus Hybridkapital
-
148,3
Auszahlungen an Hybridkapitalgeber
-6,0
-
Nettofinanzierung aus kurzfristigen Krediten
-20,4
-146,9
Nettofinanzierung aus mittel- und langfristigen Krediten
45,1
12,0
Tilgungen aus Leasing
-12,4
-11,3
Erhaltene Zinsen sowie Einzahlungen aus Absicherungen
 
der Konzernfinanzierung
7,6
5,2
Gezahlte Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-16,7
-11,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
-29,3
-30,8
Netto-Mittelzufluss/-abfluss
-2,6
-7,4
Veränderung der liquiden Mittel aus der Erstkonsolidierung
1,5
2,3
Wechselkursbedingte Änderungen
0,4
2,0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
29,6
32,7
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
28,9
29,6
Zu weiteren Informationen zur Kapitalflussrechnung vgl. die Seiten
 
137 f.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
122
 
Bilanz
Aktiva in Mio.€
Anhang
31.12.2022
31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte
(10)
345,0
343,2
Sachanlagen
(11)
326,4
323,8
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
(12)
1,3
7,4
Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen
(13)
49,4
47,6
Übrige langfristige Finanzinstrumente
(14)
13,7
4,4
Sonstige langfristige Vermögenswerte
(15)
1,5
4,1
Latente Steuerforderungen
(16)
17,1
12,3
Langfristige Vermögenswerte
754,4
742,8
Vorräte
(17)
236,5
195,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(18)
228,0
214,5
Vertragsvermögenswerte
(18)
1,4
2,9
Ertragsteuererstattungsansprüche
(19)
8,9
7,0
Übrige kurzfristige Finanzinstrumente
(20)
15,5
17,7
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
(20)
28,9
33,5
Kurzfristige Wertpapiere
(21)
2,3
1,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(22)
76,8
75,0
Kurzfristige Vermögenswerte
598,3
546,6
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
(7)
16,1
-
Vermögenswerte
1.368,8
1.289,4
Passiva in Mio.€
 
Anhang
31.12.2022
31.12.2021
Gezeichnetes Kapital
(23.1)
49,9
49,9
Kapitalrücklagen
(23.2)
190,4
190,4
Gewinnrücklagen und Konzernergebnis
(23.3)
199,0
172,0
Hybridkapital
(23.4)
148,3
148,3
Sonstige Eigenkapitalposten
(23.5)
10,3
-1,3
Eigenkapital ohne Anteile anderer Gesellschafter
597,9
559,3
Anteile anderer Gesellschafter
(23.6)
27,2
28,6
Eigenkapital
625,1
587,9
Pensionsrückstellungen/Rückstellungen für sonstige Leistungen
 
nach Ende der Beschäftigung
(24)
21,9
34,5
Sonstige langfristige Rückstellungen
(25)
17,5
16,5
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
(26.1)
267,4
222,4
Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(26.2)
1,7
1,0
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
(26.4)
10,4
2,9
Latente Steuerschulden
(16)
9,4
12,2
Langfristige Schulden
328,3
289,5
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
(25)
52,7
56,3
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
(26.1)
49,2
69,2
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(26.2)
167,3
149,2
Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten
(26.3)
9,8
6,8
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
(26.4)
126,6
130,5
Kurzfristige Schulden
405,6
412,0
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
(7)
9,8
-
Eigenkapital und Schulden
1.368,8
1.289,4
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
123
 
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Sonstige Eigenkapitalposten
Mio.€
Gezeich-
netes
Kapital
Kapital-
rück-
lagen
Gewinn-
rücklagen
und
Konzern-
ergbnis
Hybrid-
kapital
Rücklage
aus Wäh-
rungsum-
rechnung
Rücklage aus
Sicherungs-
geschäften
Rücklage aus
Neubewertung
leistungsorientierter
Versorgungspläne
Eigenkapital
ohne Anteile
anderer
Gesellschafter
Anteile
anderer
Gesell-
schafter
Gesamt
Stand 31.12.2020
49,9
190,4
170,2
-
-13,6
-0,6
0,2
396,5
15,9
412,4
Einstellung in die
Gewinnrücklagen
0,2
-0,2
-
-
Begebung Hybridkapital
148,3
148,3
148,3
Änderung des
 
Konsolidierungskreises
-2,4
1,4
-1,0
5,6
4,6
Sonstige
 
Effekte
-1,3
0,1
0,3
-0,9
0,9
0,0
Konzernergebnis
23,1
5,1
28,2
7,7
35,9
Direkt im Eigenkapital
erfasste Erträge und
Aufwendungen nach
Steuern
9,9
0,0
1,2
11,1
2,8
13,9
Dividendenzahlungen
-17,8
-17,8
-4,3
-22,1
Vergütung an
Hybridkapitalgeber
-5,1
-5,1
-5,1
Stand 31.12.2021
49,9
190,4
172,0
148,3
-2,2
-0,3
1,2
559,3
28,6
587,9
Einstellung in die
Gewinnrücklagen
1,2
-1,2
-
-
Änderung des
 
Konsolidierungskreises
1,7
0,2
1,9
1,9
Konzernergebnis
41,7
6,0
47,7
8,3
56,0
Direkt im Eigenkapital
erfasste Erträge und
Aufwendungen nach
Steuern
0,9
2,9
8,8
12,6
-0,8
11,8
Dividendenzahlungen
-17,6
-17,6
-8,9
-26,5
Vergütung an
Hybridkapitalgeber
-6,0
-6,0
-6,0
Stand 31.12.2022
49,9
190,4
199,0
148,3
-1,1
2,6
8,8
597,9
27,2
625,1
Zu weiteren Informationen über Veränderungen der Eigenkapitalposten vgl. die Erläuterungen zu den Ziffern (23.1) bis (23.5)
 
auf den Seiten 151 f.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
124
 
Konzernanhang der Vossloh
 
AG zum 31. Dezember 2022
Segmentinformationen nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern
Mio.€
Vossloh
Fastening Systems
Vos
 
sloh
Tie Technologies
Konsolidierung
Core Components
Customized Modules
 
(Switch Systems)
Lifecycle Solutions
(Rail Services)
Holding-
gesellschaften
Konsolidierung
Konzern
Wertbeitrag
2022
18,5
-0,2
-0,3
18,0
10,8
-2,9
6,7
-21,1
11,5
2021
23,3
-0,8
-0,1
22,4
8,3
-3,6
1,4
-19,0
9,5
Informationen aus der Gewinn- und Verlustrechnung/Stromgrößen
Außenumsatzerlöse
 
2022
308,5
154,5
-
463,0
453,0
130,1
0,0
-
1.046,1
2021
278,0
132,3
-
410,3
417,0
110,8
0,0
-
938,1
Innenumsatzerlöse
 
2022
32,8
1,8
-15,5
19,1
3,1
5,9
0,0
-28,1
0,0
2021
14,4
10,0
-5,6
18,8
1,7
4,7
0,1
-20,6
4,7
Planmäßige Abschreibungen
 
2022
10,2
12,2
-
22,4
15,1
12,7
0,7
-
50,9
2021
8,9
15,4
-
24,3
13,7
12,3
0,8
-
51,1
Investitionen in langfristige Vermögenswerte
2022
12,6
6,3
-
18,9
16,3
16,7
7,1
-0,8
58,2
2021
19,1
4,5
-
23,6
14,2
11,4
2,1
0,0
51,3
Beteiligungsergebnis aus at-equity einbezogenen
Unternehmen
2022
0,9
-
-
0,9
2,2
1,5
-
-
4,6
2021
1,0
-
-
1,0
2,5
1,0
-
-
4,5
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten
2022
-
-
-
-
-
-
1,0
-
1,0
2021
-
-
-
-
-
-
-0,3
-
-0,3
Andere wesentliche zahlungsunwirksame
Segmentaufwendungen
2022
8,3
0,0
-
8,3
15,5
0,7
-5,8
-1,3
17,4
2021
3,2
1,8
-
5,0
17,2
3,5
0,2
0,0
25,9
Wertminderungen
2022
2,2
0,0
-
2,2
0,0
-
9,5
-9,5
2,2
2021
0,0
0,0
-
0,0
0,0
-
0,8
0,0
0,8
Informationen aus der Bilanz
Gesamtvermögen
2022
325,1
213,3
-9,9
528,5
601,1
268,5
1.213,6
-1.242,9
1.368,8
2021
298,3
201,2
-2,2
497,3
570,4
265,8
1.264,9
-1.309,0
1.289,4
Verbindlichkeiten
2022
184,9
55,2
-9,7
230,4
336,6
232,7
412,3
-478,1
733,9
2021
159,2
54,8
-2,2
211,8
320,8
245,5
373,5
-450,1
701,5
Beteiligungen an at-equity einbezogenen
Unternehmen
2022
3,9
-
-
3,9
32,4
13,1
-
-
49,4
2021
5,3
-
-
5,3
30,7
11,6
-
-
47,6
Mitarbeitende im Jahresdurchschnitt
1
2022
560
377
-
937
2.241
549
67
-
3.794
2021
535
344
-
879
2.150
520
63
-
3.612
1
 
Die Berechnung der durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl erfolgt auf Basis von Quartalswerten.
 
 
 
 
 
 
 
 
126
Allgemeine Grundlagen
Die
Vossloh AG
 
ist eine börsennotierte
Aktiengesellschaft
 
mit Sitz in Werdohl,
Deutschland
. Die
Gesellschaft wird im Handelsregister des Amtsgerichts Iserlohn unter HRB 5292 geführt, der Geschäftssitz ist
Vosslohstraße 4, 58791 Werdohl
.
Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Produkten sowie die
Erbringung von Dienstleistungen aller Art für den Bereich der Bahntechnik – insbesondere für die
Bahninfrastruktur – bilden die wesentlichen Geschäftsaktivitäten der Vossloh Gruppe.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie in der EU anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend anzuwendenden
handelsrechtlichen Vorschriften
 
erstellt. Dabei wurden alle zum Bilanzstichtag verpflichtend anzuwendenden
Standards berücksichtigt.
Der Vorstand
 
der Vo
 
ssloh AG hat den Konzernabschluss am 27. Februar 2023
 
zur Weitergabe an den
Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats freigegeben.
Neue Rechnungslegungsvorschriften
Die folgenden Standards und Interpretationen wurden durch das International Accounting Standards Board
(IASB) veröffentlicht, waren aber im Geschäftsjahr 2022
 
gemäß den Übernahmevorschriften der EU noch
nicht verpflichtend anzuwenden oder noch nicht in europäisches Recht übernommen. Bei noch nicht von der
EU übernommenen Standards und Interpretationen wird die erstmalige Anwendung gemäß IASB angegeben.
Vorzeitige
 
Anwendungen dieser Standards sind nicht geplant.
Neue bzw. geänderte Standards
Veröffentlichung
Erstmalige
Anwendung im
Geschäftsjahr
Übernahme
durch die
EU
Wesentlicher Inhalt bzw.
 
erwartete Auswirkungen
 
auf den Konzernabschluss der Vossloh
 
AG
IFRS 17: Insurance Contracts
Mai 2017
2023
2021
Keine
Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und
IFRS 9 — Vergleichsinformationen
(Änderung an IFRS 17)
Dezember 2021
2023
2022
Keine
Lease Liability in a Sale and Leaseback
(Amendment to IFRS 16)
September 2022
2024
./.
Es werden hieraus keine wesentlichen Auswirkungen
erwartet.
Classification of Liabilities as Current or Non-
current including Deferral of Effective Date
and Non-current Liabilities with Covenants
(Amendments to IAS 1)
Januar bzw. Juli 2020
sowie Oktober 2022
2024
./.
Auswirkungen auf die Darstellung als kurz- oder
langfristig bei auslaufenden
Finanzierungsvereinbarungen sind möglich, hängen
aber vom Einzelfall ab.
Angabe von Bilanzierungs-
 
und Bewertungsmethoden (Änderungen an IAS 1 und am IFRS-Leitliniendokument
 
2)
Angabe von Bilanzierungs-
 
und Bewertungsmethoden (Änderungen an IAS 1 und am IFRS-Leitliniendokument
 
2)
Angabe von Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden (Änderungen an IAS 1
und am IFRS-Leitliniendokument 2)
Februar 2021
2023
2022
Keine
Definition von rechnungslegungsbezogenen
Schätzungen (Änderungen an IAS 8)
Februar 2021
2023
2022
Keine
Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte
und Schulden beziehen, die aus einer einzigen
Transaktion entstehen (Änderungen an IAS
12)
Mai 2021
2023
2022
Keine
 
 
 
 
 
 
 
127
Erstmalige Anwendung von Standards und Interpretationen
Im Geschäftsjahr 2022 wurden die in der folgenden Tabelle
 
aufgeführten Änderungen von Standards und
Interpretationen erstmals angewendet:
Standard/Interpretation
Veröffentlichung
Übernahme durch die EU
Änderungen an IAS 16 Sachanlagen
Mai 2020
Juli 2021
Änderungen an IAS 37 Rückstellungen,
Eventualverbindlichkeiten und
Eventualforderungen
Mai 2020
Juli 2021
Änderungen an IFRS 3
Unternehmenszusammenschlüsse
Mai 2020
Juli 2021
Jährliche Verbesserungen
 
an den IFRS-
Standards Zyklus 2018-2020
Mai 2020
Juli 2021
Die erstmalig angewendeten Standards und Interpretationen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den
Konzernabschluss.
 
Grundsätze der Aufstellung des Konzernabschlusses
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Gesellschaften werden nach einheitlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auf den Stichtag der Vossloh
 
AG (31. Dezember) aufgestellt.
Die einbezogenen Abschlüsse werden überwiegend durch unabhängige Wirtschaftsprüfer
 
geprüft oder einer
prüferischen Durchsicht unterzogen.
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Vossloh
 
AG, erstellt. Die Darstellung
erfolgt weitgehend in Millionen Euro.
Die Gewinn- und Verlustrechnung
 
ist nach dem Umsatzkostenverfahren gegliedert. Der Konzernabschluss
wird auf Basis des „Going concern“-Prinzips aufgestellt.
Während sich die Covid-19-Pandemie im Vergleich
 
zu den Vorjahr
 
en nur noch unwesentlich auf das
Geschäft des Vossloh
 
Konzerns ausgewirkt hat, sind die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die
Energiekosten sowie weitere Preiserhöhungen bei den eingesetzten Produktionsfaktoren deutlich zu spüren.
Hinsichtlich der weiteren Entwicklung sieht Vos
 
sloh als Haupteinflussfaktor, wie stark sich Einschränkungen
durch gestörte Lieferbeziehungen oder durch andere Einflussfaktoren in positiver oder negativer Richtung
auswirken werden. Daneben wird die weitere Entwicklung davon abhängen, ob sich die weltweit weiterhin
bestehenden Mängel bei der Versorgung
 
mit verschiedenen Vorprodukten
 
beziehungsweise Rohstoffen
verschärfen oder abklingen werden und wie die weitere Preis- und Zinsentwicklung ausfällt. Der Vossloh
Konzern analysiert
 
kontinuierlich alle für das Geschäft relevanten Risiken, um eventuell erforderliche
Gegenmaßnahmen kurzfristig ergreifen zu können.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert vonseiten des Managements eine Reihe von
Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen. Diese Schätzungen sind mit Unsicherheiten behaftet.
Sie haben Einfluss auf den Wertansatz der bilanzierten
 
Vermögenswerte,
 
Schulden und der
Eventualverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie auf die Erfassung der Erträge und Aufwendungen im
Berichtszeitraum.
Aufgrund der Unsicherheiten kann es zu Abweichungen zwischen den im Konzernabschluss ausgewiesenen
Beträgen und den tatsächlichen späteren Werten
 
kommen. Die Schätzungen und die ihnen zugrunde liegenden
Annahmen werden fortlaufend überprüft. Anpassungen werden in der Periode der Änderung beziehungsweise
– zum Beispiel im Fall von geänderten Nutzungsdauern bei Sachanlagen – in zukünftigen Perioden
berücksichtigt.
Schätzungsunsicherheiten mit wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss treten insbesondere bei
der Bilanzierung der Geschäfts- oder Firmenwerte (siehe Textziffer 10), im Hinblick auf den Ansatz latenter
Steuern (siehe Textziffer 16) sowie bei der Bilanzierung und Bewertung sonstiger Rückstellungen (siehe
Textziffer 25) auf.
 
128
Ermessensentscheidungen mit wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss betreffen insbesondere
die Laufzeit von Leasingverträgen im Fall von Verlängerungs
 
-
 
oder Kündigungsoptionen (siehe hier den
Abschnitt zu „Angaben zu Leasingverträgen“).
Die im Konzernabschluss der Vossloh
 
AG angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze werden
unter den jeweiligen Textziffern des
 
Anhangs erläutert.
Konsolidierung
Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Vossloh
 
AG sowie grundsätzlich aller verbundenen
Unternehmen. Tochtergesellschaften,
 
die die Vossloh
 
AG in der Regel aufgrund einer mittelbaren oder
unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit kontrolliert, werden vollkonsolidiert.
Die Abschlüsse der Tochtergesellschaften
 
werden vom Tage der Erlangung der Kontrolle bis zum Erlöschen
derselben in den Konzernabschluss einbezogen. Das Eigenkapital der Tochterunternehmen
 
wird im Rahmen
der Kapitalkonsolidierung mit den Gesellschaftsanteilen nach der Erwerbsmethode eliminiert. Hierbei werden
die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem Konzernanteil am Eigenkapital der
Tochtergesellschaften
 
verrechnet.
Zur Ermittlung des Eigenkapitals der erworbenen Tochtergesellschaften
 
bei der Erstkonsolidierung werden
alle identifizierbaren Vermögenswerte
 
und Schulden einschließlich der Eventualschulden des erworbenen
Tochterunternehmens mit ihren jeweiligen Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt
 
angesetzt.
Verbleibende
 
positive Unterschiedsbeträge zwischen dem Kaufpreis und dem Marktwert der übernommenen
Vermögenswerte
 
und Schulden werden als Geschäfts- oder Firmenwert nach IFRS 3 aktiviert und einem
jährlichen Werthaltigkeitstest
 
auf Ebene des zugehörigen Geschäftsfelds unterzogen. Negative
Unterschiedsbeträge werden nach nochmaliger Überprüfung der Wertansätze
 
der Vermögenswerte
 
und
Schulden unmittelbar ertragswirksam erfasst.
Anteile anderer Gesellschafter werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem entsprechenden Anteil am
identifizierbaren Nettovermögen des jeweiligen erworbenen Unternehmens bewertet.
Änderungen des Konzernanteils an Tochterunternehmen,
 
die nicht zu einem Erwerb oder Verlust
 
der
Kontrolle über diese Tochterunternehmen führen,
 
werden als Eigenkapitaltransaktionen behandelt.
Forderungen und Verbindlichkeiten
 
sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen
Konzernunternehmen werden im Rahmen der Schulden-
 
sowie der Aufwands-
 
und Ertragskonsolidierung
eliminiert. Soweit in Einzelabschlüssen Wertberichtigungen
 
auf Anteile einbezogener Gesellschaften oder
konzerninterne Forderungen gebildet wurden, werden sie im Rahmen der Konsolidierung zurückgenommen.
Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen werden eliminiert.
Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich gemäß IFRS 11 at-equity einbezogen, soweit das
Konzernunternehmen, das die Beteiligung hält, typische Gesellschafterrechte hat, die sich auf das
Nettovermögen des Gemeinschaftsunternehmens beziehen.
Soweit die Rechte des die Beteiligung haltenden Konzernunternehmens sich auf jeweils einzelne
Vermögenswerte
 
oder Schulden beziehen oder die an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligten
Gesellschaften konkrete Vereinbarungen
 
über die Aufteilung der durch das Gemeinschaftsunternehmen
hergestellten Güter oder geleisteten Dienstleistungen getroffen haben, wird ein solches
Gemeinschaftsunternehmen als gemeinschaftlich betrieben angesehen, und die Vermögenswerte
 
und
Schulden sowie Aufwendungen und Erträge werden quotal einbezogen.
Sonstige Unternehmen, an denen Vossloh
 
zwischen 20 % und 50 % beteiligt ist und bei denen Vossloh
 
einen
maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausüben kann (assoziierte Unternehmen),
werden, soweit wesentlich, at-equity bewertet.
 
129
Alle übrigen Beteiligungen werden grundsätzlich zu Marktwerten bilanziert und unter den übrigen
langfristigen Finanzinstrumenten ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2022 gab es geringfügige Änderungen im Konsolidierungskreis:
Eine bislang unwesentliche Konzerngesellschaft wurde zum 1. Januar 2022 in den Konsolidierungskreis
aufgenommen, eine weitere Gesellschaft wurde kurz vor Ende des Geschäftsjahres liquidiert und sechs
Konzerngesellschaften wurden durch mehrere verbundene Rechtsakte zu einer verschmolzen
beziehungsweise angewachsen.
Damit wurden zum Ende des Geschäftsjahres 52 Gesellschaften (Vorjahr:
 
57) vollständig in den
Konzernabschluss einbezogen, davon neun Gesellschaften (Vorjahr:
 
14) mit Sitz im Inland.
Sechs Gesellschaften mit Sitz im Ausland sowie eine Gesellschaft im Inland wurden at-equity einbezogen,
beides unverändert zum Vorjahr.
Wegen ihrer untergeordneten
 
Bedeutung für die Vermögens
 
-, Finanz- und Ertragslage wurden acht
Gesellschaften (Vorjahr:
 
neun), an denen die Vossloh
 
AG zum Abschlussstichtag mittelbar oder unmittelbar
die Stimmrechtsmehrheit hielt oder die sie auf sonstige Weise
 
kontrollierte, nicht in den Konzernabschluss
einbezogen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
130
Währungsumrechnung
Die in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse von Tochtergesellschaften
 
werden entsprechend dem
Konzept der funktionalen Währung umgerechnet. Da es sich bei den Tochtergesellschaften
 
nahezu
vollständig um wirtschaftlich selbstständige Einheiten handelt, entsprechen die funktionalen
 
Währungen
dieser Tochtergesellschaften
 
ihren jeweiligen lokalen Währungen.
Dabei wird für die Umrechnung der Bilanzposten der Stichtagskurs (Mittelkurs am Bilanzstichtag)
verwendet, während die Währungsumrechnung der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
 
mit dem
Jahresdurchschnittskurs erfolgt, der als Annäherung an die jeweiligen Kurse zu den Transaktionstagen
verwendet wird.
Unterschiede aus der Währungsumrechnung bei den Vermögenswerten
 
und Schulden gegenüber der
Umrechnung des Vorjahres
 
sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung
 
und
Bilanz werden ergebnisneutral erfasst und innerhalb des Eigenkapitals in dem Posten „Sonstige
Eigenkapitalposten“ gesondert ausgewiesen.
Seit Anfang des Geschäftsjahres ist bei einer ausländischen Gesellschaft aufgrund des geänderten
wirtschaftlichen Umfelds nicht mehr die lokale Währung, sondern der Euro als funktionale Währung
anzusehen.
 
Entsprechend erfolgt die Umrechnung des Abschlusses dieser Gesellschaft, der in der lokalen
Währung aufgestellt wird, nach der Zeitbezugsmethode. Demnach werden sogenannte nicht monetäre Posten
(bei der betroffenen Gesellschaft im Wesentlichen
 
Sachanlagen) sowie die entsprechenden Abschreibungen
mit dem zum Umstellungszeitpunkt vorliegenden historischen Kurs umgerechnet.
 
Die anderen Posten der
Bilanz sind mit dem Stichtagskurs,
 
Aufwendungen sowie Erträge sind – mit Ausnahme der Abschreibungen –
mit dem Jahresdurchschnittskurs umzurechnen.
In den Einzelabschlüssen werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Kurs zum Zeitpunkt der
Erfassung des Geschäftsvorfalls bewertet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus
der Bewertung von Finanzinstrumenten sowie von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden
ergebniswirksam berücksichtigt.
Die Fremdwährungskurse der Länder, die nicht Mitglied des Euro-Raums sind und in denen Vossloh
 
mit
konsolidierten Tochterunternehmen in größerem
 
Umfang tätig ist, sind nachfolgend aufgeführt:
Währungskurse
Land
Währung
2022
2021
2022
2021
Stichtagskurs
Jahresdurchschnittskurs
Australien
AUD
1 €
1,57
1,57
1,52
1,57
China
CNY
1 €
7,42
7,25
7,09
7,63
Großbritannien
GBP
1 €
0,89
0,84
0,85
0,86
Indien
INR
1 €
88,33
84,42
82,74
87,48
Kanada
CAD
1 €
1,45
1,44
1,37
1,48
Malaysia
MYR
1 €
4,70
4,74
4,63
4,90
Mexiko
MXN
1 €
20,80
23,28
21,21
24,00
Polen
PLN
1 €
4,68
4,58
4,69
4,56
Schweden
SEK
1 €
11,13
10,28
10,63
10,15
Serbien
RSD
1 €
117,30
117,58
117,46
117,58
Türkei
TRY
1 €
19,97
15,07
17,39
10,46
USA
USD
1 €
1,07
1,14
1,05
1,18
t1
.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
131
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Zusammensetzung der Umsatzerlöse
Mio.€
2022
2021
Verkauf von Produkten
Vossloh Fastening Systems
341,3
292,4
Vossloh Tie
 
Technologies
156,3
142,3
Konsolidierung
-15,5
-5,6
Core Components
482,1
429,1
Customized Modules
454,7
416,9
Lifecycle Solutions
22,0
22,6
Konsolidierung
-28,1
-20,2
Konzern
930,7
848,4
Dienstleistungen
Lifecycle Solutions
106,2
84,6
Konzern
106,2
84,6
Umsatzerlöse aus kundenspezifischer Fertigung
Customized Modules
1,4
1,8
Lifecycle Solutions
7,8
8,3
Konsolidierung
0,0
-0,3
Konzern
9,2
9,8
Summe Konzernumsatz über alle Tätigkeitsfelder
1.046,1
942,8
Umsatzerlöse nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern
Vossloh Fastening Systems
341,3
292,4
Vossloh Tie
 
Technologies
156,3
142,3
Konsolidierung
-15,5
-5,6
Core Components
482,1
429,1
Customized Modules
456,1
418,7
Lifecycle Solutions
136,0
115,5
Konsolidierung
-28,1
-20,5
Konzern
1.046,1
942,8
Die
 
Leistungsverpflichtungen
 
der
 
Konzerngesellschaften
 
bestehen
 
weit
 
überwiegend
 
in
 
der
 
Lieferung
 
der
typischen
 
Produkte oder
 
der Erbringung
 
der Dienstleistungen,
 
die jeweils
 
im Rahmen
 
der Beschreibung
 
der
Geschäftstätigkeit
 
der
 
Geschäftsbereiche
 
und
 
-felder in
 
den Erläuterungen
 
zur
 
Segmentberichterstattung
 
auf
Seite 159 aufgelistet sind.
Umsatzerlöse
 
werden
 
abzüglich
 
Erlösschmälerungen
 
und
 
Preisnachlässen
 
wie
 
Rabatten,
 
Boni,
 
Skonti
 
und
zurückgewährten Entgelten oder Retouren erfasst.
Grundsätzlich erfolgt der Ausweis gemäß
 
IFRS 15 bei Übergang der
 
Kontrolle der zu liefernden Produkte auf
Basis der jeweils vertraglich vereinbarten
 
Incoterms. In den meisten Fällen
 
deckt sich dies mit dem Übergang
von
 
Eigentum
 
und
 
Risiken
 
auf
 
den
 
Erwerber
 
beziehungsweise
 
der
 
physischen
 
Inbesitznahme
 
durch
 
den
Kunden.
 
Bei
 
einigen
 
Konzerngesellschaften
 
sind
 
sogenannte
 
Bill-and-hold-Regelungen
 
vereinbart,
 
da
 
die
Kunden
 
die
 
Lieferung
 
der
 
Produkte
 
auf
 
Basis
 
ihrer
 
eigenen
 
Planung
 
von
 
Bauprojekten
 
bei
 
neuen
 
oder
 
zu
überholenden
 
Schienenstrecken
 
steuern.
 
In
 
diesen
 
Fällen
 
wurden
 
die
 
Produkte
 
bereits
 
vorab
 
vom
 
Kunden
akzeptiert
 
und
 
werden
 
als
 
Eigentum
 
des
 
Kunden
 
auch
 
gesondert
 
gelagert.
 
Bei
 
vertraglich
 
im
 
Voraus
vereinbarter
 
Teilabrechnung
 
erfolgt
 
die
 
Umsatzrealisierung
 
nach
 
verbindlicher
 
Abnahme
 
der
 
Teilleistungen
durch den
 
Kunden. In
 
der weit
 
überwiegenden Zahl
 
von Kundenaufträgen
 
sind in
 
den Zahlungsbedingungen
keine
 
Finanzierungskomponenten
 
enthalten.
 
Bei
 
einigen
 
Aufträgen
 
bestehen
 
faktische
Rücknahmeverpflichtungen
 
einzelner
 
Komponenten
 
für
 
den
 
Fall,
 
dass
 
aufgrund
 
bestimmter
 
Effekte
 
die
bisherigen
 
Komponenten
 
durch
 
passende
 
ersetzt
 
werden
 
müssen.
 
Darüber
 
hinaus
 
sind
 
marktübliche
Gewährleistungen vertraglich vereinbart.
 
(1) Umsatzerlöse
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
132
Bei einzelnen Projekten erfolgt die Erbringung der geschuldeten Leistung und damit die Umsatzlegung über
einen Zeitraum. Dasselbe gilt generell bei der Erbringung von Dienstleistungen. Hierbei wird mit dem
Umsatz auch der anteilig bis zum Bilanzstichtag realisierte Ergebnisbeitrag in der Gewinn- und
Verlustrechnung
 
erfasst. Der Fertigstellungsgrad der Aufträge wird in Anwendung der Percentage-of-
Completion-Methode (PoC) aus dem Verhältnis
 
der bereits angefallenen Kosten zu den geschätzten
Gesamtkosten des Auftrags (Cost-to-Cost-Methode) ermittelt. Kosten aufgrund von Ineffizienzen oder
Ähnlichem werden bei der Berechnung des Fertigstellungsgrads herausgerechnet. Anteilige Gewinne aus der
PoC-Methode werden nur für solche Kundenaufträge realisiert, deren Ergebnis verlässlich ermittelt werden
kann. Sofern diese Voraussetzung
 
nicht erfüllt ist, erfolgt ein Ausweis ohne eine Einbeziehung des anteiligen
Gewinns. Sofern bei einem Kundenauftrag ein Verlust
 
droht, wird dieser in voller Höhe berücksichtigt.
Die auf den Seiten 124 f. dargestellte und auf den Seiten 159 f. erläuterte Segmentberichterstattung enthält
eine Aufgliederung der Außenumsatzerlöse nach Geschäftsbereichen, Geschäftsfeldern und Regionen. Eine
weitere Darstellung der Gesamtumsätze nach Regionen findet sich darüber hinaus im Zusammengefassten
Lagebericht auf Seite 40 dieses Geschäftsberichts.
Im Rahmen des Umsatzkostenverfahrens erfolgt die Zuordnung der Aufwendungen in der Gewinn- und
Verlustrechnung
 
nach Funktionsbereichen. In den Herstellungs-, Vertriebs
 
-, Verwaltungs
 
-
 
sowie Forschungs-
und Entwicklungskosten sind die nachstehend aufgeführten Kostenarten in folgender Höhe enthalten:
Aufstellung der Kostenarten
Mio.€
2022
2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs-
 
und Betriebsstoffe
464,1
409,0
Aufwendungen für bezogene Leistungen
71,8
58,3
Materialaufwand
535,9
467,3
Löhne und Gehälter
182,3
169,5
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
38,5
36,8
Aufwendungen für Altersversorgung
6,0
5,5
Personalaufwand
226,8
211,8
Abschreibungen
53,1
51,9
t1
Auf Basis der Quartale ergab sich im Jahresdurchschnitt die folgende Personalstruktur:
2022
2021
Vorstand/Geschäftsführung
22
22
Andere leitende Angestellte
94
94
Außertarifliche Mitarbeitende
884
881
Tarifliche Mitarbeitende
2.868
2.693
Auszubildende
50
39
Praktikantinnen/Praktikanten sowie Werkstudentinnen/Werkstudenten
16
13
Summe
3.934
3.742
Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Vossloh
 
Konzern gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB
belief sich auf 3.846 (Vorjahr:
 
3.668). Die Werte geben die Zahl der beschäftigten
 
Personen wieder; die
Zahlen der durchschnittlichen Mitarbeitenden in den Segmentangaben auf den Seiten 124 f. basieren auf einer
Umrechnung in Vollzeitäquivalente.
Die Herstellungskosten enthalten die Kosten der in der jeweiligen Periode abgesetzten Erzeugnisse und
Dienstleistungen. Neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten wie Material-, Personal-
 
und Energiekosten
enthalten sie auch Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen, die im Wesentlichen
 
auf Sachanlagen sowie
in geringerem Maße auf immaterielle Vermögenswerte
 
entfallen. Die Herstellungskosten enthalten auch die
in der jeweiligen Periode vorgenommenen Abwertungen auf Vorräte.
 
(2) Kosten der
 
Funktionsbereiche
(2.1) Herstellungskosten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
133
Zusammensetzung der Vertriebs-
 
und Verwaltungskosten
Mio.€
2022
2021
Vertriebskosten
68,6
65,3
Verwaltungskosten
95,1
95,5
Vertriebs-
 
und Verwaltungskosten
163,7
160,8
Die Vertriebskosten
 
enthalten neben Personalkosten im Wesentlichen
 
Ausgangsfrachten und Provisionen.
Die Verwaltungskosten
 
umfassen die Personal-
 
und Sachkosten der Verwaltung
 
einschließlich der
Abschreibungen auf zugehörige Vermögenswerte.
Sämtliche Forschungskosten werden unmittelbar im Aufwand erfasst und in den Forschungs- und
Entwicklungskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung
 
ausgewiesen.
 
Kosten für die Entwicklung eines marktreifen Produkts werden aktiviert, soweit die in IAS 38 formulierten
Kriterien erfüllt sind. Die nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten sind ebenfalls unter diesem Posten in
der Gewinn- und Verlustrechnung
 
ausgewiesen.
 
Der Forschungs-
 
und Entwicklungsaufwand vor aktivierten Eigenleistungen betrug im abgelaufenen
Geschäftsjahr 10,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
10,3 Mio.€). Von
 
diesen Aufwendungen, die in Entwicklungsabteilungen
angefallen sind, wurden 2,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
1,3 Mio.€) in der Bilanz aktiviert.
Zusammensetzung des sonstigen betrieblichen Ertrags
Mio.€
2022
2021
Währungsgewinne
6,9
5,4
Erträge aus Zuschüssen der öffentlichen Hand
1,5
1,6
Mieteinnahmen
0,8
1,1
Versicherungsentschädigungen
0,5
0,3
Erträge aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
0,3
1,8
Auflösung von Wertberichtigungen und Zuschreibungen
0,0
0,0
Übriger Ertrag
10,9
8,5
Sonstiger betrieblicher Ertrag
20,9
18,7
t1
In den Währungsgewinnen und -verlusten sind auch Marktwertänderungen freistehender Derivate zur
ökonomischen Absicherung von Währungsrisiken enthalten.
 
Die Erträge aus Zuschüssen der öffentlichen Hand betreffen im Wesentlichen
 
Zuschüsse zu Forschungs- und
Entwicklungsprojekten.
Erhaltene Zahlungen zur Subventionierung von Aufwendungen werden als passiver
Rechnungsabgrenzungsposten in den sonstigen Verbindlichkeiten
 
erfasst und zeitanteilig unter den sonstigen
betrieblichen Erträgen vereinnahmt.
Investitionszuschüsse und -zulagen werden von den Anschaffungskosten der betreffenden Sachanlagen
abgesetzt. Noch nicht erfüllte Auflagen, die bei Nichterfüllung zu einer Rückzahlung führen würden, oder
sonstige Eventualverpflichtungen in diesem Zusammenhang existieren nicht.
In den übrigen Erträgen sind unter anderem erhaltene Zuschüsse im Rahmen eines Infrastrukturprojekts der
Deutschen Bahn in Höhe von 3,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,7 Mio.€) enthalten. Den Erträgen standen über die
Laufzeit dieses Projekts Aufwendungen gegenüber.
 
(2.2) Vertriebs-
 
und
Verwaltungskosten
(2.3) Forschungs-
 
und
Entwicklungskosten
(3.1) Sonstiger
betrieblicher Ertrag
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
134
Zusammensetzung des sonstigen betrieblichen Aufwands
Mio.€
2022
2021
Währungsverluste
-9,7
-5,3
Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
-0,4
-0,6
Aufwendungen für Gebäude
-0,4
-0,6
Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
-0,1
-0,4
Wertminderungen von Vorräten
 
und sonstigen Vermögenswerten
0,0
-0,3
Übriger Aufwand
-0,7
-0,6
Sonstiger betrieblicher Aufwand
-11,3
-7,8
t1
In den Währungsverlusten des Vorjahres
 
sind Aufwendungen in Höhe von 1,8 Mio.€ aus der Auflösung der
Währungsumrechnungsdifferenz im Zusammenhang mit dem Verkauf
 
und der nachfolgenden
Entkonsolidierung einer südamerikanischen Gesellschaft enthalten.
Zusammensetzung der übrigen Finanzerträge
Mio.€
2022
2021
Erträge aus Beteiligungen
0,3
0,1
Erträge aus der Bewertung von Finanzinstrumenten zu Zeitwerten
0,0
5,5
Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen
0,0
0,8
Übrige Finanzerträge
0,3
6,4
t1
Die Erträge aus der Bewertung von Finanzinstrumenten zu Zeitwerten resultieren im Vorjahr
 
vollständig aus
der Marktbewertung von bisher at-equity einbezogenen Anteilen von Joint Ventures
 
im Zusammenhang mit
Übergangskonsolidierungen aufgrund von Kontrollerwerb. Es hatte sich um Anteile an zwei Gesellschaften
im Geschäftsfeld Switch Systems gehandelt.
Zusammensetzung der übrigen Finanzaufwendungen
Mio.€
2022
2021
Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-2,1
0,0
Übrige Finanzaufwendungen
-2,1
0,0
t1
Die Aufwendungen resultierten im Wesentlichen
 
aus der Wertminderung eines at-equity bilanzierten Joint
Ventures.
11
Zusammensetzung der Zinsaufwendungen und ähnlichen Aufwendungen
Mio.€
2022
2021
Zinsen aus Bankschulden
-4,9
-4,8
Zinsen aus Leasing
-1,1
-1,1
Avalprovisionen
-0,6
-0,8
Sonstiger Zinsaufwand
-11,5
-6,0
Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen
-18,1
-12,7
Der sonstige Zinsaufwand enthält im Wesentlichen
 
Währungsverluste aus konzerninternen Finanzierungen.
Währungsgewinne aus konzerninternen Finanzierungen in Höhe von 6,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
4,3 Mio.€) stellen
den Hauptbestandteil der Zinserträge in der Gewinn- und Verlustrechnung
 
in Höhe von 7,5 Mio.€ (Vorjahr:
5,2 Mio.€) dar.
Zusammensetzung der Ertragsteuern
Mio.€
2022
2021
Laufende Ertragsteuern
24,7
18,5
Latente Steuern
-12,2
10,1
Ertragsteuern
12,5
28,6
t1
 
(3.2) Sonstiger
betrieblicher Aufwand
(4.1) Übrige
Finanzerträge
(4.2) Übrige Finanz-
aufwendungen
(5.1) Zinsaufwendungen
und ähnliche
Aufwendungen
(5.2) Zinserträge
(6) Ertragsteuern
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
135
Von
 
den laufenden Ertragsteuern betrafen 0,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
-2,1 Mio.€) Sachverhalte aus Vorjahren.
 
Bei
den latenten Steuern galt dies für -1,9 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,1 Mio.€).
 
In Höhe von 10,1 Mio.€ resultierte aus der
Umkehrung von temporären Differenzen sowie aus steuerlichen Verlust
 
-
 
und Zinsvorträgen ein latenter
Steuerertrag (Vorjahr:
 
Steueraufwand in Höhe von 9,7 Mio.€). Aus Neubewertungen von temporären
Differenzen resultierte ein latenter Steueraufwand in Höhe von 0,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,3 Mio.€).
In
Deutschland
 
wird auf zu versteuernde Gewinne die gesetzliche Körperschaftsteuer in Höhe von 15 %
zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 % der Körperschaftsteuer) erhoben. Daneben fällt Gewerbesteuer an,
deren Hebesatz von den jeweiligen Kommunen festgelegt wird. Im Durchschnitt wird für die Vossloh
 
AG als
Organträger eine Steuerquote von 32,18 % (Vorjahr:
 
32,15 %) erwartet.
Der tatsächliche Steueraufwand im Vossloh
 
Konzern von 12,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
28,6 Mio.€) lag um 9,2 Mio.€
unter dem erwarteten Steueraufwand (Vorjahr:
 
um 7,8 Mio.€ höherer tatsächlicher Steueraufwand), der sich
bei der Anwendung des für die Konzernholding geltenden Steuersatzes auf das Ergebnis vor Steuern ergeben
würde.
Die Überleitung des erwarteten Steueraufwands auf den tatsächlich in der Gewinn- und Verlustrechnung
ausgewiesenen Steueraufwand ist nachfolgend dargestellt:
Überleitung auf den ausgewiesenen Steueraufwand
2022
2021
Ergebnis vor Ertragsteuern
Mio.€
67,5
64,8
Ertragsteuersatz inklusive Gewerbesteuern
%
32,18
32,15
Erwarteter Steueraufwand bei einheitlicher Steuerbelastung
Mio.€
21,7
20,8
Steuerminderung bzw. -erhöhung aufgrund abweichender lokaler Steuersätze
Mio.€
-7,8
-6,5
Steuerminderung aufgrund steuerfreier Erträge
Mio.€
-1,6
-1,4
Steuererhöhung aus steuerlich nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben
Mio.€
3,4
2,9
Steuern für Vorjahre
Mio.€
-1,1
-2,0
Steuereffekt aus Zuschreibung bzw. Abwertung aktiver latenter Steuern
Mio.€
-3,7
14,3
Effekte aus Quellensteuern und Doppelbesteuerung
Mio.€
1,3
1,2
Effekt aus Neubewertung latenter Steuern
Mio.€
0,7
0,3
Effekte aus der Bewertung von Beteiligungen an at-equity einbezogenen
Unternehmen
Mio.€
-0,6
-1,5
Sonstige Abweichungen
Mio.€
0,2
0,5
Ausgewiesene Ertragsteuerbelastung
Mio.€
12,5
28,6
Effektiver Ertragsteuersatz
%
18,5
44,1
t1
Die Aufwertung latenter Steuern im Berichtsjahr resultierte im Wesentlichen
 
aus einer teilweisen
Zuschreibung der bislang bei der Vossloh
 
AG wertgeminderten aktiven latenten Steuern auf Verlust
 
-
 
und
Zinsvorträge.
 
Dies war ein Folgeeffekt aus gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen und einer damit
einhergehenden Verg
 
rößerung des inländischen ertragsteuerlichen Organkreises. Daneben wurden aktive
latente Steuern aufgrund einer Neueinschätzung der erwarteten steuerlichen Gewinne innerhalb der
französischen groupe fiscale zugeschrieben. Der Gesamtbetrag der latenten Steuern, die im sonstigen
Gesamtergebnis erfasst wurden, betrug -4,5 Mio.€ (Vorjah
 
r: -0,7 Mio.€). Die latenten Steuern resultierten aus
der im Geschäftsjahr zu berücksichtigenden Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne
 
in Höhe
von -3,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
-0,7 Mio.€), daneben aus erfolgsneutralen Bewertungsänderungen der
Sicherungsinstrumente aus Cashflow-Hedging in Höhe von -1,4 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,0 Mio.€).
 
Aus dem Wertansatz von Beteiligungen
 
in den jeweiligen Muttergesellschaften und dem Nettovermögen in
der Konzernbilanz resultieren zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 173,7 Mio.€ (Vorjahr:
180,1 Mio.€). Die daraus zu passivierenden latenten Steuern würden 2,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
2,3 Mio.€) betragen.
Da der Konzern die Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann und diese Umkehrung in
absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist, werden daraus keine passiven latenten Steuern bilanziert.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
136
Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten resultierte im Berichts- wie im Vorjahr
 
aus nachlaufenden
Effekten früherer Veräußerungen
 
von Geschäftsfeldern.
Die folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung des
 
in der Gewinn- und Verlustrechnung
 
enthaltenen
Ergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten:
Zusammensetzung des Ergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten
Mio.€
2022
2021
Nachlaufende Effekte aus ehemaligen Geschäftsfeldern
1,0
-0,3
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten
1,0
-0,3
 
davon entfallen auf Anteilseigner der Vossloh AG
1,0
-0,3
 
davon entfallen auf Anteile anderer Gesellschafter
-
-
t1
Die in der Bilanz ausgewiesenen zum Verkauf
 
vorgesehenen Vermögenswerte
 
und Schulden sind einer
Aktivität im Geschäftsfeld Switch Systems zuzuordnen, welche Gegenstand eines zum Bilanzstichtag
bestehenden Verkaufsprojekts
 
ist. Dieses wurde im Berichtsjahr begonnen. Zum Bilanzstichtag 2022
erwartete der Vorstand
 
der Vossloh
 
AG, dass der Verkauf
 
innerhalb der nächsten zwölf Monate erfolgen
wird.
In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen
 
Gruppen der zur Veräußerung
 
gehaltenen
Vermögenswerte
 
und der damit in Zusammenhang stehenden Schulden dargestellt:
Vermögenswerte und Schulden in Verbindung
 
mit Veräußerungsgruppen
Mio.€
31.12.2022
31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte (exkl. Geschäfts- oder Firmenwerte)
1,4
-
Geschäfts- oder Firmenwerte
3,6
-
Sachanlagen
0,5
-
Sonstige langfristige Vermögenswerte
0,0
-
Langfristige Vermögenswerte
5,5
-
Vorräte
4,4
-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2,2
-
Forderungen aus Fertigungsaufträgen
3,3
-
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
0,3
-
Zahlungsmittel und -äquivalente
0,4
-
Kurzfristige Vermögenswerte
10,6
-
Vermögenswerte
16,1
-
Rückstellungen
2,0
-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2,5
-
Leasingverbindlichkeiten
0,2
-
Sonstige Verbindlichkeiten
5,1
-
Schulden
9,8
-
Im Ergebnis nach Ertragsteuern sind auf andere Gesellschafter entfallende Gewinnanteile in Höhe von 8,4
Mio.€ (Vorjahr:
 
7,9 Mio.€) sowie Verlustanteile
 
in Höhe von 0,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,2 Mio.€) enthalten.
2022
2021
Gewogener Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien
Anzahl
17.564.180
17.564.180
Auf die Anteilseigner der Vossloh AG entfallendes Konzernergebnis
Mio.€
41,7
23,1
Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie
2,38
1,31
 
davon entfallen auf fortgeführte Aktivitäten
2,32
1,33
 
davon entfallen auf nicht fortgeführte Aktivitäten
0,06
-0,02
t1
(7) Ergebnis aus
 
nicht fortgeführten
Aktivitäten/zum Verkauf
vorgesehene Vermögens-
werte und Schulden
(8) Anteile anderer
Gesellschafter
(9) Ergebnis je Aktie
137
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung
 
der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie der
Kontokorrentverbindlichkeiten im Vossloh
 
Konzern. Die Zahlungsmittel umfassen Kassenbestände und
Guthaben bei Kreditinstituten. Zahlungsmitteläquivalente umfassen Finanztitel mit einer vom Erwerb an
verbleibenden Restlaufzeit von maximal drei Monaten, die jederzeit in Zahlungsmittel umgewandelt werden
können. Kontokorrentverbindlichkeiten ergeben sich bei Sollbeständen von kurzfristig fälligen Bankguthaben
sowie aus Unterlinien im Rahmen des grundsätzlich bis November 2024 fälligen Kreditvertrags und werden
in den Finanzmittelfonds einbezogen. Bilanziell erfolgt der Ausweis dieser Unterlinien als Bestandteil der
Inanspruchnahme aus dem angesprochenen Kreditvertrag bei den langfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Damit umfasst der Finanzmittelfonds neben den bilanziell ausgewiesenen Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 76,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
75,0 Mio.€) noch
Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von 48,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
45,4 Mio.€).
Zusätzlich sind 0,4 Mio.€ am Ende der Periode in Veräußerungsgruppen
 
enthalten und werden gemäß IFRS 5
in den „Zur Veräußerung
 
gehaltenen Vermögenswerten“
 
ausgewiesen.
Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt und gliedert die Veränderungen
 
der
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie der Kontokorrentverbindlichkeiten nach
Zahlungsströmen aus betrieblicher Geschäfts-, Investitions-
 
und Finanzierungstätigkeit. Die Darstellung des
Cashflows aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.
Die sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge enthalten im Wesentlichen
Währungsumrechnungseffekte sowie die Änderungen der latenten Steuern. In den Einzahlungen und
Auszahlungen aus dem Erwerb oder Verkauf
 
von konsolidierten Unternehmen und sonstigen
Geschäftseinheiten werden zugegangene beziehungsweise abgehende Zahlungsmittel saldiert. Im Vorjahr
erfolgte eine Saldierung zugehender Zahlungsmittel von 1,1 Mio.€ mit Kaufpreiszahlungen in Höhe von 10,6
Mio.€. Einzahlungen aus dem Verkauf
 
von konsolidierten Unternehmen im Vorjahr
 
umfassten abgehende
Zahlungsmittel von 0,5 Mio.€ sowie notwendige Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Verkauf
 
in Höhe
von 0,3 Mio.€.
 
Die Zeile „Nettofinanzierung aus kurzfristigen Krediten“ enthält im Berichtsjahr die Tilgung der vorzeitig
gekündigten Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 25 Mio.€. Im Vorjahr
 
hatten sich hier die Tilgung der
fälligen Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 135 Mio.€ aus den zugeflossenen Mitteln des
Hybridkapitals,
 
die Neuaufnahme eines Kredits bei der Bayerischen Landesbank über 15 Mio.€ sowie von
Vossloh
 
Fastening Systems (China) Co. getilgte kurzfristige Kredite in Höhe von rund 12 Mio.€ ausgewirkt.
Die Zeile „Nettofinanzierung aus mittel- und langfristigen Krediten“ enthält im Berichtsjahr eine um rund 52
Mio.€ höhere Inanspruchnahme unter dem Konsortialkredit, während im Vorjahr
 
an dieser Stelle die
Neuaufnahme eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 25 Mio.€ sowie eines mittelfristigen Kredits bei der
DZ Bank AG und demgegenüber eine um rund 47 Mio.€ geringere Inanspruchnahme unter dem
Konsortialkredit ausgewiesen worden war. Zu weiteren Informationen verweisen
 
wir auf unsere
Erläuterungen zu den Finanzverbindlichkeiten unter (26.1).
In der Vorjahresspalte
 
wurde die bilanzielle Umgliederung der bereits erwähnten, zum Januar 2022 vorzeitig
gekündigten Schuldscheindarlehenstranche in Höhe von 25 Mio.€ von mittel- in kurzfristig für Zwecke der
Darstellung in der Kapitalflussrechnung nicht in den beiden betreffenden Zeilen „Nettofinanzierung aus
kurzfristigen Krediten“ und „Nettofinanzierung aus mittel- und langfristigen Krediten“ berücksichtigt, da
hierdurch keine Geldbewegung ausgelöst wurde.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
138
Die Werte der Kapitalflussrechnung
 
auf Seite 121 beziehen sich auf den gesamten Konzern inklusive der
Effekte aus nicht fortgeführten Aktivitäten. Von
 
den Gesamtwerten waren im Bruttocashflow 1,0 Mio.€
(Vorjahr:
 
-0,1 Mio.€) nicht fortgeführten Aktivitäten zuzurechnen. Im Cashflow aus betrieblicher
Geschäftstätigkeit sowie im Free Cashflow waren im Vorjahr
 
jeweils -0,1 Mio.€ nicht fortgeführten
Aktivitäten zuzurechnen, während im Berichtsjahr die Werte
 
der Kapitalflussrechnung vollständig aus den
fortgeführten Aktivitäten stammten.
Die folgende Tabelle verdeutlicht die
 
Aufteilung der Veränderungen
 
der Finanzverbindlichkeiten (ohne
Kontokorrentverbindlichkeiten) sowie der im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthaltenen Derivate aus
Sicherungsbeziehungen in zahlungswirksame und nicht zahlungswirksame Sachverhalte:
Mio.€
Lang- und
mittelfristige
Kreditverbindlich-
keiten
Kurzfristige
Kreditverbindlich-
keiten
Leasingver-
bindlichkeiten
Derivate in
Sicherungs-
beziehungen
Summe
Stand 31.12.2020
177,3
162,6
43,9
4,1
387,9
Zahlungen der Periode
12,0
-148,3
-11,3
0,0
-147,6
Nichtzahlungswirksame Veränderungen
Umgliederung
-25,0
25,0
0,0
0,0
0,0
Veränderung aus Unternehmenserwerb
0,0
0,0
0,5
0,0
0,5
Veränderungen aus der Erstkonsolidierung
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Zinsverbindlichkeiten gegenüber
Hybridkapitalgebern
-
5,1
-
-
5,1
Neue Leasingverträge
0,0
0,0
7,7
0,0
7,7
Zeitwertänderungen
0,0
0,0
-0,3
-0,2
-0,5
Währungseffekte
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Sonstiges
0,0
-4,2
1,1
0,0
-3,1
Stand 31.12.2021
164,3
40,2
41,6
3,9
250,0
Zahlungen der Periode
45,1
-21,2
-12,4
0,0
11,5
Nichtzahlungswirksame Veränderungen
Veränderung aufgrund von bereits
veräußerten sowie noch zum Verkauf
stehenden Veräußerungsgruppen
0,0
0,0
0,2
0,0
0,2
Neue Leasingverträge
0,0
0,0
9,9
0,0
9,9
Zeitwertänderungen
0,0
0,0
-0,3
-9,4
-9,7
Währungseffekte
0,0
0,0
-0,2
0,0
-0,2
Sonstiges
0,0
0,0
1,1
0,0
1,1
Stand 31.12.2022
209,4
19,0
39,9
-5,5
262,8
t1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
139
Erläuterungen zur Bilanz
Die Bilanz ist nach lang- und kurzfristigen Vermögenswerten
 
und Schulden gegliedert. Als kurzfristig werden
solche Vermögenswerte
 
und Schulden angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind.
Unabhängig von ihrer Fälligkeit werden Forderungen und Verbindlichkeiten
 
aus Lieferungen und Leistungen
auch dann als kurzfristig angesehen, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres, jedoch innerhalb des normalen
Verlaufs
 
des Geschäftszyklus fällig werden.
Latente Steuern werden als langfristige Vermögenswerte
 
oder Schulden ausgewiesen.
Zusammensetzung der immateriellen Vermögenswerte
Mio.€
 
2022
2021
Geschäfts- oder Firmenwerte
295,8
297,4
Entwicklungskosten
5,9
4,2
Konzessionen, Lizenzen und Schutzrechte
28,6
31,3
Geleistete Anzahlungen
14,7
10,3
345,0
343,2
t1
Die immateriellen Vermögenswerte,
 
die bis auf die Geschäfts- oder Firmenwerte ausschließlich
Vermögenswerte
 
mit bestimmter Nutzungsdauer beinhalten, werden mit ihren fortgeführten Anschaffungs-
oder Herstellungskosten bilanziert.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden in der jeweiligen funktionalen Währung der Konzerngesellschaften
bilanziert, aus deren Akquisition sie stammen.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben werden gemäß IFRS 3 in Verbindung
 
mit IAS 36
nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich zum Bilanzstichtag oder bei Vorliegen
 
von Anhaltspunkten
für eine Wertminderung
 
auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Dabei wird dem jeweiligen Buchwert einer Gruppe
von Cash Generating Units (CGUs) der erzielbare Betrag, der als Nutzungswert ermittelt wird,
gegenübergestellt. Im Vossloh
 
Konzern erfolgt die Zuordnung der Goodwills zu den Geschäftsfeldern, die
Gruppen von CGUs darstellen. Auf dieser Ebene erfolgt dann der Werthaltigkeitstest.
 
Der Nutzungswert wird
auf Basis der Mittelfristplanung der jeweiligen Einheiten aus erwarteten diskontierten Zahlungsströmen
ermittelt. Als wesentliche Annahmen werden insofern die aus der Vertriebsplanung
 
resultierenden erwarteten
Aufträge und die entsprechend prognostizierten Umsatzerlöse sowie die darauf basierende vollständige
Ergebnis-
 
und Bilanzplanung gesehen.
Bei der Ermittlung des Nutzungswerts durch Abzinsung der erwarteten Cashflows (nach Steuern) kommen
geschäftsfeldspezifische Diskontierungszinssätze nach Steuern zur Anwendung. Bei der Ermittlung des
jeweiligen Diskontierungszinssatzes werden gewichtete spezifische Länderrisiken, Inflations-/Währungs-
adjustierungen sowie Steuersätze berücksichtigt, wobei die Gewichtungen der Länderrisiken sowie der
Inflationseffekte aus der regionalen Umsatzverteilung im abgelaufenen Geschäftsjahr und über die
Budgetperioden abgeleitet werden. Die Steuersätze dagegen werden auf Basis der relativen Ergebnisbeiträge
der Gesellschaften innerhalb der Geschäftsfelder ermittelt. Die regionale Umsatzverteilung als Gewicht bei
der Ermittlung des Diskontierungszinssatzes für die ewige Rente erfolgt allein aus den Umsätzen des letzten
Planjahres. Vor
 
allem zum Zweck der differenzierteren Berücksichtigung der kurzfristigen und der
nachhaltigen Inflations-/Währungsadjustierung der Kapitalkosten werden unterschiedliche Nachsteuer-
Diskontierungszinssätze für den Planungszeitraum und die ewige Rente ermittelt, die sich hauptsächlich
hinsichtlich der einbezogenen Inflations-/Währungsadjustierungen unterscheiden. Ferner werden
geschäftsfeldspezifische einheitliche Vorsteuer
 
-Diskontierungszinssätze berechnet, mit denen sich auf Basis
der Vorsteuer
 
-Cashflows die gleichen Nutzungswerte ergeben, die nach Diskontierung der Nachsteuer-
Cashflows mit den differenzierten Nachsteuer-Diskontierungszinssätzen resultieren. Die Vorsteuer-
Diskontierungszinssätze für die einzelnen Geschäftsfelder sind in der unten stehenden Tabelle
 
angegeben.
 
Gliederungsprinzip der
Bilanz
(10) Immaterielle
Vermögenswerte
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
140
Die Planungen basieren auf den Erfahrungen der Vergangenheit
 
und den Erwartungen in Bezug auf die
künftige Marktentwicklung und umfassen einen Detailplanungszeitraum von drei Jahren. Das erwartete
Umsatzwachstum der Geschäftsfelder basiert auf geplanten beziehungsweise in unterschiedlichem Ausmaß
bereits im Auftragsbestand erfassten Projekten. Das für diesen Zeitraum gemäß der Mittelfristplanung
erwartete durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum der Geschäftsfelder ist in der folgenden Tabelle
ausgewiesen. Die Wachstumsrate der
 
ewigen Rente wird in Höhe von 50 % der geschäftsfeldspezifischen
Inflationsrate angesetzt,
 
die aus der oben beschriebenen Ermittlung des Diskontierungszinssatzes für die
ewige Rente resultiert.
Weiter in der Zukunft liegende Perioden
 
zur Berücksichtigung der ewigen Rente werden durch
Fortschreibung der Zahlungsströme unter Berücksichtigung der beschriebenen Wachstumsrate
 
in den
Nutzungswert einbezogen. Hierbei wird eine in gleichem Maße erfolgende Finanzierung des Working
 
Capital
sowie der Sachanlagen im Cashflow berücksichtigt. Soweit die so ermittelten Nutzungswerte die Buchwerte
der jeweiligen Geschäftsfelder (inklusive der zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte) übersteigen, sind
keine Wertminderungen
 
auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorzunehmen. Im Rahmen von
Sensitivitätsanalysen werden verschiedene Szenarien untersucht: eine Erhöhung der Nachsteuer-
Diskontierungszinssätze um 50 Basispunkte sowie eine generelle Absenkung der Cashflows um 7,5 %. Bei
keinem Szenario ergab sich die Notwendigkeit einer Wertminderung
 
der Geschäfts- oder Firmenwerte.
Verteilung der Geschäfts-
 
oder Firmenwerte auf die Geschäftsfelder
Mio.€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Diskontierungssatz
(in %)
Wachstumsrate in
 
der ewigen Rente
 
(in %)
Durchschnittliches
Umsatzwachstum
 
p.a. (in %)
Gesamtwert*
Vossloh Switch Systems
12,33
10,62
1,24
1,27
5,2
4,9
184,5
187,9
Vossloh Rail Services
9,87
8,05
1,03
1,03
12,4
15,3
64,0
64,0
Vossloh Tie
 
Technologies
10,11
9,48
1,11
1,13
11,4
5,6
59,8
56,7
Vossloh Fastening Systems
14,77
11,30
1,40
1,24
5,1
5,6
26,3
26,9
334,6
335,5
* Buchwert zuzüglich rechnerischer Anteile anderer Gesellschafter
Für Zwecke des Impairment-Tests sind
 
in den Geschäfts- oder Firmenwerten des Geschäftsfelds Switch
Systems 26,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
25,5 Mio.€) und in denen des Geschäftsfelds Fastening Systems 12,2 Mio.€
(Vorjahr:
 
12,6 Mio.€) rechnerische Anteile anderer Gesellschafter eingerechnet.
 
Die Änderungen bei den Geschäfts- oder Firmenwerten des Geschäftsjahres resultierten im Wesentlichen
 
aus
der Umgliederung des auf die zu veräußernde Aktivität entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerts innerhalb
des Geschäftsfelds Switch Systems, daneben aus geänderten Wechselkursen.
Entwicklungskosten werden zu Herstellungskosten aktiviert, soweit eine eindeutige Aufwandszuordnung
möglich ist, die technische Realisierbarkeit und zukünftige Vermarktung
 
ausreichend sicher erwartet werden
kann und die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit
 
zu zukünftigen Mittelzuflüssen
führen wird.
Die Herstellungskosten umfassen die direkt und indirekt dem Entwicklungsprozess zuzurechnenden Kosten.
Aktivierte Entwicklungskosten werden mit Nutzungsdauern von 1 bis 18 Jahren linear abgeschrieben.
Konzessionen, Lizenzen und Schutzrechte werden überwiegend linear über einen Zeitraum von 1 bis 30
Jahren abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
 
sind in Höhe von 2,0 Mio.€ (Vorjahr:
3,3 Mio.€) in der Gewinn- und Verlustrechnung
 
in den Herstellungskosten, in Höhe von 3,3 Mio.€ (Vorjahr:
1,8 Mio.€) in den Vertriebs
 
-
 
und Verwaltungskosten
 
sowie in Höhe von 0,4 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,5 Mio.€) in den
Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten.
Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen
 
in Höhe von 0,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,4 Mio.€) vorgenommen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
141
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte
Mio.€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Geschäfts- oder
Firmenwerte
Entwicklungskosten
Konzessionen,
Lizenzen und
Schutzrechte
Geleistete
Anzahlungen
Immaterielle
Vermögenswerte
Nettobuchwert 31.12.
295,8
297,4
5,9
4,2
28,6
31,3
14,7
10,3
345,0
343,2
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1.1.
 
351,2
329,6
10,8
11,1
71,2
65,7
10,7
7,7
443,9
414,1
Veränderungen aus
Erstkonsolidierung/Unternehmenserwerben
0,0
7,2
0,0
0,0
0,0
4,7
0,0
0,0
0,0
11,9
Veränderungen aus der Übergangs- und
Entkonsolidierung
0,0
10,7
0,0
0,0
0,0
2,1
0,0
0,0
0,0
12,8
Zugänge/laufende Investitionen
0,0
0,0
0,2
0,0
1,0
1,2
8,0
3,1
9,2
4,3
Abgänge
0,0
-0,8
0,0
-0,3
-0,2
-4,6
-0,1
0,0
-0,3
-5,7
Umbuchungen
0,0
0,0
1,9
0,0
1,6
0,1
-2,2
-0,1
1,3
0,0
Umgliederungen gemäß IFRS 5
-3,6
0,0
0,0
0,0
-0,6
0,0
-1,3
0,0
-5,5
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
2,0
4,5
0,0
0,0
0,7
2,0
0,0
0,0
2,7
6,5
Stand 31.12.
349,6
351,2
12,9
10,8
73,7
71,2
15,1
10,7
451,3
443,9
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen
Stand 1.1.
 
53,8
54,6
6,6
6,2
39,9
38,9
0,4
0,0
100,7
99,7
Veränderungen aus der Übergangs- und
Entkonsolidierung
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,4
0,0
0,0
0,0
-0,4
Abschreibungen und Wertminderungen des
Geschäftsjahres
0,0
0,0
0,4
0,4
5,4
5,2
0,0
0,4
5,8
6,0
Abgänge
0,0
-0,8
0,0
0,0
-0,2
-4,5
0,0
0,0
-0,2
-5,3
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Umgliederungen gemäß IFRS 5
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,6
0,0
0,0
0,0
-0,6
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,6
0,7
0,0
0,0
0,6
0,7
Stand 31.12.
53,8
53,8
7,0
6,6
45,1
39,9
0,4
0,4
106,3
100,7
t1
Die Zugänge bei den geleisteten Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte
 
stammen in Höhe von 6,5
Mio.€ aus dem mehrjährigen Projekt zur Einführung eines konzernweit einheitlichen ERP-Systems
(one.ERP).
Zusammensetzung der Sachanlagen
Mio.€
 
2022
2021
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich
 
der Bauten auf fremden
Grundstücken
105,1
105,0
Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten
 
und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken
23,4
27,7
Technische Anlagen und Maschinen
128,1
126,6
Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen
11,8
9,8
Andere Anlagen, Betriebs-
 
und Geschäftsausstattung
16,2
16,3
Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
6,1
5,2
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
35,7
33,2
326,4
323,8
t1
Sachanlagen werden zu Anschaffungs-
 
oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig linear über die
voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Anschaffungskosten umfassen neben dem Kaufpreis auch
Anschaffungsnebenkosten. Anschaffungspreisminderungen reduzieren die
 
Anschaffungskosten.
 
Im Fall von qualifizierten Vermögenswerten
 
gemäß IAS 23 werden die auf die Herstellungszeit entfallenden
Fremdkapitalzinsen zusätzlich aktiviert.
 
Im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr
 
war dieser Sachverhalt unwesentlich.
 
(11) Sachanlagen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
142
Nutzungsrechte aus gemieteten Sachanlagen werden gemäß IFRS 16 im Zugangszeitpunkt mit der Summe
aus der Leasingverbindlichkeit, Zahlungen vor oder zu Beginn der Nutzung, Nebenkosten des
Vertragsabschlusses
 
sowie geschätzten Kosten eines Rückbaus oder ähnlicher Verpflichtungen
 
am Ende der
Nutzungszeit erfasst. Die Zugangsbewertung der Leasingverbindlichkeit ergibt sich aus dem Barwert der
erwarteten Leasingzahlungen. Der für die Barwertberechnung verwendete Zinssatz ist im Regelfall der
Grenzfinanzierungssatz, der sich in dem jeweiligen Währungsgebiet und unter einer vergleichbaren Laufzeit
für eine Finanzierung eines Vermögenswerts
 
ergibt. Die Laufzeit der jeweiligen Verträge
 
und damit die
Summe der erwarteten Leasingzahlungen wird unter Berücksichtigung der vertraglichen Gegebenheiten und
im Fall von Verlängerungs
 
-
 
oder Kündigungsoptionen auf Basis der Erwartungen der jeweiligen
Geschäftsführungen festgelegt. Anpassungen der Erwartungen über die Laufzeit sowie sonstige
Schätzungsänderungen führen zu einer Neubewertung der jeweiligen Verträge.
 
Die hierdurch ausgelösten
Wertänderungen werden
 
in der Darstellung der Buchwertentwicklung in der Zeile „Neubewertungen und
Modifikationen“ ausgewiesen. Insoweit sind hier Ermessensspielräume durch das jeweilige Management
gegeben, die bei wesentlichen Leasingverträgen dokumentiert werden. Im Regelfall sind feste Zahlungen
vereinbart; vertraglich vereinbarte Restwertgarantien werden mit dem erwarteten Wert
 
berücksichtigt. Im
Geschäftsfeld Rail Services existieren für eine Reihe von Vermögenswerten
 
Mietkaufverträge, bei denen der
Kaufpreis am Ende der Grundmietzeit entsprechend bei der Bewertung berücksichtigt wurde.
 
Die aktivierten Nutzungsrechte werden überwiegend über die unterstellte Laufzeit des Leasingvertrags
abgeschrieben.
Im Fall eines anschließenden Eigentumsübergangs basiert die Abschreibung auf der erwarteten Gesamt-
nutzungszeit für den betroffenen Vermögenswert.
Entwicklung der Sachanlagen inklusive der gemäß IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechte
Mio.€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte und Bauten
einschließlich der
Bauten auf fremden
Grundstücken
Technische Anlagen
und Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsaus-
stattung
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen im Bau
Sachanlagen
Nettobuchwert 31.12.
128,5
132,7
139,9
136,4
22,3
21,5
35,7
33,2
326,4
323,8
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1.1.
 
220,3
190,8
394,8
366,2
65,3
56,0
39,4
52,8
719,8
665,8
Neubewertungen und Modifikationen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-
-
0,0
0,0
Veränderungen aus Erstkonsolidierung/
Unternehmenserwerben
0,0
0,4
0,0
1,9
0,0
0,5
0,0
0,0
0,0
2,8
Veränderungen aus der Übergangs- und
Entkonsolidierung
0,0
2,9
0,0
1,2
0,0
0,4
0,0
0,4
0,0
4,9
Zugänge/laufende Investitionen
6,9
10,4
13,7
10,7
7,7
6,7
20,6
17,4
48,9
45,2
Abgänge
-2,3
-2,0
-4,1
-4,3
-2,7
-2,7
0,0
-0,1
-9,1
-9,1
Umbuchungen
3,0
13,7
13,1
13,5
0,7
3,1
-17,9
-31,3
-1,1
-1,0
Umgliederungen gemäß IFRS 5
-3,1
0,0
-0,1
0,0
-0,6
0,0
0,0
0,0
-3,8
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
1,2
4,1
1,0
5,6
-0,1
1,3
-0,1
0,2
2,0
11,2
Stand 31.12.
226,0
220,3
418,4
394,8
70,3
65,3
42,0
39,4
756,7
719,8
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen
Stand 1.1.
 
87,6
73,6
258,4
233,9
43,8
38,5
6,2
6,2
396,0
352,2
Abschreibungen und Wertminderungen des
Geschäftsjahres
14,5
13,3
23,3
24,9
7,2
6,9
0,0
0,0
45,0
45,1
Abgänge
-2,1
-1,6
-3,6
-3,1
-2,6
-2,5
0,0
0,0
-8,3
-7,2
Umbuchungen
0,0
0,9
0,0
-0,9
0,1
0,0
0,1
0,0
0,2
0,0
Umgliederungen gemäß IFRS 5
-2,7
0,0
-0,1
0,0
-0,5
0,0
0,0
0,0
-3,3
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,2
1,4
0,5
3,6
0,0
0,9
0,0
0,0
0,7
5,9
Stand 31.12.
97,5
87,6
278,5
258,4
48,0
43,8
6,3
6,2
430,3
396,0
t1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
143
Innerhalb der Sachanlagen sind folgende Nutzungsrechte aktiviert:
Entwicklung der aktivierten Nutzungsrechte gemäß IFRS
 
16
Mio.€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Grundstücke, grundstücks-
gleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
Technische Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs-
 
und
Geschäftsausstattung
 
Nettobuchwert 31.12.
23,4
27,7
11,8
9,8
6,1
5,2
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1.1.
 
47,2
42,2
13,6
13,4
10,2
8,2
Neubewertungen und Modifikationen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Veränderungen aus
Erstkonsolidierung/Unternehmenserwerben
0,0
0,3
0,0
0,2
0,0
0,1
Veränderungen aus der Übergangs- und
Entkonsolidierung
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge/laufende Investitionen
2,8
4,7
3,6
0,0
3,5
3,0
Abgänge
-0,8
-0,7
-1,1
0,0
-1,3
-1,1
Umbuchungen
0,0
0,0
-0,2
0,0
0,0
0,0
Umgliederungen gemäß IFRS 5
-0,2
0,0
0,0
0,0
-0,1
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,3
0,7
-0,1
0,0
-0,2
0,0
Stand 31.12.
49,3
47,2
15,8
13,6
12,1
10,2
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1.1.
 
19,5
12,8
3,8
2,3
5,0
3,9
Veränderungen aus der Übergangs- und
Entkonsolidierung
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Abschreibungen und Wertminderungen des
Geschäftsjahres
7,2
6,8
1,4
1,5
2,4
2,2
Abgänge
-0,7
-0,4
-1,0
0,0
-1,2
-1,1
Umbuchungen
0,0
0,0
-0,1
0,0
0,0
0,0
Umgliederungen gemäß IFRS 5
-0,1
0,0
0,0
0,0
-0,1
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,0
0,3
-0,1
0,0
-0,1
0,0
Stand 31.12.
25,9
19,5
4,0
3,8
6,0
5,0
t
Den planmäßigen Abschreibungen liegen im Wesentlichen
 
die folgenden Nutzungsdauern zugrunde:
Nutzungsdauer Sachanlagen
Gebäude
5 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen
2 bis 30 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs-
 
und Geschäftsausstattung
2 bis 30 Jahre
t1
Veränderungen
 
aus Erstkonsolidierung im Vorjahr
 
umfassten im Wesentlichen Zugänge aus dem Erwerb der
Gesellschaft ETS Spoor BV.
 
Veränderungen
 
aus Übergangskonsolidierung resultierten aus der Umstellung
von Vossloh
 
Beekay Castings Ltd., Neu-Delhi/Indien und Futrifer-Indústrias Ferroviárias SA,
Lissabon/Portugal, von der bisherigen Bilanzierung at-equity auf die Vollkonsolidierung.
 
Wesentliche Zugänge bei Grundstücken,
 
bei technischen Anlagen/Maschinen sowie bei anderen Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgten im Berichtjahr bei den Gesellschaften des Geschäftsfelds
Fastening Systems und des Geschäftsfelds Rail Services. Die Zugänge bei den geleisteten Anzahlungen und
Anlagen im Bau betrafen insbesondere Ausgaben für den Aufbau einer Fertigung von Verbundstoffschwellen
im Geschäftsfeld Fastening Systems, Erweiterungen der Produktionskapazitäten an den australischen
Standorten des Geschäftsfelds Tie Technologies
 
sowie weitere Arbeiten an Hochleistungsfräsen im
Geschäftsfeld Rail Services.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
144
Wertminderungen bei
 
Sachanlagen, die über die planmäßige Verteilung
 
der Anschaffungskosten hinausgehen,
wurden weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr
 
erfasst.
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen sind in Höhe von 39,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
39,3 Mio.€) in den
Herstellungskosten, in Höhe von 5,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
5,6 Mio.€) in den Vertriebs
 
-
 
und Verwaltungskosten
sowie in Höhe von 0,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,2 Mio.€) in den Forschungs- und Entwicklungskosten in der
Gewinn- und Verlustrechnung
 
enthalten.
Entwicklung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
Mio.€
2022
2021
Nettobuchwerte
1,3
7,4
Anschaffungskosten
Stand 1.1.
11,5
7,7
Zugänge
 
0,0
1,9
Abgänge
0,0
0,0
Umbuchungen
-6,4
1,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,0
0,9
Stand 31.12.
5,1
11,5
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand 1.1.
4,1
3,3
Abschreibungen des Geschäftsjahres
0,2
0,5
Abgänge
0,0
0,0
Umbuchungen
-0,4
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
-0,1
0,3
Stand 31.12.
3,8
4,1
t1
Bei den als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien handelt es sich um ganz oder teilweise
fremdvermietete, nicht betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude.
Die nicht betrieblich genutzten Gebäude werden gemäß IAS 40 mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet. Die den linearen Abschreibungen zugrunde liegenden Nutzungsdauern liegen bei 15 bis 20 Jahren.
Die Mieteinnahmen des Berichtsjahres betrugen 0,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
1,0 Mio.€).
Auf vermietete Objekte entfielen einschließlich Abschreibungen, Instandhaltung und Nebenkosten
Aufwendungen in Höhe von 0,4 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,6 Mio.€); wie im Vorjahr
 
waren unvermietete Objekte
nicht vorhanden.
In den Aufwendungen im Zusammenhang mit vermieteten Objekten sind – ebenfalls wie im Vorjahr
 
– keine
Wertminderungen
 
enthalten.
 
Der Zeitwert der nicht betrieblich genutzten Grundstücke inklusive aufstehender Gebäude beträgt 7,8 Mio.€
(Vorjahr:
 
8,0 Mio.€). Die Zeitwerte wurden durch anerkannte Gutachter ermittelt.
Im Geschäftsjahr wurde eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie umgegliedert, da Vossloh
 
nicht mehr
als wirtschaftlicher Eigentümer der Immobilie anzusehen ist. Mit dem Abgang der Immobilie wird in gleicher
Höhe eine Finanzforderung unter der Bilanzposition „Übrige langfristige Finanzinstrumente“ ausgewiesen.
Der Buchwert der Forderung betrug zum Bilanzstichtag 5,2 Mio.€.
Angaben zu Beteiligungen an at-equity einbezogenen Unternehmen
 
Mio.€
2022
2021
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Aktivitäten
4,6
4,5
Gewinn oder Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten
0,0
0,0
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen
-0,7
2,1
Gesamtergebnis
3,9
6,6
t1
 
(12) Als Finanzinvesti-
tionen gehaltene
Immobilien
(13) Beteiligungen an at-
equity einbezogenen
Unternehmen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
145
Wesentliche Angaben der Wuhu China Railway Cogifer Track Co., Ltd., Wuhu/China und der Amurrio Ferrocarril y Equipos SA,
Amurrio/Spanien, die at-equity bilanziert sind
Mio.€
2022
2021
Wuhu
Amurrio
Wuhu
Amurrio
Langfristiges Vermögen
11,9
11,0
13,8
10,9
Kurzfristiges Vermögen
32,6
39,6
27,2
29,6
 
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
6,8
6,2
3,1
0,1
Langfristige Schulden
0,0
0,9
0,0
1,4
 
davon langfristige finanzielle Schulden
0,0
0,6
0,0
1,0
Kurzfristige Schulden
15,6
20,5
14,9
10,7
 
davon kurzfristige finanzielle Schulden
1,9
0,4
3,6
1,6
Umsatzerlöse
27,1
34,8
21,0
35,8
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten
3,5
1,2
2,6
0,8
Abschreibungen
1,9
1,4
2,0
1,4
Zinserträge
0,1
0,2
0,5
0,2
Zinsaufwendungen
0,0
0,3
0,3
0,3
Steueraufwand
0,5
0,0
0,0
0,0
Gesamtergebnis
2,8
1,2
4,9
0,6
Überleitung der Finanzinformation zum at-equity-Buchwert
Mio.€
2022
2021
Wuhu
Amurrio
Wuhu
Amurrio
Nettovermögen 1.1.
26,1
28,4
21,2
28,2
Gewinn oder Verlust
3,5
1,2
2,6
0,8
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen
-0,7
0,0
2,3
-0,2
Dividenden
-
-0,4
-
-0,4
Nettovermögen 31.12.
28,9
29,2
26,1
28,4
Anteiliges Eigenkapital
 
14,5
14,6
13,1
14,2
Konsolidierungen
0,1
0,1
0,1
0,0
Buchwert
14,6
14,7
13,2
14,2
Die Anteile an den at-equity einbezogenen Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert.
Hierbei werden die Buchwerte der Gesellschaften um die anteiligen Nachsteuerergebnisse, um ausgeschüttete
Dividenden oder auch sonstige Eigenkapitalveränderungen erhöht oder vermindert.
Es handelt sich – unverändert gegenüber dem Vorjahr
 
– um Anteile an sechs ausländischen sowie einem
inländischen Unternehmen, die in den meisten Fällen unter gemeinschaftlicher Kontrolle durch eine
Konzerngesellschaft und im Regelfall einen externen Partner stehen oder auf die ein maßgeblicher Einfluss
ausgeübt wird. Detaillierte Angaben zum Konsolidierungskreis finden sich im Anhang auf den Seiten 174 f.
dieses Geschäftsberichts.
Zusammensetzung der übrigen langfristigen Finanzinstrumente
Mio.€
 
2022
2021
Derivative Finanzinstrumente aus Sicherungsbeziehungen
4,0
0,0
Übrige Beteiligungen
3,5
3,3
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen
0,6
0,5
Ausleihungen
0,2
0,2
Wertpapiere
0,1
0,1
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
5,3
0,3
Übrige langfristige Finanzinstrumente
13,7
4,4
t1
 
(14) Übrige langfristige
Finanzinstrumente
146
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, bei denen das Kriterium der Kontrolle erfüllt ist,
die aber aufgrund von Unwesentlichkeit nicht einbezogen werden, werden prinzipiell zu Marktwerten
bilanziert. Solche Eigenkapitalinstrumente sind für das Bild der Vermögens
 
-
 
und Ertragslage des Konzerns
unwesentlich. Die Beurteilung dafür erfolgt anhand der wesentlichen Finanzkennzahlen der Unternehmen wie
EBIT, Umsatz, Bilanzsumme und
 
Höhe des Eigenkapitals. Aufgrund der mangelnden Wesentlichkeit
 
erfolgen
auch keine weiteren Angaben gemäß IFRS 9 zu diesen Eigenkapitalinstrumenten.
Die nicht an einem aktiven Markt gehandelten Ausleihungen sowie die übrigen langfristigen finanziellen
Vermögenswerte
 
werden auf Basis des verfolgten Geschäftsmodells für solche Finanzinstrumente
(Zahlungsflüsse ergeben sich ausschließlich aus den Zinszahlungen und dem Rückzahlungsbetrag bei
Fälligkeit) bei Zugang mit ihrem beizulegenden Zeitwert, der regelmäßig dem Nennwert der Forderung
beziehungsweise dem ausgereichten Kreditbetrag entspricht, bewertet. Unverzinsliche und niedrigverzinsliche
langfristige Kredite und Forderungen werden zum Barwert angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu
fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.
Langfristige Wertpapiere mit festen
 
oder mit bestimmbaren Zahlungen und fester Laufzeit, die an einem
aktiven Markt notiert sind und für die ebenfalls das bereits beschriebene Geschäftsmodell gilt, werden unter
Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Übrige langfristige Wertpapiere werden
 
zu Zeitwerten bilanziert. Dabei werden Änderungen des
beizulegenden Zeitwerts erfolgsneutral im Eigenkapital (sonstige Eigenkapitalposten) abgegrenzt und bei der
Veräußerung
 
erfolgswirksam erfasst.
Sonstige Finanzinstrumente werden in Abhängigkeit von ihrer Klassifizierung nach IFRS 9 bewertet. Eine
Überleitung auf die Bewertungskategorien des IFRS 9 befindet sich unter den „Zusätzlichen Angaben zu
Finanzinstrumenten“ auf den Seiten 160 ff.
Die Erhöhung der derivativen Finanzinstrumente aus Sicherungsbeziehungen ist vor allem auf zwei Forward-
Payer-Swaps zurückzuführen, die im Berichtsjahr zur Absicherung des Zinsniveaus für die
Anschlussfinanzierung der im Jahr 2024 fälligen Schuldscheindarlehen abgeschlossen wurden.
Der Anstieg der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten
 
resultierte im Wesentlichen aus der
Umgliederung des Buchwerts einer bisher als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie und ihrem Ausweis als
Finanzforderung. Weitere Informationen
 
dazu finden sich unter der Textziffer (12) dieses Geschäftsberichts
auf Seite 144.
Unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten
 
werden im Wesentlichen Rechnungsabgrenzungen
bilanziert.
Latente Steuern werden entsprechend IAS 12 auf temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen
Wertansätzen und den Buchwerten in der Bilanz
 
nach IFRS, auf steuerliche Verlust
 
-
 
und Zinsvorträge sowie
auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge gebildet. Für die Ermittlung der latenten Steuern werden
diejenigen Steuersätze angewendet, die nach den am Bilanzstichtag gültigen gesetzlichen Regelungen zum
Realisationszeitpunkt erwartet werden.
 
(15) Sonstige langfristige
Vermögenswerte
(16) Latente Steuern
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
147
Steuerlatenzen aufgrund von Ansatz- beziehungsweise Bewertungsunterschieden sowie von steuerlichen
Verlust
 
-
 
und Zinsvorträgen entstanden bei folgenden Bilanzposten:
Latente Steuern
Mio.€
2022
2021
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen
3,6
27,6
2,2
24,1
Vorräte
3,8
0,0
2,7
0,0
Forderungen
0,6
2,0
1,1
1,8
Sonstige Aktiva
3,9
0,3
0,0
0,0
Pensionsrückstellungen
4,9
0,0
7,7
0,0
Sonstige Rückstellungen
6,2
0,0
7,2
0,0
Verbindlichkeiten
3,6
0,6
4,4
1,1
Sonstige Passiva
1,4
4,3
1,9
3,8
Verlust-
 
und Zinsvorträge
14,5
-
3,7
-
Gesamt
42,5
34,8
30,9
30,8
Saldierung
-25,4
-25,4
-18,6
-18,6
Latente Steuern laut Bilanz
17,1
9,4
12,3
12,2
t1
In der Zeile „Sonstige Passiva“ sind passive latente Steuern in Höhe von 2,6 Mio.€ (Vorjahr:
 
2,5 Mio.€)
enthalten, die aus noch nicht versteuerten Rücklagen resultieren.
Die Veränderungen
 
der aktiven und passiven latenten Steuern sind im Berichtsjahr – wie im Vorjahr
 
überwiegend in der Gewinn- und Verlustrechnung,
 
zu einem geringeren Teil auch in der
Gesamtergebnisrechnung erfasst worden.
Zum 31. Dezember 2022
 
bestanden im Inland körperschaftsteuerliche Verlustvorträge
 
in Höhe von 417,4
Mio.€ (Vorjahr:
 
403,0 Mio.€) sowie gewerbesteuerliche Verlustvorträge
 
in Höhe von 387,7 Mio.€ (Vorjahr:
388,2 Mio.€). Dabei wurden für körperschaftsteuerliche Verluste
 
in Höhe von 383,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
398,8
Mio.€) und für gewerbesteuerliche Verluste
 
in Höhe von 354,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
384,1 Mio.€) keine latenten
Steuern angesetzt. Für die Ermittlung der aktivierbaren latenten Steuern auf Verlust
 
-
 
oder Zinsvorträge
werden über den dreijährigen Zeitraum der Detailplanung hinaus wie in den Vorperioden
 
zwei weitere Jahre
betrachtet und das erwartete zu versteuernde Einkommen wird über diesen Zeitraum von fünf Jahren
abgeschätzt.
Darüber hinaus bestanden in den ausländischen Gesellschaften Verlustvorträge
 
in Bezug auf vergleichbare
Ertragsteuern in Höhe von insgesamt 93,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
111,8 Mio.€), von denen 25,6 Mio.€ (Vorjahr:
 
9,1
Mio.€) zu aktiven latenten Steuern geführt haben. Im Berichtsjahr wurden aktive latente Steuern in Höhe von
11,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
14,2 Mio.€) wertgemindert oder aufgrund von nicht erfüllten Bedingungen nicht
angesetzt. Gleichzeitig lebten in Höhe von 14,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
1,9 Mio.€) aktive latente Steuern auf, die
wertgemindert gewesen waren oder bislang nicht angesetzt werden konnten. Die Vortragsfähigkeit
 
der
steuerlichen Verlustvorträge
 
im Inland wie auch überwiegend im Ausland ist nach derzeitiger Rechtslage
uneingeschränkt möglich. Verlustvorträge
 
in Höhe von 15,8 Mio.€ bei ausländischen Ertragsteuern (Vorjahr:
18,9 Mio.€) werden in der Zukunft verfallen, davon 15,4 Mio.€ (Vorjahr:
 
17,2 Mio.€) nach mehr als fünf
Jahren.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
148
Zusammensetzung der Vorräte
Mio.€
2022
2021
Roh-, Hilfs-
 
und Betriebsstoffe
120,3
92,5
Unfertige Erzeugnisse
47,7
35,2
Handelswaren
24,0
23,1
Fertigerzeugnisse
41,9
39,2
Geleistete Anzahlungen
2,6
5,0
Gesamt
236,5
195,0
Die Vorräte
 
werden zu Anschaffungs-
 
oder Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten
angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen alle produktionsbezogenen Vollkosten.
 
Dazu zählen die direkt
zurechenbaren Einzelkosten, die Sondereinzelkosten der Fertigung und alle im Rahmen der Fertigung
systematisch zurechenbaren fixen und variablen Gemeinkosten.
Fremdkapitalkosten werden als Teil der Anschaffungs
 
-
 
oder Herstellungskosten aktiviert, soweit es sich um
qualifizierte Vermögenswerte
 
im Sinne von IAS 23 handelt.
Soweit die Vorräte
 
einer Gruppenbewertung unterliegen, kommt die Durchschnittsmethode zur Anwendung.
Die Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder einer verminderten Verwertbarkeit
 
ergeben, werden
durch entsprechende Abwertungen berücksichtigt.
Die Abwertungen auf Vorratsbestände
 
betrugen zum Berichtsstichtag 19,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
18,7 Mio.€) und
resultierten im Wesentlichen
 
aus Überreichweiten.
Davon sind im Berichtsjahr 0,9 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,4 Mio.€) erfolgswirksam erfasst worden.
Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte
 
betrug 16,6 Mio.€ (Vorjahr:
 
20,8 Mio.€).
Da die Gründe für Wertminderungen
 
entfallen waren, wurden 2022 Zuschreibungen auf Vorräte
 
in Höhe von
0,6 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,2 Mio.€) vorgenommen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund ihrer kurzen Restlaufzeit zu Nennwerten
bilanziert. Zur Wertberichtigung wird die vereinfachte
 
Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste
(Expected Credit Loss, ECL) angewendet. Mögliche Änderungen des Kreditrisikos werden zu jedem
Abschlussstichtag durch eine Analyse des Risikos auf der Basis der gesamten Laufzeit der Forderungen
mittels einer Wertberichtigungsmatrix berücksichtigt,
 
die auf den tatsächlichen Forderungsausfällen pro
Geschäftsfeld basiert. Die bisherigen Erfahrungen werden sodann um zukunftsbezogene Informationen wie
makroökonomische Gegebenheiten und die Erwartungen der Geschäftsfelder ergänzt. In Abhängigkeit vom
Alter der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt eine Wertberichtigung
 
um eine Verlustrate,
 
die
sich nach den Tagen der Überfälligkeit richtet.
 
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber
bestimmten Kunden werden aufgrund von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit
 
trotz einer Überfälligkeit
von mehr als 360 Tagen als gesonderte Klasse behandelt und
 
entsprechend geringer wertberichtigt.
Im Folgenden ist die Wertberichtigungsmatrix
 
tabellarisch dargestellt:
2022
2021
Risikoklasse
Brutto-
buchwerte
(Mio.€)
Nettobuchwerte
(nach Berück-
sichtigung von
Einzelrisiken
ohne erstattungs-
fähige USt)
(Mio.€)
Wertbe-
richtigung
(Mio.€)
Durch-
schnittliche
Verlustrate
Vossloh
Konzern
(in %)
Brutto-
buchwerte
(Mio.€)
Nettobuchwerte
(nach Berück-
sichtigung von
Einzelrisiken
ohne erstattungs-
fähige USt)
(Mio.€)
Wertbe-
richtigung
(Mio.€)
Durch-
schnittliche
Verlustrate
Vossloh
Konzern
 
(in %)
Nicht fällige Vermögenswerte
167,3
140,3
0,1
0,03
165,4
137,5
0,1
0,11
Fällig seit 1 bis 30 Tagen
22,2
19,6
0,0
0,07
15,4
13,7
0,0
0,28
Fällig seit 31 bis 90 Tagen
14,8
13,2
0,0
0,29
20,5
18,2
0,1
0,42
Fällig seit 91 bis 180 Tagen
8,1
7,2
0,0
0,53
9,4
8,4
0,1
0,94
Fällig seit 181 bis 360 Tagen
6,5
5,8
0,2
3,06
4,8
4,3
0,1
2,30
Fällig seit mehr als 360 Tagen
1,7
1,5
0,1
4,77
1,3
1,1
0,2
17,06
Fällig seit mehr als 360 Tagen
mit individueller
Wertberichtigung
14,8
13,2
0,1
0,91
4,3
3,9
0,2
4,30
235,4
200,8
0,5
221,1
187,1
0,8
t1
 
(17) Vorräte
(18) Forderungen
 
aus Lieferungen und
Leistungen sowie
Vertragsvermögens-
werte
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
149
Einzelrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen
 
berücksichtigt. Soweit Anzeichen für eine
wahrscheinliche Wertminderung
 
gegeben sind, beispielsweise die Anmeldung einer Insolvenz, erfolgt eine
entsprechende Wertberichtigung.
 
Eine Ausbuchung erfolgt erst dann, wenn die Realisierung der jeweiligen
Forderung aufgrund rechtlicher oder faktischer Gründe nahezu ausgeschlossen ist (zum Beispiel nach der
Beendigung eines Insolvenzverfahrens).
 
Der Bestand und die Entwicklung der Wertberichtigungen
 
auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sind nachfolgend dargestellt:
Entwicklung der Wertberichtigungen (inklusive Berücksichtigung der Einzelrisiken) auf Forderungen
 
aus Lieferungen und
Leistungen
Mio.€
2022
2021
Stand zum 1.1.
10,9
13,4
Zugang aus Unternehmenserwerben/Übergangskonsolidierung
0,0
0,2
Zuführungen
1,0
0,3
Auflösungen
-1,7
-2,6
Inanspruchnahmen
-0,6
-0,4
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,0
0,0
Stand zum 31.12.
9,6
10,9
t1
Vertragsvermögenswerte
 
beziehungsweise Vertragsschulden
 
resultieren aus der Bilanzierung von
Kundenaufträgen, bei denen die Umsatzrealisierung über den Zeitraum der Erfüllung der
Leistungsverpflichtung erfolgt. Dabei werden für jeden einschlägigen Auftrag die angefallenen
Auftragskosten einschließlich eines dem Fertigstellungsgrad entsprechenden Gewinnanteils abzüglich
etwaiger, vollständig berücksichtigter Verluste
 
als Vertragsvermögenswert
 
oder Vertragsschuld
 
bilanziert.
Der Ausweis erfolgt aktivisch als Vertragsvermögenswert,
 
soweit die kumulierte Leistung die von Kunden
erhaltenen Anzahlungen oder vereinbarte Teilabrechnungen
 
übersteigt. Im umgekehrten Fall werden die
Anzahlungen nach Verrechnung
 
mit den kumulierten Leistungen als Vertragsschulden
 
auf der Passivseite der
Bilanz ausgewiesen. Im Regelfall erfolgen nur geringe Anzahlungen, sodass sich bei den so bilanzierten
Aufträgen im Zeitraum der Erfüllung der Leistungsverpflichtungen meistens ein aktivischer Saldo ergibt.
Vertragsvermögenswerte und -schulden
Mio.€
2022
2021
Vertragsver-
mögenswerte
Vertragsschulden
Vertragsver-
mögenswerte
Vertragsschulden
Auftragskosten
1,0
0,0
6,4
0,8
Anteilige Gewinne
0,4
0,0
0,4
0,2
Anteilige Verluste
0,0
0,0
-0,2
0,0
Kumulierte Leistung aus
Fertigungsaufträgen
1,4
0,0
6,6
1,0
Erhaltene Anzahlungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Teilabrechnungen
0,0
0,0
-3,7
-1,0
Bilanzausweis
1,4
0,0
2,9
0,0
t1
Die Erstattungsansprüche entfallen in Höhe von 0,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,4 Mio.€) auf Gesellschaften des
Geschäftsfelds Fastening Systems, in Höhe von 7,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
5,7 Mio.€) auf Vossloh
 
Switch Systems,
in Höhe von 0,4 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,6 Mio.€) auf Gesellschaften des Geschäftsfelds Rail Services, in Höhe von
0,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,2 Mio.€) auf das Geschäftsfeld Tie Technologies
 
sowie in Höhe von 0,0 Mio.€
(Vorjahr:
 
0,1 Mio.€) auf Gesellschaften auf der Konzernebene.
 
(19) Ertragsteuer-
erstattungs-
ansprüche
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
150
Zusammensetzung der übrigen kurzfristigen Finanzinstrumente sowie
 
der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte
Mio.€
2022
2021
Forderungen aus Erstattungsleistungen
9,1
8,8
Sonstige Finanzforderungen
2,3
6,0
Derivative Finanzinstrumente
1,8
0,2
Kautionen und Sicherheitsleistungen
1,6
1,3
Debitorische Kreditoren
0,4
0,4
Forderungen gegen Arbeitnehmer
0,2
0,3
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
0,1
0,6
Zinsforderungen
0,0
0,1
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
 
besteht
0,0
0,0
Übrige kurzfristige Finanzinstrumente
15,5
17,7
Sonstige Steuerforderungen (ohne Ertragsteuern)
11,9
15,9
Übrige kurzfristige Vermögenswerte
11,1
12,2
Rechnungsabgrenzung
5,9
5,4
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
28,9
33,5
Die unter den übrigen kurzfristigen Finanzinstrumenten ausgewiesenen Forderungen werden zum Zeitwert
unter erfolgswirksamer Erfassung von Wertänderungen
 
bewertet. Einzelrisiken werden durch angemessene
Wertberichtigungen berücksichtigt.
 
Bei den Forderungen aus Erstattungsleistungen handelt es sich nicht um
Erstattungen durch Gesellschafter. Die sonstigen Finanzforderungen
 
resultieren im Wesentlichen aus
einbehaltenen Beträgen im Zusammenhang mit Factoring-Verträgen
 
in den Geschäftsfeldern Switch Systems
in Höhe von 0,6 Mio.€ (Vorjahr:
 
4,1 Mio.€) sowie Rail Services in Höhe von 1,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,9 Mio.€).
Die Forderungen stellen Ansprüche gegenüber den Factoring-Banken dar; der Nominalwert entspricht
aufgrund der kurzen Fälligkeit der übertragenen Forderungen dem Fair Value.
 
Wertminderungen
 
wurden bei
den sonstigen Finanzforderungen nicht vorgenommen.
 
Der Stand sowie die Entwicklung der Wertberichtigungen
 
sind nachfolgend dargestellt:
Entwicklung der Wertberichtigungen
Mio.€
2022
2021
Stand zum 1.1.
0,0
1,4
Zuführungen
0,0
0,0
Auflösungen
0,0
0,0
Inanspruchnahmen
0,0
-1,4
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,0
0,0
Stand zum 31.12.
0,0
0,0
t1
Eine Überleitung auf die Bewertungskategorien des IFRS 9 befindet sich unter den „Zusätzlichen Angaben zu
Finanzinstrumenten“ auf den Seiten 160 ff.
 
Die sonstigen Steuerforderungen sowie die übrigen Vermögenswerte
 
sind zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet.
Unter diesem Posten werden Anlagen in kurzfristigen festverzinslichen Wertpapieren
 
ausgewiesen, bei denen
es sowohl zu Zinszahlungen als auch zu Verkäufen
 
kommt.
Der Ausweis erfolgt zu Marktwerten; Wertänderungen
 
werden direkt im sonstigen Eigenkapital erfasst.
Eine Überleitung auf die Bewertungskategorien des IFRS 9 befindet sich unter den „Zusätzlichen Angaben zu
Finanzinstrumenten“ auf den Seiten 160 ff.
Die Zahlungsmittel beinhalten Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten.
Zahlungsmitteläquivalente umfassen Finanztitel inklusive Schecks mit einer vom Erwerb an verbleibenden
Restlaufzeit von maximal drei Monaten, die jederzeit in Zahlungsmittel umgewandelt werden können. Die
Bilanzierung erfolgt zum Nennwert.
(20) Übrige kurzfristige
Finanzinstrumente und
sonstige kurzfristige
Vermögenswerte
(21) Kurzfristige
Wertpapiere
(22) Zahlungsmittel und
Zahlungsmittel-
äquivalente
151
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist auf Seite 123 dargestellt. Das Kapitalmanagement von Vossloh
verfolgt primär das Ziel, eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts durch einen positiven
Wertbeitrag zu erzielen.
Als Nebenbedingungen sind die jederzeitige Sicherung der Liquidität und eine angemessene Höhe der
Eigenkapitalquote des Vossloh
 
Konzerns zur langfristigen Sicherung der Unternehmensfortführung zu
gewährleisten.
Die Optimierung der Kapitalstruktur trägt hierzu ebenso bei wie eine effiziente Steuerung der
Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse aus Finanzierungstätigkeit sowie ein effektives Risikomanagement.
Die Vossloh
 
AG beachtet im Rahmen des Kapitalmanagements die gesetzlichen Vorschriften
 
zur
Kapitalerhaltung. Sie unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Besondere Kapitalbegriffe
werden nicht verwendet. Im Rahmen der Dividendenpolitik des Vossloh
 
Konzerns besteht das Ziel,
nachhaltig Dividende auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die Gremien
stimmen zu. Eine Entscheidung über die Höhe der jährlichen Dividende wird von Jahr zu Jahr getroffen.
 
Das Grundkapital der Vossloh
 
AG beträgt wie im Vorjahr
 
49.857.682,23 € und ist ebenso unverändert
gegenüber dem Vorjahr
 
in 17.564.180 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Es sind ausschließlich
Stammaktien ausgegeben. Die Stückaktien sind rechnerisch mit 2,84 € pro Stück am gezeichneten Kapital
beteiligt.
Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld gegenüber dem Nominalbetrag aus der Ausgabe von Aktien durch
die Vossloh
 
AG. Außerdem werden in der Kapitalrücklage Unterschiede erfasst, die sich aus den Ankaufs-
und Verkaufspreisen
 
der eigenen Anteile aus früheren Aktienrückkaufprogrammen ergeben haben.
 
Im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms 2022
 
erhielten die im Inland beschäftigten Mitarbeitenden
der Vossloh
 
Gruppe die Möglichkeit, wahlweise drei Aktien der Vossloh
 
AG unentgeltlich zu beziehen oder
zwölf Aktien zu einem Vorzugspreis
 
in Höhe von 50 % des Ausgabekurses von 37,45 € pro Aktie – ermittelt
anhand des Börsenkurses zum Zeitpunkt der Übertragung – zu erwerben. Die Bedingungen waren im Vorjahr
grundsätzlich identisch, der Ausgabekurs betrug 47,10 €. Aus der Inanspruchnahme dieses Programms
wurden Mitarbeitenden des Vossloh
 
Konzerns im Berichtsjahr aus beiden Durchführungsalternativen
insgesamt 2.457 Aktien (Vorjahr:
 
2.397 Aktien) unentgeltlich gewährt. Der Aufwand aus der Gewährung der
Aktien betrug 76,7 T€ (Vorjahr:
 
110,1 T€) und wurde auf Basis des Kurses von 31,20 € (Vorjahr:
 
45,95 €)
pro Aktie am letzten Tag der Teilnahmefrist
 
ermittelt.
Die gewährten Anteile unterliegen einer jeweils dreijährigen Haltefrist. Der Erwerb der gewährten Anteile
erfolgte über den Kapitalmarkt; es bestehen keine weiteren Verpflichtungen
 
aus dem Programm.
Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit
 
erzielten und aus Konzernsicht nicht
ausgeschütteten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.
Im Berichtsjahr wurde – wie im Vorjahr
 
– eine Dividende von
1,00
 
€/Aktie ausgeschüttet.
Im Februar 2021 wurde eine Hybridanleihe mit einem Emissionsvolumen von 150 Mio.€ platziert. Infolge der
Anleihebedingungen wird dieses Finanzinstrument gemäß IAS 32 als Eigenkapital klassifiziert und
entsprechend ausgewiesen. Die Vossloh
 
AG hat ein alleiniges Kündigungsrecht, welches erstmalig zum 23.
Februar 2026 ausgeübt werden kann. Die im Zusammenhang mit der Emission angefallenen
Transaktionskosten wurden direkt als Minderung des Eigenkapitals erfasst. Die Hybridanleihe wird mit 4,0
 
%
verzinst, wobei die Zinszahlungen unter bestimmten Bedingungen gemäß der Entscheidung der Gesellschaft
ausgesetzt und in die Zukunft verschoben werden können.
 
(23) Eigenkapital/
Kapitalmanagement
(23.1) Gezeichnetes
Kapital
(23.2) Kapitalrücklagen
Mitarbeiterbeteili-
gungsprogramm
(23.3) Gewinnrücklagen
und Konzernergebnis
(23.4) Hybridkapital
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
152
Entwicklung der sonstigen Eigenkapitalposten
Rücklage aus
Währungs-
umrechnung
Rücklage aus
Sicherungs-
geschäften
(Cashflow-
Hedges)
Rücklage aus
Neubewertung
leistungsorien-
tierter
Versorgungs-
pläne
Sonstiges
Gesamtergebnis
ohne Anteile
anderer
Gesellschafter
Anteile anderer
Gesellschafter
Sonstiges
Gesamtergebnis
Mio.€
2022
Umbuchung von versicherungsmathematischen
Gewinnen/Verlusten des Vorjahrs
 
aus
 
leistungsorientierten Plänen in die
Gewinnrücklagen
-1,2
-1,2
-1,2
Ausländische Tochtergesellschaften –
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,9
0,9
-0,9
0,0
Absicherung von Zahlungsströmen
2,9
2,9
2,9
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aus leistungsorientierten Plänen
8,8
8,8
0,1
8,9
Erstkonsolidierungseffekte
0,2
0,2
0,2
Gesamt
1,1
2,9
7,6
11,6
-0,8
10,8
Mio.€
2021
Umbuchung von versicherungsmathematischen
Gewinnen/Verlusten des Vorjahrs
 
aus
 
leistungsorientierten Plänen in die
Gewinnrücklagen
-0,2
-0,2
-0,2
Ausländische Tochtergesellschaften –
Währungsumrechnungsdifferenzen
9,9
9,9
2,8
12,7
Absicherung von Zahlungsströmen
0,0
0,0
0,0
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aus leistungsorientierten Plänen
1,2
1,2
1,2
Ent- und Übergangskonsolidierungseffekte
1,4
0,0
1,4
1,4
Sonstige Effekte
0,1
0,3
0,0
0,4
0,4
Gesamt
11,4
0,3
1,0
12,7
2,8
15,5
t1
Die sonstigen Eigenkapitalposten beinhalten die erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen aus der
Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen,
 
aus der Bewertung von
derivativen Finanzinstrumenten im Zusammenhang mit Sicherungsgeschäften (Cashflow-Hedges) und von als
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifizierten Finanzinstrumenten sowie aus den im Geschäftsjahr
erfassten versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten
 
aus Leistungen an Arbeitnehmer.
Im Berichtsjahr wurden 1,2 Mio.€ versicherungsmathematische Gewinne (Vorjahr:
 
0,2 Mio.€) von der
Rücklage aus Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne
 
in die Gewinnrücklagen umgegliedert.
Die Anteile anderer Gesellschafter entfielen im Wesentlichen
 
mit 21,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
20,9 Mio.€) auf
konzernfremde Gesellschafter des Geschäftsfelds Fastening Systems sowie mit 6,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
7,7
Mio.€) auf solche im Geschäftsfeld Switch Systems.
 
 
(23.5) Sonstige
Eigenkapitalposten
(23.6) Anteile anderer
Gesellschafter
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
153
Entwicklung der Pensionsrückstellungen/Rückstellungen für sonstige
 
Leistungen
 
nach Ende der Beschäftigung
 
Mio.€
Barwert der
Verpflichtung
Marktwert des
Planvermögens
Gesamt
Stand 1.1.2021
46,4
-10,9
35,5
Veränderungen aus Erstkonsolidierung
0,9
-0,3
0,6
Dienstzeitaufwand
1,1
1,1
Netto-Zinsaufwand/-ertrag
0,4
-0,1
0,3
Bewertungsänderungen
 
Erträge aus Planvermögen ohne die im Netto-Zinsaufwand
 
erfassten
Beträge
-0,3
-0,3
 
Gewinne/Verluste aus der Änderung aktuarieller Annahmen
-1,4
-1,4
 
Erfahrungsbedingte Annahmen
-0,3
-0,3
Gezahlte Leistungen
-1,7
0,6
-1,1
Sonstige Veränderungen
0,1
-0,1
0,0
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,1
0,1
Stand 31.12.2021
45,6
-11,1
34,5
Dienstzeitaufwand
1,1
1,1
Netto-Zinsaufwand/-ertrag
0,5
-0,1
0,4
Bewertungsänderungen
 
Erträge aus Planvermögen ohne die im Netto-Zinsaufwand
 
erfassten
Beträge
-0,3
-0,3
 
Gewinne/Verluste aus der Änderung aktuarieller Annahmen
-11,0
-11,0
 
Erfahrungsbedingte Annahmen
-0,9
-0,9
Gezahlte Leistungen
-1,8
0,6
-1,2
Sonstige Veränderungen
-0,6
-0,6
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,0
-0,1
-0,1
Stand 31.12.2022
32,9
-11,0
21,9
Die Vossloh
 
AG sowie einige Tochtergesellschaften
 
sind Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen und
auch derzeitigen Beschäftigten eingegangen. Daraus resultierende Zahlungen erfolgen bei Eintritt der
entsprechenden Bedingungen grundsätzlich bis zum Lebensende der Berechtigten. Die
Altersversorgungsleistungen variieren dabei je nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten und basieren in der
Regel auf der Beschäftigungsdauer, dem Entgelt und der im Unternehmen eingenommenen Stellung. Die
Verpflichtung
 
zur zukünftigen Zahlung der Pensionen liegt bei den betroffenen Tochtergesellschaften
(Defined Benefit Plan).
Die Pensionsrückstellungen werden gemäß IAS 19 auf Basis der Anwartschaftsbarwertmethode (Projected
Unit Credit Method) gebildet. Hierbei werden aktuelle Kapitalmarktzinssätze, zukünftige wahrscheinliche
Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie erwartete Fluktuationsraten berücksichtigt. Bilanzielle Risiken der
leistungsorientierten Pläne resultieren insbesondere aus der Entwicklung der aktuellen Kapitalmarktzinssätze,
da Schwankungen des Zinsniveaus die Barwerte der Verpflichtungen
 
volatil werden lassen und damit auch
das Konzern-Eigenkapital entsprechenden Anpassungen unterliegt.
 
Gleichzeitig ergibt sich daraus das Risiko, dass die Marktwerte der Vermögenswerte
 
innerhalb des
Planvermögens nicht in gleichem Maße steigen. Aus beiden Effekten könnte es zu Minderungen des
Eigenkapitals aufgrund von versicherungsmathematischen Verlusten
 
kommen.
Bei dem mit dem Barwert der Versorgungszusagen
 
verrechneten Planvermögen handelt es sich ganz
überwiegend um Rückdeckungsversicherungen, die den Hauptanteil der jeweiligen personenbezogenen
Ansprüche aus den Versorgungszusagen
 
abdecken. Die Rückdeckungsversicherungen sind den Berechtigten
einzeln verpfändet, die Verrechnung
 
mit dem Barwert der Verpflichtungen
 
erfolgt zum Zeitwert.
Den ausgewiesenen Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Gutachten von unabhängigen
Aktuaren zugrunde. Hierbei wurden die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwendet.
 
(24) Pensions-
rückstellungen/Rück-
stellungen für sonstige
Leistungen nach Ende der
Beschäftigung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
154
Die bilanzierten Pensionsrückstellungen sowie die Rückstellungen für sonstige Leistungen nach Ende der
Beschäftigung leiten sich wie folgt ab:
Ableitung der bilanzierten Pensionsrückstellungen/Rückstellungen
 
für sonstige Leistungen nach Ende der Beschäftigung
Mio.€
2022
2021
Pensions-
rückstellungen
Rückstellungen für
sonstige Leistungen
nach Ende der
Beschäftigung
Pensions-
rückstellungen
Rückstellungen für
sonstige Leistungen
nach Ende der
Beschäftigung
Barwert der durch Planvermögen gedeckten
Versorgungszusagen
12,0
6,0
15,6
9,8
Marktwert des Planvermögens
-9,8
-1,2
-10,0
-1,1
Rückstellung für durch Planvermögen gedeckte
Versorgungsansprüche
2,2
4,8
5,6
8,7
Barwert der nicht durch Planvermögen finanzierten
Versorgungsansprüche
13,8
1,1
19,0
1,2
Rückstellung für nicht durch Planvermögen
gedeckte Versorgungsansprüche
13,8
1,1
19,0
1,2
Bilanzierte Rückstellung
16,0
5,9
24,6
9,9
t1
Die laufenden Dienstzeitaufwendungen sind Teil
 
des Personalaufwands, der in die Funktionskosten eingeht.
Der Zinsaufwand wird im sonstigen Zinsaufwand ausgewiesen.
Die tatsächliche Verzinsung
 
des Planvermögens betrug im Berichtsjahr 3,4 % (Vorjahr:
 
3,9 %).
Als Diskontierungszinssatz wurde im Berichtsjahr überwiegend ein Wert
 
von 3,7 % (Vorjahr:
 
1,07 %)
verwendet. Dieser Parameter wird als wesentlich angesehen, sodass eine Sensitivitätsanalyse aufgrund für
möglich gehaltener Änderungen vorgenommen wurde. Eine Absenkung oder Erhöhung des
Diskontierungszinssatzes um jeweils 25 Basispunkte hätte die Defined Benefit Obligation (DBO) und damit
die Rückstellung um 1,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
1,3 Mio.€) erhöht oder um 1,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
1,2 Mio.€)
vermindert. Die mittlere Duration der leistungsorientierten Pensionspläne beträgt 15,5 Jahre (Vorjahr:
 
15,5
Jahre). Weitere Parameter betreffen
 
die erwartete Fluktuation mit 6,0 %, den Einkommenstrend mit 3,0 %,
den Rententrend mit 2,2 % sowie die erwartete Steigerung der Beitragsbemessungsgrenze mit 2,5 % (alle
Werte p. a. und bis auf den Rententrend (Vorjahr:
 
1,8 %) unverändert gegenüber dem Vorjahr).
Aufgrund des Ausweises einer Aktivität als Abgangsgruppe wurde die DBO im Berichtsjahr um 0,6 Mio.€
vermindert.
Daneben existieren in einigen Konzerngesellschaften freiwillige oder gesetzlich vorgegebene
beitragsorientierte Pläne. Daraus haben diese Konzerngesellschaften neben der Zahlung der Beiträge an
externe Träger im Regelfall keine weiteren Verpflichtungen.
 
Der Aufwand aus der Dotierung solcher
beitragsorientierten Pläne betrug im Geschäftsjahr 8,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
8,1 Mio.€).
Die Rückstellungen für sonstige Leistungen nach Ende der Beschäftigung enthalten Zahlungen von
Einmalbeträgen, die nach gesetzlichen Vorgaben
 
bei mehreren Konzerngesellschaften für Arbeitnehmer im
Fall des Ausscheidens (sowohl beim Übergang in den Ruhestand als auch in anderen Fällen) zu leisten sind.
Diese Rückstellungen sind als Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19 zu behandeln und sind
aufgrund der Ausgestaltung als Defined Benefit Plan einzuordnen.
 
Zur Finanzierung der erwarteten Zahlungen wurden teilweise Vermögenswerte
 
in ein externes Planvermögen
eingebracht. Die bilanzierten Rückstellungen ergeben sich demgemäß als Saldo von Verpflichtungsbarwert
und Marktwert dieses Planvermögens.
Bei der Ermittlung der Rückstellung wurden ein Diskontierungszins von
 
3,7 % (Vorjahr:
 
minus 0,39 bis plus
1,03 %) sowie eine erwartete Steigerung der Lohn- und Gehaltszahlungen von 3,0 beziehungsweise 4,0 %
(Vorjahr:
 
2,0 beziehungsweise 4,0 %) unterstellt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
155
Zusammensetzung der sonstigen Rückstellungen
Mio.€
2022
2021
Personalbezogene Rückstellungen
1,7
1,7
Garantieverpflichtungen und Nachlaufkosten
2,7
2,1
Prozessrisiken und Drohverluste
3,8
4,7
Risiken aus M&A-Transaktionen
1,3
2,4
Übrige Rückstellungen
8,0
5,6
Sonstige langfristige Rückstellungen
17,5
16,5
Garantieverpflichtungen und Nachlaufkosten
19,1
14,3
Prozessrisiken und Drohverluste
10,1
7,4
Risiken aus M&A-Transaktionen
2,9
7,8
Übrige Rückstellungen
20,6
26,8
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
52,7
56,3
Sonstige Rückstellungen
70,2
72,8
t1
Alle als kurzfristig ausgewiesenen Rückstellungen weisen erwartete Fälligkeiten innerhalb eines Jahres aus.
Alle als langfristig ausgewiesenen Rückstellungen weisen erwartete Restlaufzeiten von über einem Jahr aus.
Die Zeitpunkte der Inanspruchnahmen unterliegen wesentlichen Unsicherheiten, insbesondere bei Risiken aus
Garantieverpflichtungen oder bei Prozessrisiken. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche am
Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen,
 
die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder
Fälligkeiten unsicher sind. Die Rückstellungen wurden in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts
berücksichtigt, soweit die Wahrscheinlichkeit
 
einer Belastung höher als 50 % ist. Langfristige Rückstellungen
sind mit dem Barwert der ungewissen Verpflichtungen
 
angesetzt, soweit der Abzinsungseffekt wesentlich ist.
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen
Mio.€
Anfangs-
bestand
1.1.2022
Inanspruch-
nahme
Auflösung
Zuführung
Zinseffekte
Als zur Veräu-
ßerung gehalten
klassifiziert
Währungs-
umrechnungs-
differenzen
Endbestand
31.12.2022
Personalbezogene
Rückstellungen
1,7
-0,1
-0,1
0,2
0,0
-0,0
-0,0
1,7
Garantieverpflichtungen
und Nachlaufkosten
16,4
-1,4
-2,8
10,9
0,0
-1,2
-0,1
21,8
Prozessrisiken und
Drohverluste
12,1
-2,1
-1,4
5,7
0,0
-0,1
-0,3
13,9
Risiken aus M&A-
Transaktionen
10,2
0,0
-6,2
0,0
0,0
0,0
0,2
4,2
Übrige Rückstellungen
32,4
-7,9
-2,2
6,5
0,1
-0,0
-0,3
28,6
Sonstige Rückstellungen
72,8
-11,5
-12,7
23,3
0,1
-1,3
-0,5
70,2
t1
Die Garantieverpflichtungen beinhalten sowohl die für einzelne Garantiekosten zurückgestellten Beträge als
auch aufgrund von Erfahrungswerten gebildete Rückstellungen in Höhe der erwarteten Garantiefälle aus
getätigten Umsätzen. Die Prozessrisiken und Drohverluste berücksichtigen Verpflichtungen
 
aus
Rechtsstreitigkeiten sowie Risikovorsorgen für Verluste
 
aus schwebenden Geschäften. Für drohende Verluste
aus Abnahmeverpflichtungen bestanden am Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 9,0 Mio.€ (Vorjahr:
8,8 Mio.€). Nach Wegfall bestimmter Fristen aus den
 
zugrunde liegenden Verkaufsvereinbarungen
 
konnten
für mehrere M&A-Transaktionen bestehende Rückstellungen aufgelöst werden. Die übrigen Rückstellungen
enthalten unter anderem Vorsorgen
 
für Rückbauverpflichtungen, für Restrukturierungen sowie für Risiken
aus möglichen Schadensersatzansprüchen.
 
 
(25) Sonstige
Rückstellungen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
156
Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten
Mio.€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Fälligkeiten
≤ 1 Jahr
 
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Gesamt
Finanzverbindlichkeiten
49,2
69,2
234,8
189,9
32,6
32,5
316,6
291,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
167,3
149,2
1,3
0,8
0,4
0,2
169,0
150,2
Ertragsteuerverbindlichkeiten
9,8
6,8
0,0
-
0,0
-
9,8
6,8
Sonstige Verbindlichkeiten
126,6
130,2
8,7
3,2
1,7
-
137,0
133,4
Summe
352,9
355,4
244,8
193,9
34,7
32,7
632,4
582,0
t1
Zusammensetzung der Finanzverbindlichkeiten
Mio.€
2022
2021
Übrige langfristige Bankverbindlichkeiten
209,4
164,3
Langfristige Leasingverbindlichkeiten
30,0
32,4
Kontokorrentverbindlichkeiten
28,0
25,7
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
267,4
222,4
Kontokorrentverbindlichkeiten
20,3
19,7
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten
13,0
34,2
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten
9,9
9,2
Zinsverbindlichkeiten gegenüber Hybridkapitalgebern
5,1
5,1
Übrige Zinsverbindlichkeiten
0,9
1,0
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
49,2
69,2
Finanzverbindlichkeiten
316,6
291,6
t1
Die Finanzverbindlichkeiten werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Kurz- und
langfristige Leasingverbindlichkeiten resultieren aus der bilanziellen Abbildung von Leasingverträgen gemäß
IFRS 16. Zur Bewertung dieser Posten vgl. die Erläuterungen zu Abschnitt (11) auf Seite 142.
Aufgrund der Zuordnung der Kontokorrentverbindlichkeiten zum Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung
werden sie in der Tabelle gesondert von den kurz-
 
und langfristigen Bankverbindlichkeiten ausgewiesen.
Im Juli 2017 hatte die Vossloh
 
AG Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten von vier Jahren im Volumen
 
von
135 Mio.€ und von sieben Jahren im Volumen
 
von 115 Mio.€ begeben. Im Vorjahr
 
wurden die vierjährigen
Schuldscheindarlehen mit den zugeflossenen Mitteln aus der Hybridanleihe planmäßig getilgt. Die
vereinbarte Verzinsung
 
ist bei den siebenjährigen Laufzeiten für einen Betrag von 90 Mio.€ mit 1,763 %
fixiert und für einen Betrag von 25 Mio.€ variabel mit einer Marge von 120 Basispunkten über Euribor.
 
Für
die Referenzgröße galt ein Floor von 0,0 %. Zum Ende des Vorjahres
 
wurde ein Schuldscheindarlehen in
Höhe von 25 Mio.€ mit einer Laufzeit von sieben Jahren (bis Dezember 2028) bei einer festen Verzinsung
von 0,8 % pro Jahr platziert. Mit diesen Mitteln hat die Vossloh
 
AG im Januar 2022 das variabel verzinsliche
Schuldscheindarlehen in gleicher Höhe mit einer ursprünglichen Laufzeit bis Juli 2024 vorzeitig abgelöst.
Ende November 2017 hatte die Vossloh
 
AG einen Konsortialkredit über 150 Mio.€ mit acht Banken
abgeschlossen. Nach Ausübung der beiden Verlängerungsoptionen
 
im November 2018 und 2019 um jeweils
ein Jahr hat der Finanzierungsvertrag nun eine Laufzeit bis November 2024. Das Kreditvolumen wurde im
April 2019 um 80 Mio.€ auf 230 Mio.€ erhöht und kann während der Vertragslaufzeit
 
bei Bedarf um bis zu
70 Mio.€ weiter erhöht werden. Die Mittel stehen dem Unternehmen in Form einer revolvierenden Kreditlinie
zur Verfügung,
 
die flexibel in Anspruch genommen werden kann. In dem Konsortialkredit wurde die
Einhaltung eines Covenants in Form der Relation Nettofinanzschuld zu EBITDA vereinbart. Eine Verletzung
des maximal vereinbarten Schwellenwerts dieser Kennzahl führt zu einer vorzeitigen Kündigungsmöglichkeit
durch die kreditgebenden Banken. Gleichzeitig bestimmt die jeweilige Höhe der Kennzahl die Verzinsung
(Basispunkte über Euribor). Sie liegt aktuell bei 1,00 %. Zum Bilanzstichtag war die Kreditlinie in Höhe von
91,6
 
Mio.€ über Barmittel und über an Tochtergesellschaften
 
abgezweigte Linien und Bürgschaften in
Anspruch genommen (Vorjahr:
 
42,0 Mio.€). Die Einhaltung des Covenants ist halbjährlich nachzuweisen
 
Verbindlichkeiten
(26.1) Finanz-
verbindlichkeiten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
157
und war zum Halbjahr und zum Berichtsstichtag gegeben. Der Ausweis der bestehenden Verbindlichkeit
 
aus
diesem Konsortialkredit erfolgt gemäß den vertraglichen Bedingungen unter den langfristigen
Finanzverbindlichkeiten.
Des Weiteren hatte die Vossloh
 
AG im Juli 2021 bei der DZ Bank AG ein Darlehen über 20 Mio.€ mit einer
Laufzeit bis Juli 2024 und einer Marge von 0,75 % über dem 3-Monats-Euribor aufgenommen. Für die
Referenzgröße gilt ein Floor von 0,0 %.
Eine Überleitung auf die Bewertungskategorien des IFRS 9 findet sich unter den „Zusätzlichen Angaben zu
Finanzinstrumenten“ auf den Seiten 160 ff.
Die Vertragsschulden
 
resultieren aus Aufträgen, bei denen die Umsatzlegung über einen Zeitraum erfolgt und
die von Kunden geleisteten Anzahlungen und Teilabrechnungen
 
die kumulierte Leistung aus der Abwicklung
der jeweiligen Aufträge übersteigen. Eine Aufgliederung dieser Verbindlichkeiten
 
in Bruttoforderungen,
Anzahlungen und Teilabrechnungen
 
sowie weitere Angaben finden sich bei den Erläuterungen zu den
Vertragsvermögenswerten
 
unter der Textziffer 18.
 
Weder im Vorjahr
 
noch im Berichtsjahr waren
Vertragsschulden
 
auszuweisen.
Es handelt sich um die den Steuerbehörden zum Bilanzstichtag tatsächlich geschuldeten Ertragsteuern, die
von den verschiedenen Konzerngesellschaften ausgewiesen werden.
Zusammensetzung der sonstigen Verbindlichkeiten
Mio.€
2022
2021
Erhaltene Anzahlungen
4,9
0,0
Rechnungsabgrenzung
2,3
2,6
Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungs-
 
und Krankenkassenbeiträgen
0,3
0,0
Personalbezogene Verbindlichkeiten
0,0
0,1
Übrige
2,9
0,2
Langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten
10,4
2,9
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
10,4
2,9
Kreditorische Debitoren
0,6
0,7
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
0,3
0,0
Freistehende Derivate
0,2
3,9
Derivate aus Cashflow-Hedges
0,1
0,3
Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsunternehmen
0,0
0,0
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
1,2
4,9
Erhaltene Anzahlungen
63,9
57,3
Personalbezogene Verbindlichkeiten
31,9
30,3
Umsatzsteuerverbindlichkeiten
7,1
6,7
Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungs-
 
und Krankenkassenbeiträgen
5,1
3,9
Rechnungsabgrenzung
5,0
11,7
Sonstige nicht ergebnisabhängige Steuern
4,7
4,8
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitenden
3,4
2,6
Übrige
4,3
8,3
Kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten
125,4
125,6
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
126,6
130,5
t1
 
(26.2) Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und
Leistungen sowie
Vertragsschulden
(26.3) Ertragsteuer-
verbindlichkeiten
(26.4) Sonstige
Verbindlichkeiten
158
Finanzinstrumente werden bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert am Handelstag, gegebenenfalls unter
Einbeziehung direkt zurechenbarer Transaktionskosten, bilanziert und in der Folge mit fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht eine Bewertung zum Marktwert geboten ist.
 
Die Erfassung der aus Marktwertänderungen resultierenden Gewinne und Verluste
 
ist davon abhängig, ob die
Voraussetzungen
 
des IFRS 9 hinsichtlich der Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt sind. Änderungen
des Marktwerts von Derivaten zur Absicherung von Cashflows werden nach Berücksichtigung latenter
Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Marktwertänderungen von freistehenden Derivaten werden erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag
oder im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.
Die mit 68,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
57,3 Mio.€) unter den sonstigen Verbindlichkeiten
 
ausgewiesenen erhaltenen
Anzahlungen resultieren aus Kundenanzahlungen für Projekte, bei denen die Umsatzlegung nicht über einen
Zeitraum realisiert wird.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten
 
gegenüber Mitarbeitenden sind nach IAS 19 unabgezinst in Höhe der
Verpflichtung
 
berücksichtigt.
159
Erläuterungen zur Segmentberichterstattung
Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Organisations-
 
und Berichtsstruktur. Diese
differenziert zwischen den von den verschiedenen Geschäftsfeldern des Vossloh
 
Konzerns angebotenen
Produkten und Dienstleistungen. Die Berichterstattung an Vorstand
 
und Aufsichtsrat umfasst die
Geschäftsbereiche und -felder als Berichtssegmente im Sinne von IFRS 8.
Die Segmentstruktur hat sich gegenüber dem Vorjahr
 
in den drei Geschäftsbereichen nicht geändert. Neben
dem Geschäftsfeld Fastening Systems gehört das Geschäftsfeld Tie Technologies
 
zum Geschäftsbereich Core
Components. Vossloh
 
Switch Systems sowie Vossloh
 
Rail Services sind weiterhin die einzigen
Geschäftsfelder der Geschäftsbereiche Customized Modules sowie Lifecycle Solutions.
 
Der Geschäftsbereich Core Components umfasst die Geschäftsfelder Fastening Systems sowie Tie
Technologies. Vossloh
 
Fastening Systems ist ein führender Anbieter von Schienenbefestigungssystemen. Das
Angebot umfasst Schienenbefestigungen für sämtliche Einsatzbereiche, vom Nahverkehr über den
Schwerlastverkehr bis zu Hochgeschwindigkeitsstrecken. Vossloh
 
Tie Technologies
 
als weiteres
Geschäftsfeld innerhalb dieses Geschäftsbereichs ist in Nordamerika und in Australien der führende
Hersteller von Betonstreckenschwellen. Neben Betonstreckenschwellen werden Weichenschwellen,
Betonelemente für die Feste Fahrbahn und Bahnübergangssysteme in mehreren Werken
 
in den USA sowie in
verschiedenen Produktionsstätten in Australien, Mexiko und Kanada hergestellt.
 
Der Geschäftsbereich Customized Modules beziehungsweise das Geschäftsfeld Switch Systems ist einer der
weltweit führenden Weichenhersteller.
 
Das Geschäftsfeld stattet Schienennetze mit Weichen
 
und Kreuzungen
sowie zugehörigen Steuerungs- und Kontrollsystemen aus und übernimmt bei Bedarf die Installation sowie
die Wartung dieser Systeme.
 
Auch hier reicht das Anwendungsspektrum von der Stadtbahn- bis zur
Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions beziehungsweise das Geschäftsfeld Rail Services ist in den
Bereichen Schienenhandel, Ladeleistung Langschienen auf Baustellen, Schweißwerkleistungen Neuschienen,
Aufbereitung Altschienen, Baustellenschweißen, Schienenwechsel, Schienenschleifen/-fräsen,
Schienenprüfung und Baustellenüberwachung tätig. Außerdem organisiert und überwacht es Just-in-time-
Schienentransporte zu Baustellen und sorgt für die termingerechte Bereitstellung zugelassener Ladesysteme.
Die Konsolidierung beinhaltet die Eliminierung der Geschäftsbeziehungen innerhalb der Segmente sowie
zwischen den Segmenten. Im Wesentlichen
 
handelt es sich hierbei um die Verrechnung
 
der konzerninternen
Aufwendungen und Erträge, die Eliminierung von Gewinnausschüttungen zwischen Konzerngesellschaften,
die Aufrechnung der von den jeweiligen Muttergesellschaften gehaltenen Beteiligungen mit dem auf sie
entfallenden Eigenkapital der Tochtergesellschaften
 
sowie die Verrechnung
 
der innerkonzernlichen
Forderungen und Verbindlichkeiten.
 
Die angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen den in der
EU anzuwendenden IFRS und sind für alle Segmente identisch. Geschäftsbeziehungen zwischen den
einzelnen Segmenten werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.
Die Segmentinformationen nach Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern sind auf den Seiten 124 f.
dargestellt.
Die wesentlichen zahlungsunwirksamen Segmentaufwendungen beinhalten die Zuführungen zu
Rückstellungen.
Der Vossloh
 
Konzern weist in der Erläuterung seiner Ertragslage im Zusammengefassten Lagebericht den
sogenannten Wertbeitrag
 
auf Vorsteuerbasis
 
als eine zentrale wertorientierte Kennzahl aus. Hierbei wurde im
Berichtsjahr ein gegenüber dem Vorjahr
 
unveränderter WACC
 
von 7,0 % vor Steuern verwendet.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
doc1p49i0 doc1p122i2 doc1p45i4
160
Eine Überleitung des Segmentergebnisses „Wertbeitrag“
 
des Gesamtkonzerns auf das in der Gewinn- und
Verlustrechnung
 
aufgeführte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist nachfolgend dargestellt:
Überleitung des Wertbeitrags auf das EBIT
Mio.€
2022
2021
Wertbeitrag
11,5
9,5
Kapitalkosten auf das betriebsnotwendige Kapital (WACC: 7,0 %)
66,6
62,8
EBIT
78,1
72,3
Eine regionale Segmentierung erfolgt gemäß IFRS 8.33 für langfristige Vermögenswerte
 
und
Außenumsatzerlöse. Dabei sind die dargestellten Außenumsätze den Regionen auf Basis der jeweiligen
Kundenstandorte zugeordnet. Da Umsätze mit nicht konsolidierten Konzerngesellschaften in dieser
Darstellung der Außenumsatzerlöse unberücksichtigt bleiben, sind die Werte
 
mit der regionalen
Umsatzdarstellung auf Seite 40 im Zusammengefassten Lagebericht nicht kompatibel.
Segmentinformationen nach Regionen
Mio.€
2022
2021
2022
2021
Außenumsatzerlöse
Langfristige Vermögenswerte
1
Deutschland
101,7
94,6
221,4
211,6
Frankreich
89,7
73,1
178,8
186,0
Übriges Westeuropa
87,7
71,2
41,6
41,9
Nordeuropa
130,1
114,9
18,8
18,8
Südeuropa
101,9
81,3
11,4
12,2
Osteuropa
78,9
62,7
16,5
11,9
Europa gesamt
590,0
497,8
488,5
482,4
Amerika
122,6
89,8
97,6
98,9
Asien
204,6
218,9
45,7
54,9
Afrika
22,3
28,3
0,0
0,0
Australien
106,6
103,3
42,4
42,3
Gesamt
1.046,1
938,1
674,2
678,5
1
Ohne Finanzinstrumente und latente Steueransprüche.
 
Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
Die Bilanzierung und Bewertung der Finanzinstrumente richten sich nach den im Folgenden erwähnten
Bewertungskategorien des IFRS 9:
Finanzielle Vermögenswerte
 
zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Vermögenswerte
 
zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung von Wertänderungen
 
in der
Gewinn- und Verlustrechnung
 
(FVTPL)
Finanzielle Vermögenswerte
 
zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung von Wertänderungen
 
im
sonstigen Ergebnis (FVOCI)
Die Bilanz des Vossloh
 
Konzerns enthält sowohl originäre als auch derivative Finanzinstrumente.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
161
Originäre Finanzinstrumente
Die originären Finanzinstrumente umfassen bei den Vermögenswerten
 
in erster Linie Forderungen,
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie die übrigen Finanzanlagen.
Auf der Passivseite umfassen sie die finanziellen Verbindlichkeiten.
 
Sie werden zu dem Zeitpunkt bilanziert,
an dem Vossloh
 
Vertragspartei
 
bei einem Finanzinstrument wird.
Gemäß IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte
 
ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf
Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten
 
auslaufen oder die finanziellen Vermögenswerte
 
mit allen
wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Finanzielle Schulden werden ausgebucht, wenn die
vertraglichen Verpflichtungen
 
beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.
Derivative Finanzinstrumente
Bei den derivativen Finanzinstrumenten, deren Wert
 
sich von einem Basiswert ableitet, handelt es sich
insbesondere um Devisentermingeschäfte.
Der Vossloh
 
Konzern setzt verschiedene derivative Finanzinstrumente ein. Sie dienen vor allem zur
Absicherung von Währungsrisiken aus festen vertraglichen Verpflichtungen
 
in Fremdwährung sowie aus
zukünftigen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, außerdem zur Absicherung von Zinsrisiken
aus langfristigen Finanzierungen.
Dabei erfolgt die Absicherung von in der Bilanz ausgewiesenen Vermögenswerten
 
und Schulden mittels
freistehender Derivate. Die auf das abgesicherte Risiko entfallenden und sich ausgleichenden
Wertänderungen des
 
Grund- und des Sicherungsgeschäfts werden im Konzernabschluss berücksichtigt. Die
Veränderungen
 
der Zeitwerte aufgrund von Währungsschwankungen werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung
 
erfasst. Eine Absicherung des Währungs-Exposures erfolgt nicht auf Basis geplanter
Positionen, sondern in der Regel unmittelbar nach Auftragseingang mittels eines Devisentermingeschäfts.
Bei der Absicherung schwebender Geschäfte im Rahmen eines Cashflow-Hedge werden die
Wertveränderungen des
 
ebenfalls zum Zeitwert bilanzierten Derivats erfolgsneutral nach Berücksichtigung
von latenten Steuern im Eigenkapital erfasst. Mit der Abwicklung der schwebenden Geschäfte werden die
zuvor im Eigenkapital erfassten Beträge erfolgswirksam aufgelöst oder bei den Anschaffungskosten
erworbener Vermögenswerte
 
berücksichtigt. Eine in früheren Geschäftsjahren als effektiv eingestufte
Sicherungsbeziehung wurde 2020 aufgrund einer Vertragsanpassung
 
aufgelöst. Das ursprünglich als
Sicherungsinstrument designierte Derivat wird seitdem erfolgswirksam zum Marktwert bewertet.
Das Nominalvolumen der durch freistehende Derivate ökonomisch abgesicherten Fremdwährungen teilt sich
wie folgt auf:
Mio.€
Währung
2022
2021
USA
USD
92,6
84,0
Australien
AUD
8,5
14,4
Schweden
SEK
8,3
-
Mexiko
MXN
3,7
-
Indien
INR
3,1
-
Malaysia
MYR
1,6
-
Polen
PLN
1,0
1,3
China
CNY
0,3
2,7
Schweiz
CHF
-
0,8
119,1
103,2
t1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
162
Die Zeitwerte der zur Währungs-
 
und Zinssicherung eingesetzten Derivate sowie die gesicherten
Nominalvolumen sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt:
Derivative Finanzinstrumente
Marktwert
Nominalwert
Marktwert
Nominalwert
Mio.€
2022
2021
Zinsswaps
Restlaufzeiten
bis 1 Jahr
-
-
-
-
bis 5 Jahre
0,2
4,5
-0,1
5,8
über 5 Jahre
4,0
60,0
-
-
4,2
64,5
-0,1
5,8
Devisentermingeschäfte
Restlaufzeiten
bis 1 Jahr
1,3
119,1
-3,9
102,9
bis 5 Jahre
-
-
0,0
0,3
über 5 Jahre
-
-
-
-
1,3
119,1
-3,9
103,2
Insgesamt
5,5
183,6
-4,0
109,0
Die beizulegenden Zeitwerte der Zinssicherungsinstrumente sowie der Währungssicherungs-
 
und
Devisentermingeschäfte werden auf Basis zukünftig erwarteter abgezinster Cashflows ermittelt. Dabei
werden die für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze verwendet.
Die signifikante Zunahme bei den langfristigen Zinsswaps resultiert aus den im Berichtsjahr abgeschlossenen
Forward-Payer-Swaps zur Absicherung des Zinsniveaus für die 2024 erfolgende Anschlussfinanzierung der
dann fälligen Schuldscheindarlehen. Diese Finanzinstrumente werden unter den übrigen langfristigen
Finanzinstrumenten in der Bilanz ausgewiesen.
Die Buchwerte der Finanzinstrumente, die Aufteilung nach den Bewertungskategorien sowie die geforderte
Angabe der beizulegenden Zeitwerte gemäß IFRS 13 und deren Bewertungsquellen nach Klassen gemäß
IFRS 7 sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 31. Dezember 2022
Buchwerte
unter IFRS 9
laut Bilanz
31.12.2022
Bewertungskategorien nach IFRS 9
Zeitwerte
31.12.2022
Mio.€
Fortgeführte
Anschaffungs-
kosten
Beizulegender
 
Zeitwert
erfolgsneutral
(FVOCI)
Beizulegender
Zeitwert
erfolgs-
wirksam
(FVTPL)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
228,0
228,0
-
-
228,0
Wertpapiere
2,3
1,1
-
1,2
2,3
Übrige Finanzinstrumente und sonstige Vermögenswerte
28,7
19,3
4,8
4,6
28,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
76,8
76,5
-
0,3
76,8
Summe finanzielle Vermögenswerte
335,8
324,9
4,8
6,1
335,8
Finanzverbindlichkeiten
276,7
276,7
-
-
276,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
169,0
169,0
-
-
169,0
Sonstige Verbindlichkeiten
114,3
114,1
0,0
0,2
114,3
Summe finanzielle Verbindlichkeiten
560,0
559,8
-
0,2
560,0
t1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
163
Buchwerte, Bewertungskategorien und Fair Values zum 31. Dezember 2021
Buchwerte
unter IFRS 9
laut Bilanz
31.12.2021
Bewertungskategorien nach IFRS 9
Zeitwerte
31.12.2021
Mio.€
Fortgeführte
Anschaffungs-
kosten
Beizulegender
 
Zeitwert
erfolgsneutral
(FVOCI)
Beizulegender
Zeitwert
erfolgs-
wirksam
(FVTPL)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
214,5
214,5
-
-
214,5
Wertpapiere
1,0
0,2
-
0,8
1,0
Übrige Finanzinstrumente und sonstige Vermögenswerte
21,7
18,0
0,6
3,1
21,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
75,0
74,9
-
0,1
75,0
Summe finanzielle Vermögenswerte
312,2
307,6
0,6
4,0
312,2
Finanzverbindlichkeiten
250,0
250,0
-
-
250,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
150,2
150,2
-
-
150,2
Sonstige Verbindlichkeiten
101,1
96,9
0,3
3,9
101,1
Summe finanzielle Verbindlichkeiten
501,3
497,1
0,3
3,9
501,3
1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie sonstige
Forderungen und Vermögenswerte
 
haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen ihre
Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Auch Verbindlichkeiten
 
aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsschulden
 
sowie sonstige
Verbindlichkeiten
 
haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen ihre Buchwerte näherungsweise
dem beizulegenden Zeitwert.
Die Zeitwerte der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind mithilfe der Diskontierung der aus diesen
Verbindlichkeiten
 
zukünftig zu erwartenden Zins- und Tilgungszahlungen auf Basis aktueller Marktzinssätze
ermittelt worden.
Unter den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten
 
werden überwiegend
freistehende Derivate ausgewiesen.
Die nachfolgende Aufstellung zeigt die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte
 
und Verbindlichkeiten,
die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zur Bewertungshierarchie des IFRS 7 sowie des IFRS 13
(sogenannte Fair-Value
 
-Hierarchie). Weder im Geschäftsjahr noch
 
im Vorjahr
 
erfolgten Umgruppierungen
zwischen den verschiedenen Stufen der Fair-Value
 
-Hierarchie.
Zuordnung zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchie
Anhand von Börsenkursen
ermittelt
(Stufe 1)
Von Marktwerten
abgeleitet
 
(Stufe 2)
Nicht auf Marktwerten
beruhende Bewertung
(Stufe 3)
Mio.€
31.12.2022
31.12.2021
31.12.2022
31.12.2021
31.12.2022
31.12.2021
Zum Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
10,9
4,6
Zum Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
0,2
4,2
Gesamt
0,0
0,0
11,1
8,8
0,0
0,0
t1
Grundlage der Hierarchiestufen sind die für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten
Faktoren. Auf Stufe 1 wird der Preis unverändert von identischen Vermögenswerten
 
und Verbindlichkeiten
übernommen, die an einem aktiven Markt gehandelt werden. Bei der Anwendung von Inputfaktoren auf Stufe
2 sowie Stufe 3 werden im Regelfall Bewertungsmodelle verwendet. Während auf der Stufe 2 die
Inputfaktoren am Markt beobachtbar oder ableitbar sind, gibt es auf der Stufe 3 keine beobachtbaren
Marktdaten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
164
Die Vossloh
 
AG schließt Derivategeschäfte für einen Rahmenvertrag („Rahmenvertrag für
Finanztermingeschäfte“) ab; diese erfüllen nicht die Kriterien für die bilanzielle Saldierung. Das liegt daran,
dass der Konzern zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Rechtsanspruch auf die Saldierung der erfassten
Beträge hat. Das Recht auf eine Saldierung ist nur beim Eintritt künftiger Ereignisse, zum Beispiel einem
Verzug
 
bei den Bankdarlehen oder anderen Kreditereignissen, durchsetzbar.
Die nachstehende Tabelle legt die Buchwerte der erfassten Finanzinstrumente
 
dar, die den dargestellten
Vereinbarungen
 
unterliegen:
Aufrechnungsmöglichkeiten derivativer finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Mio.€
2022
2021
Finanzielle Vermögenswerte
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Vermögenswerte
5,8
0,2
Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren
0,0
0,0
Nettobilanzwerte der finanziellen Vermögenswerte
5,8
0,2
Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen
-0,1
-0,2
Gesamtnettowert der finanziellen Vermögenswerte
5,7
0,0
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Verbindlichkeiten
-0,3
-4,2
Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren
0,0
0,0
Nettobilanzwerte der finanziellen Verbindlichkeiten
-0,3
-4,2
Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen
0,1
0,2
Gesamtnettowert der finanziellen Verbindlichkeiten
-0,2
-4,0
t1
Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien
Mio.€
Vermögenswerte
zu fortgeführten
Anschaffungs-
kosten
Vermögenswerte
zum beizulegenden
Zeitwert erfolgs-
wirksam (FVTPL)
Vermögenswerte
zum beizulegenden
Zeitwert erfolgs-
neutral (FVOCI)
Verbindlichkeiten
zu fortgeführten
Anschaffungs-
kosten
2022
2021
Nettogewinne/-verluste aus:
 
Beteiligungserträge
0,3
0,3
0,1
Zinsen
0,0
0,2
-4,8
-4,6
-4,5
Folgebewertung
 
aus Zuführung zu Wertberichtigungen
-0,5
-0,5
0,0
 
aus Auflösung von Wertberichtigungen
1,4
1,4
2,3
 
aus Währungsumrechnung
-2,2
-2,2
0,4
 
zum beizulegenden Zeitwert
-0,3
-0,3
0,0
Summe
-1,3
-0,1
0,3
-4,8
-5,9
-1,7
Dabei werden die Zinsen im Zinsergebnis sowie die Abgangserfolge und Kursgewinne wie -verluste im
sonstigen betrieblichen Ertrag beziehungsweise im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.
Die Erträge aus der Bewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Wertpapieren
 
zu Zeitwerten sowie die
Wertberichtigungen
 
auf veräußerbare Werte sind in der obigen Übersicht enthalten
 
und werden im sonstigen
Finanzergebnis ausgewiesen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
165
Management finanzieller Risiken
Der Vossloh
 
Konzern ist im Rahmen seiner operativen Tätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Bei diesen
Risiken handelt es sich um Liquiditäts-, Währungs-, Zins- sowie Ausfallrisiken. Die konzernweite Steuerung
und Begrenzung der Liquiditäts-, Währungs-
 
und Zinsrisiken erfolgen durch das Treasury-Management. Die
Überwachung der Kreditrisiken erfolgt im Rahmen des allgemeinen Risikomanagements.
Einem möglichen Liquiditätsrisiko – der Gefahr, dass der Konzern nicht zu jeder Zeit seinen
Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann – begegnet Vossloh
 
mit einer Liquiditätsplanung sowie einem
zentralen Cash-Management. Zum Jahresende standen dem Konzern neben Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten sowie kurzfristig liquidierbaren Wertpapieren
 
in Höhe von 79,1 Mio.€
zusätzliche, nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 219,6 Mio.€ zur Abdeckung zukünftiger
Liquiditätsbedarfe zur Verfügung.
 
Davon entfielen 138,5 Mio.€ auf freie Linien der Vossloh
 
AG unter dem
Konsortialkredit mit einer Laufzeit bis November 2024. Die freien Kreditlinien der Tochtergesellschaften
 
in
Höhe von 81,3 Mio.€ hatten im Wesentlichen
 
eine Laufzeit von bis zu einem Jahr oder waren ohne Fälligkeit
zugesagt. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich
 
vereinbarten, undiskontierten Zins- und
Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten
 
ersichtlich:
Fälligkeiten der Zins-
 
und Tilgungszahlungen
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
Mio.€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Tilgung
Zins
Tilgung
Zins
Tilgung
Zins
Tilgung
Zins
Tilgung
Zins
Tilgung
Zins
Originäre finanzielle
Verbindlichkeiten
-28,9
-10,9
-49,5
-8,5
-206,8
-2,5
-164,2
-4,1
-32,6
-0,2
-32,4
-0,4
Derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
-0,3
0,0
-4,2
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,1
0,0
0,0
Derivative finanzielle
Vermögenswerte
1,8
0,2
t1
Währungsrisiken resultieren aus in der Bilanz ausgewiesenen Vermögenswerten
 
und Schulden in fremder
Währung, deren Euro-Gegenwert durch eine Veränderung
 
der Wechselkurse negativ beeinflusst
 
werden kann,
sowie aus schwebenden Fremdwährungsgeschäften, deren zukünftige Zahlungsströme sich aufgrund von
Wechselkursveränderungen
 
nachteilig entwickeln können. Nennenswerte Währungsrisiken aus dem
operativen Geschäft ergeben sich für Vossloh
 
aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie aus schwebenden Liefer-, Leistungs- und Einkaufsgeschäften.
Hier besteht die konzernweite Vorgabe,
 
Währungsrisiken durch das Treasury-Management zentral absichern
zu lassen. Mithilfe von Devisentermingeschäften, die fristen- und betragskongruent zu den zu sichernden
Grundgeschäften abgeschlossen werden (Microhedges), werden die Kurse für die so gesicherten Geschäfte
festgeschrieben, um ungünstige Auswirkungen von Währungsschwankungen auf Kalkulationen und
Vermögenswerte
 
zu verhindern. Zum Stichtag hatte Vossloh
 
Währungsderivate mit einem Nominalvolumen
von 21,0 Mio.€ in Cashflow-Hedges designiert, alle weiteren Währungsderivate sind freistehend. Aus der
Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro resultieren
Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiken), die erfolgsneutral
 
in der Bilanzzeile „Sonstige
Eigenkapitalposten“ erfasst werden (siehe hierzu den Abschnitt „Währungsumrechnung“ auf Seite 130).
Aufwendungen und Erträge sowie Bilanzwerte der nicht im Euro-Raum ansässigen Gesellschaften sind daher
vom jeweiligen Euro-Währungskurs abhängig. Die Translationsrisiken werden derzeit nicht abgesichert, da
sie sich nicht unmittelbar auf Cashflows auswirken. Zudem sind die Investitionen in Auslandsgesellschaften
langfristig angelegt.
 
Liquiditätsrisiken
Währungsrisiken
doc1p45i0 doc1p128i1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
166
Zinsrisiken resultieren im Wesentlichen
 
aus den im Rahmen der Konzernfinanzierung aufgenommenen
kurzfristigen und langfristigen variabel verzinsten Krediten sowie den kurzfristigen variabel verzinsten
Geldanlagen der liquiden Mittel.
Dem Risiko, dass sich zukünftige Zinszahlungen aus variabel verzinsten Krediten aufgrund von Änderungen
des Zinsniveaus ungünstig entwickeln, wird durch Zinsswaps entgegengewirkt (vgl. zu diesen Begriffen das
Glossar, Seite 197).
Im Rahmen des Hedge-Accountings werden diese Zinssicherungsgeschäfte als Cashflow-Hedge bilanziert. Im
Sicherungsgeschäft eingebettete Zinsfloors werden ergebniswirksam als Fair-Value-Hedge
 
bilanziert. Der
Nominalbetrag der Zinsswaps betrug zum Stichtag 64,5 Mio.€. Die Zinssicherungen haben Laufzeiten bis
Mitte 2026, Mitte 2029 und Mitte 2031.
Als Methode zur Beurteilung der Sicherungseffektivität wird die Dollar-Offset-Methode angewendet. Die
Effektivität eines im Jahr 2018 abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfts
 
war bereits im Jahr 2020 nicht mehr
gegeben, sodass der Bestand der Cashflow-Hedge-Rücklagen im Zeitpunkt der Auflösung der
Sicherungsbeziehung in Höhe von -0,2 Mio.€ über die Restlaufzeit bis Mitte 2026 erfolgswirksam linear
aufgelöst wird.
 
Die Zeitwerte der zur Währungs-
 
und Zinssicherung eingesetzten Derivate sowie die gesicherten
Nominalvolumen sind unter „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ auf den Seiten 160 ff. dargestellt.
Unter Berücksichtigung der bestehenden Zinsderivate waren zum Berichtsstichtag 50 % der
Finanzverbindlichkeiten mit festen Zinssätzen aufgenommen, 50 % unterlagen einer variablen Verzinsung.
Sensitivitätsanalysen beziffern näherungsweise und im Rahmen bestimmter Annahmen, welches Risiko
besteht, wenn bestimmte Einflussfaktoren Änderungen erfahren. Im Hinblick auf das Zinsänderungsrisiko
sowie das Wechselkursrisiko
 
werden folgende Veränderungen
 
unterstellt:
eine Erhöhung der Marktzinssätze um 1 % beziehungsweise eine Reduzierung der Marktzinssätze um
0,25 % (Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve);
eine gleichzeitige Auf- oder Abwertung des Euros gegenüber allen Fremdwährungen um 10 %.
Bei der Ermittlung des Zinsänderungsrisikos zum Stichtag wurden originäre variabel verzinsliche
Finanzinstrumente sowie die bestehenden Zinsderivate berücksichtigt. Ein um 100 Basispunkte höheres
Marktzinsniveau, bezogen auf die am 31. Dezember 2022 ausgewiesenen variabel verzinslichen
Finanzverbindlichkeiten und -forderungen, hätte das Finanzergebnis aufgrund der gestiegenen Zinserträge um
0,6 Mio.€ erhöht. Ein um 25 Basispunkte niedrigeres Marktzinsniveau hätte das Finanzergebnis um 0,1 Mio.€
reduziert. Das Eigenkapital wäre bei dem höheren Marktzinsniveau um 1,4 Mio.€ höher und bei dem
niedrigeren Marktzinsniveau um 0,4 Mio.€ niedriger gewesen. Dabei wurde unterstellt, dass der veränderte
Zinssatz für ein ganzes Jahr Anwendung gefunden hätte.
Aufgrund der nahezu vollständigen Absicherung des Währungsrisikos sind die Auswirkungen einer
gleichzeitigen Abwertung des Euros auf die ungesicherte Fremdwährungsposition um 10 % für die
Ertragslage von unwesentlicher Bedeutung. Die folgende Tabelle
 
zeigt die Auswirkungen der
Sensitivitätsanalyse der wesentlichen bestehenden Fremdwährungsderivate und Fremdwährungsdarlehen auf
das sonstige Zinsergebnis.
Sensitivitätsanalyse der wesentlichen Fremdwährungsderivate
USD
Mio.€
31.12.2022
31.12.2021
+ 10 %
- 10 %
+ 10 %
- 10 %
Zinsergebnis
-0,4
0,6
-0,2
0,3
Eigenkapital
-0,3
0,4
-0,1
0,2
t1
 
Zinsrisiken
Sensitivitätsanalyse
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
167
Ausfallrisiken beschreiben das Risiko, dass Vertragspartner
 
ihren Verpflichtungen
 
aus finanziellen
Forderungen nicht nachkommen. Hinsichtlich der durch den Vossloh
 
Konzern bei Banken angelegten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente,
 
der von Konzerngesellschaften gehaltenen kurzfristigen
Wertpapiere sowie der mit Banken abgeschlossenen
 
Sicherungsinstrumente wird das Kreditrisiko durch
Beschränkung auf Kontrahenten mit einer erstklassigen Bonität minimiert. Aus der operativen
Geschäftstätigkeit resultieren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen, die
potenziell mit einem Ausfallrisiko behaftet sind.
Die Kreditrisiken werden im Rahmen des Risikomanagements überwacht und durch den Abschluss von
Kreditversicherungen (zum Beispiel Euler Hermes) minimiert. Konkreten Ausfallrisiken wird durch
angemessene Wertberichtigungen
 
Rechnung getragen.
Der Bruttoforderungsbestand (Forderungen vor Abzug von Wertberichtigungen)
 
gliedert sich hinsichtlich der
operativen Kreditrisiken wie folgt:
Bruttoforderungsbestand der kurzfristigen Forderungen
Mio.€
Nicht überfällige
und nicht
wertberichtigte
Forderungen
Überfällige und
nicht wertberichtigte
Forderungen
Wertberichtigte
Forderungen
Bruttowert der
Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
2022
159,5
69,1
9,4
238,0
2021
158,1
56,9
11,0
226,0
Sonstige
 
2022
44,4
0,0
0,0
44,4
2021
51,2
0,0
0,0
51,2
Eine Analyse der überfälligen Forderungen zeigt die nachfolgende Übersicht:
Überfällige Forderungen
Mio.€
bis 1 Monat
1 bis 3
Monate
3 bis 6
Monate
6 bis 12
Monate
mehr als 12
Monate
Summe
aus Lieferungen und Leistungen
2022
22,4
15,1
8,2
6,6
16,8
69,1
2021
15,6
20,7
9,7
5,0
5,9
56,9
Sonstige
 
2022
-
-
-
-
0,0
0,0
2021
-
-
-
-
0,0
0,0
t1
Ein konkretes Ausfallrisiko besteht auch hinsichtlich der überfälligen Forderungen nicht, da es sich aufgrund
der Kundenstruktur des Vossloh
 
Konzerns zu einem großen Teil um staatliche beziehungsweise
 
öffentliche
Abnehmer handelt.
 
Das maximale Ausfallrisiko aller finanziellen Vermögenswerte
 
ergibt sich aus deren Buchwerten (siehe
Übersicht auf Seite 162).
Bis zum 31. Dezember 2021 wurde der vormals auf EONIA basierende Referenzzinssatz auf den neuen
Referenzzinssatz EURO-Short-Term Rate (€STR) umgestellt.
 
Die Berechnungsmethode des Euribor hatte
sich bereits im Jahr 2019 geändert.
Im Jahr 2021 wurde im Vossloh
 
Konzern ein neuer Kreditvertrag mit Kopplung an den USD-LIBOR, bereits
inklusive der Vereinbarungen
 
über den Ersatz des Referenzzinses, abgeschlossen. Der alternative
Referenzsatz für den USD-LIBOR ist die Secured Overnight Financing Rate (SOFR), bestimmte USD-
LIBORs werden aber erst nach Juni 2023 eingestellt. Diese Vereinbarung
 
stellt das Instrument automatisch
von USD-LIBOR auf SOFR um, sobald der jeweilige USD-LIBOR eingestellt wird.
 
Ausfallrisiken
IBOR-Reform
168
Die zentrale Treasury-Abteilung verfolgt weiterhin die Entwicklung hinsichtlich der alternativen Zinssätze,
evaluiert die betroffenen Verträge
 
und begleitet den Übergang sowie die erforderlichen Vertragsanpassungen
zu alternativen Zinssätzen.
Sonstige Angaben
Die Haftungsverhältnisse haben sich gegenüber dem 31. Dezember 2021 von 58,0 Mio.€ um 6,3 Mio.€ auf
51,7 Mio.€ reduziert. Davon entfallen 46,2 Mio.€ auf Haftungsverhältnisse für das mit Wirkung vom 31. Mai
2020 veräußerte ehemalige Geschäftsfeld Locomotives und 0,3 Mio.€ auf Haftungsverhältnisse für das mit
Wirkung vom 31. Januar 2017 veräußerte ehemalige Geschäftsfeld Electrical Systems. Für die noch
bestehenden Haftungsverhältnisse der beiden ehemaligen Geschäftsfelder hat die Vossloh
 
AG
unwiderrufliche und bedingungslose Bürgschaften auf erste Anforderung von erstklassigen Banken erhalten.
Die Haftungsverhältnisse resultieren in Höhe von 20,8 Mio.€ (Vorjahr:
 
24,0 Mio.€) aus
Bürgschaftsverhältnissen und betreffen vollständig die ehemaligen Geschäftsfelder.
 
Im Vorjahr
 
betrafen noch
2,7 Mio.€ nicht konsolidierte verbundene Unternehmen. 30,9 Mio.€ (Vorjahr:
 
34,0 Mio.€) der
Haftungsverhältnisse sind auf Patronatserklärungen zurückzuführen; hiervon entfallen 25,7 Mio.€ auf die
ehemaligen Geschäftsfelder und 5,2 Mio.€ (Vorjahr:
 
5,0 Mio.€) auf nicht konsolidierte verbundene
Unternehmen. Das Risiko einer Inanspruchnahme wird bei allen aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht
wahrscheinlich eingeschätzt.
Die durch Bestellungen ausgelösten Verpflichtungen
 
aus der Anschaffung von immateriellen
Vermögenswerten
 
und Sachanlagen (Bestellobligo) beliefen sich auf 23,2 Mio.€ (Vorjahr:
 
12,7 Mio.€).
Die Gesellschaften des Vossloh
 
Konzerns haben in vielen Fällen Nutzungsvereinbarungen über
Vermögenswerte
 
mit den jeweiligen Eigentümern abgeschlossen. Die wesentlichen Sachverhalte betreffen
Grundstücke und Gebäude, Maschinen und Anlagen sowie Geschäftsausstattung, hier insbesondere
Dienstwagen sowie IT-Equipment.
Die daraus resultierenden Nutzungsrechte (sogenannte „Right of use“-Vermögenswerte)
 
werden gemäß IFRS
16 unter den Sachanlagen aktiviert, die Barwerte der Zahlungsverpflichtungen unter den
Finanzverbindlichkeiten passiviert. Das Wahlrecht
 
des IFRS 16.4 bezüglich Nutzungsrechten auf
immaterielle Vermögenswerte
 
wird so ausgeübt, dass Nutzungsrechte aus solchen Verträgen
 
nicht in der
Bilanz erfasst werden. Die angewendeten Bilanzierungsmethoden für die Nutzungsrechte sowie für die aus
dem Leasingvertrag resultierenden Finanzverbindlichkeiten wurden bei den Erläuterungen zu den
Sachanlagen geschildert. Dort wird auch der Aufwand aus der Abschreibung von aktivierten Nutzungswerten
aufgeführt. Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten werden im Zinsergebnis
erfasst.
Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen (Laufzeit weniger als ein Jahr) sowie für geringwertige
Vermögenswerte
 
– die daraus grundsätzlich resultierenden Nutzungsrechte werden gemäß dem Wahlrecht
 
im
IFRS 16.6 nicht aktiviert – werden im sonstigen betrieblichen Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst. Das Gleiche gilt für variable Leasingzahlungen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit
nicht zu berücksichtigen sind. Gewinne oder Verluste
 
aus sogenannten „Sale and lease back“-Transaktionen
werden in Abhängigkeit von den Bedingungen der Leasingvereinbarung zu einem gewissen Ausmaß erfasst,
soweit solche Transaktionen stattfinden.
Im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr
 
wurden solche Transaktionen nicht durchgeführt. Aus
Untermietverhältnissen resultierende Mieterlöse werden im sonstigen betrieblichen Ertrag erfasst.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung
 
erfassten Aufwendungen und die Auszahlungen im Zusammenhang
mit Leasingverträgen sind in der folgenden Tabelle
 
zusammengefasst. Die gesamten Auszahlungen umfassen
hierbei die zahlungswirksamen Veränderungen
 
der Leasingverbindlichkeiten sowie die in der Gewinn- und
Verlustrechnung
 
erfassten Aufwendungen im Zusammenhang mit Leasingverträgen, die nicht zu einer
Erfassung von Nutzungsrechten in der Bilanz geführt haben.
 
Haftungs-
verhältnisse/Eventual-
verbindlichkeiten
Leasing
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
169
Mio.€
2022
2021
Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Leasingschulden
1,1
1,1
Aufwand aus kurzfristigen Leasingverträgen
4,6
3,9
Aufwand aus der Anmietung von geringwertigen Vermögenswerten
0,4
0,4
Aufwand aus variablen Leasingzahlungen
0,3
0,2
Gesamte Auszahlungen für Leasing
19,1
17,3
Die Restlaufzeiten der bilanzierten Leasingverbindlichkeiten ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten
Mio.€
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Fälligkeiten
≤ 1 Jahr
 
1 bis 5 Jahre
> 5 Jahre
Gesamt
Leasingverbindlichkeiten
9,9
9,2
22,9
26,9
7,1
5,5
39,9
41,6
Zukünftige Auszahlungen, die bisher nicht bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeiten berücksichtigt
wurden, können sich aus variablen Leasingzahlungen, bisher nicht als überwiegend wahrscheinlich
erscheinenden Verlängerungsoptionen
 
beziehungsweise einer Nichtausübung von Kündigungsoptionen oder
aus unberücksichtigten Restwertgarantien ergeben. Die daraus resultierenden Auszahlungen sind in Summe
unwesentlich. Bereits abgeschlossene Leasingverträge, bei denen die Nutzung erst zu einem späteren
Zeitpunkt beginnt, lagen zum Berichtsstichtag nicht vor. Durch Leasingverträge
 
auferlegte Restriktionen oder
Zusicherungen über bestimmte finanzielle Gegebenheiten existieren nicht.
Wesentliche Konzerngesellschaften
 
mit anderen (also nicht kontrollierenden) Gesellschaftern sind:
1.
Vossloh
 
Fastening Systems (China) Co., Ltd., Kunshan/China
2.
Vossloh
 
(Anyang) Track Material Co., Ltd., Anyang/China
3.
Vossloh
 
Cogifer KIHN SA, Rumelange/Luxemburg
4.
Vossloh
 
Beekay Castings Ltd., Neu-Delhi/Indien
5.
Futrifer-Indústrias Ferroviárias SA, Lissabon/Portugal
Zu 1.: 32 % der Anteile am Kapital dieser Gesellschaft werden von anderen Gesellschaftern gehalten.
Im Berichtsjahr waren diesen Gesellschaftern 6,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
7,6 Mio.€) des Jahresergebnisses der
Gesellschaft zuzurechnen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der auf die anderen Gesellschafter entfallende Teil
des Eigenkapitals 13,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
15,0 Mio.€).
Wesentliche Finanzinformationen der Vossloh Fastening Systems (China) Co., Ltd., Kunshan/China
Mio.€
2022
2021
Langfristiges Vermögen
11,4
11,9
Kurzfristiges Vermögen
77,1
72,3
Langfristige Schulden
6,7
8,4
Kurzfristige Schulden
41,2
28,9
Umsatzerlöse
102,9
104,3
Wertbeitrag
23,5
27,7
Gesamtergebnis
19,2
27,6
Cashflow
0,3
-0,4
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
25,6
12,6
t1
 
Angaben zu
Gesellschaften mit nicht
beherrschenden
Gesellschaftern
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
170
Zu 2.: 49 % der Anteile am Kapital dieser Gesellschaft werden von anderen Gesellschaftern gehalten.
Im Berichtsjahr waren diesen Gesellschaftern 1,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
-0,1 Mio.€) des Jahresergebnisses der
Gesellschaft zuzurechnen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der auf die anderen Gesellschafter entfallende Teil
des Eigenkapitals 8,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
7,5 Mio.€).
Wesentliche Finanzinformationen der Vossloh (Anyang) Track Material Co., Ltd., Anyang/China
Mio.€
2022
2021
Langfristiges Vermögen
35,0
37,6
Kurzfristiges Vermögen
16,9
14,8
Langfristige Schulden
7,6
6,5
Kurzfristige Schulden
15,6
18,6
Umsatzerlöse
38,5
28,0
Wertbeitrag
0,2
-2,4
Gesamtergebnis
1,4
2,4
Cashflow
1,1
-0,1
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
0,0
0,0
Zu 3.: 10,79 % der Anteile am Kapital dieser Gesellschaft werden von nicht beherrschenden Gesellschaftern
gehalten.
Im Berichtsjahr waren diesen Gesellschaftern 0,3 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,2 Mio.€) des Jahresergebnisses der
Gesellschaft zuzurechnen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der auf die nicht beherrschenden Gesellschafter
entfallende Teil des Eigenkapitals 2,0 Mio.€
 
(Vorjahr:
 
1,9 Mio.€).
Wesentliche Finanzinformationen der Vossloh Cogifer KIHN SA, Rumelange/Luxemburg
Mio.€
2022
2021
Langfristiges Vermögen
15,3
14,7
Kurzfristiges Vermögen
31,4
25,2
Langfristige Schulden
0,4
0,3
Kurzfristige Schulden
29,0
23,7
Umsatzerlöse
50,7
36,7
Wertbeitrag
3,1
1,9
Gesamtergebnis
2,8
1,5
Cashflow
-0,4
1,0
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
1,6
0,6
Zu 4.: 41,52 % der Anteile am Kapital dieser Gesellschaft werden von anderen Gesellschaftern gehalten.
Im Berichtsjahr waren diesen Gesellschaftern 0,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,2 Mio.€) des Jahresergebnisses der
Gesellschaft zuzurechnen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der auf die anderen Gesellschafter entfallende Teil
des Eigenkapitals 3,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
3,8 Mio.€).
Wesentliche Finanzinformationen der Vossloh Beekay Castings Ltd., Neu-Delhi/Indien
Mio.€
2022
2021
Langfristiges Vermögen
7,0
7,5
Kurzfristiges Vermögen
7,5
10,4
Langfristige Schulden
0,4
0,4
Kurzfristige Schulden
2,7
5,7
Umsatzerlöse
11,2
10,4
Wertbeitrag
-0,3
-0,2
Gesamtergebnis
-0,2
2,4
Cashflow
0,4
0,2
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
0,2
0,2
t1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
171
Zu 5.: 39 % der Anteile am Kapital dieser Gesellschaft werden von anderen Gesellschaftern gehalten.
Im Berichtsjahr waren diesen Gesellschaftern 0,5 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,0 Mio.€) des Jahresergebnisses der
Gesellschaft zuzurechnen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der auf die anderen Gesellschafter entfallende Teil
des Eigenkapitals 2,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
2,1 Mio.€).
 
Wesentliche Finanzinformationen der Futrifer-Indústrias Ferroviárias SA, Lissabon/Portugal
Mio.€
2022
2021
Langfristiges Vermögen
10,6
11,3
Kurzfristiges Vermögen
11,6
8,4
Langfristige Schulden
1,8
0,5
Kurzfristige Schulden
6,3
5,1
Umsatzerlöse
18,4
3,5
Wertbeitrag
0,7
-0,2
Gesamtergebnis
1,2
-0,1
Cashflow
-1,0
0,1
Gewinnausschüttungen an Gesellschafter
1,3
0,0
Bei weiteren Konzerngesellschaften mit Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter waren diese jeweils
einzeln wie auch insgesamt unwesentlich.
Die Vossloh
 
AG ist das oberste, kontrollierende Unternehmen des Vossloh
 
Konzerns. Die konsolidierten
Unternehmen des Vossloh
 
Konzerns stehen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit mit nicht kon-
solidierten verbundenen Unternehmen sowie assoziierten Unternehmen in Beziehung. Daraus resultierende
Transaktionen wurden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt.
Die nahestehenden nicht konsolidierten Unternehmen und assoziierten Unternehmen sind in der Aufstellung
des Anteilsbesitzes auf den Seiten 174 f. aufgeführt.
Als nahestehende natürliche Personen werden in der Vossloh
 
Gruppe die Mitglieder des Vorstands
 
und des
Aufsichtsrats angesehen.
Herr Heinz Hermann Thiele war bis zu seinem Todestag am 23. Februar 2021 über die KB
 
Holding GmbH
als Mehrheitsaktionärin der Vossloh
 
AG in der Lage, die Gesellschaft maßgeblich zu beeinflussen. Seither
sind dessen Erbin Frau Nadia Thiele und Herr Robin Brühmüller als Testamentsvollstrecker
 
in der Lage, die
Vossloh
 
AG über die Mehrheitsaktionärin KB Holding GmbH zu kontrollieren. Gleichzeitig kontrollieren sie
indirekt die Gesellschaften des Knorr-Bremse-Konzerns. Sie sind somit als nahestehende Unternehmen und
Personen zu behandeln. Aus Transaktionen mit Gesellschaften des Knorr-Bremse-Konzerns
 
resultierten im
Geschäftsjahr Materialbezüge in Höhe von 0,1 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,1 Mio.€), Umsätze in Höhe von 0,2 Mio.€
(Vorjahr:
 
0,0 Mio.€), offene Forderungen und geleistete Anzahlungen zum 31. Dezember 2022 in Höhe von
0,0 Mio.€ (Vorjahr:
 
0,0 Mio.€) sowie Verbindlichkeiten
 
aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,0
Mio.€ (Vorjahr:
 
0,0 Mio.€).
 
In der folgenden Aufstellung sind die Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen dargestellt. Dabei
handelt es sich sowohl um Geschäftsvorfälle mit nicht konsolidierten Tochterunternehmen,
 
die in der
Segmentberichterstattung als Innenumsatzerlöse und in der Konzernbilanz als Forderungen oder
Verbindlichkeiten
 
gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen sind, als auch um Transaktionen mit
assoziierten Unternehmen. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden natürlichen Personen fanden nicht statt.
 
Beziehungen zu
nahestehenden
Unternehmen und
Personen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
172
Mio.€
2022
2021
Käufe oder Verkäufe von Gütern
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von fertigen und unfertigen Gütern
9,9
13,2
Materialaufwand aus dem Kauf von fertigen und unfertigen Gütern
26,5
19,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1,6
5,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
6,9
4,3
Käufe oder Verkäufe von sonstigen Vermögenswerten
Forderungen aus dem Verkauf sonstiger Vermögenswerte
0,5
0,5
Geleistete oder bezogene Dienstleistungen
Erlöse aus der Bereitstellung von Dienstleistungen
0,8
0,5
Aufwendungen aus dem Bezug von Dienstleistungen
0,7
0,3
Lizenzen
Lizenzerlöse
0,2
0,2
Lizenzaufwendungen
1,2
1,6
Finanzierung
Zinserlöse aus gewährten Finanzierungsdarlehen
0,0
0,3
Zinsaufwendungen aus erhaltenen Finanzierungsdarlehen
0,0
0,0
Forderungen aus gewährten Finanzierungsdarlehen
0,1
0,9
Gewährung von Bürgschaften und Sicherheiten
Gewährung von Bürgschaften
0,0
2,7
Gewährung von sonstigen Sicherheiten
0,0
0,0
t1
Leistungen an nahestehende Personen
Kurzfristig fällige
Leistungen
Anwartschaften auf
Altersversorgung
(Dienstzeitaufwand)
Anteilsbasierte
Vergütung
Summe
2022
2021
2022
2021
2022
2021
2022
2021
Vorstand der
Vossloh AG
2.927.771
2.835.865
194.782
313.555
1.665.200
1.724.604
4.787.753
4.874.024
Aufsichtsrat der
Vossloh AG
420.000
420.000
-
-
-
-
420.000
420.000
t1
Die kurzfristig fälligen Leistungen für den Vorstand
 
umfassten die festen und die einjährigen variablen
Vergütungen.
 
Die Zielerreichungskriterien bei der Mehrjährigen Tantieme der Vorstandsmitglieder
 
beziehen
sich zu einem wesentlichen Teil auf die absolute und
 
die relative Performance des Aktienkurses der Vossloh
Aktie.
 
Eine weitere Komponente der Mehrjährigen Tantieme fällt unter die Bestimmungen
 
des IAS 19, in der obigen
Tabelle wird diese ebenfalls in der Spalte „Anteilsbasierte Vergütungen“
 
ausgewiesen.
Damit erfolgt der Ausweis der Mehrjährigen Tantieme insgesamt gemäß IFRS
 
2.
Bei der absoluten Performance sind als Zielgrößen bestimmte Kurssteigerungsraten über den jeweiligen
Zeitraum der Mehrjährigen Tantieme vertraglich festgelegt.
 
Bei der relativen Performance wird die
Kursentwicklung mit der eines gewichteten Indexes aus DAX, MDAX und SDAX verglichen. Eine Über-
beziehungsweise Unterperformance führt dann zu einer konkreten Zielerreichung. Der Buchwert der für die
Mehrjährige Tantieme erfassten Schulden des
 
Konzerns beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 3,6 Mio.€
(Vorjahr:
 
2,3 Mio.€).
Die Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstands
 
gemäß § 314 HGB beträgt 3.952.441 € (Vorjahr:
4.102.574 €).
Pensionsverpflichtungen bestehen für den Vorstandsvorsitzenden
 
in Höhe von 1,7 Mio.€ (Vorjahr:
 
2,5
Mio.€).
 
173
Die Gesamtbezüge der früheren Vorstandsmitglieder
 
und Mitglieder der Geschäftsführung sowie der
Hinterbliebenen betrugen unverändert gegenüber dem Vorjahr
 
1.183.658 €. Es handelte sich vollständig um
Ruhegeldzahlungen. Laufende Ruhegeldzahlungen unterliegen den Anpassungen entsprechend der
Tarifentwicklung in der Metall- und Elektroindustrie
 
Nordrhein-Westfalen.
 
Die Pensionsverpflichtungen für ehemalige Vorstandsmitglieder
 
und Mitglieder der Geschäftsführung sowie
deren Angehörige beliefen sich auf 20.078.847 € (Vorjahr:
 
26.661.450 €). In Höhe von 9.812.242 € (Vorjahr:
9.983.006 €) bestehen Rückdeckungsversicherungen, die den Begünstigten einzeln verpfändet sind. Der
Restbetrag ist durch Rückstellungen gedeckt.
Die Honorare für die im Berichtsjahr erbrachten Dienstleistungen des Prüfers des Konzernabschlusses
betragen 0,7 Mio.€. Sie sind in Höhe von 0,6 Mio.€ für Abschlussprüfungsleistungen angefallen und
umfassen die Honorare für die Konzernabschlussprüfung, die Prüfung der Abschlüsse der Vossloh
 
AG und
ihrer inländischen Tochterunternehmen sowie
 
prüferische Durchsichten der Zwischenabschlüsse. Andere
Bestätigungsleistungen wurden im Umfang von 0,1 Mio.€ im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung,
der Ermittlung von nachlaufenden Effekten aus Unternehmenskäufen und der Organvergütung
 
erbracht.
Im November 2022 haben Vorstand
 
und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben
und den Aktionären auf der Website von Vossloh
 
(www.vossloh.com/de/investor-relations/corporate-
governance/entsprechenserklaerung) dauerhaft zugänglich gemacht.
Die Angaben zum Anteilsbesitz des Vossloh
 
Konzerns erfolgen gemäß § 313 Abs. 2 HGB in der folgenden
Aufstellung:
Vergütungen an
ehemalige
Vorstandsmitglieder der
Vossloh AG und ihre
Hinterbliebenen
Honorare des
Abschlussprüfers
Deutscher Corporate
Governance Kodex
Konzern-
gesellschaften und
Beteiligungen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
174
Aufstellung Anteilsbesitz
Mio.€
Fußnote
Beteiligung
in %
bei
Konsoli-
dierung
1
Eigen-
kapital
2
Ergebnis nach
Steuern
2
(1)
Vossloh Aktiengesellschaft, Werdohl
(k)
(2)
Vossloh International GmbH, Werdohl
100,00
(1)
(k)
(3)
Vossloh US Holdings, Inc., Wilmington/USA
100,00
(2)
(k)
(4)
Vossloh Australia Pty.
 
Ltd., Sydney/Australien
100,00
(1)
(k)
Geschäftsbereich Core Components
Geschäftsfeld Fastening Systems
(5)
Vossloh Fastening Systems GmbH, Werdohl
3
100,00
(1)
(k)
(6)
Vossloh Tehnica
 
Feroviara SRL, Bukarest/Rumänien
100,00
(5)
(n)
0,2
0,0
(7)
Vossloh Drázni Technika
 
s.r.o., Prag/Tschechien
4
100,00
(5)
(k)
(8)
Vossloh Sistemi S.r.l.,
 
Cesena/Italien
100,00
(5)
(k)
(9)
Vossloh Skamo Sp.z o.o., Nowe Skalmierzyce/Polen
100,00
(5)
(k)
(10)
FÉDER-7 Rugógyártó Kft., Sárkeresztes/Ungarn
100,00
(5)
(n)
0,3
0,0
(11)
Vossloh Fastening Systems America Corporation, McGregor/USA
100,00
(3)
(k)
(12)
Vossloh Fastening Systems (China) Co., Ltd., Kunshan/China
68,00
(5)
(k)
(13)
Vossloh
 
-Werke International GmbH, Werdohl
100,00
(5)
(k)
(14)
Beijing China-Railway Vossloh Technology Co., Ltd., Peking/China
49,00
(5)
(n)
2,9
1,2
(15)
Vossloh Fastening Systems Southern Africa Proprietary Ltd.,
Kapstadt/Südafrika
100,00
(74)
(n)
-0,1
0,0
(16)
TOO Vossloh
 
Fastening Systems (Kazakhstan), Qapschaghai/Kasachstan
50,00
(13)
(e)
(17)
Suzhou Vossloh Track Systems Co., Ltd., Suzhou/China
100,00
(13)
(k)
(18)
AO Vossloh Fastening Systems RUS, Engels/Russland
50,00
(5)
(e)
(19)
Vossloh Fastening Systems Australia Pty. Ltd., Sydney/Australien
100,00
(4)
(k)
(20)
OOO Vossloh Bahn-
 
und Verkehrstechnik, Moskau/Russland
99,00/1,00
(2)/(1)
(k)
(21)
Vossloh Maschinenfabrik Deutschland GmbH, Werdohl
100,00
(5)
(n)
-1,8
-0,4
(22)
Vossloh Fastening Systems India Private Ltd., Neu-Delhi/Indien
5
99,99/0,01
(5)/(13)
(k)
(23)
Vossloh (Anyang) Track Material Co., Ltd., Anyang/China
51,00
(13)
(k)
(24)
Kunshan Vossloh Railway Materials Trading Co., Ltd., Kunshan/China
100,00
(13)
(k)
Geschäftsfeld Tie Technologies
(25)
Rocla International Holdings, Inc., Wilmington/USA
100,00
(3)
(k)
(26)
Rocla Concrete Tie, Inc., Lakewood/USA
100,00
(25)
(k)
(27)
RCTI de Mexico, S. de R. L. de C. V., Mexiko-Stadt/Mexiko
99,998/0,002
(26)/(3)
(k)
(28)
RocBra Participacoes e Empreendimentos Ltda., São Paulo/Brasilien
6
100,00
(25)
(n)
4,8
0,5
(29)
Cavan Rocbra Industria E Comercio De Pre Moldados De
 
Concreto S/A,
São Paulo/Brasilien
20,00
(28)
(n)
25,3
2,8
(30)
Austrak Pty. Ltd., Brisbane/Australien
100,00
(4)
(k)
(31)
Vossloh Tie
 
Technologies Canada ULC, Vancouver/Kanada
100,00
(26)
(k)
Geschäftsbereich Customized Modules
Geschäftsfeld Switch Systems
(32)
Vossloh France SAS, Rueil-Malmaison/Frankreich
100,00
(1)
(k)
(33)
Vossloh Cogifer SA, Rueil-Malmaison/Frankreich
100,00
(32)
(k)
(34)
Jacquemard AVR SA, St. Jean Bonnefonds/Frankreich
 
100,00
(33)
(k)
(35)
Vossloh Cogifer Finland Oy,
 
Salo/Finnland
100,00
(36)
(k)
(36)
Vossloh Nordic Switch Systems AB, Ystad/Schweden
100,00
(33)
(k)
(37)
Vossloh Cogifer KIHN SA, Rumelange/Luxemburg
89,21
(33)
(k)
(38)
Vossloh Laeis GmbH, Trier
100,00
(37)
(k)
(39)
Futrifer-Indústrias Ferroviárias SA, Lissabon/Portugal
61,00
(33)
(k)
(40)
Amurrio Ferrocarril y Equipos SA, Amurrio/Spanien
50,00
(33)
(e)
(41)
Montajes Ferroviarios S.L., Amurrio/Spanien
100,00
(40)
(n)
0,2
0,0
(42)
Burbiola SA, Amurrio/Spanien
50,00
(40)
(n)
1,8
0,1
(43)
Vossloh Cogifer UK Ltd., Scunthorpe/Großbritannien
100,00
(33)
(k)
(44)
Vossloh Cogifer Italia S.r.l., Mailand/Italien
100,00
(33)
(k)
(45)
Vossloh Cogifer Polska Sp.z o.o., Bydgoszcz/Polen
97,01
(33)
(k)
t1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
175
Mio.€
Fußnote
Beteiligung
in %
bei
Konsoli-
dierung
1
Eigen-
kapital
2
Ergebnis nach
Steuern
2
(46)
ATO-Asia Turnouts
 
Ltd., Bangkok/Thailand
51,00
(33)
(e)
(47)
Vossloh Cogifer Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur/Malaysia
100,00
(33)
(k)
(48)
VOSSLOH MIN SKRETNICE DOO ZA Proizvodnjui Montazu
 
Skretnica i
Opreme Nis, Niš/Serbien
100,00
(33)
(k)
(49)
Vossloh Beekay Castings Ltd., Neu-Delhi/Indien
5
58,48
(33)
(k)
(50)
Vossloh Cogifer Turnouts India Private Ltd., Hyderabad/Indien
5
100,00
(33)
(k)
(51)
Vossloh Cogifer Signalling India Private Ltd., Bangalore/Indien
5
100,00
(33)
(k)
(52)
Vossloh Cogifer Australia Pty.
 
Ltd., Castlemaine/Australien
100,00
(4)
(k)
(53)
Vossloh Cogifer Kloos BV,
 
Nieuw-Lekkerland/Niederlande
100,00
(33)
(k)
(54)
Wuhu China Railway Cogifer Track Co., Ltd., Wuhu/China
50,00
(33)
(e)
(55)
Vossloh Cogifer Southern Africa Proprietary Ltd., Kapstadt/Südafrika
100,00
(74)
(n)
0,0
0,4
(56)
Ibrafer-Internacional Brasileira De Aparelhos Feroviarios Participacoes
Ltda., Sorocaba/Brasilien
19,00
(33)
(n)
-1,9
-0,2
(57)
Ibrafer MBM Ltda., Sorocaba/Brasilien
97,38
(56)
(n)
2,0
-0,2
(58)
Vossloh Infrastructure Systems LLC, Moskau/Russland
90,00/10,00
(37)/(48)
(n)
0,0
0,0
Geschäftsbereich Lifecycle Solutions
Geschäftsfeld Rail Services
(59)
Vossloh Rail Services GmbH, Hamburg
3
100,00
(1)
(k)
(60)
Vossloh Rail Services Deutschland GmbH, Hamburg
3
100,00
(59)
(k)
(61)
Vossloh Rail Inspection GmbH, Leipzig
3
100,00
(59)
(k)
(62)
VOSSLOH Turkey Demiryolu Sistemleri Ltd. Şti., Istanbul/Türkei
100,00
(63)
(k)
(63)
Vossloh Rail Services International GmbH, Hamburg
3
100,00
(59)
(k)
(64)
Vossloh Rail Services Scandinavia AB, Örebro/Schweden
100,00
(63)
(k)
(65)
Vossloh Rail Services North America Corporation, Denver/USA
100,00
(3)
(k)
(66)
Beijing CRM-Vossloh Track Maintenance Technology Co., Ltd.,
Peking/China
47,00
(63)
(e)
(67)
Vossloh Rail Services Kunshan Co., Ltd., Kunshan/China
100,00
(63)
(k)
(68)
Vossloh Rail Services Finland Oy, Kouvola/Finnland
100,00
(63)
(k)
(69)
Rhomberg Sersa Vossloh GmbH, Föhren
50,00
(59)
(e)
(70)
Vossloh Services France SAS, Rueil-Malmaison/Frankreich
49,90/50,10
(33)/(63)
(k)
(71)
Vossloh Rail Services Italia S.r.l., Cesena/Italien
100,00
(63)
(k)
(72)
Vossloh ETS BV,
 
Purmerend/Niederlande
100,00
(63)
(k)
(73)
Vossloh Rail Services Espana S.L., Madrid/Spanien
100,00
(63)
(n)
0,0
0,0
Sonstige Gesellschaften
(74)
Vossloh Southern Africa Holdings Proprietary Ltd., Johannesburg/Südafrika
100,00
(2)
(n)
0,0
0,0
1
Für vollkonsolidierte Gesellschaften steht ein
 
(k), für at-equity einbezogene ein (e) und
 
für nicht konsolidierte ein (n).
Die Nichteinbeziehung in den Konsolidierungskreis
 
beruht grundsätzlich auf der untergeordneten Bedeutung
 
für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
2
Fremdwährungsbeträge sind beim Eigenkapital
 
mit dem Stichtagskurs (Mittelkurs zum Bilanzstichtag)
 
und bei den Ergebnissen nach Steuern zum
Jahresdurchschnittskurs umgerechnet.
3
Inanspruchnahme der Befreiung nach §
 
264 Abs. 3 HGB oder § 264b HGB.
4
Im Berichtsjahr erstmals in die Konsolidierung
 
einbezogen.
5
Abweichendes Geschäftsjahr 1.4. bis 31.3.
6
Informationen zu Eigenkapital und Ergebnis nach
 
Steuern basieren auf den letzten verfügbaren
 
Abschlüssen.
doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p67i1 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p49i0
176
Oliver Schuster
, geboren 1964, Düsseldorf
Vorsitzender
 
des Vorstands
 
(seit 1.10.2019)
 
Erstbestellung: 1.3.2014, bestellt bis: 28.2.2025
Konzernmandate:
Vossloh
 
Cogifer SA: stellvertretender Vorsitzender
 
des Aufsichtsrats
Vossloh
 
Fastening Systems (China) Co., Ltd.: Vorsitzender
 
des Verwaltungsrats
 
sowie rechtlicher
Vertreter
 
der Gesellschaft
 
Dr. Thomas Triska
, geboren 1975, Balve
Chief Financial Officer (CFO)
Erstbestellung: 1.11.2020, bestellt bis: 31.10.2023
Externe Mandate:
 
Wohnungsgesellschaft Werdohl
 
GmbH: Mitglied des Aufsichtsrats
Konzernmandate:
Vossloh
 
Cogifer SA: Vorsitzender
 
des Aufsichtsrats
Vossloh
 
International GmbH: Geschäftsführer
Vossloh
 
France SAS: Präsident
Jan Furnivall
, geboren 1976, Meerbusch
Chief Operating Officer (COO)
Erstbestellung: 1.11.2020, bestellt bis: 31.10.2023
Konzernmandate:
Vossloh
 
International GmbH: Geschäftsführer
Vossloh
 
US Holdings, Inc.: Vize-Präsident
 
Vorstand der
 
Vossloh AG
doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p45i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p45i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p49i0 doc1p67i2 doc1p45i0
177
Prof. Dr.
 
Rüdiger Grube
2,4
, Vorsitzender,
 
Hamburg, Geschäftsführender Gesellschafter der Rüdiger Grube
International Business Leadership GmbH und ehemaliger Vorsitzender
 
des Vorstands
 
der Deutsche Bahn AG
(Mitglied des Aufsichtsrats seit 5.2.2020)
Vorsitzender
 
des Aufsichtsrats der Hamburger Hafen- und Logistik AG, Hamburg
Nicht geschäftsführendes Mitglied des Verwaltungsrats
 
der Deufol SE, Hofheim (Wallau)
Vorsitzender
 
des Aufsichtsrats der ALSTOM Transportation Germany GmbH, Berlin
Vorsitzender
 
des Aufsichtsrats der Vantage
 
Towers AG, Düsseldorf
Mitglied des Aufsichtsrats der AVW
 
Immobilien AG, Hamburg
Mitglied des Aufsichtsrats der Meta Wolf AG, Kranichfeld
Ulrich M. Harnacke
2,3,4
, stellvertretender Vorsitzender,
 
Mönchengladbach, selbstständiger
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
 
und Unternehmensberater (Mitglied des Aufsichtsrats seit 20.5.2015)
Mitglied des Gesellschafterausschusses der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München,
 
Mitglied des
Aufsichtsrats der Thüga Aktiengesellschaft, München, und Mitglied des Aufsichtsrats der CONTIGAS
Deutsche Energie-AG, München
Mitglied des Aufsichtsrats und Vorsitzender
 
des Prüfungsausschusses der Brenntag SE, Essen
Mitglied des Beirats der Zentis GmbH & Co. KG, Aachen
Dr. Roland
 
Bosch
3,4
, Königstein/Taunus, Geschäftsführer der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co.
KG
(Mitglied des Aufsichtsrats seit 27.5.2020)
Vorsitzender
 
des Aufsichtsrats der Danzer Holding AG, Dornbirn/Österreich, Präsident des
Verwaltungsrats
 
der Danzer AG, Ruggell (Liechtenstein)
Vorsitzender
 
des Aufsichtsrats der Erbud S.A., Warschau
 
(Polen)
Marcel Knüpfer
1
, Zwenkau, technischer Fachwirt und Schichtleiter,
 
Vorsitzender
 
des Gesamtbetriebsrats der
Vossloh
 
Rail Services Deutschland GmbH und Mitglied des Konzernbetriebsrats
(Mitgliedes des Aufsichtsrats seit 1.6.2020)
Andreas Kretschmann
1,2,3
, Neuenrade, Sozialversicherungsfachangestellter, Vorsitzender
 
des
Konzernbetriebsrats und Mitglied des Betriebsrats der Vossloh
 
Fastening Systems GmbH
 
(Mitglied des Aufsichtsrats seit 30.8.2017)
Dr. Bettina Volkens
2,4
, Königstein/Taunus, selbstständige Beraterin und
 
Mitglied in diversen Aufsichtsräten
(Mitglied des Aufsichtsrats seit 27.5.2020)
Mitglied des Aufsichtsrats der CompuGroup Medical SE & Co. KGaA,
 
Koblenz
Mitglied des Aufsichtsrats der Bilfinger SE, Mannheim
Mitglied des Aufsichtsrats der Elektrobau Mulfingen GmbH, Mulfingen
1
 
Arbeitnehmervertreter
2
 
Mitglied des Personalausschusses
3
 
Mitglied des Prüfungsausschusses
4
 
Mitglied des Nominierungsausschusses
 
Aufsichtsrat der
 
Vossloh AG
178
Der handelsrechtliche Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 weist einen Jahresfehlbetrag von
64.335.897,03 € aus. Unter Einbeziehung des Gewinnvortrags von 110.754.683,56
 
€ ergibt sich ein
Bilanzgewinn von 46.418.786,53 €.
Vorstand
 
und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, auf das dividendenberechtigte Grundkapital
von 49.857.682,23 € eine Dividende von
1,00
 
€ je Stückaktie auszuschütten und den verbleibenden Betrag
von 28.854.606,53 € auf neue Rechnung vorzutragen. Der gesamte Ausschüttungsbetrag beläuft sich auf
17.564.180,00
 
€.
Werdohl, 7. März 2023
Vossloh
 
AG
Der Vorstand
Oliver Schuster, Dr.
 
Thomas Triska, Jan Furnivall
 
Gewinnverwendungs-
vorschlag
179
Versicherung
 
der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen,
 
dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen
 
entsprechendes Bild der Vermögens
 
-, Finanz-
 
und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen
 
entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Werdohl, 7. März 2023
Vossloh
 
AG
Der Vorstand
Oliver Schuster, Dr.
 
Thomas Triska, Jan Furnivall