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Konzernabschluss
2023
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Inhalt
Zusammengefasster Lagebericht
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Zusammengefasster Lagebericht
-
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Grundlagen des Konzerns
Grundlagen des Konzerns
Konzernstruktur
Konzernstruktur
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA ist die Führungsgesellschaft des Dräger-Konzerns. Hier sind auch die zentralen Funktionen und gemeinsam genutzten Dienstleistungsbereiche gebündelt. Alle Beteiligungsgesellschaften, die weltweit im operativen Geschäft tätig sind, werden direkt oder indirekt von der Führungsgesellschaft kontrolliert. Außerdem ist die Drägerwerk AG & Co. KGaA an einigen Unternehmen beteiligt, die nicht dem operativen Geschäft des Dräger-Konzerns zuzurechnen sind.
siehe Anhang Textziffer 46
Dräger ist in mehr als 190 Ländern auf allen Kontinenten vertreten und unterhält in rund 50 Ländern eigene Vertriebs- und Servicegesellschaften. Unsere insgesamt 20 Entwicklungs- und Fertigungsstandorte liegen in Deutschland (Lübeck, Hagen), Chile (Santiago de Chile), China (Peking, Shanghai), Frankreich (Obernai), Großbritannien (Blyth, Gateshead), Indien (Vasai), Litauen (Vilnius), Norwegen (Oslo), Schweden (Motala, Svenljunga), der Schweiz (Biel/Bienne), Serbien (Belgrad), Südafrika (East London), Tschechien (Klášterec) und den USA (Andover, Montgomeryville, Telford).
Steuerung, Planung und Berichterstattung
Steuerung, Planung und Berichterstattung
Organisations- und Steuerungssystem
Wir steuern unser Geschäft primär nach den Unternehmensbereichen Medizin- und Sicherheitstechnik.
siehe Abbildung ›Zuständigkeiten innerhalb des Vorstands‹
Medizintechnik
Im Unternehmensbereich Medizintechnik entwickeln und produzieren wir Systemlösungen, Geräte und Dienstleistungen, die in der Akutmedizin zusammenwirken. Innerhalb des Unternehmensbereichs haben wir eine Geschäftsverantwortung gemäß der fünf Business Units eingeführt: Therapy (Anästhesie- und Beatmungsgeräte sowie Geräte der Wärmetherapie), Hospital Consumables & Accessories (Verbrauchsmaterial und Zubehör), Workplace Infrastructure (Versorgungseinheiten, Leuchten, Gasmanagementsysteme), Patient Monitoring (Patientenmonitoring) sowie Data Business (Software-Applikationen, Systemprodukte sowie neue Dienstleistungen). In die fünf Business Units sind neben Produktmanagement und Marketing jeweils die Funktionen Forschung & Entwicklung, Supply Chain Management und Produktion integriert. Der Bereich Quality & Regulatory Affairs gestaltet die qualitätsrelevanten Aktivitäten und setzt die regulatorischen Anforderungen für Medizinprodukte über alle Business Units hinweg um. Die Servicefunktion für die Medizintechnik ist organisatorisch im Bereich des Vorstands Vertrieb und Personal (CSO) angesiedelt, die Servicestrategie wird eng zwischen der Leitung des Unternehmensbereichs und dem CSO abgestimmt. 2023 wurde die Business Unit Data Business in die Business Unit Monitoring überführt.
Sicherheitstechnik
Im Unternehmensbereich Sicherheitstechnik entwickeln und produzieren wir Geräte, Systemlösungen und Dienstleistungen für den Personenschutz, die Gasmesstechnik und das ganzheitliche Gefahrenmanagement. Der Unternehmensbereich umfasst die drei strategischen Geschäftsfelder Manufacturing Industries, Processing Industries sowie Emergency & Rescue Services. Forschung & Entwicklung, Produktion, Supply Chain Management und Qualität sind bereichsübergreifend organisiert und für alle drei genannten strategischen Geschäftsfelder tätig. Die Servicefunktion für die Sicherheitstechnik ist organisatorisch im Bereich des CSO angesiedelt; auch hier wird die strategische Ausrichtung eng zwischen der Leitung des Unternehmensbereichs und dem CSO abgestimmt.
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Vertrieb und Service
Die Schnittstelle zwischen den beiden mit der Produktentwicklung und -herstellung befassten Unternehmensbereichen und unseren Kunden ist der Bereich Vertrieb und Service. Operativ ist das Management auf Länderebene für das Vertriebs- und Servicegeschäft zuständig. In jedem Land mit Dräger-Tochtergesellschaften trifft die lokale Geschäftsführung – auf Basis der unternehmensweiten Standards und der Strategie – sämtliche Entscheidungen von lokaler Bedeutung und berichtet direkt oder indirekt an den Vertriebsvorstand.
In der Konzernzentrale in Lübeck und teilweise auch an weiteren internationalen Standorten sind globale Funktionen wie IT, Finanzen, Human Resources, Quality & Regulatory Affairs (Corporate), Grundlagenentwicklung sowie Recht und Compliance ansässig. Die globalen Funktionen erbringen auch Dienstleistungen für die Landesgesellschaften, definieren weltweit gültige Konzernstandards und sind für die strategische Steuerung zuständig.
Die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten in einer auf Kooperation angelegten Struktur sind somit eindeutig zugeordnet. Damit fördern wir auch die Kundenorientierung sowie das unternehmerische Handeln und beschleunigen unsere Entscheidungsprozesse.
siehe Abbildung ›Zuständigkeiten innerhalb des Vorstands‹
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Im Jahr 2024 werden wir unsere Regionalstruktur neu ordnen, um unsere Kunden noch stärker und zielgerichteter in den Fokus unserer Vertriebsaktivitäten zu stellen. Die Region Deutschland wird aus der Region Europa als neue eigenständige Region herausgelöst. Die Subregion Mittlerer Osten / Afrika wird aus der Region Afrika, Asien und Australien (AAA) ausgegliedert und mit der Region Europa zur neuen Region Europa / Mittlerer Osten / Afrika (EMEA) verschmolzen. Der verbleibende Teil der Region AAA wird zu der Region Asien-Pazifik (APAC) zusammengefasst. Für unsere Region Amerika wird sich nichts ändern.
Wertorientierte Steuerung
Für den langfristigen Erfolg ist neben einem stetigen Wachstum auch eine stabile und nachhaltige ökonomische Wertentwicklung notwendig. Um den Unternehmenswert langfristig zu steigern, nutzen wir ein wertorientiertes Managementsystem, dessen Grundlage die Finanzkennzahl Dräger Value Added (DVA) ist.
Der DVA ist bei Dräger die zentrale Steuerungskennzahl. Er wird sowohl für den Konzern als auch für die beiden Segmente (Medizin- und Sicherheitstechnik) ausgewiesen. Mit dem DVA messen wir, wie sich der Wert unseres Unternehmens und seiner einzelnen Berichtseinheiten entwickelt. An dieser Wertentwicklung richten wir nicht nur strategische Entscheidungen aus – auch die variable Vergütung der Führungskräfte bemisst sich unter anderem am DVA.
Mit der Steuerung über den DVA wollen wir drei wesentliche Ziele erreichen:
profitables Wachstum,
Erhöhung der operativen Effizienz und
Erhöhung der Kapitaleffizienz.
Rechnerisch ist der DVA die Differenz zwischen dem operativen Ergebnis (Earnings Before Interest and Taxes – EBIT) der jeweils vorangegangenen zwölf Monate und den kalkulatorischen Kapitalkosten. Die Kapitalkosten ermitteln wir anhand des eingesetzten Kapitals (Capital Employed) im Durchschnitt der vorangegangenen zwölf Monate, basierend auf den durchschnittlichen Kosten für Eigen- und Fremdkapital vor Steuern. Als Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital – WACC) gilt in 2023 unverändert ein Zinssatz von 7,0 %. Für 2024 werden wir den WACC auf 9,0 % erhöhen und damit unter anderem dem veränderten Zinsumfeld Rechnung tragen.
Eine weitere wichtige Kennzahl ist Days Working Capital (DWC). Mit ihr messen wir die durchschnittliche Reichweite des Nettoumlaufvermögens über zwölf Monate. Sie setzt sich aus den Komponenten Days of Sales Outstanding (DSO: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Verhältnis zum Umsatz), Days of Inventory on Hand (DIH: Vorräte im Verhältnis zum Umsatz), Days of Payables Outstanding (DPO: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Verhältnis zum Umsatz) und Days of Prepayments Received (DPR: erhaltene Anzahlungen im Verhältnis zum Umsatz) zusammen, die jeweils einzeln gemessen werden.
Neben DVA und DWC nutzen wir auch das Umsatzwachstum und die EBIT-Marge als wesentliche Steuerungsgrößen. Somit wird das Unternehmen derzeit anhand finanzieller Leistungsindikatoren gesteuert.
Details zur Definition einzelner Kennzahlen (u.a. auch sogenannter alternativer Leistungskennzahlen), soweit sie nicht bereits in Fußnoten in diesem Bericht näher erläutert sind, finden sich auch unter:
www.draeger.com/de_corp/Investoren/Publikationen
Finanzielle Vorausschau
Die finanzielle Vorausschau gibt unsere Einschätzung der Entwicklung von Umsatz, Bruttomarge und Funktionskosten bis zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres wieder. Basierend darauf analysieren wir die aktuelle Geschäftsentwicklung und leiten Gegenmaßnahmen ein, falls die Entwicklung deutlich von der Planung abweicht. Im vierten Quartal erstellen wir außerdem einen detaillierten Plan für das Folgejahr.
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
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Strategie und Ziele
Strategie und Ziele
Seit mehr als 130 Jahren sind wir mit dem Herzen dabei, wenn es gilt, ›Technik für das Leben‹ zu entwickeln und herzustellen – das zeichnet unsere Unternehmenspersönlichkeit aus. Unsere Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. Das ist unser Fundament und darauf werden wir auch in Zukunft bauen. Um unsere Marktposition zu halten und weiter zu stärken, werden wir auch künftig alles dafür tun, um die Interessen unserer Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Aktionäre, Banken sowie unseres direkten Umfelds bestmöglich mit unseren Interessen in Einklang zu bringen.
Leitlinien all unseres Handelns sind und bleiben unsere Unternehmensgrundsätze. Sie bestimmen maßgeblich unsere Entscheidungen: Wir sind ein unabhängiges, selbstbestimmtes, wegweisendes, wertschaffendes und attraktives Unternehmen und wollen und werden das auch bleiben.
Corporate Aspirations
Unsere vier Corporate Aspirations zeichnen das Bild unseres Unternehmens in den kommenden Jahren.
Wir sind erste Wahl für unsere Kunden
Über alle Funktionen hinweg haben wir einen gemeinsamen Blick auf unsere Kunden. Sie machen an allen Schnittstellen mit Dräger positive Erfahrungen und ihre Loyalität ist hoch.
Wir haben unsere Geschäfte und Ressourcen über die ganze Welt gut verteilt
Überall auf der Welt bieten wir unseren Kunden einen hohen Servicelevel. Wir haben die richtigen Strukturen und Prozesse, um unsere Märkte auf der ganzen Welt zu bedienen, mit unseren Lieferanten zusammenzuarbeiten und unsere Partner in den Vertriebskanälen zu unterstützen. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, ihre ganzen Fähigkeiten einzubringen, wo immer sie sind und in welcher Funktion sie arbeiten. Unsere Ressourcen sind weltweit gut verteilt. Dadurch sind wir flexibel, können schnell auf Chancen reagieren und sind robust gegen Krisen. Wir denken global und handeln lokal.
Wir handeln unternehmerisch über Grenzen hinweg
Wir betrachten das große Ganze, teilen
unser
Wissen und unsere Erfahrung, arbeiten zusammen, unterstützen uns gegenseitig und
le
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nen
voneinander. Wir sind alle Teil eines
pro
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nellen und sozialen Netzwerks und arbeiten über funktionale, organisatorische und über Ländergrenzen hinweg. Das gilt auch außerhalb des Unternehmens und schließt Kunden,
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und Vertriebspartner mit ein. Wir meistern
die
Herausforderung, uns miteinander zu vernetzen. Die Grundlage für unser unternehmerisches Verständnis sind unser individuelles
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gen und unser gesunder Menschenverstand.
Wir packen die Dinge an
Mit einer Kultur unternehmerischen Handelns innerhalb einer schlanken Organisation packen wir die Dinge an. Wir bieten unseren Kunden Lösungen, bei denen kein anderer mithalten kann, egal ob es innovative Produkte, integrierte Systeme oder andere kundenspezifische Lösungen sind. Mit unseren Innovationen treffen wir als Erster die Bedürfnisse unserer Kunden. Unsere Unternehmenskultur befähigt unsere Mitarbeiter jeden Tag aufs Neue, Entscheidungen zu treffen.
Mittelfristige Unternehmensziele
Unsere mittelfristigen Unternehmensziele basieren auf unseren Corporate Aspirations und orientieren sich an finanziellen und nicht finanziellen Zielen. Wir haben bei der Definition unserer aktuellen Ziele folgende Schwerpunkte gesetzt:
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Fokus auf Profitabilität
Profitabilität ist die Voraussetzung für unser langfristiges Überleben, denn sie gibt uns die Möglichkeit, unsere zukünftigen Investitionen aus eigener Kraft zu finanzieren. Unser Ziel ist daher, unsere Profitabilität zu erhöhen. Dazu wollen wir unsere EBIT-Marge in den kommenden Jahren im Schnitt um einen Prozentpunkt pro Jahr steigern. Die Rahmenbedingungen dafür sind gut, weil die globalen Märkte für Medizin- und Sicherheitstechnik ein hervorragendes Wachstumsumfeld für unsere ›Technik für das Leben‹ bieten. Um die Profitabilität nachhaltig zu erhöhen, werden wir uns darauf konzentrieren, unsere Margen durch Preisdurchsetzung und sorgfältiges Kostenmanagement zu stützen, unsere Aktivitäten noch stärker an unseren Kunden auszurichten und unsere eigenen Initiativen konsequent voranzutreiben. Zudem werden wir unrentable Aktivitäten restrukturieren oder aufgeben.
Innovationsführerschaft
›Technik für das Leben‹ ist unsere Leitidee. Technik steht für technologische Innovation und exzellente Ingenieursleistung, die tief in unserer DNA verwurzelt sind. Wir haben Produkte, die hochgeschätzt und als besonders innovativ angesehen werden und in unseren Marktsegmenten in bestimmten Aspekten führend sind. Diese innovativen Produkte werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden in der ganzen Welt von einem Forschungs- und Entwicklungsteam der Spitzenklasse entwickelt. Sie setzen die neuesten Technologien und Methoden ein und sind auf ständige Verbesserung bedacht.
Parallel dazu investieren wir in kommerzielle Innovationen, um Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Bedürfnissen unserer bestehenden und künftigen Kunden gerecht werden. Wir fördern auch lokale Innovation und Wertschöpfung in den Ländern, insbesondere bei Dienstleistungen, im Projektgeschäft und bei Zusatzsoftware, indem wir kundenspezifische Lösungen dort anbieten, wo sie genutzt werden.
Kompetenz in den Bereichen Systemgeschäft und Interoperabilität
Um unseren Kunden einen größeren Nutzen zu bieten, stärken wir das Systemgeschäft. Das bedeutet: Wir verstehen die Kundenanforderungen sowohl technisch als auch wirtschaftlich. Mit dem Systemansatz können wir einen größeren Share of Wallet (Kaufpotenzial des Kunden) und Share of Mind (Markenbindung) bei unseren Kunden erreichen und sind tief in deren Wertschöpfungsprozess verankert. Wir entwickeln unser Geschäft stärker hin zu einem Ansatz, der auf Systemlösungen und Cashflow-Orientierung basiert. Damit begegnen wir auch einem Preiskampf, in welchem unsere klassischen Produkte teilweise zur Commodity werden.
Interoperabilität ist die Fähigkeit von Maschinen, Geräten, Sensoren und Menschen, sich zu verbinden und miteinander zu kommunizieren. Der Ansatz unterstützt die Kunden bei der Entscheidungsfindung durch mehr Transparenz, durch die Verknüpfung von Daten und die Bereitstellung von Empfehlungen. In den meisten Fällen laufen diese Systeme auf einer Infrastruktur, die wir nicht selbst entwickeln, die weder uns noch dem Kunden gehört. Wir liefern und beschaffen die Komponenten und tragen die Verantwortung für die Systemfunktionalität.
Strategische Ziele in unseren Märkten
Strategische Ziele in der Medizintechnik
Mit unseren Produkten, Systemlösungen und Dienstleistungen helfen wir Krankenhäusern weltweit, die besten Behandlungsergebnisse in der Akutversorgung zu erzielen – trotz wachsender Herausforderungen.
Verbesserung der Akutversorgung durch Therapieunterstützung und Automatisierung
Höhere Fallzahlen und die wachsende medizinische Komplexität bei gleichzeitig zunehmendem Fachkräftemangel führen zu einer weiter steigenden Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken. Pandemien stellen die Gesundheitssysteme global vor große Herausforderungen, insbesondere auf den Intensivstationen. Um auch weiterhin eine gute Behandlung aller Patienten sicherzustellen, braucht es Lösungen, die die Arbeitsbelastung des Personals reduzieren und klinische Prozesse unterstützen. Unser Ziel ist die Verbesserung der Akutversorgung durch Assistenzsysteme für die Therapie und durch Automatisierung von klinischen und administrativen Prozessen.
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Vernetzte Medizintechnik
Angesichts der Vielfalt von Geräten und Sensoren am Patienten im OP und auf der Intensivstation ist die Voraus-setzung für Therapieassistenz und Automatisierung eine sichere, standardisierte und herstellerübergreifende Vernetzung von Medizintechnik. Deshalb haben wir uns in den vergangenen Jahren in der Weiterentwicklung und der Umsetzung internationaler Standards für Gerätekommunikation in der Medizintechnik engagiert und werden dies auch weiterhin tun. Gleichzeitig nutzen wir die Möglichkeiten der Vernetzung in unserem eigenen Portfolio. Hierzu fokussieren wir uns auf die folgenden Handlungsfelder.
Modernisierung des Produktportfolios
Wir arbeiten kontinuierlich an der Erneuerung unseres Produktportfolios, um unsere Medizingeräte fit zu machen für die Anforderungen der Digitalisierung im Krankenhaus. In Bereichen, in denen wir nicht schnell genug Eigenentwicklungen zur Marktreife bringen können, gehen wir auch gezielt Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaften ein. Im Patientenmonitoring oder auch in der Transportbeatmung bieten wir auch OEM-Produkte an und werden dies auch zukünftig immer wieder in Betracht ziehen. Für unser Zielportfolio geht es neben der Vernetzbarkeit auch um die Reduktion von Hardware-Varianten, hin zu mehr Skalierbarkeit über Software-Funktionalität.
Entwicklung digitaler Anwendungen
Auf Basis des Kommunikationsstandards ISO / IEEE 11073-SDC entwickeln wir ein digitales Ökosystem, das die sichere Interoperabilität von Medizingeräten und klinischen Informationssystemen am Arbeitsplatz ermöglicht. Mithilfe der Zusammenführung und Analyse der Daten aus unterschiedlichen Systemen entwickeln wir neue digitale Anwendungen zur Unterstützung klinischer Entscheidungen, Verbesserung von Arbeitsabläufen und Automatisierung therapeutischer Anwendungen.
Verstärkung der Angebote entlang des Produktlebenszyklus
In den kommenden Jahren werden wir unser profitables Angebot in den Bereichen Zubehör, Verbrauchsmaterialien und Service kontinuierlich ausbauen.
Bei der Entwicklung und Produktion unserer Verbrauchsmaterialien legen wir gesteigerten Wert auf die Reduzierung der Umweltbelastungen. Hierbei haben scheinbar kleine Maßnahmen oft eine große Wirkung. Beispielsweise sparen wir jedes Jahr mehrere Tonnen Material, wenn wir das Kunststoffgehäuse unserer neuen Atemgasfilter um nur ein Gramm leichter machen, und zwar bei gleichbleibender Produktqualität.
Beim Service setzen wir zunehmend auf digitale Lösungen, mit denen wir nicht nur die Ferndiagnose und -wartung unserer Medizingeräte ermöglichen, sondern auch neue Anwendungen zur Analyse der Gerätedaten anbieten. Hierzu gehören unter anderem Dashboards zur Überwachung der Narkosemittelverbräuche im OP, die Auswertung der Häufigkeit von Alarmen auf der Intensivstation oder auch die Analyse der Nutzungszeiten des gesamten Geräteparks. Durch die Anbindung unseres Geräteportfolios an ›Dräger Connect‹ schaffen wir die Grundlage für die stetige Erweiterung des Angebots digitaler Dienstleistungen und Werkzeuge.
Strategische Ziele in der Sicherheitstechnik
Unser Produkt- und Lösungsportfolio in der Sicherheitstechnik umfasst Systeme für die stationäre und mobile Gasmessung, persönliche Schutzausrüstungen, Alkohol- und Drogentestgeräte sowie verschiedenste Trainings- und Dienstleistungsangebote.
Unser Ziel ist, mit diesem Angebot aus Hardware, Software, Beratungs- und Servicedienstleistungen die Sicherheit und Produktivität industrieller Prozesse sowie der Mitarbeiter im Betrieb kontinuierlich zu verbessern.
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
In unseren Zielmärkten
Feuerwehr und Rettungsdienste,
Rohstoffgewinnung,
Chemische Industrie,
Öl & Gas
erarbeiten wir auf Basis unseres hohen Anwendungsverständnisses, unserer ausgeprägten Serviceorientierung und unserer globalen Vor-Ort-Präsenz gemeinsam mit unseren Kunden ganzheitliche, an die individuelle Situation angepasste Sicherheitsansätze und -lösungen.
Um unsere Marktposition in der Sicherheitstechnik auszubauen, konzentrieren wir uns auf folgende strategische Schwerpunktthemen:
Internationalisierung von Rental- und Safety-Services
Mit unseren Rental- und Safety-Services stellen wir die Arbeitssicherheit und Gefahrenabwehr bei Anlagen-stillständen oder Revisionen in Industrieanlagen sicher. Aufbauend auf unserer starken Marktstellung insbesondere in Deutschland werden wir unser erfolgreiches Angebot weiter systematisch auf ausgewählte internationale Fokusmärkte übertragen.
Verstärkte Bearbeitung des Marktes für leichten Atemschutz
Unser Angebot im Bereich Leichter Atemschutz, insbesondere für den Arbeitsschutz, werden wir weiter kontinuierlich stärken. Zukünftig kommt dabei der Entwicklung integrierter Lösungen zur Atemluftversorgung im industriellen Bereich eine wachsende Bedeutung zu. Unsere Marketing- und Vertriebsaktivitäten im Produktbereich Leichter Atemschutz richten wir fokussiert auf die Stärkung der indirekten Kanäle aus.
Digitalisierung und datengestützte Dienstleistungen
Die Konvergenz von physikalischen und digitalen Welten schreitet durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Betriebsabläufen und technischen Geräten voran. Die Konnektivität und Interoperabilität unserer Produkte ermöglicht es uns, unseren Kunden eine für sie passende Lösung aus Hardware, einer Kombination von Hardware und Software oder eine rein datenbasierte Softwarelösung anzubieten. Dabei liegt unser besonderes Augenmerk auf dem Thema Cybersecurity.
Optimierung der Kontaktpunkte auf dem Weg zum Kunden
Wir erweitern unseren Vertrieb um digitale Kanäle und können unsere Kunden und Vertriebspartner insbesondere im industriellen Breitengeschäft durch Nutzung digitaler Werkzeuge noch besser an den vielfältigen Kontaktpunkten des Vertriebsprozesses unterstützen. In unseren beiden strategischen Kernmärkten Öl & Gas und Chemische Industrie bauen wir unsere internationalen Strukturen im Key Account Management weiter aus, um nah an unseren weltweit tätigen Kunden zu sein.
Entwicklung der Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien
Mit der stetig wachsenden Bedeutung der Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien zeichnet sich ab, dass einige unserer aktuellen Kernmärkte zukünftig an Bedeutung verlieren werden. Schon heute haben Kunden, zum Beispiel aus dem Bereich Öl & Gas oder Chemie, den Wandel hin zu sauberen Energieträgern eingeleitet und werden auch auf diesem Weg von uns begleitet. Gleichzeitig etablieren sich aktuell völlig neue Industrieökosysteme, zum Beispiel rund um die Elektromobilität oder die Wasserstoffinfrastruktur. In diesen Wachstumsbereichen bereiten wir uns auf die neuen Marktteilnehmer, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmechaniken vor. Hierzu passen wir unser Angebotsportfolio an, wo immer dies möglich ist, und suchen und erproben, sofern notwendig und erfolgversprechend, neue Portfolioelemente. Mit unserer ›Technik für das Leben‹ helfen wir unseren Kunden, ihre ESG-Ziele besser zu erreichen.
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Forschung und Entwicklung
Forschung und Entwicklung
Unsere Aktivitäten in der Forschung und Entwicklung (F&E) haben für uns einen hohen Stellenwert. Im Geschäftsjahr 2023 gingen die Ausgaben für F&E im Vergleich zum Vorjahr um 18,1 Mio. EUR auf 325,4 Mio. EUR zurück (2022: 343,5 Mio. EUR). Der Anteil am Konzernumsatz lag damit bei 9,6 % (2022: 11,3 %).
Zum 31. Dezember 2023 arbeiteten weltweit 1.759 Mitarbeiter in unseren Entwicklungsabteilungen (31. Dezember 2022: 1.756). Im Verlauf des Geschäftsjahres erteilten uns die Patent- und Markenämter weltweit 278 neue Patente (2022: 216). Weitere 86 Patentanträge haben wir bei internationalen Patent- und Markenämtern eingereicht (2022: 82). Während des vergangenen Jahres analysierten die Experten unserer Technologieentwicklung 92 neue Technologien (2022: 90) auf 24 Gebieten (2022: 22) und bewerteten deren Relevanz für Dräger. In zahlreichen Projekten legten sie die technischen Grundlagen für künftige Produktinnovationen.

 

 

 

 

 

 

Forschung und Entwicklung

 

 

 

 

 

 

F&E-Aufwand in Mio. €

2023

2022

2021

2020

2019

Dräger-Konzern

325,4

343,5

328,6

289,6

263,7

in % vom Umsatz

9,6

11,3

9,9

8,5

9,5

Anzahl Mitarbeiter

1.759

1.756

1.668

1.514

1.482

 

 

 

 

 

 

Medizintechnik
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir wie im Vorjahr sieben medizintechnische Produkte neu- und weiterentwickelt. Unser Schwerpunkt lag auf der Erweiterung unseres Produktportfolios im Bereich der Intensivmedizin und im Operationssaal. Dabei stand die Entwicklung von Systemlösungen im Mittelpunkt.
Unser strategisches Ziel ist und bleibt, die Akutversorgung durch Therapieunterstützung und Automatisierung weiter zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, treiben wir die Vernetzung von Medizingeräten und die Entwicklung digitaler Lösungen weiter voran. Exemplarisch hierfür steht insbesondere unser neues softwarebasiertes Produkt ›Access and Control Package‹, das wir im Geschäftsjahr 2023 eingeführt haben. Damit sind wir einer der ersten Hersteller, der ein Medizintechnikprodukt auf den Markt bringt, das mit IEEE SDC kompatibel ist – dem Standard, der eine sichere Zwei-Wege-Kommunikation und damit Interoperabilität zwischen Medizinprodukten ermöglicht. Das ›Access and Control Package‹ erhöht nicht nur die Flexibilität und den Komfort beim Einsatz unseres Patientenmonitors ›M540‹, sondern reduziert auch die Lärmbelästigung für Patienten und erhöht die Sicherheit für Patienten und Personal in Isolationsszenarien. Zu diesem Zweck können die Mitarbeiter den Monitor von außerhalb des Zimmers über die Core-Anwendung auf einem Medical Grade PC steuern. Sowohl der Patientenmonitor als auch der PC sind über den IEEE-SDC-Standard verbunden, der künftig in immer mehr Dräger-Geräten zum Einsatz kommen wird.
Eine weitere Neuheit im vergangenen Jahr war unsere Softwarelösung ›Lung Protective Ventilation Analytics – Anesthesia (LPV-A)‹. Diese befähigt Kliniker, die intraoperative Beatmung für ein breites Spektrum von Patienten zu analysieren, und trägt so zur Verbesserung der Patientenergebnisse und der allgemeinen Sicherheit während der Anästhesie bei. Zudem erleichtert ›LPV-A‹ die Schulung und Ausbildung, um die Einhaltung von Strategien zur lungenprotektiven Beatmung (LPV) zu verbessern, die nachweislich postoperative pulmonale Komplikationen (PPCs) reduzieren und eine schnellere Genesung unterstützen. Darüber hinaus trägt ›LPV-A‹ durch die proaktive Überwachung und Identifizierung von Beatmungsproblemen dazu bei, das Auftreten kostspieliger PPC-Fälle zu reduzieren, was letztendlich zu Kosteneinsparungen für Gesundheitsdienstleister führt. Des Weiteren ermöglicht ›LPV-A‹ Klinikern, ihre Beatmungsleistung im Laufe der Zeit zu bewerten. Dies erleichtert eine kontinuierliche Verbesserung und gewährleistet die Einhaltung der Best Practices.
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir zudem unseren ›Integrated Care Manager (ICM)‹, eines der marktführenden klinischen Informationssysteme, weiterentwickelt. Die neu eingeführte Version ›ICM 14.0‹ wird aufgrund ihrer Funktionalität im Bereich der digitalen Pflege- und Behandlungsdokumentation und im Bereich des digitalen
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Medikationsmanagements gemäß dem Krankenhauszukunftsgesetz gefördert. Zudem ermöglicht ›ICM 14.0‹ eine erweiterte Interoperabilität basierend auf dem FHIR-Standard und dem SnomedCT-Standard für Gesundheitsterminologie, die beim Austausch von Gesundheitsdaten eine wichtige Rolle spielen. ›ICM‹ verbessert nachhaltig das Patientendatenmanagement und die Leistungserfassung in der Anästhesie, auf der Intensivstation und in der Neonatologie. Zudem reduziert es administrative Tätigkeiten, sodass dem Klinikpersonal mehr Zeit für die Patienten bleibt. ›ICM‹ dokumentiert alle relevanten Patientendaten und bietet eine intuitive Verlaufsdarstellung, die die Therapieplanung erleichtert. Darüber hinaus unterstützt ›ICM‹ die Planung ärztlicher Verordnungen sowie den klinischen Workflow und die Kommunikation aller an der Behandlung des Patienten beteiligten Personen (Arzt, Pflege, Physiotherapie). Des Weiteren hilft ›ICM‹ im Medizincontrolling dabei, alle Leistungen schnell und zuverlässig zu codieren. ›ICM‹ lässt sich durch eine Vielzahl von Schnittstellen in komplexe Krankenhausumgebungen integrieren und stellt Berichte, Datensätze, Auswertungen und Dokumente aus der klinischen Dokumentation externen Systemen zur Verfügung.
Ende Juli 2023 hat die US-Gesundheitsbehörde FDA unsere ›Atlan‹-Anästhesiegeräte für den US-Markt freigegeben. Die ›Atlan‹-Familie ist ein wichtiger Bestandteil unseres Produktportfolios für Krankenhäuser. Sie kombiniert robuste und alltagstaugliche Zuverlässigkeit mit modernster Beatmungstechnologie für mehr Patientensicherheit und Anwenderfreundlichkeit und wurde konzipiert, um die Arbeitsabläufe im Krankenhaus und für klinisches Personal zu vereinfachen und maximale Effizienz sowohl im Hinblick auf Leistung als auch auf Kosten zu bieten. Ihre Arbeitsplätze können hochflexibel konfiguriert werden. Zudem bietet sie – auch modalitätsübergreifend – mit dem intuitiven und einheitlichen Bedienkonzept innerhalb des Portfolios einen hohen Grad der Standardisierung. Ihre Zukunftssicherheit wird durch Upgrades gewährleistet.
Die neuen Geräte der ›Atlan‹-Familie werden seit der Veröffentlichung im Geschäftsjahr 2023 mit der Softwareversion 2.0 betrieben. Dadurch ist es nun möglich, den ›Atlan‹ zeitgesteuert und automatisch für die anstehende Anästhesie zu prüfen, was den Arbeitsbeginn erleichtert. In Kombination mit der Softwarelösung ›OR-Companion‹ können Anwender über Dashboards jederzeit zentral und ortsunabhängig die Gasverbräuche oder den Zustand der vernetzten Anästhesiegeräte kontrollieren. Mit der Softwarefunktion der mehrstufigen Lungenrekrutierung zur Beseitigung von Atelektasen legt Dräger weiterhin einen Schwerpunkt auf die lungenprotektive Beatmung, um auf die individuellen Bedürfnisse und den Lungenzustand des Patienten einzugehen und eine sichere, schonende Rekrutierung zu ermöglichen. Eine weitere zeitsparende Neuerung ist der Leckage-Assistent, der die Anwender bei der Leckage-Suche unterstützt, indem das Gerät einen kontinuierlichen Druck erzeugt, um schnell und komfortabel eine Undichtigkeit dieses komplexen Arbeitsplatzes finden zu können.
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir auch die ›Software 2.0‹ für unsere Beatmungsgeräte Evita V600/V800 und Babylog VN600/VN800 veröffentlicht. Die neue Version ermöglicht dem Klinikpersonal, den maximal zulässigen Atemwegsdruck für die Sauerstofftherapie einzustellen. Damit trägt die Software dazu bei, die Lunge des Patienten von Beginn an zu schützen. Der gesetzte Maximaldruck dient dem Beatmungsgerät als Grundlage, um den Flow während der Therapie automatisch zu regulieren: Falls sich der Zustand der Lunge des Patienten ändert und der Atemwegsdruck beispielsweise rascher als vorgesehen an die eingestellte Maximalgrenze stößt, regelt das Gerät den Flow frühzeitig runter, um die Lunge vor einer möglichen Überdehnung zu schützen. Damit hilft diese neue Safeguarding-Funktion nicht nur, den Patienten zu schützen, sondern reduziert auch das Auftreten von Alarmen.
Ebenso haben wir im Geschäftsjahr 2023 die zweite Version unserer klinischen Softwareanwendung ›Mobile Patient Watch (MPW)‹ veröffentlicht. Zusätzlich zu den Daten von Dräger-Patientenmonitoren verschafft ›MPW‹ jetzt erstmals Zugang zu Daten von Beatmungsgeräten und Anästhesiegeräten. ›MPW‹ ermöglicht dem medizinischen Fachpersonal, jederzeit und überall per Mobilgerät, Tablet oder Desktop-PC auf klinische Patienteninformationen zuzugreifen. Dadurch kann das Personal bereits auf dem Weg zum Patienten dessen Vitalwerte und Kurvenverläufe überprüfen und erste Behandlungsmaßnahmen planen oder hilfesuchenden Kollegen eine datenbasierte klinische Beratung am Patientenbett anbieten. ›MPW‹ ist eine stationsübergreifende Lösung – von der Notaufnahme über den Operationssaal bis zur Intensivstation – und lässt sich an den Bedarf des jeweiligen Pflegebereichs anpassen.
Zudem haben wir im Geschäftsjahr 2023 zwei neue Self-Service-Anwendungen in unser ›Connect Portal‹ integriert und in den Länderorganisationen implementiert: Mit ›Service Request‹ können unsere Kunden schnell und einfach
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
den Service ihrer Geräte in Auftrag geben. Die Anmeldung erfolgt in drei kurzen Schritten durch die Eingabe von Gerät, Adresse und Werkstatt. Danach erhalten unsere Kunden umgehend eine Bearbeitungsnummer mit Hinweisen zu den nächsten Schritten sowie alle Informationen zum Versand des Geräts. Die Self-Service-Anwendung ›Service Tracking‹ ergänzt das ›Service Request‹, indem sie unsere Kunden regelmäßig über ihre Werkstatt-Servicefälle informiert und somit bei der Verbesserung der Verfügbarkeit und Planung unterstützt. Das ›Service Tracking‹ protokolliert den gesamten Servicefortschritt des Geräts und versorgt die Kunden automatisch per E-Mail mit Status-Updates.
Sicherheitstechnik
Im Jahr 2023 haben wir neun (2022: elf) neue Produkte der Sicherheitstechnik auf den Markt gebracht. Innovations-schwerpunkt war die Erweiterung unseres Produktportfolios, insbesondere um Konnektivitätsfunktionen als Basis für die Entwicklung von Systemen als Kundengesamtlösungen.
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir unter anderem unser Angebot im Bereich der mobilen Gasmesstechnik ausgebaut und das tragbare Mehrgasmessgerät ›X-am 5800‹ auf den Markt gebracht. Das ›X-am 5800‹ ist für die persönliche Überwachung von Personen optimiert und misst, abhängig von der Sensorbestückung, bis zu sechs Gase gleichzeitig. Der neuentwickelte CatEx-Sensor ist sehr robust und kann für die Messung brennbarer Dämpfe (wie Benzin, Diesel und Nonan) sowie Gase (wie Methan, Propan oder Wasserstoff sowie viele andere) eingestellt werden. Darüber hinaus ist der Sensor besonders resistent gegen Vergiftungen durch Silikon oder Schadstoffe. Das ›X-am 5800‹ kann mit unserer cloudbasierten Softwarelösung ›Gas Detection Connect‹ verwendet werden, die die Geräteverwaltung digitalisiert und eine Live-Datenübertragung ermöglicht: Das Gasmessgerät übermittelt die Daten per Bluetooth an ein Smartphone, das diese dann in die ›Gas Detection Connect Cloud‹ sendet. Mit unserer automatischen Teststation ›X-dock‹ lassen sich die Daten auch direkt, ohne Smartphone, an das gleiche Cloud-Backend übertragen. Über einen Internet-Browser können Nutzer jederzeit sicher auf ihre Daten zugreifen. Das ›X-am 5800‹ ist aufgrund seiner geringen Größe und des niedrigen Gewichts angenehm mit einem neu entwickelten und robusten Clip zu tragen. Dank seiner großen Tasten lässt es sich auch mit Handschuhen einfach bedienen. Anwender können bereits vorhandenes Zubehör der bekannten X-am-Serie für das ›X-am 5800‹ weiterverwenden. Die langlebigen Dräger-Sensoren sowie die aufladbare und einfach tauschbare Energieversorgung ermöglichen eine lange Nutzungsdauer des Geräts.
Nachdem unser neues Kreislauf-Atemschutzgerät ›BG ProAir‹ im vergangenen Jahr bereits für Europa genehmigt wurde, haben wir im Geschäftsjahr 2023 auch Zulassungen für die wichtigen Märkte Südafrika und China erhalten. Das ›BG ProAir‹ schützt Rettungskräfte der Feuerwehr oder der Grubenwehr bei langen Einsätzen. Es versorgt den Träger – auch bei höherer Atemfrequenz – kontinuierlich über mehrere Stunden hinweg mit Überdruck, damit keine gefährlichen Substanzen aus der Umgebungsluft in das geschlossene Atemsystem gelangen. Das Gewicht des Geräts verteilt sich gleichmäßig auf dem Körper, sodass es auch bei längeren Einsätzen bequem und leicht zu tragen ist. Verschiedene Kühloptionen und ein verringerter Atemwiderstand erleichtern das Atmen. Über ein integriertes Bluetooth-Modul lässt sich das ›BG ProAir‹ mit Computern oder anderen externen Geräten verbinden, etwa um Einstellungen zu konfigurieren oder Daten herunterzuladen. Zudem unterstützt das ›BG ProAir‹ mittels integrierter Daten-Telemetrie und RFID die Überwachung des Atemschutzes und des Absorbers. Schnellanschlüsse ermöglichen eine schnelle (De-)Montage und Reinigung. Für die Wartung sind keine Werkzeuge nötig.
Zudem haben wir im Geschäftsjahr 2023 ›SensorAlive‹ eingeführt – einen elektrochemischen H2S-Sensor mit integriertem H2S-Gasgenerator. Diese Kombination ermöglicht eine tägliche, automatische Prüfung hinsichtlich der Sensorfunktionalität und -empfindlichkeit sowie einer möglichen Verstopfung der Sensoröffnung. Anwender werden über mögliche Funktionsstörungen oder -ausfälle direkt informiert bzw. alarmiert. Der ›SensorAlive‹ misst kleinste Konzentrationen von Schwefelwasserstoff (H2S) – eines der gefährlichsten Gase, das in der Öl- und Gasindustrie zum Einsatz kommt. Der Sensor ist in Verbindung mit unserem explosionsgeschützten High-End-Transmitter ›Polytron 8100‹ zur Detektion von giftigen Gasen und Sauerstoff für den Einsatz in gasexplosions-gefährdeten Bereichen (Zone 1) zugelassen.
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir mit dem ›PX4500-i‹ eine neue Variante unseres Druck- und Dichtheitsprüfgeräts ›PX4500‹ auf den Markt gebracht, die speziell auf die Bedürfnisse von Industriekunden abgestimmt ist. Das ›PX4500-i‹ wird bei Druckmessungen und Dichtigkeitsprüfungen von Rohrleitungen im industriellen Umfeld
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Grundlagen des Konzerns
genutzt, um Leckagen zu ermitteln. Die regelmäßige Wartung und Überprüfung dieser Anlagen (von der Gasquelle bis zur Entnahmestelle) ist wichtig, weil dort ein erhebliches Gefahrenpotenzial herrscht. Das ›PX4500-i‹ ist mit speziellem Zubehör und neuen Sensoren bis 400 bar ausgestattet, die vielfältige Anschlussmöglichkeiten bieten und durch ihre reine Edelstahlausführung auch für harte Einsatzbedingungen geeignet sind. Die intuitive Menüführung und die vorgegebenen Messprogramme des Geräts ermöglichen zudem eine schnelle Erkennung von Undichtheiten an neuen oder bestehenden Leitungsanlagen.
Eine weitere Neuheit im Geschäftsjahr 2023 war unser Flammendetektor ›Flame 1750 H2‹, der speziell für die Erkennung von Wasserstoffbränden entwickelt wurde. Seine drei Infrarotsensoren messen nur in dem für Wasserstoffflammen relevanten Bereich von 2 bis 4 μm und garantieren dadurch eine hohe Leistungsfähigkeit und eine geringe Fehlalarmquote. Der ›Flame 1750 H2‹ erkennt wasserstoffbasierte Brände auch auf größere Entfernung und meldet innerhalb von nur fünf Sekunden ein Wasserstofffeuer (1-Meter-Flamme) in bis zu 40 Metern Entfernung. Aufgrund seiner zertifizierten Zuverlässigkeit erfüllt der ›Flame 1750 H2‹ wichtige Anforderungen an Sicherheitsintegrität. Das Gehäuse ist sehr belastbar und wetterfest. Zum Schutz vor Vereisung und Beschlagen ist das Sichtfenster automatisch beheizbar. Dadurch kann der ›Flame 1750 H2‹ auch unter extremen Umweltbedingungen genutzt werden. Nach dem ›Flame 1500‹, den wir Ende 2021 auf den Markt gebracht haben, ist der ›Flame 1750 H2‹ der zweite neue Detektor unserer noch jungen ›Flame‹-Produktfamilie. Mit seiner Ausstattung ist er speziell auf die Bedürfnisse der schnell wachsenden Wasserstoffindustrie ausgerichtet. Die ersten Projekte in Europa wurden bereits mit den neuen Detektoren ausgestattet.
Darüber hinaus haben wir im Geschäftsjahr 2023 die innovative Wärmebildkamera ›UCF FireCore‹ eingeführt, die am Helm getragen wird. Sie ermöglicht Feuerwehrkräften auch unter schwierigsten Bedingungen eine dauerhafte Sicht auf ihre direkte Umgebung. Dadurch können sie sich schneller und sicherer orientieren und profitieren von einem verbesserten Situationsbewusstsein. Die ›UCF FireCore‹ besteht aus zwei separaten Komponenten: einem Kameramodul (›UCF FireCore‹), das am Helm der Einsatzkraft befestigt wird, und einer Anzeige (FPS IMD = In-Mask-Display), die in die Atemschutzmaske ›FPS 7000‹ integriert ist. Beide Komponenten sind drahtlos miteinander verbunden. Zur Energieversorgung werden wiederaufladbare Akkus verwendet, die auf Lithium-Ionen-Technologie basieren. Bei der ›UCF FireCore‹ handelt es sich um eine systemintegrierte Wärmebildkamera, sodass im Einsatz beide Hände für wesentliche Aufgaben frei bleiben und auch in Notsituationen dennoch immer ein Wärmebild zur besseren Orientierung und Lageeinschätzung zur Verfügung steht.
Des Weiteren haben wir wichtige Zulassungen für den ›HPS SafeGuard‹ erhalten: Nachdem unser multifunktioneller Feuerwehr- und Rettungshelm im Jahr 2021 bereits in Europa und anderen Ländern zugelassen wurde, konnten wir ihn 2023 auch in Nordamerika (USA und Kanada) sowie Australien und Neuseeland in entsprechend modifizierten Varianten auf den Markt bringen. Damit besteht die ›HPS SafeGuard‹-Familie nun aus drei Produktversionen, die speziell auf ihre jeweiligen Märkte zugeschnitten sind. Aufgrund der unterschiedlichen Produktanforderungen und der entsprechenden Prüfverfahren in diesen Märkten unterscheidet sich auch das Design des Helms – dies betrifft im Wesentlichen die Innenausstattung. Das äußere Erscheinungsbild mit der lackierten Helmschale, den Visieren und dem außen integrierten oder angebrachten optionalen Zubehör ist bei allen drei Produktversionen nahezu identisch. Der Hauptunterschied ist das Stoßdämpfungssystem und die damit verbundenen Komponenten und Baugruppen in der Innenausstattung der Helme. Der ›HPS SafeGuard‹ ist ein besonders leichter Helm für Feuerwehr- und Rettungseinsätze, der hohen Schutz und Tragekomfort bietet.
Außerdem haben wir im Geschäftsjahr 2023 von der Firma Systemtechnik Fey die Rechte an der Software ›Einsatzmeldesystem (EMS)‹ erworben. Das ›EMS‹ richtet sich an Einsatz- und Hilfskräfte und ist ein weiterer Dienst für die klassische Alarmierung durch Sirenen oder Funkmeldeempfänger. Über die ›EMS‹-App erhalten Einsatzkräfte eine Nachricht auf ihr Smartphone, sobald ihre Einheit über die Leitstelle zu einem Einsatz gerufen wird. Ihre Verfügbarkeit können sie entsprechend zurückmelden. Die Software lässt sich mit unserem digitalen Einsatzinformationssystem ›Smart Rescue‹ oder IoT-fähigen Geräten, wie unserem mobilen Gasmesssystem ›X-node‹, vernetzen. Zusätzlich kann das ›EMS‹ um einen Alarmmonitor ergänzt werden, der Einsatzauftrag, Einsatzort und Rückmeldungen der Einsatzkräfte visualisiert. Optional ist zusätzlich eine akustische Ansage verfügbar.
Zu den Produktneuheiten im Geschäftsjahr 2023 gehören auch drei ›MicroTubes‹ für Methylenchlorid, Vinylchlorid und Essigsäure. Sie kommen in unserem Analysesystem ›X-act 7000‹ zum Einsatz und ermöglichen damit die präzise Messung krebserregender und toxischer Substanzen im unteren Milliardstel-Konzentrationsbereich. Die
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Grundlagen des Konzerns
›MicroTubes‹ für Methylenchlorid und Vinylchlorid ergänzen neben den schon vorhanden Varianten für Trichlorethylen und Perchlorethylen das Portfolio für die Detektion chlorierter Kohlenwasserstoffe. Mit den ›MicroTubes‹ für Essigsäure erweitern wir das Portfolio im Bereich der Desinfektion. Zusätzlich wurde ein Dräger-Röhrchen für die Absorption von Schwefelwasserstoff für das ›MicroTubes Quecksilber 0,005-0,25 mg/m3eingeführt. Damit sind jetzt quecksilberspezifische Messungen auch im Sauergas für das Öl- und Gassegment möglich. Darüber hinaus haben wir das ›X-act 7000‹ mit einer neuen Softwareversion ausgestattet, die die veränderten Kundenwünsche und Marktanforderungen berücksichtigt. Anwender werden nun auch über die verbleibende Messzeit informiert und beim Überschreiten firmeninterner Grenzwerte alarmiert. Ein nachgelagerter Reinigungsmodus ermöglicht zudem die Messung höherer Konzentrationen.
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir auch die ›PointGuard 3000‹-Produktfamilie auf den Markt gebracht. Die neue Serie besteht aus vier vollständigen Ein-Kanal-Gaswarnanlagen, die giftige Gase oder Sauerstoff (Modell 3100), brennbare Gase oder Dämpfe (Modelle 3200 und 3700) sowie Kohlenstoffdioxid (Modell 3720) in der Umgebungsluft messen. Alle Geräte haben ein robustes und gleichzeitig kompaktes Gehäuse, das gemäß der Schutzklasse IP66 zertifiziert ist und bereits alle notwendigen Alarmmittel enthält. Die ›PointGuard 3000‹-Serie ist speziell auf den Markt für kleine Gaswarnanlagen zugeschnitten. Zugleich sind die Geräte unsere ersten stationären Gaswarnanlagen, die von Endkunden über einen Webshop konfiguriert und bestellt werden können.
Zudem haben wir im vergangenen Jahr unser Ein-Gas-Messgerät ›Pac 8000‹ mit dem elektrochemischen Sensor ›XXS H2 HC‹ ausgestattet und als ›Pac 8000 H2‹ im Markt eingeführt. Das Gerät kann nun auch Wasserstoff erkennen und somit die Sicherheit in wassersstoffbezogenen Arbeitsumgebungen wie der Industrie, Batterieräumen, Laboren, Kraftwerken und der Produktion von Brennstoffzellenfahrzeugen erhöhen. Die Messdaten können einfach per Bluetooth in unser ›Gas Detection Connect‹-System übertragen werden.
Darüber hinaus haben wir unseren ›X-plore 8000‹-Helm mit einem Polycarbonat-Visier der Ausführung HL1 auf den Markt gebracht. Diese neue Helmvariante dient als Atemanschluss für den Einsatz mit unserem ›X-plore 8000‹-Gebläsefiltergerät in rauen Industrieumgebungen und stellt über das Atemschutzgerät zugeführte Atemluft bereit. Die Atemluftversorgung erfolgt über einen Atemschlauch an der Rückseite des Helms. Die Atemluft strömt von hinten über den Kopf des Trägers zum Einatembereich. Der entstehende Überdruck wirkt dem Eindringen von schadstoffhaltiger Umgebungsluft entgegen. Der Abschluss des neuen Helms lässt sich ohne Hilfsmittel montieren und vereinfacht damit die Wartung des Helms. Luftauslass, Kopfgröße und Kinnriemen können individuell eingestellt werden und ermöglichen somit ein angenehmes Tragegefühl und sicheren Halt. Das aufklappbare Panoramavisier bietet ein weites Sichtfeld und sorgt für optimalen Augenschutz.
Des Weiteren haben wir unseren Drogenschnelltest ›DrugCheck 3000‹ an unsere mobile App ›Dräger add‹ angebunden. Die App reduziert den Aufwand bei der Dokumentation und Auswertung der Tests, indem sie alle relevanten Testdaten speichert, übersichtlich darstellt und Statistiken erstellt. Eine Karte zeigt die GPS-Positionen aller durchgeführten Tests an. Die gespeicherten Informationen können als passwortgeschützte PDF-Datei versendet werden. Darüber hinaus bietet die App optional die Möglichkeit, die in ihr gespeicherten Messdaten an ein zentrales System mit personalisierten Konten zu synchronisieren. Dadurch können die Daten mehrerer Nutzer einer Organisation gesammelt angezeigt, ausgewertet und aufbewahrt werden. Diese Funktionalität wird in einem Abo-Modell angeboten.
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Mitarbeiter
Mitarbeiter
Unsere Mitarbeiter sind ein wichtiger Faktor für den Erfolg unseres Unternehmens. Sie sind jeden Tag mit dem Herzen dabei und sorgen dafür, dass aus Technik ›Technik für das Leben‹ wird. Seit nunmehr über 130 Jahren.
Human Ressources (HR)-Strategie
2023 haben wir unsere HR-Strategie aktualisiert. Mit den folgenden vier Handlungsfeldern knüpft die HR-Strategie 2023 inhaltlich an die Handlungsfelder aus dem Jahr 2018 an und entwickelt diese weiter:
die richtigen Menschen gewinnen und halten,
attraktive und gesunde Arbeitsbedingungen gestalten,
Führung und Zusammenarbeit leben sowie
Veränderungen anpacken – Menschen mitnehmen.
Unsere neu entwickelte HR-Vision beschreibt, dass wir bei allem, was wir tun, von unserer einzigartigen Unternehmenskultur und unseren Unternehmenswerten geleitet sind. Wir sehen es als unseren Auftrag, diese Kultur zu stärken und unsere Organisation in ihrer permanenten Weiterentwicklung zu begleiten. Wir sind stolz darauf, dass wir als Arbeitgeber etwas bieten können, was viele andere nicht können: eine zutiefst sinnvolle Tätigkeit. Damit begeistern wir Menschen, jeden Tag aufs Neue aus Technik ›Technik für das Leben‹ zu machen.  
Im vergangenen Jahr konnten wir in den oben genannten Handlungsfeldern erneut Fortschritte erzielen. Beispielsweise hat Dräger seinen Auftritt als Arbeitgeber aktualisiert und die strategische Personalplanung weiter umgesetzt. Zudem wurde die bestehende Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten evaluiert und positiv bestätigt.
Auch die Maßnahmen für eine noch bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Lebensphasen wurden im Berichtsjahr weiter ausgebaut: Bereits im Jahr 2020 hatten wir bei Dräger ein Pilotprojekt des flexiblen Arbeitszeitmodells Topsharing gestartet, in dessen Rahmen sich zwei Teilzeitbeschäftigte eine Führungsposition teilten. Seit März 2023 nimmt Dräger als eins von vier Unternehmen an der Pilotierung der externen Jobsharing-Plattform Pair2Share teil. 2024 wollen wir eine Landingpage einführen, auf der sämtliche Informationen rund um Job- und Topsharing bei Dräger zu finden sein werden. Nach der erfolgreichen Erstzertifizierung im Jahr 2020 erhielt Dräger 2023 erneut das Total E-Quality-Prädikat, das Unternehmen auszeichnet, die die Gleichstellung der Geschlechter in ihrer Personal- und Organisationspolitik erfolgreich umsetzen.
Die Teilnahmequote an der Mitarbeiterbefragung 2023 erreichte einen hohen Wert von 83,7 %. Die Zusammenarbeit in den Teams und die Leistungsfähigkeit der Führungskräfte wurden als sehr gut bewertet. Bereichsspezifische Verbesserungen werden nun im Nachgang der Befragung abgestimmt. Die Follow-up-Phase soll bis August 2024 durchlaufen werden. Diese Folgeprozesse werden bei Bedarf von einem internen Beratungsnetzwerk unterstützt. Interne Moderatoren, Change Manager und Agile Coaches bleiben eine zentrale Säule bei der Unterstützung und Begleitung von Organisationsentwicklungsprozessen sowie bei der Weiterentwicklung von Führung und Zusammenarbeit.
Des Weiteren entwickeln wir unser betriebliches Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagementsystem weiter und intensivieren die Umsetzung unseres internationalen Programms ›Vision Zero – eine Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen‹, indem wir dafür ein Programmmanagement etablieren.
Mitarbeiterbeteiligung
Unser Beteiligungsprogramm, das wir 2013 aufgelegt haben, gibt den Mitarbeitern an den deutschen Standorten die Möglichkeit, sich am Unternehmen und damit direkt am Unternehmenserfolg zu beteiligen. So möchten wir das Interesse unserer Belegschaft an der Geschäftsentwicklung steigern und erreichen, dass sich alle noch stärker mit dem Unternehmen identifizieren.
Im Geschäftsjahr 2023 konnten unsere Mitarbeiter erneut bis zu 60 Vorzugsaktien erwerben und für jeweils drei erworbene Vorzugsaktien eine Bonusaktie erhalten. Ebenso hatten die Vorstandsmitglieder wieder die Möglichkeit,
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Grundlagen des Konzerns
zusätzliche Aktien durch die Umwandlung eines Teils ihrer variablen Vergütung nach den Bedingungen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms zu erwerben. Sowohl die von der Belegschaft bestellten Vorzugsaktien als auch die Bonusaktien erwarb Dräger im regulären Handel an der Börse (Handelsplattform Xetra).
Im Geschäftsjahr 2023 kauften 1.455 Mitarbeiter (2022: 1.823 Mitarbeiter) 60.345 Vorzugsaktien (2022: 81.672 Vorzugsaktien). Ohne Einbeziehung der Vorstände wurden im Durchschnitt 36 Aktien erworben. Inklusive Vorstand waren es 55 Aktien pro Teilnehmer (2022: 45 Aktien pro Teilnehmer). Dräger steuerte zusätzlich 20.115 Bonusaktien bei (2022: 27.224 Bonusaktien).
Insgesamt haben unsere Mitarbeiter im vergangenen Jahr 80.460 Vorzugsaktien (2022: 108.896 Vorzugsaktien) der Drägerwerk AG & Co. KGaA im Rahmen des Beteiligungsprogramms erworben.
Mitarbeiter in Zahlen
Zum 31. Dezember 2023 waren im Dräger-Konzern weltweit 16.329 Mitarbeiter beschäftigt und somit 110 mehr als im Vorjahr (31. Dezember 2022: 16.219); das entspricht einer Erhöhung der Belegschaft um 0,7 %. In Deutschland waren es 187 Mitarbeiter mehr als Ende 2022, außerhalb Deutschlands ging die Anzahl der Beschäftigten um 77 zurück. Zum 31. Dezember 2023 arbeiteten 52,9 % unserer Mitarbeiter außerhalb Deutschlands.
In Deutschland erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten schwerpunktmäßig in den Bereichen Produktion, Qualitätssicherung, Logistik und Einkauf um 99. In den vertriebsnahen Bereichen, vorrangig im Bereich Service, beschäftigten wir 63 Mitarbeiter mehr als zum Bilanzstichtag 2022. Im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigten wir 18 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Auch in der allgemeinen Verwaltung (+7), vorrangig in der IT, stieg die Anzahl der Beschäftigten.
Im Ausland stieg die Anzahl der Beschäftigten in der allgemeinen Verwaltung um 27. Die Personalerhöhung betraf zu einem großen Teil den Bereich Finanzen. In den Bereichen Vertrieb, Service und Marketing ging die Anzahl der Beschäftigten um 72 zurück. Auch im Bereich Produktion beschäftigten wir 17 Mitarbeiter weniger als im Vorjahreszeitraum. In der Forschung und Entwicklung reduzierte sich die Anzahl der Beschäftigten um 15 Mitarbeiter.
Von den weltweit 16.329 Beschäftigten arbeiteten 58,9 % (31. Dezember 2022: 59,4 %) in den Funktionen Vertrieb, Marketing und Service, 18,8 % (31. Dezember 2022: 18,4 %) in den Funktionen Produktion, Qualitätssicherung, Logistik und Einkauf, 10,8 % (31. Dezember 2022: 10,8 %) in der Forschung und Entwicklung sowie 11,5 % (31. Dezember 2022: 11,4 %) in der allgemeinen Verwaltung.
Der Personalaufwand im Konzern stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % (währungsbereinigt: 5,8 %) auf 1.331,5 Mio. EUR. Die Erhöhung der Personalkosten ist sowohl auf einen Anstieg der Mitarbeiterzahl als auch auf höhere Durchschnittskosten pro Mitarbeiter zurückzuführen. Die Kosten pro Mitarbeiter stiegen im Durchschnitt um 2,6 % (währungsbereinigt: 4,7 %). Ursächlich hierfür waren die Tariferhöhung der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland sowie höhere Lohn- und Gehaltsaufwendungen im Ausland. Die Personalkostenquote lag im Geschäftsjahr 2023 bei 39,5 % (2022: 42,2 %).
siehe Tabellen ›Belegschaftsentwicklung‹ und ›Kennzahlen Belegschaftsentwicklung‹
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns

 

 

 

 

 

 

Belegschaftsentwicklung

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitarbeiter zum Stichtag

Mitarbeiter im Durchschnitt

 

 

31. Dezember 2023

31. Dezember 2022

2023

2022

Deutschland

 

7.699

7.512

7.614

7.451

Andere Länder

 

8.630

8.707

8.659

8.636

Dräger-Konzern gesamt

 

16.329

16.219

16.273

16.087

 

 

 

 

 

 

Frauen

 

4.801

4.688

4.745

4.687

Männer

 

11.528

11.531

11.528

11.400

Dräger-Konzern gesamt

 

16.329

16.219

16.273

16.087

 

 

 

 

 

 

Personalentwicklungskosten

Mio. €

14,5

16,3

 

 

davon Weiterbildungskosten und Schulungsaufwand

Mio. €

5,3

7,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kennzahlen Belegschaftsentwicklung

 

 

 

 

 

 

Mitarbeiter zum Stichtag

 

 

31. Dezember 2023

31. Dezember 2022

Anzahl Arbeitnehmer

 

16.329

16.219

Anteil weiblicher Mitarbeiter

%

29,4

28,9

Teilzeitarbeitnehmer

 

1.158

1.049

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Deutschland

Jahre

14

13

Altersdurchschnitt der Belegschaft

Jahre

43

43

Fluktuation der Mitarbeiter

%

5,8

6,6

Krankheitstage der Arbeitstage in Deutschland

%

6,6

6,9

Unfälle in Deutschland (Arbeits- und Dienstwegeunfälle), Ausfallzeit > 3 Tage

 

56

36

 

 

 

 

Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit nimmt bei Dräger einen hohen Stellenwert ein. Zu den Themen Arbeitssicherheit, Aus- und Weiterbildung, Lieferkette, Umweltfragen und anderen Nachhaltigkeitsaspekten informieren wir in einem gesonderten Nachhaltigkeitsbericht (Nichtfinanzielle Erklärung gemäß der CSR-Richtlinie 2014/95/EU). Dieser Bericht wird auf unserer Internetseite veröffentlicht.
Gemäß der Verordnung (EU) 2020/852 zur EU-Taxonomie sind ab dem Jahresabschluss 2021 quantitative Angaben für den Anteil von Umsatz, Investitionen (CAPEX) und Betriebsausgaben (OPEX), der auf bestimmte nachhaltige Aktivitäten entfällt, in der Nichtfinanziellen Erklärung anzugeben. Mit der Erweiterung des delegierten Rechtsaktes müssen seit 2023 erstmals die technischen Bewertungskriterien für alle sechs Umweltziele geprüft werden. Dieses Jahr haben wir deswegen erstmals festgestellt, dass einige Geschäftsaktivitäten im Dräger-Konzern unter die taxonomiefähigen Tätigkeitskategorien fallen und wir entsprechend veröffentlichungspflichtig sind. Eine detaillierte Beschreibung der Prüfung und Darstellung der taxonomiefähigen Tätigkeiten ist im Nachhaltigkeitsbericht dargestellt.
siehe www.draeger.com/nachhaltigkeit
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Geschäftsentwicklung
Geschäftsentwicklung
Geschäftsentwicklung
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Langsame Erholung der Weltwirtschaft
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren 2023 weiterhin schwierig. Laut dem Internationalen Währungs-fonds (IWF) hat sich die Weltwirtschaft nur langsam von den Folgen der Corona-Pandemie und des russischen Kriegs gegen die Ukraine erholt. In der zweiten Jahreshälfte verlief die Entwicklung aber besser als erwartet, insbesondere aufgrund eines robusten Wachstums in den USA sowie in Entwicklungs- und Schwellenländern. Zudem profitierten viele Volkswirtschaften von der rückläufigen Inflation sowie höheren öffentlichen und privaten Ausgaben. Darüber hinaus wirkte sich die Normalisierung der Lieferketten positiv auf die Konjunktur aus.
In seinem Bericht vom Januar 2024 erwartete der IWF für 2023 und 2024 jeweils ein globales Wirtschaftswachstum von 3,1 % (2022: 3,5 %).
Weitere Straffung der Geldpolitik
Angesichts der weiterhin hohen Inflation haben viele Notenbanken ihre Geldpolitik im Jahr 2023 weiter gestrafft. Die US-Notenbank Federal Reserve erhöhte ihre Leitzinsspanne im Februar, März, Mai und Juli um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Damit lag die Leitzinsspanne Ende Dezember 2023 bei 5,25 bis 5,5 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte ihren Leitzins im Februar und März jeweils um 0,5 Prozentpunkte sowie im Mai, Juni, August und September jeweils um 0,25 Prozentpunkte. Damit lag der Leitzins Ende Dezember 2023 bei 4,5 %.
Rückläufige Inflation – Euro im Vergleich zum US-Dollar stärker
Die Inflationsraten sind im Zuge der Zinserhöhungen im Jahr 2023 spürbar zurückgegangen. Im Euroraum belief sich die Inflationsrate im Dezember 2023 auf 2,9 %. Damit lag sie deutlich unter dem Wert des Vorjahres (Dezember 2022: 9,2 %). In Deutschland belief sich die Inflationsrate im Dezember 2023 auf 3,7 % und war damit ebenfalls wesentlich niedriger als im Vorjahr (Dezember 2022: 8,1 %). Im historischen Vergleich blieben die Inflationsraten 2023 dennoch hoch.
Im Jahr 2023 wertete der Euro gegenüber der Mehrheit der für Dräger relevanten Fremdwährungen auf. Diese Entwicklung wirkte sich negativ auf unser Konzernergebnis aus. Insbesondere die Kursentwicklung des chinesischen Yuan (+8,3 %), des südafrikanischen Rand (+16,5 %) sowie der beiden Hyperinflationswährungen argentinischer Peso (+373,6 %) und türkische Lira (+63,6 %) belasteten unser Ergebnis. Der schwächere US-Dollar (+3,1 %) hatte hingegen einen positiven Einfluss auf das Konzernergebnis.
siehe Tabelle ›Wesentliche Währungsveränderungen nach Ergebniswirkung für Dräger‹

 

 

 

 

 

Wesentliche Währungsveränderungen nach Ergebniswirkung für Dräger

 

 

 

 

 

Durchschnittskurse

gegenüber dem Euro

12 Monate 2023

12 Monate 2022

Veränderung in %

Ergebnisauswirkung

für Dräger (EBIT) 1

US-Dollar

1,08

1,05

3,1

Türkische Lira 2

32,68

19,98

63,6

Südafrikanischer Rand

20,05

17,21

16,5

Argentinischer Peso 2

895,44

189,08

373,6

Chinesischer Yuan

7,69

7,10

8,3

 

 

 

 

 

1 Details zur Auswirkung von Veränderungen der Wechselkurse auf das Ergebnis finden sich in der Ergebniskommentierung des Konzerns und der Segmente

2 Wegen der Hochinflationsbewertung nach IAS 29 wird der Stichtagskurs herangezogen. Zur Auswirkung der Hochinflation in der Türkei und in Argentinien siehe

Anhang, Textziffer 7.

 

 

 

 

 

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Geschäftsentwicklung
Markt- und Branchenentwicklung
Medizintechnik
Nach Angaben der Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing (GTAI) hat sich der europäische Markt für Medizintechnik im Jahr 2023 positiv entwickelt. Laut dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) setzten allerdings die Bewältigung der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine die Medizintechnikunternehmen unter Druck. Folgen hiervon waren die Beeinträchtigung globaler Lieferketten sowie gestiegene Herstellungskosten.
Der amerikanische Markt für Medizintechnik entwickelte sich 2023 laut GTAI positiv. Im US-Markt sorgte der erhöhte Behandlungsbedarf für einen Kapazitätsausbau im Gesundheitswesen, sodass der Absatz von Medizintechnikprodukten anstieg. Auch die Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen nahm stark zu. Der wichtigste Medizintechnikmarkt in Lateinamerika, Mexiko, wuchs ebenfalls.
Die Region Afrika, Asien und Australien entwickelte sich nach Angaben der GTAI insgesamt stabil. In einigen Ländern, zum Beispiel in China und Indien, wurde die Entwicklung durch protektionistische Tendenzen beeinträchtigt. In China etwa bauten inländische Hersteller von Medizintechnikprodukten ihre Marktposition weiter aus; die Rahmenbedingungen für Importprodukte werden immer schwieriger. Die arabische Halbinsel verzeichnete ein Marktwachstum. In Afrika entwickelten sich die wichtigsten Märkte für Medizintechnik positiv, wenn auch auf niedrigem Niveau.
Sicherheitstechnik
Der europäische Markt für Sicherheitstechnik blieb im Jahr 2023 mit Unsicherheit behaftet. Laut dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) ging die Produktion von Chemikalien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Europa zurück. Grund hierfür waren gestiegene Produktionskosten und eine geringere Nachfrage der Abnehmerbranchen.
Der amerikanische Markt für Sicherheitstechnik entwickelte sich je nach Branche unterschiedlich. Der US-Markt für chemische Erzeugnisse ist 2023 laut dem Branchenverband American Chemistry Council (ACC) um knapp zwei Prozent geschrumpft. Grund hierfür waren laut GTAI geringe Nachfrageimpulse aus wichtigen Abnehmerbranchen, beispielsweise dem Baugewerbe oder der Industrie. Die US-amerikanische Öl- und Gasbranche entwickelte sich positiv, die Unternehmen erwirtschafteten hohe Gewinne. Im lateinamerikanischen Markt für chemische Produkte hingegen war die Entwicklung negativ, insbesondere wegen hoher Inflationsraten und einer geringen Nachfrage nach Chemieprodukten.
In der Region Afrika, Asien und Australien verlief die Entwicklung je nach Branche unterschiedlich. Laut VCI war die Tendenz für die Produktion in der asiatischen Chemieindustrie im Verlauf des Jahres 2023 durchaus positiv. Jedoch bekommt laut GTAI beispielsweise die chinesische Chemiebranche die schwache globale Nachfrage und die deutliche Konjunkturabschwächung zu spüren. In der Golfregion verlor die Chemieindustrie an Dynamik, dennoch werden hier zahlreiche Großprojekte zum Ausbau der Industrie politisch vorangetrieben. Die Bergbauindustrie in Südafrika zeigte 2023 laut GTAI ein schwaches Wachstum, der Bedarf für Sicherheitstechnik ist jedoch hoch. In Australien wuchs die Bergbauindustrie, vor allem wegen des zunehmenden Abbaus von Seltenen Erden und Eisenerz.
Der weltweite Feuerwehrmarkt, der stark von lokalen Strukturen geprägt ist, zeigte sich nach Angaben des Internationalen Technischen Komitees für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen (CTIF) insgesamt stabil und wenig volatil.
21
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Trends, die unsere Geschäftsentwicklung beeinflussen
Für das Geschäft von Dräger spielen vor allem die Megatrends Globalisierung und zunehmendes Sicherheitsbedürfnis sowie Gesundheit und Konnektivität eine Rolle.
Globalisierung und zunehmendes Sicherheitsbedürfnis
Die Globalisierung wird allzu oft als Problem und weniger als Chance wahrgenommen. Die Folge: In einigen Industrie- und Schwellenländern zeigen sich vermehrt nationalistische Tendenzen in Politik und Gesellschaft. Die wachsende globale Unsicherheit – und der Umgang mit ihr – wird unserer Ansicht nach in den kommenden Jahren ein beherrschendes Thema bleiben. Der Eindruck, eine Krise nach der anderen zu durchleben– die Corona-Pandemie, Auswirkungen des Klimawandels, Inflation, Krieg und Energiekrise – verstärkt diese Unsicherheit. Wichtig dabei ist jedoch: Die Herausforderungen, die mit diesen Krisen und der Komplexität einhergehen, dürfen nicht den Blick auf die positiven Effekte der Globalisierung, beispielsweise die wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstandssteigerung in vielen Schwellenländern, verstellen.
Gesundheit
Mit dem steigenden Lebensstandard sowohl in den Schwellenländern als auch in den Industrienationen wird Gesundheit immer mehr zu einem wesentlichen Merkmal für ein ›gutes Leben‹. Entsprechend wächst auch das Bedürfnis nach hochwertiger medizinischer Versorgung, ob zu Hause oder in Kliniken. Gleichzeitig steigt auch die Lebenserwartung immer weiter. Darüber hinaus beobachten wir ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung des Umwelt- und des Arbeitnehmerschutzes, auch in Folge von ESG-Bemühungen. Die Folge sind höhere Investitionen der Unternehmen in den Arbeitsschutz und die Sicherheit. Angesichts dieser Entwicklungen sehen wir weiterhin gute Perspektiven für Dräger und unsere beiden Geschäftsbereiche Medizin- und Sicherheitstechnik.
Konnektivität
Das Thema Digitalisierung und Automatisierung in Industrie und Handel ist seit Jahren in aller Munde. Aus dem Zusammenspiel von Mensch und Technik sowie der Nutzung neuer technischer Möglichkeiten erwachsen nicht nur enorme Effizienzsteigerungspotenziale, sondern auch ganz neue Geschäftsmodelle. Wir sehen darin aber auch zahlreiche Herausforderungen: Unser Unternehmen ist gefordert, die Potenziale neuer, plattformorientierter Vertriebsformen sowie veränderter Innovations- und Produktionsmöglichkeiten zu erkunden. Gleichzeitig führt die digitale Vernetzung von Geräten dazu, dass im Berufs- und im Privatleben immer mehr Daten gesammelt werden. Was genau mit diesen Daten geschieht, wie sie im Sinne des Kundennutzens verwendet werden können und dabei eine größtmögliche Datensicherheit gewahrt bleibt – mit diesen Fragen beschäftigen wir uns sehr intensiv.
Gesamteinschätzung zu den Rahmenbedingungen
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren 2023 insgesamt weiterhin schwierig, insbesondere aufgrund der nur langsamen Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie, der Kriege in der Ukraine und in Nahost und der hohen Inflation. Die Lieferkettensituation konnte sich jedoch größtenteils normalisieren.
Die Märkte und Branchen von Dräger wurden durch diese Entwicklungen belastet, waren jedoch in unterschiedlichem Maße betroffen. In einigen Ländern spielten auch regionale politische und wirtschaftliche Faktoren eine besondere Rolle. Der Markt für Medizintechnik zeigte sich mit Wachstum in Europa und Amerika sowie einer stabilen Entwicklung in der Region Afrika, Asien und Australien insgesamt robust. Der Markt für Sicherheitstechnik war in Europa von Produktionsrückgängen betroffen. In den Regionen Amerika sowie Afrika, Asien und Australien fiel die Entwicklung je nach Branche unterschiedlich aus. Der weltweite Feuerwehrmarkt zeigte sich stabil.
22
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Geschäftsentwicklung Dräger-Konzern
Geschäftsentwicklung Dräger-Konzern
siehe Tabelle ›Geschäftsentwicklung Dräger-Konzern‹
Gesamteinschätzung des Managements zum Geschäftsverlauf
2023 sind wir wie geplant zu Wachstum und Profitabilität zurückgekehrt. Umsatz und Ergebnis legten deutlich zu. Grund hierfür war insbesondere die spürbar verbesserte Lieferfähigkeit infolge der abnehmenden globalen Lieferkettenprobleme. Dies ermöglichte uns ein starkes Umsatzwachstum aus dem hohen Auftragsbestand des Vorjahres und aus der weiterhin hohen Nachfrage nach unseren Produkten und Services. Zum Jahresanfang profitierten wir außerdem von der Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China. Ergebnisseitig wirkte sich neben der guten Umsatzentwicklung auch das erfolgreiche Kostenmanagement positiv aus. Insgesamt haben sich unsere Geschäfte damit sehr positiv entwickelt.
Unser Auftragseingang stieg 2023 währungsbereinigt um 2,2 % (nominal: 0,2 %) und übertraf das bereits hohe Vorjahresniveau.
Unser Umsatz erhöhte sich währungsbereinigt um 13,1 % (nominal: 10,8 %) und wuchs damit stärker als ursprünglich erwartet.
Unser Bruttoergebnis legte aufgrund des hohen Umsatzwachstums und der verbesserten Bruttomarge deutlich zu. Die Bruttomarge stieg infolge der höheren Produktions- und Serviceauslastung sowie der wirksameren Preisdurchsetzung auf 43,3 %. Damit lag sie innerhalb der prognostizierten Zielspanne.
Unser Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag aufgrund des starken Umsatzwachstums und des erfolgreichen Kostenmanagements mit 166,4 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreswert (2022: -88,6 Mio. EUR). Die EBIT-Marge erhöhte sich damit auf 4,9 % (2022: -2,9 %) und übertraf unsere ursprünglichen Erwartungen.
Der Dräger Value Added (DVA) stieg auf 55,8 Mio. EUR (2022: -196,2 Mio. EUR) und lag damit ebenfalls deutlich über unserer Zielspanne.
Unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung waren aufgrund niedrigerer Ausgaben im Segment Medizintechnik geringer als angenommen.
Unsere Nettofinanzverbindlichkeiten sind 2023 deutlich zurückgegangen und haben sich damit wie erwartet verbessert.
Unser Investitionsvolumen – ohne Unternehmensakquisitionen und die Aktivierung von Nutzungsrechten nach IFRS 16 – lag innerhalb der Prognosebandbreite.
Unser Zinsergebnis lag im Rahmen der Erwartungen.
Die Anzahl der Days Working Capital lag knapp über dem oberen Ende der Prognosebandbreite.
Ursprünglich hatten wir für 2023 einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 7,0 bis 11,0 %, eine EBIT-Marge von 0,0 bis 3,0 % sowie einen DVA von -110 bis 0 Mio. EUR erwartet. Im Verlauf des Geschäftsjahres haben wir die Prognose zweimal angehoben: Im Oktober 2023 stellten wir in Aussicht, aufgrund der guten Umsatzentwicklung und des erfolgreichen Kostenmanagements nunmehr das obere Ende der Umsatzprognose und eine EBIT-Marge von 2,0 bis 4,0 % zu erreichen. Ab Dezember 2023 erwarteten wir, wegen der weiterhin hohen Umsatzrealisierung mit margenstarken Produkten und des effektiven Kostenmanagements einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von mehr als 11,0 % sowie eine EBIT-Marge von mehr als 4,0 % zu erzielen.
siehe Tabelle ›Prognose-Ist-Vergleich‹
23
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung

 

 

 

 

 

Geschäftsentwicklung Dräger-Konzern

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

 

 

2023

2022

Veränderung

in %

Auftragseingang

Mio. €

3.290,0

3.284,7

+0,2

Umsatz

Mio. €

3.373,5

3.045,2

+10,8

Bruttoergebnis

Mio. €

1.459,7

1.238,4

+17,9

Bruttoergebnis/Umsatz 1

%

43,3

40,7

+2,6 pp

 

 

 

 

 

EBITDA 2

Mio. €

315,0

55,8

> +100

EBIT 3

Mio. €

166,4

-88,6

> +100

EBIT 3/ Umsatz 1

%

4,9

-2,9

+7,8 pp

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

Mio. €

112,0

-63,6

> +100

Ergebnis je Aktie bei Vollausschüttung 4

 

 

 

 

je Vorzugsaktie

5,92

-3,41

> +100

je Stammaktie

5,86

-3,47

> +100

DVA 5, 6

Mio. €

55,8

-196,2

> +100

 

 

 

 

 

F&E-Aufwendungen

Mio. €

325,4

343,5

-5,3

Eigenkapitalquote 1, 7

%

45,5

42,5

+3,1 pp

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Mio. €

189,7

-144,2

> +100

Nettofinanzverbindlichkeiten 7, 8

Mio. €

197,7

259,2

-23,7

Investitionen

Mio. €

141,5

130,7

+8,3

Investiertes Kapital (Capital Employed) 7, 9

Mio. €

1.523,2

1.537,2

-0,9

Net Working Capital 7, 10

Mio. €

658,5

661,2

-0,4

 

 

 

 

 

EBIT 3, 5 / Capital Employed 7, 9 (ROCE) 1

%

10,9

-5,8

+16,7 pp

Nettofinanzverbindlichkeiten 7, 8/ EBITDA 2, 5

Faktor

0,63

4,64

 

Gearing (Verschuldungskoeffizient) 8, 11

Faktor

0,14

0,20

 

 

 

 

 

 

Mitarbeiter am 31. Dezember

 

16.329

16.219

+0,7

 

 

 

 

 

1 pp = Prozentpunkte

2 EBITDA = Ergebnis vor Zinssaldo, Steuern vom Einkommen und Abschreibungen

3 EBIT = Ergebnis vor Zinssaldo und Steuern vom Einkommen

4 Auf Basis einer unterstellten tatsächlichen Vollausschüttung des den Aktionären zuzurechnenden Ergebnisanteils

5 Wert der letzten zwölf Monate

6 Dräger Value Added = EBIT abzüglich ›Cost of Capital‹ des durchschnittlich investierten Kapitals

7 Wert zum Stichtag

8 Der Vorjahreswert enthält die restliche Zahlungsverpflichtung aus der Kündigung der Genussscheine der Serie D in Höhe von 208,8 Mio. EUR.

Die Zahlung erfolgte am 2. Januar 2023.

9 Capital Employed = Bilanzsumme abzüglich aktiver latenter Steuern, Wertpapiere, liquider Mittel, unverzinslicher Passiva und sonstiger nicht operativer Posten

10 Net Working Capital = Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorratsbestände abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,

Kundenvorauszahlungen und kurzfristige operative Rückstellungen sowie sonstige kurzfristige operative Posten

11 Gearing = Verhältnis der Nettofinanzverbindlichkeiten zum Eigenkapital

 

 

 

 

 

24
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung

 

 

 

 

Prognose-Ist-Vergleich

 

 

 

 

 

 Prognose 2023

laut Geschäftsbericht 2022

Zuletzt veröffentlichte

Prognose 2023

Erzielte Werte im

Geschäftsjahr 2023

Umsatz (währungsbereinigt)

7,0 bis 11,0 %

> 11,0 %

13,1 %

Bruttomarge

43,0 bis 45,0 %

bestätigt

43,3 %

EBIT-Marge

0,0 bis 3,0 %

> 4,0 %

4,9 %

DVA

-110 bis 0 Mio. EUR

-60 bis 30 Mio. EUR

55,8 Mio. EUR

 

 

 

 

F&E-Aufwendungen

335 bis 350 Mio. EUR

bestätigt

325,4 Mio. EUR

Nettofinanzverbindlichkeiten

Verbesserung

gegenüber Vorjahr

(2022: 259,2 Mio. EUR)

bestätigt

 197,7 Mio. EUR

Investitionsvolumen 1

80 bis 100 Mio. EUR

bestätigt

86,3 Mio. EUR

Zinsergebnis

-20 bis -26 Mio. EUR

bestätigt

-25,1 Mio. EUR

Days Working Capital (DWC)

103 bis 108 Tage

bestätigt

108,8 Tage

 

 

 

 

1 Ohne Unternehmensakquisitionen und die Aktivierung von Nutzungsrechten nach IFRS 16

 

 

 

 

Im Folgenden gehen wir auf die Entwicklung unseres Geschäfts im Detail ein.
Auftragseingang

 

 

 

 

 

Auftragseingang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

in Mio. €

2023

2022

Veränderung

in %

währungs-

bereinigt in %

Medizintechnik

1.916,2

1.979,3

-3,2

-1,3

Sicherheitstechnik

1.373,8

1.305,4

+5,2

+7,4

Gesamt

3.290,0

3.284,7

+0,2

+2,2

davon Europa

1.830,3

1.737,9

+5,3

+5,6

davon Deutschland

745,5

718,4

+3,8

+3,8

davon Amerika

688,9

666,4

+3,4

+4,4

davon Afrika, Asien und Australien

770,9

880,4

-12,4

-6,4

 

 

 

 

 

Unser Auftragseingang ist im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 2,2 % gestiegen, insbesondere wegen der positiven Entwicklung in den Regionen Europa und Amerika. In der Region Afrika, Asien und Australien ging die Nachfrage zurück. Im vierten Quartal erhöhte sich der Auftragseingang währungsbereinigt um 5,0 % – den Rückgang in den Regionen Afrika, Asien und Australien sowie Amerika konnten wir durch ein deutliches Wachstum in Europa mehr als ausgleichen.
Im Segment Medizintechnik sank der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 1,3 %. Grund hierfür war ein deutlicher Rückgang in der Region Afrika, Asien und Australien. In den Regionen Europa und Amerika nahm die Nachfrage hingegen zu. Im vierten Quartal blieb der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu stabil. Dabei stand einem signifikanten Wachstum in Europa ein deutlicher Rückgang in den Regionen Afrika, Asien und Australien sowie Amerika gegenüber. Der Rückgang in der Region Afrika, Asien und Australien ist hauptsächlich auf die Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China zurückzuführen, die nach der Lockerung der Null-Covid-Politik und dem Anstieg der Infektionszahlen im vierten Quartal 2022 sehr stark angestiegen war und sich im zweiten Quartal 2023 wieder normalisiert hatte. Dementsprechend lag diese Nachfrage auch im vierten Quartal 2023 deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals.
Im Segment Sicherheitstechnik erhöhte sich der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 7,4 %, bedingt durch das deutliche Wachstum in der Region Europa. In den Regionen Amerika sowie Afrika, Asien und Australien stieg die Nachfrage ebenfalls spürbar. Im vierten Quartal registrierten wir ein Auftragsplus von währungsbereinigt 12,8 %. Dazu trugen alle Regionen bei, insbesondere aber Europa sowie Afrika, Asien und Australien.
25
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
[IMAGE]
Umsatz

 

 

 

 

 

Umsatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

in Mio. €

2023

2022

Veränderung

in %

währungs-

bereinigt in %

Medizintechnik

1.966,2

1.821,5

+7,9

+10,3

Sicherheitstechnik

1.407,3

1.223,7

+15,0

+17,2

Gesamt

3.373,5

3.045,2

+10,8

+13,1

davon Europa

1.857,9

1.651,6

+12,5

+12,8

davon Deutschland

748,6

669,5

+11,8

+11,8

davon Amerika

700,7

619,7

+13,1

+14,7

davon Afrika, Asien und Australien

814,9

774,0

+5,3

+12,4

 

 

 

 

 

Unser Umsatz ist im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 13,1 % gestiegen. Beide Segmente konnten in allen Regionen deutlich zulegen.
Der Hauptgrund für die positive Umsatzentwicklung war die spürbar verbesserte Lieferfähigkeit infolge der abnehmenden globalen Lieferkettenprobleme. Dadurch gelang es Dräger, ein starkes Umsatzwachstum aus dem hohen Auftragsbestand des Vorjahres und aus der weiterhin hohen Nachfrage nach Produkten und Services zu generieren. Im Jahr zuvor hatte Dräger den hohen Auftragseingang wegen der globalen Lieferkettenstörungen nicht im üblichen Umfang realisieren können, sodass ein Teil der Aufträge in das Jahr 2023 verschoben werden musste. Zudem wirkte sich die deutlich gestiegene Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China vor allem im ersten Quartal des Berichtsjahres positiv auf unsere Umsatzentwicklung aus.
Im vierten Quartal erhöhte sich unser Umsatz währungsbereinigt um 5,1 %. Wachstumstreiber war das Segment Sicherheitstechnik, während der Umsatz im Segment Medizintechnik währungsbereinigt knapp über dem Vorjahresniveau lag. In der Region Amerika stieg der Umsatz deutlich an. Die Region Europa verzeichnete ebenfalls ein Wachstum. In der Region Afrika, Asien und Australien ging der Umsatz leicht zurück.
26
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Ergebnis
Im Geschäftsjahr 2023 ist unser Bruttoergebnis um 17,9 % auf 1.459,7 Mio. EUR gestiegen (2022: 1.238,4 Mio. EUR). Grund hierfür waren das hohe Umsatzwachstum und die verbesserte Bruttomarge, die infolge einer höheren Produktions- und Serviceauslastung sowie einer wirksameren Preisdurchsetzung auf 43,3 % anstieg (2022: 40,7 %). Zu dieser erheblichen Verbesserung des Bruttoergebnisses und der Bruttomarge haben beide Divisionen beigetragen, wobei die Margenverbesserung in der Sicherheitstechnik ausgeprägter war als in der Medizintechnik.
Im vierten Quartal lag das Bruttoergebnis mit 438,0 Mio. EUR ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert (4. Quartal 2022: 417,6 Mio. EUR). Die Bruttomarge stieg infolge der oben genannten Gründe um 0,6 Prozentpunkte auf 41,6 % (4. Quartal 2022: 41,0 %). Zur Verbesserung des Bruttoergebnisses trug die Sicherheitstechnik bei. In der Medizintechnik lagen Bruttoergebnis und -marge leicht unter dem Niveau des Vorjahresquartals.
Unsere Funktionskosten gingen im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt leicht um 1,3 % zurück (nominal: -2,7 %), insbesondere aufgrund der reduzierten Ausgaben in der Verwaltung sowie in der Forschung und Entwicklung. In der Medizintechnik verringerten sich die Funktionskosten, in der Sicherheitstechnik stiegen sie dagegen leicht an. Im vierten Quartal sanken die Funktionskosten währungsbereinigt um 2,9 % (nominal: -4,3 %). Auch dabei verzeichnete die Medizintechnik einen Rückgang und die Sicherheitstechnik einen Anstieg. Die gestiegenen Lohnkosten aus den Tariferhöhungen konnten kompensiert werden.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) gingen im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 4,5 % zurück (nominal: -5,3 %). Wegen dieses Rückgangs und infolge des deutlichen Umsatzanstiegs lag der Anteil der F&E-Aufwendungen am Umsatz (F&E-Quote) mit 9,6 % unter dem Vorjahresniveau (2022: 11,3 %).
Das Finanzergebnis (ohne Zinsergebnis) belief sich auf -6,4 Mio. EUR (2022: -4,0 Mio. EUR). Grund für die Veränderung waren im Wesentlichen höhere Abschreibungen auf Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen.
Aufgrund des starken Umsatzwachstums und des erfolgreichen Kostenmanagements lag unser Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Geschäftsjahr 2023 mit 166,4 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreswert (2022: -88,6 Mio. EUR). Die EBIT-Marge erhöhte sich damit um 7,8 Prozentpunkte auf 4,9 % (2022: -2,9 %). Im vierten Quartal lag das EBIT mit 89,5 Mio. EUR ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert (4. Quartal 2022: 59,7 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug 8,5 % (4. Quartal 2022: 5,9 %).
Das Zinsergebnis ging im Geschäftsjahr 2023 aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen um 11,3 Mio. EUR auf -25,1 Mio. EUR zurück (2022: -13,8 Mio. EUR).
Die Steuerquote lag mit 20,8 % deutlich unter dem Vorjahreswert (2022: 37,9 %). Im Vorjahr basierte die Steuerquote wegen des negativen Ergebnisses vor Steuern auf einem Steuerertrag, der im Wesentlichen auf die Aktivierung latenter Steuern auf steuerliche Verluste im Inland zurückzuführen war. Die Steuerquote 2023 ist im Wesentlichen durch einen aperiodischen Steuerertrag sowie die zusätzliche Aktivierung von latenten Steuern beeinflusst. Das Ergebnis nach Ertragsteuern betrug 112,0 Mio. EUR (2022: -63,6 Mio. EUR).
27
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung

 

 

 

 

Funktionskosten

 

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Veränderung in %

Forschung- und Entwicklungskosten

325,4

343,5

-5,3

in % vom Umsatz

9,6

11,3

 

 

 

 

 

Marketing- und Vertriebskosten

717,8

717,9

-0,0

in % vom Umsatz

21,3

23,6

 

Allgemeine Verwaltungskosten

237,9

258,7

-8,0

in % vom Umsatz

7,1

8,5

 

Vertriebs- und Verwaltungskosten

955,7

976,5

-2,1

in % vom Umsatz

28,3

32,1

 

 

 

 

 

Sonstiges betriebliches Ergebnis

5,8

3,0

97,4

 

 

 

 

Gesamt Funktionskosten

1.286,9

1.323,0

-2,7

in % vom Umsatz

38,1

43,4

 

 

 

 

 

Investitionen
Im Geschäftsjahr 2023 investierten wir 83,5 Mio. EUR in Sachanlagen (2022: 86,5 Mio. EUR), 2,9 Mio. EUR in immaterielle Vermögenswerte (2022: 6,9 Mio. EUR) und 55,2 Mio. EUR (2022: 37,3 Mio. EUR) in Nutzungsrechte aus Leasingverträgen. Bei den Investitionen in Sachanlagen handelte es sich im Wesentlichen um Ersatzinvestitionen und um Geräte für die Vermietung. Die Abschreibungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 148,6 Mio. EUR (2022: 144,5 Mio. EUR), wovon 46,0 Mio. EUR (2022: 43,8 Mio. EUR) auf Abschreibungen aus aktivierten Nutzungsrechten entfielen. Die Abschreibungen entsprachen 105,0 % der Investitionssumme, sodass sich das Anlagevermögen um 7,0 Mio. EUR verringerte.
siehe Tabelle ›Investitionen/Abschreibungen‹

 

 

 

 

 

Investitionen/Abschreibungen

 

 

 

 

 

 

 

2023

 

2022

in Mio. €

Investitionen

Abschreibungen

Investitionen

Abschreibungen

Immaterielle Vermögenswerte

2,9

-7,4

6,9

-11,5

Sachanlagen

83,5

-95,2

86,5

-89,2

Zwischensumme ohne Nutzungsrechte

86,3

-102,6

93,4

-100,7

Vermögenswerte aus Nutzungsrechten

55,2

-46,0

37,3

-43,8

Gesamt

141,5

-148,6

130,7

-144,5

 

 

 

 

 

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Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnung1
Im Geschäftsjahr 2023 hat der Dräger-Konzern einen Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 189,7 Mio. EUR verzeichnet (2022: Mittelabfluss in Höhe von 144,2 Mio. EUR). Die wesentlichen Gründe hierfür waren die gegenüber dem Vorjahr verbesserte zahlungswirksame Profitabilität und der Rückgang der Vorratsbestände um 13,0 Mio. EUR (2022: Erhöhung um 81,8 Mio. EUR). Darüber hinaus verminderten sich die Rückstellungen um insgesamt 52,8 Mio. EUR weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich dagegen um 67,2 Mio. EUR, nachdem sie im Vorjahreszeitraum um 66,3 Mio. EUR gestiegen waren.
Im Berichtsjahr flossen Mittel aus Investitionstätigkeit in Höhe von 67,3 Mio. EUR ab, nachdem im Vorjahreszeitraum 36,8 Mio. EUR zugeflossen waren. Der Mittelzufluss im Vorjahr war im Wesentlichen auf die Geldmarktfonds (Netto-Mittelzufluss aus Verkäufen und Käufen von Geldmarktfonds in Höhe von 129,8 Mio. EUR) zurückzuführen, in die Dräger verfügbare liquide Mittel mit einem kurzfristigen Anlagehorizont investiert hatte. Im Geschäftsjahr 2023 flossen Investitionen in Höhe von 65,1 Mio. EUR (2022: 79,7 Mio. EUR) in das Sachanlagevermögen; hiervon wiederum entfielen insgesamt 40,6 Mio. EUR (2022: 57,1 Mio. EUR) auf die deutschen Tochtergesellschaften. Es flossen keine Zahlungen an assoziierte Unternehmen (2022: 6,6 Mio. EUR).
Der gestiegene Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 154,6 Mio. EUR (2022: Mittelabfluss um 29,4 Mio. EUR) ist im Wesentlichen auf die Rückzahlung der gekündigten Genussscheine im Januar 2023 in Höhe von 208,8 Mio. EUR zurückzuführen. Dagegen wurden Bankdarlehen und Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von netto 105,4 Mio. EUR aufgenommen (2022: 19,6 Mio. EUR).
Die Abschlüsse und die Vergleichszahlen wirtschaftlich selbstständiger ausländischer Teileinheiten, deren Geschäftstätigkeit in einer hochinflationären Umgebung angesiedelt ist und die ihren Abschluss in der Währung eines Hochinflationslandes berichten, werden stetig neu bewertet. Das Ergebnis aus der Nettoposition der monetären Posten im Ergebnis nach Ertragsteuern wird in den betrieblichen Mittelflüssen aus Vermögenswerten bereinigt.
siehe auch Textziffer 7
Der Finanzmittelbestand reduzierte sich um 32,2 Mio. EUR (2022: -136,8 Mio. EUR) auf 272,0 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 311,6 Mio. EUR) und enthielt ausschließlich liquide Mittel; diese unterlagen Einschränkungen in ihrer Verwendung in Höhe von 12,0 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 9,1 Mio. EUR).
Die nicht ausgenutzten Kreditlinien beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 655,9 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 694,4 Mio. EUR). Die Kreditlinien unterliegen marktüblichen Beschränkungen.

 

 

 

 

 

 

Finanzlage Dräger-Konzern

 

 

 

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

2021

2020

2019

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

189,7

-144,2

384,9

460,0

164,4

Cashflow aus Investitionstätigkeit

-67,3

36,8

-109,9

-263,1

-62,1

Freier Cashflow

122,3

-107,4

275,0

196,9

102,4

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

-154,6

-29,4

-334,6

114,3

-87,9

Veränderung der Liquidität (ohne Wechselkurseffekte)

-32,2

-136,8

-59,7

311,1

14,5

 

 

 

 

 

 

1 Aufgrund der Bereinigung von Effekten aus der Veränderung von Fremdwährungskursen können die in der Kapitalflussrechnung zugrunde gelegten Veränderungen nicht direkt mit den bilanziellen Posten der veröffentlichten Bilanz abgestimmt werden.
29
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Finanzmanagement
Finanzmanagement
Finanzierungsmaßnahmen
Die Rahmenkreditvereinbarung für die bestehenden bilateralen Kreditlinien zur mittelfristigen Finanzierung des Working Capital läuft bis November 2026. Inanspruchnahmen erfolgten als Avale im In- und Ausland sowie als Ziehung von Barlinien. Die Rahmenkreditvereinbarung wurde 2022 um zusätzliche Barlinien von 250,0 Mio. EUR mit einer Verfügbarkeit bis spätestens September 2024 erweitert.

 

 

 

 

Bilaterale Kreditlinien der Rahmenkreditvereinbarung

 

 

 

 

Kreditart

Mio. €

Verwendungszweck

Kreditgeber

Bar

250,0

Deckung des Working-Capital-Bedarfs

(Laufzeit bis zum 30. November 2026)

BNP Paribas, Commerzbank, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Deutsche Bank, Helaba, HSBC, SEB, Sparkasse zu Lübeck

Bar

250,0

Deckung des Working-Capital-Bedarfs

(Laufzeit bis zum 30. September 2024)

BNP Paribas, Commerzbank, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Deutsche Bank, Helaba, HSBC, SEB

Aval

155,0 1

Im Rahmen der Ausübung der Geschäftstätigkeit

(Laufzeit bis zum 30. November 2026)

BNP Paribas, Commerzbank, Deutsche Bank, Helaba, HSBC

Gesamt

655,0

 

 

 

 

 

 

1 Die Aval-Kreditlinien erhöhen sich ab Oktober 2024 von 155,0 Mio. EUR auf 165,0 Mio. EUR.

 

 

 

 

Außerhalb der Rahmenkreditvereinbarung besteht eine weitere bilaterale Avalkreditlinie mit der DZ Bank über 5,0 Mio. EUR.
Es existieren konzerninterne Cash-Pools in mehreren Währungen, über die ein Liquiditätsausgleich innerhalb des Konzerns durchgeführt wird. Am 31. Dezember 2023 belief sich die kurzfristige Kreditaufnahme im Dräger-Konzern auf 92,6 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 83,6 Mio. EUR).
Neben bilateralen Kreditlinien nutzen wir Schuldscheindarlehen über insgesamt 100,0 Mio. EUR mit Fälligkeitsdaten in den Jahren 2026 und 2028 zur mittel- und langfristigen Finanzierung. Die Verzinsung der Schuldscheindarlehen ist an das ESG-Rating von Dräger durch EcoVadis gekoppelt, das alle zwei Jahre aktualisiert wird. Von einem Investitionsdarlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) für laufende Forschungsvorhaben über ursprünglich 110,0 Mio. EUR wurden 2021 60,0 Mio. EUR getilgt. Der restliche Kreditbetrag in Höhe von 50,0 Mio. EUR hat eine Fälligkeit im Oktober 2025. Ein weiterer Kredit der EIB über 100,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von fünf Jahren wurde 2021 vereinbart und im Januar 2023 in voller Höhe ausgezahlt. Daneben haben wir 2023 Forderungen von deutschen Dräger-Gesellschaften verkauft (Factoring). Aktuell verfügen wir über kein Rating von Agenturen wie Standard & Poorʼs, Moodyʼs oder Fitch.
siehe Anhang Textziffer 24 für weitere Informationen zum Factoring
Voraussichtliche Liquiditätsentwicklung
Der Liquiditätsbestand belief sich im Dräger-Konzern zum Jahresende 2023 auf 272,0 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 311,6 Mio. EUR). Die finale Zahlungsverpflichtung aus der Rückführung der gekündigten Genussscheine in Höhe von insgesamt 208,8 Mio. EUR wurde planmäßig im Januar 2023 aus vorhandener Liquidität und aus den zur Verfügung stehenden Kreditlinien beglichen. Auf Basis der geplanten Geschäftsentwicklung erwartet Dräger für das Geschäftsjahr 2024 eine stabile Entwicklung des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit. Wegen der vorhandenen Kassen- und Bankguthaben sowie der Höhe der bestehenden Kreditlinien mit einer Laufzeit von über einem Jahr ist die kurz- und mittelfristige Liquidität des Dräger-Konzerns sichergestellt.
Derivative Finanzinstrumente
Wir setzen derivative Finanzinstrumente grundsätzlich nur zu Sicherungszwecken und nicht zur Ertragsoptimierung ein, wenden aber auch hier das Prinzip der Wirtschaftlichkeit an. Die Auswahl und der Abschluss derartiger Geschäfte sind im gesamten Konzern einheitlich. Wir bilanzieren die abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente auf Basis von IFRS-Hedge-Accounting.
30
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Beim Hedge-Accounting werden sowohl die Ergebniseffekte aus derivativen Finanzinstrumenten als auch die korrespondierenden Effekte aus dem operativen Geschäft periodengerecht ausgewiesen. Dadurch wird die Volatilität der Quartalsergebnisse aufgrund währungsbedingter Bewertungseffekte reduziert.
Vermögenslage

 

 

 

 

 

 

 

Vermögenslage Dräger-Konzern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

2021

2020

2019

Langfristige Vermögenswerte

Mio.€

1.222,8

1.203,9

1.186,6

1.159,0

1.061,4

Kurzfristige Vermögenswerte

Mio.€

1.868,3

1.902,6

1.991,7

2.147,0

1.509,5

davon liquide Mittel

Mio.€

272,0

311,6

445,7

497,3

196,3

Eigenkapital

Mio.€

1.409,2

1.319,4

1.260,5

1.033,8

1.076,4

Fremdkapital

Mio.€

1.685,3

1.787,1

1.917,8

2.272,2

1.494,6

davon Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

Mio.€

350,3

245,8

225,9

254,1

169,6

Bilanzsumme

Mio.€

3.094,5

3.106,6

3.178,3

3.306,0

2.570,9

Langfristige Anlagendeckung 1

%

225,8

201,2

235,9

239,8

212,1

 

 

 

 

 

 

 

1 Langfristige Anlagendeckung = Quotient aus der Summe von Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital sowie der Summe der immateriellen

Vermögenswerte, der Sachanlagen und der Nutzungsrechte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzkennzahlen

 

 

 

 

in Mio. €

31. Dezember 2023

31. Dezember 2022

Veränderung in %

Bilanzsumme

3.094,5

3.106,6

-0,4

Eigenkapital

1.409,2

1.319,4

+6,8

Eigenkapitalquote

45,5 %

42,5 %

 

Investiertes Kapital (Capital Employed) 1

1.523,2

1.537,2

-0,9

Nettofinanzverbindlichkeiten

197,7

259,2

-23,7

 

 

 

 

1 Capital Employed = Bilanzsumme abzüglich aktiver latenter Steuern, Wertpapiere, liquider Mittel, unverzinslicher Passiva und sonstiger nicht operativer Posten

 

 

 

 

Das Eigenkapital des Dräger-Konzerns erhöhte sich im Geschäftsjahr 2023 um 89,8 Mio. EUR auf 1.409,2 Mio. EUR, was im Wesentlichen auf das positive Nettoergebnis zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 45,5 % und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert (31. Dezember 2022: 42,5 %). Grund hierfür war der Anstieg des Eigenkapitals sowie in geringem Maß auch die Bilanzverkürzung von 12,0 Mio. EUR auf 3.094,5 Mio. EUR.
Auf der Aktivseite erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte geringfügig um 18,9 Mio. EUR. Dabei verzeichneten wir einen Rückgang der Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte von 16,6 Mio. EUR, der immateriellen Vermögenswerte (-5,0 Mio. EUR) sowie der Beteiligung an assoziierten Unternehmen (-4,5 Mio. EUR) und der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte (-3,9 Mio. EUR). Die aktiven latenten Steuern hingegen stiegen um 47,1 Mio. EUR.
Die kurzfristigen Vermögenswerte gingen um 34,3 Mio. EUR zurück. Grund hierfür war vor allem die Reduzierung der Vorratsbestände um 42,2 Mio. EUR und der liquiden Mittel um 39,6 Mio. EUR. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen dagegen um 48,9 Mio. EUR an.
Die Veränderung auf der Passivseite resultiert aus der Reduzierung der kurzfristigen Schulden um 198,0 Mio. EUR bei einem gleichzeitigen Anstieg der langfristigen Schulden um 92,6 Mio. EUR und des Eigenkapitals um 89,8 Mio. EUR.
Der Anstieg der langfristigen Schulden ist im Wesentlichen bedingt durch höhere langfristige Bank-verbindlichkeiten (+95,5 Mio. EUR), die hauptsächlich auf die Ziehung eines Darlehens bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von 100 Mio. EUR zurückzuführen sind.
31
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Die geringeren kurzfristigen Schulden resultieren vor allem aus der Rückzahlung der am Anfang des Jahres noch ausstehenden Genussscheine (-208,8 Mio. EUR). Mit der im Geschäftsjahr 2023 erfolgten Rückführung der Genussscheine der Serie D sind jetzt alle Dräger-Genussscheine zurückgeführt.
Dräger Value Added
Der Dräger Value Added stieg im Geschäftsjahr 2023 um 252,0 Mio. EUR auf 55,8 Mio. EUR (2022: -196,2 EUR). Unser EBIT erhöhte sich um 255,0 Mio. EUR. Das durchschnittliche Capital Employed legte um 43,9 Mio. EUR auf 1.581,0 Mio. EUR zu. Infolgedessen stiegen unsere Kapitalkosten um 3,1 Mio. EUR auf 110,7 Mio. EUR (2022: 107,6 Mio. EUR). Das durchschnittliche Umlaufvermögen erhöhte sich dabei unterproportional zum Umsatz. Daher reduzierten sich die Days Working Capital (Reichweite des Umlaufvermögens) gegenüber dem Vorjahreswert um 3,8 Tage auf 108,8 Tage.
32
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Geschäftsentwicklung Segment Medizintechnik
Geschäftsentwicklung Segment Medizintechnik

 

 

 

 

 

 

Geschäftsentwicklung Segment Medizintechnik

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

 

 

2023

2022

Ver-

änderung

 in %

währungs-

bereinigt

in %

Auftragseingang

Mio. €

1.916,2

1.979,3

-3,2

-1,3

davon Deutschland

Mio. €

415,2

395,3

+5,0

+5,1

Umsatz

Mio. €

1.966,2

1.821,5

+7,9

+10,3

davon Deutschland

Mio. €

402,6

369,5

+8,9

+9,0

EBITDA 1

Mio. €

102,7

-17,6

> +100

 

EBIT 2

Mio. €

37,1

-90,4

> +100

 

EBIT 2/ Umsatz 3

%

1,9

-5,0

+6,8 pp

 

Capital Employed 4, 5

Mio. €

867,2

903,1

-4,0

 

EBIT 2, 6/ Capital Employed 4, 5 (ROCE) 3

%

4,3

-10,0

+14,3 pp

 

DVA 6, 7

Mio. €

-27,2

-153,2

+82,2

 

 

 

 

 

 

 

1 EBITDA = Ergebnis vor Zinssaldo, Steuern vom Einkommen und Abschreibungen

2 EBIT = Ergebnis vor Zinssaldo und Steuern vom Einkommen

3 pp = Prozentpunkte

4 Capital Employed = Bilanzsumme abzüglich aktiver latenter Steuern, Wertpapiere, liquider Mittel, unverzinslicher Passiva und sonstiger nicht operativer Posten

5 Wert zum Stichtag

6 Wert der letzten zwölf Monate

7 Dräger Value Added = EBIT abzüglich ›Cost of Capital‹ des durchschnittlich investierten Kapitals

 

 

 

 

 

 

Auftragseingang

 

 

 

 

 

Auftragseingang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

in Mio. €

2023

2022

Veränderung

in %

währungs-

bereinigt in %

Europa

979,4

950,7

+3,0

+3,2

davon Deutschland

415,2

395,3

+5,0

+5,1

Amerika

446,2

435,3

+2,5

+3,0

Afrika, Asien und Australien

490,6

593,3

-17,3

-11,7

Gesamt

1.916,2

1.979,3

-3,2

-1,3

 

 

 

 

 

Unser Auftragseingang im Segment Medizintechnik lag im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt 1,3 % unter dem Vorjahresniveau, insbesondere wegen der niedrigeren Nachfrage nach Beatmungs- und Anästhesiegeräten sowie Produkten aus dem Patientenmonitoring. Dem gegenüber stand ein spürbares Wachstum im Servicegeschäft und im Bereich der Krankenhausinfrastruktur. In der Region Afrika, Asien und Australien ging der Auftragseingang deutlich zurück. In den Regionen Europa und Amerika legte er hingegen zu.
Im vierten Quartal blieb der Auftragseingang in der Medizintechnik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu stabil. In der Region Afrika, Asien und Australien ging die Nachfrage deutlich zurück, nachdem sie im Vorjahresquartal aufgrund der Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China signifikant angestiegen war. Die Region Amerika verzeichnete ebenfalls einen Rückgang. In Europa legte der Auftragseingang hingegen deutlich zu.
33
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Umsatz

 

 

 

 

 

Umsatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

in Mio. €

2023

2022

Veränderung

in %

währungs-

bereinigt in %

Europa

981,8

894,3

+9,8

+10,1

davon Deutschland

402,6

369,5

+8,9

+9,0

Amerika

454,2

412,3

+10,2

+11,4

Afrika, Asien und Australien

530,2

514,9

+3,0

+10,0

Gesamt

1.966,2

1.821,5

+7,9

+10,3

 

 

 

 

 

Unser Umsatz im Segment Medizintechnik ist im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 10,3 % gestiegen, getrieben durch ein deutliches Wachstum in allen Regionen, das insbesondere auf die spürbar verbesserte Lieferfähigkeit zurückzuführen ist. Ein weiterer Grund für die positive Entwicklung war die zu Beginn des Jahres noch signifikant gestiegene Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China, die für einen sehr deutlichen Umsatzschub im ersten Quartal in der Region Afrika, Asien und Australien sorgte.
Im vierten Quartal lag der Umsatz in der Medizintechnik währungsbereinigt um knapp ein Prozent über dem Vorjahresniveau. In den Regionen Europa und Amerika stieg der Umsatz an. Die Region Afrika, Asien und Australien verzeichnete hingegen einen Rückgang.
Ergebnis
Unser Bruttoergebnis im Segment Medizintechnik ist im Geschäftsjahr 2023 deutlich um 12,6 % gestiegen. Die Hauptfaktoren hierfür waren ein starkes Umsatzwachstum in allen Regionen und die Verbesserung der Bruttomarge. Diese stieg um 1,7 Prozentpunkte, insbesondere infolge einer besseren Produktions- und Serviceauslastung. Im vierten Quartal verringerte sich das Bruttoergebnis um 2,3 %. Die Bruttomarge lag 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahr.
Die Funktionskosten lagen 2023 mit einem währungsbereinigten Rückgang von 3,0 % (nominal: -4,4 %) deutlich unter dem Vorjahresniveau. Alle Funktionsbereiche des Segments haben zu diesem Rückgang beigetragen. Im vierten Quartal verringerten sich die Funktionskosten währungsbereinigt um 7,6 % (nominal: -9,1 %).
Das EBIT des Segments Medizintechnik lag 2023 bei 37,1 Mio. EUR (2022: -90,4 Mio. EUR). Dabei verbesserte sich die EBIT-Marge von -5,0 % auf 1,9 %. Im vierten Quartal lag das EBIT bei 39,4 Mio. EUR (4. Quartal 2022: 26,4 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug 6,5 % (4. Quartal 2022: 4,3 %).
Der Dräger Value Added erhöhte sich zum 31. Dezember 2023 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 126,1 Mio. EUR auf -27,2 Mio. EUR (12 Monate zum 31. Dezember 2022: -153,2 Mio. EUR). Unser EBIT stieg im Vorjahresvergleich um 127,5 Mio. EUR. Die Kapitalkosten erhöhten sich wegen des gestiegenen Capital Employed um 1,4 Mio. EUR.
34
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Geschäftsentwicklung Segment Sicherheitstechnik
Geschäftsentwicklung Segment Sicherheitstechnik

 

 

 

 

 

 

Geschäftsentwicklung Segment Sicherheitstechnik

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

 

 

2023

2022

Ver-

änderung

 in %

währungs-

bereinigt

in %

Auftragseingang

Mio. €

1.373,8

1.305,4

+5,2

+7,4

davon Deutschland

Mio. €

330,3

323,1

+2,2

+2,2

Umsatz

Mio. €

1.407,3

1.223,7

+15,0

+17,2

davon Deutschland

Mio. €

346,0

299,9

+15,4

+15,4

EBITDA 1

Mio. €

212,3

73,4

> +100

 

EBIT 2

Mio. €

129,4

1,8

> +100

 

EBIT 2/ Umsatz 3

%

9,2

0,1

+9,0 pp

 

Capital Employed 4, 5

Mio. €

656,0

634,1

+3,5

 

EBIT 2, 6/ Capital Employed 4, 5 (ROCE) 3

%

19,7

0,3

+19,4 pp

 

DVA 6, 7

Mio. €

83,0

-43,0

> +100

 

 

 

 

 

 

 

1 EBITDA = Ergebnis vor Zinssaldo, Steuern vom Einkommen und Abschreibungen

2 EBIT = Ergebnis vor Zinssaldo und Steuern vom Einkommen

3 pp = Prozentpunkte

4 Capital Employed = Bilanzsumme abzüglich aktiver latenter Steuern, Wertpapiere, liquider Mittel, unverzinslicher Passiva und sonstiger nicht operativer Posten

5 Wert zum Stichtag

6 Wert der letzten zwölf Monate

7 Dräger Value Added = EBIT abzüglich ›Cost of Capital‹ des durchschnittlich investierten Kapitals

 

 

 

 

 

 

Auftragseingang

 

 

 

 

 

Auftragseingang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

in Mio. €

2023

2022

Veränderung

in %

währungs-

bereinigt in %

Europa

850,9

787,2

+8,1

+8,4

davon Deutschland

330,3

323,1

+2,2

+2,2

Amerika

242,6

231,1

+5,0

+7,2

Afrika, Asien und Australien

280,3

287,1

-2,4

+4,7

Gesamt

1.373,8

1.305,4

+5,2

+7,4

 

 

 

 

 

Unser Auftragseingang im Segment Sicherheitstechnik ist im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 7,4 % gestiegen. Dazu trug vor allem unser Bereich Gasmesstechnik bei, der im Vorjahr verstärkt von den Lieferkettenproblemen betroffen gewesen war und 2023 im Zuge der verbesserten Lieferfähigkeit von Nachholeffekten bei Kundenbestellungen profitierte. Daneben legte im abgelaufenen Geschäftsjahr auch unser Servicegeschäft deutlich zu. Alle Regionen verzeichneten eine spürbar gestiegene Nachfrage.
Im vierten Quartal erhöhte sich der Auftragseingang währungsbereinigt um 12,8 %, insbesondere aufgrund des Wachstums in Europa sowie Afrika, Asien und Australien. Die Region Amerika verzeichnete währungsbereinigt ebenfalls eine höhere Nachfrage.
35
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung
Umsatz

 

 

 

 

 

Umsatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwölf Monate

in Mio. €

2023

2022

Veränderung

in %

währungs-

bereinigt in %

Europa

876,0

757,3

+15,7

+16,1

davon Deutschland

346,0

299,9

+15,4

+15,4

Amerika

246,6

207,4

+18,9

+21,2

Afrika, Asien und Australien

284,7

259,1

+9,9

+17,2

Gesamt

1.407,3

1.223,7

+15,0

+17,2

 

 

 

 

 

Unser Umsatz im Segment Sicherheitstechnik ist im Geschäftsjahr 2023 währungsbereinigt um 17,2 % gestiegen. Im vierten Quartal lag das währungsbereinigte Wachstum bei 11,8 %. In beiden Berichtszeiträumen trugen alle Regionen mit einem deutlichen Umsatzplus dazu bei. Dies ist neben der spürbar verbesserten Lieferfähigkeit auch auf die positive Auftragsentwicklung zurückzuführen.
Ergebnis
Im Segment Sicherheitstechnik war der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 deutlich höher als 2022. Die Bruttomarge stieg um 3,8 Prozentpunkte. Infolge dieser beiden Effekte legte das Bruttoergebnis um 25,4 % zu. Unterstützt wurde die Bruttomarge durch eine höhere Produktions- und Serviceauslastung sowie eine wirksame Preisdurchsetzung. Im vierten Quartal stieg das Bruttoergebnis um 15,5 %. Dabei erhöhte sich die Bruttomarge um 2,1 Prozentpunkte.
Die Funktionskosten lagen 2023 mit einem währungsbereinigten Anstieg von 1,4 % in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (nominal: +0,0 %). Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen geringere Kosten für die Verwaltung sowie reduzierte Logistikaufwendungen. Im vierten Quartal erhöhten sich die Funktionskosten währungsbereinigt um 5,1 % (nominal: 3,7 %).
Das EBIT des Segments Sicherheitstechnik lag 2023 bei 129,4 Mio. EUR (2022: 1,8 Mio. EUR). Die EBIT-Marge belief sich auf 9,2 % (2022: 0,1 %). Im vierten Quartal betrug das EBIT 50,1 Mio. EUR (4. Quartal 2022: 33,3 Mio. EUR). Die EBIT-Marge erreichte 11,2 % (4. Quartal 2022: 8,2 %).
Der Dräger Value Added stieg zum 31. Dezember 2023 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 126,0 Mio. EUR auf 83,0 Mio. EUR (12 Monate zum 31. Dezember 2022: -43,0 Mio. EUR). Unser EBIT erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 127,6 Mio. EUR. Die Kapitalkosten stiegen aufgrund eines höheren Capital Employed um 1,7 Mio. EUR.
36
Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
Potenziale
Potenziale
Risiken und Chancen für die zukünftige Entwicklung des Dräger-Konzerns und der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Risiken und Chancen für die zukünftige Entwicklung des Dräger-Konzerns und der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Unser Risikomanagementsystem (RMS) verfolgt zwei Ziele: Risiken frühzeitig zu erkennen und mit konkreten Maßnahmen gegenzusteuern sowie Chancen konsequent zu nutzen. Mit diesem Ansatz wollen wir den Wert unseres Unternehmens dauerhaft steigern.
Unsere Risikoeinschätzungen aktualisieren wir regelmäßig, vor allem im Hinblick auf Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Unser Risiko- und Chancenmanagement umfasst sowohl langfristige als auch mittel- und kurzfristige Zeithorizonte.
Die Risiken und Chancen aus unserem Umfeld berücksichtigen wir in unserer strategischen Unternehmensplanung. Sie ist – zusammen mit der Kenntnis unserer Stärken und Schwächen – die Grundlage für die Entwicklung von Produkten sowie deren Positionierung auf den Märkten.
Im Folgenden gehen wir auf unser RMS, unser internes Kontrollsystem (IKS), die Bewertung von Risiken, die wesentlichen Risiken, denen wir ausgesetzt sind, sowie auf unsere Chancen und unser Chancenmanagement ein. Wir schließen das Kapitel mit einer SWOT-Analyse ab.
Risiken erkennen, steuern und berichten
Ein essenzielles Element unseres RMS ist es, strategische und operative Risiken frühzeitig zu erkennen, ihre Höhe zu erfassen und mögliche Auswirkungen auf die Erreichung der Gruppenziele festzustellen. Grundlage für die Risikobewertung ist die Unternehmensplanung: Unser Risikoberichtsprozess ist in den Planungsprozess und die finanzielle Vorausschau integriert. Bereits bei der Planung benennen wir mögliche Unsicherheiten in den Annahmen; in den Planungsreviews der jeweiligen Geschäftseinheiten wird über potenzielle negative (Risiken) und positive Abweichungen (Chancen) vom Plan beziehungsweise von der Vorausschau berichtet.
Mindestens zweimal im Jahr berichten alle operativen Bereiche bottom-up aus den Funktionen und Regionen anhand vorgegebener Kriterien über die Risiken und Chancen in ihrem Umfeld; das Konzerncontrolling fasst die Risiken und Chancen auf Konzernebene zusammen und ordnet diese in eine Risikomatrix ein. Eine Risikomanagementsoftware unterstützt die Risikoberichterstattung. Mit ihrer Hilfe können wir die wichtigsten Risiken für den Konzern ermitteln; mit der integrierten Monte-Carlo-Simulation lassen sich sowohl korrelierende Risiken als auch das Gesamtrisiko für den Konzern darstellen – die Basis für die zuverlässige Prüfung einer ausreichenden Risikodeckung. Unser Risikoberichtsprozess wird durch eine Ad-hoc-Berichterstattung ergänzt, damit wir auf signifikante Risiken schnellstmöglich reagieren können. Die verantwortlichen Risikoeigner – in der Regel sind das die Manager der Fachbereiche – werden bei der Bewertung und Steuerung der Risiken vom Controlling und von unserem Risk Management Board (RMB) unterstützt. Das Controlling der jeweiligen Bereiche hilft uns insbesondere bei der Quantifizierung der Risiken und Chancen und stellt eine transparente Darstellung im System sicher. Darüber hinaus diskutieren die Managementteams der Divisionen und Regionen über die jeweiligen Risiken und Chancen und stellen sicher, dass diese richtig erfasst und bewertet wurden. Das RMB ist das Bindeglied zwischen dem Chief Risk Officer (Finanzvorstand – CFO) und den Divisionen, Regionen und Zentralbereichen. Es hat die Aufgabe, das RMS durch eine fach- und divisionsübergreifende Betrachtung zu verbessern. Seine Mitglieder – die Abteilungsleiter oder Finanzexperten aus den Funktionsbereichen – kennen die Fachbereiche und die Risikosituation ihrer Verantwortungsbereiche im Unternehmen im Detail. Das RMB lädt zu relevanten Risikoentwicklungen und sich daraus ergebenden Themen Experten ein, die einzelne Risiken detailliert aufbereiten. Diese Informationen dienen als Grundlage für die anschließenden Diskussionen und die Darstellung der Risiken im Bericht.
37
Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
Der als Ergebnis der RMB-Sitzungen erstellte Risikobericht wird vom Chief Risk Officer im Vorstand vorgestellt. Er wird außerdem an den Aufsichtsrat versandt und im Prüfungsausschuss diskutiert.
Risiken dürfen grundsätzlich nicht eingegangen werden, wenn sie den Fortbestand des Unternehmens gefährden, wenn sich aus ihnen ein erheblicher Reputationsschaden ergeben kann oder wenn sie größer sind als die damit verbundene Chance. Bei der Risikoerfassung stehen EBIT-Risiken im Vordergrund, aber auch wesentliche Cashflow-Risiken sowie schwer quantifizierbare Risiken, strategische oder Reputationsrisiken, Compliance- sowie Rechtsrisiken werden erfasst.
Dank des kontinuierlichen Informationsaustauschs zwischen den Geschäftsverantwortlichen, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat können bei Bedarf zügig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, wenn Risiken neu auftreten oder akut werden. Die Konzernrevision prüft im Auftrag des Vorstands und in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Da unser Risikofrüherkennungssystem ein Teil des rechnungslegungsbezogenen RMS ist, unterliegt es ebenfalls der jährlichen Abschlussprüfung durch die Wirtschaftsprüfer.
Chancen erkennen und konsequent nutzen
Dräger verfügt über eine große Vielfalt. Vielfalt bedeutet, dass im Regelfall bei Dräger kein Kunde mehr als ein Prozent des Umsatzes und kein Produkt mehr als drei Prozent zum Umsatz beiträgt. Mit keinem Lieferanten sollten mehr als fünf Prozent des Einkaufsvolumens abgewickelt werden. Dies erhöht unsere Resilienz und kann uns Chancen eröffnen. So können wir schnell und flexibel auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren. Weiterhin könnte Dräger davon profitieren, wenn einige Länder aufgrund der Erfahrungen während der Pandemie zukünftig höhere Investitionen in die intensivmedizinische Ausstattung ihrer Gesundheitssysteme vornehmen. Auch die solide Eigenkapitalausstattung von Dräger eröffnet Chancen und schafft Spielraum für Entscheidungen, zum Beispiel um antizyklisch zu investieren: Wir hatten frühzeitig entschieden, die Zukunftsfabrik zu bauen; in der Corona-Krise konnten wir deshalb die Produktion von Beatmungsgeräten kurzfristig annähernd vervierfachen.Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess
Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem
Definition und Bestandteile des internen Kontrollsystems1
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) sieht Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem vor, die über die gesetzlichen Anforderungen an den Lagebericht hinausgehen und somit von der inhaltlichen Prüfung des Lageberichts durch den Abschlussprüfer ausgenommen sind (sogenannte lageberichtsfremde Angaben). Diese Angaben sind von den inhaltlich zu prüfenden Angaben abgegrenzt und entsprechend gekennzeichnet.
Das interne Kontrollsystem (IKS) im Dräger-Konzern beinhaltet Kontrollen und Überwachungsaktivitäten, um die Effektivität und Effizienz der Geschäftsprozesse, die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie die Konformität unserer Aktivitäten mit Gesetzen und Richtlinien zu gewährleisten. Das IKS beinhaltet alle wesentlichen Geschäftsprozesse und umfasst auch Kontrollen über den Rechnungslegungsprozess hinaus.
Unser IKS ist in Anlehnung an das international anerkannte Rahmenwerk für interne Kontrollsysteme des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) konzipiert und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Es sieht prozessintegrierte und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen vor. Zu diesen Maßnahmen zählen automatisierte und manuelle Kontrollen, beispielsweise durch:
die Funktionstrennung von Ausführungs- und Genehmigungsfunktionen,
die Beachtung des Vier-Augen-Prinzips,
Zugangskontrollen zum Werksgelände und zu Abteilungen,
IT-Berechtigungskonzepte und Workflows sowie
nachgelagerte Kontrollen durch die Risikoeigner.
1 Bei den Angaben in diesem Kapitel handelt es sich um sogenannte lageberichtsfremde und ungeprüfte Angaben.
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Potenziale
Darüber hinaus stellen Gremien wie die Interne Revision und das Corporate Compliance Committee die prozessunabhängige Überwachung sicher. Im Sinne des Drei-Linien-Modells sollen Risiken durch eine Verbindung von IKS, RMS und Compliance-Management-System (CMS) möglichst effektiv gesteuert werden.
Die Interne Revision erstellt jährlich einen risikoorientierten Prüfungsplan. Sie prüft stichprobenartig, ob die internen Richtlinien für das gesamte Kontroll- und Risikomanagementsystem der Gruppe eingehalten werden. Zu dieser Überwachungsfunktion gehört auch die Prüfung der Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit der festgelegten Kontrollen. Hierfür werden standardisierte Risiko-Kontroll-Matrizen genutzt und kontinuierlich weiterentwickelt. In Bezug auf gruppenweite Schlüsselkontrollen nutzen wir darüber hinaus eine strukturierte Selbstbewertung, die von der Internen Revision gezielt verifiziert wird. Die Prüfungstätigkeit der Internen Revision bildet die Grundlage für die Messung des Reifegrades unseres Kontroll- und Risikomanagementsystems.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat, hier insbesondere der Prüfungsausschuss, sind in die regelmäßige Prüfung des IKS und des RMS durch die Interne Revision eingebunden und lassen sich regelmäßig über den aktuellen Stand und die Prüfungsergebnisse berichten. Gleiches gilt für Prüfungen der Internen Revision im Rahmen von Compliance Audits und berücksichtigt insoweit, dass viele Kontrollen im Rahmen der IKS-Prüfungen auch das CMS betreffen.
Auf Grundlage der risikoorientierten Prüfungsplanung führte die Interne Revision im Geschäftsjahr 2023 Prüfungen in ausgewählten Tochtergesellschaften und Konzernfunktionen durch. Mit den geprüften Bereichen wurden konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Kontrollsystems vereinbart. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird von der Internen Revision kontinuierlich nachverfolgt. Darüber hinaus trugen 2023 unter anderem die folgenden Schritte zur Stärkung des IKS bei:
Aufbau eines spezialisierten Teams innerhalb der Internen Revision für die Prüfung von gruppenweiten Schlüsselkontrollen,
Ausweitung der standardisierten Prüfung von Schlüsselkontrollen auf weitere Tochtergesellschaften und Konzernfunktionen sowie
Aktualisierung und Ergänzung der veröffentlichten gruppenweiten Best Practices in Bezug auf das IKS.
Um das RMS zu stärken und weiterzuentwickeln, wurden 2023, neben der turnusgemäßen Durchführung der Risikoberichtsprozesse und der Diskussion signifikanter Risiken in den Sitzungen des RMB, unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt:
Schulung des Risikoberichtsprozesses und der Risikomanagementsoftware für neue Mitarbeiter,
Kommunikation von Fokusthemen im Rahmen der Prozesse und Hinweis auf Neuerungen in der Software sowie
Berücksichtigung von Korrelationen zwischen Risiken in der Risikowertberechnung.
Das CMS trägt dazu bei, dass das IKS hinsichtlich seiner Anforderungen kontinuierlich weiterentwickelt und das Kontrollumfeld entsprechend angepasst wird. Das CMS umfasst bestimmte rechtliche Risikofelder und basiert auf einem umfangreichen internen Regelwerk. Geeignete Steuerungs- und Weiterentwicklungsmaßnahmen sowie Schulungskonzepte zielen darauf ab, dass die Compliance-Grundsätze konzernweit bekannt sind und beachtet werden und dass das CMS an der jeweils aktuellen Risikolage des Unternehmens ausgerichtet ist. Dem Vorstand wird hierzu regelmäßig berichtet.
Zu den oben erwähnten Maßnahmen und Konzepten zählen unter anderem:
die Initiative ›Speak Up‹,
das Compliance-Risikomanagement sowie Compliance Audits & Reviews,
die Überprüfung von Vertriebspartnern (Sales Channel Partner Integrity Assessment – SCPIA),
Beratungsangebote für Mitarbeiter in Fragen der Compliance sowie
der Betrieb unseres webbasierten Hinweisgeberkanals Dräger Integrity Channel für alle Mitarbeiter, aber auch für Dritte.
für weitergehende Informationen zum CMS siehe Abschnitt ›Compliance‹ im Geschäftsbericht 2023 und Abschnitt ›Wirtschaft‹ im Nachhaltigkeitsbericht 2023
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
Als Stellungnahme zur Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS und des RMS einschließlich des CMS wird auf die in der Darstellung der jeweiligen Systeme sowie im Folgenden zum IKS aufgeführten Maßnahmen zur Überprüfung und Verbesserung verwiesen, die vom Vorstand veranlasst worden sind.
Grundsätzlich ist jedoch zu berücksichtigen, dass Risiko- und Kontrollsysteme wie das IKS, das RMS und das CMS, unabhängig von ihrer Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit liefern, dass sämtliche tatsächlich eintretenden Risiken vorab aufgedeckt oder alle Prozessverstöße verhindert werden können.
Rechnungslegungsbezogenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
Das interne Kontrollsystem (IKS) mit dem konkreten Bezug zur Rechnungslegung im Dräger-Konzern stellt sicher, dass die Rechnungslegung ordnungsgemäß, zuverlässig und wirtschaftlich durchgeführt wird und dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit dem Handelsgesetzbuch (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) vollständig und pünktlich erfasst werden. Es besteht aus einem Steuerungs- und einem Überwachungssystem. Verantwortlich sind die Bereiche Konzerncontrolling und Konzernrechnungswesen der Drägerwerk AG & Co. KGaA sowie die kaufmännischen Verantwortlichen der Tochtergesellschaften.
Die Prüfung des rechnungslegungsbezogenen IKS nimmt zusätzlich zu den regelmäßigen Prüfungshandlungen der Internen Revision auch der Konzernabschlussprüfer vor. Er prüft auch die Abschlüsse unserer wesentlichen Tochtergesellschaften, die in die Konzernrechnungslegung einbezogen sind.
Das IKS wird im Dräger-Konzern durch das RMS ergänzt. Es umfasst neben dem operativen und strategischen Risikomanagement auch die systematische Früherkennung von relevanten Risiken. Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist das Risikomanagement unter anderem darauf ausgerichtet, sicherzustellen, dass Sachverhalte im Konzernabschluss und in der externen Berichterstattung korrekt dargestellt werden.
Einsatz von IT-Systemen im Rechnungswesen
Bei Dräger erstellen die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften Einzelabschlüsse auf der Grundlage der für ihr Rechnungswesen relevanten Informationen. Die Konzerngesellschaften setzen dafür überwiegend Standardsoftware von SAP und Microsoft ein. Monatlich fließen die Einzelabschlüsse zusammen mit weiteren standardisierten Berichtsinformationen in das Konsolidierungssystem SAP SEM-BCS ein. Für das Finanzreporting übertragen wir die Daten aus SAP SEM-BCS in das SAP Business Warehouse. Dafür verwenden wir einen unternehmensweit einheitlichen Kontenplan, aus dem auch die Überleitung zu den Berichtspositionen erfolgt. Die Rechnungslegung nach lokalen Vorschriften passen wir entweder bereits in den lokalen Buchhaltungssystemen oder durch gemeldete Anpassungsbuchungen an die IFRS an. Nach Umrechnung in die Konzernwährung Euro konsolidieren wir anschließend sämtliche konzerninternen Geschäftsvorfälle. Im Rahmen unseres RMS überprüfen wir regelmäßig das IT-Umfeld, identifizieren mögliche Risiken und berichten dem Vorstand mindestens zweimal im Jahr darüber. Zusätzlich prüfen die Konzernabschlussprüfer jährlich das IT-Kontrollumfeld, das Änderungsmanagement, den IT-Betrieb, den Zugriff auf Programme und Daten sowie die Systementwicklung, soweit diese rechnungslegungsbezogen ist.
Wesentliche Regelungs- und Kontrollaktivitäten
Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess liegt das Hauptgewicht auf der Sicherstellung der Wirksamkeit, Effizienz und Ordnungsmäßigkeit des Rechnungslegungsprozesses sowie der Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften. Mit unserem rechnungslegungsbezogenen IKS sowie mit Unterstützung der Internen Revision und des Konzernabschlussprüfers prüfen wir, ob die Beträge in der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Gesamtergebnisrechnung periodengerecht und vollständig zugeordnet sind und ob die Buchungsbelege verlässliche und nachvollziehbare Informationen über die Geschäftsvorfälle enthalten. Der Konzernabschluss, der monatlich erstellt wird, durchläuft stets umfangreiche systemtechnische Validierungen. Er wird auch vom Controlling überprüft und mit der Planung und der neuesten finanziellen Vorausschau abgeglichen. Mit der konzernweit geltenden Dräger-Bilanzierungsrichtlinie gewährleisten wir eine einheitliche Bilanzierung aller in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Gesellschaften.
Regelmäßige Abstimmungsgespräche und eine institutionalisierte Meldepflicht in unserem Finanzbereich garantieren, dass unsere Rechnungslegung konzernweite Umstrukturierungen und Veränderungen umgehend erfasst. Wenn wir eine neue Gesellschaft erwerben oder gründen, unterweisen wir die neuen Mitarbeiter im
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Rechnungswesen umgehend darin, wie die Abschlüsse nach der Dräger-Bilanzierungsrichtlinie auf Basis der für uns maßgeblichen IFRS zu erstellen sind. Das umfasst neben dem gesamten Berichtswesen auch die Berichtstermine. Die Leiter des Rechnungswesens aller Tochtergesellschaften schulen wir jedes Jahr zu den Abschlussprozessen sowie zu den Änderungen der Dräger-Bilanzierungsrichtlinie und den relevanten IFRS und sichern dadurch die Qualität unserer Rechnungslegung.
Die Rechnungslegungsprozesse sind organisatorisch konsequent nach dem Prinzip der Funktionstrennung unter Beachtung des Vier-Augen-Prinzips strukturiert. So sorgen wir in unseren Buchhaltungssystemen durch unterschiedliche Berechtigungsprofile für eine Trennung der Verwaltungs-, Ausführungs- und Genehmigungs-funktionen. Wir verringern dadurch das Risiko, dass Mitarbeiter dem Unternehmen vorsätzlich schaden können. Unser Konzernrechnungswesen legt den Konsolidierungskreis und die Berichtspakete fest, die von den einzelnen Konzerngesellschaften erstellt werden müssen. Dadurch ist gewährleistet, dass wir den Konzernabschluss fristgerecht und ordnungsgemäß erstellen können.
Die Abteilung Treasury ist für die Disposition der Finanzmittel verantwortlich; sie stellt die Liquidität des Konzerns sicher und überwacht seine Zinsrisiken. Zusammen mit dem Controlling überwacht sie Währungsrisiken und sichert diese ab. Die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die unternehmensinterne Treasury-Richtlinie gewährleisten Transparenz und Sicherheit. Handel und Abwicklung von Finanzgeschäften sind organisatorisch voneinander getrennt. Beispielsweise prüft und bestätigt das Treasury-Backoffice alle Finanztransaktionen, die im Treasury-Frontoffice getätigt werden.
Risikobewertung
Im Sinne einer besseren Übersicht werden Risiken in Kategorien zusammengefasst, die sogenannten Risikofelder. Innerhalb der Risikofelder geben Risikoklassen Auskunft über die möglichen Auswirkungen der Risiken auf unser Unternehmen. Mit unserer Risikomanagementsoftware sind wir in der Lage, einen Erwartungswert pro Risikofeld systematischer zu ermitteln. Im Folgenden werden die Risiken der Risikoklassen 1 und 2 als wesentlich betrachtet.
Der Stichtag für die berichteten Risiken ist der 31. Dezember 2023; die Risikobewertung beruht auf dem aktualisierten internen Risikobericht. Während der Prognosezeitraum für das Ergebnis des Unternehmens ein Jahr umfasst, betrachten wir für die Risikobewertung auch langfristige Risikothemen (beispielsweise Risiken aus Forschung und Entwicklung). Entsprechend berücksichtigen wir bei der Klassifizierung von Risikofeldern auch langfristige Auswirkungen von Risiken auf unser Ergebnis.
Die nachfolgend beschriebenen Risiken und ihre möglichen Auswirkungen auf unser Unternehmen sind nicht unbedingt die einzigen Risiken, denen wir ausgesetzt sind. Auch Risiken, die zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts nicht bekannt waren oder unwesentlich erschienen, könnten unsere Geschäftsaktivitäten beeinträchtigen. Die hier genannten Risiken der Klassen 1 und 2 sind diejenigen, die unseres Erachtens derzeit wesentlich sind. Über die unwesentlichen Risiken aus Finanzinstrumenten berichten wir gemäß IFRS 7.
siehe Abschnitt ›Risiken aus Finanzinstrumenten
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Potenziale

 

 

 

Erläuterung Eintrittswahrscheinlichkeit

 

 

 

Eintrittswahrscheinlichkeit

Risikoaufkommen

Sehr gering

≤ 5 %

Nicht häufiger als einmal in 20 Jahren

Gering

> 5 % bis 25 %

Nicht häufiger als einmal in vier Jahren /

häufiger als einmal in 20 Jahren

Mittel

> 25 % bis 50 %

Nicht häufiger als einmal in zwei Jahren /

häufiger als einmal in vier Jahren

Hoch

> 50 %

Häufiger als einmal in zwei Jahren

 

 

 

 

 

 

Erläuterung Schadensausmaß

 

 

 

Schadensausmaß

Definition des Schadensausmaßes

Kritisch

≥ 25 Mio. €

Signifikant negative Auswirkung auf das Ergebnis

Wesentlich

10 Mio. € bis < 25 Mio. €

Negative Auswirkung auf das Ergebnis

Moderat

5 Mio. € bis < 10 Mio. €

Begrenzt negative Auswirkung auf das Ergebnis

Niedrig

< 5 Mio. €

Unwesentlich negative Auswirkung auf das Ergebnis

 

 

 

Risikofelder
Unsere Risikofelder haben wir jeweils einer Risikoklasse zugeordnet. Angegeben ist außerdem die Entwicklung der Risikoklassen im Vergleich zum Vorjahr (Risikoklasse gleichbleibend, gesunken oder gestiegen).

 

 

 

Wesentliche Risiken

 

 

 

Risikofeld

Risikoklasse

Entwicklung

Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung

1

Organisation und Führung

2

Informationssicherheit und IT-Risiken

1

Beschaffung

2

Qualität

2

Forschung & Entwicklung

1

Compliance und Recht

1

Währungsrisiken

2

Risiken aus Finanzinstrumenten

4

Finanzen (Finanzmarktrisiken)

2

Forderungsausfallrisiken

2

 

 

 

Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren 2023 weiterhin schwierig. Laut dem Internationalen Währungs-fonds (IWF) hat sich die Weltwirtschaft nur langsam von den Folgen der Corona-Pandemie und des russischen Kriegs gegen die Ukraine erholt. In der zweiten Jahreshälfte verlief die Entwicklung aber besser als erwartet, insbesondere aufgrund eines robusten Wachstums in den USA sowie in Entwicklungs- und Schwellenländern. Zudem profitierten viele Volkswirtschaften von der rückläufigen Inflation sowie höheren öffentlichen und privaten Ausgaben. Darüber hinaus wirkte sich die Normalisierung der Lieferketten positiv auf die Konjunktur aus. In seinem Bericht vom Januar 2024 erwartete der IWF für 2023 und 2024 jeweils ein globales Wirtschaftswachstum von 3,1 % (2022: 3,5 %).
Verschiedene geopolitische Entwicklungen bergen das Risiko, dass wir geplante Umsatzziele nicht erreichen. Die gestiegenen Energiekosten, die hohen Inflationsraten und die gestiegenen Zinsen bergen konjunkturelle Risiken. Gleichzeitig gewinnt in einigen Ländern eine Wirtschaftspolitik an Bedeutung, die zu einer Abschottung nationaler Märkte und zur Bevorzugung lokaler Wettbewerber führen kann.
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Zu den geopolitischen Unwägbarkeiten gehören aber auch die zunehmenden Stimmanteile populistischer Parteien in einigen europäischen Ländern. Politische Spannungen und kriegerische Auseinandersetzungen im Nahen Osten sowie in Osteuropa könnten unser Wachstum ebenfalls bremsen. Zudem könnte sich die politische Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel negativ auf unser Geschäft auswirken. Darüber hinaus könnte ein weiterhin starker Wettbewerb den Umsatz und die Marge von Dräger negativ beeinflussen.
Zahlreiche weitere Faktoren wie regionale, politische, religiöse oder kulturelle Konflikte könnten sich auf makroökonomische Entwicklungen oder die internationalen Kapitalmärkte auswirken und dadurch auch die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen beeinflussen. In allen Segmenten weltweit sind wir von der Investitionskraft öffentlicher Stellen abhängig, da ein Großteil unserer Kunden öffentliche Einrichtungen sind, etwa öffentliche Krankenhäuser, Feuerwehren, Polizei und Katastrophenschutz. Wir begegnen dieser Herausforderung durch Kundenorientierung, Innovationen, die hohe Qualität und Zuverlässigkeit unserer Produkte und Dienstleistungen sowie – wenn sich dies anbietet – durch Kooperationen und Akquisitionen. Damit wollen wir unsere Marktposition sichern und ausbauen.
Wir sind in zukunftsorientierten und wachstumsstarken Branchen tätig, in denen jedoch künftig eine Konsolidierung mit Konsequenzen für die Struktur und Intensität des Wettbewerbs zu erwarten ist: Krankenhäuser und andere für uns wichtige Kundengruppen schließen sich zusammen oder bilden Einkaufsgemeinschaften, bündeln dadurch ihre Beschaffungsvolumina und erlangen so eine größere Nachfragemacht. Die größeren Mischkonzerne unter unseren Hauptwettbewerbern haben aufgrund ihres breiten Angebots in manchen Segmenten und Regionen eine starke Marktposition. Neue Wettbewerber, insbesondere aus dem asiatischen Raum, kommen hinzu. Die Qualität ihrer Produkte ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, sodass sie im unteren und mittleren Leistungs- und Preissegment mit uns konkurrieren. Um langfristig in diesen Marktsegmenten erfolgreich zu sein, müssen wir unter anderem unser Produktportfolio, unsere Vertriebswege und unser Serviceangebot erweitern. Es besteht ein gewisses Risiko, dass dadurch Umsätze mit Produkten aus höheren Leistungs- und Preissegmenten kannibalisiert werden. (Risikoklasse 1)
Organisation und Führung
Wegen der Dynamik des Marktumfelds müssen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit am Absatz- und am Arbeitsmarkt laufend überprüfen. Geopolitische Veränderungen, die zunehmende Digitalisierung sowie der hohe Innovationsdruck erfordern immer häufiger Veränderungsprozesse in unserer Organisation. Für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens sehen wir die Stärkung der Veränderungsfähigkeit als kritischen Erfolgsfaktor. Dabei wird es in der Zukunft unter anderem darum gehen, dass Veränderung nicht nur als Risiko, sondern auch als Chance verstanden wird. Die Stärkung der Veränderungsbereitschaft auf allen Ebenen und eine klare, transparente Kommunikation sind hier entscheidend. (Risikoklasse 2)
Informationssicherheit und IT-Risiken
Informationen und ihre Verarbeitung spielen eine Schlüsselrolle im Geschäft von Dräger. Strategische und operative Funktionen und Aufgaben werden in der Regel maßgeblich durch Informationstechnik (IT) unterstützt. Allerdings verarbeitet Dräger auch auf anderem Wege Informationen (Papier, Gespräche). Der Verlust, die Nichtverfügbarkeit oder der Missbrauch von Informationen könnten Dräger einen schwerwiegenden Schaden zufügen. Der Ausfall der IT-Systeme oder eine Störung von außen (etwa ein Hackerangriff) könnten kritische Geschäftsprozesse beeinträchtigen und beispielsweise zu einem kurzzeitigen Stillstand der Produktion durch Überlastung führen; sie bergen zudem erhebliche Reputationsrisiken. Die Zuverlässigkeit und Sicherheit unserer IT-Systeme sind daher entscheidend.
Für den Zugang zu den IT-Systemen und ihre Verfügbarkeit im Tagesgeschäft benötigen wir eine standardisierte Infrastruktur. Durch Geräte, die nicht zentral betreut und regelmäßig gewartet werden, können Sicherheitslücken entstehen. Deshalb arbeitet Dräger zum Beispiel mit Netzwerksegmentierungen, setzt weltweit standardisierte Software ein und nutzt eine einheitliche Basisinstallation für Notebooks und Desktop-PCs. Die Standardisierung von IT-Systemen und deren Verfügbarkeit könnte zukünftig stark von geopolitischen Entwicklungen eingeschränkt werden. Wir stehen schon heute vor der Herausforderung, verschiedenen länderspezifischen Compliance-Regelungen, wie regulatorischen Anforderungen im Bereich Exportkontrolle und Datensicherheit, gerecht werden zu müssen. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden Lokalisierung von IT-Anwendungen und deren Daten auf Basis von Technologien, Architekturen und Verträgen.
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Wichtig für die Mitigation der IT-Risiken ist auch die Sicherheit der Datenbestände: Zugriffs- und Änderungs-berechtigungen sind essenziell für die Sicherheit von Kunden-, Produktions- und Lieferantendaten. Außerdem haben wir Abläufe zur Sicherung der zentralen Systeme festgelegt. Wo dies notwendig ist, wird die Sicherung durch den Einsatz elektronischer Systeme kontinuierlich verbessert. Diese Verbesserungen folgen definierten Standards und werden schrittweise flächendeckend an allen Dräger-Standorten eingeführt. (Risikoklasse 1)
Beschaffung
Beschaffungsrisiken umfassen insbesondere Lieferanten- und Materialpreisrisiken. Wir stimmen uns intensiv mit zuverlässigen und kompetenten Zulieferern ab, um Beschaffungsrisiken für unser aktuelles Produktportfolio zu minimieren und um diese Lieferanten auch für künftige Produkte einzubinden. Da wir unsere Fertigungstiefe auf die notwendigen Kerntechnologien und die Montage zugekaufter Teile und Komponenten reduziert haben, integrieren wir unsere Zulieferer in unsere internen Prozesse. Für die Auswahl von Lieferanten und die Beschaffungsprozesse gelten strenge Qualitätsstandards. Mit allen strategischen Lieferanten haben wir verbindliche Preisvereinbarungen getroffen, die in der Regel jeweils ein Jahr lang gelten und so für einen gewissen Zeitraum Planungssicherheit gewährleisten.
Für Bauteile und Module, deren Fertigung seitens der Lieferanten eingestellt wird, haben wir die geschätzten Bedarfe des verbleibenden Produktlebenszyklus beschafft und die Teile fallweise bei uns oder bei Lieferanten eingelagert. In der Medizintechnik analysieren wir funktionsübergreifend mögliche Risiken in Zusammenhang mit unseren zugekauften Modulkomponenten. Diese kaufen wir teilweise bei jeweils einem einzigen Lieferanten. Da diese Teile zudem in mehreren unserer Produkte Verwendung finden, könnten Engpässe für eine gewisse Zeit Produktionsunterbrechungen verursachen. Auch mögliche Lieferunterbrechungen, unter anderem durch Störungen weltweiter Handelsrouten, bis hin zu Insolvenzen von Zulieferern könnten Produktionsausfälle sowie zusätzliche Kosten verursachen. Eine Eskalation des Konflikts um Taiwan würde die weltweite Knappheit elektronischer Komponenten erneut verschärfen und zu Unterbrechungen in der Lieferkette führen. (Risikoklasse 2)
Qualität
Für unser Geschäft gelten höchste Qualitätsanforderungen. Trotz unserer weitreichenden Qualitäts-managementprozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg besteht das Risiko, dass einzelne Produkte den Qualitätsanforderungen nicht gerecht werden. Qualitätsprobleme könnten entweder durch uns selbst oder durch einen unserer Lieferanten verursacht werden. In der Folge könnten sowohl Umsatzausfälle als auch höhere Qualitätskosten auftreten. (Risikoklasse 2)
Forschung und Entwicklung
Für unsere Ertragskraft ist es wichtig, dass wir unser Produktportfolio aktuell halten. Neue Produkte sind erfahrungsgemäß rentabler als Produkte in einer späteren Phase des Produktlebenszyklus. Deshalb investieren wir kontinuierlich in Forschung und Entwicklung und wollen so den Anteil neuer Produkte auf einem möglichst hohen Niveau halten beziehungsweise insbesondere in der Medizintechnik wieder erhöhen. Dabei müssen wir sowohl technologisch innovative Lösungen als auch Produkte für die Anforderungen des breiten Marktes entwickeln. Die kontinuierliche Verschärfung der regulatorischen Anforderungen in vielen Märkten erschwert die Zulassung unserer Produkte. Beispielsweise werden mit Einführung der neuen EU-Verordnung zu Medizinprodukten nun wesentlich höhere Anforderungen an die klinische Erprobung, die Inhaltsstoffe und die Dokumentationspflichten gestellt. Die zunehmende Vernetzung unserer Geräte und die damit verbundenen Datenschutzanforderungen erhöhen die Entwicklungsaufwendungen. Risiken ergeben sich dabei unter anderem aus der hohen Komplexität von Entwicklungsprojekten, daraus resultierenden verspäteten Produkteinführungen und veränderten Marktanforderungen. Zusätzlich führen erhöhte Anforderungen der Zulassungsbehörden zu verspäteten Produkteinführungen oder zum Verlust von derzeit bestehenden Produktzulassungen. Im Rahmen der Software-Entwicklung kann die Abhängigkeit von einzelnen Service-Providern, die in politisch instabilen Regionen operieren, ebenfalls zu Verzögerungen im Rahmen der Produktentwicklung führen. Dies hätte Umsatzausfälle zur Folge. Zudem entwickeln und produzieren wir Produkte, die immer mehr Softwarekomponenten beinhalten. Dadurch steigen die Anforderungen an unser Lizenzmanagement. Risiken können sich beispielsweise aus unbeabsichtigten Lizenzverletzungen ergeben. (Risikoklasse 1)
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Compliance und Recht
Die Dräger-Gesellschaften unterliegen in allen Ländern, in denen sie tätig sind, unterschiedlichen rechtlichen Bestimmungen, die sich zudem häufig ändern. Dabei handelt es sich um öffentlich-rechtliche Verpflichtungen, die sich beispielsweise aus dem Steuerrecht ableiten, oder um zivilrechtliche Pflichten. Für das operative Geschäft wichtig sind auch Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums sowie gewerbliche Schutzrechte Dritter, unterschiedliche Zulassungsvorschriften für Produkte, wettbewerbsrechtliche Vorschriften, Regelungen im Zusammenhang mit der Vergabe von Aufträgen, Ausfuhrkontrollbestimmungen und vieles mehr. Die Drägerwerk AG & Co. KGaA unterliegt zudem kapitalmarktrechtlichen Vorschriften. Die Verletzung rechtlicher Anforderungen kann hohe Sanktionskosten verursachen.
Dräger-Gesellschaften sind derzeit an Rechtsstreitigkeiten beteiligt und könnten auch zukünftig im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit in Rechtsstreitigkeiten involviert werden. In manchen Regionen könnten Unsicherheiten im rechtlichen Umfeld daraus entstehen, dass sich Rechte nur eingeschränkt durchsetzen lassen. Diese Unsicherheiten nehmen aufgrund der geopolitischen Lage und unterschiedlicher einzelstaatlicher Reaktionen darauf weiter zu.
Unsere Geschäfts- und Verhaltensgrundsätze und die daraus abgeleiteten Handbücher und Prozesse sollen sicherstellen, dass wir unsere Geschäfte verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit gesetzlichen Vorschriften führen. Darüber hinaus haben wir ein unternehmensweit geltendes Compliance-System. Tochtergesellschaften unterliegen den konzernweiten Vorgaben, verantworten deren Einhaltung und berichten darüber jährlich. Trotz der Kontroll- und Präventionsmechanismen unserer Compliance-Struktur existiert ein Restrisiko, dass wir Regelungen verletzen könnten. Zudem steigen durch die zunehmende Vernetzung unserer Geräte das damit verbundene Risiko von Cyberattacken sowie die Bedeutung des Datenschutzes. Auch beim internationalen Austausch von Daten besteht ein Restrisiko, dass Datenschutzvorschriften – die von Land zu Land unterschiedlich sind und sich häufig ändern – verletzt werden. Vertriebspartner könnten bei Beendigung der Zusammenarbeit Schadensersatz- oder Ausgleichsansprüche nach dem jeweiligen Recht geltend machen. Soweit gesetzlich möglich, schließen wir derartige Ansprüche in den Vertriebsvereinbarungen aus.
siehe Abschnitt ›Compliance‹ im Bericht über die Corporate-Governance
Zusätzliche regulatorische Anforderungen und immer anspruchsvollere lokale Standards erfordern höhere Aufwendungen für die Produktzulassung. Auch hier gewinnt das Thema Cybersecurity zunehmend an Bedeutung. Weitere Risiken ergeben sich aus der laufenden Erneuerung notwendiger, aber zeitlich befristeter Zulassungszertifikate und deren nationalen Anpassungen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass trotz unserer weitreichenden Qualitätsmanagementprozesse Zulassungsbehörden bei der Überprüfung unserer Produkte oder Prozesse (Audits) die Zulassungsanforderungen als nicht erfüllt ansehen. In diesen Fällen könnten die Behörden Nacharbeiten fordern und im Extremfall die Zulassung widerrufen, ein Importverbot für bestimmte Produkte oder Produktbereiche verhängen oder eine Umrüstung der installierten Geräte anordnen. Nach der Veröffentlichung eines ›Warning Letter‹ durch die FDA im ersten Quartal 2020 befinden wir uns mit ihr im regelmäßigen Austausch über den Status der Gegenmaßnahmen und der laufenden sowie anstehenden Einreichungen. Der ›Warning Letter‹ wird gemäß einem Risikominderungsplan, der mit der FDA aufgestellt wurde, bearbeitet. Den mit den Zulassungsanforderungen steigenden Risiken begegnet Dräger unter anderem durch Anpassung der anliegenden Prozesse sowie der jeweiligen Aufbau- und Ablauforganisation in den Bereichen Produkt- und Qualitätsmanagement.
Ein Risiko betrifft das von der Europäischen Union geplante Verbot von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) ab 2025. Die Mehrzahl der Dräger-Produkte enthält Komponenten oder Beschichtungen, die zur PFAS-Gruppe gehören. Ein Ersatz dieser Stoffe ist aufgrund fehlender Alternativen oder langer Freigabezeiträume in vielen Fällen nicht kurzfristig möglich. Ein pauschales Verbot könnte erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Substanz des Unternehmens haben. Wir gehen aktuell davon aus, dass die intensiven Bemühungen von europäischen Wirtschaftsunternehmen und -verbänden im laufendem Konsultationsverfahren zu einem Regulierungsansatz führen werden, der zwischen den kurz- und langkettigen Polymeren unterscheidet und die Rückgewinnung der Stoffe nach Gebrauch in einem geschlossenen System angemessen berücksichtigt. (Risikoklasse 1)
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Währungsrisiken
Als international ausgerichtetes Unternehmen tätigen wir unsere Geschäfte in vielen verschiedenen Ländern und Währungen. Somit sind Vermögenswerte und Zahlungsflüsse aus diesen Geschäften Währungsrisiken ausgesetzt, die sich durch Wechselkursschwankungen in der Zeitspanne zwischen Planung, Bilanzierung und Bewertung der Fremdwährungsposition ergeben können. Ziel unserer Risikomanagementstrategie ist es, die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis in ökonomisch angemessener Weise zu minimieren und zeitlich zu verzögern.
Den überwiegenden Teil unserer Umsätze erzielen wir in Fremdwährungen. Die Aufwendungen fallen dagegen zu einem überwiegenden Teil in Euro an. Daher wirkt sich in der Regel eine Aufwertung von Fremdwährungen gegenüber dem Euro positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Eine Abwertung gegenüber dem Euro wirkt sich in der Regel negativ auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Eine Ausnahme stellt das Währungsrisiko für den US-Dollar dar. Infolge eines hohen Beschaffungsanteils für die Produktion überwiegen, weltweit betrachtet, unsere Aufwendungen in US-Dollar die Umsätze, die wir im US-Dollar-Währungsraum erzielen. Daher wirkt sich eine Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro ergebnisbelastend aus, trotz eines positiven Effektes auf den Umsatz. Eine Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro wirkt sich positiv auf die Ergebnisentwicklung aus und zugleich negativ auf die Umsatzentwicklung.
Um das Währungsrisiko aus operativer Geschäftstätigkeit effektiv und kosteneffizient zu minimieren, werden jährlich die abzusichernden Währungen für das folgende Geschäftsjahr mittels eines statistischen ›at risk‹-Berechnungsmodells festgelegt. Darin wird aus den geplanten Fremdwährungszahlungsflüssen unter Be-rücksichtigung der historischen Wechselkursvolatilitäten und -korrelationen ein Ergebnisrisiko ermittelt, das mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Für dieses Ergebnisrisiko wird dann in softwaregestützten Simulationsberechnungen ein kosten- und risikominimierendes Sicherungsportfolio ermittelt.
Die geplanten Zahlungsflüsse der zu sichernden Währungen sind jeweils zwölf Monate im Voraus mit einer Zielsicherungsquote von bis zu 75 % durch Devisentermingeschäfte abgesichert. Die Sicherung erfolgt geschichtet in einem rollierenden Zyklus. Dabei werden Tranchen zu jeweils einem Drittel des angestrebten Zielsicherungsgrades in drei aufeinanderfolgenden Monaten abgesichert. Mit der Bilanzierung der Grundgeschäfte für die geplanten Zahlungsflüsse wird schließlich auch der verbleibende ungesicherte Anteil des Transaktionsrisikos mit Devisentermingeschäften abgesichert. (Risikoklasse 2)
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Risiken aus Finanzinstrumenten
Wir wollen das Liquiditätsrisiko und das Risiko aus Finanzinstrumenten, insbesondere das Zinsrisiko, das Währungsrisiko und das Ausfallrisiko, minimieren. Bis auf wenige Ausnahmen sichern wir die Liquiditäts-, Währungs- und Zinsrisiken zentral in der Drägerwerk AG & Co. KGaA ab. Ausfallrisiken für Geldanlagen begrenzen wir ebenfalls zentral durch die ausschließliche Verwendung von Kontrahenten bzw. Anlageinstrumenten mit Investment-Grade-Rating.
Als Derivate setzen wir ausschließlich marktgängige Sicherungsinstrumente von Banken mit hoher Bonität ein. Unternehmen des Dräger-Konzerns dürfen nur solche Derivate nutzen, die durch unsere Treasury-Richtlinie abgedeckt sind oder die der Vorstand genehmigt hat.
Der Dräger-Konzern hat zur Sicherung der Liquidität eine Rahmenkreditvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. November 2026 abgeschlossen. Unter dieser Vereinbarung bestehen Bar-Kreditlinien in Höhe von 250,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum 30. September 2024 und Bar-Kreditlinien in Höhe von 250,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum 30. November 2026. Daneben bestehen unter der Rahmenkreditvereinbarung aktuell Aval-Kreditlinien in Höhe von 155 Mio. EUR, die sich ab Oktober 2024 auf 165 Mio. EUR erhöhen (Laufzeit bis 30. November 2026). Zum 31. Dezember 2023 wurden auf dieser Grundlage demnach Kreditlinien in Höhe von 655,0 Mio. EUR bereitgestellt. In der Rahmenvereinbarung ist für diese bilateralen Kreditlinien ein Sollwert bezogen auf eine bestimmte finanzielle Kennzahl (Financial Covenant) festgelegt. Sollte dieser Wert nicht eingehalten werden, dürfen die Banken die bilateral vereinbarten Kreditlinien kündigen. Durch eine ›Cross-Default-Regelung‹ bestünde in diesem Fall auch bei weiteren Krediten ein Kündigungsrecht. Der Wert dieser Kennzahl wurde so festgelegt, dass erst bei einer deutlichen Verschlechterung der Ertrags- und Finanzlage die Gefahr besteht, dass wir die vereinbarte Wertgrenze nicht einhalten. Zum Jahresende 2023 wurde der Wert eingehalten; er lag deutlich unter dieser Grenze. Um unser Liquiditätsrisiko zu verringern, nutzen wir im Dräger-Konzern zusätzlich Schuldscheindarlehen über 50 Mio. EUR mit einer Restlaufzeit bis zum 5. Januar 2026 und Schuldscheindarlehen über 50 Mio. EUR mit einer Restlaufzeit bis zum 4. Januar 2028. Daneben verfügen wir über einen Kredit der Europäischen Investitionsbank (EIB) über 50 Mio. EUR mit einer festen fünfjährigen Zinsbindung, der am 2. Oktober 2025 zurückgezahlt wird. Im Januar 2023 wurde ein weiterer Kredit der EIB mit einer festen fünfjährigen Zinsbindung über 100 Mio. EUR ausbezahlt. Dieser Kredit wird am 26. Januar 2028 zurückgezahlt.
Dräger unterliegt Zinsrisiken im Wesentlichen im Euro-Bereich. Wir begegnen diesen Risiken durch eine Mischung aus fest- und variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten. Dabei sichern wir den variablen Zins teilweise durch
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
marktübliche Zinssicherungsprodukte ab. Liquide Mittel legen wir kurzfristig bei Geschäftsbanken mit hoher Bonität und gegebenenfalls in Euro denominierten Geldmarktfonds hoher Bonität an, die einer europäischen Regulatorik unterliegen.
Währungsrisiken aus Nicht-Euro-Währungen begegnen wir durch Sicherungsgeschäfte mittels Forward- und Swap-Transaktionen mit ausgewählten Bankpartnern. Aufgrund des begrenzten und konservativen Einsatzes von Finanzinstrumenten bei Dräger stufen wir diese Risiken als unwesentlich ein. Trotz des geringen Risikos berichten wir die Risiken aus Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7. (Risikoklasse 4)
Finanzen (Finanzmarktrisiken)
Die hohe Inflationsrate und die steigenden Zinsen beeinflussen derzeit den Finanzmarkt. Geldpolitische Entscheidungen werden weiterhin für Bewegung an den Märkten sorgen und sich auf die zukünftige Entwicklung der Kapitalkostenparameter auswirken. Höhere Kapitalkosten könnten zur Wertminderung unseres Vermögens, insbesondere des Goodwills, führen. (Risikoklasse 2)
Forderungsausfallrisiken
Es besteht grundsätzlich ein Risiko, dass es aufgrund von Finanzkrisen, politischen Umwälzungen oder anderen Ereignissen zu Forderungsausfällen oder Zahlungsverzögerungen kommt. Ausfallrisiken für Forderungen aus dem operativen Geschäft werden sowohl zentral als auch dezentral in den Tochtergesellschaften begrenzt und beispielsweise durch Akkreditive oder Bürgschaften abgesichert. Deutlich überfällige Forderungen bringen ein erhöhtes Ausfallrisiko mit sich. Im Einzelfall besteht ein Risiko größerer Forderungsausfälle bei einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit. Derzeit ergibt sich ein solches Forderungsausfallrisiko im Wesentlichen aus unserer Geschäftstätigkeit in Saudi-Arabien. (Risikoklasse 2)
Klimabezogene Risiken
Die Intensität und Häufigkeit von Naturkatastrophen und Extremwettersituationen nimmt durch den Klimawandel zu. Daher gewinnen klimabezogene Risiken für Unternehmen an Bedeutung. Gegenwärtige physische Umweltrisiken, zum Beispiel in Form von Hochwassern oder Tornados, sind für unsere gefährdeten Standorte bekannt und werden im Risikomanagementsystem (RMS) bewertet. Darüber hinaus sind im RMS des Konzerns keine umwelt- oder klimabezogenen Risiken erfasst.
Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden Unternehmen aufgefordert, ihre klimabezogenen Risiken erneut zu prüfen. In diesem Zusammenhang werden physische und transitorische Klimarisiken geprüft. Dabei wird der Fokus insbesondere gelegt auf die Auswirkungen des Unternehmens auf den Klimawandel durch den Ausstoß von Treibhausgasemissionen, die klimabedingten physischen Risiken sowie die klimabedingten Übergangsrisiken und Chancen im eigenen Unternehmensbereich und in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Die Analyse ist Teil der Nichtfinanziellen Erklärung gemäß CSRD, die im Geschäftsbericht 2024 veröffentlicht werden wird.
Ein transitorisches Risiko im aktuellen Geschäftsjahr betrifft das von der Europäischen Union geplante Verbot von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) ab 2025. Dieses Risiko wird im Abschnitt ›Compliance und Recht‹ erläutert.
siehe Abschnitt ›Compliance und Recht‹
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
Trends erkennen und Chancen nutzen
Trends erkennen und Chancen nutzen
Chancen betrachten wir im Rahmen unseres strategischen Planungsprozesses. Dabei werden Trends identifiziert, strategische Schwerpunkte für Dräger festgelegt und Maßnahmen definiert. Wir nutzen hierbei unsere etablierten Planungswerkzeuge, Vertriebsinformationssysteme und das Customer Relationship Management (CRM). Auch in unsere finanzielle Vorausschau fließt die eventuelle Nutzung dieser Marktchancen ein.
siehe auch Abschnitt ›Steuerung, Planung und Berichterstattung‹
Über unsere Chancen berichten wir parallel zu den Risiken auch in unserem integrierten Risikoberichtsprozess. Informationen über Chancen fließen außerdem in den konsolidierten Konzernrisikobericht ein.
Tätigkeiten in Wachstumsmärkten
Die Märkte der Medizin- und Sicherheitstechnik, in denen Dräger aktiv ist, sind Wachstumsmärkte. Die Megatrends Globalisierung und zunehmendes Sicherheitsbedürfnis sowie Gesundheit und digitale Vernetzung befördern dieses Wachstum. Die Mobilisierung unserer Stärken birgt viele Chancen. Zum Beispiel nutzen wir die Basis der bereits installierten Dräger-Geräte, um unser Service- und Zubehörgeschäft auszuweiten. Dank unserer kontinuierlichen Innovationsanstrengungen können wir unser Produktangebot weiter optimieren.
Aktuell ergeben sich für Dräger Chancen aus weiteren Entwicklungen:
Pandemien
Zu Beginn der Corona-Pandemie war der Bedarf an persönlicher Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten für die Intensivstation weltweit hoch. Trotz der Normalisierung der Geschäftsentwicklung könnten die Investitionen in diesen Bereichen aufgrund eines höheren Sicherheitsbedarfs langfristig steigen.
Weltweite Trends
Globalisierung versus Protektionismus
In einigen Industrie- und Schwellenländern zeigen sich vermehrt nationalistische Tendenzen in Politik und Gesellschaft. Die Corona-Krise hat den Protektionismus noch verschärft. Diese Entwicklung lässt die Unsicherheit am Markt weiter wachsen und wird auch in den kommenden Jahren ein beherrschendes Thema bleiben. Trotz der steigenden Komplexität birgt die Globalisierung für uns weiterhin viele Chancen.
Gesundheit
Mit steigendem Lebensstandard sowohl in den Schwellenländern als auch in den Industrienationen wachsen die Anforderungen an die Gesundheitsversorgung und die Sicherheit am Arbeitsplatz. Angesichts dieser Entwicklungen sehen wir weiterhin gute Perspektiven dafür, diese Effekte in unseren beiden Geschäftsbereichen zu nutzen.
Konnektivität
Durch die zunehmende digitale Vernetzung steigen die Anforderungen, die Geräte im Einsatz erfüllen sollen. Unser Unternehmen ist gefordert, die Potenziale neuer, plattformorientierter Vertriebsformen sowie veränderter Innovations- und Produktionsmöglichkeiten zu erkunden. Mit der digitalen Vernetzung von Geräten und der Verfügbarkeit von immer mehr Daten ist das Thema Informationssicherheit von hoher Bedeutung.
siehe auch Abschnitt ›Trends, die unsere Geschäftsentwicklung beeinflussen‹
Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten
Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung in Industrie und Handel bietet die Möglichkeit, die Effizienz zu steigern, und eröffnet Raum für neue Geschäftsmodelle. Darüber hinaus gewinnen plattformorientierte Vertriebsmodelle an Bedeutung. Im Krankenhaus unterstützen vernetzte Geräte die medizinischen Abläufe und Verwaltungsprozesse. Ganzheitliche Therapieverfahren und die damit einhergehende Fokussierung auf Behandlungsergebnisse sowohl in klinischer als auch in ökonomischer Hinsicht sind wichtige Ziele unserer Kunden weltweit. Unsere Therapiegeräte und Lösungen unterstützen Krankenhäuser bei der Erreichung dieser Ziele. In der Industrie gewinnt die Echtzeit-Übertragung sicherheitsrelevanter Daten an IT-Systeme an Bedeutung. Insgesamt
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
ist es unser Ziel, die neuen Chancen und Herausforderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, schnell zu erkennen und kundenorientierte Lösungen zu entwickeln.
Hohe Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber
In den Märkten für Medizin- und Sicherheitstechnik gibt es weiterhin hohe Eintrittsbarrieren: verschärfte Zulassungsanforderungen aufgrund staatlicher Regulierung wie beispielsweise MDR (Medical Device Regulation), komplexe und oft geschützte Technologien sowie viele Kunden, die lieber Lösungen vertrauen, die sich in der Praxis bereits bewährt haben. Dräger als etabliertem Anbieter öffnen diese Barrieren Freiräume für stabile Kundenbeziehungen und nachhaltige Geschäftsentwicklung.
Führende Marktpositionen
Dräger gehört unserer Einschätzung nach in vielen Markt- und Produktsegmenten weltweit zu den Marktführern. Das umfassende technologische Know-how, die hohe Produktqualität, die kompetenten und engagierten Mitarbeiter sowie die langfristigen Kundenbeziehungen sind allesamt gute Voraussetzungen für einen weiteren Ausbau unserer Marktanteile. Wir konzentrieren uns dabei auf attraktive Teilmärkte mit aus unserer Sicht vielversprechenden Ertrags- und Wachstumschancen. Aus unserer führenden Marktposition heraus können wir sowohl neue Produkte und Dienstleistungen in etablierten Märkten platzieren als auch unsere Stellung bei etablierten Produkten erfolgreich verteidigen. Parallel dazu entwickeln wir neue Produkte für neue Märkte und spezifische Fähigkeiten in den Vertrieben zum Verkauf nicht traditioneller Produkte und Systeme.
Ausweitung des Service- und Zubehörgeschäfts
Wir wollen den Anteil unseres Umsatzes, den wir im zukunftsweisenden Service- und Zubehörgeschäft erwirtschaften, weiter ausbauen. Um dieses Ziel zu erreichen, verbessern wir die Betreuung unserer Kunden nach dem Gerätekauf, indem wir ihnen zusätzliche Dienstleistungen sowie Zubehörprodukte und Verbrauchsmaterialien anbieten. Dabei profitieren wir von der großen Zahl der Dräger-Geräte, die weltweit bereits erfolgreich im Einsatz sind.
Projektgeschäft
Im Industriegeschäft haben wir als Global Player zahlreiche Möglichkeiten, uns bei Großprojekten im Öl-, Gas-, Chemie- und Bergbaugeschäft zu engagieren und zu einer nachhaltig positiven Geschäftsentwicklung beizutragen. Wir sehen weltweit Möglichkeiten, neue Projekte im Zusammenhang mit dem Bau von Trainingsanlagen für Einsatzkräfte zu gewinnen.
Veränderungen im Produktportfolio
Veränderungen im Produktportfolio bergen sowohl Chancen als auch Risiken. Wir wollen den Anteil neuer Produkte erhöhen und so unsere Profitabilität zukunftsorientiert steigern. Zugleich arbeiten wir an einem optimierten Produktportfolio, mit dem wir insbesondere die Schwellenländer besser bedienen und zum anderen auf Lokalisierungstendenzen in einzelnen Ländern besser eingehen können.
Verbundeffekte und Plattformstrategie
Auch durch Verbundeffekte ergeben sich Chancen. Vor allem in den Vertriebs- und Servicegesellschaften können wir Synergien nutzen, beispielsweise durch das Zusammenlegen von Verwaltungsaufgaben. In der Beschaffung wollen wir dank konzernweiter Abläufe günstigere Einkaufskonditionen erzielen, etwa beim Flotten- und Reise-Management.
Durch die Plattformstrategie – die Verwendung der gleichen Bauteile in verschiedenen Modellen – wollen wir die Materialkosten weiter reduzieren.
Die Anbahnung und Durchführung von Kundenaufträgen werden bei Dräger mit einem Customer-Relationship-Management-System (CRM-System) unterstützt. Damit stärken wir die Verzahnung von Marketing, Vertrieb und Service im Sinne einer umfassenden Kundenbetreuung. Mit weiteren Maßnahmen integrieren wir das Kunden- und Partnermanagement über den Fachhandel, sodass im Unternehmen nun vernetzt mehr Informationen als Grundlage für eine erfolgreiche Kundenansprache und -betreuung zur Verfügung stehen.
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
Wachsende Bedeutung der Health & Safety-Bereiche in Unternehmen
Mittel- und langfristig besteht die Chance, dass Health- und Safety-Bereiche in Industrieunternehmen eine höhere Priorität bei Investitionen erhalten. Produkte und Dienstleistungen hierfür sind die Kernkompetenz von Dräger, das gilt insbesondere in der Sicherheitstechnik. Dräger ist in der weltweiten Initiative ›Vision Zero‹ mit dem Ziel der vollständigen Vermeidung von Arbeitsunfällen, der vorbeugenden Förderung der Gesundheit zur Vermeidung von arbeitsbedingten Erkrankungen und des individuellen Wohlbefindens engagiert.
Gesamtaussage zu Risiken und Chancen
Gesamtaussage zu Risiken und Chancen
In strategischer Hinsicht kommt den regulatorischen Risiken und den damit einhergehenden Risiken aus Forschung und Entwicklung die größte Bedeutung im Risikoportfolio von Dräger zu. Der Themenkomplex Informationssicherheit gewinnt kontinuierlich an Bedeutung. Gleichzeitig wachsen auch allgemein die Anforderungen an Softwarelösungen, die wir neu entwickeln. Dies kann sich negativ auf die Dauer von Projekten auswirken.
Im Jahr 2024 könnte es sein, dass die Nachfrage aufgrund lokal begrenzter Rezessionen zurückgeht. Weitere Risiken können sich aus der allgemeinen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklung sowie aus regulatorischen Anforderungen, gerade im Hinblick auf die sich entwickelnde PFAS-Thematik, ergeben. Währungsrisiken können einen negativen Effekt auf unser Geschäft haben. Wir vermindern diese Risiken durch eine regionale Streuung und durch die Diversifikation unseres Produkt- und Leistungsangebots.
Insgesamt können wir die Risiken des Dräger-Konzerns angemessen adressieren. Der Bestand unseres Unter-nehmens ist auf Grundlage der gegenwärtig bekannten Informationen nicht gefährdet. Auch wenn wir die PFAS-Regulierung mit Sorge betrachten, rechnen wir aufgrund der drohenden Schäden für die europäische Industrie nicht mit einem pauschalen Verbot. Daher überwiegen unseres Erachtens die Chancen für den Konzern, und zwar insbesondere solche, die sich aus dem steigenden Gesundheitsbedürfnis durch die Pandemie, der wirtschaftlichen Entwicklung der Schwellenländer und dem zukünftigen Stellenwert des Systemgeschäfts ergeben. Deshalb blicken wir optimistisch in die Zukunft.
siehe Abbildung ›SWOT-Analyse – Dräger-Konzern‹
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
Ausblick
Ausblick
Künftige Rahmenbedingungen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft im Januar 2024 gegenüber der Schätzung vom Oktober 2023 um 0,2 Prozentpunkte angehoben. Demnach erwartet er 2024 nunmehr einen Anstieg von 3,1 % (2023: 3,1 %). Grund für die Anhebung sei die robuste wirtschaftliche Entwicklung in den USA sowie in Entwicklungs- und Schwellenländern. Zudem gehe die Inflation schneller zurück als angenommen. Für das nächste Jahr rechnet der IWF mit einem Wachstum von 3,2 %. Damit liegen die IWF-Prognosen für 2024 und 2025 unterhalb des historischen Durchschnittswerts von 2000 bis 2019 (3,8 %).
Laut dem IWF ist die Wahrscheinlichkeit einer ›harten Landung‹ für die Weltwirtschaft gesunken. Die Risiken seien weitgehend ausgeglichen. Auf der einen Seite könnte der schnellere Rückgang der Inflation zu einer Lockerung der Geldpolitik führen und somit das Wachstum vorübergehend stimulieren. Auf der anderen Seite könnten sich die Rahmenbedingungen unter bestimmten Umständen wieder verschärfen, insbesondere wenn die Rohstoffpreise aufgrund geopolitischer Krisen oder Lieferkettenstörungen erneut deutlich steigen sollten.
Nach Einschätzung des IWF besteht die kurzfristige Herausforderung für politische Entscheidungsträger nun darin, die Inflationsziele zu erreichen, indem sie die Geldpolitik nach der zugrunde liegenden Inflationsdynamik ausrichten und dort, wo der Lohn- und Preisdruck nachlässt, einen weniger restriktiven Kurs einschlagen.
siehe Abbildung ›IWF-Prognose vom Januar 2024 zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP)‹

 

 

 

 

IWF-Prognose vom Januar 2024 zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP)

 

 

 

 

in %

2023

2024

2025

Weltwirtschaft

3,1

3,1

3,2

USA

2,5

2,1

1,7

Euroraum

0,5

0,9

1,7

Deutschland

-0,3

0,5

1,6

China

5,2

4,6

4,1

 

 

 

 

Künftige Markt- und Segmentsituation
Medizintechnik
Nach Prognosen der Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing (GTAI) wird sich der europäische Markt für Medizintechnik im Jahr 2024 positiv entwickeln. Ein Grund hierfür sind steigende staatliche Investitionen. Allerdings befindet sich die Branche laut dem Bundesverband Medizintechnologie weiterhin unter Druck, unter anderem aufgrund der gestiegenen Herstellungskosten.
Die Aussichten für den amerikanischen Markt für Medizintechnik sind der GTAI zufolge ebenfalls positiv. Im US-Markt wird der erhöhte Behandlungsbedarf einen Ausbau der Kapazitäten im Gesundheitswesen erfordern. Fitch Solutions prognostiziert für den Medizintechnikmarkt in den Jahren 2022 bis 2027 eine durchschnittliche Wachstumsrate von 5,7 %. Digitale Gesundheitsanwendungen werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Für Mittel- und Südamerika sind die Aussichten laut der GTAI ebenfalls positiv. In Mexiko, dem wichtigsten lateinamerikanischen Markt, wird eine steigende Nachfrage nach Medizintechnik erwartet.
In den Ländern der Region Afrika, Asien und Australien wird sich die Medizintechnikbranche laut der GTAI unterschiedlich entwickeln. Länder wie China oder Indien tendieren weiterhin zum Protektionismus. In China wird der Marktanteil von Importprodukten weiter abnehmen, während inländisch hergestellte Produkte ihre Marktposition weiter ausbauen werden. Der Medizintechnikmarkt in Afrika ist aktuell noch unterversorgt und hat daher einen großen Nachholbedarf. Das zukünftig erwartete Wachstum wird jedoch auf vergleichsweise niedrigem Niveau stattfinden. Für die arabische Halbinsel erwartet die GTAI ebenfalls ein Wachstum.
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
Sicherheitstechnik
Der europäische Markt für Sicherheitstechnik dürfte auch 2024 von Unsicherheit geprägt sein. Laut der GTAI wird die chemische Industrie im aktuellen Jahr mit anhaltend hohen Kosten zu kämpfen haben.
In den Ländern der Region Amerika dürfte sich der Markt für Sicherheitstechnik unterschiedlich entwickeln. Der amerikanische Chemiemarkt wird nach Einschätzung des Branchenverbands American Chemistry Council (ACC) aufgrund niedrigerer Nachfrageimpulse nur sehr gering wachsen. In Lateinamerika wird die Chemieproduktion laut dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der GTAI auch 2024 von Unsicherheit geprägt sein. Für den Öl- und Gasmarkt in den USA wird ein solider Start für 2024 erwartet, sofern sich das makroökonomische Umfeld nicht weiter verschlechtert.
In den Ländern der Region Afrika, Asien und Australien dürfte sich der Markt für Sicherheitstechnik abhängig von der Branche unterschiedlich entwickeln. Der Ausblick für die Chemiebranche ist verhalten. Nach Angaben der GTAI werden in China eine Konjunkturabschwächung sowie eine geringere globale Nachfrage die Aussichten eintrüben. Auf der arabischen Halbinsel wird die Chemieindustrie ein Schwerpunkt für staatliche Investitionen bleiben. Aber auch hier wird sich das Wachstum der GTAI zufolge aufgrund der geringeren weltweiten Nachfrage verlangsamen. In Südafrika wird die Bergbaubranche wegen der Energieknappheit und erheblicher Logistikschwierigkeiten schwächer wachsen. Dennoch bleiben Afrikas Rohstoffe wie Gold, Eisenerz oder Metalle der Platingruppe von großem strategischen Interesse. Die Bergbauindustrie in Australien wird laut der GTAI wachsen und von Investitionen in die Abbaustätten profitieren. Außerdem werden die Klimaschutzziele die Nachfrage steigen lassen.
Der globale Feuerwehrmarkt wird laut Business Research Company stabil wachsen. Allerdings ist auch dieser Markt unter anderem von dem Anstieg der Rohstoffpreise betroffen.
Künftige Unternehmenssituation
Die Tabelle gibt einen Überblick darüber, wie sich die verschiedenen Prognosegrößen aus unserer Sicht voraussichtlich entwickeln werden. Unser Prognosezeitraum umfasst grundsätzlich ein Geschäftsjahr.
siehe Tabelle ›Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024‹

 

 

 

Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024

 

 

 

 

Erzielte Werte Geschäftsjahr 2023

Prognose Geschäftsjahr 2024

Umsatz (währungsbereinigt)

13,1 %

1,0 bis 5,0 %

Bruttomarge

43,3 %

43,0 bis 45,0 %

EBIT-Marge

4,9 %

2,5 bis 5,5 %

DVA

55,8 Mio. EUR

-60 bis 40 Mio. EUR

 

 

 

F&E-Aufwendungen

325,4 Mio. EUR

330 bis 350 Mio. EUR

Nettofinanzverbindlichkeiten

197,7 Mio. EUR

auf Vorjahresniveau

Investitionsvolumen 1

86,3 Mio. EUR

95 bis 115 Mio. EUR

Zinsergebnis

-25,1 Mio. EUR

-20 bis -26 Mio. EUR

Days Working Capital (DWC)

108,8 Tage

108 bis 113 Tage

 

 

 

1 Ohne Unternehmensakquisitionen und die Aktivierung von Nutzungsrechten nach IFRS 16

 

 

 

Im Geschäftsjahr 2023 wurden Wachstum und Profitabilität durch Nachholeffekte im Zuge der Verbesserung der zuvor eingeschränkten Lieferfähigkeit unterstützt; zudem wirkte sich die Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China zu Beginn des Jahres positiv auf Umsatz und Ergebnis aus. Diese beiden Effekte fehlen im laufenden Geschäftsjahr. Vor diesem Hintergrund erwartet Dräger einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 1,0 bis 5,0 %, eine Bruttomarge von 43,0 bis 45,0 % sowie eine EBIT-Marge von 2,5 bis 5,5 %.
Für den Dräger Value Added (DVA) prognostizieren wir eine Bandbreite von -60 bis 40 Mio. EUR. Dabei unterstellen wir einen Kapitalkostensatz von neun Prozent und ein etwas höheres Capital Employed.
Wir planen, auch 2024 verstärkt in die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu investieren. Unsere Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden daher über dem Niveau des Vorjahres liegen. In der Medizintechnik planen
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Zusammengefasster Lagebericht
Potenziale
wir, elf neue Produkte beziehungsweise Weiterentwicklungen auf den Markt zu bringen. In der Sicherheitstechnik wollen wir 13 neue Produkte beziehungsweise Weiterentwicklungen in den Markt einführen.
Wir gehen davon aus, dass das Zinsergebnis sich auf dem Niveau des Jahres 2023 befinden wird.
Für die Days Working Capital (DWC) erwarten wir bei steigendem Umsatz einen Wert von 108 bis 113 Tagen.
Unser Investitionsvolumen – ohne Unternehmensakquisitionen und die Aktivierung von Nutzungsrechten nach IFRS 16 – wird sich voraussichtlich auf 95 bis 115 Mio. EUR belaufen. Schwerpunkt sind Ersatzinvestitionen.
In Bezug auf die Nettofinanzverbindlichkeiten erwarten wir einen Wert auf Vorjahresniveau.
Gesamteinschätzung des Dräger-Managements
Nachdem wir 2023 zu Wachstum und Profitabilität zurückgekehrt sind, erwarten wir für 2024 erneut ein profitables Wachstum. Unser Ausblick bleibt aufgrund anhaltender Risikofaktoren wie den Kriegen in der Ukraine und Nahost, der weiterhin hohen Inflation und den politischen Entwicklungen in China zwar mit Unsicherheit behaftet, dennoch sind wir zuversichtlich, ein gutes Ergebnis zu erwirtschaften. Diese Annahme beruht insbesondere darauf, dass sich unsere Lieferfähigkeit im vergangenen Jahr normalisiert hat und wir derzeit keine wesentliche Beeinträchtigung erwarten. Zudem rechnen wir damit, dass wir weiterhin von der Nachfrage nach unseren Produkten und Services profitieren werden. Darüber hinaus wollen wir durch die Umsetzung unserer strategischen Maßnahmen das Potenzial unserer weiterhin intakten Zukunftsmärkte für Medizin- und Sicherheitstechnik ausschöpfen.
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Zusammengefasster Lagebericht
Angaben gemäß §§ 289a und 315a HGB und Erläuterungen der persönlich haftenden Gesellschafterin
Angaben gemäß §§ 289a und 315a HGB und Erläuterungen der persönlich haftenden Gesellschafterin
Angaben gemäß §§ 289a und 315a HGB und Erläuterungen der persönlich haftenden Gesellschafterin
Die nachfolgenden Angaben geben die Verhältnisse wieder, wie sie am Bilanzstichtag bestanden.
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital der Drägerwerk AG & Co. KGaA beträgt 48.025.600 EUR. Es besteht aus 10.160.000 auf den Inhaber lautenden stimmberechtigten Stammaktien und aus 8.600.000 auf den Inhaber lautenden Vorzugsaktien ohne Stimmrecht mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je 2,56 EUR. Aktien gleicher Gattung gewähren jeweils gleiche Rechte und Pflichten. Die Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich im Einzelnen aus den Vorschriften des Aktiengesetzes, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. und 186 AktG, sowie aus der Satzung der Gesellschaft. Zum Ausgleich für das fehlende Stimmrecht wird an die Vorzugsaktionäre eine Dividende von 0,13 EUR je Aktie vorab aus dem Bilanzgewinn ausgeschüttet. Sodann wird an die Stammaktionäre eine Dividende von 0,13 EUR je Aktie ausgeschüttet, sofern der Bilanzgewinn hierfür ausreicht. Ein darüber hinausgehender Gewinn wird, soweit er ausgeschüttet wird, so verteilt, dass Vorzugsaktionäre eine Mehrdividende von 0,06 EUR gegenüber Stammaktionären erhalten. Reicht in einem oder mehreren Geschäftsjahren der Gewinn nicht aus, um die Vorabdividende auf die Vorzugsaktien auszuschütten, so werden die fehlenden Beträge aus dem Gewinn der folgenden Geschäftsjahre nachgezahlt, bevor eine Dividende auf die Stammaktien ausgeschüttet wird. Wird ein Rückstand nicht im Folgejahr neben dem vollen Vorzug für das aktuelle Jahr nachgezahlt, haben die Vorzugsaktionäre ein Stimmrecht, bis die Rückstände nachgezahlt sind. Im Falle der Liquidation erhalten Vorzugsaktionäre insgesamt vorab 25 % des Gesamtliquidationserlöses. Der verbleibende Liquidationserlös wird auf alle Aktien gleichmäßig verteilt.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen
Gesellschaftsrechtliche Gestaltungen auf Ebene der Dr. Heinrich Dräger GmbH bewirken, dass Stefan Dräger beziehungsweise die von ihm kontrollierte Stefan Dräger GmbH in der Hauptversammlung der Drägerwerk AG & Co. KGaA bei Beschlussgegenständen im Sinne des § 285 Abs. 1 Satz 2 AktG keinen Einfluss auf die Ausübung der Stimmrechte der von der Dr. Heinrich Dräger GmbH gehaltenen Stammaktien nehmen kann. Weitere Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen – auch wenn sie sich aus Verein-barungen zwischen Gesellschaftern ergeben können – bestehen nicht.
Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % überschreiten
Die Stammaktien der Drägerwerk AG & Co. KGaA werden zu 68,67 %, beziehungsweise einem Anteil am gesamten Grundkapital von 37,19 %, von der Dr. Heinrich Dräger GmbH, Lübeck, gehalten. Deren Anteile sind im Wesentlichen im Besitz von Mitgliedern und Gesellschaften der Familie Dräger, sodass die mit den Stammaktien verbundenen Stimmrechte bei der Familie Dräger liegen. 59,72 % der Dr. Heinrich Dräger GmbH, Lübeck, werden von der Stefan Dräger GmbH gehalten. Die Stefan Dräger GmbH gehört zu 100 % Stefan Dräger, Lübeck. Die Stimmrechte der Stefan Dräger GmbH sind gemäß § 22 WpHG wiederum ihrem Gesellschafter Stefan Dräger zuzurechnen. Daneben hält Stefan Dräger über die Stefan Dräger GmbH sämtliche Anteile an der Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck, der persönlich haftenden Gesellschafterin der Drägerwerk AG & Co. KGaA. Damit ist Stefan Dräger einerseits Anteilseigner der persönlich haftenden Gesellschafterin und andererseits Stammaktionär der Drägerwerk AG & Co. KGaA. In den Fällen des § 285 Abs. 1 Satz 2 AktG steht ihm daher grundsätzlich kein Stimmrecht zu. Durch die gesellschaftsrechtliche Gestaltung auf Ebene der Dr. Heinrich Dräger GmbH ist sichergestellt, dass Stefan Dräger bei diesen Beschlussgegenständen keinen Einfluss auf die Ausübung der Stimmrechte der von der Dr. Heinrich Dräger GmbH gehaltenen Stammaktien nehmen kann.
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Zusammengefasster Lagebericht
Angaben gemäß §§ 289a und 315a HGB und Erläuterungen der persönlich haftenden Gesellschafterin
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse gewähren
Es existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse oder besondere Stimmrechtskontrollen gewähren.
Art der Stimmrechtskontrolle durch am Kapital beteiligte Arbeitnehmer, die ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben
Arbeitnehmer der Gesellschaft oder des Dräger-Konzerns können stimmberechtigte Stammaktien der Gesellschaft an der Börse erwerben. Die ihnen aus stimmberechtigten Stammaktien zustehenden Kontrollrechte können sie, wie andere Aktionäre auch, unmittelbar entsprechend der Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben.
Ernennung und Abberufung der Geschäftsführung sowie Satzungsänderungen
In der Rechtsform Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) hat die persönlich haftende Gesellschafterin – abgeleitet aus dem Recht der Personengesellschaft – die Befugnis zur Geschäftsführung und zur Vertretung der Gesellschaft. Die persönlich haftende Gesellschafterin der Drägerwerk AG & Co. KGaA ist die Drägerwerk Verwaltungs AG. Sie handelt durch ihren Vorstand. Der paritätisch besetzte Aufsichtsrat der Drägerwerk AG & Co. KGaA ist nicht befugt, die persönlich haftende Gesellschafterin oder deren Vorstand zu bestellen oder abzuberufen. Die persönlich haftende Gesellschafterin ist der Gesellschaft vielmehr durch eine entsprechende Erklärung beigetreten; sie scheidet in den in § 14 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft geregelten Fällen aus der Gesellschaft aus.
Die Bestellung und Abberufung des zur Geschäftsführung oder Vertretung der Drägerwerk AG & Co. KGaA befugten Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin folgt §§ 84, 85 AktG und § 8 der Satzung der Drägerwerk Verwaltungs AG. Der Vorstand der persönlich haftenden Gesellschafterin besteht aus mindestens zwei Personen; die weitere Zahl der Vorstandsmitglieder bestimmt der Aufsichtsrat der persönlich haftenden Gesellschafterin. Zuständig für die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder ist der von deren Hauptversammlung gewählte Aufsichtsrat der persönlich haftenden Gesellschafterin. Er bestellt die Vorstands-mitglieder für eine Amtszeit von längstens fünf Jahren. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit ist zulässig.
Der Aufsichtsrat der Drägerwerk AG & Co. KGaA ist nicht befugt, eine Geschäftsordnung für die Geschäftsführung zu erlassen oder einen Katalog von Geschäftsführungsmaßnahmen festzulegen, die seiner Zustimmung bedürfen. Über die Zustimmungen zu den in § 23 Abs. 2 der Satzung der Drägerwerk AG & Co. KGaA festgelegten Geschäftsführungsmaßnahmen entscheidet anstelle der Hauptversammlung der Gemeinsame Ausschuss, der aus jeweils vier Mitgliedern der Aufsichtsräte der Gesellschaft und ihrer persönlich haftenden Gesellschafterin gebildet wird. Der Aufsichtsrat der Drägerwerk AG & Co. KGaA vertritt die Gesellschaft gegenüber der persönlich haftenden Gesellschafterin.
Satzungsänderungen bedürfen gemäß §§ 133, 179 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung. Dieser Beschluss erfordert eine Mehrheit von mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen stimmberechtigten Grundkapitals. Die Satzung kann eine andere Kapitalmehrheit – für Änderungen des Unternehmensgegenstands jedoch nur eine Mehrheit von mehr als drei Viertel des Kapitals – bestimmen (§ 179 Abs. 2 Satz 2 AktG). Bei der Drägerwerk AG & Co. KGaA werden die Beschlüsse der Hauptversammlung gemäß § 30 Abs. 3 der Satzung, sofern dem nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen (einfache Stimmenmehrheit) und, sofern das Gesetz zusätzlich zur Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst (einfache Kapitalmehrheit). Von der in § 179 Abs. 2 Satz 3 AktG eröffneten Möglichkeit, in der Satzung weitere Erfordernisse für Satzungsänderungen festzulegen, hat die Gesellschaft keinen Gebrauch gemacht. Satzungsänderungen erfordern neben der entsprechenden Mehrheit der Kommanditaktionäre
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Zusammengefasster Lagebericht
Angaben gemäß §§ 289a und 315a HGB und Erläuterungen der persönlich haftenden Gesellschafterin
grundsätzlich auch die Zustimmung der persönlich haftenden Gesellschafterin (§ 285 Abs. 2 AktG). Der Aufsichtsrat ist gemäß § 20 Abs. 7 der Satzung der Gesellschaft zu Abänderungen und Ergänzungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, ermächtigt.
Befugnisse der persönlich haftenden Gesellschafterin zur Ausgabe und zum Rückkauf von Aktien
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2021 ist die persönlich haftende Gesellschafterin bis zum 6. Mai 2026 erchtigt, das Grundkapital der
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schaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stammaktien und/oder Vorzugsaktien (Stückaktien) gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu 12.006.400,00 EUR zu erhöhen
(
genehmigtes
Kapital). Die Erchtigung umfasst die Befugnis, wahlweise neue Stammaktien und/oder neue Vorzugsaktien ohne Stimmrecht
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g
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ben,
die bei der Verteilung des Gewinns und/oder des Gesellschaftsvergens den bisher ausgegebenen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht gleichstehen. Dabei ist die
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chstgrenze gemäß § 139 Abs. 2 AktG zu beachten: Vorzugsaktien ohne Stimmrecht rfen nur bis zur Hälfte des Grundkapitals ausgegeben werden. Die Aktionäre erhalten bei der Kapitalerhöhung grundsätzlich ein Bezugsrecht – es sei denn, die Gesellschaft hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein Bezugsrecht ausgeschlossen. Bei gleichzeitiger Ausgabe von Stamm- und Vorzugsaktien kann
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r
ner
das Bezugsrecht der Inhaber von Aktien einer Gattung auf Aktien der anderen Gattung ausgeschlossen werden
(
g
e
kreuzter Bezugsrechtsausschluss).
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2021 ist die persönlich haftende Gesellschafterin bis zum 6. Mai 2026 ermächtigt, einmalig oder mehrmals Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 650.000.000,00 EUR mit oder ohne Laufzeitbegrenzung auszugeben und den Inhabern beziehungsweise Gläubigern Optionsrechte bzw. Wandlungsrechte auf bis zu 4.690.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien zu gewähren. Die Ermächtigung umfasst die Befugnis, Wandlungs- oder Optionsrechte beziehungsweise -pflichten zu gewähren bzw. aufzuerlegen, die wahlweise den Bezug neuer Stammaktien und/oder neuer Vorzugsaktien ohne Stimmrecht vorsehen, die bei der Verteilung des Gewinns und/oder des Gesellschaftsvermögens den bisher ausgegebenen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht gleichstehen. Dabei ist die zulässige Höchstgrenze gemäß § 139 Abs. 2 AktG zu beachten: Vorzugsaktien ohne Stimmrecht dürfen nur bis zur Hälfte des Grundkapitals ausgegeben werden.
Die Aktionäre erhalten auf die Schuldverschreibungen grundsätzlich ein Bezugsrecht – es sei denn, die Gesellschaft hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein Bezugsrecht ausgeschlossen. Bei gleichzeitiger Begebung von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten beziehungsweise -pflichten auf Stamm- und Vorzugsaktien kann
f
e
r
ner
das Bezugsrecht der Inhaber von Aktien einer Gattung auf die Schuldverschreibungen, die Options- oder Wandlungsrechte auf Aktien der anderen Gattung gewähren, ausgeschlossen werden
(
g
e
kreuzter Bezugsrechtsausschluss).
Zur Gewährung bzw. Auferlegung von Options- und/oder Wandlungsrechten beziehungsweise -pflichten an die Inhaber beziehungsweise Gläubiger von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die aufgrund dieser Ermächtigung begeben beziehungsweise garantiert werden, wurde das Grundkapital um bis zu 12.006.400,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 4.690.000 neuer, auf den Inhaber lautender Stammaktien und/oder Vorzugsaktien ohne Stimmrecht bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021).
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2021 ist die persönlich haftende Gesellschafterin bis zum 6. Mai 2026 erchtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien bis zu
10
% des Grundkapitals,
g
lei
c
h
welcher Gattung (Stamm-
und/
oder Vorzugsaktien),
z
u
erwerben und zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken zu verwenden.
58
Zusammengefasster Lagebericht
Angaben gemäß §§ 289a und 315a HGB und Erläuterungen der persönlich haftenden Gesellschafterin
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen
Die Gesellschaft und sechs Tochtergesellschaften haben als Kreditnehmer eine Vereinbarung über die Rahmenbedingungen für die Gewährung von Kreditlinien in Höhe von insgesamt 665 Mio. EUR geschlossen. Die Vereinbarung sieht für die Kreditgeber das Recht vor, die Vereinbarung und/oder einen unter der Vereinbarung abgeschlossenen Einzelkreditvertrag zu kündigen und/oder die Rückzahlung der Inanspruchnahme der Kreditlinien nach Einzelkreditvertrag zu verlangen, sobald der Fall eintritt, dass ein Dritter entweder (i) zumindest 50 % der Stimmrechte an der persönlich haftenden Gesellschafterin hält oder ausüben kann, (ii) die Geschäftsleitung der persönlich haftenden Gesellschafterin zumindest teilweise besetzen oder ablösen kann oder (iii) der Geschäftsleitung der persönlich haftenden Gesellschafterin Weisungen in operativen oder finanziellen Angelegenheiten erteilen kann.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit Mitgliedern des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots
Für den Fall eines Übernahmeangebots gibt es im Dräger-Konzern keine Entschädigungsvereinbarungen mit
M
i
t
gliedern des Vorstands der persönlich haftenden
G
e
s
e
l
l
schafterin oder mit den Arbeitnehmern.
59
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Geschäftsentwicklung der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Geschäftsentwicklung der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA ist die Führungsgesellschaft des Dräger-Konzerns. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf den HGB-Jahresabschluss dieser Gesellschaft. Das Jahresergebnis und das Eigenkapital sind die steuerungsrelevanten Kennzahlen.
siehe auch ›Grundlagen des Konzerns‹
Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete die Drägerwerk AG & Co. KGaA einen Jahresüberschuss von 52,7 Mio. EUR (2022: Jahresfehlbetrag 195,1 Mio. EUR). Das Vorjahresergebnis wurde wesentlich durch gestiegene Beschaffungskosten und Lieferkettenstörungen für bestimmte Elektronikkomponenten geprägt. Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 3.156 Mitarbeiter (2022: 3.093 Mitarbeiter), davon 663 Mitarbeiter im Produktionsbereich (2022: 660 Mitarbeiter) und 2.493 Mitarbeiter in sonstigen Bereichen (2022: 2.433 Mitarbeiter).
Ergebniseffekte aus der operativen Tätigkeit
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 aus der operativen Tätigkeit – ohne Beteiligungsergebnis, Zinsergebnis und Steuern – einen Verlust in Höhe von 105,9 Mio. EUR (2022: Verlust 193,5 Mio. EUR).
Der Umsatz aus dem Medizintechnikgeschäft stieg auf 1.159,5 Mio. EUR (2022: 1.130,6 Mio. EUR). Grund hierfür war insbesondere die spürbar verbesserte Lieferfähigkeit infolge der abnehmenden globalen Lieferkettenprobleme. Dies ermöglichte uns ein starkes Umsatzwachstum aus dem hohen Auftragsbestand des Vorjahres und aus der weiterhin hohen Nachfrage nach unseren Produkten und Services. Zum Jahresanfang profitierte das Unternehmen außerdem von der Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China.
Im Zuge der verbesserten Teileverfügbarkeit und Logistiksituation ist der Materialaufwand im Geschäftsjahr 2023 auf 629,4 Mio. EUR gesunken (2022: 663,1 Mio. EUR). Der Personalaufwand stieg im Vorjahresvergleich leicht von 316,4 Mio. EUR auf 318,1 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 381,4 Mio. EUR (2022: 452,7 Mio. EUR). Die Kursergebnisse belasteten das operative Ergebnis der Gesellschaft, während Erträge aus Finanzanlagen es leicht verbesserten.
Der Rückgang des sonstigen betrieblichen Aufwands ist überwiegend auf Fremdwährungseffekte und gesunkene Frachtkosten zurückzuführen.
Die Vorstandsmitglieder der Drägerwerk Verwaltungs AG erhalten ihre Vergütungen sowie die neuen Pensions-zusagen seit dem 1. Januar 2021 direkt von der Drägerwerk Verwaltungs AG. Der bis zum 31. Dezember 2020 erreichte Besitzstand der Pensionszusagen an die Vorstandsmitglieder wird weiterhin bei der Drägerwerk AG & Co. KGaA aufrechterhalten.
Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften
Die Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen sind im Wesentlichen auf die höhere Gewinnabführung der Dräger Safety AG & Co. KGaA (+146,3 Mio. EUR), der Dräger ANSY GmbH (+3,9 Mio. EUR), der Dräger Holding International GmbH (+3,4 Mio. EUR) und der Dräger Medical Deutschland GmbH (+3,1 Mio. EUR) zurückzuführen. Dem stand ein Rückgang bei der Dräger Medical International GmbH (-42,0 Mio. EUR) gegenüber.
Zahlungsverpflichtung für gekündigte Genussscheine
Am 2. Januar 2023 wurden die noch verbliebenen 382.289 Genussscheine der Serie D für 208,8 Mio. EUR unter teilweiser Nutzung der Kreditlinien zurückgezahlt. Basierend auf dem Dividendenbeschluss für Vorzugsaktien in Höhe von 0,19 EUR (2022: 0,19 EUR) betrug die Ausschüttung auf das Genussscheinkapital 1,90 EUR je Genussschein für das Geschäftsjahr 2022 (2021: 1,90 EUR).
60
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsentwicklung der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2023 investierte die Gesellschaft 1,6 Mio. EUR (2022: 3,3 Mio. EUR) in Software und andere immaterielle Vermögensgegenstände. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 49,6 Mio. EUR (2022: 26.7 Mio. EUR). Schwerpunkte waren im Wesentlichen Investitionen im Zusammenhang mit Umbauten von Gebäuden, der Herstellung von Produktionsanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen und der Anfertigung diverser Werkzeuge.
Vermögens- und Finanzlage
Nach Verrechnung mit den liquiden Mitteln ergaben sich am 31. Dezember 2023 Nettofinanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 248,2 Mio. EUR (2022: Nettofinanzverbindlichkeiten 24,8 Mio. EUR). Die Konzernfinanzierung von verbundenen Unternehmen betrug 76,1 Mio. EUR. Das Eigenkapital der Drägerwerk AG & Co. KGaA belief sich auf 963,9 Mio. EUR und stieg insgesamt um 49,7 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Der Jahresüberschuss von 52,7 Mio. EUR hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Eigenkapitalquote. Der Rückgang der Bilanzsumme sowie das gestiegene Eigenkapital führten zu einer Eigenkapitalquote der Drägerwerk AG & Co. KGaA zum Bilanzstichtag von 48,7 % (2022: 44,2 %)
Prognose-Ist-Vergleich
Umsatz und Ergebnis der Drägerwerk AG & Co. KGaA haben sich im Geschäftsjahr 2023 besser entwickelt als ursprünglich erwartet. Grund hierfür war insbesondere die spürbar verbesserte Lieferfähigkeit, der weiterhin hohe Auftragseingang sowie die Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in China. Ergebnisseitig wirkte sich neben der guten Umsatzentwicklung auch das erfolgreiche Kostenmanagement positiv aus. Der Jahresüberschuss belief sich auf 52,7 Mio. EUR. Für das Geschäftsjahr 2022 wurden 3,0 Mio. Euro auf Stamm- und Vorzugsaktien ausgeschüttet. Die Nettofinanzverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2023 betrugen 248,2 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote lag bei 48,7 %.
Prognose für das Geschäftsjahr 2024
Nachdem wir 2023 zu Wachstum und Profitabilität zurückgekehrt sind, erwarten wir für 2024 erneut ein profitables Wachstum. Unser Ausblick bleibt aufgrund anhaltender Risikofaktoren wie den Kriegen in der Ukraine und Nahost, der weiterhin hohen Inflation und den politischen Entwicklungen in China zwar mit Unsicherheit behaftet, dennoch sind wir zuversichtlich, ein gutes Ergebnis zu erwirtschaften. Diese Annahme beruht insbesondere darauf, dass sich unsere Lieferfähigkeit im vergangenen Jahr normalisiert hat und wir derzeit keine wesentliche Beeinträchtigung erwarten. Zudem rechnen wir damit, dass wir weiterhin von der Nachfrage nach unseren Produkten und Services profitieren werden. Darüber hinaus wollen wir durch die Umsetzung unserer strategischen Maßnahmen das Potenzial unserer weiterhin intakten Zukunftsmärkte für Medizin- und Sicherheitstechnik ausschöpfen.
Im Geschäftsjahr 2023 haben wir einen Jahresüberschuss in Höhe von 52,7 Mio. EUR erzielt. Dieser hat sich im Berichtsjahr wesentlich auf die Eigenkapitalquote (31. Dezember 2023: 48,7 %) ausgewirkt. Für 2024 rechnen wir mit einem Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau und einem leichten Anstieg der Eigenkapitalquote.
Jahresabschluss
02
-
Jahresabschluss
-
62
Jahresabschluss
Jahresabschluss Dräger-Konzern 2023
Jahresabschluss Dräger-Konzern 2023
Jahresabschluss Dräger-Konzern 2023
Gewinn- und Verlustrechnung Dräger-Konzern

 

 

 

 

Gewinn- und Verlustrechnung Dräger-Konzern 1. Januar bis 31. Dezember

 

 

 

 

in Tsd. €

Anhang

2023

2022

Umsatzerlöse

9

3.373.504

3.045.227

Kosten der umgesetzten Leistungen

10

-1.913.810

-1.806.841

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

1.459.694

1.238.385

 

 

 

 

Forschungs- und Entwicklungskosten

11

-325.362

-343.482

Marketing- und Vertriebskosten

12

-717.765

-717.882

Allgemeine Verwaltungskosten

13

-237.919

-258.659

Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und

Vertragsvermögenswerte

14

-8.194

-5.631

Sonstige betriebliche Erträge

15

9.283

4.956

Sonstige betriebliche Aufwendungen

15

-6.921

-2.280

Funktionskosten

 

-1.286.878

-1.322.978

 

 

 

 

Ergebnis aus der Nettoposition monetärer Posten

7

1.466

-544

Ergebnis aus der at-equity Bilanzierung assoziierter Unternehmen

 

-3.231

-2.608

Sonstige Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen

 

-987

-

Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen

 

-1.022

667

Sonstiges Finanzergebnis

 

-2.612

-1.529

Finanzergebnis (ohne Zinsergebnis)

16

-6.385

-4.015

 

 

 

 

EBIT

 

166.431

-88.608

 

 

 

 

Zinsen und ähnliche Erträge

 

5.987

8.819

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

 

-31.098

-22.620

Zinsergebnis

16

-25.111

-13.801

 

 

 

 

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

141.320

-102.409

Ertragsteuern

17

-29.327

38.772

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

 

111.994

-63.637

 

 

 

 

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

 

111.994

-63.637

Ergebnisanteil nicht beherrschender Anteilsinhaber

 

1.561

925

Den Aktionären und im Vorjahr auch den Genussscheininhabern zuzurechnendes Ergebnis

20

110.433

-64.562

 

 

 

 

Unverwässertes Ergebnis je Aktie bei Vollausschüttung

20

 

 

je Vorzugsaktie (in €)

 

5,92

-3,41

je Stammaktie (in €)

 

5,86

-3,47

Verwässertes Ergebnis je Aktie bei Vollausschüttung

20

 

 

je Vorzugsaktie (in €)

 

5,92

-3,41

je Stammaktie (in €)

 

5,86

-3,47

 

 

 

 

63
Jahresabschluss
Jahresabschluss Dräger-Konzern 2023
Gesamtergebnisrechnung Dräger-Konzern

 

 

 

 

Gesamtergebnisrechnung Dräger-Konzern

 

 

 

 

in Tsd. €

Anhang

2023

2022

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

 

111.994

-63.637

 

 

 

 

Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden können

 

 

 

Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen

32

-21.441

156.473

Latente Steuern auf Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen

 

10.659

-49.110

 

 

 

 

Posten, die zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden können

 

 

 

Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochterunternehmen

 

-14.292

5.937

Erfolgsneutrale Veränderungen der Cashflow-Hedge-Rücklage

 

1.153

11.562

Latente Steuern auf erfolgsneutrale Veränderungen der Cashflow-Hedge-Rücklage

 

-394

-3.642

 

 

 

 

Sonstiges Ergebnis (nach Steuern)

 

-24.315

121.220

 

 

 

 

Gesamtergebnis

 

87.679

57.583

davon Ergebnisanteil nicht beherrschender Anteilsinhaber

 

1.213

980

davon den Aktionären und im Vorjahr auch den Genussscheininhabern zuzurechnender Ergebnisanteil

 

86.466

56.603

 

 

 

 

64
Jahresabschluss
Jahresabschluss Dräger-Konzern 2023
Bilanz Dräger-Konzern

 

 

 

 

Bilanz Dräger-Konzern

 

 

 

 

in Tsd. €

Anhang

31. Dezember 2023

31. Dezember 2022

Aktiva

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte

21

345.640

350.641

Sachanlagen

22

456.172

478.376

Nutzungsrechte

38

115.104

109.517

Anteile an assoziierten Unternehmen

23

11.552

16.036

Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

24

2.658

2.214

Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte

25

20.343

24.224

Latente Steueransprüche

17

262.989

215.900

Langfristige sonstige Vermögenswerte

28

8.342

7.036

Langfristige Vermögenswerte

 

1.222.800

1.203.945

Vorräte

26

654.740

696.983

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

24

727.494

678.608

Vertragsvermögenswerte

24

55.111

56.328

Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte

25

27.041

41.045

Liquide Mittel

27

271.956

311.554

Kurzfristige Ertragsteuererstattungsansprüche

 

68.294

41.794

Kurzfristige sonstige Vermögenswerte

28

63.669

76.318

Kurzfristige Vermögenswerte

 

1.868.305

1.902.631

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

29

3.445

-

Summe Aktiva

 

3.094.549

3.106.576

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

 

 

 

Gezeichnetes Kapital

 

48.026

48.026

Kapitalrücklage

 

307.035

307.035

Gewinnrücklagen inkl. Konzernergebnis

 

1.071.284

969.303

Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals

 

-19.566

-6.317

Nicht beherrschende Anteile

31

2.457

1.384

Eigenkapital

30

1.409.235

1.319.430

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

32

204.562

202.886

Langfristige Personalrückstellungen

33

35.412

34.721

Langfristige sonstige Rückstellungen

33

15.335

22.362

Langfristige Schuldscheindarlehen

34

100.000

100.000

Langfristige Bankverbindlichkeiten

34

157.711

62.212

Langfristige sonstige finanzielle Schulden

35

92.950

93.702

Langfristige Ertragsteuerschulden

 

2.780

5.526

Latente Steuerschulden

17

1.671

2.452

Langfristige sonstige Schulden

36

50.788

44.763

Langfristige Schulden

 

661.210

568.625

Kurzfristige Personalrückstellungen

33

127.191

105.076

Kurzfristige sonstige Rückstellungen

33

148.870

144.131

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten

34

92.630

83.575

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

35

215.864

285.608

Kurzfristige sonstige finanzielle Schulden

35

115.587

324.466

Kurzfristige Ertragsteuerschulden

 

80.076

48.024

Kurzfristige sonstige Schulden

36

240.304

227.641

Kurzfristige Schulden

 

1.020.522

1.218.521

Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten

29

3.582

-

Summe Passiva

 

3.094.549

3.106.576

 

 

 

 

65
Jahresabschluss
Jahresabschluss Dräger-Konzern 2023
Kapitalflussrechnung Dräger-Konzern

 

 

 

 

 

Kapitalflussrechnung Dräger-Konzern

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Anhang

2023

2022

Betriebliche Tätigkeit

 

 

 

 

Ergebnis nach Ertragsteuern

 

111.994

-63.637

+

Abschreibungen/Zuschreibungen auf langfristige Vermögenswerte

 

151.316

141.935

+

Zinsergebnis

 

25.111

13.801

+/-

Ertragsteuern

 

29.327

-38.772

-

Abnahme der Rückstellungen

 

-4.898

-57.653

+

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen

 

28.311

5.803

+

Verlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

 

6.557

1.082

+/-

Abnahme/Zunahme der Vorräte

 

12.968

-81.776

-

Zunahme der Mietgeräte

 

-12.049

-9.220

-

Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

-68.495

-74.694

+/-

Abnahme/Zunahme der sonstigen Aktiva

 

28.719

-879

+/-

Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

-67.217

66.270

+

Zunahme der sonstigen Passiva

 

24.212

7.343

+

Erhaltene Dividenden

 

396

1.041

-

Auszahlungen für Ertragsteuern

 

-61.462

-49.505

-

Auszahlungen für Zinsen

 

-20.929

-12.607

+

Einzahlungen aus Zinsen

 

5.815

7.239

 

Mittelzufluss/Mittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit

 

189.677

-144.228

 

 

 

 

 

Investitionstätigkeit

 

 

 

-

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

 

-3.143

-7.145

+

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten

 

102

0

-

Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen

 

-65.068

-79.714

+

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen

 

1.113

1.625

-

Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte 1

 

-922

-57.414

+

Einzahlungen aus Abgängen von finanziellen Vermögenswerten 1

 

14

179.474

+

Einzahlungen aus der Veräußerung von Tochtergesellschaften

5

561

-

 

Mittelabfluss/Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit

 

-67.341

36.826

 

 

 

 

 

Finanzierungstätigkeit

 

 

 

-

Ausschüttung von Dividenden (einschließlich Auszahlungen an Genussscheininhaber)

30

-3.681

-3.681

-

Auszahlungen aus dem Rückkauf von Genussscheinkapital

35

-208.806

-

-

Auszahlungen aus dem Kauf eigener Aktien für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm

30

-3.962

-4.549

+

Einzahlungen aus der Weitergabe eigener Aktien aus dem

Mitarbeiterbeteiligungsprogramm

30

3.066

3.328

+

Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen

 

168.620

1

-

Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen

 

-91.737

-17.035

+

Saldo aus anderen Bankverbindlichkeiten

 

28.487

36.676

-

Tilgung von Leasingverbindlichkeiten

 

-46.407

-43.941

-

An nicht beherrschende Anteilsinhaber ausgeschütteter Gewinn

 

-140

-180

 

Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit

 

-154.561

-29.381

 

 

 

 

 

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands im Geschäftsjahr

 

-32.225

-136.782

+/-

Wechselkursbedingte Wertänderungen der liquiden Mittel

 

-7.373

2.591

+

Finanzmittelbestand am Anfang der Berichtsperiode

 

311.554

445.746

 

Finanzmittelbestand am Berichtstag

 

271.956

311.554

 

 

 

 

 

1 Diese Positionen enthielten im Vorjahr den Erwerb sowie Verkauf von Geldmarktfonds, in die Dräger kurzfristig investiert hatte.

 

 

 

 

 

66
Jahresabschluss
Jahresabschluss Dräger-Konzern 2023
Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals Dräger-Konzern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals Dräger-Konzern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Gezeichnetes

Kapital

Kapital-

rücklage

Gewinn-

rücklagen

inkl. Konzern-

ergebnis

Eigene

Anteile

Sonstige

Bestandteile

des

Eigenkapitals

Summe Eigen-

kapital der

Eigenkapital-

geber der

Drägerwerk

AG & Co.

KGaA

Nicht

beherr-

schende

Anteile

Eigenkapital

1. Januar 2022

48.026

307.035

924.970

0

-20.120

1.259.910

584

1.260.494

Jahresfehlbetrag

-

-

-64.562

-

-

-64.562

925

-63.637

Sonstiges Ergebnis

-

-

107.363

-

13.803

121.165

54

121.220

Gesamtergebnis

0

0

42.801

0

13.803

56.603

980

57.583

Ausschüttungen (einschließlich Auszahlungen an Genussscheininhaber)

-

-

-3.681

-

-

-3.681

-180

-3.861

Erwerb eigener Anteile

-

-

-

-4.549

-

-4.549

-

-4.549

Mitarbeiterbeteiligungs-

programm

-

-

-

4.549

-

4.549

-

4.549

Sonstiges 1

-

-

5.214

-

-

5.214

-

5.214

31. Dezember 2022 /

1. Januar 2023

48.026

307.035

969.303

0

-6.317

1.318.047

1.384

1.319.430

Jahresüberschuss

-

-

110.433

-

-

110.433

1.561

111.994

Sonstiges Ergebnis

-

-

-10.782

-

-13.185

-23.967

-348

-24.315

Gesamtergebnis

0

0

99.651

0

-13.185

86.466

1.213

87.679

Ausschüttungen

-

-

-3.681

-

-

-3.681

-140

-3.821

Erwerb eigener Anteile

-

-

-

-3.962

-

-3.962

-

-3.962

Mitarbeiterbeteiligungs-

programm

-

-

-

3.962

-

3.962

-

3.962

Veränderung im

Konsolidierungskreis

-

-

-38

-

-64

-102

-

-102

Sonstiges 1

-

-

6.049

-

-

6.049

-

6.049

31. Dezember 2023

48.026

307.035

1.071.284

0

-19.566

1.406.778

2.457

1.409.235

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1 Diese Position beinhaltet den nachträglichen Ansatz von aktiven latenten Steuern im Zusammenhang mit der Kündigung der Genussscheine (siehe auch Textziffer 30).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

67
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Anhang Dräger-Konzern 2023
Anhang Dräger-Konzern 2023
1Allgemeine Angaben
Der Dräger-Konzern steht unter der Führung der Drägerwerk AG & Co. KGaA als oberstes Mutterunternehmen mit Sitz in 23542 Lübeck /Deutschland, Moislinger Allee 53 - 55. Die Drägerwerk AG & Co. KGaA ist eingetragen beim Handelsregister des Amtsgerichts Lübeck/Deutschland unter HR B 7903 HL und erstellt den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Konsolidierungskreis.
Der Konzernabschluss der Drägerwerk AG & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2023 wird am 28. Februar 2024 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister veröffentlicht.
Zur Beschreibung der Art der Geschäftstätigkeit sowie der Struktur des Konzerns verweisen wir auf unsere Aus-führungen in der Segmentberichterstattung sowie im zusammengefassten Lagebericht.
2Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hat ihren Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Boards (IASB) und den Auslegungen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) aufgestellt. Für den Konzernabschluss 2023 hat die Drägerwerk AG & Co. KGaA alle bis zum 31. Dezember 2023 vom IASB verabschiedeten IFRS angewendet, soweit für diese Standards bis zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses das Endorsement durch die Kommission der Europäischen Union und die Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union erfolgt ist und diese Standards verpflichtend für das Geschäftsjahr 2023 anzuwenden sind.
Dräger hat zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens insbesondere folgende geänderte Standards des IASB im Geschäftsjahr 2023 erstmals angewendet:
Der neue IFRS 17 ›Insurance Contracts (issued May 2017)‹ regelt den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angaben für Versicherungsverträge, Rückversicherungsverträge sowie Kapitalanlageverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung. Aufgrund der Verschiebung des Inkrafttretens des IFRS 17 auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, wurde außerdem die Option für Unternehmen, IFRS 9 verzögert und zeitgleich mit IFRS 17 erstmals anzuwenden, ebenfalls bis zum 1. Januar 2023 verlängert. Die Betroffenheitsanalyse zur Anwendung von IFRS 17 bei Dräger hat zu dem Ergebnis geführt, dass derzeitig keine Verträge abgeschlossen wurden, die als Versicherungsverträge nach IFRS 17 zu bilanzieren wären.
Im Rahmen der ›Disclosure Initiative‹ des IASB sollen die IFRS-Abschlüsse aussagefähiger gemacht werden. Mit den ›Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting policies (issued February 2021)‹ sollen die IFRS-Abschlüsse von unwesentlichen Angaben zu Rechnungslegungsmethoden befreit werden. Zudem wird dargelegt, wann eine Rechnungslegungsmethode als wesentlich anzusehen ist und somit eine Angabepflicht besteht. Ein wesentlicher Einfluss auf den Konzernabschluss von Dräger besteht nicht.
Mit den ›Amendments to IAS 8: Accounting policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates (issued February 2021)‹ legt der IASB die Unterschiede zwischen Rechnungs-legungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen fest. Dieses hat insbesondere Auswirkungen auf die Bilanzierung infolge von Änderungen, die im Falle von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen prospektiv erfolgen und im Falle von Rechnungslegungsmethoden im Wesentlichen retrospektiv. Ein Einfluss auf den Konzernabschluss von Dräger besteht derzeitig nicht.
Im Dezember 2021 veröffentlichte die OECD Modellregelungen des Pillar 2 (Global Anti-Base Erosion Proposal oder GloBE) zur Reform der internationalen Unternehmensbesteuerung. Multinationale Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro müssen ihren effektiven GloBE-Steuersatz für jedes Land, in dem sie tätig sind, ermitteln. In den Ländern, in denen dieser Steuersatz unter dem Mindeststeuersatz von 15% liegt, wird eine Zusatzsteuer erhoben. Die >Amendments to IAS 12 Income taxes: International Tax Reform – Pillar Two Model Rules (issued 23 May 2023)< regeln eine vorübergehende, verpflichtend anzuwendende Ausnahme von
68
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
der Bilanzierung latenter Steuern aus der Einführung der Pillar 2-Regelungen. Darüber hinaus sind folgende zusätzliche Anhangangaben zu machen (siehe hierzu unter Textziffer 17):
Angabe über die Tatsache, dass von der obligatorischen Ausnahme Gebrauch gemacht wird,
gesonderte Angabe über den tatsächlichen Steueraufwand / -ertrag im Zusammenhang mit Pillar 2-Ertragsteuern und
für Perioden, in denen eine Gesetzgebung zur Umsetzung der Pillar 2-Regelungen zwar (im Wesentlichen) beschlossen (enacted or substantively enacted), jedoch noch nicht in Kraft getreten ist, sind Angaben zu machen, die es dem Abschlussadressaten erlauben, die Auswirkungen der Pillar 2-Regelungen bzw. der daraus resultierenden Ertragsteuern auf das Unternehmen einzuschätzen. Sind die Auswirkungen nicht bekannt oder verlässlich einschätzbar, sind Informationen zum Fortschritt anzugeben, den das Unternehmen hinsichtlich der Einschätzung der Auswirkungen der Pillar 2-Regelungen gemacht hat.
Die folgende Rechnungslegungsvorschrift ist für Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden, die am 1. Januar 2023 beginnen, und wird bereits seit dem Geschäftsjahr 2021 freiwillig vorzeitig angewendet:
Nach IAS 12 sind Unternehmen unter bestimmten Umständen von der Erfassung latenter Steuern befreit, wenn sie Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten zum ersten Mal erfassen (Erstanwendungsausnahme beziehungsweise ›initial recognition exemption‹). Mit den ›Amendments to IAS 12 Income Taxes: Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction (issued May 2021)‹ gilt die Erst-anwendungsausnahme nicht für Transaktionen, bei denen beim erstmaligen Ansatz abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen. Dieses betrifft vor allem die Bilanzierung von Leasingverhältnissen (Ansatz eines Nutzungsrechts sowie der zugehörigen Verbindlichkeit) und von Rückbauverpflichtungen (Ansatz einer Verpflichtung für Rückbaukosten und gleichzeitiger Ansatz als aktivierte Kosten des betreffenden Vermögenswerts). Ein Einfluss auf den Konzernabschluss von Dräger besteht nicht.
Die folgenden Rechnungslegungsvorschriften sind für Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden, die am 1. Januar 2024 oder später beginnen, und sind teilweise bereits durch die EU in europäisches Recht übernommen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist nicht erfolgt.
Die Änderungen des IAS 1 ›Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current (issued January 2020)‹ und ›Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements: Non-current Liabilities with Covenants (issued October 2022)‹ stellen grundsätzlich klar, dass die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig auf den Rechten basieren muss, die zum Bilanzstichtag vorliegen. Ergänzend legen die Änderungen fest, dass eine Verbindlichkeit als langfristig einzustufen ist, wenn das bilanzierende Unternehmen am Abschlussstichtag ein substanzielles Recht besitzt, die Erfüllung dieser Verbindlichkeit um mindestens 12 Monate zu verschieben. Dabei haben eventuelle Bedingungen nur einen Einfluss auf den Ausweis der Fristigkeit, wenn das Unternehmen diese Bedingungen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss. Im Falle von als langfristig eingestuften Verbindlichkeiten, die bestimmten Bedingungen unterliegen, muss ein Unternehmen im Anhang Angaben machen, die es den Adressaten des Abschlusses ermöglichen, das Risiko einzuschätzen, dass langfristige Schulden mit Bedingungen innerhalb von zwölf Monaten rückzahlbar werden könnten. Ein wesentlicher Einfluss auf den Konzernabschluss von Dräger besteht nicht.
Mit der Verlautbarung ›Amendments to IFRS 16: Lease Liability in a Sale and Leaseback‹ wird klargestellt, wie ein Verkäufer-Leasingnehmer die Folgebewertung von Sale-and-leaseback-Transaktionen vornimmt, die als Verkauf gemäß IFRS 15 bilanziert werden. Durch die Anpassung soll die Ergebnisneutralität auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht im Rahmen der Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit gewährleistet werden. Ein wesentlicher Einfluss auf den Konzernabschluss von Dräger besteht nicht.
Die Anpassungen des ›Amendments to IAS 7 Statement of Cash Flows and IFRS 7 Financial Instruments: Disclosures: Supplier Finance Arrangements (issued on 25 May 2023)‹ regeln zusätzliche Offenlegungsvorschriften zu qualitativen und quantitativen Informationen über Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten. Ein wesentlicher Einfluss auf den Konzernabschluss von Dräger besteht nicht.
Mit den ›Amendments to IAS 21 The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates: Lack of Exchangeability (issued on 15 August 2023)‹ passt der IASB den IAS 21 für den Fall einer langfristig mangelnden Umtauschbarkeit einer Währung an. Die Änderungen umfassen Regelungen zur Bestimmung der Umtauschbarkeit von Währungen sowie des anzuwendenden Stichtagskurs durch ein Unternehmen, wenn eine Währung nicht umtauschbar ist.
69
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Zudem werden die offenzulegenden Informationen festgesetzt. Ein wesentlicher Einfluss auf den Konzernabschluss von Dräger besteht nicht.
Die Voraussetzungen des Artikels 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments in Verbindung mit § 315e Abs. 1 HGB für eine Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach deutschem Handelsrecht sind erfüllt.
Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erreichen, werden im Einklang mit § 315e Abs. 1 HGB auch über die Angabepflichten nach den IFRS hinaus die Angaben und Erläuterungen veröffentlicht, die das deutsche Handelsrecht verlangt.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, wurden alle Beträge in Tausend Euro (Tsd. EUR) angegeben. Dadurch können Rundungsdifferenzen entstehen. Die Bilanz ist nach Fristigkeit gegliedert, die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Soweit zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst sind, wurden sie im Anhang gesondert ausgewiesen. Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind mit Ausnahme von drei Tochtergesellschaften, deren Geschäftsjahr zum 31. März endet, auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt worden und basieren auf einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.
3 Auswirkungen externer Faktoren auf die Finanzberichterstattung
Die besonderen externen Faktoren, die die Weltwirtschaft beeinflussen und denen somit auch der Dräger-Konzern ausgesetzt ist, nehmen in ihrer Anzahl und in ihrer Intensität stetig zu. Sie beeinflussen bereits global sowohl die Preise als auch die planbare Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren. Zudem können sie unvorhersehbare Risiken darstellen, gegen die sich ein produzierendes Unternehmen wie der Dräger-Konzern abzusichern hat.
Die Herausforderungen des Klimawandels und des Übergangs auf eine kohlendioxidreduzierte Wirtschaft werden im Dräger-Konzern in zwei Richtungen betrachtet und ihre Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung des Konzerns analysiert. Zum einen hinsichtlich der Identifizierung von Aspekten, die für das berichtende Unternehmen aus finanzieller Sicht wesentlich sind in Bezug auf den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die allgemeine Unternehmenslage. Zum anderen hinsichtlich der Identifizierung von Nachhaltigkeitsaspekten in Bezug auf Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit und der eigenen Wertschöpfungskette. Auf dieser Grundlage hat das Management des Dräger-Konzerns die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erstellung des Konzernjahresabschlusses von Dräger analysiert. Im Ergebnis sieht das Management keine bedeutenden Auswirkungen auf den Wert oder die Änderung von Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Zudem ist kein wesentlicher Einfluss auf die Planung zukünftiger Zahlungsmittelflüsse und somit auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden sowie auf die Ermittlung von Wertberichtigungen auf Vermögenswerte festzustellen. Der Dräger-Konzern sichert sich unverändert gegen die bekannten außerordentlichen Wetterereignisse und ihre Auswirkungen auf Gebäude, Personen und den Betriebsablauf ab. Darüber hinausgehende Verpflichtungen aus dem Klimawandel sind für den Dräger-Konzern derzeitig nicht sichtbar.
Ein darüber hinausgehender Umweltaspekt betrifft das von der Europäischen Union geplante Verbot von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) ab 2025. Die Mehrzahl der Dräger-Produkte enthält Komponenten oder Beschichtungen, die zur PFAS-Gruppe gehören. Ein Ersatz dieser Stoffe ist aufgrund fehlender Alternativen oder langer Freigabezeiträume in vielen Fällen nicht möglich. Ein pauschales Verbot hätte signifikante Auswirkungen auf das Geschäft von Dräger.
Der Ukraine-Krieg und die darauffolgenden verschiedenen Embargos gegen Russland haben nur einen mittelbaren Einfluss auf die Finanzberichterstattung des Dräger-Konzerns, da das unmittelbare Geschäftsvolumen mit Russland von untergeordneter Bedeutung ist. Auch der bedeutende Einfluss dieses Konflikts auf die Energiepreise wirkt sich nur geringfügig auf den Dräger-Konzern aus, da die Produktion nicht besonders energieintensiv ist.
Andererseits haben die hohe Inflationsrate und die steigenden Zinsen einen Einfluss auf die Kapitalkostenparameter des Unternehmens und somit auch auf die Prüfung der Werthaltigkeit von
70
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Vermögenswerten einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts. Diese haben aber bisher nicht zu einer Abwertung des Geschäfts- oder Firmenwerts geführt.
4Konsolidierungskreis
Der Konsolidierungskreis der Drägerwerk AG & Co. KGaA setzt sich zum 31. Dezember 2023 aus 102 vollkonsolidierten Gesellschaften (2022: 106 Gesellschaften) sowie unverändert aus vier assoziierten Unternehmen zusammen.
Die vollkonsolidierten Unternehmen umfassen neben der Drägerwerk AG & Co. KGaA alle Tochtergesellschaften, die durch die Drägerwerk AG & Co. KGaA im Sinne des IFRS 10 beherrscht werden (einschließlich der strukturierten Unternehmen). Die Drägerwerk AG & Co. KGaA beherrscht ein Unternehmen, wenn sie die Verfügungsgewalt über dieses Unternehmen hält, einer Risikobelastung durch schwankende Renditen aus ihrem Engagement in dieses Unternehmen ausgesetzt ist und zugleich die Fähigkeit besitzt, ihre Verfügungsgewalt über dieses Unternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe der Rendite dieses Unternehmens beeinflusst wird. Diejenigen Aktivitäten des Unternehmens, die die Rendite des Unternehmens erheblich beeinflussen, werden als relevante Tätigkeiten bezeichnet.
Eine Beherrschung kann auch ohne Stimmrechtsmehrheit bestehen, wenn die Drägerwerk AG & Co. KGaA auf andere Weise praktisch die Möglichkeit besitzt, die relevanten Tätigkeiten eines Unternehmens zu kontrollieren. Diese praktischen Möglichkeiten können zum Beispiel aus anderen vertraglichen Vereinbarungen, potenziellen Stimmrechten oder der Größe seines Stimmrechtsbesitzes im Verhältnis zur Größe und Verteilung der restlichen Stimmrechte resultieren.
Im Konsolidierungskreis sind zwei Grundstücksverwaltungsgesellschaften (2022: drei Grundstücksverwaltungsge-sellschaften) und eine weitere Zweckgesellschaft als strukturierte Gesellschaften enthalten. Diese Unternehmen sind in ihrer Tätigkeit eingeschränkt, da sie jeweils zur Ausführung eines bestimmten Zwecks gegründet wurden. Dräger beherrscht diese strukturierten Unternehmen nicht ausschließlich über Stimmrechte oder vergleichbare Rechte, sondern teilweise nur durch weitere Vertragsvereinbarungen (wir verweisen auf unsere Ausführungen zur Verwendung von Schätzungen und Annahmen unter Textziffer 8). Dräger gewährt diesen Unternehmen keine Finanzhilfen oder Garantien und beabsichtigt auch nicht, dieses zukünftig zu tun.
Beherrschte Unternehmen werden von dem Zeitpunkt an als Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss einbezogen, in dem Dräger die Beherrschung erlangt. Sie scheiden in dem Zeitpunkt als Tochtergesellschaft aus dem Konzernabschluss aus, in dem die Beherrschung durch Dräger endet.
Gemeinsame Vereinbarungen, bei denen Dräger zusammen mit einer oder mehreren Parteien gemeinschaftlich die Führung der Vereinbarung obliegt, werden in Übereinstimmung mit dem IFRS 11 bilanziert. Hiernach werden die beiden Ausprägungen gemeinschaftliche Tätigkeit (Joint Operation) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) unterschieden.
Eine gemeinschaftliche Tätigkeit liegt vor, wenn die führenden Parteien dieser Vereinbarung Rechte an deren Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben. Bei Beteiligungen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten werden lediglich die anteiligen Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen erfasst. Dräger ist unverändert an keinen gemeinschaftlichen Tätigkeiten beteiligt.
Ein Gemeinschaftsunternehmen besteht dagegen, wenn die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzen. Derzeitig ist Dräger unverändert an drei Gemeinschaftsunternehmen in Form von Arbeitsgemeinschaften vertraglich beteiligt. Auf eine Darstellung im Anhang wird verzichtet, da ihre Geschäfte einzeln für sich genommen sowie in ihrer Gesamtheit nicht wesentlich sind, ihre Anteile keine Anschaffungskosten aufweisen und diese Unternehmen – wie im Vorjahr – keine eigenen Ergebnisse erzielen.
Auf die assoziierten Unternehmen übt die Drägerwerk AG & Co. KGaA mittelbar, beziehungsweise unmittelbar einen maßgeblichen Einfluss aus. Die assoziierten Unternehmen werden in Übereinstimmung mit IAS 28 nach der Equity-Methode bilanziert.
71
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die konsolidierten Gesellschaften des Dräger-Konzerns zum 31. Dezember 2023 sind unter Textziffer 46 aufgeführt.
5Auswirkungen der Veränderung des Konsolidierungskreises
Der Konsolidierungskreis der Drägerwerk AG & Co. KGaA hat sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt:

 

 

 

 

Konsolidierungskreis

 

 

 

 

 

Inland

Ausland

Gesamt

Drägerwerk AG & Co. KGaA und vollkonsolidierte Unternehmen

 

 

 

1. Januar 2023

20

86

106

Verschmelzungen

1

1

2

Abgänge

-

2

2

31. Dezember 2023

19

83

102

 

 

 

 

Assoziierte Unternehmen

 

 

 

1. Januar/31. Dezember 2023

2

2

4

 

 

 

 

Gesamt

21

85

106

 

 

 

 

Im März 2023 wurde die Draeger Safety Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien, auf die Draeger Medical Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien, verschmolzen und diese anschließend in Draeger Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien umbenannt.
Zudem wurde im April 2023 die AEC SAS, Antony, Frankreich, veräußert und somit entkonsolidiert.
Im Mai 2023 ist die MOLVINA Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Finkenstraße KG, Düsseldorf, auf die Drägerwerk AG & Co. KGaA, Lübeck, angewachsen.
Im Juli 2023 wurde die Draeger Panama, S. de R.L., Ciudad de Panama, Panama liquidiert und anschließend entkonsolidiert.
Aus der Entkonsolidierung der beiden Gesellschaften resultiert im Konzern ein Gewinn in Höhe von 625 Tsd. EUR sowie Einzahlungen von 561 Tsd. EUR. Ein wesentlicher Effekt auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns ergab sich nicht.
6Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Akquisitionsmethode (›Acquisition Method‹). Bei erworbenen Tochtergesellschaften werden bei erstmaliger Konsolidierung die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich bedingter Verbindlichkeiten) mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu dem Zeitpunkt bewertet, an dem die Beherrschung über die Tochtergesellschaft erlangt wurde. Soweit die Anschaffungskosten der Beteiligung den Anteil des Erwerbers an dem beizulegenden Nettozeitwert der angesetzten Vermögenswerte und Schulden übersteigen, wird ein Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Mit dem Erwerb des Unternehmens verbundene Anschaffungsnebenkosten werden mit Ausnahme von Emissionskosten von Schuldtiteln oder Aktienpapieren zum Zeitpunkt ihres Entstehens aufwandswirksam erfasst. Anpassungen bedingter Kaufpreisbestandteile werden erfolgswirksam erfasst, sofern sie zum Zeitpunkt des Erwerbs als Verbindlichkeit ausgewiesen werden. Die Bewertung von nicht beherrschenden Anteilen erfolgt entweder zum beizulegenden Zeitwert (›Full-Goodwill-Method‹) oder zum anteilig beizulegenden Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten. Die Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt gemäß IAS 36 außerplanmäßig auf Grundlage eines Wertminderungstests, der mindestens einmal jährlich vorzunehmen ist (›Impairment-only-Approach‹). Ein negativer Unterschiedsbetrag aus der Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs wird erfolgswirksam vereinnahmt.
Sukzessive Anteilserwerbe bei unveränderter Beherrschung werden als Transaktion zwischen Eigenkapitalgebern (›Entity-Concept‹) erfasst. Bilanzansätze der Vermögenswerte und Schulden bleiben unverändert. Die
72
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Wertverschiebung zwischen Dräger und dem nicht beherrschenden Anteilsinhaber erfolgt erfolgsneutral im Eigenkapital. Anteile am Eigenkapital, die auf konzernfremde Dritte entfallen, sind in der Konzernbilanz im Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile erfasst (siehe auch Textziffer 31).
Bei Tausch oder tauschähnlichen Vorgängen werden die erhaltenen Anteile mit dem Zeitwert der abgegebenen Anteile bewertet.
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode zum Zeitpunkt des Erwerbs zu Anschaffungskosten bilanziert. Die Anschaffungskosten werden durch die entsprechenden Anteile am Periodenergebnis unter Berücksichtigung von Gewinnausschüttungen fortgeführt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird in den Buchwert der Anteile einbezogen. Wertminderungen werden gesondert berücksichtigt. Dräger prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass die Anteile an den assoziierten Unternehmen nicht werthaltig sind. Sollte dies der Fall sein, wird der Unterschied zwischen Buchwert und dem erzielbaren Betrag als Wertminderungsaufwand ermittelt, ergebniswirksam erfasst und neben dem ›Ergebnis aus assoziierten Unternehmen‹ in einem gesonderten Posten ausgewiesen.
Wechselseitige Forderungen und Verbindlichkeiten der konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet (›Schuldenkonsolidierung‹). Der Wertansatz der Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen wird um nicht realisierte Zwischenergebnisse bereinigt (›Zwischenergebniseliminierung‹). Diese Vermögenswerte sind daher zu Konzernanschaffungs- beziehungsweise Konzernherstellungskosten bewertet. Bei assoziierten Unternehmen wird wegen Geringfügigkeit darauf verzichtet, Zwischenergebnisse zu eliminieren. Die Innenumsatzerlöse werden eliminiert. Alle übrigen konzerninternen Erträge und Aufwendungen werden gegeneinander aufgerechnet (›Aufwands- und Ertragskonsolidierung‹). Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern abgegrenzt, soweit sich abweichende Steueraufwendungen beziehungsweise -erträge in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleichen.
7Währungsumrechnung
In den Einzelabschlüssen der Drägerwerk AG & Co. KGaA und der Tochtergesellschaften werden Fremd-währungsgeschäfte mit dem Devisenmittelkurs zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet.
Kursdifferenzen aus dem unterjährigen Ausgleich von monetären Posten in Fremdwährung sowie aus der Bewertung der offenen Fremdwährungsposten mit dem Kurs am Bilanzstichtag werden ergebniswirksam erfasst.
Die konsolidierten ausländischen Tochtergesellschaften erstellen ihre Abschlüsse jeweils in der Landeswährung, in der sie überwiegend wirtschaftlich tätig sind (funktionale Währung). Die Umrechnung dieser Abschlüsse in die Konzernberichtswährung Euro erfolgt in Bezug auf die Vermögenswerte und Schulden zum jeweiligen Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs) und in Bezug auf die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung zum jeweiligen Jahresdurchschnittskurs. Alle Umrechnungsdifferenzen, die sich daraus ergeben, werden erfolgsneutral in der Position ›Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals‹ ausgewiesen.
Die Abschlüsse und die Vergleichszahlen wirtschaftlich selbstständiger ausländischer Teileinheiten, deren Geschäftstätigkeit in einer hochinflationären Umgebung angesiedelt ist und die ihren Abschluss in der Währung eines Hochinflationslandes berichten, sind neu zu bewerten. Die Neubewertung hat zu der zum Bilanzstichtag geltenden Maßeinheit durch Indizierung dieser Abschlüsse mittels eines allgemeinen Preisindexes des jeweiligen Landes zu erfolgen. Seit dem Geschäftsjahr 2018 gilt Argentinien als Hochinflationsland, so dass die Tochtergesellschaft in Argentinien von der Neubewertung betroffen ist. Der angewandte Preisindex der La Federación Argentina de Consejos Profesionales de Ciencias Económicas (FACPCE) betrug 3.533,19 zum 31. Dezember 2023 (31. Dezember 2022: 1.144,04). Die Türkei hat die Kriterien eines Hochinflationslandes im Geschäftsjahr 2022 erstmalig überschritten, so dass die beiden Vertriebs- und Servicegesellschaften in der Türkei von der Neubewertung betroffen sind. Der angewandte Preisindex des Türkiye iStatistik Kurumu (TÜiK) betrug 1.859,38 zum 31. Dezember 2023 (31. Dezember 2022: 1.128,45). Die Inflationsauswirkung beträgt insgesamt −1.025 Tsd. EUR (2022: 5.591 Tsd. EUR) und wurde in den Veränderungen aus Währungsumrechnungen eigenkapitalvermindernd (2022: eigenkapitalerhöhend) erfasst. Das Ergebnis aus der Nettoposition der monetären Posten ist unverändert unwesentlich und beträgt insgesamt 1.466 Tsd. EUR (2022: −544 Tsd. EUR). Das Ergebnis aus der Nettoposition der monetären Posten wirkt sich in der Gewinn- und Verlustrechnung im Wesentlichen auf
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Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
das Bruttoergebnis vom Umsatz sowie auf die allgemeinen Verwaltungskosten aus. In der Kapitalflussrechnung wird das Ergebnis aus der Nettoposition der monetären Posten im Ergebnis nach Ertragsteuern in den betrieblichen Mittelflüssen aus Vermögenswerten bereinigt. Die wechselkursbedingten Wertänderungen der liquiden Mittel, die auf Effekte aus der Hyperinflation zurückzuführen sind, sind unbedeutend gering. Zuvor dargestellte Vergleichsbeträge in stabiler Währung wurden nicht angepasst. Die Abschlüsse dieser Tochtergesellschaften basieren auf dem Konzept historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten.
Die Kursgewinne/-verluste auf operative Fremdwährungspositionen, die in den Kosten der umgesetzten Leistungen enthalten sind, führen im Saldo zu einem Verlust von −21.513 Tsd. EUR (2022: Verlust von −16.052 Tsd. EUR).
Die Kursgewinne/-verluste auf Finanzfremdwährungspositionen, die im Finanzergebnis enthalten sind, führen im Saldo zu einem Verlust von −271 Tsd. EUR (2022: Verlust von −886 Tsd. EUR).
Infolge der Umrechnung der ausländischen Tochtergesellschaften erhöhte sich die Position ›Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals‹ zum Bilanzstichtag um −13.944 Tsd. EUR (2022: Erhöhung um 5.883 Tsd. EUR).
Die wesentlichen Währungen nach Drittumsätzen im Konzern und ihre Wechselkurse haben sich wie folgt entwickelt:

 

 

 

 

 

 

Währungen/Wechselkurse

 

 

 

 

 

 

 

 

Stichtagskurs

Durchschnittskurs

 

1 € =

31. Dezember 2023

31. Dezember 2022

2023

2022

USA

USD

1,11

1,07

1,08

1,05

Volksrepublik China

CNY

7,85

7,40

7,69

7,10

Großbritannien

GBP

0,87

0,89

0,87

0,85

Australien

AUD

1,63

1,57

1,63

1,52

 

 

 

 

 

 

8Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Jahresabschlüsse der Drägerwerk AG & Co. KGaA und der konsolidierten inländischen und ausländischen Gesellschaften zum 31. Dezember des Berichtsjahres werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt und in den Konzernabschluss einbezogen. Im Einzelnen gelten die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze:
Allgemeine Grundlagen
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Berücksichtigung des Prinzips der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten. Von der Möglichkeit einer Neubewertung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen macht Dräger keinen Gebrauch. Von dem Anschaffungskostenprinzip ausgenommen sind alle Finanzinstrumente, deren Zweck darin besteht, auch Zahlungsströme durch den Verkauf der Finanzinstrumente zu erzielen, oder die ausschließlich zu Handelszwecken gehalten werden. Diese Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die Anschaffungskosten ergeben sich aus der mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewerteten Summe der übertragenen Gegenleistungen. Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, zu dem unter aktuellen Marktbedingungen am Bemessungsstichtag in einem geordneten Geschäftsvorfall im Hauptmarkt oder vorteilhaftesten Markt ein Vermögenswert verkauft oder eine Schuld übertragen würde. Dabei ist unerheblich, ob dieser Preis unmittelbar beobachtbar ist oder mithilfe einer anderen Bewertungstechnik geschätzt wird. Diese Ermittlungsweise des beizulegenden Zeitwerts gilt nicht für folgende Sachverhalte bei Dräger:
Leasingtransaktionen im Anwendungsbereich von IFRS 16 und
Bewertungen, die einige Ähnlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert aufweisen, jedoch kein beizulegender Zeitwert sind.
74
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Umsatzrealisierung (einschließlich Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten)
Den Vorschriften des IFRS 15 entsprechend sollen Umsatzerlöse zu dem Zeitpunkt und in der Höhe realisiert werden, wie die vertraglichen Leistungsverpflichtungen gegenüber dem Kunden erfüllt werden.
Werden aufgrund der Erfüllung einer vertraglichen Leistungsverpflichtung Umsatzerlöse erfasst, bevor die Voraussetzungen für eine Rechnungstellung vorliegen oder der Kunde eine Zahlung geleistet hat, wird der entsprechende Anspruch als Vertragsvermögenswert angesetzt.
Erfolgen Zahlungen durch Kunden beziehungsweise werden Forderungen an einen Kunden vertraglich bereits fällig, bevor eine vertragliche Leistungsverpflichtung erfüllt und somit Umsätze realisiert wurden, so sind die zukünftigen Umsatzerlöse als Vertragsverbindlichkeiten abzugrenzen. Die Vertragsverbindlichkeiten werden dann entsprechend der Erfüllung der vertraglichen Leistungsverpflichtungen den Umsatzerlösen zugeführt.
Die Höhe der Umsatzerlöse ergibt sich aus dem Transaktionspreis des relevanten Kundenvertrages, also aus dem erwarteten Entgelt für die gelieferten Waren beziehungsweise für den Kunden erbrachte Dienstleistungen, auf das das Unternehmen einen Anspruch hat. Bei dem Entgelt handelt es sich bei Dräger vorwiegend um feste Preise. Variable Entgeltkomponenten werden nur gelegentlich verhandelt und nur dann in den Transaktionspreis einbezogen, wenn keine Unsicherheit hinsichtlich der Gegenleistung besteht. Das Zahlungsziel beträgt überwiegend 30 Tage, Zahlungsziele von mehr als einem Jahr werden nur in begrenztem Umfang vertraglich vereinbart. In den Fällen, in denen das vereinbarte Zahlungsziel mehr als ein Jahr beträgt, werden auch die Finanzierungskomponenten bei der Ermittlung des Transaktionspreises einbezogen.
Für den Fall, dass gleichzeitig oder zeitnah mehrere Leistungsverpflichtungen an den gleichen Kunden erbracht werden und in einem einzigen zivilrechtlichen Vertrag mit einem einzigen Transaktionspreis enthalten sind (›Mehrkomponentenverträge‹) und die jeweiligen Erfüllungszeitpunkte voneinander abweichen, ist der vereinbarte Transaktionspreis auf Basis der individuellen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen zu verteilen.
Die Umsatzerlöse werden gegebenenfalls um Erlösschmälerungen verringert. Erwartete Verpflichtungen für Rabatte auf Verkaufsvolumina werden anhand von Erfahrungswerten bemessen und mindern die Umsatzerlöse. Dräger gibt den Kunden nur in wenigen Ausnahmefällen Herstellergarantien. Gewährleistungen zum Schutz vor fehlerhaften Lieferungen werden grundsätzlich bis zu einem Zeitraum von zwölf Monaten gegeben und sind in den Garantierückstellungen erfasst. Darüber hinausgehende Rücknahme- und Rückerstattungsverpflichtungen vereinbart Dräger grundsätzlich nicht.
Hinsichtlich des Zeitpunkts der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen liegt dem IFRS 15 das ›Control-Konzept‹ zugrunde, also das Konzept der Realisation von Umsätzen zum Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsmacht auf den Kunden. Dementsprechend unterscheidet der IFRS 15 zwischen einer zeitpunktbezogenen Erfüllung von Leistungsverpflichtungen, die den Regelfall darstellt, und einer zeitraumbezogenen Erfüllung von Leistungsverpflichtungen, sofern die dafür gesetzten Kriterien erfüllt sind.
Die Erfassung von Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Produkten erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Verfügungsmacht auf den Käufer übergeht und somit ein Anspruch auf Erhalt der vereinbarten Zahlung besteht, sofern es wahrscheinlich ist, dass der vereinbarte Transaktionspreis dem Unternehmen zufließen wird. Im Falle von Produkten, die beim Kunden installiert werden müssen, erfolgt der Übergang der Verfügungsmacht auf den Käufer zu dem Zeitpunkt, in dem das Produkt geliefert und installiert wurde.
Die Erfassung von Umsatzerlösen aus Dienstleistungen erfolgt über den Zeitraum der Leistungserbringung, wenn dem Kunden der Nutzen aus der Erbringung der Leistung zufließt, während diese Leistung erbracht wird. Die Dienstleistungen werden entweder zu bestimmten Zeitpunkten (Service-/Wartungsintervalle) oder über einen bestimmten Zeitraum (Funktionsgarantie) erbracht. Im Falle der Leistungserbringung über einen bestimmten Zeitraum wird der Leistungsfortschritt zeitanteilig für den Zeitraum bemessen, für den Dräger die Funktionsfähigkeit des Gerätes garantiert.
Die Erfassung von Umsatzerlösen aus Fertigungsaufträgen (Projektgeschäft) erfolgt über den Zeitraum der Leistungserbringung als Vertragsvermögenswert, sofern der Kunde während der Leistungserbringung die
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Anhang Dräger-Konzern 2023
Verfügungsmacht über den geschaffenen Vermögenswert erlangt oder es sich um einen kundenspezifischen Auftrag handelt (der geschaffene Vermögenswert also keinen alternativen Nutzen besitzt) und Dräger zudem zu jedem Leistungszeitpunkt einen Rechtsanspruch auf eine entsprechende Bezahlung einschließlich einer Gewinnmarge hat. Die notwendige Bestimmung des Fertigstellungsgrads bei Festpreisverträgen erfolgt anhand der ›Cost-to-Cost-Methode‹ (inputorientierte Methode). Dabei wird der Fertigstellungsgrad am Verhältnis der Kosten, die bis zum Stichtag kumuliert angefallen sind, zu den geschätzten Gesamtkosten festgestellt. Aufgrund des erweiterten Leistungszeitraums werden bei Fertigungsaufträgen für den Fertigungszeitraum grundsätzlich Pläne für Ratenzahlungen vereinbart.
Kosten der Vertragsanbahnung und -erfüllung würden bei ihrem Entstehen als Aufwand erfasst werden, wenn der Abschreibungszeitraum nicht mehr als ein Jahr beträgt, was allerdings sehr selten vorkommt.
Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte, die in der Verfügungsmacht des Konzerns stehen, aus denen für den Konzern ein künftiger Nutzen zu erwarten ist und die verlässlich bewertet werden können, werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten bewertet, sofern sie eindeutig identifizierbar und somit vom Geschäfts- oder Firmenwert zu unterscheiden sind.
Im Falle des Erwerbs von immateriellen Vermögenswerten im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses entsprechen die Anschaffungskosten ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt.
Die immateriellen Vermögenswerte werden um lineare Abschreibungen entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer vermindert. Zinsen auf Fremdkapital werden als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten eines qualifizierten Vermögenswerts gemäß IAS 23 aktiviert, wenn also ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Das gilt, soweit sie wesentlich sind und direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung dieses Vermögenswerts zugeordnet werden können.
Erworbene Software für den internen Gebrauch wird separat aktiviert, sofern sie nicht integraler Bestandteil der zugehörigen Hardware ist. Die Installations- und Implementierungskosten im Zusammenhang mit gekaufter Software werden als Anschaffungsnebenkosten dieser Software erfasst.
Aufwendungen zur Erhaltung des ursprünglichen Nutzens der Software (Funktionsfähigkeit) sowie die Aktualisierung mittels ›Hotpackages‹ sind als laufender Aufwand zu erfassen.
Die Forschungskosten bei Dräger umfassen die Forschungseinzelkosten sowie die direkt zurechenbaren Gemeinkosten und werden als Aufwand der Periode erfasst, in der sie anfallen.
Eigene Entwicklungskosten für Produkte, einschließlich ihrer Software sowie Software für den internen Gebrauch, werden aktiviert, sofern die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
Die Fertigstellung des Produkts ist technisch realisierbar.
Das Management hat die Absicht, das Produkt fertigzustellen sowie es zu nutzen oder zu verkaufen.
Es besteht die Fähigkeit, das Produkt zu nutzen oder zu verkaufen.
Es ist nachweisbar, dass das Produkt voraussichtlich künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird.
Adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen sind verfügbar, um die Entwicklung abschließen und das Produkt nutzen oder verkaufen zu können.
Die dem Produkt während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben können verlässlich bewertet werden.
Aufgrund der strengen gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsauflagen für die Produkte des Dräger-Konzerns muss dafür allerdings die Zulassung des Produkts zum Verkauf in den wichtigsten Märkten bereits erteilt sein. Sind die erforderlichen Kriterien für die Aktivierung nicht erfüllt, so werden eigene Entwicklungskosten für Produkte einschließlich ihrer Software wie Forschungskosten als Aufwand der Periode erfasst, in der sie anfallen.
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Anhang Dräger-Konzern 2023
Bei den immateriellen Vermögenswerten wird überwiegend von einer Nutzungsdauer von vier Jahren aus-gegangen. Patente und Markenrechte werden über die jeweilige Laufzeit (durchschnittlich elf Jahre) linear abgeschrieben.
Ein als immaterieller Vermögenswert ausgewiesener Geschäfts- oder Firmenwert wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen ausgewiesen. Dabei werden gemäß IAS 36 lediglich außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen (siehe auch unsere folgenden Ausführungen unter ›Außerplanmäßige Ab-schreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen‹).
Sachanlagen
Sachanlagen werden zu ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen angesetzt.
Die Anschaffungskosten einer Sachanlage umfassen neben dem Anschaffungspreis die direkt zurechenbaren Aufwendungen, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand und an den Standort für seine vorgesehene Verwendung zu bringen. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten sowie dem Herstellungsprozess zuzuordnende Abschreibungen. Zinsen auf Fremdkapital werden als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten eines qualifizierten Vermögenswerts gemäß IAS 23 aktiviert, wenn also ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Das gilt, soweit sie wesentlich sind und direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung dieses Vermögenswerts zugeordnet werden können. Nachträgliche Ausgaben wie laufende Wartungs- und Instandhaltungskosten werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand erfasst. Diese Ausgaben entstehen, nachdem die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens in Betrieb genommen wurden.
Wenn es wahrscheinlich ist, dass Ausgaben dazu führen, dass dem Unternehmen über die ursprünglich bemessene Ertragskraft des vorhandenen Vermögenswerts hinaus ein zusätzlicher künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, werden die Ausgaben als zusätzliche Anschaffungs- und Herstellungskosten der Anlage aktiviert.
Die Abschreibung erfolgt linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer:
Geschäfts- und Fabrikgebäude20 bis 40 Jahre
Andere Bauten15 bis 20 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen5 bis 8 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
(außer geringwertige Wirtschaftsgüter)2 bis 15 Jahre
Grund und Boden werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Soweit wesentliche Teile von Sachanlagen Komponenten mit deutlich abweichender Lebensdauer enthalten, werden diese gesondert erfasst und über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode für Sachanlagen werden jährlich überprüft, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethode und der Abschreibungszeitraum mit dem erwarteten wirt-schaftlichen Nutzenverlauf aus den Gegenständen des Sachanlagevermögens in Einklang stehen.
Anlagen im Bau werden zu ihren Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten ausgewiesen.
Investitionszuschüsse
Investitionszuschüsse (Zuwendungen der öffentlichen Hand) für Vermögenswerte werden bei der Ermittlung des Buchwerts des entsprechenden Vermögenswerts von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgezogen. Somit wird die Zuwendung mittels eines reduzierten Abschreibungsbetrags über die Lebensdauer des abschreibungsfähigen Vermögenswerts erfolgswirksam.
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Außerplanmäßige Abschreibungen
Liegen zum Bilanzstichtag Anzeichen für Wertminderungen bei immateriellen Vermögenswerten oder Sachanlagen aufgrund externer oder interner Hinweise vor, so werden diese gemäß IAS 36 einem Wertminderungstest unterzogen. Übersteigt der Buchwert des Vermögenswerts den erzielbaren Betrag (höherer Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten), so wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Sofern einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten künftigen Zahlungsströme zugeordnet werden können, wird die Werthaltigkeit von Vermögenswerten auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit (›Cash Generating Unit‹) getestet.
Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, dem Wertminderungstest zu unterziehen. Für Geschäfts- oder Firmenwerte wird dieser Wertminderungstest auf Basis der übergeordneten Cash Generating Unit vorgenommen, die erwartungsgemäß Nutzen aus dem zugrunde liegenden Zusammenschluss zieht.
Die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts wird mittels des Discounted-Cashflow-Verfahrens geprüft. Als Basis dienen die operative Fünfjahresplanung und unverändert ein angenommenes nachhaltiges Wachstum in Höhe von 1 % in der Folgezeit für die einzelnen Cash Generating Units. Die Diskontierung erfolgt mit einem risikoangepassten Zinssatz. Grundlage der Geschäfts- oder Firmenwerte bilden die Geschäftssegmente, die auch die operativen Segmente gemäß IFRS 8 darstellen.
Anteile an assoziierten Unternehmen sind im Anschluss an die Fortschreibung des Equity-Werts ebenfalls daraufhin zu prüfen, ob eine zusätzliche Wertminderung eines verbleibenden positiven Equity-Werts vorliegt. Im Fall einer dauerhaften oder wesentlichen Wertminderung des verbleibenden Equity-Werts ist eine außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen.
Soweit die Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen nicht mehr bestehen, werden Zuschreibungen vorgenommen. Dieses gilt allerdings nicht für Geschäfts- oder Firmenwerte.
Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.
Der Dräger-Konzern hält die folgenden finanziellen Vermögenswerte:
sonstige Beteiligungen,
Ausleihungen und andere Forderungen,
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
derivative finanzielle Vermögenswerte,
sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Der Dräger-Konzern weist die folgenden finanziellen Verbindlichkeiten aus:
Bank- und Darlehensverbindlichkeiten,
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
derivative finanzielle Verbindlichkeiten sowie
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.
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Finanzielle Vermögenswerte
Der erstmalige Ansatz von finanziellen Vermögenswerten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in den meisten Fällen mit dem Transaktionspreis identisch ist. Anschaffungsnebenkosten (Transaktionskosten), wie Provisionen, Maklerkosten oder Notarkosten, sind nur solchen finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten zuzuordnen, deren Wertänderungen nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden.
Für die Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte in die folgenden Klassen eingeteilt:
zu fortgeführten Anschaffungskosten,
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (mit ergebniswirksamen Recycling),
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (ohne ergebniswirksames Recycling) oder
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert.
Diese Klassifizierung erfolgt auf Grundlage:
des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und
der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswerts und
der Eigenschaft des Finanzinstruments aus Sicht des Emittenten (Eigenkapitalinstrument oder Schuldinstrument).
Im Dräger-Konzern werden Schuldinstrumente hauptsächlich zur Erzielung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten und somit zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Hier sind als wesentliche Finanzinstrumente die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu nennen. Ein Schuldinstrument wird aufgrund der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Das Wahlrecht zur Designation finanzieller Vermögenswerte zur erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert wird nicht ausgeübt. Darüber hinaus sind keine erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte vorhanden.
Derivate, die zu keiner Sicherungsbeziehung gehören und einen positiven Marktwert aufweisen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Das gleiche gilt für Eigenkapitalinstrumente, da diese zu Handelszwecken gehalten werden. Die Option zur Designation der Eigenkapitalinstrumente zur erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert wird nicht ausgeübt.
Für marktübliche Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte ist der Erfüllungstag relevant, also der Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch Dräger geliefert wird. Unter marktüblichen Käufen oder Verkäufen werden jene verstanden, bei denen die Lieferung des Vermögenswerts innerhalb des für den jeweiligen Handelsplatz vorgeschriebenen beziehungsweise durch Konventionen festgelegten Zeitrahmens erfolgen muss.
Finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden als langfristige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen.
Im Rahmen des ›Expected Credit Loss Model‹ wird bei der Folgebewertung von Schuldinstrumenten grundsätzlich das dreistufige allgemeine Modell zur Ermittlung der erwarteten Verluste angewandt. Dabei werden Schuldinstrumente einer von drei Stufen zugeordnet, die dem jeweiligen Ausfallrisiko entsprechen. Die Risikovorsorge wird dann in Abhängigkeit der jeweiligen Risikostufe entweder in Höhe des erwarteten 12-Monatsverlusts (Stufe 1: niedriges Kreditrisiko) oder in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfallverluste im Falle einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos seit dem erstmaligen Ansatz (Stufe 2 und 3) gebildet.
Bei der Beurteilung, ob sich das Kreditrisiko eines Schuldinstruments signifikant erhöht hat, vergleicht Dräger das Kreditrisiko zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes mit dem zum Bilanzstichtag. Dabei werden verfügbare und belastbare zukunftsorientierte Informationen über die Änderungen des wirtschaftlichen Umfelds sowie der wirtschaftlichen Fähigkeiten des Schuldners berücksichtigt.
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Änderungen in der Höhe der Risikovorsorge sind als Wertaufholungsertrag oder Wertminderungsaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Für den wertmäßig größten Teil der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte (ohne liquide Mittel) wird das Wahlrecht des vereinfachten Verfahrens ausgeübt, nach dem beim erstmaligen Ansatz und zu allen folgenden Abschlussstichtagen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfallverluste bemessen wird.
Zur Ermittlung des erwarteten Kreditausfalls werden diese zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte auf Grundlage von Kreditrisiko-Portfolien gegliedert. Grundlage der Risiko-Portfolien sind die Kundenregionen. Für jedes Risiko-Portfolio werden mittels einer Ausfall-Matrix die Zahlungs- und die Überfälligkeitsstruktur ermittelt. Durch Zuordnung der durchschnittlichen Forderungsausfälle der letzten drei Jahre zu den Zahlungsstrukturen werden die jeweiligen historischen Zahlungsausfallraten ermittelt. Diese Zahlungsausfallraten werden dann auf die einzelnen Überfälligkeitsstrukturen angewendet, um die Risikovorsorge zu ermitteln. Zusätzlich zu den historischen Ausfällen wird ein prospektives Forward Looking Element berücksichtigt.
Die Wertberichtigung erfolgt im Wesentlichen mittels Wertberichtigungskonten. Steht der Ausfall des finanziellen Vermögenswerts endgültig fest, werden Vermögenswerte und Wertberichtigung ausgebucht. Im Falle von unvorhersehbaren Ausfällen von Forderungen werden diese direkt abgeschrieben, ohne das Wert-berichtigungskonto zu nutzen.
Die Effekte aus der Wertberichtigung und aus der Folgebewertung unter Anwendung der Effektivzinsmethode werden erfolgswirksam erfasst.
Ein finanzieller Vermögenswert ist erst aus der Bilanz auszubuchen, wenn die Rechte auf Zahlungsflüsse aus dem Vermögenswert ausgelaufen sind oder die Rechte auf Zahlungsflüsse und zugleich die wesentlichen Risiken und Chancen übertragen wurden und keine weitere Verfügungsmacht über den Vermögenswert behalten wurde.
Finanzielle Schulden
Der erstmalige Ansatz von finanziellen Schulden erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Transaktionskosten, die direkt der Emission der Schuld zuzurechnen sind, werden mindernd bei der Zugangsbewertung der Schulden berücksichtigt, wenn deren Wertänderungen nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden.
Die finanziellen Schulden werden grundsätzlich in den Folgeperioden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Tilgungen sowie Agien beziehungsweise Disagien bewertet. Jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug von Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Als Ausnahme dazu werden Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, weil sie mit der Absicht erworben wurden, kurzfristig wieder zurückgekauft zu werden, immer erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieses betrifft bei Dräger im Wesentlichen die Derivate, die zu keiner Sicherungsbeziehung gehören und einen negativen Marktwert aufweisen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, die auf das eigene Kreditrisiko zurückzuführen sind, werden nur bei Ausübung der Fair-Value-Option erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.
Dräger übt das Wahlrecht nicht aus, eine finanzielle Schuld freiwillig erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und mit dem Nettobetrag ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
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Langfristige Schulden, die unverzinslich sind oder wesentlich unter dem Marktzins verzinst werden, werden zum Barwert angesetzt. Agien und Disagien werden über die Laufzeit der Verbindlichkeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode verteilt.
Finanzielle Schulden mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden unter den langfristigen finanziellen Schulden ausgewiesen.
Finanzielle Schulden werden ausgewiesen, bis die zu Grunde liegende Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist.
Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften werden im Dräger-Konzern im Rahmen des Risikomanagements zur Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken eingesetzt. Der im Vorjahr noch ausgewiesene einzelne Zinsswap ist im Geschäftsjahr 2023 planmäßig ausgelaufen.
Die Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Bei derivativen Finanzinstrumenten, die die Kriterien hinsichtlich der Abbildung von Sicherungsbeziehungen (›Hedge-Accounting‹) erfüllen, werden die Zeitwertveränderungen der Derivate abhängig von der Art des Sicherungszusammenhangs bilanziert.
Zeitwertänderungen von Derivaten, die zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme dienen (Cashflow-Hedges), werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis ausgewiesen, soweit es sich um eine effektive Absicherung handelt. Diese Beträge werden erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, wenn das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.
Die Wirksamkeit der Sicherung wird zu Beginn der Sicherungsbeziehung und durch periodische prospektive Bewertungen bestimmt, um sicherzustellen, dass zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument voraussichtlich eine wirtschaftliche Beziehung besteht. Im Dräger-Konzern erfolgt die prospektive Bewertung anhand der Prüfung der Vertragsbedingungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts. Grundsätzlich werden bei Dräger Sicherungsinstrumente immer mit identischen Konditionen wie bei Grund-geschäften abgeschlossen, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die Sicherungsbeziehung prospektiv wirksam ist.
Dräger folgt für das Hedge Accounting den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des IFRS 9. Dementsprechend wird die Spot-Komponente in der Cashflow Hedge Reserve (OCI I) und die Forward-Komponente in der Cost of Hedging Reserve (OCI II) gebucht.
Dräger wendet zur Bilanzierung von Währungssicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme aus hoch-wahrscheinlich eintretenden zukünftigen Transaktionen das ›Cashflow-Hedge-Accounting‹ an. Als zu sicherndes Grundgeschäft gelten die Zahlungsüberschüsse aus geplanten operativen Umsätzen und Kosten in den jeweiligen Fremdwährungen. Durch die Anwendung des Hedge-Accountings werden die Zeitwertänderungen der Devisentermingeschäfte solange erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst, bis sie in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht werden, wenn das gesicherte Grundgeschäft ebenfalls erfolgswirksam wird.
Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken von bilanzierten Vermögenswerten oder bilanzierten Schulden wendet der Dräger-Konzern kein ›Hedge-Accounting‹ zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen an, da das Ergebnis der Währungsumrechnung des Grundgeschäfts gleichzeitig mit dem Ergebnis aus der Bewertung des Sicherungsinstruments erfolgswirksam wird.
Derivative Finanzinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Der beizulegende Zeitwert börsennotierter Derivate entspricht dem positiven beziehungsweise negativen Marktwert. Liegt kein Marktwert vor, so muss der beizulegende Zeitwert mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle, wie der Diskontierung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme, berechnet werden.
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Zu Art und Umfang der im Dräger-Konzern bestehenden Finanzinstrumente verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Textziffer 37.
Vorräte
Vorräte umfassen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Leistungen sowie fertige Erzeugnisse und Handelswaren. Sie werden mit dem niedrigeren Wert aus den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert ›Net Realizable Value‹ bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nach der Durchschnittsmethode bewertet. Die Herstellungskosten umfassen produktionsbezogene Vollkosten, die auf der Grundlage einer normalen Kapazitätsauslastung ermittelt werden. Sie enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch die Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie die Sondereinzelkosten der Fertigung, die dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Außerdem werden die Abschreibungen für Gegenstände des Anlagevermögens einbezogen, die im Fertigungsprozess eingesetzt werden. Zinsen auf Fremdkapital werden als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten eines qualifizierten Vermögenswerts gemäß IAS 23 aktiviert, wenn also ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Das gilt, soweit sie wesentlich sind und direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung dieses Vermögenswerts zugeordnet werden können.
Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und den notwendigen Veräußerungskosten. Nicht veräußerbare Vorräte werden abgeschrieben.
Die Position ›Fertige Erzeugnisse und Handelswaren‹ enthält auch Leih- und Vorführgeräte, die in der Regel von den Kunden innerhalb eines kurzen Zeitraums übernommen werden. Der Nettoveräußerungswert verringert sich in Abhängigkeit des Nutzungszeitraums als Leih- und Vorführgerät um 25 % pro Jahr.
Liquide Mittel
Die Liquiden Mittel umfassen Kassenbestände und Bankguthaben einschließlich gelegentlich kurzfristiger Festgeldguthaben und können teilweise in ihrer Verfügung beschränkt sein.
Dividenden
Dividenden werden ergebniswirksam vereinnahmt, sobald ein Rechtsanspruch auf ihre Zahlung entstanden ist.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Dräger-Konzern werden jährlich durch Versicherungsmathematiker in Übereinstimmung mit IAS 19 (revised) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (›Projected Unit Credit Method‹) errechnet. Dabei werden die zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen und die Fluktuation berücksichtigt.
Eine Neubewertung infolge von geänderten demografischen beziehungsweise finanziellen Annahmen und erfahrungsbedingten Berichtigungen wird sofort unter Berücksichtigung der latenten Steuern erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine spätere erfolgswirksame Berücksichtigung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nicht.
Der Nettozinsaufwand wird durch Multiplikation des gewählten kapitalmarktorientierten Zinssatzes mit der leistungsorientierten Nettoverbindlichkeit beziehungsweise dem Nettovermögenswert zum Jahresanfang ermittelt und im Zinsergebnis ausgewiesen. Die leistungsorientierte Nettoverbindlichkeit beziehungsweise der Nettovermögenswert ist der Saldo aus der leistungsorientierten Verpflichtung und dem Planvermögen.
Mit Wirkung zum Dezember 2007 wurden finanzielle Mittel aus der deutschen Versorgungsordnung in einen neu gegründeten Fonds einschließlich eines Abrechnungskontos eingebracht. Sie werden mittels eines Contractual Trust Arrangements (CTA) zugunsten der Mitarbeiter gesichert, sodass sie ausschließlich der Deckung und Finanzierung der direkten deutschen Pensionsverpflichtungen des Unternehmens dienen.
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Ein Überschuss des Planvermögens gegenüber den Pensionsverpflichtungen wird höchstens in der Höhe als Aktivposten angesetzt, soweit er dem Barwert des wirtschaftlichen Nutzens des Unternehmens (aufgrund von Beitragsrückgewähr oder Minderung künftiger Beitragszahlungen) zuzüglich eventuell noch nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwendungen entspricht (›Asset Ceiling‹).
Bei der gesetzlichen Rentenkasse, die nach IAS 19 als öffentlich-rechtlicher Plan gilt, handelt es sich auch um einen beitragsorientierten Plan. Dem Konzern erwachsen nach Einzahlung der fälligen Beiträge keine weiteren Zahlungsverpflichtungen. Die Beiträge werden bei Fälligkeit als Altersversorgungsaufwand erfasst. Bereits entrichtete Beiträge werden als sonstige Forderung bilanziert, sofern diese Vorauszahlungen zu einer Rückerstattung oder einer Verringerung künftiger Zahlungen führen werden.
Sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund eines vergangenen Ereignisses besteht. Zudem muss wahrscheinlich sein, dass zur Erfüllung der Verpflichtung Mittel abfließen, die wirtschaftlichen Nutzen darstellen. Die Höhe muss zuverlässig geschätzt werden können.
Die Rückstellungen werden mit dem erwarteten Erfüllungsbetrag angesetzt. Dieser Erfüllungsbetrag umfasst auch Kostensteigerungen, die am Bilanzstichtag zu berücksichtigen sind. Langfristige Rückstellungen werden auf der Grundlage entsprechender Marktzinssätze vor Steuern auf den Bilanzstichtag abgezinst. Diese Zinssätze werden unter Berücksichtigung des Risikos und der Laufzeit der Rückstellung ermittelt, soweit das Risiko nicht bereits bei der Ermittlung der zukünftigen Zahlungen erfasst wurde. Die Rückstellungen werden nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten unter anderem die langfristigen Leistungen an Arbeitnehmer mit Ausnahme der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt mit dem Barwert der Verpflichtung zum Bilanzstichtag. Die Ermittlung des Barwerts der Verpflichtung erfolgt wie bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen.
Zudem beinhalten die sonstigen Rückstellungen die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Dabei handelt es sich um Leistungen des Arbeitgebers (ohne Pensionsleistungen), meist im Zusammenhang mit Personalstrukturmaßnahmen, beispielsweise Einmalzahlungen oder periodische Zahlungen über mehrere Jahre sowie Gehaltsfortzahlungen bei faktischer Freistellung. Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind als Schuld und Aufwand zu erfassen, wenn das Unternehmen nachweislich verpflichtet ist, entweder das Arbeitsverhältnis eines Arbeitnehmers oder einer Arbeitnehmergruppe vor dem Zeitpunkt der regulären Pensionierung zu beenden oder Leistungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses aufgrund eines Angebots zur Förderung eines freiwilligen vorzeitigen Ausscheidens zu erbringen. Im Falle eines Angebots zur Förderung des freiwilligen vorzeitigen Ausscheidens sind die Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen auf der Basis der Anzahl von Arbeitnehmern, die das Angebot voraussichtlich annehmen werden, zu bewerten. Aufstockungszahlungen im Rahmen einer Altersteilzeitvereinbarung sind ratierlich vom Zeitpunkt der Entstehung der Verpflichtung (gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Mindestdienstzeiten) bis zum Ende der Beschäftigungsphase zu erfassen.
Ertragsteuern
Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus tatsächlichen und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die Zusatzsteuer nach Pillar 2 ist eine Ertragsteuer im Sinne des IAS 12. Von der obligatorischen temporären Ausnahme der Bilanzierung von latenten Steuern aus den Pillar 2-Regelungen wurde Gebrauch gemacht. Die Pillar 2-Zusatzsteuer wird in künftigen Perioden als tatsächliche Steuer bilanziert, soweit sich eine solche Steuer ergibt.
Die Gesellschaften des Dräger-Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Der tatsächliche Steueraufwand wird unter Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der einzelnen Länder berechnet. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteuerforderungen und -verpflichtungen
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kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Der damit verbundenen Unsicherheit wird dadurch Rechnung getragen, dass ungewisse Steuerforderungen und -verpflichtungen schon dann angesetzt werden, sobald die Eintrittswahrscheinlichkeit aus Sicht des Managements höher als 50 % liegt. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen, wie beispielsweise aufgrund geänderter Rechtsprechung, fließen in die Bilanzierung der ungewissen Steuerforderungen und -verpflichtungen im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein. Für bilanzierte unsichere Ertragsteuerpositionen wird als beste Schätzung die voraussichtlich erwartete Steuerzahlung zugrunde gelegt.
Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode. Danach werden latente Steuern auf Verlustvorträge sowie auf temporäre Abweichungen zwischen den Wertansätzen im Konzernabschluss und der jeweiligen Steuerbilanz der einbezogenen Gesellschaften gebildet. Latente Steuerschulden werden nicht angesetzt, wenn sie aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts resultieren.
Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können. Eine Saldierung von latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten wird nur vorgenommen, soweit sie im Verhältnis zu einer Steuerbehörde aufrechenbar sind.
Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch zeitliche Unterschiede im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der zeitlichen Unterschiede vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die zeitlichen Unterschiede in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.
Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder gesetzlich verabschiedet worden sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung beziehungsweise der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird.
Einzelne Konzernunternehmen haben möglicherweise Anspruch auf Steuervergünstigungen bei Investitionen in qualifizierte Vermögenswerte oder in Verbindung mit qualifizierten Aufwendungen. Der Konzern bilanziert solche Zulagen als Steuergutschriften, das heißt, dass die Zulagen die Ertragsteuerverbindlichkeiten und den tatsächlichen Steueraufwand reduzieren. Aktive latente Steuern werden für noch nicht in Anspruch genommene beziehungsweise vorzutragende Steuergutschriften erfasst.
Nach IAS 12 sind Unternehmen unter bestimmten Umständen von der Erfassung latenter Steuern befreit, wenn sie Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten zum ersten Mal erfassen (Erstanwendungsausnahme beziehungsweise ›initial recognition exemption‹). Mit dem ›Amendments to IAS 12 Income Taxes: Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction (issued May 2021)‹ gilt die Erstanwendungsausnahme nicht für Transaktionen, bei denen beim erstmaligen Ansatz abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen. Dieses betrifft vor allem die Bilanzierung von Leasingverhältnissen (Ansatz eines Nutzungsrechts sowie der zugehörigen Verbindlichkeit). Die aus Leasingverhältnissen entstehenden aktiven und passiven latenten Steuern werden daher insoweit angesetzt, in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesen und im Anhang als Bruttobeträge angegeben.
Anteilsbasierte Vergütung
Dräger hat den Mitarbeitern von Dräger in Deutschland im Geschäftsjahr 2023 eine anteilsbasierte Vergütung in Form eines Mitarbeiteraktienprogramms gewährt. Damit sollen die Identifikation mit dem Unternehmen sowie die Attraktivität von Dräger als Arbeitgeber gesteigert werden.
Dieses Programm sieht vor, dass Mitarbeiter, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Geschäftsjahr Dräger-Vorzugsaktien erwerben, für jeweils drei Dräger-Vorzugsaktien eine Bonus-Vorzugsaktie erhalten (sogenanntes ›Matching-Model‹). Die Mitarbeiter haben für die Dauer von zwei Jahren keinen Zugriff auf diese Dräger-Vorzugsaktien. Ein Verbleib des Mitarbeiters während dieses Zeitraums bei Dräger ist nicht erforderlich. Bei den
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Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Bonus-Vorzugsaktien handelt es sich nicht um Neuemissionen, sondern um eigene Vorzugsaktien, die von Dräger am Kapitalmarkt zurückgekauft und in das Wertpapier-Depot des Mitarbeiters übertragen werden.
Die Bewertung dieser Bonus-Vorzugsaktien erfolgt zu ihrem beizulegenden Zeitwert im Zugangszeitpunkt (›grant date‹). Der Zugangszeitpunkt ist der Tag, an dem Dräger und der Mitarbeiter die anteilsbasierte Vergütungsvereinbarung treffen. Der beizulegende Zeitwert der Bonus-Vorzugsaktien ist ihr Börsenpreis.
Leasingverhältnisse
Ein Leasingverhältnis nach IFRS 16 ist ein Vertrag, in dem das Recht zur Kontrolle der Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswerts übertragen wird und der Kunde während der Nutzungsdauer das Recht hat, sowohl die Nutzung dieses Vermögenswerts zu bestimmen als auch den wesentlichen Nutzen aus der Nutzung dieses Vermögenswerts zu ziehen.
A)Dräger-Konzern als Leasingnehmer
Der Leasingnehmer hat für alle Leasingverhältnisse die Vermögenswerte für die erlangten Nutzungsrechte und die Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu bilanzieren.
Für den Fall, dass Verträge sowohl Leasing- als auch Nichtleasingkomponenten enthalten, werden die Leasing-komponenten des Vertrags auf Grundlage des relativen Einzelpreises getrennt von den Nichtleasingkomponenten des Vertrags als Leasingverhältnis bilanziert. Die Nichtleasingkomponenten werden nach den für sie geltenden Standards bilanziert.
Die Laufzeit des Leasingverhältnisses umfasst grundsätzlich die unkündbare Grundlaufzeit, in der ein Leasing-nehmer zur Nutzung eines zugrunde liegenden Vermögenswerts berechtigt ist. Die Laufzeit wird um Zeiträume angepasst, die sich aus einer Option zur Verlängerung beziehungsweise Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, dass er diese Option auch tatsächlich ausüben wird.
Dräger nutzt das Wahlrecht, Leasingverträge weiterhin monatlich aufwandswirksam zu erfassen, wenn es sich entweder um kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 12 Monaten Laufzeit) oder um Leasingverhältnisse mit einem zugrunde liegenden Vermögenswert von geringem Wert (bis zu 5.000 EUR Neupreis) handelt.
Dem IFRS 16 folgend basiert die erstmalige Bewertung von Nutzungsrechten auf dem Wert der entsprechenden Leasingverbindlichkeit, angepasst um folgende Sachverhalte:
bereits geleistete Leasingzahlungen beziehungsweise erhaltene Leasinganreize,
anfänglich entstandene direkte Kosten sowie
zum Erfassungszeitpunkt erwartete Kosten, um den Mietgegenstand bei Vertragsende in den ursprünglichen beziehungsweise vertraglich vereinbarten Zustand zu versetzen.
Die erstmalige Bewertung der Leasingverbindlichkeiten erfolgt zum Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen, die grundsätzlich unter Verwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes abgezinst werden, wenn der implizite Zinssatz des Vertrages nicht ermittelt werden kann. Die Leasingzahlungen beinhalten:
feste Leasingzahlungen,
variable Leasingzahlungen, die an Indizes gebunden sind,
Zahlungen aus Kaufoptionen, für die zum Bewertungszeitpunkt eine hinreichende Sicherheit der Ausübung besteht, sowie
gegebenenfalls erwartete Zahlungen aus vereinbarten Restwertgarantien und Strafzahlungen aufgrund der Ausübung von Kündigungsoptionen.
Im Rahmen der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen sowie berichtigt um jede Neubewertung der Leasing-verbindlichkeit bewertet.
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Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
B)Dräger-Konzern als Leasinggeber
Finanzierungsleasing
Leasingverhältnisse mit dem Dräger-Konzern als Leasinggeber werden als Finanzierungsleasingverhältnis klassifiziert und bilanziert, wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer übergehen.
Vermögenswerte aus einem Finanzierungsleasing sind dementsprechend in der Bilanz als Forderung ausgewiesen, und zwar in Höhe des Nettoinvestitionswerts (Barwert der Bruttoinvestition) aus dem Leasingverhältnis. Die Erfassung der Finanzerträge wird so vorgenommen, dass sie eine konstante periodische Verzinsung der ausstehenden Nettoinvestition des Leasinggebers aus dem Finanzierungsleasingverhältnis widerspiegelt. Der entsprechende Zinsertrag wird im Zinsergebnis ausgewiesen. Die anfänglichen direkten Kosten werden aktiviert und über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt.
Operatingleasing
Vermögenswerte, die Gegenstand von Operatingleasingverhältnissen sind, werden in der Bilanz entsprechend der Art dieser Vermögenswerte ausgewiesen. Leasingerträge aus diesen Verhältnissen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses realisiert und abhängig vom Mietgegenstand in den Umsatzerlösen (Dräger-Produkte) oder in den sonstigen betrieblichen Erträgen (z. B. Gebäude) ausgewiesen.
Im Falle von Verträgen über mehrere, vermietete Vermögenswerte wird das Entgelt auf Grundlage des relativen Einzelveräußerungspreises auf die einzelnen Vermögenswerte aufgeteilt, soweit eine Schätzung erforderlich ist mittels der Kostenzuschlagsmethode.
Verwendung von Schätzungen und Annahmen sowie Methodenänderungen
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert Schätzungen und Annahmen, die Einfluss auf den Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben. Diese Schätzungen schließen die klimabezogenen Chancen und Risiken des Konzerns mit ein (siehe auch Textziffer 3 ). Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Beträgen, die sich aus Schätzungen und Annahmen ergeben, abweichen.
Methodenänderungen sind im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr nicht vorgenommen worden.
Die Schätzungen betreffen insbesondere die folgenden Bereiche:
Bei der Beurteilung, ob eine Zweckgesellschaft oder ein Unternehmen derart beherrscht wird, dass es als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einzubeziehen ist, sind neben den Dräger zuzurechnenden Stimmrechten auch weitere Sachverhalte und Umstände einzubeziehen. Insbesondere in den Fällen, in denen weitere vertragliche Rechte oder faktische Umstände bestehen, sind Annahmen einzubeziehen, um zu beurteilen, ob Dräger die Verfügungsgewalt über dieses Unternehmen nutzen kann, um dadurch die variablen wirtschaftlichen Rückflüsse dieses Unternehmens zu beeinflussen. Änderungen der vertraglichen Vereinbarungen oder der faktischen Umstände werden hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen auf die getroffenen Beurteilungen überwacht.
Bei zwei Grundstücksverwaltungsgesellschaften sind viele unternehmerische Maßnahmen aufgrund des engen Gesellschaftszwecks vorherbestimmt, sodass eine Konsolidierungspflicht nicht auf der Grundlage von Stimmrechten begründet werden konnte. Allerdings besitzt Dräger vertragliche Ankaufsrechte für diese Immobilien, die in das Betriebsgelände von Dräger integriert sind. Dräger übt somit über das Management der Restwerte dieser Immobilien die Kontrolle auf die variablen Renditen dieser Unternehmen und somit auch auf die eigenen Renditen aus diesen Beteiligungen aus. Daher sind diese Grundstücksverwaltungsgesellschaften unverändert als Tochterunternehmen in den Konsolidierungskreis von Dräger einzubeziehen. Im Rahmen der Bewertung dieses Managements der Restwerte wurden rationale Erwartungen der Entwicklung der Immobilienpreise einbezogen.
Im Rahmen der jährlichen Untersuchungen zur Werthaltigkeit der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte trifft das Management von Dräger Annahmen in Bezug auf den jeweils erzielbaren Betrag. Die Daten, die vom
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Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Management herangezogen werden, basieren hinsichtlich der erwarteten Ertragsentwicklung auf internen Analysen und Prognoserechnungen.
Am Bereitstellungsdatum und in der Folgezeit beurteilt Dräger als Leasingnehmer, ob es hinreichend sicher ist, dass Dräger eine Verlängerungsoption oder eine Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert ausüben oder eine Kündigungsoption nicht ausüben wird. Das Unternehmen trägt allen maßgeblichen Fakten und Umständen Rechnung, die dem Leasingnehmer einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung beziehungsweise Nichtausübung der Option geben, einschließlich aller Änderungen dieser Fakten und Umstände, die vom Bereitstellungsdatum bis zum Zeitpunkt der Optionsausübung zu erwarten sind.
Für die weiteren verwendeten Rechenparameter werden externe Informationsquellen hinzugezogen.
Weitere Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern. Der Konzern überprüft mindestens einmal jährlich die angesetzten Nutzungsdauern und nimmt gegebenenfalls Anpassungen vor. Die angesetzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden auf Basis von Marktbeobachtungen und Erfahrungswerten ermittelt.
Die Realisierbarkeit von Forderungen unterliegt der Beurteilung und Bewertung einzelner Kunden und ihrer Kreditwürdigkeit. Dabei werden sowohl aktuelle Konjunkturentwicklungen als auch die Berücksichtigung von Erfahrungen aus früheren Forderungsausfällen einbezogen.
Im Rahmen von Fertigungsaufträgen aus Projektgeschäften, deren Umsätze über einen Zeitraum realisiert werden, erfolgt die Bilanzierung dem Leistungsfortschritt entsprechend. Bei der sorgfältigen Ermittlung des Leistungsfortschritts zählen die Gesamtauftragskosten, die Gesamtauftragserlöse, die Auftragsrisiken und andere Einschätzungen zu den maßgeblichen Messgrößen. Das Management überprüft kontinuierlich alle Einschätzungen in Zusammenhang mit solchen Fertigungsaufträgen.
Leistungsorientierte Pensionspläne und ähnliche Verpflichtungen werden in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Verfahren bilanziert. Diese Verfahren beruhen auf versicherungsmathematischen Annahmen, wie beispielsweise Abzinsungssatz, Lohn- und Gehaltstrends, Rentensteigerungen sowie Biometrie. Die angesetzten Abzinsungsfaktoren werden auf Grundlage der Effektivverzinsung von hochwertigen Unternehmensanleihen bestimmt. Abweichungen der versicherungsmathematischen Annahmen von der tatsächlichen Entwicklung können wesentliche Auswirkungen auf die Bewertung der leistungsorientierten Pensionspläne und ähnlicher Verpflichtungen haben. Hinweise auf diese Auswirkungen geben das Ergebnis der Sensitivitätsanalysen für den Abzinsungssatz, die künftigen Rentensteigerungen sowie die Lebenserwartung, die in der Textziffer 32 aufgeführt sind.
Der Konzern hat für verschiedene weitere Risiken Rückstellungen gebildet. Die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit, dass diese in Anspruch genommen werden, basiert auf Erfahrungen der Vergangenheit beziehungsweise der individuellen Einschätzung von Geschäftsvorfällen. Wertaufhellende Tatsachen wurden entsprechend berücksichtigt.
Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zum beizulegenden Zeitwert erfolgt auf beobachtbaren Marktdaten, soweit diese vorhanden sind. Sind diese Marktdaten nicht verfügbar, so bedient sich Dräger bei der Bewertung auch qualifizierter externer Gutachter beziehungsweise anderer Quellen.
Das Management muss bei der Berechnung von tatsächlichen und latenten Steuern in jeder Steuerjurisdiktion, in der Dräger tätig ist, Beurteilungen vornehmen. Diese Beurteilungen können zum Beispiel den Ansatz und die Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern betreffen, da es wahrscheinlich sein muss, dass zukünftig ausreichende zu versteuernde Ergebnisse erwirtschaftet werden, gegen welche die Verlust- und Zinsvorträge, abzugsfähigen temporären Differenzen sowie Steuergutschriften verrechnet werden können. Weiterhin können diese Beurteilungen die unterschiedlichen Behandlungen von Bilanzpositionen zwischen IFRS und den jeweiligen steuerrechtlichen Regelungen oder die steuerliche Einschätzung von Sachverhalten betreffen. Steuerliche Beurteilungen werden gemäß der nationalen Rechtslage berücksichtigt.
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Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
9Umsatzerlöse
Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen ist der nachstehenden Übersicht zu entnehmen.

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Medizin-

technik

Sicherheits-

technik

Dräger-

Konzern

Medizin-

technik

Sicherheits-

technik

Dräger-

Konzern

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten und Handelswaren 1

985.006

880.742

1.865.749

893.202

712.049

1.605.251

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Dienstleistungen und Zubehör (inklusive Ersatzteile) 1

871.779

462.407

1.334.186

841.103

449.763

1.290.866

Umsatzerlöse aus der Vermietung von Produkten und Handelswaren

3.060

48.415

51.474

2.629

45.942

48.571

Umsatzerlöse aus Projekten

106.315

15.780

122.095

84.574

15.964

100.538

Umsatzerlöse

1.966.161

1.407.343

3.373.504

1.821.509

1.223.718

3.045.227

 

 

 

 

 

 

 

1 Einige Produkte wurden neuen Produktgruppen zugeordnet. Die Vorjahresangaben wurden entsprechend angepasst.

 

 

 

 

 

 

 

Eine detaillierte Segmentberichterstattung einschließlich der Umsätze nach Regionen wird in Textziffer 40 gegeben.
Im Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse von 748,6 Mio. EUR (2022: 669,5 Mio. EUR) in Deutschland erzielt.
Es gab im Berichtsjahr sowie im Vorjahr keinen Kunden, dessen Umsatzanteil über 10 % des Konzernumsatzes lag.
Die Erfassung von Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Produkten erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Verfügungsmacht auf den Käufer übergeht. Die Erfassung von Umsatzerlösen aus Dienstleistungen und aus Projekten erfolgt überwiegend über den Zeitraum der Leistungserbringung, wenn dem Kunden der Nutzen aus der Erbringung der Leistung zufließt, während diese Leistung erbracht wird.
Gebuchte Umsatzerlöse in Höhe von 114.360 Tsd. EUR (2022: 117.970 Tsd. EUR) waren zu Beginn der Berichtsperiode noch in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten, die abgegrenzte Umsatzerlöse und erhaltene Anzahlungen enthalten.

 

 

 

Zukünftige Umsätze aus langfristigen Service- und Fertigungsaufträgen

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Erwartete Umsätze im ersten Jahr

78.190

79.327

Erwartete Umsätze im zweiten Jahr

78.498

63.441

Erwartete Umsätze ab dem dritten Jahr

71.145

87.945

 

227.833

230.713

 

 

 

In der Berichtsperiode sind Umsatzerlöse in Höhe von 149 Tsd. EUR (2022: 245 Tsd. EUR) enthalten, die vollständig oder teilweise in früheren Geschäftsjahren erfüllt wurden.
88
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
10Kosten der umgesetzten Leistungen
Die Kosten der umgesetzten Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

 

 

 

Kosten der umgesetzten Leistungen

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Materialeinzelkosten

1.004.932

861.208

Fertigungseinzelkosten

365.505

350.483

Direkte Kosten

1.370.437

1.211.692

 

 

 

Materialgemeinkosten

68.164

83.783

Fertigungsgemeinkosten

341.627

327.565

Sonstige indirekte Kosten

133.584

183.801

Indirekte Kosten

543.374

595.150

 

 

 

Kosten der umgesetzten Leistungen

1.913.810

1.806.841

 

 

 

Die Fertigungsgemeinkosten beinhalten Abschreibungen auf produktionsbezogene immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Kosten des innerbetrieblichen Transports bis zur Ablieferung an das Vertriebslager.
Die sonstigen indirekten Kosten umfassen unter anderem die Garantieleistungen sowie Wertberichtigungen auf Vorräte.
Zu den Kosten der umgesetzten Leistungen gehören Inventurdifferenzen, Bewertungsdifferenzen und Ver-schrottungen. Erträge aus der Wertaufholung für zuvor wertberichtigte Vorräte mindern die Kosten der umgesetzten Leistungen.
Hinsichtlich der in den Kosten der umgesetzten Leistungen enthaltenen Effekte aus Währungsumrechnungen verweisen wir auf unsere Ausführungen in Textziffer 7.
Soweit im Rahmen der Bewertung von Vorräten Fremdkapitalkosten einbezogen werden, sind diese im Zeitpunkt der Lieferung, beziehungsweise Leistung, in den Kosten der umgesetzten Leistungen enthalten.
11Forschungs- und Entwicklungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten sämtliche Kosten, die während des Forschungs- und Entwicklungsprozesses entstehen. Darin sind auch die Kosten für Zulassung, Prototypen und Kosten der Erstserie, soweit sie nicht als eigene Entwicklungskosten zu aktivieren sind, enthalten.
12Marketing- und Vertriebskosten
Die Marketingkosten enthalten sämtliche Kosten, die mit Corporate Marketing und Product Marketing verbunden sind. Dazu gehören unter anderem Aufwendungen für Werbemaßnahmen und Messekosten. Zu den Vertriebskosten gehören Kosten des Vertriebsmanagements, Logistikkosten, sofern sie das Vertriebslager oder den Versand betreffen, sowie Kosten des Vertriebsaußen- und -innendienstes einschließlich der Auftrags-abwicklung. Erträge, die in direktem Zusammenhang mit den Kosten stehen, sind aufgerechnet worden, soweit die Aufrechnung gestattet ist.
13Allgemeine Verwaltungskosten
Allgemeine Verwaltungskosten enthalten die Kosten der nicht mit anderen Funktionen zusammenhängenden Verwaltungstätigkeit. Darunter fallen insbesondere die Kosten des Vorstands, des Unternehmenscontrollings, der Steuer-, Zoll-, Versicherungs- und Treasury-Abteilung, Rechts-, Rechnungswesen- und Beratungskosten, Prüfungskosten sowie Kosten der allgemeinen Infrastruktur. Erträge, die in direktem Zusammenhang mit den Kosten stehen, sind aufgerechnet worden. Die Kosten umfassen die in der Verwaltung anfallenden Material- und Personalkosten sowie Abschreibungen.
89
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
14Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte
Die Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

 

 

 

Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Auflösungen von Risikovorsorgen

3.451

2.986

Zuführungen zu Risikovorsorgen

-10.820

-8.274

Direktausbuchungen

-826

-344

 

-8.194

-5.631

 

 

 

15Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen

 

 

 

Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Gewinne aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

554

493

Gewinn aus dem Abgang von Tochtergesellschaften

562

-

Mieterträge

1.961

1.894

Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten

6.206

2.569

Sonstige betriebliche Erträge

9.283

4.956

 

 

 

Aufwendungen für vermietete Vermögenswerte

-726

-694

Verluste aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

-6.194

-1.586

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-6.921

-2.280

 

 

 

16Finanzergebnis

 

 

 

Finanzergebnis (ohne Zinsergebnis)

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Ergebnis aus der Nettoposition monetärer Posten

1.466

-544

 

 

 

Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen

273

374

Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen

-3.504

-2.983

Wertberichtigung auf Anteile an assoziierten Unternehmen

-987

-

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

-4.218

-2.608

 

 

 

Ergebnis aus der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten,

die ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

-1.022

667

Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen

-1.022

667

 

 

 

Ergebnis aus Fremdwährungsgeschäften

-271

-886

Sonstige finanzielle Aufwendungen

-2.341

-643

Sonstiges Finanzergebnis

-2.612

-1.529

 

 

 

Finanzergebnis (ohne Zinsergebnis)

-6.385

-4.015

 

 

 

90
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

Zinsergebnis

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Erträge aus finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

5.866

8.683

Erträge aus finanziellen Vermögenswerten, die ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

9

9

In Leasingraten enthaltene Zinserträge

53

94

Erträge aus Zinssicherungsgeschäften

60

33

Zinsen und ähnliche Erträge

5.987

8.819

 

 

 

Aufwendungen aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

-15.421

-12.229

In den Pensionsrückstellungen enthaltener Zinsanteil

-6.741

-4.184

In Leasingraten enthaltene Zinsaufwendungen

-5.568

-4.883

Aufwendungen aus Zinssicherungsgeschäften

-112

-461

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-3.255

-863

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-31.098

-22.620

 

 

 

Zinsergebnis

-25.111

-13.801

 

 

 

In den Aufwendungen aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, ist im Vorjahr im Wesentlichen die Aufzinsung der Zahlungsverpflichtung aus der gekündigten Genuss-scheinserie D von 4.981 Tsd. EUR enthalten.
In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von sonstigen Rückstellungen enthalten (siehe auch Textziffer 33).
17Ertragsteuern

 

 

 

Zusammensetzung der Ertragsteuern

 

 

 

Ertrag (+)/Aufwand (-) in Tsd. €

2023

2022

Inland

3.715

-142

Ausland

-65.801

-32.172

Tatsächliche Steuern

-62.086

-32.314

 

 

 

Inland

 

 

Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden

7.163

-4.020

Latente Steuern aus Verlustvorträgen

10.647

64.559

Latente Steuern Inland

17.810

60.539

 

 

 

Ausland

 

 

Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden

16.900

6.660

Latente Steuern aus Verlustvorträgen

-1.951

3.887

Latente Steuern Ausland

14.949

10.547

 

 

 

Latente Steuern

32.759

71.086

Ertragsteuern

-29.327

38.772

 

 

 

Der latente Steuerertrag im Inland resultiert im Geschäftsjahr 2023 – wie im Vorjahr - im Wesentlichen aus dem Ansatz von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verluste im ertragsteuerlichen Organkreis der Drägerwerk AG & Co. KGaA. Der latente Steuerertrag im Ausland ist im Wesentlichen auf eine geänderte Gesetzgebung zur steuerlichen Kapitalisierung von Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den USA zurückzuführen.
91
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Der latente Steuerertrag enthält einen Steuerertrag aus der Änderung von Steuersätzen in Höhe von 58 Tsd. EUR (2022: Steueraufwand in Höhe von 1.412 Tsd. EUR).
Auf zeitliche Unterschiede im Zusammenhang mit einbehaltenen Gewinnen bei ausländischen Tochter-gesellschaften sind latente Steuerschulden in Höhe von 2.559 Tsd. EUR (2022: 2.345 Tsd. EUR) bilanziert. Auf zeitliche Unterschiede in Anteilswerten an Tochterunternehmen in Höhe von 21.336 Tsd. EUR (2022: 19.333 Tsd. EUR) werden keine latenten Steuerschulden bilanziert, da eine Veräußerung der Gesellschaften oder eine Ausschüttung der thesaurierten Gewinne in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.
Die steuerlichen Konsequenzen aus der Zahlung von Dividenden an die Anteilseigner der Muttergesellschaft unterscheiden sich auf der Ebene der Muttergesellschaft nicht von denen der Thesaurierung.

 

 

 

Überleitung von den erwarteten zu den ausgewiesenen Ertragsteuern

 

 

 

Ertrag (+)/Aufwand (-) in Tsd. €

2023

2022

Ergebnis vor Ertragsteuern

141.320

-102.409

Erwartete Ertragsteuern

(Steuersatz: 31,5 %; 2022: 31,5 %)

-44.516

32.259

 

 

 

Überleitung

 

 

Aperiodische Effekte und nicht abziehbare Quellensteuern

1.794

3.043

Effekt aus Steuersatzänderungen

58

-1.412

Effekt aus abweichenden Steuersätzen

13.666

10.300

Effekt der nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträge

-5.240

-4.305

Effekt aus Ansatz und Bewertung aktiver latenter Steuern

5.270

-425

Sonstige Effekte

-359

-689

 

 

 

Ausgewiesene Ertragsteuern

-29.327

38.772

 

 

 

Steuerquote (%) gesamt

20,8

37,9

 

 

 

Als erwarteter Steuersatz wird der Steuersatz des Mutterunternehmens von 31,5 % (2022: 31,5 %) angewendet. Der erwartete Steuersatz setzt sich zu 15,83 % (2022: 15,83 %) aus dem Körperschaftsteueranteil (einschließlich 5,5 % Solidaritätszuschlag) und zu 15,67 % (2022: 15,67 %) aus dem Gewerbesteueranteil zusammen. Für die Bewertung der inländischen latenten Steuern wird ein Steuersatz von 31,5 % (2022: 31,5 %) verwendet.
Zum Bilanzstichtag ist die Pillar 2-Gesetzgebung in Deutschland, der Jurisdiktion, in der die Drägerwerk AG & Co. KGaA ansässig ist, bereits in lokales Recht überführt und seit dem 1. Januar 2024 in Kraft getreten. Der Dräger-Konzern fällt zukünftig in den Anwendungsbereich der OECD-Modellregelungen zur globalen Mindestbesteuerung (Pillar 2). Da die Pillar 2-Gesetzgebung zum Abschlussstichtag noch nicht in Kraft war, unterliegt der Konzern aktuell dahingehend keiner zusätzlichen Steuerbelastung. Der Konzern macht von der Ausnahmeregelung zur Bilanzierung latenter Steuern im Zusammenhang mit Pillar 2-Ertragsteuern Gebrauch, die Gegenstand der im Mai 2023 veröffentlichten Änderungen des IAS 12 war.
Der Konzern trifft derzeit eine Einschätzung hinsichtlich der Auswirkungen von Pillar 2 nach Inkrafttreten der Gesetzgebung. Aufgrund der Komplexität der Anwendung der Gesetzgebung sind die quantitativen Auswirkungen der beschlossenen oder in Kraft getretenen Gesetzgebung noch nicht zuverlässig abschätzbar. Zur Unterstützung bei der Anwendung der Pillar 2-Gesetzgebung führt der Konzern ein interdisziplinäres Projekt durch. Im Rahmen dieses Projektes wurde zum Abschlussstichtag mit einer ersten indikativen Analyse begonnen, um die zukünftig grundsätzliche Betroffenheit und die relevanten Jurisdiktionen zu ermitteln, aus denen der Konzern mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit einer Pillar 2 Top-up Tax (Primärergänzungssteuer) oder einer Qualified Domestic Minimum Top-up Tax (nationale Ergänzungssteuer) ausgesetzt ist.
Auf Basis der laufenden indikativen Analyse ist die Top-up Tax voraussichtlich auf Ebene der Drägerwerk AG & Co. KGaA anwendbar, da die Drägerwerk AG & Co. KGaA als Ultimate Parent Entity im Sinne der Regelung qualifiziert. Nationale Besonderheiten in den jeweiligen Jurisdiktionen, in denen der Konzern tätig ist, sind bei Ermittlung der Top-up Tax zu berücksichtigen.
92
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen entfallen die folgenden bilanzierten aktiven latenten Steueransprüche und passiven latenten Steuerschulden:

 

 

 

 

 

Latente Steueransprüche/latente Steuerschulden

 

 

 

 

 

 

Latente Steueransprüche

Latente Steuerschulden

in Tsd. €

2023

2022

2023

2022

Immaterielle Vermögenswerte

23.141

851

6.759

7.076

Sachanlagen

7.188

9.419

7.963

10.826

Nutzungsrechte

-

-

21.053

18.769

Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte

507

140

3.990

4.618

Langfristige sonstige Vermögenswerte

-

-

-

-

Langfristige Vermögenswerte

30.836

10.410

39.765

41.289

 

 

 

 

 

Vorräte 1

27.156

25.762

1.030

1.166

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

5.597

5.688

480

489

Vertragsvermögenswerte

-

-

8.491

9.032

Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte 1

674

2

3.756

1.416

Kurzfristige sonstige Vermögenswerte 1

809

477

947

1.240

Kurzfristige Vermögenswerte 1

34.236

31.929

14.704

13.343

 

 

 

 

 

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

47.096

38.004

-

-

Langfristige Personalrückstellungen 1

5.067

4.917

-

-

Langfristige sonstige Rückstellungen 1

1.996

828

-

-

Langfristige Bankverbindlichkeiten

-

-

-

-

Langfristige sonstige finanzielle Schulden

117

464

567

4.413

Langfristige Leasingverbindlichkeiten

13.609

12.676

-

-

Langfristige sonstige Schulden 1

5.223

4.064

-

-

Langfristige Schulden 1

73.108

60.953

567

4.413

 

 

 

 

 

Kurzfristige Personalrückstellungen 1

9.148

7.058

-

-

Kurzfristige sonstige Rückstellungen 1

9.099

12.358

-

-

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten

-

-

-

-

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

509

534

-

-

Kurzfristige sonstige finanzielle Schulden 1

689

4.161

446

373

Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten

8.519

6.571

-

-

Kurzfristige sonstige Schulden 1

10.161

11.760

540

563

Kurzfristige Schulden 1

38.125

42.442

986

936

 

 

 

 

 

Bruttowert temporäre Differenzen 1

176.305

145.734

56.022

59.981

Wertberichtigung temporärer Differenzen

-600

-6.818

-

-

Aktivierte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften

(Netto inkl. Wertberichtigungen)

97.434

82.753

-

-

Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen

70.457

78.764

26.256

27.004

Saldierung

-80.607

-84.533

-80.607

-84.533

Bilanzansatz

262.989

215.900

1.671

2.452

 

 

 

 

 

1 Die passiven latenten Steuern werden mit den aktiven latenten Steuern auf den Bilanzpositionen saldiert, soweit sie das gleiche Steuersubjekt betreffen.

 

Die Werthaltigkeit der aktivierten latenten Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen und temporären Differenzen der konsolidierten Gesellschaften wird jährlich auf Basis der zukünftigen zu versteuernden Ergebnisse anhand einer operativen Planungsrechnung geprüft. Soweit eine Realisierung der aktiven latenten Steuern unwahrscheinlich ist, erfolgt eine Wertberichtigung. Abzugsfähige temporäre Differenzen werden in Höhe von 2.399 Tsd. EUR (2022: 22.085 Tsd. EUR) nicht bilanziert, da mit einer Nutzung im Planungszeitraum nicht zu rechnen ist.
Die latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen beinhalten im Wesentlichen latente Steuern aus Zwischengewinneliminierungen im Vorratsvermögen sowie in den Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.
93
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die latenten Steuern werden auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt gelten beziehungsweise erwartet werden.
Die steuerlichen Verlustvorträge am Jahresende setzen sich wie folgt zusammen:

 

 

 

Aktivierte steuerliche Verlustvorträge

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Körperschaftsteuer

307.468

269.320

Gewerbesteuer und State Tax USA

269.792

213.463

Zinsvortrag

5.227

-

 

582.487

482.783

 

 

 

Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Körperschaftsteuer

40.121

58.606

davon unverfallbar

40.121

57.388

Gewerbesteuer und State Tax USA

14.580

35.420

davon unverfallbar

14.580

35.420

 

54.701

94.026

 

 

 

Die Erhöhung der aktivierten Verlustvorträge erfolgte im Wesentlichen aufgrund eines steuerlichen Verlustes im ertragsteuerlichen Organkreis der Drägerwerk AG & Co. KGaA. Der Rückgang der nicht aktivierten Verlustvorträge resultiert überwiegend aus der zusätzlichen Werthaltigkeit im Inland.
Auf noch nicht in Anspruch genommene Steuergutschriften in Höhe von 5.280 Tsd. EUR (2022: 3.738 Tsd. EUR) werden latente Steueransprüche bilanziert.
Für die nicht aktivierten körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge wären theoretisch latente Steuern in Höhe von 10.335 Tsd. EUR (2022: 16.511 Tsd. EUR) zu bilden. Ein Ansatz unterbleibt jedoch, da von einer Werthaltigkeit dieser Verlustvorträge nicht ausgegangen wird.
Für Verlustvorträge und temporäre Differenzen werden trotz steuerlicher Verluste im laufenden Jahr beziehungsweise im Vorjahr aktive latente Steuern in Höhe von 159.754 Tsd. EUR (2022: 127.666 Tsd. EUR) bilanziert. Die Aktivierung erfolgt auf der Grundlage von steuerlichen Planungsrechnungen. Das Management geht von ausreichenden zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen bei den betreffenden Gesellschaften aus. Steuerliche Verluste in der Vergangenheit sind auch auf einmalige Sondereffekte zurückzuführen, die einen wesentlichen Teil der Verlustvorträge ausmachen. Ferner wurden verschiedene Maßnahmen implementiert, die in Zukunft zu einer Verbesserung der Profitabilität im Konzern führen sollen. Dazu zählen unter anderem, dass Bereiche mit geringer Profitabilität sich durch geeignete Maßnahmen deutlich verbessern sollen. Zudem sollen bestehende erfolgreiche Maßnahmen, wie die Fokussierung auf eine verbesserte Preisdurchsetzung, weiter vorangetrieben werden. Die Einführung, neuer, innovativer Produkte soll auch in Zukunft die Profitabilität absichern. Der hohe Wert resultiert im Wesentlichen aus den aktiven latenten Steuern in Höhe von 154.983 Tsd. EUR (2022: 120.115 Tsd. EUR) auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge des steuerlichen Organkreises der Drägerwerk AG & Co. KGaA.
Der Aufwand aus der Abwertung von aktiven latenten Steuern beträgt 1.533 Tsd. EUR (2022: 3.412 Tsd. EUR). Der Ertrag aus der Aufhebung einer früheren Abwertung aktiver latenter Steuern beträgt im Geschäftsjahr 2023 6.803 Tsd. EUR (2022: 2.987 Tsd. EUR).
Die Veränderung der aktiven latenten Steuern im Zusammenhang mit der Kündigung der Genussscheine im Geschäftsjahr 2020 hat das Eigenkapital im Geschäftsjahr 2023 außerhalb des sonstigen Ergebnisses in den Gewinnrücklagen um 6.049 Tsd. EUR erhöht (2022: 5.214 Tsd. EUR). Die Veränderung resultiert aus der zusätzlichen Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge im Inland.
94
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Aus der Erstkonsolidierung von Tochtergesellschaften ergeben sich im Geschäftsjahr 2023 keine latenten Steuern (2022: ebenfalls keine latenten Steuern).
Die im sonstigen Ergebnis erfassten aktiven latenten Steuern, die im Wesentlichen die ergebnisneutrale Erfassung der Effekte von Neubewertungen der Pensionspläne betreffen, haben sich während der Periode um 10.265 Tsd. EUR erhöht (2022: Reduzierung um 52.752 Tsd. EUR).
18Personalaufwand/Mitarbeiter
Der Personalaufwand enthält die Vergütungen der Vorstandsmitglieder der Komplementärin, Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck. Hierzu verweisen wir auf unsere Ausführungen im Rahmen der Angaben zu den Vergütungen des Vorstands und des Aufsichtsrats (siehe auch Textziffer 40).

 

 

 

Personalaufwand

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Entgelte

1.102.665

1.052.759

Soziale Abgaben

203.557

197.134

Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung

25.326

35.491

 

1.331.548

1.285.384

 

 

 

Der Personalaufwand wird funktionsabhängig in den Kosten der umgesetzten Leistungen, den Forschungs- und Entwicklungskosten, den Marketing- und Vertriebskosten sowie den Verwaltungskosten berücksichtigt.
In den Personalaufwendungen sind Abfindungen in Höhe von 2.261 Tsd. EUR (2022: 3.055 Tsd. EUR) enthalten.

 

 

 

Mitarbeiter am Bilanzstichtag

 

 

 

 

2023

2022

Deutschland

7.699

7.512

Ausland

8.630

8.707

Mitarbeiter gesamt

16.329

16.219

 

 

 

Produktion

2.127

2.136

Sonstige

14.202

14.083

Mitarbeiter gesamt

16.329

16.219

 

 

 

 

 

 

Mitarbeiter im Durchschnitt

 

 

 

 

2023

2022

Deutschland

7.614

7.451

Ausland

8.659

8.636

Mitarbeiter gesamt

16.273

16.087

 

 

 

Produktion

2.144

2.205

Sonstige

14.129

13.882

Mitarbeiter gesamt

16.273

16.087

 

 

 

Für weitere Erläuterungen zu der Entwicklung der Mitarbeiterzahlen verweisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht.
95
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
19Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte fallen in den folgenden Funktionsbereichen an:

 

 

 

Verteilung der Abschreibungen auf die Funktionsbereiche

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Kosten der umgesetzten Leistungen

69.691

63.485

Forschungs- und Entwicklungskosten

5.545

9.178

Marketing- und Vertriebskosten

14.351

13.801

Allgemeine Verwaltungskosten

58.965

57.987

 

148.552

144.451

 

 

 

Gemäß IAS 36 wurde zum Abschlussstichtag geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung von Vermögenswerten vorliegen. Da die Marktkapitalisierung zum Bilanzstichtag den Buchwert des Eigenkapitals unterschritten hat und sich zudem einige wenige Länder weiterhin einer herausfordernden Wettbewerbssituation gegenübersehen, wurden für alle Cash Generating Units Werthaltigkeitstests (sogenannte Asset Impairment Tests) durchgeführt. Für diesen Zweck stellen die einzelnen Gesellschaften die Cash Generating Units dar, gegebenenfalls aufgeteilt nach Medizintechnik und Sicherheitstechnik.
In den Geschäftsjahren 2023 und 2022 sind die folgenden Wertminderungen und Wertaufholungen vorgenommen worden:

 

 

 

 

 

 

Erfasster Wertminderungsbedarf 2023

 

 

 

 

 

 

Cash Generating Unit

in Tsd. €

 

Diskontierungs-

zinssatz

Nutzungs-

wert

erfasster

Wertminderungs-

aufwand

erfasster

Wertaufholungs-

ertrag

Draeger Medical Systems, Inc., Wilmington, New Castle County

Sicherheitstechnik

8,2 %

682

4.662

-

Draeger Safety UK Ltd., Blyth

Sicherheitstechnik

7,7 %

126.417

3.343

-

ACE Protection AB, Svenljunga

Sicherheitstechnik

8,5 %

11.250

1.533

-

Draeger Peru S.A.C., Lima

Medizintechnik

9,4 %

2.539

944

-

Draeger Arabia LLC, Riyadh

Sicherheitstechnik

9,7 %

13.221

927

-

Draeger Safety Korunma Teknolojileri A.S., Istanbul

Sicherheitstechnik

14,0 %

3.860

707

-

Dräger Indústria e Comércio Ltda., São Paulo

Medizintechnik

10,7 %

18.693

492

-

Dräger Tehnika d.o.o., Vozdovac Belgrad

Medizintechnik

11,5 %

2.193

451

-

Draeger Colombia S.A., Bogotá D.C.

Medizintechnik

11,9 %

3.865

423

-

Draeger Singapore Pte Ltd., Singapur

Medizintechnik

7,6 %

1.118

181

-

Dräger Tehnika d.o.o., Vozdovac Belgrad

Sicherheitstechnik

12,9 %

424

170

-

Drager Argentina S.A., Buenos Aires

Medizintechnik

109,2 %

-120

165

-

Drager Argentina S.A., Buenos Aires

Sicherheitstechnik

110,6 %

-12

156

-

Draeger Safety Canada Ltd., Mississauga

Sicherheitstechnik

8,5 %

12.196

118

-

AB Ulax, Motala

Medizintechnik

7,1 %

2.115

-

457

Dräger-Simsa S.A., Santiago

Sicherheitstechnik

11,5 %

5.637

-

430

Dräger South Africa (Pty) Ltd, Buccleuch

Sicherheitstechnik

13,8 %

5.790

-

354

Dräger Safety Zenith (Pty) Ltd, East London

Sicherheitstechnik

13,8 %

1.752

-

315

 

 

 

211.621

14.272

1.556

 

 

 

 

 

 

96
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

 

 

 

Erfasster Wertminderungsbedarf 2022

 

 

 

 

 

 

Cash Generating Unit

in Tsd. €

 

Diskontierungs-

zinssatz

Nutzungs-

wert

erfasster

Wertminderungs-

aufwand

erfasster

Wertaufholungs-

ertrag

Dräger Tehnika d.o.o., Vozdovac Belgrad

Medizintechnik

10,4 %

2.361

301

-

Dräger-Simsa S.A., Santiago

Sicherheitstechnik

10,4 %

6.278

158

-

AB Ulax, Motala

Medizintechnik

6,7 %

12

571

-

Draeger Medical Systems, Inc., Wilmington, New Castle County

Sicherheitstechnik

7,8 %

7.542

1.684

-

Dräger Chile Ltda., Santiago

Medizintechnik

8,6 %

3.166

-

524

Draeger Medikal Ticaret ve Servis A.S., Istanbul

Medizintechnik

12,1 %

5.571

-

380

Draeger Arabia LLC, Riyadh

Medizintechnik

7,0 %

40.918

-

1.145

 

 

 

65.849

2.713

2.049

 

 

 

 

 

 

Im Geschäftsjahr 2023 gab es auch unterjährig ›triggering events‹, die zu Wertminderungen im Rahmen der Werthaltigkeitstests für einzelne Cash Generating Units geführt haben. Teilweise wurden die daraus resultierenden Wertberichtigungen aufgrund einer verbesserten prognostizierten Unternehmensentwicklung zum Jahresende 2023 wieder korrigiert. In dem Wertminderungsaufwand sind 9.538 Tsd. EUR enthalten, die auf im Wesentlichen nicht mehr benötigte Produktionskapazitäten für zertifizierte FFP-Masken entfallen und im Wesentlichen die Sachanlagen betreffen.
Die Abschreibungen auf die ›Cash Generating Units‹ in Höhe von 14.272 Tsd. EUR (2022: 2.713 Tsd. EUR) entfallen mit 2.656 Tsd. EUR (2022: 871 Tsd. EUR) auf das Segment Medizintechnik und mit 11.616 Tsd. EUR (2022: 1.842 Tsd. EUR) auf das Segment Sicherheitstechnik und betreffen mit 6.204 Tsd. EUR (2022: 871 Tsd. EUR) die Region Europa, mit 6.960 Tsd. EUR (2022: 1.842 Tsd. EUR) die Region Amerika sowie mit 1.108 Tsd. EUR (2022: 0 Tsd. EUR) die Region Afrika, Asien und Australien.
Die Zuschreibungen zu den ›Cash Generating Units‹ in Höhe von 1.556 Tsd. EUR (2022: 2.049 Tsd. EUR) entfallen mit 457 Tsd. EUR (2022: 2.049 Tsd. EUR) auf das Segment Medizintechnik und mit 1.099 Tsd. EUR (2022: 0 Tsd. EUR) auf das Segment Sicherheitstechnik und betreffen mit 457 Tsd. EUR (2022: 380 Tsd. EUR) die Region Europa, mit 430 Tsd. EUR (2022: 524 Tsd. EUR) die Region Amerika sowie mit 669 Tsd. EUR (2022: 1.145 Tsd. EUR) die Region Afrika, Asien und Australien. Zudem wurde im Vorjahr im Segment Sicherheitstechnik eine Wertberichtigung in Höhe von 721 Tsd. EUR wieder aufgehoben.
Die Wertberichtigungen sowie die Wertaufholungen wurden im Wesentlichen auf Sachanlagen, insbesondere Betriebs- und Geschäftsausstattung, vorgenommen. Die Ermittlung des Nutzungswerts wird auf Basis eines Zukunftserfolgswerts vorgenommen, welcher auf einer Diskontierung von künftig erzielbaren Überschüssen aus der operativen Fünfjahresplanung der jeweiligen ›Cash Generating Unit‹ basiert.
Hinsichtlich des IAS 36.105 basiert die Werthaltigkeit der Vermögenswerte von Dräger auf der Annahme der Weiterveräußerung. Hierzu wird der beizulegende Zeitwert abzüglich von Veräußerungskosten intern bestimmt. Demzufolge wurde der ermittelte Wertberichtigungsbedarf zu einem Teilbetrag von 12.702 Tsd. EUR (2022: 8.430 Tsd. EUR) nicht erfasst.
97
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
20Ergebnis / Dividende je Aktie
Dräger ermittelt und weist das Ergebnis je Aktie bei Vollausschüttung aus. Die Ermittlungsmethode des Ergebnisses je Aktie bei Vollausschüttung unterstellt eine tatsächliche Vollausschüttung des Jahresüberschusses nach Ergebnisanteil der nicht beherrschenden Anteilsinhaber auf die Stamm- und Vorzugsaktien sowie für das Vorjahr letztmalig auch auf die Genussscheine, denen allerdings kein Anteil am Jahresfehlbetrag zuzuordnen war. Im Falle einer unterstellten tatsächlichen Vollausschüttung des Jahresüberschusses ermittelt sich das Ergebnis je Aktie bei Vollausschüttung infolge der Auswirkungen auf die Ergebnisanteile der Genussscheine bei unveränderten durchschnittlich ausstehenden Aktien wie folgt:

 

 

 

 

Ergebnis je Aktie bei Vollausschüttung

 

 

 

 

 

 

2023

2022

Konzern-Jahresüberschuss / Konzern-Jahresfehlbetrag

 in Tsd. €

111.994

-63.637

abzüglich des Ergebnisanteils nicht beherrschender Anteilsinhaber

 in Tsd. €

1.561

925

Den Aktionären zuzurechnendes Ergebnis 1

 in Tsd. €

110.433

-64.562

 

 

 

 

Gewichteter Durchschnitt ausstehender Vorzugsaktien

Stück

8.600.000

8.600.000

 

 

 

 

Gewichteter Durchschnitt ausstehender Stammaktien

Stück

10.160.000

10.160.000

 

 

 

 

Unverwässertes Ergebnis je Stammaktie

in €

5,86

-3,47

Mehrdividende je Vorzugsaktie

in €

0,06

0,06

Unverwässertes Ergebnis je Vorzugsaktie

in €

5,92

-3,41

 

 

 

 

Verwässertes Ergebnis je Stammaktie

in €

5,86

-3,47

Mehrdividende je Vorzugsaktie

in €

0,06

0,06

Verwässertes Ergebnis je Vorzugsaktie

in €

5,92

-3,41

 

 

 

 

1 Aufgrund des negativen Ergebnisses im Vorjahr war den Genussscheininhabern kein Ergebnisanteil zuzurechnen.

 

 

 

 

Die vorgesehene Ausschüttung basiert auf dem handelsrechtlichen Jahresabschluss der Drägerwerk AG & Co. KGaA und verteilt sich wie folgt:

 

 

 

 

Ermittlung des Ausschüttungsvorschlags

 

 

 

 

 

Anzahl der Aktien (Stück)

Dividende pro Stück in €

Dividende in €

Stammaktien

10.160.000

1,74

17.678.400,00

Vorzugsaktien

8.600.000

1,80

15.480.000,00

 

 

 

 

 

 

 

33.158.400,00

 

 

 

 

Die vorgeschlagene Ausschüttungsquote liegt effektiv bei 30,03 % (2022: -5,70 %).
Im laufenden Geschäftsjahr wurden für das Vorjahr 0,13 EUR pro Stammaktie und 0,19 EUR pro Vorzugsaktie sowie 1,90 EUR pro Genussschein ausgeschüttet.
Es bestehen keine Gründe für einen verwässernden Effekt auf das Ergebnis je Aktie.
98
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Erläuterungen zur Konzernbilanz
21Immaterielle Vermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte 31. Dezember 2023

 

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Geschäfts-

oder

Firmenwert

Patente,

Marken und

Lizenzen

Erworbene

Software

Selbst-

erstellte

immaterielle

Vermögens-

werte

Geleistete

Anzahlun-

gen

2023

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2023

316.643

56.246

119.154

12.621

2.929

507.594

Zugänge

-

318

1.774

-

768

2.860

Abgänge

-

-19.787

-12.488

-

-

-32.275

Umgliederung

-

1.864

1.046

-

-2.910

0

Währungsumrechnungseffekte

-618

-421

-458

-29

0

-1.527

31. Dezember 2023

316.025

38.219

109.028

12.592

788

476.652

 

 

 

 

 

 

 

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2023

4.830

30.558

108.944

12.621

-

156.953

Zugänge

-

2.405

4.997

-

-

7.402

Abgänge

-

-19.787

-12.386

-

-

-32.173

Währungsumrechnungseffekte

-44

-687

-410

-29

-

-1.170

31. Dezember 2023

4.786

12.489

101.144

12.592

0

131.012

 

 

 

 

 

 

 

Nettobuchwert

311.239

25.730

7.883

0

788

345.640

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte 31. Dezember 2022

 

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Geschäfts-

oder

Firmenwert

Patente,

Marken und

Lizenzen

Erworbene

Software

Selbst-

erstellte

immaterielle

Vermögens-

werte

Geleistete

Anzahlun-

gen

2022

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2022

315.812

54.913

138.308

12.572

1.269

522.874

Zugänge

-

188

3.888

-

2.828

6.904

Abgänge

-

-22

-24.894

-

-

-24.915

Umgliederung

-

-

1.167

-

-1.167

0

Währungsumrechnungseffekte

830

1.167

685

50

-1

2.731

31. Dezember 2022

316.643

56.246

119.154

12.621

2.929

507.594

 

 

 

 

 

 

 

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2022

4.828

27.077

124.262

12.572

-

168.739

Zugänge

-

2.352

9.122

-

-

11.474

Abgänge

-

-22

-24.880

-

-

-24.902

Währungsumrechnungseffekte

2

1.150

440

50

-

1.642

31. Dezember 2022

4.830

30.558

108.944

12.621

0

156.953

 

 

 

 

 

 

 

Nettobuchwert

311.813

25.688

10.211

0

2.929

350.641

 

 

 

 

 

 

 

Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert im Wesentlichen aus der im Geschäftsjahr 2003 erfolgten Übertragung des Geschäftsfelds ›Electromedical Systems‹ der Siemens Medical Solutions auf die Dräger Medical GmbH (heute: Drägerwerk AG & Co. KGaA). Weiter erhöht wurde der Geschäfts- oder Firmenwert im Rahmen des Rückkaufs der 35 %-Anteile an der Dräger Medical GmbH (heute: Drägerwerk AG & Co. KGaA) von Siemens in den Geschäftsjahren 2007 und 2009. Im Rahmen von Umstrukturierungen in Vorjahren wurde der Geschäfts- oder Firmenwert jeweils neu auf die bestehenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units) verteilt.
99
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Abschreibungen sind in den Kosten der umgesetzten Leistungen sowie den anderen Funktionskosten enthalten.
Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts
Für die Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts stellen die Geschäftssegmente Medizintechnik und Sicherheitstechnik die Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten dar. Deren Nutzungswerte (Value in Use) werden mittels Discounted-Cashflow-Verfahren auf Basis der operativen Fünfjahresplanung bestimmt. Eine Überleitung des Geschäfts- oder Firmenwerts ist dem Anlagespiegel für Immaterielle Vermögenswerte zu entnehmen.
Zum 31. Dezember 2023 setzt sich der Geschäfts- oder Firmenwert von 311,2 Mio. EUR (2022: 311,8 Mio. EUR) aus 158,4 Mio. EUR (2022: 158,7 Mio. EUR) für das Segment Medizintechnik und aus 152,8 Mio. EUR (2022: 153,1 Mio. EUR) für das Segment Sicherheitstechnik zusammen.
Zu den wesentlichen Planungsannahmen gehören das Marktwachstum der Einzelmärkte, die Entwicklung der Marktanteile und die Preisentwicklungen in den Einzelmärkten. Aus diesen Annahmen wird das Umsatzwachstum pro Region und für ausgewählte Fokusländer jeweils nach Geschäftssegmenten geplant. Daraus ergibt sich für den Zeitraum 2024 bis 2028 ein Umsatzwachstum für den Bereich Medizintechnik von 5,6 % und für den Bereich Sicherheitstechnik von 6,1 %, woraus für den Konzern ein Gesamtwachstum von 5,8 % für diesen Zeitraum resultiert. Im Vorjahr ergab sich für den Konzern ein Gesamtwachstum von 5,8 %, das für den Zeitraum 2023 bis 2027 aus einem Umsatzwachstum für den Bereich Medizintechnik von 5,4 % und für den Bereich Sicherheitstechnik von 6,3 % ermittelt wurde. Parallel werden die konsolidierten Bruttomargen der Regionen pro Geschäftssegment sowie die regionalen und zentralen Funktionskosten geplant. Die daraus resultierende durchschnittliche EBIT-Marge beträgt für den Bereich Medizintechnik 5,1 % (2022: 4,7 %) und für den Bereich Sicherheitstechnik 8,8 % (2022: 7,4 %).
Daneben liegen der Berechnung Annahmen zum Diskontierungszinssatz zugrunde. Bei der aktuellen Planung wurden für den Unternehmensbereich Medizintechnik ein Diskontierungszinssatz von 8,5 % nach Steuern (11,7 % vor Steuern) und eine Wachstumsrate von 1,0 % bei der ewigen Rente berücksichtigt. Im Vorjahr war es für den Unternehmensbereich Medizintechnik ein Diskontierungszinssatz von 7,6 % nach Steuern (10,5 % vor Steuern) und eine Wachstumsrate von 1,0 % bei der ewigen Rente. Für den Unternehmensbereich Sicherheitstechnik wurden ein Diskontierungszinssatz von 9,6 % nach Steuern (13,5 % vor Steuern) und eine Wachstumsrate von 1,0 % bei der ewigen Rente in die Planung einbezogen. Im Vorjahr wurden dagegen ein Diskontierungszinssatz von 9,2 % nach Steuern (13,0 % vor Steuern) und eine Wachstumsrate von 1,0 % bei der ewigen Rente berücksichtigt. Die zugrunde liegenden Planungsprämissen werden durch externe Informationsquellen zur Marktentwicklung plausibilisiert. Auf Basis dieser mehrjährigen Planung ergab sich kein Grund für eine außerplanmäßige Abschreibung. Für den Geschäfts- oder Firmenwert der Segmente Medizin- und Sicherheitstechnik ergibt sich auch bei einem Nullwachstum der ewigen Rente oder alternativ bei einer Erhöhung des Diskontierungszinssatzes um weitere 4 Prozentpunkte kein Grund für eine außerplanmäßige Abschreibung. Insofern würde keine für möglich gehaltene Änderung einer wesentlichen Annahme zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts der Segmente Medizin- und Sicherheitstechnik führen.
100
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
22Sachanlagen

 

 

 

 

 

 

 

Sachanlagen 31. Dezember 2023

 

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Grund-

stücke,

grund-

stücks-

gleiche Rechte

und Bauten

Technische

Anlagen

und

Maschinen

Andere

Anlagen,

Betriebs- u.

Geschäfts-

ausstat-

tungen

Vermietete

Geräte

Geleistete

Anzahlun-

gen und

Anlagen

im Bau

2023

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2023

520.363

171.767

561.061

72.022

69.915

1.395.128

Zugänge

8.279

5.303

24.164

2.650

28.562

68.959

Abgänge

-5.400

-9.796

-23.409

-2.679

-2.306

-43.589

Umgliederung

16.453

11.977

15.631

1.878

-46.191

-252

Umgliederung von Miet- und Vorführgeräten

-

-

6.144

7.460

-

13.604

Veränderung Konsolidierungskreis

-374

-1.740

-638

-

-

-2.752

Währungsumrechnungseffekte

-2.990

-1.180

-4.390

-906

20

-9.446

31. Dezember 2023

536.331

176.332

578.562

80.426

50.001

1.421.652

 

 

 

 

 

 

 

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2023

292.855

118.177

448.383

57.337

-

916.752

Planmäßige Zugänge

17.521

13.646

41.139

10.601

-

82.907

Außerplanmäßige Zugänge

-

5.102

8.733

-

-

13.835

Zuschreibungen

-

-

-1.555

-

-

-1.555

Abgänge

-2.572

-9.492

-22.052

-2.353

-

-36.468

Umgliederung

0

-2

-1.014

1.017

-

0

Umgliederung von Miet- und Vorführgeräten

-

-

352

-1.266

-

-915

Veränderung Konsolidierungskreis

-374

-1.360

-555

-

-

-2.289

Währungsumrechnungseffekte

-1.526

-904

-3.503

-855

-

-6.788

31. Dezember 2023

305.904

125.167

469.928

64.480

0

965.480

 

 

 

 

 

 

 

Nettobuchwert

230.427

51.164

108.634

15.946

50.001

456.172

 

 

 

 

 

 

 

101
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

 

 

 

 

Sachanlagen 31. Dezember 2022

 

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Grund-

stücke,

grund-

stücks-

gleiche Rechte

und Bauten

Technische

Anlagen

und

Maschinen

Andere

Anlagen,

Betriebs- u.

Geschäfts-

ausstat-

tungen

Vermietete

Geräte

Geleistete

Anzahlun-

gen und

Anlagen

im Bau

2022

Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2022

506.821

157.722

541.050

63.475

80.751

1.349.819

Zugänge

8.910

4.160

24.324

977

39.393

77.765

Abgänge

-7.572

-4.713

-30.229

-2.091

-682

-45.287

Umgliederung

11.612

15.366

21.475

374

-48.828

0

Umgliederung von Miet- und Vorführgeräten

-

-

2.219

8.643

-

10.862

Währungsumrechnungseffekte

592

-768

2.222

643

-719

1.969

31. Dezember 2022

520.363

171.767

561.061

72.022

69.915

1.395.128

 

 

 

 

 

 

 

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen

 

 

 

 

 

 

1. Januar 2022

282.663

113.145

424.957

47.490

10

868.264

Planmäßige Zugänge

16.466

12.009

47.735

10.273

-

86.483

Außerplanmäßige Zugänge

-

-

2.713

-

-

2.713

Zuschreibungen

-

-

-2.770

-

-

-2.770

Abgänge

-7.487

-4.317

-28.718

-1.711

-11

-42.245

Umgliederung

358

-1.833

1.474

0

-

0

Umgliederung von Miet- und Vorführgeräten

-

-

1.641

533

-

2.174

Währungsumrechnungseffekte

855

-828

1.351

753

1

2.132

31. Dezember 2022

292.855

118.177

448.383

57.337

0

916.752

 

 

 

 

 

 

 

Nettobuchwert

227.508

53.590

112.678

14.685

69.915

478.376

 

 

 

 

 

 

 

Dräger hat im Geschäftsjahr 2023 wie im Vorjahr keine öffentlichen Investitionszuschüsse erhalten, die zu einer Minderung der Zugänge zum Sachanlagevermögen geführt haben.
In den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind Anzahlungen von 4.695 Tsd. EUR (2022: 19.132 Tsd. EUR) enthalten.
Miet- und Vorführgeräte werden grundsätzlich den vermieteten Geräten in den Sachanlagen zugeordnet, da sie langfristig dazu dienen, wechselnden Kunden zur Nutzung zur Verfügung gestellt zu werden. Dagegen werden Miet- und Vorführgeräte, die dazu bestimmt sind, kurzfristig an einen Kunden veräußert zu werden, in den Vorräten unter den fertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Somit werden fertige Erzeugnisse in den Vorräten, die in den Bestand der zu vermietenden Geräte aufgenommen werden, von den Vorräten in die Sachanlagen umgegliedert. Gleichzeitig werden vermietete Geräte von den Sachanlagen in die Vorräte umgegliedert, wenn sie zum Verkauf stehen.
Die Abgänge infolge der Veränderung des Konsolidierungskreises betreffen die veräußerte Tochtergesellschaft AEC SAS, Antony, Frankreich.
Die Abschreibungen und Wertminderungen sind in den Kosten der umgesetzten Leistungen sowie den anderen Funktionskosten enthalten (siehe hierzu auch Textziffer 19).
Die Nutzungsrechte aus Leasingverträgen werden unter der separaten Bilanzposition Nutzungsrechte aus-gewiesen (siehe auch Textziffer 38).
Im Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine Fremdkapitalkosten in Zusammenhang mit Zugängen durch Neubauten aktiviert.
102
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
23Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Dräger hält Anteile an vier assoziierten Unternehmen (2022: vier assoziierten Unternehmen). Die MAPRA Assekuranzkontor GmbH, Lübeck, ist ein Versicherungsmakler, an dem Dräger 49 % der Anteile hält und auf den Dräger einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Das Geschäftsjahr dieser Gesellschaft endet zum 31. Dezember. Das kanadische Softwareunternehmen Focus Field Solutions Inc., St. John’s, an dem Dräger 29,53 % der Anteile hält, ist ein führender Anbieter von Betriebssicherheitslösungen zur Digitalisierung kritischer Arbeitsvorgangsdaten von Mitarbeitern und Anlagen. Das Geschäftsjahr dieser Gesellschaft endet zum 31. Dezember. Zudem hält Dräger 48,74 % der Anteile an der Gesellschaft MultiSensor Scientific Inc., Somerville, USA. Die Gesellschaft entwickelt technische Lösungen, um Emissionen aus Leckagen entlang der Öl- und Erdgaslieferkette zu erkennen und zu quantifizieren. Das Geschäftsjahr dieser Gesellschaft endet zum 31. Dezember. Zudem hält Dräger 24,01 % der Anteile an der GWA Hygiene GmbH, Stralsund. Die Gesellschaft entwickelt und produziert Geräte sowie Software zur automatisierten Erfassung und Auswertung von Daten in Industrie und Gesundheitswesen, mit dem Ziel der Verbesserung der Hygiene und der Optimierung von Arbeitsabläufen. Das Geschäftsjahr dieser Gesellschaft endet zum 31. Dezember.
Alle vier Gesellschaften werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Es gibt keine notierten Marktpreise für diese Gesellschaften.
Da diese Gesellschaften einzeln für sich genommen sowie in ihrer Gesamtheit nicht wesentlich sind, nimmt Dräger das Wahlrecht der vereinfacht aggregierten Darstellung in Anspruch.
Die nachfolgenden Angaben basieren auf den aktuell verfügbaren Informationen. Dieses ist bei der MAPRA Assekuranzkontor GmbH der zuletzt veröffentlichte Jahresabschluss. Für die Focus Field Solutions Inc., die MultiSensor Scientific Inc. sowie die GWA Hygiene GmbH ist es der letzte Quartalsabschluss zum September.

 

 

 

Finanzinformationen zu assoziierten Unternehmen

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Buchwert des Konzernanteils an den assoziierten Unternehmen

11.552

16.036

Anteil am Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen / Gesamtergebnis der assoziierten Unternehmen

-3.504

-2.983

Wertberichtigung auf Anteile an assoziierten Unternehmen

-987

-

Erhaltene Ausschüttungen

273

374

 

 

 

Der letzte veröffentlichte Jahresabschluss der MAPRA Assekuranzkontor GmbH weist ein Eigenkapital in Höhe von 999 Tsd. EUR (Vorjahr: 1.204 Tsd. EUR) und ein Ergebnis in Höhe von 559 Tsd. EUR (Vorjahr: 765 Tsd. EUR) aus. Das Eigenkapital der GWA Hygiene GmbH zum 31. Dezember 2022 beträgt 4.438 Tsd. EUR (Vorjahr: 5.810 Tsd. EUR) und enthält ein Ergebnis in Höhe von −1.372 Tsd. EUR (2021: −465 Tsd. EUR). Die Focus Field Solutions Inc. sowie die MultiSensor Scientific Inc. unterliegen keiner Offenlegungspflicht.
Dräger bietet im Bereich Engineered Solutions in Arbeitsgemeinschaften zusammen mit jeweils einem anderen Partner Brandübungsanlagen für Feuerwehren an. Zum Bilanzstichtag ist Dräger unverändert an drei Arbeitsgemeinschaften beteiligt, die als Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bewertet werden. Die Beteiligungsquoten betragen unverändert zwischen 40 und 77 %. Die Arbeitsgemeinschaften erzielen keine eigenen Ergebnisse und ihre Anteile wurden nicht käuflich erworben. Daher erfolgt keine Darstellung in der Konzernbilanz und in den Finanzinformationen.
Es bestehen weder Verpflichtungen gegenüber den assoziierten Unternehmen und den Gemeinschafts-unternehmen zur Bereitstellung von Finanzmitteln oder Ressourcen, die nicht bilanziert sind, noch Eventualverbindlichkeiten.
103
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
24Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

774.265

2.658

776.922

721.830

2.214

724.043

abzüglich Risikovorsorge

-46.770

-

-46.770

-43.221

-

-43.221

 

727.494

2.658

730.152

678.608

2.214

680.822

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vertragsvermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Vertragsvermögenswerte

55.221

-

55.221

56.450

-

56.450

abzüglich Risikovorsorge

-110

-

-110

-122

-

-122

 

55.111

0

55.111

56.328

0

56.328

 

 

 

 

 

 

 

Die Risiken in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten sind mit dem Ansatz der Risikovorsorge ausreichend berücksichtigt. Zur Ermittlung der Risikovorsorge verweisen wir auf unsere Ausführungen in Textziffer 37.
Die Vertragsvermögenswerte beinhalten alle Zahlungsansprüche aus den Projektgeschäften, die über einen Zeitraum realisiert werden, sowie aus erbrachten Dienstleistungen, sofern die Ansprüche nicht allein an den Zeitablauf geknüpft sind.
Dräger hat zum 31. Dezember 2023 einen Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 23.933 Tsd. EUR an einen Käufer veräußert. Diese Forderungen sind übertragen und vollständig vor dem Bilanzstichtag beglichen worden. Das aus dieser Transaktion anhaltende Engagement aus den beglichenen Forderungen resultiert aus der Berechtigung des Käufers, für die Zeit zwischen der eigentlichen Fälligkeit der verkauften Forderungen und ihrem tatsächlichen Zahlungseingang beziehungsweise dem Ausfall der Forderung, maximal aber für 90 Tage, einen Zins zu verlangen. Das daraus resultierende Risiko beträgt 287 Tsd. EUR. Zum Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Kosten von 44 Tsd. EUR erfasst.
104
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
25Sonstige finanzielle Vermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Positive Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten

7.401

105

7.506

7.942

93

8.035

Wechselforderungen

3.971

-

3.971

9.537

-

9.537

Gezahlte Kautionen

3.415

4.957

8.372

3.648

5.445

9.093

Sonstige Ausleihungen

-

129

129

-

125

125

Debitorische Kreditoren

3.149

-

3.149

8.709

-

8.709

Forderungen aus Finanzierungsleasing (Leasinggeber)

667

952

1.619

780

1.344

2.124

Sonstige Beteiligungen

-

14.044

14.044

-

15.203

15.203

Forderungen gegen Mitarbeiter

1.122

-

1.122

996

-

996

Forderungen gegen assoziierte Unternehmen

2

-

2

3

1.730

1.733

Forderungen an Kommissionäre

5.600

-

5.600

5.225

-

5.225

Übrige finanzielle Vermögenswerte

1.715

156

1.871

4.205

284

4.489

 

27.041

20.343

47.384

41.045

24.224

65.269

 

 

 

 

 

 

 

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind in Höhe von 10.321 Tsd. EUR (2022: 10.281 Tsd. EUR) wertberichtigt (wir verweisen auf unsere Ausführungen in Textziffer 37).
Die Wechselforderungen sind unverändert im Wesentlichen bei den chinesischen und japanischen Tochtergesellschaften entstanden, bei denen der Wechsel als übliches Zahlungsmittel gilt.
Die übrigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten sonstige langfristige Wertpapiere in Höhe von 156 Tsd. EUR (2022: 284 Tsd. EUR).
Zur weiteren Erläuterung der positiven Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten verweisen wir auf die unter Textziffer 37 dargestellte Gesamtübersicht über derivative Finanzinstrumente im Dräger-Konzern.
Zur weiteren Erläuterung der Forderungen aus Finanzierungsleasing verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den Finanzierungsleasingverhältnissen beim Leasinggeber unter Textziffer 38.
26Vorräte

 

 

 

Vorräte

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren

337.876

372.395

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen

85.410

85.367

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

224.879

228.707

Geleistete Anzahlungen

6.575

10.513

 

654.740

696.983

 

 

 

Der Buchwert der zum aktuellen Bilanzstichtag im Bestand befindlichen Vorräte, die auf den Nettoveräußerungswert abgeschrieben wurden, beträgt 315.210 Tsd. EUR (2022: 351.475 Tsd. EUR).
Auf Vorräte wurden im Geschäftsjahr aufwandswirksame Wertminderungen von 46.521 Tsd. EUR (2022: 51.766 Tsd. EUR) vorgenommen, die in den Kosten der umgesetzten Leistungen enthalten sind. Dagegen sind in Vorjahren vorgenommene Wertberichtigungen in Höhe von 9.571 Tsd. EUR (2022: 17.573 Tsd. EUR) ergebnis-wirksam aufgelöst worden, da die Gründe für die einst durchgeführten Wertberichtigungen nicht mehr vorlagen.
In den fertigen Erzeugnissen und Handelswaren sind kurzfristig an Kunden zur Verfügung gestellte Leih- und Vorführgeräte im Wert von 7.052 Tsd. EUR (2022: 9.468 Tsd. EUR) enthalten. Die Leih- und Vorführgeräte werden in
105
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
der Regel von den Kunden innerhalb eines kurzen Zeitraums übernommen und daher unter den Vorräten ausgewiesen. Entsprechend der Nutzungsdauer sind Bewertungsabschläge berücksichtigt worden.
Vorräte mit einem Buchwert von 1.263.028 Tsd. EUR (2022: 1.204.071 Tsd. EUR) wurden im Geschäftsjahr als Kosten der umgesetzten Leistungen erfasst.
Bei der Bewertung der Vorräte wurden wie im Vorjahr keine Fremdkapitalzinsen einbezogen.
27Liquide Mittel
Bei den Liquiden Mitteln handelt es sich um Kassenbestände sowie Guthaben bei verschiedenen Banken in unterschiedlicher Währung. Der Bestand an Liquiden Mitteln, der zum Bilanzstichtag in seiner Verwendung Einschränkungen unterliegt, beläuft sich auf 11.953 Tsd. EUR (2022: 9.088 Tsd. EUR). Bei den Einschränkungen handelt es sich im Wesentlichen um Devisenausfuhrbeschränkungen und andere vertragliche beziehungsweise gesetzliche Einschränkungen.
28Sonstige Vermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

Sonstige Vermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Aktive Rechnungsabgrenzung

34.241

-

34.241

34.018

-

34.018

Sonstige Steuererstattungsansprüche

26.603

-

26.603

41.000

-

41.000

Forderungen aus Zulagen

847

-

847

-

-

0

Übrige

1.978

8.342

10.320

1.299

7.036

8.335

 

63.669

8.342

72.011

76.318

7.036

83.354

 

 

 

 

 

 

 

Für die kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe von 10 Tsd. EUR (2022: 10 Tsd. EUR).
Bei den sonstigen Steuererstattungsansprüchen handelt es sich im Wesentlichen um Erstattungsansprüche aus Umsatzsteuern.
Die Forderungen aus Zulagen resultieren aus Forschungsprojekten, für die Dräger die Voraussetzungen für öffentliche Forschungszulagen erfüllt und somit einen Anspruch aus Zahlung hat. Die Zulagen wurden ergebniswirksam in den Forschungs- und Entwicklungskosten erfasst. Zudem hat Dräger eine Zusage für einen EU-Zuschuss für Forschung und Entwicklung über insgesamt 3.688 Tsd. EUR erhalten, dessen Auszahlung von der Erreichung festgelegter Meilensteine abhängt. Dräger hat bereits 1.782 Tsd. EUR erhalten und davon 134 Tsd. EUR ergebniswirksam in den Forschungs- und Entwicklungskosten und den verbleibenden Teil als passive Rechnungsabgrenzung erfasst.
In den übrigen langfristigen Vermögenswerten sind langfristige Steuerforderungen von fünf (2022: drei) ausländischen Tochtergesellschaften in Höhe von 8.239 Tsd. EUR (2022: 6.912 Tsd. EUR) enthalten.
29Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte / Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten
Dräger plant in den nächsten zwölf Monaten im Unternehmensbereich Sicherheitstechnik einen Teil des niederländischen Geschäftsbereichs Gasmesstechnik zu veräußern. Die betroffenen Vermögenswerte und Schulden sind in der Bilanz separat ausgewiesen. Die Vermögenswerte betreffen in Höhe von 924 Tsd. EUR Sachanlagen und aktivierte Nutzungsrechte sowie in Höhe von 2.521 Tsd. EUR Vorräte. Die Schulden betreffen im Wesentlichen Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 2.100 Tsd. EUR sowie Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 870 Tsd. EUR.
106
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
30Eigenkapital
Die Aufgliederung und Entwicklung des Eigenkapitals der Geschäftsjahre 2023 und 2022 werden in der ›Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals Dräger-Konzern‹ dargestellt.
Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital der Drägerwerk AG & Co. KGaA beträgt 48.026 Tsd. EUR (2022: 48.026 Tsd. EUR).
Das Grundkapital setzt sich unverändert aus 10.160.000 nennbetragslosen Kommandit-Stammaktien sowie 8.600.000 nennbetragslosen Kommandit-Vorzugsaktien ohne Stimmrecht zusammen.
Der Nominalwert beider Aktiengattungen beträgt 2,56 EUR. Die persönlich haftende Gesellschafterin Drägerwerk Verwaltungs AG ist nicht am Kapital beteiligt.
Das gezeichnete Kapital ist voll eingezahlt. Die Vorzugsaktien und die Stammaktien werden unverändert am Kapitalmarkt gehandelt.
Die Vorzugsaktien haben mit Ausnahme des Stimmrechts die mit den Stammaktien verbundenen Rechte. Zum Ausgleich des fehlenden Stimmrechts wird auf Vorzugsaktien aus dem Bilanzgewinn eine Dividende von 0,13 EUR je Aktie vorab ausgeschüttet.
Anschließend wird auf Stammaktien eine Dividende von 0,13 EUR je Aktie ausgeschüttet, soweit der verbleibende Bilanzgewinn hierfür ausreicht. Ein darüber hinausgehender Bilanzgewinn wird, soweit er ausgeschüttet wird, so verteilt, dass Vorzugsaktien gegenüber Stammaktien eine Mehrdividende von 0,06 EUR je Aktie erhalten.
Reicht in einem oder mehreren Geschäftsjahren der Gewinn nicht zur Ausschüttung der Vorwegdividende auf die Vorzugsaktien aus, werden die fehlenden Beträge aus dem Gewinn der folgenden Geschäftsjahre nachgezahlt, bevor eine Dividende auf Stammaktien ausgeschüttet wird.
Wird ein Rückstand nicht im Folgejahr neben dem vollen Vorzug für dieses Jahr nachgezahlt, haben die Vorzugsaktionäre das Stimmrecht, bis die Rückstände nachgezahlt sind.
Im Falle der Liquidation erhalten Vorzugsaktionäre insgesamt vorab 25 % des Gesamtliquidationserlöses. Der verbleibende Liquidationserlös wird auf alle Aktien gleichmäßig verteilt.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2021 ist die persönlich haftende Gesellschafterin ermächtigt, das Grundkapital bis zum 6. Mai 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stammaktien und/oder Vorzugsaktien (Stückaktien) gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 12.006.400,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Die Ermächtigung zur Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht darf nur insoweit ausgeübt werden, als der Anteil der Vorzugsaktien ohne Stimmrecht die Hälfte des Grundkapitals nicht übersteigt (§ 139 Abs. 2 AktG).
Im Fall der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren. Das Bezugsrecht kann den Aktionären auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem oder mehreren durch die persönlich haftende Gesellschafterin bestimmten Kreditinstituten oder Unternehmen im Sinne von § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Dies kann aus abwicklungstechnischen Gründen sinnvoll sein. Darin liegt keine Beschränkung des Bezugsrechts der Aktionäre.
Bei gleichzeitiger Ausgabe von Stamm- und Vorzugsaktien unter Wahrung des zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe bestehenden Beteiligungsverhältnisses der beiden Aktiengattungen wird die persönlich haftende Gesellschafterin ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Inhaber von Aktien einer Gattung auf Aktien der anderen Gattung auszuschließen (gekreuzter Bezugsrechtsausschluss). Auch in diesem Fall ist die persönlich haftende Gesellschafterin zu einem weitergehenden Bezugsrechtsausschluss nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen berechtigt.
107
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in weiteren bestimmten Fällen auszuschließen.
Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht aufgrund dieser Ermächtigung ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital darf zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf neue Aktien aus einem anderen genehmigten Kapital entfällt oder auf den sich Options- oder Wandlungsrechte beziehungsweise Wandlungspflichten aus Optionen, Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen und/oder Genussrechten beziehen, die jeweils während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss veräußert beziehungsweise ausgegeben worden sind, 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten. Von dieser Beschränkung auf 10 % des Grundkapitals ausgenommen sind Aktien, die unter gekreuztem Bezugsrechtsausschluss ausgegeben werden. Maßgeblich für die Berechnung der 10 %-Grenze ist das vorhandene Grundkapital im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung, je nachdem zu welchem dieser Zeitpunkte der Grundkapitalbetrag am geringsten ist.
Die persönlich haftende Gesellschafterin wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Inhalt der Aktienrechte, die Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe, insbesondere den Ausgabebetrag, festzulegen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2021 ist die persönlich haftende Gesellschafterin zudem bis zum 6. Mai 2026 ermächtigt, Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 650.000.000,00 EUR sowie die Schaffung eines dazugehörigen bedingten Kapitals von bis zu 12.006.400,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 4.690.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien auszugeben.
Der Options- beziehungsweise Wandlungspreis für die bei Ausübung von Options- und/oder Wandlungsrechten zu beziehenden Aktien muss mit Ausnahme der Fälle, in denen eine Optionsausübungs- oder Wandlungspflicht, eine Ersetzungsbefugnis oder ein Andienungsrecht der Emittentin der Schuldverschreibungen zur Lieferung von Aktien vorgesehen ist, mindestens 80 % des zeitnah zur Ausgabe der Schuldverschreibungen, die mit Options- oder Wandlungsrechten verbunden sind, ermittelten Börsenkurses der Inhaberstückaktien der Gesellschaft entsprechen.
Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht auf die Schuldverschreibungen zu (§ 221 Abs. 4 i.V.m. § 186 Abs. 1 AktG).
Die Ermächtigung sieht zunächst vor, dass für den Fall, dass sowohl Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten beziehungsweise -pflichten auf Stammaktien als auch Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten beziehungsweise -pflichten auf Vorzugsaktien begeben werden, die persönlich haftende Gesellschafterin mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht für Inhaber von Aktien einer Gattung auf die Schuldverschreibungen, die Options- oder Wandlungsrechte auf Aktien der jeweils anderen Gattung gewähren beziehungsweise eine entsprechende Ausübungs- oder Wandlungspflicht vorsehen, ausschließen kann, wenn das Bezugsverhältnis zur Zeichnung der Schuldverschreibungen für die Inhaber beider Aktiengattungen gleich festgesetzt wird (gekreuzter Bezugsrechtsausschluss).
Die persönlich haftende Gesellschafterin wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in weiteren bestimmten Fällen auszuschließen.
108
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Stimmrechtsmitteilungen
Gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG sind Angaben über das Bestehen von Beteiligungen zu machen, die nach § 33 Abs. 1 oder Abs. 2 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) dem Unternehmen mitgeteilt worden sind.

 

 

 

 

 

Eingegangene Stimmrechtsmitteilungen 2023

 

 

 

 

 

Meldepflichtiger

Datum der

Stimmrechts-

mitteilung

Meldeschwelle 1

Beteiligung

Beteiligung in

Stimmrechten

Brandes Investment Partners, L.P., San Diego, USA

30. Mai 2023

3 % Überschreitung

3,00 %

305.054

 

 

 

 

 

1 Meldung aufgrund einer Änderung der direkt und/oder indirekt gehaltenen Stimmrechte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bestehende meldepflichtige Beteiligungen gemäß Stimmrechtsmitteilung

 

 

 

 

Meldepflichtiger

Datum der

Stimmrechts-

mitteilung

Beteiligung

Beteiligung in

Stimmrechten

Dr. Heinrich Dräger GmbH, Lübeck

12. November 2013

67,31 %

6.838.408

Staat Norwegen, Oslo, Norwegen

4. Oktober 2018

3,04 %

308.663

Brandes Investment Partners, L.P., San Diego, USA

30. Mai 2023

3,00 %

305.054

 

 

 

 

Es wird darauf hingewiesen, dass die Angaben zu den Beteiligungen überholt sein können.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage wurde aus Aufgeldern anlässlich der in den Jahren 2013 bis 2015 ausgeübten 25 Optionsrechte, der Gründung (Umwandlung) der Drägerwerk AG & Co. KGaA im Jahr 1970 und im Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen in den Jahren 1979, 1981, 1991, 2010 und 2020 gebildet.
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen umfassen die bis zum Geschäftsjahr 2023 erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht Anteilen Dritter zugerechnet oder als Dividende der Drägerwerk AG & Co. KGaA ausgeschüttet worden sind. Ein weiterer Bestandteil der Gewinnrücklagen sind die Effekte aus Neubewertungen der Pensionsrückstellungen einschließlich der darauf entfallenden latenten Steuern.
Die sonstigen Effekte, die sich im Geschäftsjahr 2023 erhöhend auf die Gewinnrücklagen ausgewirkt haben, bestehen in Höhe von 6.049 Tsd. EUR (2022: 5.214 Tsd. EUR) aus dem nachträglichen Ansatz von aktiven latenten Steuern, die im Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der Kündigung der Genussscheine als nicht werthaltig erachtet worden waren (siehe auch Textziffer 17). Entgegengesetzt haben sich die Ausschüttung an die Aktionäre sowie Zahlungen an die Genussscheininhaber in Höhe von 3.681 Tsd. EUR (2022: 3.681 Tsd. EUR) ausgewirkt.
Die Gewinnrücklagen inklusive des Konzernergebnisses veränderten sich demnach wie folgt:

 

 

 

Gewinnrücklagen inklusive Konzernergebnis

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Gewinnrücklagen inklusive Konzernergebnis zum 1. Januar

969.303

924.970

Änderungen aus Neubewertungen der Pensionspläne (nach Steuern)

-10.782

107.363

Jahresergebnis (ohne nicht beherrschende Anteile)

110.433

-64.562

Sonstige Effekte

2.330

1.533

Gewinnrücklagen inklusive Konzernergebnis zum 31. Dezember

1.071.284

969.303

 

 

 

109
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Eigene Aktien im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms
Der Vorstand hat erneut entschieden, Mitarbeitern von Dräger in Deutschland im Geschäftsjahr 2023 im Rahmen eines Mitarbeiteraktienprogramms die Beteiligung am Unternehmen zu ermöglichen. Damit soll die Identifikation mit dem Unternehmen sowie die Attraktivität von Dräger als Arbeitgeber gesteigert werden.
Für jeweils drei vom Mitarbeiter erworbene Investment-Aktien wurde wie im Vorjahr eine Bonusaktie gewährt. Der finale Kaufpreis pro Investment-Aktie für die Mitarbeiter betrug 54,90 EUR (2022: 42,10 EUR) (jeweils Tagestiefstkurs am Tag der steuerlichen Überlassung der Aktien an die Teilnehmer) und lag somit oberhalb des vor Programmstart festgelegten maximalen Kaufpreises von 50,80 EUR pro Vorzugsaktie (2022: 40,75 EUR) (Schlusskurs der Vorzugsaktien im Xetra-Handel am letzten Handelstag vor dem Beginn der jeweiligen Erwerbsperiode). Die Aktien unterliegen einer Haltefrist von zwei Jahren und dürfen somit in dieser Frist nicht veräußert oder in sonstiger Weise übertragen werden. Ein Verbleib des Mitarbeiters im Unternehmen während dieser Haltefrist ist nicht notwendig.
Die Teilnahmephase, in der die Mitarbeiter die Aktienpakete erwerben konnten, begann am 6. November 2023 und endete am 15. November 2023. Aufgrund der von den Mitarbeitern, einschließlich der Vorstände, in diesem Zusagezeitraum erworbenen Aktien ergab sich eine Anzahl von 20.115 Bonusaktien (2022: 27.224 Bonusaktien). Für die teilnehmenden Mitarbeiter wurde ein Depot bei der Deutschen Bank AG, Frankfurt am Main, (Zahlstelle) zur Buchung und Verwahrung der Bonusaktien eröffnet.
Die 20.115 Bonusaktien (2022: 27.224 Bonusaktien) wurden im Zeitraum vom 6. November bis zum 15. November 2023 durch die Zahlstelle im Wege der Kommission für Dräger zu einem Gesamtkaufpreis von 990 Tsd. EUR (2022: 1.137 Tsd. EUR) in Form eines Aktienrückkaufs an der Börse erworben. Der Börsenpreis betrug durchschnittlich 49,24 EUR (2022: 41,77 EUR). Der Gesamtpreis der Investment- und Bonusaktien, die für und auf Rechnung von Dräger erworben wurden, betrug 3.962 Tsd. EUR (2022: 4.549 Tsd. EUR). Davon wurden 3.066 Tsd. EUR (2022: 3.328 Tsd. EUR) an die Mitarbeiter weiterbelastet. Die Aktien wurden direkt in die jeweiligen Depots der teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Der vertraglich zugesicherte Vorteil für die Mitarbeiter aus dem Programm besteht aus dem im Vergleich zum maximalen Kaufpreis niedrigeren Durchschnittspreis zuzüglich der Werte der Bonusaktien. Dieser Vorteil wurde in Höhe von 896 Tsd. EUR (2022: 1.221 Tsd. EUR) im Personalaufwand erfasst. Über den gezahlten Börsenpreis hinaus wurden keine weiteren zukünftigen Dividendenerwartungen sowie andere Ausstattungsmerkmale in den beizulegenden Zeitwert der Bonusaktien einbezogen.
Der Erwerb der eigenen Aktien zur Weiterreichung als Bonusaktien an die teilnehmenden Mitarbeiter ist durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2021 gedeckt, wonach die persönlich haftende Gesellschafterin ermächtigt wurde, bis zum 7. Mai 2026 eigene Aktien, gleich welcher Gattung (Stamm- und/oder Vorzugsaktien), bis zu insgesamt 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung oder – falls dieser Wert geringer ist – des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Ausübung der Erwerbsermächtigung ist an die Zustimmung des Aufsichtsrates gebunden. Dabei hat der Erwerb über die Börse, aufgrund eines öffentlichen Kaufangebots oder aufgrund einer öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten zu erfolgen. Der aktienrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz ist jeweils zu beachten.
Erfolgt der Erwerb mittels eines an alle Aktionäre einer Gattung gerichteten öffentlichen Kaufangebots beziehungsweise mittels einer öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, kann das Volumen des Angebots beziehungsweise der Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten begrenzt werden. Dabei kann es dazu kommen, dass die von den Aktionären angebotene Menge an Aktien der Gesellschaft die von der Gesellschaft nachgefragte Menge an Aktien übersteigt. In diesem Fall muss eine Zuteilung nach Quoten erfolgen.
Der jeweils gebotene Preis beziehungsweise die Grenzwerte der von der Gesellschaft festgelegten Kaufpreis-spanne je Aktie gleicher Gattung und Ausstattung (ohne Erwerbsnebenkosten) dürfen den volumengewichteten Mittelwert der Schlussauktionspreise für Aktien gleicher Gattung und Ausstattung im Xetra-Handel (oder in einem an die Stelle des Xetra-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse an den letzten fünf Börsenhandelstagen vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des öffentlichen Angebots beziehungsweise der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.
110
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken zu verwenden.
Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen.
Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals

 

 

 

 

Veränderung der sonstigen Bestandteile des Eigenkapitals

 

 

 

 

in Tsd. €

Ausgleichs-

posten aus der Umrechnung von

Fremdwährungs-

abschlüssen

Cashflow-Hedge-

Rücklage

Gesamt

1. Januar 2022

-11.833

-8.287

-20.120

Umrechnungsdifferenzen

5.883

-

5.883

Veränderung aus Neubewertung der Cashflow-Hedge-Sicherungsinstrumente

-

-5.309

-5.309

Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung

-

16.871

16.871

Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste latente Steuern

-

-3.642

-3.642

31. Dezember 2022 / 1. Januar 2023

-5.950

-367

-6.317

Umrechnungsdifferenzen

-13.944

-

-13.944

Erfolgswirksamer Effekt aus der Entkonsolidierung einer Tochtergesellschaft

-64

-

-64

Veränderung aus Neubewertung der Cashflow-Hedge-Sicherungsinstrumente

-

2.798

2.798

Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung

-

-1.645

-1.645

Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste latente Steuern

-

-394

-394

31. Dezember 2023

-19.958

392

-19.566

 

 

 

 

Dräger hält mit Ausnahme der Derivate keine weiteren Finanzinstrumente, deren Folgebewertung erfolgsneutral über das sonstige Ergebnis erfolgt.
Die Veränderung des Ausgleichspostens aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung zu Durchschnittskursen sowie aus den historischen Kursen aus der Kapitalkonsolidierung.
Weitere Erläuterungen zur Cashflow-Hedge-Rücklage und die Aufteilung auf Währungs- und Zinssicherungen sind in der Textziffer 37 aufgeführt.
Angaben zum Kapitalmanagement
Zu den wichtigsten Zielen von Dräger gehört die Steigerung des Unternehmenswerts. Wesentliche Aufgabe des Kapitalmanagements ist hierbei die Minimierung der Kapitalkosten bei gleichzeitiger Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit. Hierzu dienen die Abstimmung der Fristigkeiten der Finanzverbindlichkeiten mit dem erwarteten Free-Cashflow und die Schaffung von ausreichenden Liquiditätsreserven.
Das Kapital wird regelmäßig auf der Basis verschiedener Kennzahlen überwacht. Hierzu gehören das Gearing und die Eigenkapitalquote.
111
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Kapitalstruktur des Dräger-Konzerns stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

 

 

 

Kapitalstruktur

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Eigenkapitalanteil der Aktionäre der Drägerwerk AG & Co. KGaA

1.406,8

1.318,0

+ Anteile nicht beherrschender Anteilsinhaber

2,5

1,4

Eigenkapital des Dräger-Konzerns

1.409,2

1.319,4

Anteil am Gesamtkapital

45,5 %

42,5 %

 

 

 

Langfristige Schulden

661,2

568,6

Kurzfristige Schulden

1.020,5

1.218,5

Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten

3,6

-

Schulden gesamt

1.685,3

1.787,1

Anteil am Gesamtkapital

54,5 %

57,5 %

Gesamtkapital

3.094,5

3.106,6

 

 

 

Das Gearing im Dräger-Konzern hat sich zum Bilanzstichtag wie folgt entwickelt:

 

 

 

Gearing

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Langfristige verzinsliche Darlehen

257,7

162,2

+ Kurzfristige verzinsliche Darlehen und Bankverbindlichkeiten

90,9

83,6

+ Lang- und kurzfristige Leasingverbindlichkeiten

121,0

116,2

+ Zahlungsverpflichtung aus der Kündigung der Genussscheine

-

208,8

- Liquide Mittel

-272,0

-311,6

Nettofinanzverbindlichkeiten

197,7

259,2

Eigenkapital

1.409,2

1.319,4

Gearing (= Nettofinanzverbindlichkeiten/Eigenkapital)

0,14

0,20

 

 

 

Der Dräger-Konzern hat zur Sicherung der Liquidität eine Rahmenkreditvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 30. November 2026 abgeschlossen. Unter dieser Vereinbarung bestehen Bar-Kreditlinien in Höhe von 250,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum 30. September 2024 und Bar-Kreditlinien in Höhe von 250,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum 30. November 2026. Daneben bestehen unter der Rahmenkreditvereinbarung aktuell Aval-Kreditlinien in Höhe von 155 Mio. EUR, die sich ab Oktober 2024 auf 165 Mio. EUR erhöhen (Laufzeit bis 30. November 2026). Zum 31. Dezember 2023 wurden auf dieser Grundlage Kreditlinien in Höhe von 655,0 Mio. EUR bereitgestellt. In der Rahmenkreditvereinbarung und in einer zusätzlichen Änderungsvereinbarung über diese bilateralen Kreditlinien ist ein Sollwert bezogen auf eine bestimmte finanzielle Kennzahl (Financial Covenant) festgelegt. Sollte der Dräger-Konzern diesen Wert nicht einhalten, dürfen die Banken die bilateral vereinbarten Kreditlinien kündigen. Der Sollwert wurde so festgelegt, dass der Dräger-Konzern erst bei einer extremen Verschlechterung der Finanzlage Gefahr läuft, diesen nicht einzuhalten. Zudem kann der Dräger-Konzern frühzeitig die Zustimmung der Banken zu einer Überschreitung des Wertes einholen. Die finanzielle Kennzahl wird kontinuierlich überwacht. Im Geschäftsjahr 2023 sowie im Vorjahr wurde der Sollwert eingehalten. Außerhalb der Rahmenkreditvereinbarung besteht eine weitere bilaterale Avalkreditlinie mit der DZ Bank über 5,0 Mio. EUR.
Zusätzlich besteht ein Kredit der Europäischen Investitionsbank über 50,0 Mio. EUR mit einer festen fünfjährigen Zinsbindung und einer Laufzeit bis 2025. Ein weiterer Kredit der Europäischen Investitionsbank über 100,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von 5 Jahren wurde im Januar 2023 in voller Höhe ausgezahlt.
Daneben bestehen Schuldscheindarlehen über insgesamt 100,0 Mio. EUR, die jeweils zur Hälfte in den Geschäftsjahren 2026 und 2028 fällig werden und der mittel- und langfristigen Finanzierung dienen.
112
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
31Nicht beherrschende Anteile
Die nicht beherrschenden Anteile setzen sich wie folgt zusammen:

 

 

 

 

 

Nicht beherrschende Anteile

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Nicht beherrschende Anteile

 

Ergebnisanteil

Nicht beherrschende Anteile

 

Ergebnisanteil

Dräger-Simsa S.A., Santiago

1.796

658

1.245

272

Dräger South Africa (Pty) Ltd, Buccleuch

660

903

139

654

 

2.457

1.561

1.384

925

 

 

 

 

 

Die nicht beherrschenden Anteile sind für den Konzern von untergeordneter Bedeutung.
In der Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals sind in dem sonstigen Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von −348 Tsd. EUR (2022: 54 Tsd. EUR) nur Währungsumrechnungsdifferenzen enthalten.
32Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Im Dräger-Konzern bestehen zum 31. Dezember 2023 neben überwiegend leistungsorientierten Pensionsplänen und ähnlichen Verpflichtungen auch beitragsorientierte Pensionspläne.
Leistungsorientierte Pensionspläne und ähnliche Verpflichtungen
Im Rahmen der leistungsorientierten Pensionspläne sind für die in Zukunft zu erwartenden Leistungen in Form von Alters-, Arbeitsunfähigkeits- und Hinterbliebenenrenten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gebildet worden. Die Höhe dieser Verpflichtung wird unter Verwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Zum Teil sind die Verpflichtungen durch Fondsvermögen gedeckt.
Die leistungsorientierten Pensionspläne der deutschen Gesellschaften, für die unverändert die Richttafeln 2018G von Dr. Klaus Heubeck zur Anwendung kommen, umfassen 88,7 % (2022: 89,3 %) der zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Zum 1. Januar 2005 trat für nahezu alle Mitarbeiter der deutschen Gesellschaften die betriebliche Altersversorgung ›Rentenplan 2005‹ beziehungsweise die ›Führungskräfteversorgung 2005‹ in Kraft und ersetzte die ›Versorgungsordnung ’90‹ beziehungsweise die ›Ruhegeldordnung ’90‹.
Nach der vorherigen Versorgungsordnung erhielt der Mitarbeiter eine Rente, die sich nach dem Gehalt und der Betriebszugehörigkeit richtete. Im Rahmen der Umstellung wurde den Mitarbeitern für die geleisteten Dienstjahre vor 2005 eine Besitzstandsrente nach der alten Versorgungsordnung garantiert.
Die neue Versorgungsordnung basiert dagegen auf Beiträgen, die in die folgenden drei Komponenten aufgeteilt sind:
arbeitgeberfinanzierte Grundstufe,
arbeitnehmerfinanzierte Aufbaustufe (Entgeltumwandlung) sowie
arbeitgeberfinanzierte Zusatzstufe.
Der Versorgungsaufwand in der Grundstufe richtet sich nach dem Einkommen des Mitarbeiters. Im Rahmen der Aufbaustufe hat der Mitarbeiter die Möglichkeit, seinen Versorgungsanspruch durch Entgeltumwandlung zu erhöhen. Die Höhe des Versorgungsbeitrags in der Zusatzstufe ist abhängig vom Mitarbeiterbeitrag im Rahmen der Entgeltumwandlung sowie vom Geschäftserfolg des Unternehmens (EBIT). Im Leistungsfall wird aus dem angesparten Versorgungsvolumen mittels altersabhängiger Verrentungsfaktoren eine Rentenleistung berechnet.
Mit den Änderungen des ›Rentenplan 2019‹ sowie der ›Führungskräfteversorgung 2019‹ wurde diese Grundstruktur fortgeführt. Neben strukturellen Anpassungen der Beitragsberechnung wurden nur die im folgenden erläuterte Mindestverzinsung sowie die Ableitung der Verrentungsfaktoren den geänderten Rahmenbedingungen angepasst.
113
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Seit Dezember 2007 sind die finanziellen Mittel aus der Versorgungsordnung sowie die Mitarbeiterbeiträge des jeweiligen Geschäftsjahres in einen neu gegründeten Fonds einzubringen – Wertpapier-Kenn-Nr. A0HG1B – und mittels eines Contractual Trust Arrangements (CTA) zugunsten der Mitarbeiter zu sichern, sodass sie ausschließlich der Deckung und Finanzierung der direkten Pensionsverpflichtungen des Unternehmens dienen. Für die Geldanlage wurde den Versorgungskonten der Mitarbeiter bis zum 31. Dezember 2018 eine jährliche Mindestverzinsung in Höhe von 2,75 % zugesichert. Für das ab dem Geschäftsjahr 2019 eingezahlte Versorgungskapital wurde die garantierte, jährliche Mindestverzinsung auf 0,9 % gesenkt. Da die Vermögenswerte dieses Fonds die Kriterien eines Fondsvermögens (›Plan Asset‹) nach IAS 19 erfüllen, wurden die durch das CTA gesicherten Vermögenswerte im laufenden Geschäftsjahr in Höhe von 215.688 Tsd. EUR (2022: 178.680 Tsd. EUR) mit den entsprechenden Pensionsverpflichtungen saldiert. Für das laufende Geschäftsjahr werden Einzahlungen in das CTA in Höhe von 12.184 Tsd. EUR (im Geschäftsjahr 2022 für das Geschäftsjahr 2023: 17.904 Tsd. EUR) erwartet.
Ein wirtschaftlich nutzungsfähiger Überschuss des Fondsvermögens gegenüber den betreffenden Pensions-verpflichtungen war unverändert nicht auszuweisen.
Die leistungsorientierten Pensionspläne der Dräger Schweiz AG, für die unverändert die Generationstafeln BVG 2020 zur Anwendung kommen, umfassen 3,1 % (2022: 1,2 %) der zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Die berufliche Vorsorge gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität und Tod werden bei der Servisa Sammelstiftung (bisheriger Name: Sammelstiftung Swisscanto) durchgeführt. Die Arbeitnehmer können die Höhe ihrer Sparbeiträge selbst bestimmen, zu diesem Zweck stehen je drei Planvarianten zur Verfügung. Die Sparbeiträge des Arbeitgebers sind jeweils gleich hoch und unabhängig von den Sparbeiträgen der Arbeitnehmer. Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge werden in Prozent des versicherten Lohnes definiert. Die Altersrente ergibt sich aus dem im Pensionierungszeitpunkt vorhandenen Altersguthaben multipliziert mit den im Reglement festgelegten Umwandlungssätzen. Der Arbeitnehmer hat die Möglichkeit, die Altersleistungen als Kapital zu beziehen. Zusätzlich werden auf den Bonuszahlungen des Arbeitgebers Sparbeiträge entrichtet. Die Vermögensanlage erfolgt durch die Servisa Sammelstiftung.
Im Rahmen der leistungsorientierten Pensionspläne ist Dräger den folgenden Risiken ausgesetzt:
Bei leistungsorientierten Pensionsplänen handelt es sich aufgrund der gegebenen Pensionszusagen um besonders langfristige Verpflichtungen, bei deren Bewertung auch langfristige Annahmen zu treffen sind, die im Hinblick auf die tatsächliche Realisierung einem erhöhten Risiko unterliegen.
Der bei der Ermittlung der Pensionsverpflichtung zugrunde gelegte Abzinsungssatz gibt die Effektivverzinsung von hochwertigen Unternehmensanleihen am Markt (ermittelt auf der Basis von modifizierten Bloomberg-Daten) zum Stichtag wieder, deren Laufzeit derjenigen der Versorgungsverpflichtungen entspricht. Wenn die tatsächlichen Erträge aus dem Fondsvermögen geringer ausfallen als diese kalkulierte Rendite, entsteht eine Unterdeckung.
Eine Verminderung der Effektivverzinsung von hochwertigen Unternehmensanleihen am Markt führt zu einer Erhöhung des Anwartschaftsbarwerts. Soweit dem Anwartschaftsbarwert ein Fondsvermögen gegenübersteht, wird diese Auswirkung teilweise ausgeglichen.
Soweit die Leistungsverpflichtungen nicht durch Fondsvermögen gedeckt sind, hat Dräger die Rentenzahlungen im Rahmen der operativen Tätigkeit des jeweiligen Jahres zu erwirtschaften.
Aufgrund der zugesicherten Mindestverzinsung von 2,75 % für eingezahltes Versorgungskapital bis zum 31. Dezember 2018 sowie 0,9 % für eingezahltes Versorgungskapital ab dem Geschäftsjahr 2019 muss Dräger eine tatsächliche Verzinsung des Fondsvermögens ausgleichen, soweit sie unter die Mindestverzinsung fällt.
Gemäß § 16 Abs. 1 BetrAVG ist ein Arbeitgeber, der Leistungen der betrieblichen Altersversorgung zugesagt hat, verpflichtet, alle drei Jahre eine Anpassung dieser Leistungen aufgrund der Teuerungsrate zu prüfen. Bei seiner Anpassungsentscheidung ist neben den Belangen der Versorgungsempfänger insbesondere die wirtschaftliche Lage seines Unternehmens zu berücksichtigen.
114
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Nettoverpflichtung der leistungsorientierten Pensionspläne ist wie folgt in der Bilanz erfasst:

 

 

 

Nettoverpflichtung der leistungsorientierten Pensionspläne

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Barwert der Leistungsverpflichtungen mit Fondsvermögen

318.294

274.378

Zeitwert des Fondsvermögens

-295.133

-250.604

Unterdeckung der fondsgedeckten Pensionspläne

23.161

23.774

 

 

 

Barwert der Leistungsverpflichtungen ohne Fondsvermögen

181.401

179.112

Nettoverpflichtung zum 31. Dezember

204.562

202.886

 

 

 

Wirtschaftlich nutzungsfähiger Überschuss des Fondsvermögens

-

-

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

204.562

202.886

 

 

 

Die Veränderungen der Nettoverpflichtung ergeben sich wie folgt:

 

 

 

 

 

 

 

Veränderungen des Anwartschaftsbarwerts und des Fondsvermögens

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Anwart-

schafts-

barwert

Zeitwert

des Fonds-

vermögens

Gesamt

Anwart-

schafts-

barwert

Zeitwert

des Fonds-

vermögens

Gesamt

1. Januar

453.490

-250.604

202.886

639.832

-281.949

357.884

Dienstzeitaufwand

6.521

-

6.521

18.311

-

18.311

Zinsertrag (-)/Zinsaufwand (+)

15.371

-8.630

6.741

6.942

-2.758

4.184

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

-

-

0

-1.116

-

-1.116

Sonstige ergebniswirksame Effekte

38

-

38

44

-

44

Ergebniswirksame Veränderungen

21.930

-8.630

13.299

24.180

-2.758

21.422

 

 

 

 

 

 

 

Ertrag aus Fondsvermögen ohne in Zinsen enthaltene Beträge

-

-14.776

-14.776

-

44.110

44.110

Neubewertungen aus veränderten demografischen Annahmen

-6

-

-6

-2.341

-

-2.341

Neubewertungen aus veränderten finanziellen Annahmen

30.808

-

30.808

-188.433

-

-188.433

Neubewertungen aus Anpassung an Erfahrungswerte

5.415

-

5.415

-9.809

-

-9.809

Veränderungen im sonstigen Ergebnis

36.217

-14.776

21.441

-200.583

44.110

-156.473

 

 

 

 

 

 

 

Pensionszahlungen

-20.978

6.136

-14.842

-19.134

5.084

-14.050

Beiträge durch die Berechtigten

4.770

-4.664

107

5.170

-5.018

151

Beiträge durch den Arbeitgeber

-

-18.051

-18.051

-

-6.172

-6.172

Änderungen aufgrund Entkonsolidierung

-334

-

-334

-

-

0

Übertragung von Verpflichtungen und sonstige Effekte

73

0

73

-200

-

-200

Währungsveränderungen

4.527

-4.543

-17

4.226

-3.901

324

Sonstige Veränderungen

-11.942

-21.122

-33.064

-9.939

-10.008

-19.947

 

 

 

 

 

 

 

31. Dezember

499.695

-295.133

204.562

453.490

-250.604

202.886

 

 

 

 

 

 

 

Nettoverpflichtung zum 31. Dezember

 

 

204.562

 

 

202.886

 

 

 

 

 

 

 

Der Dienstzeitaufwand und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sind im Personalaufwand enthalten.
Die Abgänge aufgrund Entkonsolidierung betreffen die veräußerte Tochtergesellschaft AEC SAS, Antony, Frankreich.
115
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Das Fondsvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

 

 

 

 

 

 

 

Zusammensetzung des Fondsvermögens

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

aktiver

Markt

kein

aktiver

Markt

Gesamt

aktiver

Markt

kein

aktiver

Markt

Gesamt

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

1.761

-

1.761

3.112

-

3.112

Eigenkapitalinstrumente

24.526

-

24.526

20.567

-

20.567

Wertpapierfonds

82.502

1.563

84.064

58.165

1.442

59.607

Schuldinstrumente

154.234

-

154.234

138.458

-

138.458

Immobilien

17.802

-

17.802

11.608

-

11.608

Sonstige

12.747

-

12.747

17.252

-

17.252

 

 

 

295.133

 

 

250.604

 

 

 

 

 

 

 

Für die Darstellung der Zusammensetzung des Fondsvermögens wurde der deutsche CTA-Fonds in die einzelnen Anlagearten aufgeteilt. Im Fondsvermögen sind weder Aktien von Dräger noch von Dräger selbst genutzte Immobilien enthalten.
Die Investitionsstrategie für das Fondsvermögen des deutschen Pensionsplans wird auf der Basis von Berichten externer Fondsmanager durch einen Anlageausschuss festgelegt. Die Investitionsstrategie berücksichtigt neben Risikoeinschätzungen auch die erwarteten Pensionszahlungsstrukturen (Asset-Liability Matching).
Die erwarteten Einzahlungen in das Fondsvermögen für das nächste Geschäftsjahr betragen 14.584 Tsd. EUR (2022: 19.965 Tsd. EUR).
Bei der Bewertung des Anwartschaftsbarwerts wurden die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen (gewichtete Durchschnittswerte) getroffen:

 

 

 

 

 

Versicherungsmathematische Annahmen

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in %

Inland

Ausland

Inland

Ausland

Abzinsungssatz

3,20

2,05

3,70

2,54

Künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen

3,00

1,74

3,00

1,83

Künftige Rentensteigerungen 1

2,00

0,25

2,00

0,28

 

 

 

 

 

1 Die Altersversorgungspläne ›Rentenplan 2005‹ / ›Führungskräfteversorgung 2005‹ sowie ›Rentenplan 2019‹ / ›Führungskräfteversorgung 2019‹ sehen

feste Rentenanpassungsgarantien von 1,0 % pro Jahr vor.

 

 

 

 

 

Abweichend von der langfristigen unterstellten Inflation wurde für das Jahr 2024 für den inländischen Rententrend eine außerordentliche Inflation in Höhe von 7,29 % (Vorjahr: 7,50 % für die Jahre 2022 und 2023) unterstellt. Die sich daraus ergebenen Effekte wurden als Neubewertung infolge geänderter finanzieller Annahmen erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der definierten Leistungsverpflichtung betrug im Geschäftsjahr 16 Jahre (2022: 15 Jahre).
116
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Der Einfluss von Veränderungen maßgeblicher Annahmen auf den Anwartschaftsbarwert war wie folgt:

 

 

 

 

 

 

 

Einfluss massgeblicher Annahmen auf den Anwartschaftsbarwert

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

 

Abzinsungs-

satz

Künftige

Renten-

steigerungen

Lebens-

erwartung

Abzinsungs-

satz

Künftige

Renten-

steigerungen

Lebens-

erwartung

Änderung der Annahme

1,00 %

0,25 %

1 Jahr

1,00 %

0,25 %

1 Jahr

Einfluss auf den Anwart-

schaftsbarwert bei

Erhöhung der Annahme

Verminderung

um 13,1 %

Erhöhung

um 0,6 %

Erhöhung

um 4,2 %

Verminderung

um 12,7 %

Erhöhung

um 0,7 %

Erhöhung

um 4,0 %

Einfluss auf den Anwart-

schaftsbarwert bei Ver-

minderung der Annahme

Erhöhung

um 16,9 %

Verminderung

um 0,5 %

Verminderung

um 4,3 %

Erhöhung

um 16,2 %

Verminderung

um 0,4 %

Verminderung

um 4,2 %

 

 

 

 

 

 

 

Die Sensitivitätsanalysen wurden mit den gleichen Berechnungsmethoden zur Ermittlung der Pensions-verpflichtungen durchgeführt, wobei jeweils eine Annahme geändert und alle anderen Annahmen konstant (ceteris paribus) gehalten wurden; das heißt, mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt. Die unterstellten Sensitivitäten entsprechen hinsichtlich der Rentensteigerungen den langfristigen Trends der letzten Jahre und hinsichtlich der Zinsunterschiede einer realen Erwartung basierend auf den vergangenen Zinsentwicklungen (unter Ausschluss des nicht repräsentativen Jahres 2022).
Folgende Fälligkeiten für die Rentenzahlungen werden erwartet:

 

 

 

 

 

 

Erwartete Rentenzahlungen 2023

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

2024

2025

2026 - 2028

> 2028

Gesamt

Erwartete Rentenzahlungen

20.307

20.360

65.729

951.568

1.057.964

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erwartete Rentenzahlungen 2022

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

2023

2024

2025 - 2027

> 2027

Gesamt

Erwartete Rentenzahlungen

19.517

19.776

63.366

924.762

1.027.421

 

 

 

 

 

 

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen für zusätzliche Leistungen an Pensionäre in Höhe von 2.682 Tsd. EUR (2022: 2.604 Tsd. EUR) erfasst.
Beitragsorientierte Pläne
Zusätzlich zu den erläuterten leistungsorientierten Plänen sowie pensionsähnlichen Verpflichtungen zahlt Dräger auf freiwilliger oder gesetzlicher Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger (beitragsorientierte Pläne).
Im laufenden Geschäftsjahr hat Dräger Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland in Höhe von 52.429 Tsd. EUR (2022: 45.681 Tsd. EUR) gezahlt. Zudem betrug der Aufwand für sonstige beitragsorientierte Pläne 14.981 Tsd. EUR (2022: 14.599 Tsd. EUR).
117
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
33Lang- und kurzfristige Personalrückstellungen und sonstige Rückstellungen

 

 

 

 

 

 

 

Lang- und kurzfristige sonstige Rückstellungen

 

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Rückstellun-

gen aus dem

Personal- und

Sozialbereich

Rückstellun-

gen für

Gewähr-

leistungen

Rückstellun-

gen für

drohende

Verluste

Rückstellun-

gen aus dem

Vertriebs-

bereich

Rückstellun-

gen für übrige

Verpflichtun-

gen aus dem

laufenden

Geschäfts-

betrieb

2023

Gesamt

1. Januar

139.797

49.275

1.111

24.026

92.081

306.290

Zuführung

121.056

38.907

1.272

17.672

54.648

233.555

Aufzinsung

1.288

1.223

-

-

60

2.571

Verbrauch

-90.725

-22.431

-992

-12.496

-52.141

-178.786

Auflösung

-6.309

-5.666

0

-3.184

-16.767

-31.925

Umgliederungen

0

489

-

73

-563

0

Veränderung Konsolidierungskreis

-241

0

-

-

-766

-1.007

Währungsumrechnungseffekte

-2.263

-427

4

-297

-907

-3.890

31. Dezember

162.603

61.370

1.395

25.795

75.645

326.808

 

 

 

 

 

 

 

Die Abgänge infolge der Veränderung des Konsolidierungskreises betreffen im Wesentlichen die veräußerte Tochtergesellschaft AEC SAS, Antony, Frankreich.
Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich werden überwiegend für Tantiemen und Vertriebsprämien gebildet, deren Berechnungsgrundlage zum Bilanzstichtag noch nicht endgültig bestimmt worden ist, sodass die Verpflichtungen noch nicht als Verbindlichkeit ausgewiesen werden. Zudem enthält diese Position Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläen.
Die Rückstellungen für Gewährleistungen wurden auf Basis der in der Vergangenheit geltend gemachten Gewährleistungsansprüche und bekannter Einzelrisiken ermittelt. Die Beträge und Fälligkeiten dieser Rückstellungen unterliegen Unsicherheiten hinsichtlich des Eintritts möglicher Gewährleistungen oder ihrer Höhe.
Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen bewertete Risiken im Projektgeschäft.
Die Rückstellungen aus dem Vertriebsbereich enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für erwartete Gutschriften sowie für Kundenboni und Provisionen. Die Provisionen betreffen den Teil der vertraglichen Provisionsansprüche, deren zugrunde gelegten Vermittlungsumsätze zum Bilanzstichtag noch nicht endgültig bestimmt worden sind, sodass die Verpflichtungen noch nicht als Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Die Unsicherheiten hinsichtlich der Höhe oder der Fälligkeiten möglicher Verpflichtungen schätzen wir als nicht signifikant ein.
Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb enthalten Rückstellungen für ausstehende Rechnungen auf erhaltene Leistungen in Höhe von 47.812 Tsd. EUR (2022: 62.769 Tsd. EUR), deren Betrag nicht ausreichend sicher ist. Diese betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Leistungen, die Dräger bereits erhalten hat, deren Umfang und somit auch deren Wert aber bis zum Erhalt einer Leistungsanzeige oder einer Rechnung noch nicht eindeutig feststehen. Darüber hinaus wurden Verpflichtungen für Jahresabschlussprüfungen von 2.583 Tsd. EUR (2022: 2.333 Tsd. EUR) zurückgestellt. Zudem sind in den Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb Verpflichtungen für Prozesskosten und -risiken, Abnahmegarantien und sonstige Steuern enthalten. Die Unsicherheiten hinsichtlich der Höhe oder der Fälligkeiten möglicher Verpflichtungen schätzen wir als nicht signifikant ein.
118
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Inanspruchnahme der sonstigen Rückstellungen wird wie folgt erwartet:

 

 

 

 

 

Sonstige Rückstellungen - Fristigkeiten

 

 

 

 

 

in Tsd. €

bis 1 Jahr

1 Jahr

bis 5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Rückstellungen aus dem Personal- und Sozialbereich

127.191

24.750

10.662

162.603

Rückstellungen für Gewährleistungen

52.419

8.951

-

61.370

Rückstellungen für drohende Verluste

1.125

270

-

1.395

Rückstellungen aus dem Vertriebsbereich

25.574

221

-

25.795

Rückstellungen für übrige Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb

69.752

5.893

-

75.645

 

276.061

40.085

10.662

326.808

 

 

 

 

 

34Verzinsliche Darlehen und Bankverbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

Verzinsliche Darlehen und Bankverbindlichkeiten 2023

 

 

 

 

 

 

 

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

in Tsd. €

 

1 Jahr bis

5 Jahre

Über

5 Jahre

Summe

 

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

92.630

155.807

1.905

157.711

250.341

Schuldscheindarlehen (begeben 2021)

-

100.000

-

100.000

100.000

 

92.630

255.807

1.905

257.711

350.341

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verzinsliche Darlehen und Bankverbindlichkeiten 2022

 

 

 

 

 

 

 

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

in Tsd. €

 

1 Jahr bis

5 Jahre

Über

5 Jahre

Summe

 

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

83.575

9.803

52.409

62.212

145.787

Schuldscheindarlehen (begeben 2021)

-

100.000

-

100.000

100.000

 

83.575

109.803

52.409

162.212

245.787

 

 

 

 

 

 

Die zum Bilanzstichtag bestehenden Schuldscheindarlehen unterliegen keiner vertraglich geregelten ordentlichen Kündigungsmöglichkeit.
119
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Konditionen und Zinsen der verzinslichen Darlehen und Bankverbindlichkeiten ergeben sich wie folgt:

 

 

 

 

 

 

 

Konditionen und Zinsen der verzinslichen Darlehen und Bankverbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

 

Zins-

kondition

Zinssatz

in %

Gesamt

in Tsd. €

Zins-

kondition

Zinssatz

in %

Gesamt

in Tsd. €

Langfristige Verbindlich-

keiten gegenüber Kredit-

instituten

 

 

 

 

 

 

EUR

fix

0,75 - 3,77

155.965

fix

0,75 - 1,85

61.746

CZK

fix

4,73

1.582

fix

-

-

MYR

fix

-

-

fix

4,69

256

Sonstige

fix

6,58 - 17,00

165

fix

4,88 - 17,00

211

 

 

 

157.711

 

 

62.212

Langfristige Schuld-

scheindarlehen

 

 

 

 

 

 

EUR

fix

0,85 - 1,00

100.000

fix

0,85 - 1,00

100.000

 

 

 

100.000

 

 

100.000

 

 

 

257.711

 

 

162.212

 

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Verbindlich-

keiten gegenüber Kredit-

instituten

 

 

 

 

 

 

EUR

variabel

4,79 - 7,25

69.382

variabel

2,20 - 7,00

23.842

EUR

fix

0,75 - 1,65

7.481

fix

0,75 - 1,85

7.609

JPY

fix

0,83

6.076

fix

0,84

6.749

ZAR

fix

11,30

2.380

fix

8,50

5.526

SAR

fix

3,30 - 3,40

2.201

fix

3,30 - 3,40

2.243

TRY

variabel

50,00

1.653

variabel

-

-

TWD

fix

5,60

1.181

fix

-

-

IDR

fix

7,80 - 9,10

1.059

fix

-

-

IDR

variabel

7,17 - 9,10

530

variabel

5,92 - 7,85

436

MYR

fix

4,69

236

fix

4,69

384

BRL

fix

14,00 - 17,00

50

fix

14,00 - 17,00

957

USD

fix

-

-

fix

6,20

17.799

CNY

fix

-

-

fix

3,25 - 3,80

8.157

INR

variabel

-

-

variabel

8,20 - 9,05

6.215

VND

variabel

-

-

variabel

0,04 - 0,10

2.949

Sonstige

fix

4,73 - 6,58

399

fix

4,80 - 46,80

109

Sonstige

variabel

10,00 - 15,00

1

variabel

5,00 - 20,00

600

 

 

 

92.630

 

 

83.575

 

 

 

 

 

 

 

Variable Zinssätze sind teilweise durch Zinssicherungsgeschäfte gesichert. Wir verweisen auf unsere Ausführungen zu den derivativen Finanzinstrumenten und dem Zinsrisiko (Textziffer 37).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten für das im Geschäftsjahr 2008 fertiggestellte Büro- und Laborgebäude der Medizintechnik sind durch eine Grundschuld in Höhe von 55 Mio. EUR gesichert. Der Restbuchwert des Vermögenswerts zum aktuellen Bilanzstichtag beträgt 19,0 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 22,1 Mio. EUR). Die Finanzierung des im Geschäftsjahr 2011 fertiggestellten Produktions- und Logistikgebäudes für den Geschäftsbereich Infrastruktur-Projekte in Lübeck ist durch eine Grundschuld in Höhe von 10,8 Mio. EUR gesichert. Der Restbuchwert des Vermögenswerts zum aktuellen Bilanzstichtag beträgt 7,0 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 7,3 Mio. EUR). Weitere wesentliche Grundpfandrechte oder Sicherungsübereignungen für hier ausgewiesene Verbindlichkeiten bestehen nicht.
Zahlungsverzögerungen oder -ausfälle sowie andere Verletzungen von Darlehensverträgen sind im aktuellen Geschäftsjahr, wie im Vorjahr, nicht eingetreten.
120
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
35Übrige finanzielle Schulden

 

 

 

 

 

 

Übrige finanzielle Schulden 2023

 

 

 

 

 

 

 

Kurz-

fristig

Lang-

fristig

Gesamt

in Tsd. €

 

1 Jahr bis

5 Jahre

Über

5 Jahre

Summe

 

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten

215.864

-

-

0

215.864

Sonstige finanzielle Schulden

 

 

 

 

 

Leasingverbindlichkeiten

39.171

60.095

21.776

81.871

121.043

Negative Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten

9.928

278

-

278

10.206

Rückzahlungsverpflichtung Draeger Arabia LLC

24.503

-

-

0

24.503

Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern

12.877

-

-

0

12.877

Kreditorische Debitoren

8.107

-

-

0

8.107

Verbindlichkeiten gegenüber der Drägerwerk Verwaltungs AG

12.511

-

-

0

12.511

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen

1

-

-

0

1

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

8.488

10.801

-

10.801

19.290

 

115.587

71.174

21.776

92.950

208.537

 

331.450

 

 

92.950

424.400

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übrige finanzielle Schulden 2022

 

 

 

 

 

 

 

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

in Tsd. €

 

1 Jahr bis

5 Jahre

Über

5 Jahre

Summe

 

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten

285.608

-

-

0

285.608

Sonstige finanzielle Schulden

 

 

 

 

 

Zahlungsverpflichtung aus Kündigung der Genussscheine

208.806

-

-

0

208.806

Leasingverbindlichkeiten

36.005

53.792

26.367

80.160

116.164

Negative Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten

14.435

1.268

-

1.268

15.704

Rückzahlungsverpflichtung Draeger Arabia LLC

24.503

-

-

0

24.503

Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern

14.819

-

-

0

14.819

Kreditorische Debitoren

8.737

-

-

0

8.737

Verbindlichkeiten gegenüber der Drägerwerk Verwaltungs AG

8.046

-

-

0

8.046

Verbindlichkeiten aus abgegrenzten Darlehenszinsen

1.046

-

-

0

1.046

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen

1

-

-

0

1

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

8.066

12.275

-

12.275

20.341

 

324.466

67.335

26.367

93.702

418.168

 

610.074

 

 

93.702

703.776

 

 

 

 

 

 

Nachdem im März 2021 vorzeitig 184.530 Genussscheine der Serie D für 100.015 Tsd. EUR zurückgekauft worden sind, enthält die Zahlungsverpflichtung für die Genussscheine im Vorjahr den ausstehenden Zahlungsbetrag für die verbleibenden 382.289 Genussscheine aus Serie D, der im Januar 2023 zur Auszahlung gekommen ist.
Die Rückzahlungsverpflichtung an den Minderheitsgesellschafter der Draeger Arabia LLC, Riyadh, Saudi-Arabien, resultiert aus geänderten Verträgen, die ab Februar 2014 in Kraft getreten sind und den Gesellschaftern die Möglichkeit eröffnen, ihre Anteile dem jeweils anderen Gesellschafter in einem Zeitraum von sechs Monaten beginnend ab dem 1. Januar 2024 anzubieten beziehungsweise die Liquidation der Gesellschaft zu bewirken, sollte der andere Gesellschafter dem Kauf der Anteile nicht zustimmen. Die Zahlungsverpflichtung an den Minderheitsgesellschafter stellt eine finanzielle Verbindlichkeit dar, die nicht im Eigenkapital, sondern im Fremdkapital ausgewiesen wird. Die Erstbilanzierung der kündbaren Anteile des Minderheitsgesellschafters als Verbindlichkeit erfolgte zum beizulegenden Zeitwert der erwarteten Zahlungsverpflichtung für Dräger zum Kündigungszeitpunkt. Die Folgebilanzierung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.
In den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind in Höhe von 10.656 Tsd. EUR (2022: 12.045 Tsd. EUR) Zahlungsverpflichtungen an die Minderheitsgesellschafter der STIMIT AG, Biel/Bienne, Schweiz, sowie der
121
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
AB Ulax, Motala, Schweden, enthalten, die sowohl aus der vertraglichen Möglichkeit der Gesellschafter resultieren, ihre Anteile dem jeweils anderen Gesellschafter anzubieten, als auch aus möglichen Kaufpreiszahlungen aus einer Besserungsvereinbarung. Diese Zahlungsverpflichtungen an die Minderheitsgesellschafter stellen finanzielle Verbindlichkeiten dar, die nicht im Eigenkapital, sondern im Fremdkapital ausgewiesen werden.
Zur Erläuterung der Leasingverbindlichkeiten verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den Finanzierungs-leasingverhältnissen beim Leasingnehmer (Textziffer 38).
Zu den unter den sonstigen finanziellen Schulden ausgewiesenen derivativen Finanzinstrumenten verweisen wir auf die unter Textziffer 37 dargestellte Gesamtübersicht über Derivate im Dräger-Konzern.
36Sonstige Schulden

 

 

 

 

 

 

 

Sonstige Schulden

 

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Tsd. €

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Kurzfristig

Langfristig

Gesamt

Vertragsverbindlichkeiten

145.822

43.681

189.502

139.262

38.388

177.650

Passive sonstige Rechnungsabgrenzungsposten

1.044

6.604

7.648

151

5.979

6.130

Sonstige Steuerschulden

53.814

-

53.814

45.828

-

45.828

Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern und im Rahmen der sozialen Sicherheit

39.456

3

39.459

42.239

3

42.242

Übrige sonstige Schulden

169

501

670

162

393

554

 

240.304

50.788

291.093

227.641

44.763

272.404

 

 

 

 

 

 

 

Die Vertragsverbindlichkeiten setzen sich in Höhe von 107.802 Tsd. EUR aus abgegrenzten Umsatzerlösen (2022: 106.774 Tsd. EUR) und in Höhe von 81.700 Tsd. EUR aus erhaltenen Anzahlungen (2022: 70.876 Tsd. EUR) zusammen.
Die passiven sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten in Höhe von 1.648 Tsd. EUR abgegrenzte Leistungsverpflichtungen aus einem erhaltenen Zuschuss für Forschung und Entwicklung und darüber hinaus Abgrenzungen von sonstigen Erträgen.
122
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
37Finanzinstrumente
A)Struktur der Finanzinstrumente und ihre Bewertung
Die Struktur der Finanzinstrumente im Konzern, ihre Klassifizierung sowie ihre daraus resultierende Bewertung werden im Folgenden dargestellt.

 

 

 

 

Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

 

 

 

 

in Tsd. €

Kategorie

2023

2022

Finanzielle Vermögenswerte

 

 

 

Eigenkapital- und Schuldinstrumente

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

14.570

15.735

Derivate (ohne Hedge-Beziehung)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

908

3.630

Derivate (mit Hedge-Beziehung)

Keiner Kategorie nach IFRS 9 zuzuordnen

6.598

4.405

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Fortgeführte Anschaffungskosten

730.152

680.822

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Fortgeführte Anschaffungskosten

25.308

41.499

Liquide Mittel

Fortgeführte Anschaffungskosten

271.956

311.554

 

 

1.049.492

1.057.646

 

 

 

 

Finanzielle Verbindlichkeiten

 

 

 

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Fortgeführte Anschaffungskosten

215.864

285.608

Darlehen und Bankverbindlichkeiten

Fortgeführte Anschaffungskosten

350.341

245.787

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1

Fortgeführte Anschaffungskosten

183.712

400.951

 

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

1.742

1.513

Derivate (mit Hedge-Beziehung)

Keiner Kategorie nach IFRS 9 zuzuordnen

6.652

8.420

Derivate (ohne Hedge-Beziehung)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

3.554

7.284

 

 

761.864

949.563

 

 

 

 

1 Die in der Rückzahlungsverpflichtung an Minderheitsgesellschafter enthaltene Earn-Out-Verbindlichkeit ist zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.

Zudem wird die Rückzahlungsverpflichtung Draeger Arabia LLC, Riyadh, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Vorjahreswerte wurden

entsprechend angepasst.

 

 

 

 

Zur Erläuterung der Bewertungsklassen verweisen wir auf unsere Ausführungen zu der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Schulden in Textziffer 8.
Die folgenden Tabellen zeigen die Zuordnungen der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente zu den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie.
In den vergangenen beiden Geschäftsjahren sind im Dräger-Konzern keine finanziellen Vermögenswerte umklassifiziert worden.
123
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die folgende Tabelle stellt für die finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die regelmäßig zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die Buchwerte und ihre entsprechenden beizulegenden Zeitwerte gegenüber.

 

 

 

 

 

 

Finanzinstrumente – Aktiva 2023

 

 

 

 

 

 

 

31. Dezember 2023

 

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

in Tsd. €

 

Bewertungs-

stufe 1

Bewertungs-

stufe 2

Bewertungs-

stufe 3

Gesamt

Finanzielle Vermögenswerte - zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

 

 

 

 

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1

730.152

-

-

-

730.152

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

25.308

-

25.275

-

25.275

Liquide Mittel 1

271.956

-

-

-

271.956

 

1.027.416

0

25.275

0

1.027.383

Finanzielle Vermögenswerte - keiner Kategorie nach IFRS 9 zuzuordnen

 

 

 

 

 

Derivate (mit Hedge-Beziehung)

6.598

-

6.598

-

6.598

 

6.598

0

6.598

0

6.598

Finanzielle Vermögenswerte - ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert

 

 

 

 

 

Derivate (ohne Hedge-Beziehung)

908

-

908

-

908

Eigenkapitalinstrumente

14.044

-

-

14.044

14.044

Schuldinstrumente

526

526

-

-

526

 

15.478

526

908

14.044

15.478

 

1.049.492

526

32.781

14.044

1.049.459

 

 

 

 

 

 

1 Die Bewertung dieser Finanzinstrumente ist keiner Bewertungsstufe zuzuordnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzinstrumente – Aktiva 2022

 

 

 

 

 

 

 

31. Dezember 2022

 

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

in Tsd. €

 

Bewertungs-

stufe 1

Bewertungs-

stufe 2

Bewertungs-

stufe 3

Gesamt

Finanzielle Vermögenswerte - zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

 

 

 

 

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1

680.822

-

-

-

680.822

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

41.499

-

41.598

-

41.598

Liquide Mittel 1

311.554

-

-

-

311.554

 

1.033.876

0

41.598

0

1.033.975

Finanzielle Vermögenswerte - keiner Kategorie nach IFRS 9 zuzuordnen

 

 

 

 

 

Derivate (mit Hedge-Beziehung)

4.405

-

4.405

-

4.405

 

4.405

0

4.405

0

4.405

Finanzielle Vermögenswerte - ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert

 

 

 

 

 

Derivate (ohne Hedge-Beziehung)

3.630

-

3.630

-

3.630

Eigenkapitalinstrumente

15.203

-

-

15.203

15.203

Schuldinstrumente

533

533

-

-

533

 

19.366

533

3.630

15.203

19.366

 

1.057.646

533

49.633

15.203

1.057.745

 

 

 

 

 

 

1 Die Bewertung dieser Finanzinstrumente ist keiner Bewertungsstufe zuzuordnen.

 

 

 

 

 

 

124
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

 

 

 

Finanzinstrumente – Passiva 2023

 

 

 

 

 

 

 

31. Dezember 2023

 

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

in Tsd. €

 

Bewertungs-

stufe 1

Bewertungs-

stufe 2

Bewertungs-

stufe 3

Gesamt

Finanzielle Verbindlichkeiten - zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

 

 

 

 

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1

215.864

-

-

-

215.864

Darlehen und Bankverbindlichkeiten

350.341

-

330.441

-

330.441

Sonstige finanzielle Schulden

183.712

-

146.927

33.417

180.344

 

749.917

0

477.368

33.417

726.648

Finanzielle Verbindlichkeiten - keiner Kategorie nach IFRS 9 zuzuordnen

 

 

 

 

 

Derivate (mit Hedge-Beziehung)

6.652

-

6.652

-

6.652

 

6.652

0

6.652

0

6.652

Finanzielle Verbindlichkeiten - ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert

 

 

 

 

 

Derivate (ohne Hedge-Beziehung)

3.554

-

3.554

-

3.554

Sonstige finanzielle Schulden

1.742

-

-

1.742

1.742

 

5.295

0

3.554

1.742

5.295

 

761.864

0

487.574

35.159

738.596

 

 

 

 

 

 

1 Die Bewertung dieser Finanzinstrumente ist keiner Bewertungsstufe zuzuordnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzinstrumente – Passiva 2022

 

 

 

 

 

 

 

31. Dezember 2022

 

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

in Tsd. €

 

Bewertungs-

stufe 1

Bewertungs-

stufe 2

Bewertungs-

stufe 3

Gesamt

Finanzielle Verbindlichkeiten - zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

 

 

 

 

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1

285.608

-

-

-

285.608

Darlehen und Bankverbindlichkeiten

245.787

-

222.481

-

222.481

Sonstige finanzielle Schulden 2

400.951

-

360.043

35.035

395.078

 

932.346

0

582.524

35.035

903.167

Finanzielle Verbindlichkeiten - keiner Kategorie nach IFRS 9 zuzuordnen

 

 

 

 

 

Derivate (mit Hedge-Beziehung)

8.420

-

8.420

-

8.420

 

8.420

0

8.420

0

8.420

Finanzielle Verbindlichkeiten - ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert

 

 

 

 

 

Derivate (ohne Hedge-Beziehung)

7.284

-

7.284

-

7.284

Sonstige finanzielle Schulden 2

1.513

-

-

1.513

1.513

 

8.797

0

7.284

1.513

8.797

 

949.563

0

598.228

36.548

920.384

 

 

 

 

 

 

1 Die Bewertung dieser Finanzinstrumente ist keiner Bewertungsstufe zuzuordnen.

2 Die Rückzahlungsverpflichtung an Minderheitsgesellschafter sind der Bewertungsstufe 3 zuzuordnen. Die darin enthaltene Earn-Out-Verbindlichkeit

wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Vorjahreswert wurde entsprechend angepasst.

 

 

 

 

 

 

Bewertungsstufe 1:
Die Bewertung erfolgt durch Übernahme von Preisen von aktiven Märkten für identische finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten. Der beizulegende Zeitwert der langfristigen Wertpapiere basiert auf aktuellen Börsenkursen.
125
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Bewertungsstufe 2:
Die Bewertung erfolgt durch die Verwendung von überwiegend beobachtbaren Inputfaktoren, die sich für den finanziellen Vermögenswert oder die finanzielle Verbindlichkeit entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt in Ableitung von Preisen) beobachten lassen, bei denen es sich aber nicht um die in der Bewertungsstufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt.
Bei der Bewertung der Derivate wendet Dräger das Discounted-Cashflow-Verfahren an. Hierbei werden auf Grundlage der gesicherten Kurse beziehungsweise Zinssätze und der beobachtbaren Stichtagskurse beziehungsweise -zinssätze die zu erwartenden Zahlungsflüsse ermittelt, die dann mit einem Zinssatz abgezinst werden, der die unternehmensspezifischen Risiken für Dräger berücksichtigt.
Die beizulegenden Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden der Bewertungsstufe 2 wurden ermittelt, indem bei der Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode die bei erstmaliger Erfassung der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden unterlegten Zinssätze durch Zinssätze aktueller unternehmensspezifischer Zinskurven zum Bilanzstichtag ersetzt wurden. Diese Zinssätze liegen zwischen 5,98 % für Zahlungsflüsse im Geschäftsjahr 2024 und 4,98 % für Zahlungsflüsse im Geschäftsjahr 2027 für die Darlehen und Bankverbindlichkeiten sowie zwischen 2,37 % und 33,02 % für Zahlungsflüsse im Zeitraum von 2024 bis 2047 für die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten. Eine Erhöhung der berücksichtigten Zinssätze würde zu einer Verminderung der beizulegenden Zeitwerte führen. Eine Anpassung der Zinssätze der beiden in den Geschäftsjahren 2013 und 2016 erfassten Erbpachtverträge (Laufzeiten bis in das Geschäftsjahr 2103) in Höhe von 8,28 % sowie 6,19 % wurde nicht vorgenommen.
Bewertungsstufe 3:
Die Bewertung erfolgt durch die Verwendung von nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren für die Bewertung des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren). Eine Einordnung in die Bewertungsstufe 3 erfolgt bereits dann, wenn bei der Bewertung ein nicht beobachtbarer Inputfaktor vorliegt, der die Bewertung signifikant beeinflusst. Im Dräger-Konzern sind die Eigenkapitalinstrumente als Aktiva und die Zahlungsverpflichtungen an Minderheitsgesellschafter als Passiva der Bewertungsstufe 3 zugeordnet.
Der beizulegende Zeitwert von zwei High-Tech Gründerfonds wird mittels der ›Price of recent investment‹ Methode bestimmt, für die der Wert der letzten Finanzierungsrunde herangezogen wird. Zur Bewertung der restlichen Eigenkapitalinstrumente wendet Dräger das ›Discounted-Cashflow‹-Verfahren unter Einbezug aller wesentlichen Parameter an. Der dabei angewandte risikoadjustierte Abzinsungssatz beträgt 6,75 % (2022: 6,10 %).
Die Eigenkapitalinstrumente der Bewertungsstufe 3 haben sich wie folgt entwickelt:

 

 

 

Entwicklung der Eigenkapitalinstrumente (Bewertungsstufe 3)

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

1. Januar

15.203

7.170

Währungsumrechnungseffekte

-8

13

Zugänge

-

11.441

Abgänge

-923

-4.000

Erfolgswirksam erfasste Bewertung

-228

579

31. Dezember

14.044

15.203

 

 

 

126
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Bei der Bewertung der Zahlungsverpflichtungen an die Minderheitsgesellschafter wurden risikoadjustierte Abzinsungssätze zwischen 2,40 % und 15,11 % angewandt und führten zu erfolgswirksam erfassten Aufzinsungen. Die in den Zahlungsverpflichtungen enthaltenen Earn-Out Verbindlichkeiten in Höhe von 1.742 Tsd. EUR (2022: 1.513 Tsd. EUR) werden in der Bilanz mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zahlungsverpflichtungen in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen der Bewertungsstufe 3 haben sich wie folgt entwickelt:

 

 

 

Entwicklung der sonstigen finanziellen Schulden (Bewertungsstufe 3)

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

1. Januar

36.548

35.130

Abgänge

-2.659

-

Erfolgswirksam erfasste Bewertung

1.270

1.418

31. Dezember

35.159

36.548

 

 

 

Ein Wechsel zwischen den Bewertungsstufen im Sinne des IFRS 7.12 hat in den letzten beiden Geschäftsjahren nicht stattgefunden.
Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (ohne Zinsergebnis)
Das im Geschäftsjahr erfasste Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (ohne Zinsergebnis) setzt sich wie folgt zusammen:

 

 

 

Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (ohne Zinsergebnis)

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

-10.118

-3.240

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte

-2.396

-73

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente

0

-574

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate

-2.860

-18.703

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

-2.210

-525

 

-17.583

-23.116

 

 

 

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (ohne Zinsergebnis) umfasst im Berichtsjahr unverändert im Wesentlichen Wertänderungen aus Wertberichtigungen sowie Auflösungen von Wertberichtigungen und Ergebnissen aus Devisentermingeschäften.
Zinsergebnis aus Finanzinstrumenten
Das im Geschäftsjahr erfasste Zinsergebnis aus Finanzinstrumenten setzt sich wie folgt zusammen:

 

 

 

Zinsergebnis aus Finanzinstrumenten

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

5.918

8.777

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente

132

676

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden

-15.421

-12.229

 

-9.371

-2.776

 

 

 

Zur Zusammensetzung des Zinsergebnisses der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Schulden verweisen wir auf unsere Ausführungen in Textziffer 16.
127
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
B)Management der finanziellen Risiken
Als international tätiges Unternehmen ist der Dräger-Konzern neben dem Liquiditätsrisiko und dem Ausfallrisiko insbesondere Risiken aus der Veränderung der Währungskurse und der Zinssätze ausgesetzt.
Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, die finanziellen Risiken für den Dräger-Konzern transparent zu machen und durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen. Durch eine systematische Erfassung, Steuerung und Überwachung der Marktrisiken soll bestandsgefährdenden Entwicklungen frühzeitig entgegengewirkt und der Unternehmensfortbestand nachhaltig gesichert werden.
Zur Verringerung der Währungs- und Zinsrisiken werden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung bestehender Grundgeschäfte und geplanter Transaktionen eingesetzt. Diese Derivate dienen ausschließlich als Sicherungsinstrumente und werden grundsätzlich nicht zu spekulativen Zwecken abgeschlossen.
Am Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanzinstrumente:

 

 

 

 

 

 

 

 

Derivative Finanzinstrumente

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nominal-

volumen

Zeitwert

in Tsd. €

 

Langfristig

Kurzfristig

Aktiva

Gesamt

Langfristig

Kurzfristig

Passiva

Gesamt

2023

 

 

 

 

 

 

 

Devisentermingeschäfte

 

 

 

 

 

 

 

Ohne bilanzierte Sicherungsbeziehung

277.739

40

868

908

97

3.457

3.554

In Verbindung mit Cashflow-Hedges

356.042

65

6.533

6.598

181

6.471

6.652

 

633.780

105

7.401

7.506

278

9.928

10.206

2022

 

 

 

 

 

 

 

Devisentermingeschäfte

 

 

 

 

 

 

 

Ohne bilanzierte Sicherungsbeziehung

311.514

66

3.565

3.630

1.079

6.205

7.284

In Verbindung mit Cashflow-Hedges

361.258

27

4.377

4.405

189

8.119

8.308

 

672.772

93

7.942

8.035

1.268

14.324

15.592

Zinsswap

 

 

 

 

 

 

 

In Verbindung mit Cashflow-Hedges

10.916

-

-

0

-

111

111

 

683.688

93

7.942

8.035

1.268

14.435

15.704

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Abteilung Treasury ist für die Disposition der Finanzmittel verantwortlich; sie stellt die Liquidität des Konzerns sicher und überwacht seine Zinsrisiken. Zusammen mit dem Controlling überwacht sie Währungsrisiken und sichert diese ab. Die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die unternehmensinterne Treasury-Richtlinie gewährleisten Transparenz und Sicherheit. Handel und Abwicklung von Finanzgeschäften sind organisatorisch voneinander getrennt.
In einem Komitee aus Finanzvorstand sowie Teilnehmern aus den Abteilungen Treasury, Steuern, Rechnungswesen und Controlling werden die Grundzüge der Finanzpolitik des Dräger-Konzerns festgelegt und überwacht. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie des finanziellen Risikomanagements für das Liquiditäts-, Währungs- und Zinsrisiko erfolgt zentral in der Abteilung Treasury. Für weitere allgemeine Informationen zum Risikomanagement verweisen wir auf unsere Ausführungen im Lagebericht.
Liquiditätsrisiko
Um die Zahlungsfähigkeit und die finanzielle Flexibilität des Dräger-Konzerns jederzeit sicherstellen zu können, begegnet die Drägerwerk AG & Co. KGaA dem Liquiditätsrisiko durch eine Streuung der Fristen der in Anspruch genommenen Finanzierungsmittel. Dazu hat die Drägerwerk AG & Co. KGaA verschiedene lang- und kurzfristige Bankverbindlichkeiten sowie eine Liquiditätsreserve in Form freier Kreditlinien mit zahlreichen Banken jeweils bilateral vereinbart. Durch die zeitliche Strukturierung der Finanzierungsmittel hat die Drägerwerk AG & Co. KGaA nur ein geringes Prolongationsrisiko.
128
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die folgende Fälligkeitsanalyse der finanziellen Schulden (vertraglich vereinbarte, undiskontierte Zahlungen) zeigt den Einfluss auf die Liquiditätssituation des Konzerns:

 

 

 

 

 

 

Fälligkeitsanalyse finanzieller Schulden 2023

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

2024

2025

2026

bis 2028

ab 2029

Gesamt

Derivative finanzielle Schulden

 

 

 

 

 

Fremdwährungsderivate - Cash Outflow

365.143

13.913

1.294

-

380.350

Fremdwährungsderivate - Cash Inflow

-353.073

-13.788

-1.179

-

-368.040

 

12.070

125

115

0

12.310

Nicht derivative finanzielle Schulden

 

 

 

 

 

Verzinsliche Darlehen und Bankverbindlichkeiten

92.948

7.993

263.710

1.948

366.599

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

215.864

-

-

-

215.864

Leasingverbindlichkeiten

39.171

31.343

36.984

41.937

149.436

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

68.217

146

-

-

68.362

 

416.200

39.482

300.694

43.885

800.260

 

428.270

39.607

300.808

43.885

812.570

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fälligkeitsanalyse finanzieller Schulden 2022

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

2023

2024

2025

bis 2027

ab 2028

Gesamt

Derivative finanzielle Schulden

 

 

 

 

 

Fremdwährungsderivate - Cash Outflow

357.337

31.698

2.335

-

391.369

Fremdwährungsderivate - Cash Inflow

-340.575

-30.146

-2.114

-

-372.835

Zinsswap - Cash Outflow

112

-

-

-

112

 

16.874

1.551

222

0

18.647

Nicht derivative finanzielle Schulden

 

 

 

 

 

Verzinsliche Darlehen und Bankverbindlichkeiten

86.981

7.274

106.884

52.975

254.114

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

285.608

-

-

-

285.608

Leasingverbindlichkeiten

36.005

26.748

34.871

47.563

145.187

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

65.219

230

-

-

65.449

 

473.813

34.252

141.756

100.538

750.359

 

490.687

35.803

141.977

100.538

769.006

 

 

 

 

 

 

Währungsrisiko
Die Währungskursrisiken des Konzerns resultieren aus dem Bestand von Finanzinstrumenten in Fremdwährungen, die aus der operativen Geschäftstätigkeit beziehungsweise aus Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen entstanden sind.
Ziel unseres Währungsrisikomanagements ist es, den Einfluss von Wechselkursschwankungen auf das Konzern-EBIT unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit der angewandten Sicherungsmethoden zu reduzieren. Nicht liquiditätswirksame Währungsrisiken, die aus der Konsolidierung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ausländischer Tochtergesellschaften resultieren (Translationsrisiko) werden grundsätzlich nicht gesichert. Währungsrisiken werden durch Aufrechnung von Erlösen und Kosten beziehungsweise Vermögenswerten und Schulden (netting) je Währung saldiert betrachtet.
Das Währungsrisiko aus operativer Geschäftstätigkeit wird auf Basis geplanter Zahlungsflüsse in Fremdwährung ermittelt. Über eine ›Cashflow at Risk‹ Optimierungsrechnung wird ein Währungsportfolio ermittelt, welches die Sicherungskosten und das diversifizierte Währungsrisiko in Kombination minimiert. Ziel der Portfoliooptimierung ist es, das Währungsrisiko auf Ebene des EBIT mit einer statistischen Eintrittswahrscheinlichkeit von 95 % auf maximal 1 % des geplanten Jahresumsatzes zu reduzieren.
Für das Sicherungsportfolio werden die geplanten Risikopositionen mit einer Quote von 75 % der geplanten Transaktionen in den betroffenen Währungen abgesichert. Mit erfolgswirksamer Erfassung des gesicherten
129
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Grundgeschäfts erfolgt eine Anpassung der Absicherungsquote auf 100 %. Risikopositionen aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden mit der Bilanzierung der Vermögenswerte beziehungsweise Schulden grundsätzlich mit einer Quote von 100 % abgesichert. Die Absicherung der Währungsrisiken erfolgt jeweils durch Devisentermingeschäfte.
Dräger wendet für die Bilanzierung und Bewertung von Sicherungsgeschäften den IFRS 9 an, wobei die Devisentermingeschäfte Spot-to-Spot designiert werden. Dabei werden die aufgelaufenen Wertänderungen des Derivats mit der Spot-Komponente in der Cashflow Hedge Reserve und mit der Forward-Komponente in der Rücklage für Kosten der Sicherung gebucht.
Die Wirksamkeit der Sicherung wird zu Beginn der Sicherungsbeziehung und durch periodische prospektive Bewertungen bestimmt, um sicherzustellen, dass zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument eine wirtschaftliche Beziehung besteht. Im Dräger-Konzern erfolgt die prospektive Bewertung anhand der Prüfung der Vertragsbedingungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts. Grundsätzlich werden bei Dräger Sicherungsinstrumente immer mit den identischen Konditionen der Grundgeschäfte abgeschlossen, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die Sicherungsbeziehung prospektiv wirksam ist.
Darüber hinaus wird die hypothetische Derivate-Methode im Rahmen des retrospektiven Effektivitätstests angewandt, um festzustellen, ob die Sicherungsbeziehung in der vergangenen Periode wirksam war und um mögliche Ineffektivitäten zu ermitteln. Ineffektivitäten sind in der Vergangenheit lediglich aus der Berücksichtigung des Kontrahentenrisikos entstanden, deswegen darf das Kontrahentenrisiko nicht in die Berechnung des hypothetischen Derivats einbezogen werden. Dräger erneuert seine Sicherungsbeziehungen grundsätzlich nicht dadurch, dass die Sicherungsinstrumente und die gesicherten Grundgeschäfte geändert werden.
Im Rahmen der jährlichen Aktualisierung der Sicherungsstrategie kann die Währungsauswahl angepasst werden. Zudem wird die Planung zukünftiger Risikopositionen jährlich aktualisiert. Dadurch kann es notwendig werden, Cashflow-Hedges zu reduzieren oder vorzeitig zu beenden.
Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken von bilanzierten Vermögenswerten oder Schulden wird kein ›Hedge-Accounting‹ zur Bilanzierung der Sicherungsbeziehungen angewendet. Die abgeschlossenen Devisen-termingeschäfte werden als Trading-Derivate eingestuft und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
130
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Nominalvolumen der Fremdwährungs-Sicherungsinstrumente verteilen sich wie folgt:

 

 

 

 

 

 

Nominalvolumen Fremdwährungs-Sicherungsinstrumente

 

 

 

 

 

 

 

Restlaufzeiten

Nominalvolumen

Gesamt

Durchschnitts-

sicherungs-

kurs/-preis

in Mio. €

bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

über 5 Jahre

31. Dezember

31. Dezember

2023

 

 

 

 

 

Devisentermingeschäfte CNY

88,0

7,7

-

95,7

7,6

Devisentermingeschäfte AUD

39,9

4,1

-

43,9

1,6

Devisentermingeschäfte JPY

40,4

3,4

-

43,9

144,7

Devisentermingeschäfte MXN

32,4

0

-

32,4

20,8

Devisentermingeschäfte PLN

23,1

2,4

-

25,5

4,7

Devisentermingeschäfte BRL

21,6

0

-

21,6

5,7

Devisentermingeschäfte CHF

17,3

1,4

-

18,7

0,9

Devisentermingeschäfte THB

16,1

1,7

-

17,9

37,3

Devisentermingeschäfte CAD

9,8

1,0

-

10,9

1,5

Devisentermingeschäfte ZAR

10,2

0

-

10,2

20,8

Summe übriger Währungsräume

34,3

1,1

0

35,4

n/a

 

 

 

 

 

 

2022

 

 

 

 

 

Devisentermingeschäfte CNY

95,6

8,3

-

103,8

7,4

Devisentermingeschäfte AUD

36,4

3,1

-

39,4

1,6

Devisentermingeschäfte JPY

30,6

3,6

-

34,2

136,1

Devisentermingeschäfte MXN

28,6

0

-

28,6

23,1

Devisentermingeschäfte SAR

26,7

0

-

26,7

4,2

Devisentermingeschäfte PLN

19,8

2,0

-

21,8

5,0

Devisentermingeschäfte BRL

17,8

0

-

17,8

6,0

Devisentermingeschäfte CHF

15,6

1,4

-

17,0

1,0

Devisentermingeschäfte THB

16,2

0,8

-

17,0

37,4

Summe übriger Währungsräume

53,2

1,6

0

54,8

n/a

 

 

 

 

 

 

In der Summe übriger Währungsräume sind im aktuellen Geschäftsjahr die Devisentermingeschäfte von fünf (2022: acht) Währungen zusammengefasst, deren Nominalvolumina zusammen nur 9 % (2022: 15 %) der Gesamtvolumina darstellen.
Die Auswirkungen der Fremdwährungssicherungsgeschäfte auf die Konzernbilanz stellen sich wie folgt dar:

 

 

 

 

 

Angaben zu Sicherungsinstrumenten im Rahmen von Fremdwährungs-Cashflow-Hedges

 

 

 

 

 

in Mio. €

Buchwert

Bilanzposten

Fair Value

Änderung zur

Ermittlung von

Ineffektivitäten

Nominalvolumen

2023

 

 

 

 

Devisentermingeschäfte

 

 

 

 

Derivative Vermögenswerte

6,6

sonstige finanzielle

Vermögenswerte

5,3

178,3

Derivative Verbindlichkeiten

6,7

sonstige finanzielle

Verbindlichkeiten

4,3

177,8

 

 

 

 

 

2022

 

 

 

 

Devisentermingeschäfte

 

 

 

 

Derivative Vermögenswerte

4,4

sonstige finanzielle

Vermögenswerte

6,5

165,9

Derivative Verbindlichkeiten

8,3

sonstige finanzielle

Verbindlichkeiten

2,1

195,4

 

 

 

 

 

Die Fair Value Änderungen zur Ermittlung von Ineffektivitäten beinhalten nur die Änderungen der Spot-Komponente.
131
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Auswirkungen der gesicherten Grundgeschäfte auf die Konzernbilanz beinhalten nur die Änderungen der Spot-Komponente und sind wie folgt:

 

 

 

Angaben zu Grundgeschäften im Rahmen von Fremdwährungs-Cashflow-Hedges

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Wertänderung der Periode des Grundgeschäfts zur Ermittlung von Ineffektivitäten

1,0

4,4

Stand der Hedging Reserve und Währungsrücklage aktiver Cashflow-Hedges

1,4

3,9

 

 

 

Die Auswirkungen der Fremdwährungs-Cashflow-Hedges auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie das sonstige Ergebnis beinhalten nur die Änderungen der Spot-Komponente und stellen sich wie folgt dar:

 

 

 

Angaben zu Gewinnen und Verlusten aus Fremdwährungs-Cashflow-Hedges

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Im Eigenkapital erfasste Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges

2,7

-5,3

In der GuV erfasste Ineffektivitäten

-0,0

0,1

Posten in der Gesamtergebnisrechnung, in dem die erfasste Ineffektivität enthalten ist

Kosten der um-

gesetzten Leistungen

Kosten der um-

gesetzten Leistungen

Reklassifizierungen aus der Cashflow-Hedge Rücklage in die GuV

 

 

aufgrund der vorzeitigen Beendigung von Cashflow-Hedges

-0,3

2,1

aufgrund der GuV-wirksamen Realisierung des Grundgeschäfts

-8,2

14,2

Posten in der Gesamtergebnisrechnung, in dem die Umgliederung enthalten ist

Umsatzerlöse / Kosten der umgesetzten Leistungen

Umsatzerlöse / Kosten der umgesetzten Leistungen

 

 

 

Die Rücklagen für Fremdwährungs-Cashflow-Hedges nach IFRS 9 entwickeln sich wie folgt:

 

 

 

 

 

Entwicklung der Rücklagen für Fremdwährungs-Cashflow-Hedges

 

 

 

 

 

 

2023

2022

in Mio. €

Hedge-Rücklage

Rücklage für die Kosten der Sicherungen

Hedge-Rücklage

Rücklage für die Kosten der Sicherungen

1. Januar

3,9

-4,3

-9,9

-1,6

Gewinn oder Verlust aus effektiven Sicherungsbeziehungen

6,0

-3,3

-2,5

-2,8

Reklassifizierungen aufgrund geänderter Erwartungen hinsichtlich des Eintritts des Grundgeschäfts

-0,3

0,7

2,1

1,4

Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts

-8,2

6,2

14,2

-1,3

31. Dezember

1,4

-0,8

3,9

-4,3

 

 

 

 

 

Zur besseren Darstellung der bestehenden Währungsrisiken werden im Folgenden die Auswirkungen von hypothetischen Veränderungen relevanter Währungen auf das Jahresergebnis und das Eigenkapital mittels einer Währungssensitivitätsanalyse dargestellt. Hierfür wurde zugrunde gelegt, dass der wesentliche Anteil der monetären Finanzinstrumente bereits in funktionaler Währung erfasst oder mittels derivativer Finanzinstrumente in die funktionale Währung überführt wurde. Währungsrisiken befinden sich somit in den verbleibenden ungesicherten Finanzinstrumenten in Fremdwährung, bei denen sich Währungsschwankungen ergebniswirksam auswirken. Für die beiden wesentlichen Fremdwährungen im Dräger-Konzern, den US-Dollar und den Chinesischen Yuan, würde sich bei einer hypothetischen Stärkung/Schwächung des Euro gegenüber diesen Fremdwährungen zum Bilanzstichtag um 10 % bei ansonsten gleichbleibenden Variablen folgender Einfluss auf das Ergebnis nach Steuern und das sonstige Ergebnis im Eigenkapital ergeben (gemäß IFRS 7):
132
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

 

 

Fremdwährungssensitivität

 

 

 

 

 

 

2023

2022

 

Einfluss auf das

Einfluss auf das

in Mio. €

Ergebnis

nach Steuern

sonstige

Ergebnis

im Eigenkapital

Ergebnis

nach Steuern

sonstige

Ergebnis

im Eigenkapital

US-Dollar

 

 

 

 

Stärkung des Euro um 10 %

-1,8

-

2,0

-

Schwächung des Euro um 10 %

2,2

-

-2,5

-

 

 

 

 

 

Chinesischer Yuan

 

 

 

 

Stärkung des Euro um 10 %

0,4

4,9

0,1

5,0

Schwächung des Euro um 10 %

-0,5

-6,0

-0,1

-6,1

 

 

 

 

 

Zinsrisiko
Ein Zinsrisiko aufgrund der Änderungen des Marktzinssatzes resultiert neben den variabel verzinslichen, längerfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten des operativen Geschäfts auch aus variabel verzinslichen, langfristigen Darlehensverbindlichkeiten. Die Drägerwerk AG & Co. KGaA begegnet dem Zinsrisiko durch eine Mischung aus fest und variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten sowie gegebenenfalls durch den Einsatz von marktüblichen Sicherungsinstrumenten. Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Daher unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken mit Auswirkung auf die Liquiditätsströme.
Zur vollständigen Absicherung der Zahlungsströme aus einem langfristigen, variabel verzinslichen Darlehen hatte Dräger einen Zinsswap-Kontrakt abgeschlossen (100 % Absicherungsquote), der im Geschäftsjahr 2023 fristgerecht auslief und geschlossen wurde. Beim Swap-Kontrakt, der als Cashflow-Hedge designiert war, erhielt der Konzern variable Zinsen und zahlt im Gegenzug einen festen Zinssatz. Dieser diente zur Absicherung von variablen Zinsen aus einem Immobilien-Leasing-Vertrag. Der Zinsswap wurde zum Marktwert bilanziert.
Das Nominalvolumen des Zins-Sicherungsinstruments beträgt:

 

 

 

 

 

 

Nominalvolumen Zins-Sicherungsinstrument

 

 

 

 

 

 

 

Restlaufzeiten

Nominalvolumen

Gesamt

Durchschnitts-

zinssatz

in Mio. €

bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

über 5 Jahre

31. Dezember

31. Dezember

2023

 

 

 

 

 

Zinsswap

-

-

-

0

 

 

 

 

 

 

 

2022

 

 

 

 

 

Zinsswap

10,9

-

-

10,9

4,12 %

 

 

 

 

 

 

Die Wirksamkeit dieser Zinssicherung wurde zu Beginn der Sicherungsbeziehung und durch periodische prospektive Bewertungen bestimmt, um sicherzustellen, dass zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument eine wirtschaftliche Beziehung besteht. Im Dräger-Konzern erfolgt die prospektive Bewertung anhand der Prüfung der Vertragsbedingungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts. Der Zinsswap wurde mit identischen Konditionen wie das Grundgeschäft abgeschlossen, sodass davon ausgegangen werden konnte, dass die Sicherungsbeziehung prospektiv wirksam ist. Zudem wurde ein retrospektiver Test durchgeführt, um die Effektivität des Zinsswaps zu ermitteln. Ineffektivitäten sind in der Vergangenheit lediglich aus der Berücksichtigung des Kontrahentenrisikos entstanden und im Marktwert enthalten. Es ergab sich keine Auswirkung durch die IBOR-Reform, da der Referenzzins für den Zinsswap der EURIBOR war.
133
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Auswirkungen dieser Sicherungsgeschäfte auf die Konzernbilanz stellen sich wie folgt dar:

 

 

 

 

 

Angaben zu Sicherungsinstrumenten im Rahmen von Zins-Cashflow-Hedges

 

 

 

 

 

in Mio. €

Buchwert

Bilanzposten

Fair Value

Änderung zur

Ermittlung von

Ineffektivitäten

Nominalvolumen

2023

 

 

 

 

Zinsswap

 

 

 

 

Derivative Verbindlichkeiten

-

sonstige finanzielle

Verbindlichkeiten

-

-

 

 

 

 

 

2022

 

 

 

 

Zinsswap

 

 

 

 

Derivative Verbindlichkeiten

0,1

sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

0,1

10,9

 

 

 

 

 

Die Auswirkungen der gesicherten Grundgeschäfte auf die Konzernbilanz sind wie folgt:

 

 

 

Angaben zum Grundgeschäft im Rahmen des Zinssicherungs-Cashflow-Hedges

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Wertänderung der Periode des Grundgeschäfts zur Ermittlung von Ineffektivitäten

-

0,1

Stand der Hedging Reserve und Zinsrücklage aktiver Cashflow-Hedges

-

-0,1

 

 

 

Die Auswirkungen des Zins-Cashflow-Hedges auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie das sonstige Ergebnis stellen sich wie folgt dar:

 

 

 

Angaben zu Gewinnen und Verlusten aus Zins-Cashflow-Hedges

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Im Eigenkapital erfasste Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges

-

0,0

Reklassifizierungen aus der Cashflow-Hedge Rücklage in die GuV

 

 

aufgrund der GuV-wirksamen Realisierung des Grundgeschäfts

0,1

0,5

Posten in der Gesamtergebnisrechnung, in dem die Umgliederung enthalten ist

Finanzergebnis

Finanzergebnis

 

 

 

Die Rücklagen für Zins-Cashflow-Hedges nach IFRS 9 entwickeln sich wie folgt:

 

 

 

Entwicklung der Rücklagen für Zins-Cashflow-Hedges

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

1. Januar

-0,1

-0,6

Gewinn oder Verlust aus effektiven Sicherungsbeziehungen

-

0,0

Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts

0,1

0,5

31. Dezember

0

-0,1

 

 

 

Zur besseren Darstellung der bestehenden Zinsrisiken werden im Folgenden die Auswirkungen von hypo-thetischen Veränderungen der Marktzinsen auf das Jahresergebnis und das Eigenkapital mittels einer Zinssensitivitätsanalyse dargestellt. Dabei wurde zugrunde gelegt, dass sich Zinsänderungen zum einen auf die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten originären Finanzinstrumente und zum anderen auf die nicht in einer Sicherungsbeziehung stehenden derivativen Finanzinstrumente auswirken, deren Wertänderungen jeweils erfolgswirksam erfolgen. Zudem sind derivative Finanzinstrumente, die in einem Cashflow-Hedge gebunden sind, von Zinsänderungen betroffen, deren Wertänderungen erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden.
134
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Eine hypothetische Erhöhung des Marktzinsniveaus zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte (2022: 50 Basispunkte) bei ansonsten gleichbleibenden Variablen würde das Ergebnis nach Steuern um 1.373 Tsd. EUR (2022: 947 Tsd. EUR) sowie das Eigenkapital um 0 Tsd. EUR (2022: 0 Tsd. EUR) erhöhen. Eine hypothetische Verminderung des Marktzinsniveaus zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte (2022: 25 Basispunkte) bei ansonsten gleichbleibenden Variablen würde das Ergebnis nach Steuern um 1.373 Tsd. EUR (2022: 473 Tsd. EUR) sowie das Eigenkapital um 0 Tsd. EUR (2022: 0 Tsd. EUR) verringern.
Ausfallrisiko
Das maximale Ausfallrisiko ist durch den in der Bilanz angesetzten Buchwert jedes finanziellen Vermögenswerts ersichtlich. Hinsichtlich der Derivate geht der Dräger-Konzern davon aus, dass die Vertragspartner ihre Verpflichtungen erfüllen, da es sich ausschließlich um Finanzeinrichtungen mit einem Investment Grade Rating handelt. Hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besteht die Kundenstruktur von Dräger im Bereich Medizintechnik vorwiegend aus öffentlich-rechtlichen oder privaten Krankenhäusern, im Bereich Sicherheitstechnik neben öffentlich-rechtlichen Unternehmen (Feuerwehr, Polizei et cetera) auch aus Unternehmen der chemischen sowie gas- und ölfördernden Industrie sowie anderen Industrien. Daher ist der Konzern der Auffassung, dass sich sein maximales Ausfallrisiko mit dem Betrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Summe anderer kurzfristiger Vermögenswerte abzüglich der zum Bilanzstichtag berücksichtigten Wertberichtigungen auf diese Vermögenswerte und der erhaltenen Sicherheiten deckt. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 287 Tsd. EUR (2022: 2.709 Tsd. EUR) sind im Wesentlichen durch Akkreditive beziehungsweise Bankgarantien gesichert. Darüber hinaus bestehen keine finanziellen Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die durch finanzielle Sicherheiten (einschließlich Barsicherheiten) gedeckt sind. Sicherheiten in Form finanzieller oder nicht finanzieller Vermögenswerte hält Dräger nicht.
Bei der Ermittlung von Wertminderungen orientiert sich Dräger an den grundlegenden Annahmen und Vorgaben des IFRS 9. Wertminderungen auf die Forderungen werden bereits zum Zeitpunkt der Entstehung der Forderung vorgenommen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und andere Forderungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden die erwarteten Zahlungsausfälle während der gesamten Vertragslaufzeit zugrunde gelegt. Bei Forderungen mit wesentlichen Finanzierungskomponenten basieren die Wertminderungen grundsätzlich auf den erwarteten Zahlungsausfällen der nächsten zwölf Monate. Lediglich für den Fall, dass sich die Ausfallrisiken der Forderungen im Zeitablauf signifikant erhöhen, werden auch bei diesen Forderungen die erwarteten Zahlungsausfälle der gesamten vertraglichen Restlaufzeit kalkuliert. Die erwarteten Ausfälle werden grundsätzlich für jede Forderung unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren, insbesondere der Bonität des Schuldners, individuell – teilweise unter Nutzung von Erfahrungswerten homogener Gruppen von Forderungen – geschätzt.
Nennenswerte Risikokonzentrationen existieren bezüglich der Ausfallrisiken im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verteilen sich im Wesentlichen auf eine sehr große Anzahl von Kunden.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte stellen unverändert mehr als 90 % der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte (ohne liquide Mittel) von Dräger dar. Dräger wendet für diese finanziellen Vermögenswerte den vereinfachten Ansatz an, nach dem beim erstmaligen Ansatz und zu allen folgenden Abschlussstichtagen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfallverluste bemessen wird. Zur bilanziellen Erfassung möglicher Ausfallrisiken von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente und Vertragsvermögenswerten werden künftig erwartete Zahlungsausfälle erfasst und diese Risikovorsorge zu jedem Abschlussstichtag angepasst.
Da die Vertragsvermögenswerte das gleiche Risikoprofil wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufweisen, wurde die ermittelte Ausfallrate der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auch auf den Bestand der Vertragsvermögenswerte angewandt. Dementsprechend wurde für den Bestand der Vertragsvermögenswerte in Höhe von 55.221 Tsd. EUR (2022: 56.450 Tsd. EUR) eine Risikovorsorge in Höhe von 110 Tsd. EUR (2022: 122 Tsd. EUR) erfasst.
135
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Dem vereinfachten Ansatz folgend wurde für Bruttobuchwerte in Höhe von insgesamt 832.143 Tsd. EUR (2022: 780.493 Tsd. EUR) eine Risikovorsorge in Höhe von 46.880 Tsd. EUR (2022: 43.343 Tsd. EUR) erfasst. Einzelwertberichtigungen werden bei objektiven Hinweisen auf Wertminderungen von Forderungen vorgenommen und sind aus der Tabelle ersichtlich.
Die Risikovorsorge der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte wurde wie folgt ermittelt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ermittlung der Risikovorsorge von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

nicht

fällig

<30 Tage

fällig

30 bis 59

Tage fällig

60 bis 89

Tage fällig

90 bis 119

Tage fällig

>=120

Tage fällig

Risiko-

vorsorge

gesamt

Einzelwert-

berichti-

gung

Gesamt

31. Dezember 2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bruttobuchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und

Vertragsvermögenswerte

566.919

93.842

34.929

14.650

11.457

55.839

 

54.506

832.143

Risikovorsorge

963

169

101

37

42

250

1.563

45.317

46.880

Verlustquote

0,2%

0,2%

0,3%

0,3%

0,4%

0,4%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31. Dezember 2022

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bruttobuchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und

Vertragsvermögenswerte

556.149

77.342

29.079

12.976

8.556

41.434

 

54.957

780.493

Risikovorsorge

891

121

60

28

30

625

1.753

41.590

43.343

Verlustquote

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,3%

1,5%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Entwicklung der Risikovorsorge nach IFRS 9 stellt sich wie folgt dar:

 

 

 

 

Überleitung der Risikovorsorge auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte

 

 

 

 

in Tsd. €

Einzelwert-

berichtigung

Risiko-

vorsorge

Gesamt

1. Januar 2022

40.225

1.112

41.337

Zuführung

7.406

753

8.159

Verbrauch

-3.946

-

-3.946

Auflösung

-2.876

-110

-2.986

Währungsumrechnungseffekte

781

-2

779

31. Dezember 2022 / 1. Januar 2023

41.590

1.753

43.343

Zuführung

10.184

387

10.572

Verbrauch

-2.747

-

-2.747

Auflösung

-2.896

-544

-3.440

Veränderung Konsolidierungskreis

-11

-

-11

Währungsumrechnungseffekte

-802

-33

-836

31. Dezember 2023

45.317

1.563

46.880

 

 

 

 

Die Risikovorsorge enthält 110 Tsd. EUR (2022: 122 Tsd. EUR) für die Vertragsvermögenswerte. Es wurden 7 Tsd. EUR (2022: 75 Tsd. EUR) zugeführt sowie 16 Tsd. EUR (2022: 9 Tsd. EUR) verbraucht. Einzelwertberichtigungen auf Vertragsvermögenswerte wurden unverändert nicht gebildet.
Während der Berichtsperiode hat Dräger Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0 Tsd. EUR (2022: 0 Tsd. EUR) abgeschrieben, deren Vollstreckungsmaßnahmen noch nicht beendet sind.
Alle weiteren Schuldinstrumente bei Dräger, die zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert sind, wurden mit den erwarteten 12-Monats Ausfallverlusten bewertet. Auf dieser Grundlage wurde für Bruttobuchwerte in Höhe
136
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
von insgesamt 25.342 Tsd. EUR (2022: 41.544 Tsd. EUR) eine Risikovorsorge in Höhe von 34 Tsd. EUR (2022: 45 Tsd. EUR) erfasst.
Aufgrund des unveränderten niedrigen Ausfallrisikos wurden keine Umgliederungen in höhere Ausfallstufen vorgenommen, daher werden die Stufen 2 und 3 nicht eigenständig ausgewiesen. Bei den betroffenen Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um Wechselforderungen, Forderungen an Kommissionäre sowie Mietkautionen, für die in der Vergangenheit keine Ausfälle zu erfassen waren.
Die Entwicklung der Risikovorsorge der Stufe 1 nach IFRS 9 stellt sich wie folgt dar:

 

 

 

 

Überleitung der Risikovorsorge der Stufe 1

(Erwarteter 12-Monatsverlust)

 

 

 

 

in Tsd. €

Einzelwert-

berichtigung

Risiko-

vorsorge

Gesamt

1. Januar 2022

9.871

28

9.899

Zuführung

98

17

115

Verbrauch

-10

-

-10

Währungsumrechnungseffekte

276

-

276

31. Dezember 2022 / 1. Januar 2023

10.236

45

10.281

Zuführung

248

-

248

Verbrauch

-4

-

-4

Auflösung

-

-11

-11

Währungsumrechnungseffekte

-192

-

-192

31. Dezember 2023

10.287

34

10.321

 

 

 

 

Während der Berichtsperiode wurden keine wesentlichen Änderungen der Schätzverfahren oder signifikanter Annahmen vorgenommen.
Dräger hält keine finanziellen Vermögenswerte, die bei Erwerb oder Ausreichung bereits in ihrer Bonität beeinträchtigt waren.
Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Schulden
Die folgenden finanziellen Vermögenswerte und Schulden unterliegen einer Saldierung aufgrund von vertraglich vereinbarten Verrechnungsverfahren:

 

 

 

 

 

 

Saldierung finanzieller Vermögenswerte 2023

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Bruttobeträge

der finanziellen

Vermögenswerte

Betrag der

saldierten

finanziellen

Schulden

Bilanzierter

Nettobetrag

2023

Nicht

saldierter

Betrag einer

Saldierungs-

vereinbarung

Nettobetrag

2023

Positive derivative Finanzinstrumente

7.506

-

7.506

-2.690

4.816

Liquide Mittel

271.956

-

271.956

-7.727

264.229

 

279.462

0

279.462

-10.417

269.045

 

 

 

 

 

 

137
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

 

 

 

Saldierung finanzieller Vermögenswerte 2022

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Bruttobeträge

der finanziellen

Vermögenswerte

Betrag der

saldierten

finanziellen

Schulden

Bilanzierter

Nettobetrag

2022

Nicht

saldierter

Betrag einer

Saldierungs-

vereinbarung

Nettobetrag

2022

Positive derivative Finanzinstrumente

8.035

-

8.035

-1

8.033

Liquide Mittel

311.554

-

311.554

-12.634

298.920

 

319.589

0

319.589

-12.636

306.954

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saldierung finanzieller Schulden 2023

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Bruttobeträge

der finanziellen

Schulden

Betrag der

saldierten

finanziellen

Vermögenswerte

Bilanzierter

Nettobetrag

2023

Nicht

saldierter

Betrag einer

Saldierungs-

vereinbarung

Nettobetrag

2023

Negative derivative Finanzinstrumente

10.206

-

10.206

-2.610

7.596

Bankverbindlichkeiten

250.341

-

250.341

-22.189

228.152

 

260.547

0

260.547

-24.799

235.748

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saldierung finanzieller Schulden 2022

 

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Bruttobeträge

der finanziellen

Schulden

Betrag der

saldierten

finanziellen

Vermögenswerte

Bilanzierter

Nettobetrag

2022

Nicht

saldierter

Betrag einer

Saldierungs-

vereinbarung

Nettobetrag

2022

Negative derivative Finanzinstrumente

15.704

-

15.704

-6.085

9.619

Bankverbindlichkeiten

145.787

-

145.787

-1.590

144.197

 

161.490

0

161.490

-7.675

153.816

 

 

 

 

 

 

Die dargestellten Saldierungspotenziale resultieren einerseits aus den grundsätzlichen Aufrechnungsansprüchen der jeweiligen Banken im Fall von Liquiditätsproblemen. Andererseits bestehen Aufrechnungsansprüche für Gruppen von Banken im Rahmen von Vereinbarungen über Kreditlinien, die mit diesen Banken abgeschlossen wurden. Wegen Nichterfüllung der Voraussetzungen wurde bisher keine Saldierung vorgenommen.
Es bestehen unverändert keine Saldierungspotenziale aus dem operativen Geschäft im Rahmen von Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.
38Leasing
Die im Rahmen von IFRS 16 als Leasingverhältnisse zu erfassenden Verträge sind in den folgenden Darstellungen enthalten.
A)Dräger-Konzern als Leasingnehmer
Zu den vom Dräger-Konzern gemieteten Gegenständen gehören hauptsächlich Immobilien sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen (insbesondere der Fuhrpark). Die wesentlichen während der Laufzeit des Leasing-verhältnisses eingegangenen Verpflichtungen setzen sich zusammen aus den Mietzahlungen, den Instand-haltungskosten für die Betriebsstätten und -anlagen, den Versicherungsbeiträgen und den Substanzsteuern. In die Ermittlung der Nutzungsrechte werden allerdings nur die Mietzahlungen einbezogen. Die Laufzeiten der Leasingverhältnisse betragen im Allgemeinen ein bis neun Jahre und beinhalten Verlängerungsoptionen zu unterschiedlichen Konditionen.
138
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Bilanzierung von Leasingverhältnissen als Leasingnehmer
Die Buchwerte sowie Abschreibungen von aktivierten Nutzungsrechten im Rahmen von Leasingverhältnissen als Leasingnehmer verteilen sich auf folgende Klassen des Anlagevermögens:

 

 

 

 

 

Nutzungsrechte 2023

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Grundstücke,

grundstücks-

gleiche Rechte

und Bauten

Andere

Anlagen,

Betriebs- und

Geschäftsaus-

stattungen

Vermietete

Geräte

Gesamt

Buchwert zum 1. Januar

81.059

28.459

-

109.517

Buchwert zum 31. Dezember

78.093

37.011

-

115.104

Zugänge des Geschäftsjahres

22.315

32.870

-

55.185

Abschreibungen des Geschäftsjahres

-23.431

-22.532

-

-45.963

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nutzungsrechte 2022

 

 

 

 

 

in Tsd. €

Grundstücke,

grundstücks-

gleiche Rechte

und Bauten

Andere

Anlagen,

Betriebs- und

Geschäftsaus-

stattungen

Vermietete

Geräte

Gesamt

Buchwert zum 1. Januar

84.964

30.440

31

115.435

Buchwert zum 31. Dezember

81.059

28.459

-

109.517

Zugänge des Geschäftsjahres

18.246

19.077

-

37.323

Abschreibungen des Geschäftsjahres

-22.814

-20.953

-13

-43.780

 

 

 

 

 

Die Leasingverbindlichkeiten und ihre Fälligkeiten werden in der Textziffer 35 des Anhangs dargestellt. Mögliche zusätzliche Zahlungen aus Optionen in Höhe von 25.920 Tsd. EUR (2022: 25.760 Tsd. EUR), für die zum Bewertungszeitpunkt keine hinreichende Sicherheit der Ausübung bestand, wurden nicht in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten einbezogen.
Auf die Gewinn- und Verlustrechnung haben sich diese Leasingverhältnisse wie folgt ausgewirkt:

 

 

 

Aufwand aus Leasingverträgen (Leasingnehmer)

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Abschreibungen auf Nutzungsrechte

45.963

43.780

Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten

5.568

4.883

Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse

3.929

3.844

Aufwand für geringwertige Leasingverhältnisse

1.929

1.711

 

57.389

54.218

 

 

 

Die Leasingzahlungen, bestehend aus festen Leasingzahlungen, Zinszahlungen sowie Zahlungen für geringwertige und kurzfristige Leasingverhältnisse, betragen 57.834 Tsd. EUR (2022: 54.379 Tsd. EUR).
Im Geschäftsjahr wurden Einnahmen aus Untermietverhältnissen in Höhe von 215 Tsd. EUR (2022: 215 Tsd. EUR) erzielt.
139
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
B)Dräger-Konzern als Leasinggeber
Leasinggeber – Finanzierungsleasingverhältnisse
Grundlage der wesentlichen Finanzierungsleasingvereinbarungen des Dräger-Konzerns sind medizinische Geräte sowie Produkte des Solutions-Bereichs und der Personenschutztechnik. In Höhe des Barwerts der Mindestleasingzahlungen wird eine Forderung angesetzt.
Die Forderungen aus zukünftigen ausstehenden Leasingzahlungen ermitteln sich wie folgt:

 

 

 

Forderungen aus zukünftigen ausstehenden Leasingzahlungen

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Fälligkeit bis 1 Jahr

722

817

Fälligkeit 1 bis 2 Jahre

462

739

Fälligkeit 2 bis 3 Jahre

316

375

Fälligkeit 3 bis 4 Jahre

148

214

Fälligkeit 4 bis 5 Jahre

64

94

Fälligkeit über 5 Jahre

2

1

Undiskontierte Leasingzahlungen

1.715

2.241

Noch nicht realisierter Finanzertrag

96

85

Nettoinvestitionen in Leasingverhältnisse

1.619

2.156

 

 

 

Die folgende Tabelle zeigt die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge:

 

 

 

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge aus Finanzierungsleasingverhältnissen

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Veräußerungsgewinn aus Finanzierungsleasingverhältnissen

-

-

Finanzerträge auf die Nettoinvestitionen aus Finanzierungsleasingverhältnissen

53

94

 

53

94

 

 

 

Wertberichtigungen auf Forderungen aus uneinbringlichen Mindestleasingzahlungen waren nicht erforderlich.
Leasinggeber – Operatingleasingverhältnisse
Grundlage der wesentlichen Operatingleasingvereinbarungen des Dräger-Konzerns sind medizinische Geräte sowie Produkte des Solutions-Bereichs und der Gasmesstechnik sowie Gebäudeflächen.
Die vermieteten Gebäudeflächen sind mit historischen Anschaffungskosten in Höhe von 24.123 Tsd. EUR (2022: 23.428 Tsd. EUR) sowie kumulierten Abschreibungen in Höhe von 20.517 Tsd. EUR (2022: 19.493 Tsd. EUR) im Sachanlagevermögen des Konzerns enthalten. Die Abschreibungen des Geschäftsjahres belaufen sich auf 1.024 Tsd. EUR (2022: 577 Tsd. EUR).
Dräger weist die vermieteten Gegenstände (Produkte) separat im Sachanlagevermögen aus (siehe Textziffer 22).
140
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die zukünftigen ausstehenden Mindestleasingzahlungen im Rahmen von unkündbaren Operatingleasing-verhältnissen verteilen sich wie folgt:

 

 

 

Mindestleasingzahlungen

 

 

 

in Tsd. €

2023

2022

Zahlungen im 1. Jahr

35.333

30.317

Zahlungen zwischen 1. und 2. Jahr

7.790

7.048

Zahlungen zwischen 2. und 3. Jahr

4.568

5.276

Zahlungen zwischen 3. und 4. Jahr

2.230

3.296

Zahlungen zwischen 4. und 5. Jahr

685

2.126

Zahlungen ab dem 5. Jahr

871

1.257

 

51.478

49.320

 

 

 

Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr waren keine bedingten Mietzahlungen vereinbart.
39Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Im Dräger-Konzern liegen unverändert zum Vorjahr keine Haftungsverhältnisse vor.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen zum 31. Dezember 2023 insgesamt 11.505 Tsd. EUR (2022: 24.928 Tsd. EUR) und setzen sich wie folgt zusammen:
a)Miet- und Leasingverträge
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen betragen 533 Tsd. EUR (2022: 797 Tsd. EUR).
b)Abnahmeverpflichtungen
Der Dräger-Konzern ist zur Absicherung der Verfügbarkeit von IT-Leistungen Abnahmeverpflichtungen mit Dienstleistungsgesellschaften im Rahmen des üblichen Bedarfs eingegangen. Im Zusammenhang mit der Zentralisierung der informationstechnologischen Aktivitäten in der Drägerwerk AG & Co. KGaA wurden alle bestehenden langfristigen Verpflichtungen der Unternehmensbereiche Medizin- und Sicherheitstechnik gegenüber IT-Dienstleistern übernommen. Durch offene Bestellungen bestanden am 31. Dezember 2023 Verpflichtungen zum Erwerb immaterieller Vermögenswerte in Höhe von 233 Tsd. EUR (2022: 618 Tsd. EUR) sowie zum Erwerb von Sachanlagen von 10.739 Tsd. EUR (2022: 23.513 Tsd. EUR).
c)Rechtsstreitigkeiten
Gesellschaften des Dräger-Konzerns waren zum 31. Dezember 2023 im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit in Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzklagen involviert. Der Vorstand der persönlich haftenden Gesellschafterin geht davon aus, dass das Ergebnis der Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzklagen über die bereits gebildeten Rückstellungen hinaus keine weitere wesentliche nachteilige Auswirkung auf die Vermögens- und Finanzlage oder das Geschäftsergebnis haben wird.
Es ist nicht zu erwarten, dass aus diesen Eventualverbindlichkeiten wesentliche tatsächliche Verbindlichkeiten entstehen werden, für die noch keine Rückstellungen gebildet wurden.
141
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
40Segmentbericht

 

 

 

 

 

 

 

 

Entwicklung der Segmente

 

 

Zwölf Monate

 

 

Medizintechnik

Sicherheitstechnik

Dräger-Konzern

 

 

2023

2022

2023

2022

2023

2022

Auftragseingang

Mio. €

1.916,2

1.979,3

1.373,8

1.305,4

3.290,0

3.284,7

Europa

Mio. €

979,4

950,7

850,9

787,2

1.830,3

1.737,9

davon Deutschland

Mio. €

415,2

395,3

330,3

323,1

745,5

718,4

Amerika

Mio. €

446,2

435,3

242,6

231,1

688,9

666,4

Afrika, Asien und Australien

Mio. €

490,6

593,3

280,3

287,1

770,9

880,4

Umsatz

Mio. €

1.966,2

1.821,5

1.407,3

1.223,7

3.373,5

3.045,2

Europa

Mio. €

981,8

894,3

876,0

757,3

1.857,9

1.651,6

davon Deutschland

Mio. €

402,6

369,5

346,0

299,9

748,6

669,5

Amerika

Mio. €

454,2

412,3

246,6

207,4

700,7

619,7

Afrika, Asien und Australien

Mio. €

530,2

514,9

284,7

259,1

814,9

774,0

 

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA 1

Mio. €

102,7

-17,6

212,3

73,4

315,0

55,8

Abschreibungen

Mio. €

-65,6

-72,8

-83,0

-71,7

-148,6

-144,5

EBIT 2

Mio. €

37,1

-90,4

129,4

1,8

166,4

-88,6

 

 

 

 

 

 

 

 

Investiertes Kapital (Capital Employed) 3, 4

Mio. €

867,2

903,1

656,0

634,1

1.523,2

1.537,2

 

 

 

 

 

 

 

 

EBIT 2/ Umsatz

%

1,9

-5,0

9,2

0,1

4,9

-2,9

EBIT 2, 5 / Capital Employed 3, 4 (ROCE)

%

4,3

-10,0

19,7

0,3

10,9

-5,8

DVA 5, 6

Mio. €

-27,2

-153,2

83,0

-43,0

55,8

-196,2

 

 

 

 

 

 

 

 

1 EBITDA = Ergebnis vor Zinssaldo, Steuern vom Einkommen und Abschreibungen

2 EBIT = Ergebnis vor Zinssaldo und Steuern vom Einkommen

3 Capital Employed = Bilanzsumme abzüglich aktiver latenter Steuern, Wertpapiere, liquider Mittel, unverzinslicher Passiva und sonstiger nicht operativer Posten

4 Wert zum Stichtag

5 Wert der letzten zwölf Monate

6 Dräger Value Added = EBIT abzüglich ›Cost of Capital‹ des durchschnittlich investierten Kapitals

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Segmentberichterstattung im Geschäftsbericht richtet sich nach dem Organisations- und Steuerungssystem gemäß IFRS 8. Die verantwortliche Unternehmensinstanz ist der Vorstand.
Dräger entwickelt, produziert und vermarktet einerseits Systemlösungen, Geräte und Services, die zur Optimierung der Prozessabläufe in der Akutmedizin beitragen. Hierzu zählen die Notfallmedizin, der perioperative Bereich (im Zusammenhang mit der Operation), die Intensiv- sowie die Perinatalmedizin (Geburtsmedizin).
Andererseits entwickelt, produziert und vermarktet Dräger Produkte, Systemlösungen und Dienstleistungen für Personenschutz, Gasmesstechnik und umfassendes Gefahrenmanagement. Zu den Kunden zählen Industrieunternehmen, der Bergbau sowie öffentliche Auftraggeber wie Feuerwehr, Polizei und Katastrophen- schutz.
Den für die Segmentinformationen angewendeten Bilanzierungsregeln liegen die im Konzernabschluss verwendeten IFRS zugrunde.
142
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die wesentlichen Kennzahlen des Segmentberichts setzen sich auf Konzernebene wie folgt zusammen:

 

 

 

EBIT

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

112,0

-63,6

+ Zinsergebnis

25,1

13,8

+ Steuern vom Einkommen

29,3

-38,8

EBIT

166,4

-88,6

 

 

 

 

 

 

Investiertes Kapital (Capital Employed)

 

 

 

in Mio. €

31. Dezember 2023

31. Dezember 2022

Bilanzsumme

3.094,5

3.106,6

- Aktive latente Steueransprüche

-263,0

-215,9

- Liquide Mittel

-272,0

-311,6

- Unverzinsliche Passiva

-1.032,9

-1.041,9

Investiertes Kapital (Capital Employed)

1.523,2

1.537,2

 

 

 

 

 

 

DVA

 

 

 

in Mio. €

31. Dezember 2023

31. Dezember 2022

EBIT (der letzten zwölf Monate)

166,4

-88,6

- Cost of Capital

(Basis: Durchschnitt des Capital Employed der letzten zwölf Monate)

-110,7

-107,6

DVA

55,8

-196,2

 

 

 

Die Aufteilung des langfristigen Vermögens nach Segmenten stellt sich wie folgt dar:

 

 

 

Langfristiges Vermögen nach Segmenten 1

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Medizintechnik

526,7

537,2

Sicherheitstechnik

398,6

408,3

 

925,3

945,6

 

 

 

1 Langfristiges Vermögen = Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagevermögen, Nutzungsrechte und sonstige langfristige Vermögenswerte (ohne das unter

diesem Bilanzposten ausgewiesene Fondsvermögen im Zusammenhang mit Pensionsplänen)

 

 

 

143
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Aufteilung des langfristigen Vermögens nach Regionen stellt sich wie folgt dar:

 

 

 

Langfristiges Vermögen nach Regionen 1

 

 

 

in Mio. €

2023

2022

Europa

652,3

673,9

davon Deutschland

412,0

417,0

Amerika

126,8

124,8

Afrika, Asien und Australien

146,2

146,8

 

925,3

945,6

 

 

 

1 Langfristiges Vermögen = Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagevermögen, Nutzungsrechte und sonstige langfristige Vermögenswerte (ohne das unter

diesem Bilanzposten ausgewiesene Fondsvermögen im Zusammenhang mit Pensionsplänen)

 

 

 

Die Entwicklung der einzelnen Segmente ist im Lagebericht ausführlich dargestellt. Soweit die Unternehmens-bereiche untereinander Leistungen erbringen, werden diese nach dem ›at arm’s length‹-Grundsatz – wie unter fremden Dritten – abgewickelt.
41Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Aufgrund der Bereinigung von Effekten aus der Veränderung von Fremdwährungskursen sowie von Transaktionen, die nicht oder noch nicht zu einer Veränderung der Zahlungsmittel geführt haben, können die in der Kapitalflussrechnung zugrunde gelegten Veränderungen nicht direkt mit den bilanziellen Posten der veröffent-lichten Bilanz abgestimmt werden.
Im Geschäftsjahr 2023 hat der Dräger-Konzern einen Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 189,7 Mio. EUR verzeichnet (2022: Mittelabfluss in Höhe von 144,2 Mio. EUR). Die wesentlichen Gründe hierfür waren die gegenüber dem Vorjahr verbesserte zahlungswirksame Profitabilität1 und der Rückgang der Vorratsbestände um 13,0 Mio. EUR (2022: Erhöhung um 81,8 Mio. EUR). Darüber hinaus verminderten sich die Rückstellungen um insgesamt 52,8 Mio. EUR weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich dagegen um 67,2 Mio. EUR, nachdem sie im Vorjahreszeitraum um 66,3 Mio. EUR gestiegen waren.
Im Berichtsjahr 2023 flossen Mittel aus Investitionstätigkeit in Höhe von 67,3 Mio. EUR ab, nachdem im Vorjahreszeitraum 36,8 Mio. EUR zugeflossen waren. Der Mittelzufluss im Vorjahr war im Wesentlichen auf die Geldmarktfonds (Netto-Mittelzufluss aus Verkäufen und Käufen von Geldmarktfonds in Höhe von 129,8 Mio. EUR) zurückzuführen, in die Dräger verfügbare liquide Mittel mit einem kurzfristigen Anlagehorizont investiert hatte. Im Geschäftsjahr 2023 flossen Investitionen in Höhe von 65,1 Mio. EUR (2022: 79,7 Mio. EUR) in das Sachanlagevermögen; hiervon entfielen wiederum insgesamt 40,6 Mio. EUR (2022: 57,1 Mio. EUR) auf die deutschen Tochtergesellschaften. Es flossen keine Zahlungen an assoziierte Unternehmen (2022: 6,6 Mio. EUR).
Der gestiegene Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 154,6 Mio. EUR (2022: Mittelabfluss um 29,4 Mio. EUR) ist im Wesentlichen auf die Rückzahlung der gekündigten Genussscheine im Januar 2023 in Höhe von 208,8 Mio. EUR zurückzuführen. Dagegen wurden Bankdarlehen und Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von netto 105,4 Mio. EUR aufgenommen (2022: 19,6 Mio. EUR).
Die Abschlüsse und die Vergleichszahlen wirtschaftlich selbstständiger ausländischer Teileinheiten, deren Geschäftstätigkeit in einer hochinflationären Umgebung angesiedelt ist und die ihren Abschluss in der Währung eines Hochinflationslandes berichten, werden stetig neu bewertet. Das Ergebnis aus der Nettoposition der monetären Posten im Ergebnis nach Ertragsteuern wird in den betrieblichen Mittelflüssen aus Vermögenswerten bereinigt. siehe auch Textziffer 7
1 Ergebnis vor Abschreibungen, Zinssaldo und Steuern vom Einkommen (EBITDA) korrigiert um die zahlungsneutralen Veränderungen der Rückstellungen sowie sonstige nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen
144
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Der Dräger-Konzern weist seine Zinszahlungen im Kapitalfluss aus betrieblicher Tätigkeit aus. Die Zinszahlungen aus Leasingverhältnissen betragen 5.568 Tsd. EUR (2022: 4.883 Tsd. EUR) bei entsprechenden Zinsaufwendungen von 5.568 Tsd. EUR (2022: 4.883 Tsd. EUR). Zudem sind Zinszahlungen aus Bank- und Schuldscheindarlehen von 14.594 Tsd. EUR (2022: 7.724 Tsd. EUR) bei entsprechenden Zinsaufwendungen von 15.278 Tsd. EUR (2022: 7.893 Tsd. EUR) erfolgt. Die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit ohne diese Zinseffekte teilen sich wie folgt auf zahlungswirksame und -unwirksame Sachverhalte auf:

 

 

 

 

 

 

 

 

Überleitung der Schulden aus Finanzierungstätigkeit 2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Januar

Zahlungs-

wirksam

Zahlungs-

unwirksam

31. Dezember

in Tsd. €

 

 

Zugang

Abgang

Um-

gliederung

Wechsel-

kurs-

änderung

 

Langfristige Schuldscheindarlehen

100.000

-

-

-

-

-

100.000

Langfristige Bankverbindlichkeiten

62.212

101.273

-44

-

-5.669

-60

157.711

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten

83.575

4.098

731

-

5.669

-1.442

92.630

Leasingverbindlichkeiten

116.164

-46.407

55.185

-2.508

-

-1.391

121.043

Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit

361.951

58.963

55.871

-2.508

0

-2.893

471.384

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Überleitung der Schulden aus Finanzierungstätigkeit 2022

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Januar

Zahlungs-

wirksam

Zahlungs-

unwirksam

31. Dezember

in Tsd. €

 

 

Zugang

Abgang

Um-

gliederung

Wechsel-

kurs-

änderung

 

Langfristige Schuldscheindarlehen

100.000

-

-

-

-

-

100.000

Langfristige Bankverbindlichkeiten

84.841

-524

-18

-

-21.112

-974

62.212

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten

41.058

20.166

39

-

21.112

1.198

83.575

Leasingverbindlichkeiten

122.107

-43.941

37.323

-964

-

1.640

116.164

Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit

348.006

-24.299

37.344

-964

0

1.864

361.951

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Finanzmittelbestand reduzierte sich um 32,2 Mio. EUR (2022: -136,8 Mio. EUR) auf 272,0 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 311,6 Mio. EUR) und enthielt ausschließlich liquide Mittel; diese unterlagen Einschränkungen in ihrer Verwendung in Höhe von 12,0 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 9,1 Mio. EUR).
Die nicht ausgenutzten Kreditlinien betrugen zum Bilanzstichtag 655,9 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 694,4 Mio. EUR). Die Kreditlinien unterliegen marktüblichen Beschränkungen.
42Vergütungen des Vorstands und des Aufsichtsrats
Vergütung des Vorstands
Die Vergütung des Dräger Vorstands besteht aus fixen und variablen Bestandteilen. In Summe bilden sie die Gesamtvergütung eines Vorstandsmitglieds. Fixe Bestandteile sind dabei neben dem festen Jahresgrundgehalt auch die Nebenleistungen und die betriebliche Altersversorgung. Insbesondere die Ausgestaltung der betrieblichen Altersversorgung wurde unter dem seit dem 1. Januar 2021 angewendeten Vergütungssystem neu geordnet. An die Stelle der leistungsorientierten betrieblichen Altersversorgung ist ein extern ausfinanziertes, versicherungsgebundenes Versorgungssystem mit garantierter Mindestverzinsung getreten.
Die variablen Bestandteile umfassen einen Jahresbonus, welcher sich aus zwei Teilzielen zusammensetzt. Als Teilziele werden vor Beginn des Geschäftsjahres zum einen individuelle Ziele und zum anderen gemeinschaftliche Ziele hinterlegt. Die Zielerreichung je Teilziel kann zwischen 0 % und 200 % liegen.
145
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Mai 2023 ist das Vergütungssystem der Vorstände neu geregelt worden. Demnach wird ab dem Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum bisherigen Vergütungssystem eine Teilinvestition der Auszahlung des Jahresbonus in virtuelle Aktien erfolgen. Demnach werden 40 % des Betrags, der sich aus der Zielerreichung des Jahresbonus jedes Vorstandsmitglieds ergibt, von der Gesellschaft zunächst einbehalten und in virtuelle Aktien umgewandelt, deren Wert erst nach Ablauf einer Haltedauer von fünf Jahren in bar gewährt wird. Zur Berechnung der Anzahl der virtuellen Aktien wird der zu investierende Teilbetrag des Jahresbonus durch den Durchschnittsschlusskurs der Vorzugsaktie der Drägerwerk AG & Co. KGaA im XETRA-Handel der letzten 30 Handelstage des abgelaufenen Geschäftsjahres, für das die Vergütung festgestellt wird, geteilt. Nach Ablauf der Haltedauer wird die Anzahl der virtuellen Aktien mit dem Durchschnittsschlusskurs der Vorzugsaktie der Drägerwerk AG & Co. KGaA im XETRA-Handel der letzten 30 Handelstage des letzten Jahres der Haltedauer multipliziert. Der Auszahlungsbetrag ist zusätzlich auf 500 % des ursprünglich in virtuelle Aktien umgewandelten Betrags begrenzt. Während der Haltedauer stellen die virtuellen Aktien ein Wertsteigerungsrecht dar, das mittels eines Optionsbewertungsmodells zum beizulegenden Zeitwert berechnet wird. Zum 31. Dezember 2023 wurden 23.083,65 Stück virtuelle Aktien auf der Grundlage des Durchschnittsschlusskurses der Vorzugsaktie der Drägerwerk AG & Co. KGaA im XETRA-Handel der letzten 30 Handelstage von 51,52 EUR ermittelt und mit einem Wert von 1.163 Tsd. EUR als Rückstellung (entspricht näherungsweise dem inneren Wert) erfasst. Im Geschäftsjahr 2023 ist für die virtuellen Aktien ein Aufwand in Höhe von 1.163 Tsd. EUR angefallen.
Des Weiteren umfassen die variablen Bestandteile einen Mehrjahresbonus, welcher sich in zwei Komponenten unterteilt: einen Mid-Term-Bonus (MTB) mit einer Performance-Periode von drei Jahren und einen Long-Term- Bonus (LTB) mit einer Performance-Periode von fünf Jahren. Beide Komponenten basieren auf dem Group-DVA-Ziel. Für den Vorstand Medizintechnik hat der Aufsichtsrat zusätzlich zu den genannten variablen Vergütungsbestandteilen eine spezifische langfristig variable Vergütungskomponente mit einer Performance-Periode von vier bzw. sechs Jahren aufgelegt („Erfolgsprämie Monitoring 2023 - 2028“).
Zudem kann bei besonderen, überobligatorischen Leistungen des Vorstandsmitglieds eine Sonderzahlung mit Anreizwirkung für die Zukunft gewährt werden, begrenzt auf die maximale Auszahlung des Jahresgrundgehalts und der variablen Vergütung.
Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die Gesamtbezüge des aktiven Vorstands im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB 19.025 Tsd. EUR (2022: 5.531 Tsd. EUR). Diese setzt sich aus erfolgsunabhängigen Leistungen in Höhe von 2.471 Tsd. EUR (2022: 2.391 Tsd. EUR) und erfolgsbezogenen Leistungen in Höhe von 16.554 Tsd. EUR (2022: 3.140 Tsd. EUR), davon kurzfristig 1.784 Tsd. EUR (2022: 820 Tsd. EUR) und langfristig 14.770 Tsd. EUR (2022: 2.071 Tsd. EUR), sowie einer aktienbasierten Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung von 1.151 Tsd. EUR (2022: 249 Tsd. EUR) zusammen.
Aufgrund der in 2023 eingeführten Teilauszahlung des Jahresbonus in virtuellen Aktien besteht im Geschäftsjahr 2023 für die Vorstandsmitglieder zum letzten Mal die Möglichkeit, auf Wunsch statt der Auszahlung eines Teils ihrer variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2022 in bar, eine Auszahlung in Form von Aktien gemäß den Bestimmungen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms zu erhalten. In diesem Berichtsjahr wandelten die Vorstandsmitglieder einen Gesamtbetrag in Höhe von 444 Tsd. EUR (2022: 660 Tsd. EUR) der aus dem Geschäftsjahr 2022 resultierenden variablen Vergütung in Aktien zu einem Kaufpreis von 50,80 EUR um. Die Vorstandsmitglieder erhielten von Dräger, nach den Bestimmungen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms, 2.911 Gratis-Vorzugsaktien zu einem Kurswert von 54,90 EUR, was zu einer aktienbasierten Vergütung in Höhe von insgesamt 196 Tsd. EUR (2022: 249 Tsd. EUR) führte. Die Haltefrist für diese Vorzugsaktien – einschließlich der selbst erworbenen – läuft bis 31. Dezember 2025.
Soweit die Drägerwerk Verwaltungs AG Vorstandsvergütungen trägt, steht ihr nach § 11 Abs. 1 und Abs. 3 der Satzung der Drägerwerk AG & Co. KGaA ein monatlich abzurechnender Aufwendungsersatzanspruch gegen die Drägerwerk AG & Co. KGaA zu. Für die Geschäftsführung und die Übernahme der persönlichen Haftung erhält die persönlich haftende Gesellschafterin gemäß § 11 Abs. 4 der Satzung der Drägerwerk AG & Co. KGaA eine gewinn- und verlustunabhängige Vergütung in Höhe von 6 % ihres im Jahresabschluss bilanzierten Eigenkapitals, die eine Woche nach der Aufstellung des Jahresabschlusses der persönlich haftenden Gesellschafterin fällig wird. Für das Geschäftsjahr 2023 beträgt diese Vergütung 137 Tsd. EUR (2022: 114 Tsd. EUR) zuzüglich eventuell anfallender Umsatzsteuer.
146
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Die Pensionsverpflichtungen für die aktiven Mitglieder des Vorstands sind im Jahresabschluss 2023 mit 7.693 Tsd. EUR (2022: 6.802 Tsd. EUR) berücksichtigt. Seit dem 1. Januar 2021 wurden die Versorgungszusagen in eine extern vorfinanzierte versicherungsgebundene Versorgung mit garantierter Mindestverzinsung überführt, welche direkt von der Drägerwerk Verwaltungs AG bedient wird. Der bis zum 31. Dezember 2020 erreichte Besitzstand der Pensionszusagen an die Vorstandsmitglieder wird weiterhin bei der Drägerwerk AG & Co. KGaA aufrechterhalten. Aufgrund der neuen Versorgungszusagen erfolgt in der Drägerwerk AG & Co. KGaA für die aktiven Mitglieder des Vorstands keine Zuführung zu den Pensionsverpflichtungen im Geschäftsjahr 2023. Im Geschäftsjahr hat sich die Verpflichtung bedingt durch die Zinsentwicklung um 891 Tsd. EUR erhöht (2022: 3.954 Tsd. EUR Reduktion).
Der Barwert der neuen Versorgungzusagen, bedient durch die Drägerwerk Verwaltungs AG, ist nach HGB ausgeführt und beträgt im Berichtsjahr, nach Einzahlung der Versorgungsbeiträge in Höhe von 1.105 Tsd. EUR (2022: 1.050 Tsd. EUR), 5.144 Tsd. EUR (2022: 3.898 Tsd. EUR). Eine Verpflichtung ist nicht ausgewiesen, da dieser bei der Drägerwerk Verwaltungs AG eine Rückdeckungsversicherung in identischer Höhe gegenübersteht.
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen zum Ende des Berichtsjahres 3.702 Tsd. EUR (2022: 3.398 Tsd. EUR). Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen betrugen 35.590 Tsd. EUR (2022: 35.060 Tsd. EUR).
Bei Tod im aktiven Anstellungsverhältnis hat der überlebende Ehegatte Anspruch auf Dräger-Witwen- beziehungsweise -Witwerrente. Die hinterlassenen Kinder haben Anspruch auf Dräger-Waisenrenten. Die Höhe der jährlichen Dräger-Witwen- beziehungsweise -Witwerrente beträgt 55 % der Dräger-Rente, die die verstorbene Führungskraft erhalten hat oder erhalten hätte, wenn sie zum Zeitpunkt des Todes erwerbsunfähig geworden wäre (fiktive Erwerbsminderungsrente). Die Höhe der Dräger-Waisenrente beträgt 10 % der fiktiven Dräger-Erwerbsminderungsrente beziehungsweise der laufenden Dräger-Rente der verstorbenen Führungskraft.
Vergütung des Aufsichtsrats
Die ordentliche Hauptversammlung der Drägerwerk AG & Co. KGaA hat die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats seit dem Geschäftsjahr 2011 in der Satzung festgelegt. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023 betrugen 569 Tsd. EUR (2022: 429 Tsd. EUR).
Im Geschäftsjahr 2023 erhielten die sechs Mitglieder des Aufsichtsrats der persönlich haftenden Gesellschafterin, der Drägerwerk Verwaltungs AG, Gesamtbezüge von 240 Tsd. EUR (2022: 240 Tsd. EUR). Diese beinhalten zusätzliche Auslagenpauschalen von insgesamt 60 Tsd. EUR (2022: 60 Tsd. EUR). Vergütungen an Aufsichtsräte verbundener Unternehmen wurden nicht gezahlt.
43Aktienbesitz des Vorstands und Aufsichtsrats
Zum 31. Dezember 2023 hielten die Vorstandsmitglieder der Drägerwerk Verwaltungs AG einschließlich der ihnen nahestehenden Personen an der Drägerwerk AG & Co. KGaA direkt 49.478 Vorzugsaktien (das entspricht 0,575 % der Aktien der Gesellschaft) und 157.281 Stammaktien (das entspricht 1,548 % der Aktien der Gesellschaft).
Die Aufsichtsratsmitglieder und die ihnen nahestehenden Personen hielten zum 31. Dezember 2023 direkt oder indirekt insgesamt 477 Vorzugsaktien (das entspricht 0,006 % der Aktien der Gesellschaft) und 3 Stammaktien (das entspricht 0,00 % der Aktien der Gesellschaft).
44Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen
Für Stefan Dräger und die Stefan Dräger nahestehenden Gesellschaften und Personen, die Dräger-Stiftung und die Dräger Familienstiftung wurden im Geschäftsjahr 2023 Dienstleistungen in Höhe von 36 Tsd. EUR (2022: 35 Tsd. EUR) erbracht. Zum 31. Dezember 2023 bestanden hieraus Forderungen in Höhe von 1 Tsd. EUR (2022: 1 Tsd. EUR).
Aufgrund der Beziehung zu einem Aufsichtsratsmitglied der Drägerwerk AG & Co. KGaA werden die Gesellschaften GFT Technologies SE, Stuttgart, und die SW34 Gastro GmbH, Stuttgart, als nahestehende Unternehmen eingestuft. Im Geschäftsjahr 2023 sind keine Aufwendungen für Dienstleistungen der GFT
147
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Technologies SE, Stuttgart, (2022: 54 Tsd. EUR) angefallen. Verbindlichkeiten bestanden zu beiden Stichtagen nicht. Die Aufwendungen für Dienstleistungen der SW34 Gastro GmbH, Stuttgart, belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 20 Tsd. EUR (2022: 19 Tsd. EUR). Verbindlichkeiten hieraus bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von 7 Tsd. EUR (2022: 1 Tsd. EUR).
Für das assoziierte Unternehmen MAPRA Assekuranzkontor GmbH wurden im Geschäftsjahr 2023 Miet- und Dienstleistungen in Höhe von 123 Tsd. EUR (2022: 122 Tsd. EUR) von Konzerngesellschaften erbracht. Hieraus bestanden zum 31. Dezember 2023 Forderungen in Höhe von 2 Tsd. EUR (2022: 2 Tsd. EUR). Verbindlichkeiten bestanden zu beiden Stichtagen nicht.
Dem assoziierten Unternehmen Focus Field Solutions Inc., St. Johns, Kanada, wurde im Geschäftsjahr 2020 ein Wandeldarlehen in Höhe von 1.500 Tsd. CAD von der Dräger Safety AG & Co. KGaA gewährt. Dieses wurde in den Geschäftsjahren 2020 bis 2021 in drei Tranchen in Höhe von insgesamt 1.500 Tsd. CAD (insgesamt 1.041 Tsd. EUR) ausgezahlt. Der Zinssatz beträgt 5,5 %. Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Laufzeit dieses Darlehens um vier Jahre verlängert. Eine Wandlung wurde nicht vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein weiteres Darlehen in Höhe von 2.600 Tsd. CAD von der Dräger Safety AG & Co. KGaA gewährt. Die Auszahlung der ersten zwei Tranchen in Höhe von insgesamt 1.000 Tsd. CAD (insgesamt 694 Tsd. EUR) erfolgte im Geschäftsjahr 2022. Die nächsten Tranchen in Höhe von 1.000 Tsd. CAD (683 Tsd. EUR) wurden im Geschäftsjahr 2023 ausgezahlt. Der Zinssatz beträgt 8,55 %. Die Zinsen sind mit dem Tilgungszeitpunkt des Darlehens zum 31. Dezember 2027 fällig. Die Aufwendungen für Leistungen der Focus Field Solutions Inc., St. Johns, Kanada, beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 579 Tsd. EUR (2022: 610 Tsd. EUR). Hieraus bestanden zum 31. Dezember 2023 und dem Vorjahr keine Verbindlichkeiten.
Von dem assoziierten Unternehmen GWA Hygiene GmbH, Stralsund, wurden im Geschäftsjahr 2023 Leistungen in Höhe von 0,3 Tsd. EUR (2022: 9 Tsd. EUR) bezogen. Daraus bestehen zum 31. Dezember 2023 keine Verbindlichkeiten (2022: 0 Tsd. EUR).
Auf den Wertansatz an assoziierten Unternehmen und Ausleihungen an assoziierte Unternehmen wurden insgesamt Wertminderungen von 3.376 Tsd. EUR (2022: 0 Tsd. EUR) erfasst.
Die Vergütungen der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat für die Arbeitsleistung außerhalb der Aufsichts-ratstätigkeit sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden. Insgesamt sind die Vergütungen von unwesentlicher Bedeutung für den Dräger-Konzern.
Die Komplementärin der Drägerwerk AG & Co. KGaA (oberstes Mutterunternehmen des Dräger-Konzerns) und somit die persönlich haftende Gesellschafterin mit einem Kapitalanteil von 0 % ist die Drägerwerk Verwaltungs AG. Es gibt nur wenige Transaktionen mit der Komplementärin, weil diese lediglich verwaltende Funktionen ausübt. Die persönlich haftende Gesellschafterin hat Anspruch auf Ersatz aller ihrer mit der Geschäftsführung für die Drägerwerk AG & Co. KGaA zusammenhängenden Aufwendungen. Hierzu zählt die vertragsgemäße Vergütung ihrer Organe. Diese Auslagen setzen sich zusammen aus der Vergütung des Vorstands, der Vergütung ihres Aufsichtsrats, der Haftungsvergütung sowie sonstiger Aufwendungen.
Gegenüber der Drägerwerk Verwaltungs AG bestanden zum 31. Dezember 2023 Verbindlichkeiten in Höhe von 18.646 Tsd. EUR (2022: 16.711 Tsd. EUR), diese resultieren überwiegend aus dem Cash Management und der Managementvergütung. Die Aufwendungen für Leistungen der Drägerwerk Verwaltungs AG belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 9.148 Tsd. EUR (2022: 10.556 Tsd. EUR). Diese setzten sich überwiegend aus Leistungen zur Managementvergütung in Höhe von 6.991 Tsd. EUR (2022: 8.964 Tsd. EUR) und Versorgungsaufwand in Höhe von 1.105 Tsd. EUR (2022: 1.050 Tsd. EUR) zusammen. Für die Drägerwerk Verwaltungs AG wurden im Geschäftsjahr 2023 Dienstleistungen in Höhe von 150 Tsd. EUR (2022: 259 Tsd. EUR) erbracht. Verbindlichkeiten bestanden zu beiden Stichtagen nicht.
Im Geschäftsjahr 2018 gewährte die Drägerwerk Verwaltungs AG einem Vorstandsmitglied ein festverzinsliches Darlehen in Höhe von 600 Tsd. EUR mit einer Laufzeit bis zum 2. Mai 2023 und einem Zinssatz von zwei Prozent. Im Geschäftsjahr 2023 ist die Resttilgung in Höhe von 200 Tsd. EUR erfolgt.
148
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Auch im Jahr 2023 hatten die Vorstände die Möglichkeit, Aktien im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms zu erwerben und zusätzlich einen Teil ihres Bonus nach den Bedingungen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms in Aktien umzuwandeln. Alle Vorstandsmitglieder beteiligten sich im Berichtsjahr am Programm und erwarben mindestens 20 Aktienpakete bestehend aus drei Investment-Aktien zu je 50,80 EUR. Zu jedem Aktienpaket wurde von Dräger eine Vorzugsaktie zu einem Wert von 54,90 EUR gratis in ihrem jeweiligen Depot gutgeschrieben. Die Haltefrist für diese Vorzugsaktien – einschließlich der selbst erworbenen – läuft bis zum 31. Dezember 2025.
Den Vorstandsmitgliedern wurde im Geschäftsjahr 2023 kein unverzinslicher Vorschuss auf die langfristige variable Vergütung gewährt (2022: 542 Tsd. EUR).
Alle Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.
Das Management in Schlüsselpositionen setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Vorstands der Drägerwerk Verwaltungs AG, des Aufsichtsrats der Drägerwerk AG & Co. KGaA und des Aufsichtsrats der Verwaltungs AG. Die Vergütung des Vorstands im Sinne des IAS 24 setzt sich wie folgt zusammen:

 

 

 

Vergütungstabelle Vorstand 1

 

 

 

in €

2023

2022

Kurzfristig fällige Leistungen

4.179.589

3.168.766

Altersversorgung

1.104.625

1.050.000

Andere langfristig fällige Leistungen

1.505.004

5.549.706

Aktienbasierte Vergütung

1.320.774

242.008

Gesamtvergütung

8.109.993

10.010.480

 

 

 

1 Die Angaben enthalten Vergütungsbestandteile, die im Vorjahr teilweise in den Erläuterungen zu den nahestehenden Personen enthalten waren.

Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

 

 

 

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Drägerwerk AG & Co. KGaA erhielten kurzfristig fällige Leistungen in Höhe von 569 Tsd. EUR (2022: 429 Tsd. EUR). Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Drägerwerk Verwaltungs AG erhielten kurzfristig fällige Leistungen in Höhe von 240 Tsd. EUR (2022: 240 Tsd. EUR).
45Weitere Informationen
Honorar des Abschlussprüfers
Das im Geschäftsjahr dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses 2023 – PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie von anderen Gesellschaften des PwC-Netzwerks, deren Honorare für das Geschäftsjahr 2023 gemäß „International Ethics Standards Board for Accountants Code of Ethics“ erstmalig ausgewiesen werden – gezahlte beziehungsweise zu zahlende Gesamthonorar von der Drägerwerk AG & Co. KGaA und den verbundenen Unternehmen, über die die Gesellschaft Kontrolle ausübt und die im Konzernabschluss konsolidiert sind, beträgt 3.245 Tsd. EUR für Abschlussprüfungsleistungen, 82  Tsd.  EUR für andere Bestätigungsleistungen, 12 Tsd. EUR für sonstige Leistungen und 213 Tsd. EUR für Steuerberatungsleistungen.
Das im Geschäftsjahr dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses 2023 – PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft – gezahlte beziehungsweise zu zahlende Gesamthonorar betrug 1.371 Tsd. EUR (2022: 1.218 Tsd. EUR) für Abschlussprüfungsleistungen, 42 Tsd. EUR (2022: 40 Tsd. EUR) für andere Bestätigungsleistungen, 6 Tsd. EUR (2022: 34 Tsd. EUR) für sonstige Leistungen und 0 Tsd. EUR (2022: 0 Tsd. EUR) für Steuerberatungsleistungen.
Die Abschlussprüfungsleistungen beinhalten vor allem die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen der Drägerwerk AG & Co. KGaA und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sowie die projektbegleitende Prüfung einer IT-Migration. Die Honorare für die Bestätigungsleistungen umfassen im Wesentlichen gesetzlich vorgeschriebene Bestätigungsleistungen, unter anderem EMIR und Prüfungen nach der Verpackungsordnung sowie freiwillige Bestätigungsleistungen im
149
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
Zusammenhang mit Covenants. Die Honorare für sonstige Leistungen umfassen überwiegend Leistungen im Bereich der Verrechnungspreise.
Die unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind die Herren Dr. Andreas Focke und Christoph Fehling. Im Geschäftsjahr 2023 unterschreibt Herr Dr. Andreas Focke den Bestätigungsvermerk zum fünften Mal. Herr Christoph Fehling unterschreibt zum zweiten Mal den Bestätigungsvermerk des Dräger-Konzerns.
Corporate-Governance-Erklärung
Die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG der Drägerwerk AG & Co. KGaA ist abgegeben und den Aktionären im Internet unter www.draeger.com im Dezember 2023 dauerhaft zugänglich gemacht worden.
150
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
46Konsolidierte Gesellschaften

 

 

 

 

 

 

Konsolidierte Gesellschaften

 

Name und Sitz der Gesellschaft

Gezeichnetes Kapital in Tausend

Beteiligung

in %

Deutschland

 

 

 

 

 

 

Dräger Safety AG & Co. KGaA, Lübeck

25.739

EUR

100

1

 

Dräger Medical Deutschland GmbH, Lübeck

2.000

EUR

100

1

 

Dräger Electronics GmbH, Lübeck

2.000

EUR

100

 

 

Dräger Digital GmbH, Lübeck

1.023

EUR

100

 

 

Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck

1.000

EUR

100

1

 

Dräger TGM GmbH, Lübeck

767

EUR

100

1

 

Dräger MSI GmbH, Hagen

1.000

EUR

100

1

 

Dräger Medical ANSY GmbH, Lübeck

500

EUR

100

1

 

Dräger Interservices GmbH, Lübeck

256

EUR

100

1

 

Dräger Gebäude und Service GmbH, Lübeck

250

EUR

100

1

 

Dräger Medical International GmbH, Lübeck

112

EUR

100

1

 

MAPRA Assekuranzkontor GmbH, Lübeck

55

EUR

49

2

 

Fachklinik für Anästhesie und Intensivmedizin Vahrenwald GmbH, Lübeck

26

EUR

100

1

 

Dräger Energie GmbH, Lübeck

25

EUR

100

 

 

FIMMUS Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH, Lübeck

25

EUR

100

1, 3

 

FIMMUS Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Lübeck KG, Lübeck

10

EUR

100

3, 4

 

DRENITA Grundstücks- und Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Fertigung Dräger Medizintechnik KG, Düsseldorf

10

EUR

100

3

 

Dräger Holding International GmbH, Lübeck

25

EUR

100

1

 

bentekk GmbH, Lübeck

29

EUR

100

 

 

GWA Hygiene GmbH, Stralsund

101

EUR

24,01

2

 

 

 

 

 

 

Europa

 

 

 

 

 

Belgien

Dräger Medical Belgium NV, Wemmel

1.503

EUR

100

 

 

Dräger Safety Belgium NV, Wemmel

789

EUR

100

 

Bulgarien

Draeger Bulgaria EOOD, Sofia

705

BGN

100

 

Dänemark

Dräger Danmark A/S, Herlev

5.100

DKK

100

 

Finnland

Dräger Suomi Oy, Vantaa

803

EUR

100

 

Frankreich

Dräger France SAS, Antony

8.000

EUR

100

 

 

Dräger Production France SAS, Obernai

4.000

EUR

100

 

Griechenland

 

Draeger Hellas Single Member A.E. for Products of Medical and Safety Technology, Athen

1.500

EUR

100

 

Großbritannien

Draeger Safety UK Ltd., Blyth

7.589

GBP

100

 

 

Draeger Medical UK Ltd., Hemel Hempstead

4.296

GBP

100

 

Irland

Dräger Ireland Ltd., Dublin

25

EUR

100

 

Italien

Draeger Italia S.p.A., Corsico

7.400

EUR

100

 

Kroatien

Dräger Medical Croatia d.o.o., Zagreb

555

EUR

100

 

 

Dräger Safety d.o.o., Zagreb

305

EUR

100

 

Litauen

QuaDigi UAB, Vilnius

10

EUR

100

 

Niederlande

Dräger Nederland B.V., Zoetermeer

10.819

EUR

100

 

Norwegen

Dräger Norge AS, Oslo

1.129

NOK

100

 

 

GasSecure AS, Oslo

139

NOK

100

 

Österreich

Dräger Austria GmbH, Wien

2.000

EUR

100

 

Polen

Dräger Polska Sp. z o.o., Warschau

4.655

PLN

100

 

Portugal

Dräger Portugal, Lda, Carnaxide

1.000

EUR

100

 

Rumänien

Draeger Romania srl, District 1, Bucharest

205

RON

100

 

Russland

Dräger OOO, Moskau

3.600

RUB

100

 

Schweden

Dräger Sverige AB, Kista

2.000

SEK

100

 

 

ACE Protection AB, Svenljunga

100

SEK

100

 

 

AB Ulax, Motala

500

SEK

62,5

 

 

 

 

 

 

 

1 Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB

2 Diese Gesellschaft wird als assoziiertes Unternehmen im Sinne von IAS 28 behandelt.

3 Zweckgesellschaften gemäß IFRS 10

4 Befreiung gemäß § 264b HGB

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

151
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

 

 

 

Konsolidierte Gesellschaften

 

Name und Sitz der Gesellschaft

Gezeichnetes Kapital in Tausend

Beteiligung

in %

Europa (Fortsetzung)

 

 

 

 

 

Schweiz

Dräger Schweiz AG, Liebefeld-Bern

3.000

CHF

100

 

 

STIMIT AG, Biel/Bienne

292

CHF

67,32

 

Serbien

Dräger Tehnika d.o.o., Vozdovac Belgrad

21.385

RSD

100

 

Slowakei

Dräger Slovensko s.r.o., Piestany

597

EUR

100

 

Slowenien

Dräger Slovenija d.o.o., Ljubljana-Crnuce

344

EUR

100

 

Spanien

Dräger Hispania S.A.U., Madrid

3.606

EUR

100

 

Tschechien

Dräger Medical s.r.o., Čestlice

18.314

CZK

100

 

 

Dräger Safety s.r.o., Čestlice

29.186

CZK

100

 

 

Dräger Manufacturing Czech s.r.o., Klášterec nad Ohří

65.435

CZK

100

 

Türkei

Draeger Medikal Ticaret ve Servis A.S., Istanbul

25.040

TRY

100

 

 

Draeger Safety Korunma Teknolojileri A.S., Istanbul

70

TRY

100

 

Ungarn

Dräger Safety Hungaria Kereskedelmi és Szolgáltató Kft., Budapest

66.300

HUF

100

 

 

Dräger Medical Hungary Sales and Service Kft., Budapest

94.800

HUF

100

 

 

 

 

 

 

 

Afrika

 

 

 

 

 

Ghana

Draeger Ghana Ltd, Accra-North

1.000

USD

100

 

Kenia

Dräger Kenya Ltd, Nairobi

62.500

KES

100

 

Marokko

Draeger Maroc SARL AU, Casablanca

8.720

MAD

100

 

Südafrika

Dräger South Africa (Pty) Ltd, Buccleuch

0

ZAR

69

 

 

Dräger Safety Zenith (Pty) Ltd, East London

5.000

ZAR

100

 

 

 

 

 

 

 

Amerika

 

 

 

 

 

Argentinien

Drager Argentina S.A., Buenos Aires

176.621

ARS

100

 

Brasilien

Dräger do Brasil Ltda., São Paulo

62.421

BRL

100

 

 

Dräger Indústria e Comércio Ltda., São Paulo

106.243

BRL

100

 

 

Dräger Safety do Brasil Equipamentos de Seguranca Ltda., São Paulo

46.160

BRL

100

 

Chile

Dräger Chile Ltda., Santiago

1.284.165

CLP

100

 

 

Dräger-Simsa S.A., Santiago

499.000

CLP

51

 

Kanada

Draeger Safety Canada Ltd., Mississauga

2.280

CAD

100

 

 

Draeger Medical Canada Inc., Mississauga

2.000

CAD

100

 

 

Focus Field Solutions Inc., St. John's

2.930

CAD

29,53

2

Kolumbien

Draeger Colombia S.A., Bogotá D.C.

10.215.233

COP

100

 

Mexiko

Draeger Safety, S.A. de C.V., Col. Lomas de Santa Fe

39.532

MXN

100

 

 

Dräger Medical Mexico, S.A. de C.V., Col. Lomas de Santa Fe

32.238

MXN

100

 

Panama

Draeger Panama Comercial, S. de R.L., Ciudad de Panamá

700

USD

100

 

Peru

Draeger Peru S.A.C., Lima

9.809

PEN

100

 

USA

Draeger, Inc., Harrisburg

356

USD

100

 

 

Draeger Medical Systems, Inc., Wilmington, New Castle County

0

USD

100

 

 

MultiSensor Scientific Inc., Somerville

1

USD

48,74

2

 

 

 

 

 

 

Asien/Australien

 

 

 

 

 

China

Shanghai Dräger Medical Instrument Co., Ltd., Shanghai

2.600

USD

100

 

 

Draeger Safety Equipment (China) Co., Ltd., Peking

50.000

CNY

100

 

 

Dräger Medical Equipment (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai

1.200

USD

100

 

 

Dräger Medical Systems (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai

70.000

CNY

100

 

Hongkong

Draeger Hong Kong Limited, Kwun Tong, Kowloon

500

HKD

100

 

Indien

Draeger India Pvt. Ltd., Mumbai

260.438

INR

100

 

 

Draeger Safety India Pvt. Ltd., Mumbai

60.000

INR

100

 

Indonesien

PT Draegerindo Jaya, Jakarta

10.000.100

IDR

100

 

 

PT Draeger Medical Indonesia, Jakarta

18.321.000

IDR

100

 

Japan

Draeger Japan Ltd., Tokio

499.500

JPY

100

 

Malaysia

Draeger Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur

15.000

MYR

100

 

Myanmar

Draeger Myanmar Ltd., Yangon

50

USD

100

 

Philippinen

Draeger Philippines Corporation, Pasig City

40.965

PHP

100

 

 

 

 

 

 

 

2 Diese Gesellschaft wird als assoziiertes Unternehmen im Sinne von IAS 28 behandelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

152
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023

 

 

 

 

 

 

Konsolidierte Gesellschaften

 

Name und Sitz der Gesellschaft

Gezeichnetes Kapital in Tausend

Beteiligung

in %

Asien/Australien (Fortsetzung)

 

 

 

 

 

Saudi-Arabien

Draeger Arabia LLC, Riyadh

40.000

SAR

51

 

Singapur

Draeger Singapore Pte Ltd., Singapur

8.360

SGD

100

 

Südkorea

Draeger Korea Co., Ltd., Hanam

2.100.020

KRW

100

 

Taiwan

Draeger Safety Taiwan Co., Ltd., Hsinchu City

50.000

TWD

100

 

 

Draeger Medical Taiwan Ltd., Taipei City

10.000

TWD

100

 

Thailand

Draeger Medical (Thailand) Ltd., Bangkok

203.000

THB

100

 

 

Draeger Safety (Thailand) Ltd., Bangkok

15.796

THB

100

 

Vietnam

Draeger Vietnam Co., Ltd., Ho Chi Minh City

22.884.372

VND

100

 

Australien

Draeger Safety Pacific Pty Ltd, Notting Hill

0

AUD

100

 

 

Draeger Australia Pty Ltd, Notting Hill

3.800

AUD

100

 

Neuseeland

Draeger New Zealand Ltd, Auckland

722

NZD

100

 

 

 

 

 

 

 

153
Jahresabschluss
Anhang Dräger-Konzern 2023
47Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Ausschüttung
Die persönlich haftende Gesellschafterin beabsichtigt, gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Drägerwerk AG & Co. KGaA, Lübeck, für das Geschäftsjahr 2023 aus dem Bilanzgewinn der Drägerwerk AG & Co. KGaA von 405.562 Tsd. EUR eine Dividende von 1,74 EUR je Stammaktie und 1,80 EUR je Vorzugsaktie vorzuschlagen, in Summe 33.158 Tsd. EUR. Der verbleibende Betrag von 372.404 Tsd. EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Dräger hat im Januar 2024 eine Vereinbarung über den Verkauf des niederländischen Fire & Gas-Geschäfts (Teil des Geschäftsbereichs Gasmesstechnik) an ein externes Unternehmen unterzeichnet. Das Ziel dieser Maßnahme ist eine stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft. Der Beschluss für einen Verkauf dieses Geschäfts wurde bereits im Geschäftsjahr 2023 getroffen, so dass die davon betroffenen Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz des Dräger-Konzerns zum 31. Dezember 2023 bereits separat als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen werden. Wir erwarten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Dräger-Konzerns.
Die Dräger MSI GmbH entwickelt und vertreibt Geräte für die Prozess- und Abgasanalyse sowie die Druck- und Dichtigkeitsmessung. Neben dem eigenen Produktportfolio werden darüber hinaus klassische Produkte aus dem Bereich der Sicherheitstechnik entwickelt und produziert. Der Vorstand von Dräger hat im Februar 2024 beschlossen, die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Messtechnik für die Abgas-, Druck- und Dichtheitsmessung einzustellen, da es sich hierbei um kein strategisches Geschäftsfeld von Dräger handelt. Zudem ist geplant, die Produktion der OEM-Produkte in die Dräger Safety zu verlagern und dort weiterzuführen. Die Möglichkeit eines Management Buy Out wird geprüft. Ansonsten ist geplant, die Dräger MSI GmbH bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 abzuwickeln und die Immobilien zu verkaufen. In der aktuellen Phase ist eine präzise und zuverlässige Ermittlung der finanziellen Folgen der geplanten Schließung des Standorts in Hagen und der damit einhergehenden Geschäftsänderungen noch nicht abschließend möglich. Wir erwarten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Dräger-Konzerns.
Lübeck, 20. Februar 2024
Die persönlich haftende Gesellschafterin
Drägerwerk Verwaltungs AG
diese vertreten durch ihren Vorstand
Stefan Dräger
Rainer Klug
Gert-Hartwig Lescow
Dr. Reiner Piske
Anton Schrofner
154
Jahresabschluss
Organe der Gesellschaft
Organe der Gesellschaft
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsrat der Drägerwerk AG & Co. KGaA
Stefan Lauer
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutsche Lufthansa AG1, Frankfurt
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck, Vorsitzender
Dräger Safety Verwaltungs AG2, Lübeck, Vorsitzender
Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck, Vorsitzender
People at Work Systems AG, München
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
Valeta GmbH, Bad Säckingen, Vorsitzender des Beirats
Christian Fischer
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 5. Mai 2023)
Mitglied Dräger European Forum / Europäischer Betriebsrat, Lübeck
Vorsitzender des Betriebsrats Dräger Lübeck, Lübeck
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Dräger, Lübeck
Daniel Friedrich (bis 5. Mai 2023)
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 5. Mai 2023)
Bezirksleiter IG Metall Küste, Hamburg
Aufsichtsratsmandate:
Airbus Operations GmbH, Hamburg
Mercedes-Benz AG, Stuttgart
Sandra Albert (5. Mai bis 30. November 2023)
Gewerkschaftssekretärin IG Metall, Bezirksleitung Küste, Hamburg
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck
Bettina van Almsick
Vorsitzende des Betriebsrats Dräger Vertrieb und Service Deutschland, Essen
Mitglied des Betriebsrats Dräger Vertrieb und Service Deutschland, Lübeck
Mitglied des Gesamtbetriebsrats Dräger, Lübeck
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Medical Deutschland GmbH2, Lübeck, stellvertretende Vorsitzende
1 Börsennotiertes Unternehmen
2 Konzernmandat im Sinne des § 18 AktG
155
Jahresabschluss
Organe der Gesellschaft
Nike Benten (bis 5. Mai 2023)
Mitglied des Betriebsrats Dräger Lübeck, Lübeck
Mitglied des Gesamtbetriebsrats Dräger, Lübeck
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck, stellvertretende Vorsitzende
Maria Dietz
Mitglied des Verwaltungsrats und Anteilseignerin der GFT Technologies SE1, Stuttgart
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck
Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
Ernst Klett Aktiengesellschaft, Stuttgart
GFT Technologies SE1, Stuttgart, Mitglied des Verwaltungsrats
LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH, Stuttgart
Andrea Görndt (seit 5. Mai 2023)
Vorsitzende Dräger European Forum / Europäischer Betriebsrat, Lübeck
Mitglied des Betriebsrats Dräger, Lübeck
Mitglied des Gesamtbetriebsrats Dräger, Lübeck
Prof. Dr. Thorsten Grenz
Geschäftsführender Gesellschafter der KIMBRIA Gesellschaft für Beteiligung und Beratung mbH, Berlin
Honorarprofessor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität, Kiel
Geschäftsführender Direktor (CFO) der SNP Schneider-Neureither & Partner SE1, Heidelberg (bis 31. Mai 2023)
Aufsichtsratsmandate:
Credion AG, Hamburg (bis 23. Mai 2023)
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck
Dräger Safety Verwaltungs AG2, Lübeck
Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
SNP Schneider-Neureither & Partner SE1, Heidelberg (seit 27. Oktober 2023)
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
SNP Schneider-Neureither & Partner SE1, Heidelberg, Mitglied des Verwaltungsrats (1. August bis 27. September 2023)
Gerlin Participaties Coöperatief U.A., Maarsbergen (seit 24. Januar 2024)
Henning Groskreutz (seit 5. Mai 2023)
1. Bevollmächtigter / Geschäftsführer IG Metall Lübeck-Wismar
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck
L. Possehl & Co. mbH, Lübeck
Astrid Hamker
Beiratsmitglied und Gesellschafterin Piepenbrock Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Berlin
KOMPASS-Beratung, selbstständige Tätigkeit in der Beratung von Familienunternehmen, Georgsmarienhütte
1 Börsennotiertes Unternehmen
2 Konzernmandat im Sinne des § 18 AktG
156
Jahresabschluss
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck
Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
L. Possehl & Co. mbH, Lübeck
Schmitz Cargobull AG, Horstmar
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
Felix Schoeller Gruppe GmbH & Co. KG, Osnabrück
Piepenbrock Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG, Berlin, Mitglied des Beirats
Tengelmann Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH, München
Stefanie Hirsch (seit 5. Mai 2023)
Leitende Angestellte, Drägerwerk AG & Co. KGaA1, Lübeck
Uwe Lüders (bis 5. Mai 2023)
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der L. Possehl & Co. mbH, Lübeck
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck
Dräger Safety Verwaltungs AG2, Lübeck
Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
L. Possehl & Co. mbH, Lübeck, Vorsitzender
Steffen Michalzik (1. Januar bis 5. Mai 2023)
Leitender Angestellter, Drägerwerk AG & Co. KGaA1, Lübeck
Laura Pooth (seit 1. Dezember 2023)
Vorsitzende des DGB Bezirk Nord – Deutscher Gewerkschaftsbund, Hamburg
Aufsichtsratsmandate:
Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein GmbH, Kiel
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck (seit 1. Dezember 2023)
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg, stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrats
Thomas Rickers (bis 5. Mai 2023)
Sekretär IG Metall, Bezirksleitung Küste, Hamburg
Frank Riemensperger (seit 5. Mai 2023)
Geschäftsführer 440.digital GmbH
Mitglied des Präsidiums, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck (seit 5. Mai 2023)
Dräger Safety Verwaltungs AG2, Lübeck (seit 5. Mai 2023)
Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck (seit 5. Mai 2023)
Sartorius AG1, Göttingen
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
Datenraum Mobilität GmbH, München
1 Börsennotiertes Unternehmen
2 Konzernmandat im Sinne des § 18 AktG
157
Jahresabschluss
Organe der Gesellschaft
Dr. Reinhard Zinkann
Geschäftsführender Gesellschafter der Miele & Cie. KG, Gütersloh
Aufsichtsratsmandate:
Dräger Safety AG & Co. KGaA2, Lübeck
Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
Falke KGaA, Schmallenberg (Vorsitzender)
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
Hipp & Co., Pfaffenhofen, Verwaltungsratspräsident
Nobilia-Werke J. Stickling GmbH & Co. KG, Verl, Vorsitzender des Beirats
Mitglieder des Prüfungsausschusses
Prof. Dr. Thorsten Grenz (Vorsitzender)
Christian Fischer
Daniel Friedrich (bis 5. Mai 2023)
Henning Groskreutz (seit 5. Mai 2023)
Stefan Lauer
Uwe Lüders (bis 5. Mai 2023)
Frank Riemensperger (seit 5. Juli 2023)
Mitglieder des Nominierungsausschusses
Stefan Lauer (Vorsitzender)
Maria Dietz (seit 5. Mai 2023)
Uwe Lüders (bis 5. Mai 2023)
Dr. Reinhard Zinkann
Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses
Vertreter der Drägerwerk Verwaltungs AG:
Maria Dietz
Astrid Hamker
Uwe Lüders (bis 5. Mai 2023)
Frank Riemensperger (seit 5. Mai 2023)
Dr. Reinhard Zinkann
Vertreter der Drägerwerk AG & Co. KGaA1:
Stefan Lauer (Vorsitzender)
Christian Fischer
Prof. Dr. Thorsten Grenz
Henning Groskreutz (seit 5. Mai 2023)
Thomas Rickers (bis 5. Mai 2023)
1 Börsennotiertes Unternehmen
2 Konzernmandat im Sinne des § 18 AktG
158
Jahresabschluss
Organe der Gesellschaft
Als Vorstände der Drägerwerk Verwaltungs AG handeln für die Drägerwerk AG & Co. KGaA
Stefan Dräger
Vorstandsvorsitzender
Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Drägerwerk AG & Co. KGaA)
Vorstandsvorsitzender der Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Dräger Safety AG & Co. KGaA)
Aufsichtsratsmandate:
L. Possehl & Co. mbH, Lübeck (seit 1. Februar 2023)
Sparkasse zu Lübeck AG, Lübeck
Gert-Hartwig Lescow
Vorstand Finanzen und IT, stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Mitglied des Vorstands der Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Drägerwerk AG & Co. KGaA)
Mitglied des Vorstands der Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Dräger Safety AG & Co. KGaA)
Aufsichtsratsmandate:
Carl Zeiss AG, Oberkochen, Vorsitzender des Prüfungsausschusses
Rainer Klug
Vorstand Sicherheitstechnik
Mitglied des Vorstands der Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Drägerwerk AG & Co. KGaA)
Mitglied des Vorstands der Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Dräger Safety AG & Co. KGaA)
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
Arin Business Developments S.à r.l., Luxemburg (seit 28. Februar 2023)
Dr. Reiner Piske
Vorstand Vertrieb und Personal
Mitglied des Vorstands der Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Drägerwerk AG & Co. KGaA)
Mitglied des Vorstands der Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Dräger Safety AG & Co. KGaA)
Anton Schrofner
Vorstand Medizintechnik
Mitglied des Vorstands der Drägerwerk Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Drägerwerk AG & Co. KGaA)
Mitglied des Vorstands der Dräger Safety Verwaltungs AG, Lübeck
(Komplementär-AG der Dräger Safety AG & Co. KGaA)
159
Jahresabschluss
Organe der Gesellschaft
Mitgliedschaften in vergleichbaren Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:
Draeger Medical Systems, Inc.2, Telford, Mitglied des Board of Directors
Sibel Health, Inc., Chicago, Mitglied des Board of Directors (seit 23. August 2023)
STIMIT AG2, Biel, Mitglied des Verwaltungsrats (seit 1. Januar 2023)
2 Konzernmandat im Sinne des § 18 AktG